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Die 38 cm Belagerungshaubitze M 16 war ein uberschweres Geschutz des Ersten Weltkrieges 38 cm Belagerungshaubitze M 16Allgemeine AngabenMilitarische Bezeichnung 38 cm Belagerungshaubitze M 16Entwickler Hersteller Skoda PilsenEntwicklungsjahr 1915 bis 1916Produktionszeit 1916 bis 1918Stuckzahl 10Technische DatenRohrlange 6 46 mKaliber 38 cmKaliberlange L 15Kadenz 0 2 Schuss minHohenrichtbereich 40 bis 75 WinkelgradSeitenrichtbereich 360 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Einsatz 3 Weitere technische Angaben 4 Erhaltene Exemplare 5 Quellen und Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenObwohl sich die Morser 30 5 cm der Osterreichisch Ungarischen Festungsartillerie bei der Belagerung von Luttich bewahrt hatten begann man bei den Skodawerken in Pilsen uber ein noch effektiveres Geschutz nachzudenken Grund dafur war dass beim Beschuss des Festungsgurtels von Antwerpen eine Panzerkuppel einen Volltreffer einer 30 5 cm Granate erhielt das Geschoss den Panzer aber nicht durchdringen konnte Die Granate blieb in der Panzerkuppel stecken die Panzerkuppel befindet sich im Wiener Heeresgeschichtlichen Museum diese wurde dann den Skoda Technikern gezeigt woraufhin diese die Entwicklung grosserer Kaliber planten Zwar befand sich bereits die 42 cm Haubitze M 14 im Truppengebrauch doch waren diese Geschutze ursprunglich nur fur den ortsfesten Einbau vorgesehen und der Transport der unhandlichen Gerate ging nur unter erheblichen Schwierigkeiten vor sich Der Oberingenieur von Skoda Richard Dirmoser erhielt den Auftrag zur Entwicklung einer Haubitze mit einer Schussweite von mindestens 15 Kilometern bei einer Mobilitat die der des 30 5 Zentimeter Morsers entsprechen sollte Den Auftrag zum Bau der Transportfahrzeuge erhielt Ferdinand Porsche Fur die vier Teillasten wurde je ein Zugfahrzeug M 16 bzw M 17 mit einem benzin elektrischen Antrieb bestuckt Jedes Rad sowohl der Zugmaschine als auch des Anhangers hatte einen Radnaben Elektromotor der uber das Aggregat mit Strom versorgt wurde Bei Haarnadelkurven war es moglich den Zug zu trennen und den Anhanger uber Stromkabel mit Energie zu versorgen Dieser konnte dann separat bewegt werden Die technische Beschaffenheit des Gerates erlaubte es den Geschutzzug durch das Abnehmen der Strassenbereifung auf Eisenbahnschienen zu setzen und mit eigener Kraft uber nicht allzu grosse Distanzen zu bewegen Auch eine normale Bahnverladung war moglich Bereits im Mai 1915 war die Haubitze als Projekt dem damaligen Kriegsminister Alexander von Krobatin angeboten worden Dieser stimmte einer Fertigung von zunachst zwei Exemplaren zu falls Skoda das Kostenrisiko ubernehmen wurde sollten die Geschutze nicht den Anforderungen entsprechen und durch die Prufungskommission abgelehnt werden Sollte die Prufungskommission andererseits positiv entscheiden hatte das Kriegsministerium die beiden Haubitzen abzunehmen obwohl dieses Vorgehen nicht genehmigt war und auch zunachst keine Mittel dafur bereitstanden Der Bau der beiden Haubitzen mit der Tarnbezeichnung B H L 17 Belagerungshaubitze L 17 begann im Juni 1915 wobei es Skoda gelang das Vorhaben so geheim zu halten dass erst kurz vor der Fertigstellung etwas daruber bekannt wurde Erste Schussversuche wurden am 21 Janner 1916 in Bolowetz bei Plzen durchgefuhrt Dabei wurde die grosste Pulverladung 7 Ladung mit 47 5 kg Pulver festgesetzt Bei Fahrversuchen wurden auf der Strasse eine Hochstgeschwindigkeit von 16 und im Schienentransport mit eigener Kraft 27 km h erreicht Auf der Strasse wurden Steigungen bis 35 Prozent und auf der Schiene bis 9 Prozent bewaltigt Die anschliessenden Schiessversuche an der Artillerieschule in Hajmasker in Ungarn erbrachten eine maximale Schussweite von 15 Kilometern was genau den