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Artillerie deutsch Geschutzwesen 1 2 ist der militarische Sammelbegriff fur grosskalibrige Geschutze und Raketenwaffen und auch der Name der Truppengattung die diese Waffen einsetzt Ihre Angehorigen werden als Artilleristen bezeichnet Panzerhaubitze 2000 ein selbstfahrendes gepanzertes ArtilleriegeschutzFeldartillerie beschiesst Falludscha 2004Artilleriebedienmannschaft mit 7 7 cm Feldkanone 96 n A 1914Im 19 Jahrhundert bildete die Artillerie in den Organisationen der Heere neben der Infanterie und der Cavalerie die dritte Hauptwaffe 3 also Kanonen neben Fussvolk und Reiterei Heute gibt es ballistische Geschutze in allen Teilstreitkraften Heer Luftwaffe Marine 4 Inhaltsverzeichnis 1 Begriffe 1 1 Etymologie 1 2 Abgrenzung 1 3 Unterteilung 1 4 Munition 2 Einsatz 2 1 Im modernen Kampf 2 1 1 Indirekte Feuerunterstutzung auf kurze Distanz 2 1 2 Indirekte Feuerunterstutzung auf mittlere Distanz bis ca 50 km 2 1 3 Indirekte Feuerunterstutzung auf grosse Distanz 2 1 4 Entwicklung 2 2 Einzelthemen 2 2 1 Aufstellung 2 2 2 Beweglichkeit 2 2 3 Zielaufklarung 2 2 4 Feuerleitung 3 Geschichte 3 1 Artillerie im Spatmittelalter 3 2 Artillerie im Ersten Weltkrieg 3 3 Artillerie Osterreich Ungarns 3 4 Artillerie in der Wehrmacht 3 5 Artillerie der Roten Armee 3 6 Artillerie in der Bundeswehr 4 Kulturelle und gesellschaftliche Aspekte 4 1 Museale Rezeption 4 2 Schlachtruf 4 3 Schutzpatronin 5 Beruhmte Artilleristen 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 Einzelnachweise und AnmerkungenBegriffe BearbeitenEtymologie Bearbeiten Kugel statt Pickel auf dem Helm als Artillerietruppenkennzeichen bei preussischem ArtilleriehelmArtillerie franzosisch uber provenzalisch artilla Festungswerk von mittellateinisch articula abgeleitet von ars Kunst 5 ist ein Fremdwort dessen Verwendung im Deutschen seit dem 17 Jahrhundert bezeugt ist Ursprunglich wurde es mit der Bedeutung Geschutz verwandt spater bezeichnete es die Waffengattung der schweren Geschutze und die Truppeneinheiten die sie bedienten Entlehnt ist das Wort aus dem Franzosischen wo das Wort artillerie fur Geschutze oder die Gesamtheit des schweren Kriegsmaterials stand Dieses Wort wiederum leitet sich von dem altfranzosischen Verb artillier ab das fur mit Kriegsgerat ausrusten steht 6 Abgrenzung Bearbeiten Der Name Artillerie entlehnt im 16 als Artelarei und Artelarey 7 und im 17 Jahrhundert aus dem Franzosischen geht auf das Altfranzosische artill i er mit Geratschaft ausrusten zuruck wahrscheinlich einer Ableitung vom altfranzosischen tire Ordnung Reihe Die Artillerie ist in vielen Streitkraften insbesondere in der Teilstreitkraft Heer eine Waffengattung Die Abgrenzung anhand der Waffenart grosskalibrige Rohrwaffe ist nach dem Aufkommen von Raketenartillerie nicht mehr eindeutig Die Definition der Truppengattung ist weitgehend durch eine funktionelle Sichtweise ersetzt Im Allgemeinen werden im Heer diejenigen Truppen zur Artillerie gezahlt die feindliche Bodenziele mittels grosskalibriger Geschutze und mittels Raketenwerfer durch Steilfeuer bekampfen Die Organisation fur Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa OSZE definiert den Begriff Artillerie im Vertrag uber Konventionelle Streitkrafte in Europa KSE Vertrag von November 1990 in Artikel II wie folgt Artillerie bezeichnet grosskalibrige Systeme die Bodenziele in erster Linie durch Schiessen im indirekten Richten bekampfen konnen Solche Artilleriesysteme bieten Truppenteilen der verbundenen Waffen die unerlassliche Unterstutzung durch Feuer im indirekten Richten Grosskalibrige Artilleriesysteme sind Kanonen Haubitzen sowie Artilleriewaffen die Eigenschaften von Kanonen und Haubitzen miteinander verbinden und Morser sowie Mehrfachraketenwerfersysteme mit einem Kaliber von 100 Millimetern und daruber Ausserdem fallen alle kunftigen grosskalibrigen Systeme zum Schiessen im direkten Richten wenn sie sekundar zum Schiessen im indirekten Richten geeignet sind unter die Artillerieobergrenzen 8 Die Flugziele bekampfende Flakartillerie zahlt in vielen Heeren als eigene Truppengattung oder ist Teil der Luftstreitkrafte wo zumeist keine Truppengattungen eingeteilt sind Die Marineartillerie ist eine Laufbahnverwendung jedoch keine Truppengattung da die Marine diese meist nicht definiert Unterteilt wird in Schiffsartillerie die als organischer Teil einer Schiffsklasse angesehen wird und in fruheren Zeiten in die Kustenartillerie Unterteilung Bearbeiten Taktisches Zeichen der NATO fur Rohrartillerie blau bei Freundtruppenteilen Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland dar Bitte hilf uns dabei die Situation in anderen Staaten zu schildern Historisch wird die Artillerie der Landstreitkrafte unterschieden nach Wurfmaschinen die von der Antike bis zum 16 Jahrhundert verwendet wurden Rohrartillerie seit dem 15 Jahrhundert mit Geschutzen ausgestattet bildete im Laufe der Geschichte verschiedene Untergruppen Festungs und Belagerungsartillerie Feldartillerie als historischer Truppengattungsverbund mit Fussartillerie die Geschutze waren bespannt also von Pferden gezogen die Artilleristen gingen zu Fuss und waren in Deutschland um 1900 mit Bajonett und Gewehr bewaffnet Infanteriegrossverbanden unterstellt Fahrende Artillerie die Bedienmannschaft hatte auf Protze und Lafette eigene Sitze bewaffnet mit Bajonett und Pistole jedoch kein Gewehr Infanteriegrossverbanden unterstellt Reitende Artillerie umgangssprachlich auch Fliegende Artillerie schneller manovrierbar als die Fahrende Artillerie Artilleristen ganzlich beritten bewaffnet mit Kavalleriesabel Kavalleriegrossverbanden unterstellt Raketenartillerie in China entwickelt in Indien gegen die