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Als Geschutzrohr oder Rohr wird der Lauf einer schweren Schusswaffe einer Kanone oder eines Geschutzes bezeichnet als Untergrenze kann ein Kaliber von 20 mm angenommen werden Inhaltsverzeichnis 1 Begriffe 2 Entwicklung Herstellung Bauformen 3 Verschleissfolgen 4 LiteraturBegriffe BearbeitenDer hintere Teil des Rohres wird als Kammer Patronenlager oder Ladungsraum bezeichnet er nimmt die Kugel oder die Granate bzw das Geschoss und die Treibladung auf Der vordere Teil ist der Geschosswegteil Er dient der Fuhrung des Projektils Dazwischen liegt der Ubergangskegel Die Bohrung des Rohres wird als Seele bezeichnet deren Langsachse als Seelenachse Entwicklung Herstellung Bauformen Bearbeiten nbsp Fruhe Verschlusskonstruktionen von Armstrong und Whitworth rechts nbsp Rohrquerschnitte von links Glattrohr gezogenes Rohr A Feldmass B Zugmass Rohr mit PolygonprofilRohre von Vorderladergeschutzen haben eine glatte zylindrische Innenwand bei Kanonenrohren weist auch die Kammer den gleichen Durchmesser auf Bei Haubitzen und Morsern ist die Kammer in der Regel zylindrisch oder konisch verjungt Zur Herstellung der Rohre fruher Geschutze wurden schmiedeeiserne Stabe rohrformig angeordnet und durch aufgeschrumpfte Ringe zusammengehalten Stabringgeschutze kleineren Kalibers waren oft als Hinterlader ausgefuhrt die Kammer Pulver und Geschoss enthaltend wurde hinter dem Rohr verkeilt Spater wurden diese Rohre durch solche aus Bronzeguss Gusseisen und Stahlguss abgelost Nach der Mitte des 19 Jahrhunderts erlaubten die Fortschritte der Metallurgie die Fertigung durch Schmieden Zur Erhohung der Stabilitat des Geschutzrohres wurden Stahlringe Ringkanone oder Stahlmantel Mantelrohr auf das innenliegende Seelenrohr aufgeschrumpft oder passend aufgezogen Eine in England angewandte Technik war das Umwickeln des Rohres mit Stahldrahten Das Seelenrohr entspricht dem Kaliber des Geschosses und fuhrt dieses wahrend des Schusses Um das Laden von in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts aufgekommenen Vorderladerkanonen mit Zugen zu ermoglichen muss das Profil des Geschosses dem des Rohres angepasst sein Bei modernen Geschutzen kann das Seelenrohr ausgetauscht werden Heute werden Geschutze mit Ausnahme der Granatwerfer als Hinterlader ausgefuhrt Bei diesen ist der Verschluss im hinteren verstarkten Rohrteil angebracht Er ist meist als Keilverschluss oder als Schraubenverschluss ausgefuhrt Bei Maschinenkanonen die Serienfeuer abgeben ist der Verschluss analog zu Maschinengewehren in der Laufverlangerung angebracht Moderne Geschutzrohre konnen Zuge aufweisen oder als Glattrohr ausgefuhrt sein Bei Glattrohrkanonen stabilisiert sich das Geschoss durch eine geeignete Konstruktion von selbst Bei gezogenen Rohren wird der Fuhrungsring des Geschosses in den Ubergangskegel zwischen Ladungsraum und Geschosswegteil gepresst und bei Schussabgabe das Geschoss durch den Drall der Zuge in Rotation versetzt Bei ruckstossfreien Geschutzen ist das Rohr hinten offen der Verschluss dient nur zur Blockierung der Hulse Der durch die Beschleunigung des Geschosses erzeugte Ruckstoss auf das System wird durch die nach hinten ausstromenden Pulvergase ausgeglichen oder gemindert Verschleissfolgen BearbeitenGeschutzrohre verschleissen Die Munition verursacht einen Abrieb an der Innenflache des Rohres Auch konnen die heissen und chemisch aggressiven Abgase die Flache angreifen Aus diesen Grunden haben viele Geschutze ein teilbares Rohr das Rohr wird aus zwei oder drei Teilrohren zusammengesetzt Das hintere Rohr wo das Geschoss startet verschleisst starker als das vordere Auch konnen produktionstechnische Einschrankungen oder Vorteile der Grund sein ein Rohr aus mehreren Teilrohren zusammenzusetzen Beispiele die 80 cm Kanone E auch DORA Geschutz genannt das Paris Geschutz Kaliber 21 cm aussergewohnliche Reichweite von etwa 130 Kilometern beschoss 1918 Paris die 8 8 cm FlaK 18 36 37 Acht Achter eine Flugabwehrkanone im Kaliber 8 8 cm uber 20 000 Stuck gebaut Die erste Version war die FlaK 18 Sie besass ein einteiliges Rohr Die verbesserte FlaK 36 erhielt ein dreiteiliges Rohr bei der 8 8 cm FlaK 41 kamen abhangig von der Munition verschiedene Rohre zum Einsatz zunachst funfteilige bei Messinghulsen spater vier bei verguteten Stahlhulsen und einteilige Rohre bei unverguteten Stahlhulsen Literatur BearbeitenPeter Batfield Guns at Sea Hugh Evelyn Ltd London 1973 Walter Betschmann Bewaffnung und Ausrustung der Schweizer Armee Artillerie I Stocker und Schmid AG Dietikon Zurich 1980 ISBN 3 7276 7009 6 Walter Stutz Bewaffnung und Ausrustung der Schweizer Armee Artillerie II Stocker und Schmid AG Dietikon Zurich 1977 ISBN 3 7276 7010 X Walter Betschmann Bewaffnung und Ausrustung der Schweizer Armee Artillerie III Stocker und Schmid AG Dietikon Zurich 1984 ISBN 3 7276 7059 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschutzrohr amp oldid 231219743