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Dieser Artikel behandelt Handfeuerwaffen der Kategorie Granatmaschinenwaffe fruher oder in anderen Landern als Granatwerfer bezeichnete Rohrwaffen finden sich unter Morser Geschutz Ein Granatwerfer ist eine Granatwaffe die Granaten in grossere Entfernung wirft als es mit der Hand moglich ware siehe Handgranaten GMW 40 mm GraMaWa der BundeswehrGranatwerfer zum Verschiessen von Tranengasgranaten Inhaltsverzeichnis 1 Historie des Begriffs 2 Abgrenzung 3 Technik 4 Arten 5 Beispiele 6 Einsatz 7 Siehe auch 8 Literatur 9 WeblinksHistorie des Begriffs BearbeitenNach dem Zweiten Weltkrieg wurden vor allem in den USA handgefuhrte Granatwerfer Grenade Launcher engl fur Granatwerfer entwickelt welche die Lucke zwischen Handgranate und Morser fullen sollten zum Beispiel der M79 Granatwerfer Weitere Entwicklungen erfolgten in allen Armeen so auch in Deutschland wobei die englische Bezeichnung wortlich ins Deutsche ubersetzt ubernommen wurde Mit der Einfuhrung dieser Waffen im deutschsprachigen Raum uberschnitten sich diese Bezeichnungen mit denen der Steilfeuergeschutze der Infanterie Daher wurde der Begriff Morser fruher nur fur grosskalibrige Steilfeuerwaffen verwendet auf die bisher Granatwerfer genannten Waffen ubertragen und mit Granatwerfer die hier beschriebenen Waffen bezeichnet Abgrenzung BearbeitenEs gibt Einzelschuss halbautomatische und automatische Granatwerfer die entweder als eigenstandige Handfeuerwaffe gefuhrt als Anbauwaffe an ein konventionelles Sturmgewehr montiert oder auf einem Dreibein einer Drehringlafette oder fernbedienbaren Waffenstation als schwere Infanteriewaffe benutzt werden Allen gemeinsam ist der Verschuss von Kalibergeschossen aus einem Abschussrohr in einer ballistischen Flugbahn Auch die Granatpistolen gehoren zur Gruppe der Granatwerfer da sie eigenstandige Schusswaffen darstellen und nur zum Zweck des Verschiessens von Granaten gebaut werden Die Bezeichnung Pistole leitet sich vor allem aus den kompakten Abmessungen ab In den Anfangen ihrer Entwicklung wurden teilweise auch Uberkalibergeschosse verschossen Gewehrgranaten sind keine Rohrmunition sondern Uberkalibergeschosse die von der Mundung einer Handfeuerwaffe verschossen werden Manchmal ist dazu ein Aufsatz das Gewehrgranatgerat welches auf der Mundung befestigt wird notwendig Gewehrgranaten wurden bereits vor dem Zweiten Weltkrieg entwickelt Technik Bearbeiten nbsp M4 mit Unterlaufgranatwerfer M203Granatwerfer verschiessen Granaten im Hochdruck Niederdruck System Die Treibladung wird dabei in einer besonders dickwandigen Kartusche untergebracht in der sie nach der Zundung verbrennt und hohen Druck erzeugt Die entstehenden Gase stromen uber enge Kanale aus der Kammer wobei sich ihr Druck deutlich vermindert Erst danach treiben sie die Granate mit relativ geringer Mundungsgeschwindigkeit aus dem Lauf bei handgefuhrten Granatwerfern mit typischerweise etwa 75 80 m s Automatische Granatwerfer auf Dreibein verschiessen Granaten mit einer wesentlich starkeren Treibladung mit 210 240 m s da der Ruckstoss nicht vom Schutzen aufgefangen werden muss Als Kaliber hat sich in der NATO die 40 mm Granate durchsetzen konnen Postsowjetische Staaten verwenden die Kaliber 30 und 40 mm Arten Bearbeiten nbsp Antisabotagegranatwerfer DP 61 zur Abwehr von KampfschwimmernDie ersten Granatwerfer waren eigenstandige Handfeuerwaffen welche nur zu diesem Zweck gebaut wurden zum Beispiel der M79 Der Nachteil war dass der Schutze sich mit dieser Waffe nicht verteidigen konnte und eine zweite Waffe mitfuhren musste Aus diesem Grund wurden Anbauwaffen entwickelt die an normalen Sturmgewehren befestigt werden konnte zum Beispiel der M203 Der Schutze ist damit in der Lage Granaten im Einzelschuss abzufeuern sowie mit seinem Sturmgewehr