Briten eingesetzt und von diesen ubernommen bei der Marine Schiffsartillerie mit Rohr und Raketensystemen Kustenartilleriebei der Luftwaffe Flakartillerie mit Flak kurzer und mittlerer Reichweite FlaRak Fliegerabwehrverbande mit Raketensystemen kurzer und mittlerer ReichweiteModern wird die Artillerie des Heeres unterschieden in Rohrartillerie Panzerartillerie mit Panzerhaubitzen seltener Kanonen als gepanzerte Selbstfahrlafetten Feldartillerie mit gezogenen oder selbstfahrenden Geschutzen Sonderformen sind die luftverlastbare Luftlandeartillerie und die zerlegt auf Tragtieren transportierbare Gebirgsartillerie letztere wurde in den meisten Heeren durch normale weitreichende Artillerie abgelost gezogen z B FH 70 M777 Selbstfahrlafette Rad oder Kette lufttransportfahige Artilleriesystem Archer oder DANA Luftlandeartillerie fruher mit ruckstossfreien Geschutzen in der Bundeswehr auch zeitweilig LARS Gebirgsartillerie mit Gebirgsgeschutzen Raketenartillerie in moderner Form seit dem Zweiten Weltkrieg mit Boden Boden Werfersystemen z B Leichtes Artillerieraketensystem MLRS ATACMS Aufklarende Artillerie seit dem Ersten Weltkrieg die organisiert in Beobachtungsabteilungen mittels Radar Licht oder Schallmesstechnik und Drohnen Artillerieziele wie gegnerische Artilleriestellungen Bereitstellungsraume Gefechtsstande aber auch eigene Granateneinschlage ortet Vermessungsaufgaben wahrnimmt und Wetterdaten auswertet Bedeutung haben in modernen Streitkraften uberwiegend nur noch die Panzerartillerie die Raketenartillerie mit Mittleren Artillerieraketensystemen bis mittlere Reichweite die aufklarende Artillerie sowie in kleinerem Masse die fahrende Feldartillerie insbesondere als Luftlandeartillerie Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Infanterie noch unmittelbar durch Infanteriegeschutze von den Regimentern unterstellten Einheiten unterstutzt Diese wurden durch Morser in Morserkompanien der Bataillone und durch Feldkanonen fur die unmittelbare Feuerunterstutzung abgelost Munition Bearbeiten Hauptartikel Artilleriegeschoss Neben den Artilleriegeschossen kann Artillerie uber Raketen und Flugkorper als Wirkmittel verfugen Der Raketenwerfer MARS kann u a Raketen mit Spreng Splitterwirkung Bomblettsubmunition und Panzerabwehrminen verschiessen Die Bundeswehr verfugt heute uber Spreng Leucht Nebel Ubungs und Exzerziergeschosse Einsatz Bearbeiten Einsatz von Artillerie Leuchtgranaten am Fusse des Fletschhorns Einschlag eines Artilleriegeschosses auf dem Artillerie Schiessplatz SimplonIm modernen Kampf Bearbeiten Indirektes Feuer ist ein Element des Gefechts der verbundenen Waffen bei dem Feuer und Bewegung von eigenen Kampfverbanden koordiniert wird dass die Aufklarungs Wirkungs und Bewegungsmoglichkeiten des Gegners minimiert werden Dabei wirken direkt schiessende Waffensysteme wie z B Kampfpanzer Panzerabwehrwaffen Gewehre eng mit indirektem Feuer von Bogenschusswaffen Morser Artilleriegeschutze und Mitteln der Luftstreitkrafte Kampfhelikopter und Erdkampfflugzeuge im Close Combat zusammen Gleichzeitig ist die Artillerie das Wirkmittel im Deep Combat auf mittlere Entfernung in die Tiefe des Feindraumes um Feinde in der Annaherung abzunutzen und diese zu erschweren Mit indirektem Feuer werden die eigenen Kampftruppen unterstutzt indem ein Gegner in seiner Bewegungsfreiheit eingeschrankt und damit in seiner Kampftatigkeit behindert wird Artilleriefeuer leistet einen wesentlichen Beitrag bei Sperren Hindernissen und im Flankenschutz Neben ihrer Funktion als Unterstutzungswaffe vermag moderne Artillerie bis zu einem gewissen Grad auch eigene unterlegene Truppen auszugleichen indem sie mit rasch verlegbarem Feuer in Raume wirkt in denen sich keine eigenen Truppen befinden Indirektes Feuer mit Bogenschusswaffen wird nicht nur von staatlichen Streitkraften eingesetzt sondern auch von nichtstaatlichen bewaffneten Gruppen beispielsweise mittels ungelenkter Raketen Morser oder einzelner Artilleriegeschutze 9 Indirekte Feuerunterstutzung auf kurze Distanz Bearbeiten Kampfverbande der taktischen Stufe Bataillone bekampfen Ziele auf kurze Distanz bis 10 Kilometer mit Morsersystemen Aufgrund der steilen Flugbahn eignen sich diese besonders gut fur den Einsatz in uberbautem Gelande Sie erlauben es rasch Feuerschwergewichte z B auf Truppenansammlungen oder Fahrzeuge zu legen Mit intelligenter Munition konnen auch Einzelziele punktgenau bekampft werden 9 Indirekte Feuerunterstutzung auf mittlere Distanz bis ca 50 km Bearbeiten BeleuchtungsmunitionDie Schwerpunktwaffe fur den Feuerkampf auf mittlere Distanz das heisst innerhalb des Einsatzraumes einer Brigade ist die Artillerie Sie soll den Gegner in Deckung zwingen oder seine Kampfkraft so stark herabsetzen dass er den Kampf nicht mehr weiterfuhren kann Indem sie es ermoglicht gegnerisches Feuer wirkungsvoll zu erwidern und gegnerische Mittel auszuschalten tragt die Artillerie wesentlich zum Schutz der eigenen Krafte bei Verbande die mit indirektem Feuer unterstutzt werden konnen sich zudem besser von gegnerischen Kraften losen Gegen militarisch organisierte Streitkrafte wird die Artillerie eingesetzt um gegnerische Einrichtungen Bereitstellungen und Massierungen in Stauraumen zu bekampfen sowie gegnerische Fuhrungs Kommunikations und Aufklarungsmittel und stehende oftmals ungedeckte Schlusselfahrzeuge auszuschalten Durch Artilleriefeuer kann uberdies das Heranfuhren von Reserven unterbunden werden Oft ist die Artillerie das einzige permanent verfugbare weitreichende Mittel das es erlaubt gegnerische Artillerieverbande zu bekampfen Konterbatteriefeuer Die Artillerie eignet sich auch dazu das Gefecht der Kampfverbande in deren Einsatzraumen direkt zu unterstutzen Kampfhandlungen spielen sich heute haufig in sehr hohem Tempo und in grossen Einsatzraumen ab Moderne Artillerieverbande sind darauf ausgerichtet Ihre Einsatzverfahren erlauben es fast aus der Fahrt heraus zu schiessen halten schiessen weiterfahren und sofort nach der Schussabgabe neue Feuerstellungen zu beziehen Mit autonomer Fahrzeugnavigation und auf jedem Geschutz vorhandenen Flugbahnrechnern ist es uberdies moglich mit dem Feuer eines Verbandes mehrere Ziele gleichzeitig zu bekampfen Im gesamten Spektrum militarischer Bedrohungen wird die Artillerie auch bei der Gefechtsfeldbeleuchtung eingesetzt Mit Nebelgeschossen kann die Artillerie zudem zur Einschrankung der Sicht und zur Verschleierung eigener Bewegungen auf dem Gefechtsfeld eingesetzt werden 9 Indirekte Feuerunterstutzung auf grosse Distanz Bearbeiten Auf grosse Distanzen uber 50 km werden entweder weitreichende Boden Boden Systeme moderne Rohrartillerie oder Raketenwerfer oder Mittel der Luftwaffe Kampfflugzeuge Kampfhelikopter und bewaffnete Drohnen eingesetzt In modernen Armeen oder Koalitionen werden diese Mittel auf operativer Stufe integriert Die fur die Zielbekampfung zustandige Stelle soll die jeweils am besten geeignete und im Einsatzraum verfugbare Waffe rasch nach Erkennen eines Zieles einsetzen konnen unabhangig davon welcher Teilstreitkraft Heer Luftwaffe oder Marine sie unterstellt ist Bei Bogenschusswaffen wird mit zunehmender Einsatzdistanz aus physikalischen und meteorologischen Grunden die Streuung immer grosser Viele Streitkrafte streben jedoch danach Ziele auch auf Distanzen bis zu 50 km mit Boden Boden Systemen prazise zu bekampfen Uber diese Fahigkeit verfugen dank sogenannter intelligenter Artilleriegeschosse im Jahr 2016 allerdings nur die Streitkrafte der USA Australiens Kanada und Schwedens In Deutschland Italien Israel und Russland sind entsprechende Entwicklungen im Gange 9 Entwicklung Bearbeiten In Europa gibt es im Jahr 2016 keine Armee die auf indirektes Feuer und damit auch auf die Artillerie verzichtet Die Fahigkeit Kampftruppen mit Feuer auf unterschiedliche Distanzen zu unterstutzen wird praktisch uberall weiterentwickelt auch wenn die Anzahl der Geschutze in vielen Landern reduziert wurde Dabei geht die Tendenz dahin das Leistungsvermogen des Gesamtsystems der Artillerie zu steigern Verbesserte Aufklarung Feuerfuhrung Mobilitat Schusskadenz Reichweite und Prazision erlauben es mit zahlenmassig weniger Mitteln gleiche oder grossere Wirkung zu erzielen 9 Einzelthemen Bearbeiten Aufstellung Bearbeiten Festung Konigstein Sachsen Kartaune auf WandlafetteArtilleriegeschutze wurden ursprunglich offen aufgestellt und direkt gerichtet mit Sicht auf das Ziel und feuerten in der Regel auf Kernschussweite Mit fortschreitender Entwicklung der Geschutze was zu hoherer Reichweite und Zielgenauigkeit fuhrte wurden offene Artilleriestellungen einfache Ziele fur die feindliche Artillerie Aus diesem Grunde stellten wahrend des Russisch Japanischen Krieges 1904 05 erstmals die Japaner ihre Artillerie in gedeckten Positionen auf z B hinter einem Berg oder Hugel von denen sie das Gefechtsfeld und den Zielsektor nicht mehr direkt beobachten konnten Die europaischen Armeen folgten dieser Vorgehensweise des indirekten Richtens rasch Deshalb wird die Rohrartillerie spatestens seit den ersten Monaten des Ersten Weltkrieges ausschliesslich in gedeckter Stellung eingesetzt das heisst aus der Feuerstellung ist das Ziel nicht zu sehen Trotz der zuruckgezogenen Aufstellung kann der Standort der Artillerie geortet werden wie fruher akustisch durch Schallmessverfahren mit Triangulation durch Radarerfassung der Flugbahn der Geschosse oder durch bildgebende Aufklarung wie fruher CL289 Daher mussten und mussen die Feuerstellungen oft gewechselt werden Beweglichkeit Bearbeiten LKW zieht eine M 198 von einem LCACDie Beweglichkeit der Artillerie kann beispielsweise durch Selbstfahrlafetten fur Rohrwaffen Panzerhaubitze und mit ungepanzerten Radfahrzeugen fur Raketenwaffen erhoht werden Da Artilleriestellungen nach Aufklarung durch den Feind nach Moglichkeit sofort von der feindlichen Artillerie bekampft werden sind viele Artilleriesysteme heute Panzerhaubitzen Ein Nachteil der Panzerhaubitzen ist es jedoch dass sie uber langere Strecken den Einsatz von Schwerlasttransportern oder einen Schienen bzw Schiffstransport erfordern Fur eine Verlegung per Luft sind sie wie Kampfpanzer wegen des hohen Gewichts nur bedingt geeignet Besser lufttransportfahig sind geschutzte selbstfahrende Artilleriesysteme auf einem Fahrgestell mit Radern Sind die Systeme zudem selbstvermessend werden haufige auch vorsorgliche Feuerstellungswechsel erleichtert Die Gefahr durch Gegenartilleriefeuer sinkt CAESAR Panzerhaubitze 2S3 auf dem Tieflader eines PanzertransportersDieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Belege fur das Prinzip Zudem ist der Zusammenhang zur Uberschrift unklar Es geht hier um Beweglichkeit Die Stellungen der Rohrartillerie der Bundeswehr werden nach dem Ein Drittel Zwei Drittel Prinzip erkundet Damit sollten die Stellungsraume ein Drittel der mittleren Kampfentfernung hinter der Front liegen Dadurch verbleiben zwei Drittel der mittleren Kampfentfernung fur Feuerauftrage Zielaufklarung Bearbeiten Kanadische 25 Pfund Schnellfeuer Feldartillerie 87 6 mm Zweiter WeltkriegDurch den Ubergang von der offenen in die verdeckte Stellung musste indirekt gerichtet werden das heisst die Zielaufklarung erfolgt bei der Rohrartillerie meist durch vorgeschobene Beobachter heute Artilleriebeobachter oder mit technischem Hilfsmittel dem Artilleriebeobachtungsradar M113 ABRA welche die Position der Ziele ermitteln und aus dem Schiessergebnis die Einweisung