Projektile zu verschiessen Solche Waffen werden auch als Unterlauf Granatwerfer bezeichnet da sie meist unter den Lauf der Schusswaffe anmontiert werden Spater wurden halbautomatische Granatwerfer wie der sudafrikanische Milkor MGL entwickelt im Prinzip ein auf ein sehr grosses Kaliber vergrosserter Revolver Haufig eingesetzt werden seit dem Vietnamkrieg auch automatische Granatwerfer zum Beispiel der Mk 19 Sie sind jedoch keine Maschinenkanonen Die automatischen Granatwerfer verschiessen Granaten mit starkerer Treibladung in grossere Entfernungen als die handgefuhrten Varianten und erreichen Kadenzen von 320 Schuss pro Minute Beispiele BearbeitenName Herstellerland Typ Kalibermm Kadenzrpm V0m s WaffengewichtkgHK69 Deutschland eigenstandige Waffe 40 Einzelschuss 79 2 3M79 USA eigenstandige Waffe 40 Einzelschuss 76 2 7Milkor MGL Sudafrika eigenstandige Waffe 40 Halbautomat 75 6HK AG36 Deutschland Anbauwaffe unter Sturmgewehr 40 Einzelschuss 70 1 5GP 30 Russland Anbauwaffe unter Sturmgewehr 40 Einzelschuss 76 1 3M203 USA Anbauwaffe unter Sturmgewehr 40 Einzelschuss 71 1 4Mk 18 USA Repetiergranatwerfer 40 100 200 70 8 6AGS 17 Plamja Russland automatischer Granatwerfer 30 400 185 35HK GMW Deutschland automatischer Granatwerfer 40 350 241 29Mk 19 USA automatischer Granatwerfer 40 400 241 33Howa Typ 96 Japan automatischer Granatwerfer 40 300 240 24 5Einsatz Bearbeiten nbsp QLZ87 nbsp China Lake 40 mm Pump Action GranatwerferMit einem handgefuhrten Granatwerfer soll es dem Infanteristen ermoglicht werden uber grossere Entfernungen Gegner mit Granaten zu bekampfen ohne sich dabei zu sehr exponieren zu mussen Durch den indirekten Steilfeuerbeschuss konnen auch Gegner hinter Deckungen bekampft werden Mit einem automatischen Granatwerfer wird die Effektivitat einer fur Infanteriewaffen grosskalibrigen Granate mit der Feuerkraft einer Maschinenkanone vereint Dabei bleibt die Waffe im Gegensatz zu Maschinenkanonen begrenzt transportfahig indem sie in mehreren Teilen transportiert wird Des Weiteren wird ein automatischer Granatwerfer auch als Bordkanone fur leichte Militarfahrzeuge eingesetzt die nicht oder nur bedingt in der Lage waren eine Maschinenkanone zu fuhren Siehe auch BearbeitenNebelmittelwurfanlageLiteratur BearbeitenIlya Shaydurov Russische Nahkampfmittel Typen Technik 1 Auflage Motorbuch 2017 ISBN 978 3 613 03974 2 Otto Morawietz Beitrage zur Geschichte und Technik der Handwaffen und Maschinengewehre Zeitschriftenaufsatze 1940 1969 Band 20 von Bibliotheca rerum militarium Verlag Biblio Verlag 1973 ISBN 978 3 7648 0174 8 Gerhard Donat Der Munitionsverbrauch im Zweiten Weltkrieg im operativen und taktischen Rahmen Beispiele und Folgerungen Verlag Biblio 1992 ISBN 978 3 7648 1790 9 John Norris Robert Calow Infantry Mortars of World War II Verlag Osprey Publishing 2002 ISBN 978 1 84176 414 6 Fritz Hahn Waffen und Geheimwaffen des Deutschen Heeres 1933 1945 Panzer und Sonderfahrzeuge Wunderwaffen Verbrauch und Verluste Band 2 von Waffen und Geheimwaffen des deutschen Heeres 1933 1945 Verlag Bernard amp Graefe Koblenz 1987 ISBN 978 3 7637 5832 6 William Weir 50 Weapons That Changed Warfare Verlag Career Press 2005 ISBN 978 1 56414 756 1 Tillmann Reibert Die Entwicklung des Granatwerfers im Ersten Weltkrieg Die Entstehung eines neuartigen Waffentyps als Reaktion auf die Bedingungen des Stellungskrieges Dissertation 2013 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Granatwerfer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Granatwerfer Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Granatwerfer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Website der Fa Heckler und Koch Militartechnik der NVANormdaten Sachbegriff GND 4287883 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Granatwerfer amp oldid 236715415