korrigieren 10 Diese Beobachter verfugen heutzutage meist uber technische Mittel zur Entfernungs und Richtungsmessung Laserortung teilweise konnen diese Gerate per Datenstrecke die Zielkoordinaten direkt an die Feuerleitrechner ubertragen Die Feuerleitrechner ermitteln anhand der Zielkoordinaten und der Stellungskoordinaten die Schussrichtung Rohrerhohung sowie die zu verwendende Treibladung eines Geschutzzuges Je nach Zielgrosse wird das Feuer verschiedener Geschutzzuge zusammengefasst dabei kann das Feuer so koordiniert werden dass die ersten Geschosse der verschiedenen Stellungen gleichzeitig im Ziel eintreffen Weiterhin werden Ziele auch durch technischen Mittel der aufklarenden Artillerie oder durch Meldungen der Kampftruppe aufgeklart 10 Wird nur nach Karte geschossen so spricht man von Planschiessen Luftverlastung einer M777 durch ein CH 47Durch die Verbesserung der technischen Aufklarung ist es teilweise moglich ein Geschoss im Fluge zu vermessen und die Koordinaten der Feuerstellung zu errechnen Durch die dadurch auftretende hohere Gefahrdung werden die Geschutze in den Feuerstellungen in grossen Abstanden aufgelockerte Feuerstellung aufgestellt und eine Feuerstellung wird nach Erfullung eines Feuerauftrages rasch gewechselt Stellungswechsel Durch den Zwang zu hoher Beweglichkeit werden fast nur noch Geschutze auf Selbstfahrlafetten nach Moglichkeit unter Panzerschutz Panzerhaubitze eingesetzt Aus Gewichtsgrunden kommen fur Spezialaufgaben noch leichte Feldgeschutze zum Einsatz Luftverlastbarkeit wie die amerikanische M119 oder in der Bundeswehr fruher die 105 mm Gebirgshaubitze Modell 56 in der Luftlande Artilleriebatterie 9 Neuerdings denkt man wieder an leichte Artilleriegeschutze die aufgrund der vermehrten Auslandseinsatze der Bundeswehr luftverlastbar sein mussen Die grundlegende Technik soll der PzH 2000 entsprechen allerdings sind wegen der erforderlichen Gewichtseinschrankungen nur ca 50 des Gewichts der PzH 2000 bestimmte Einschrankungen hinzunehmen Diesen Forderungen entspricht die schwedische geschutzte Selbstfahrlafette Artilleriesystem Archer mit dem die Bedarfslucke fur Brigadeartillerie in den Infanteriebrigaden gedeckt werden konnte Feuerleitung Bearbeiten Rakete von Kazimieras Simonavicius Artis Magnae ArtilleriaeDie Feuerleitung erfolgt in schiessenden Batterien mit herkommlichen Waffensystemen durch die Feuerleitstelle Mit Einfuhrung autonomer Waffensysteme wie MLRS MARS und PzH 2000 entfallt die Vermessung der Feuerstellung und die Ermittlung der Schusswerte in der Feuerleitstelle da diese Systeme uber Navigationsanlagen und interne Feuerleitrechner verfugen Die Feuerleitung erfolgt hier durch Umsetzung von Feuerauftragen bzw Feuerbefehlen in Feuerkommandos Das beinhaltet die Zuordnung der Ziele zu den Geschutzen bzw Raketenwerfern und die Festlegung der Art der Zielbekampfung Da die Waffensysteme beim indirekten Richten keine Sicht zum Ziel haben ermittelt die Feuerleitstelle die Schusswerte Richtung und Erhohung des Geschutzes bzw Werfers und ubermittelt diese im standardisierten Feuerkommando zusammen mit den weiteren Angaben 11 an das Waffensystem Heutzutage werden in den Feuerleitstellen zur Ermittlung der Schusswerte Feuerleitrechner genutzt im Hilfsverfahren kann dies aber auch mittels Feuerleitplan oder Kommandogeber Schusstafel und Rechenzettel manuell erfolgen Durch Anpassung der Rohrerhohung und der Treibladung lassen sich Ziele hinter Deckungen bekampfen oder gegebenenfalls der Auftreffwinkel der Geschosse so flach gestalten dass Abpraller erzielt werden Um sichere Schiessgrundlagen fur das indirekte Richten zu besitzen muss das Geschutz bzw der Werfer eine vermessene Feuerstellung beziehen Die dazu traditionell notwendige Vermessung durch Vermessungs oder Richtkreistrupps wird allerdings zunehmend von GPS abgelost Das Ausrichten des Waffensystems auf die jeweilige Schussrichtung erfolgt durch ein Rundblickfernrohr mit Hilfe von Festlegepunkten Hierbei werden die Festlegewerte Grundrichtung oder Nordrichtung des Geschutzes Werfers beim Richten uber die Festlegepunkte unterlegt und sind die Basis fur die folgenden Feuerauftrage Basierend auf den Feuerstellungskoordinaten und den Zielkoordinaten werden Teilring die Richtung der Waffe CH Azimut Erhohung CH Elevation errechnet und die Treibladung festgelegt In der Berechnung werden in der Regel berucksichtigt 12 a die innenballistischen Einflusse nur Rohrartillerie Pulvertemperatur individueller Korrekturfaktor eines jeden Rohres Geschossgewichtb die aussenballistischen Einflusse Lufttemperatur Luftdruck Luftfeuchtigkeit Windrichtung und Starke Drall Erddrehung Corioliskraft Stehen die obigen Daten nicht oder nur eingeschrankt zur Verfugung so wird durch Einschiessen ein entsprechender Korrekturfaktor ermittelt Da die Berechnung von Flugbahnen ein erhebliches zeitaufwandiges Problem darstellte erfolgte in der Bundeswehr bis Ende der 1960er Jahre in der Feuerleitung die Ermittlung der Erhohung sowie der Seitenkorrektur manuell mit Rechenzettel und Schusstafel Mit Einfuhrung elektronischer Feuerleitrechengerate wie dem analogen Artillerierechner Typ BUM und spater dem digitalen Artillerierechner FALKE konnten die Schusswerte rechnergestutzt schneller ermittelt werden Die heutige technische und taktische waffensystemubergreifende Feuerleitung erfolgt in der deutschen Artillerie mit dem Artillerie Daten Lage und Einsatz Rechnerverbund ADLER Dieses Fuhrungs und Waffeneinsatzsystem FuWES wurde ab Mai 1995 in die deutsche Artillerie eingefuhrt Bei Gefechten auf See mit sich bewegendem Geschutz und Ziel mussen neben den innen und aussenballistischen Einflussen noch Korrekturen fur Kurs und Geschwindigkeit des eigenen und des Zielschiffes angebracht werden Ausserdem mussen noch die Schiffsbewegungen durch Wellengang ausgeglichen werden Die Feuerleitung der Schiffsartillerie erfolgte daher seit dem Ende des 19 Jahrhunderts durch Zentrale Leitstande die zunachst optisch spater auch mittels Radar die Ziel und Schussdaten ermittelten Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das automatische Richten die Geschutze durch die zentrale Feuerleitung entwickelt und eingefuhrt Geschichte Bearbeiten Ubersicht Artillerie von 1741 Schwere Feldhaubitze 18 bis 1945 deutsches Standard Artilleriegeschutz Kaliber 15 cm hier ohne SchutzschildAls Artillerie in unterschiedlichsten Abwandlungen Arkeley Artollerei Archiley Artellarey wurden bereits vor der Erfindung des Schiesspulvers die antiken und mittelalterlichen Kriegsmaschinen bezeichnet Schon in Zeiten des Hellenismus und des Romischen Reiches spielte Artillerie eine nicht zu vernachlassigende Rolle in der Kriegsfuhrung sowohl bei Belagerungen als auch in Feldschlachten Die Bedeutung und der Einsatz von Artillerie nahm nach dem Zusammenbruch des Westromischen Reiches aufgrund veranderter Kriegstaktik und mangelnder Logistik ab Erst im spaten Hochmittelalter spielten vor allem die neu eingefuhrten Triboke wieder eine grossere Rolle bei Belagerungen von immer starker befestigten Burganlagen Die ersten Pulvergeschutze wurden bei Belagerungen gebraucht wo sie in den Mauern der Burgen und Stadte die Ziele fanden deren Zerstorung man mit ihrer Hilfe leichter und aus grosserer Ferne zu bewerkstelligen hoffte als dies mit den bisherigen Kriegsmaschinen moglich war Bald indes hat sich auch der Verteidiger der Geschutze bedient und seine Mauern durch Anschuttung eines Erdwalles dahinter zu ihrer Aufstellung geeignet gemacht Die Rohre ohne Schildzapfen wurden auf Holzunterlagen gelegt und ihr Rucklauf durch eine dahinter angebrachte Verpfahlung aufgehoben Diese Unbeholfenheit in ihrer Bewegung musste naturgemass die Anwendung von schweren Geschutzen sehr beschranken Man fertigte deshalb auch leichtere Geschutzrohre legte sie auf Bockgestelle oder in Laden diese auf Unterlagen die ein Heben der Mundung oder des Bodenstucks mittels der seitlichen Richthorner gestatteten Die Bockgestelle erhielten dann Rader wurden also fahrbar oder man transportierte die Rohre in ihren Gestellen auf besonderen Wagen und ermoglichte so ihre Verwendung in der Feldschlacht Der erste bestimmt nachgewiesene Gebrauch der Feuerwaffen findet sich in der Chronik von Metz vom Jahr 1324 Die Englander sollen bereits 1346 bei der Schlacht von Crecy einige drei oder sechs leichte Kanonen in freier Feldschlacht verwendet haben diese Angabe wird jedoch vielfach bestritten Ein sachlicher Unterschied zwischen Feld Festungs und Belagerungsartillerie bestand anfangs nicht man nahm mit ins Feld was sich transportieren liess und zwar moglichst viel um den Ritter mit seinem schweren Panzer zu Fall zu bringen Die Zahl der in Feldschlachten verwendeten Geschutze hatte sich zu Anfang des 15 Jahrhunderts erheblich gesteigert die Hussiten eroberten in der Schlacht bei Riesenberg 1431 bereits 150 Geschutze Den tiefgreifendsten und nachhaltigsten Anstoss erfuhr das Geschutzwesen durch die Reichsstadte namentlich Nurnberg die bei ihrem Emporbluhen in ihrer eignen Wehrkraft die sicherste Stutze fur ihre Selbstandigkeit erblickten Sie hatten ihren Stuckgiesser ihren Zeugmeister und errichteten Zeughauser zur Aufbewahrung ihrer Vorrate die um Mitte des 15 Jahrhunderts in Nurnberg ausserordentlich gross gewesen sind 1445 liess diese Stadt durch ihren Meister Hans von der Rosen eine 519 Zentner schwere Hauptbuchse giessen Naturlich wollte auch jeder Stuckgiesser von denen viele zur Zunft der Buchsenmeister gehorten selbstandig sein und Geschutze nach seiner Art herstellen woraus die zahllosen Kaliber und speziellen Konstruktionen der Geschutzrohre wie ihrer Lafetten entstanden Einheitlicher war nur das Geschutzwesen der Fursten von denen Karl der Kuhne von Burgund ihm besonderes Interesse widmete er soll zuerst Geschutze mit Schildzapfen sowie solche aus Gusseisen gehabt haben Auch seine Lafetten waren schon verhaltnismassig leicht fahrbar woraus sich seine bedeutende Artillerie erklart denn in der Schlacht bei Grandson am 3 Marz 1476 fielen den Schweizern 400 Geschutze in die Hande Bei ihrer geringen Beweglichkeit und dem grossen Wert den man auf die Erhaltung der Geschutze legte gab man ihnen eine Bedeckung aus den tapfersten Truppen Wie damals ein Kampf nur durch das Handgemenge entschieden wurde so konnten Geschutze nur im Kampf Mann gegen Mann gewonnen oder erobert werden was bei deren tapferer Verteidigung dem Sieger zu besonderem Ruhm gereichte Deshalb wurden auch die Geschutze zu den Trophaen der Schlacht gerechnet ein Gebrauch der heute noch nicht erloschen ist Verdienste um die Entwicklung der Artillerie erwarben sich im ausgehenden 15 und beginnenden 16 Jahrhundert besonders die franzosischen Konige sowie die habsburgischen Kaiser Maximilian I und Karl V Maximilian schuf ein System von Kalibern 6 12 24 Pfunder das fur die nachsten Jahrhunderte Geltung behielt Auch liess er die Lafettenkonstruktion durch Martin Merz 1501 vervollkommnen Er fuhrte auf seinem Zug nach Venedig 1509 schon 106 Geschutze auf Raderlafetten mit die gegen Mitte des 16 Jahrhunderts auch ein Marschlager erhielten und beim Schiessen auf Holzbettungen standen und daher Rucklauf hatten eine bahnbrechende Neuerung im Gebrauch der Artillerie Eine separate Artillerietruppe wurde erstmals von Franz I geschaffen der die franzosische Artillerie als gesonderte Abteilung unter einem Grossmeister der Artillerie organisierte Dennoch blieb die Artillerie eine Zunft die auf den Schultern der Buchsenmeister ruhte Die Buchsenmeister unterschied man in Feuerwerker die mit Wurfgeschutzen umzugehen Kunstfeuer anzufertigen und den Mineurdienst zu verrichten wussten Buchsenmeister die mit Kartaunen schossen und die Schlangenschutzen sie luden und richteten das Geschutz wahrend die ubrigen Verrichtungen bei der Bedienung von Handlangern den Schanzbauern ausgeubt wurden Sie unterstanden dem Schanzbauerhauptmann und dem Schanzmeister und verrichteten Pionierdienste Schanzen Wege und Bruckenbau und gehorten von Anfang an zur Artillerie Die Stuckknechte sassen als Fahrer auf den Zugpferden der Geschutze Bei der Schlacht bei Renty im Artois 1554 wurden von Kaiser Karl V erstmals in der Artilleriegeschichte Protzen eingesetzt die einen leichteren und schnelleren Transport der Geschutze auf vier statt nur zwei Radern erlaubten und erheblich zur Mobilitat der Kanonen auch im Gefecht beitrugen Im elisabethanischen England wurde um ca 1580 an Stelle der auf den bisherigen Kriegsschiffen bereits vorhandenen unterstutzend eingesetzten Geschutze eine leistungsfahige Schiffsartillerie hoher Reichweite als Hauptbewaffnung entwickelt Die daraus resultierende veranderte Taktik des Seegefechts revolutionierte den Seekrieg Erstmals zeigte sich die Uberlegenheit dieses Konzeptes 1588 gegenuber der Spanischen Armada statt der bisherigen Nahkampfe auf geenterten im Gefecht haufig geruderten Schiffen und des Rammens wie sie von den Romern in den Punischen Kriegen 1700 Jahre zuvor eingefuhrt worden war wurden zur See von nun an Artilleriegefechte unter Segel ausgetragen Dem Dreissigjahrigen Krieg aber blieb es vorbehalten die Bedeutung der Feldartillerie in der ihr von Gustav Adolf gegebenen technischen Vervollkommnung ihrer Organisation und taktischen Verwendung in ausserordentlicher Weise zu heben Gustav Adolf erleichterte die Geschutze und dadurch ihre Beweglichkeit gab den Infanterieregimentern die Regimentskanonen und vereinigte die ubrigen Geschutze zu grosseren Batterien auf den Flugeln der Truppenstellungen haufig maskiert so dass sie den Feind mit ihrem Feuer uberraschten wie in der Schlacht bei Breitenfeld die Reiterei Isolanis Den Ubergang uber den Lech erzwang er sich mit 72 Geschutzen in drei Batterien und vor Frankfurt an der Oder brachte er 200 Geschutze aller Kaliber ins Feuer Die Franzosen waren jedoch die ersten die ein formlich organisiertes Artilleriekorps besassen das 1695 bereits aus 16 Bataillonen bestand Wie in allen Zweigen des Kriegswesens war Friedrich der Grosse auch Reorganisator der Artillerie Die Regimentskanonen liess er durch Infanteristen bedienen im Ubrigen trennte er die Feld von der Festungsartillerie formierte die Artillerie zu Bataillonen deren 1762 bereits sechs a funf Kompanien bestanden und errichtete 1759 die erste Batterie reitender Artillerie Die Einteilung in Kompanien und Batterien bezog sich nicht auf eine bestimmte Anzahl Geschutze wie heutzutage eine solche fand erst Anfang des 19 Jahrhunderts durch den Prinzen August von Preussen nach Vorbild der Franzosen statt bei denen sechs bis acht Geschutze eine Batterie bildeten die Regimentsartillerie loste er auf formierte die Artillerie zu Brigaden liess die Festungsartillerie darin aufgehen und die Kompanie abwechselnd Feld und Festungsartillerie sein eine Einrichtung die bis 1852 bestanden hat er errichtete die Artilleriehandwerksstatten die Artillerieprufungskommission die Stellung als Artillerieoffizier vom Platz in den Festungen und fuhrte die fahrenden Artilleristen Fahrer an Stelle der Stuckknechte ein Eine neue Epoche begann fur die Artillerie mit der Einfuhrung der gezogenen Geschutze Angeregt durch die Versuche Martin von Wahrendorffs mit einem Verschluss fur Hinterladung 1840 und Cavallis der damit ein Zugsystem und Langgeschosse verband begannen in Preussen die Versuche mit gezogenen Hinterladekanonen und gepresster Geschossfuhrung auf Anregung des Prinzen Adalbert von Preussen schon 1851 die aber erst zehn Jahre spater zur Einfuhrung kamen Inzwischen hatte Frankreich sich beeilt seine Feldartillerie mit gezogenen Vorderladekanonen nach dem System La Hitte zu bewaffnen um ihr dadurch im Feldzug 1859 in Oberitalien die Uberlegenheit uber die osterreichische Armee zu sichern was auch erreicht wurde Infolgedessen kamen in Osterreich 1863 gezogene Vorderladekanonen nach Lenks Bogenzugsystem zur Einfuhrung Hier entstanden um schnellere Bewegungen der Feldartillerie zu ermoglichen die Kavallerie oder fahrenden Batterien bei denen die Bedienungsmannschaften auf wurstahnlichen Reitsitzen der Lafetten und Munitionswagen Wurstwagen sassen in Preussen wo sie auf den Handpferden und dem Protzkasten sassen wurde mit dem System C 64 mit seinen Gussstahlachsen Gussstahlrohr Radern mit Bronzenaben und den Achssitzen etc ein solches Mass von Beweglichkeit erreicht dass diese Geschutze nicht nur das Fahren in den schnellsten Gangarten der Pferde gestatteten in der sie der Kavallerie zu folgen vermochten die Biegsamkeit zwischen Protze und Lafette ermoglichte auch ein Anpassen an so erhebliche Unebenheiten des Terrains dass die Artillerie im Allgemeinen mit ihren Geschutzen dahin zu kommen vermochte wo sich Kavallerie bewegen konnte Diese technische Vervollkommnung des Artilleriematerials gestattete eine taktische Verwendung der Feldartillerie die sie den beiden Hauptwaffen kampfender Armeen der Infanterie und Kavallerie als dritte Hauptwaffe ebenburtig zur Seite stellte Die gegen Ende des 19 Jahrhunderts aufkommenden Brisanzgranaten konnten die meisten der damals vorhandenen Befestigungsanlagen durchschlagen und machten diese damit praktisch wertlos es kam zur so genannten Brisanzgranatenkrise 75 modele 1897 ausgestellt im musee de l Armee Hotel des Invalides Paris Im Jahr 1897 stellte Frankreich die Canon de 75 Modele 1897 in Dienst siehe Foto Durch konsequente Nutzung verschiedener wenn auch teilweise schon existierender Erfindungen wie dem rauchschwachen Pulver Patronenmunition oder einem leistungsfahigen Rohrrucklauf entstand das erste wirkliche Schnellfeuergeschutz der Welt Hohepunkt der Rohrartillerie war der Erste Weltkrieg 1914 1918 Hier kamen alle Gattungen der Artillerie zum Einsatz Dadurch anderte sich das Gesicht des Krieges nachhaltig der jetzt besonders wirksame Einsatz von Granaten machte Bewegung in offenem Gelande sehr risikoreich und erzwang den Bau von Grabensystemen Trotzdem gingen ca 3 4 der Verluste der Kriegsparteien auf die Artillerie zuruck da auch neue Artillerie Techniken und Taktiken etwa die Feuerwalze sowie der verstarkte Einsatz von Sprenggeschossen erprobt und eingefuhrt wurden Im Ersten Weltkrieg verschoss die Artillerie der Kriegsparteien zusammen etwa 850 Millionen Schuss Nach dem Ersten Weltkrieg wurde durch eine hohere Mobilitat der Infanterie und Ausbau der Panzertruppen die Wirksamkeit der Artillerie beschrankt und die mobile Kriegsfuhrung wieder ermoglicht Dementsprechend wurden auch die Mobilitat und der Panzerschutz der Artillerie standig erhoht Im Laufe des Zweiten Weltkrieges wurde neben der bis dahin eingesetzten Rohrartillerie die Raketenartillerie weiter entwickelt Bei den Verbanden des deutschen Heeres tauchte im Jahr 1940 erstmals der Nebelwerfer sechs kreisformig angeordnete Rohre die auf einer Lafette montiert waren auf Ahnliche Entwicklungen fanden zeitgleich auch bei den japanischen Streitkraften und den Alliierten statt Die Rote Armee setzte das Katjuscha Raketenartilleriesystem das bei den deutschen Truppen gefurchtet war bereits ab Beginn des Krieges ein Von 1952 bis 1963 waren die Vereinigten Staaten auch im Besitz von Geschutzen mit Nukleargeschossen Das 280 mm Geschutz M65 auch Atomic Annie genannt wurde 1953 im Rahmen der Operation Upshot Knothole in der Wuste von Nevada getestet Im Laufe der Truppenreduzierung der 1990er Jahre war die Artillerie als Waffengattung obwohl ihre aufklarende Komponente gerade in den Auslandseinsatzen wertvolle Dienste zur Informationsbeschaffung leistet besonders stark betroffen Artillerie im Spatmittelalter Bearbeiten Hauptartikel Artillerie im Landsknechtsheer Artillerie im Ersten Weltkrieg Bearbeiten Hauptartikel Artillerie im Deutschen Kaiserreich Artillerie Osterreich Ungarns Bearbeiten Hauptartikel Osterreichisch Ungarische Artillerie Artillerie in der Wehrmacht Bearbeiten Hauptartikel Artillerietruppe Wehrmacht Artillerie der Roten Armee Bearbeiten Hauptartikel Rote Armee Artillerie Artillerie in der Bundeswehr Bearbeiten Hauptartikel Artillerietruppe Bundeswehr Kulturelle und gesellschaftliche Aspekte BearbeitenMuseale Rezeption Bearbeiten Haubitze M1916 im Heeresgeschichtlichen Museum in WienDas Heeresgeschichtliche Museum in Wien verfugt uber eine der grossten Artillerie und Geschutzrohrsammlungen der Welt Sie umfasst rund 550 Geschutze und Rohre und zahlt damit zu den bedeutendsten Sammlungen dieser Art Der Bogen spannt sich dabei vom schmiedeeisernen Geschutz des Mittelalters darunter auch der weltberuhmte Pumhart von Steyr bis hin zur Haubitze M 1916 aus dem Ersten Weltkrieg 13 Schlachtruf Bearbeiten Deutsche Geschutzmannschaft im Ersten Weltkrieg 1914Jede deutsche Waffengattung hat ihren eigenen Schlachtruf so auch die Artilleristen Zu Gleich Er dient in Deutschland gleichzeitig zur Erkennung Verbruderung und Motivation Er erklart sich aus der zeitlichen Koordinierung der teilweise auch heute noch notwendigen gemeinsamen korperlichen Anstrengung der Geschutzbesatzung bei verschiedenen Arbeiten So beim Laden wenn das Geschoss manchmal bei Kaliber 155 mm uber 50 kg schwer mit dem Ansetzer in den Ubergangskegel des Rohres gedruckt wird oder beim Reinigen des Rohres nach dem Schiessen wobei eine Stange mit Burstenkopf durch das Rohr gezogen wird Auch gab es Geschutze bei denen das Rohr auf dem Transport um einige Meter zuruckgezogen und zum Schiessen wieder nach vorn gezogen werden musste was per Hand erfolgte All dies ist nur unter der gemeinsamen und gleichzeitigen Anstrengung der Bedienungsmannschaft moglich Der Ruf kam ursprunglich aus der Zeit in der die Geschutze noch von Pferden gezogen wurden Wenn deren Kraft nicht ausreichte mussten die Kanoniere in die Speichen greifen und die Zugkraft der Pferde verstarken Das koordinierende Zu Gleich entsprach dem bekannten Hau ruck Schutzpatronin Bearbeiten Die Heilige Barbara von Nikomedien ist die Schutzheilige der Bergleute und u a auch Schutzpatronin der Artilleristen Ihr Namenstag am 4 Dezember wird traditionell mit einer Barbarafeier begangen Dabei tritt der jungste Offizier des Verbandes als Barbara verkleidet auf und fuhrt in der Regel durch den Abend Auf der Feier werden ernste und nicht so ernstzunehmende Vorfalle des letzten Jahres in der Einheit dem Verband oder sonstige Einrichtung z B Artillerieschule auf humorvolle Art und Weise aufgearbeitet und insbesondere die Vorgesetzten aufs Korn genommen 14 Wenn dabei die Artilleristen Alkohol zu sich nehmen spricht man davon der heiligen Barbara zu huldigen Beruhmte Artilleristen BearbeitenBedeutende Militars begannen ihre Laufbahn bei der Artillerie so z B Napoleon Bonaparte Werner von Fritsch Oberbefehlshaber des Heeres der Wehrmacht Hans Peter von Kirchbach Generalinspekteur der Bundeswehr Held von der Oder Emil Korner Ernst von Prittwitz und Gaffron Adolf Siemens Georg Bruchmuller Gerhard von ScharnhorstSiehe auch BearbeitenBallistik Batterie Militar Fahrende Artillerie Berittene Artillerie Fussartillerie Kanone Haubitze Morser Selbstfahrlafette Flakartillerie Schiffsartillerie Schiffsgeschutz Durchschlagskraft von Meteoriten Geschossen und anderen Impaktoren nach Newton Liste der Artillerieverbande und einheiten der Bundeswehr Wingewehr WR 2 Topcu osmanische Artillerietruppe Feuerstellung Kanonade Artilleriestellungen GempenplateauLiteratur BearbeitenTerry Gander Hans Joachim Zurek Artillerie heute Podzun Pallas Verlag Friedberg 1990 ISBN 3 7909 0405 8 Dorothea Goetz Die Anfange der Artillerie 1 Auflage Militarverlag Berlin 1985 Franz Kosar Artillerie im 20 Jahrhundert Bernard und Graefe Bonn 2004 ISBN 3 7637 6249 3 Hans Dierk Fricke Geschichte der Kriegsraketen und der Raketenartillerie im 19 Jahrhundert Bernard und Graefe Bonn 2001 ISBN 3 7637 6208 6 Hans Mehl Schiffs und Kustenartillerie Marinegeschutze aus 500 Jahren Verlag Mittler Hamburg 2001 ISBN 3 8132 0774 9 Martin Guddat Kanoniere Bombardiere Pontoniere die Artillerie Friedrichs des Grossen Mittler Verlag Bonn 2001 ISBN 3 8132 0383 2 Janice E McKenney The Organizational History of Field Artillery 1775 2003 Verlag Center of Military History United States Army Washington D C 2007 online Digitalisat 6 51 MB 415 Seiten auch als Hardcover Buch veroffentlicht Government Printing Office 2007 ISBN 978 0 16 087287 7 einsehbar per googlebooks Emile Rimailho Artillerie de campagne Gauthier Villars Paris 1924 OCLC 16464311 franzosisch Peter Voss Zur Geschichte der Artillerie Online publiziertes Auszugskapitel aus ders Vergessene Feuerwerkerei 4V Verlag Hamburg o J 2015 Gerhard von Scharnhorst Handbuch der Artillerie 3 Bande Hannover 1804 1806 und 1814 H Dv 200 4 Ausbildungsvorschrift fur die Artillerie Heft 4 Ausbildung der bespannten Batterie Vom 25 Januar 1934 ISBN 978 3 7448 0927 6Weblinks Bearbeiten Wiktionary Artillerie Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Commons Artillerie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Herve de Weck Artillerie In Historisches Lexikon der Schweiz Literatur zur Artillerie im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Karasek Rainer Die Artillerie im Verbund mit Aufklarungsmitteln Teil I in Truppendienst Folge 274 Ausgabe 1 2004 Teil II in Truppendienst Folge 275 Ausgabe 2 2004 Schellenberg Hans Michael Diodor von Sizilien 14 42 1 und die Erfindung der Artillerie im Mittelmeerraum PDF 209 kB in Frankfurter Elektronische Rundschau zur Altertumskunde Nr 3 2006 Informationen uber die IT Systeme der Deutschen Artillerie AMMUNITION DATA TABLES von 10 mm bis 128 mm bei quarry nildram co ukEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Meyers kleines Lexikon Bibliographisches Institut 9 Auflage Leipzig 1933 1 Band S 108 Duden Der grosse Duden Fremdworterbuch 5 Band 2 Auflage Bibliographisches Institut Dudenverlag Mannheim Wien Zurich 1971 ISBN 3 411 00905 5 S 70 Allgemeine deutsche Real Encyklopadie fur die gebildeten Stande Conversations Lexikon 11 Auflage 2 Band F A Brockhaus Verlag Leipzig 1864 S 183 ff Brockhaus Enzyklopadie in 24 Banden Verlag Friedrich Arnold Brockhaus 19 Auflage 2 Band Mannheim 1987 ISBN 3 7653 1102 2 S 157 159 Friedrich Kluge Alfred Gotze Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 20 Auflage Hrsg von Walther Mitzka Verlag Walter de Gruyter Berlin New York 1967 Neudruck 21 unveranderte Auflage ebenda 1975 ISBN 3 11 005709 3 S 32 Etymologie Herkunftsworterbuch der deutschen Sprache Duden Bd 7 Bibliographisches Institut Mannheim 1963 ISBN 3 411 00907 1 S 55 Wilhelm Hassenstein Hermann Virl Das Feuerwerkbuch von 1420 600 Jahre deutsche Pulverwaffen und Buchsenmeisterei Neudruck des Erstdruckes aus dem Jahr 1529 mit Ubertragung ins Hochdeutsche und Erlauterungen von Wilhelm Hassenstein Verlag der Deutschen Technik Munchen 1941 S 179 f Die Freiheyt der Artelarei aus Buchsenmeysterei Christian Egenollfs Erben 1582 S 66 77 VERTRAG UBER KONVENTIONELLE STREITKRAFTE IN EUROPA Memento vom 10 Juni 2007 im Internet Archive a b c d e Der Text dieses Abschnittes entstammt ganz oder teilweise dem Bericht Zukunft der Artillerie des Schweizerischen Bundesrates vom 20 Januar 2016 Dieser Text untersteht nach Art 5 Abs 1 Bst c des schweizerischen Urheberrechtsgesetzes als Bericht einer Behorde nicht dem Urheberrechtsschutz a b Reinhard Scholzen Aufklarende Artillerie In Truppendienst Nummer 2 2014 S 146 150 Beispiel Feuerkommando 4 Ladung Aufschlag HE ganze Batterie Teilring 08 7 4 465 Strich 1 Gruppe Feuerbereitschaft melden Oberst W Speisebecher Taschenbuch fur Artilleristen 2 Folge Verlag Wehr und Wissen Koblenz Bonn Darmstadt 1974 ISBN 3 8033 0231 5 S 95 Manfried Rauchensteiner Manfred Litscher Hrsg Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien Graz Wien 2000 S 93 95 Hansgeorg Leidreiter Oberstleutnant Gedanken zur sozialpsychologischen Bedeutung des Festes der heiligen Barbara fur das Offizierkorps der Artillerie in TRUPPENPRAXIS Nummer 10 1983 S 737 f Truppengattungen im Bundesheer Kampftruppen Jager Jagdkommando Garde Panzertruppe Panzergrenadier Fliegertruppe Fliegerabwehr Kampf und Fuhrungsunterstutzungstruppen Pioniere Artillerie Aufklarer Fernmelder ABC Abwehr Weitere Truppengattungen Sanitater Militarstreife und Militarpolizei Versorgung Luftraumuberwachung Siehe auch Bundesheer Gliederung nach WaffengattungenTruppengattungen in der Schweizer Armee Infanterie Panzertruppen Artillerie Fliegertruppen Fliegerabwehrtruppen Genietruppen Fuhrungsunterstutzungstruppen Ubermittlungstruppen Rettungstruppen Logistiktruppen Sanitatstruppen Truppen fur Militarische Sicherheit ABC Abwehrtruppen Normdaten Sachbegriff GND 4125247 0 lobid OGND AKS LCCN sh99002442 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Artillerie amp oldid 235166608