Forderungen entsprach nbsp Transport der 38 cm HaubitzgranatenDie Nachfolgemodelle immer noch als M 16 bezeichnet unterschieden sich von den beiden ersten Geschutzen durch die veranderte Lafette Die neue Lafette war auch fur die 24 cm Kanone M 16 adaptiert was bedeutete dass die Lafette zwei zusatzliche Schildzapfenlager vor den ursprunglichen aufwies da diese Kanone durch den langeren Rohrrucklauf weiter vorne eingesetzt werden musste Einsatz BearbeitenBereits im Mai 1916 wurden beide Geschutze mit den Namen Barbara und Gudrun im Zuge der osterreichisch ungarischen Sudtiroloffensive eingesetzt nachdem sie erst im Marz 1916 die Skodawerke verlassen hatten Das Geschutz Barbara stand in der Nahe des Werkes Lusern auf dem Costalta Rucken Beobachtungspunkt war das zu Lusern gehorende Vorwerk Viaz Der Transport dieses Geschutzes von Trient uber Calliano und Folgaria bis in seine Stellung dauerte nur sechs Tage vom 2 bis zum 8 April 1916 was bei den damaligen Wege und Strassenverhaltnissen ungewohnlich kurz war 1 Das Geschutz Gudrun stand im Etschtal nordlich von Rovereto bei Volano mit einem vorgeschobenen Beobachter in Mojeto Im Mai begann der Beschuss auf vorbestimmte Ziele nach Schiesstafel da man aus Geheimhaltungsgrunden auf ein Einschiessen verzichtet hatte Barbara feuerte als Hauptziel auf die italienischen Panzerforts Punta Corbin und Casa Ratti das Geschutz Gudrun auf das eigene von den Italienern besetzte Werkfragment Valmorbia es war bei Kriegsbeginn noch im Bau und aufgegeben worden sowie auf Coni Zugna und Col Santo Wahrend der Zwolften Isonzoschlacht im Oktober 1917 wurde die 38 cm Haubitzenbatterie Nr 4 Bataillon Nr 5 im oberen Isonzotal bei Lepena eingesetzt Zur Junioffensive 1918 wurden zwei Batterien der 38 cm Haubitze bei Casera Grupach nordostlich des Monte Erio bei Asiago aufgestellt Hierzu mussten die Geschutze auf eine Hohe von 1600 Metern gebracht und dabei Steigungen bis zu 20 Prozent uberwunden werden Im Jahre 1918 wurde eine Haubitze anstelle des vorderen Geschutzturmes auf der SMS Budapest aufgestellt was sich aber als nicht praktikabel herausstellte So wurde das Geschutz wieder ausgebaut und nach Raab gebracht Weitere technische Angaben BearbeitenHaubitze M 16Typ schweres Wurf RohrrucklaufgeschutzTransport 1 Strassentransport vierteilig Rohr Lafetten und 2 Bettungswagen mit je 1 M 16 Art Generatorwagen2 Schienentransport mit eig Kraft Auf kurzen Strecken etwa 50 km beispielsweise bei Stellungswechseln konnen die Geschutzeinheiten nach Abnahme der Strassenbereifung ohne auf besondere Eisenbahnwaggons verladen zu werden direkt auf das Normalspurgleis gestellt und auch mit dem eigenen M 16 Art Generator Auto fortgebracht werden 3 Eisenbahntransport Zu langeren Eisenbahnfahrten Aufmarsch grossere Frontverschiebungen usw werden die Geschutzeinheiten auf eigenen Radern wie 2 in den normalen Eisenbahnzug Transportzug der Batterie eingereiht TransportgewichteRohrwagen 38 tLafettenwagen 33 t1 Bettungswagen 36 6 t2 Bettungswagen 37 6 tAufbau PivotlafetteBettung eiserne Kastenbettung 6 50 5 20 1 40 m mit DrehscheibeEinbauzeiten Kastenbettung Acker oder Schotter 8 20 Stunden Felsboden 2 15 TageMontagezeit Geschutz 6 8 StundenKaliber 380 mm uber den Feldern 384 mm in den ZugenMundungsgeschwindigkeit V0 bis 459 m sAuftreffgeschwindigkeit auf gr Schussweite bis 385 m sMundungswucht bis 8450 mtSprengladung bis 68 kgGranate M16 Hartziele mit und ohne Verzogerung 740 kg Granate M 17 Weichziel Granatschrapnell 600 kg grosste Schussweite 15 0 kmGeschossgewicht bis 740 kgGewicht des feuerbereiten Geschutzes 81 000 kgSeitenrichtbereich 360 Elevation 40 bis 75 Feuergeschwindigkeit 1 Schuss in 5 MinutenBei Kriegsende standen zehn Haubitzen im Einsatz eine weitere war noch im Bau Insgesamt waren 14 Geschutze und zwei Ersatzrohre geordert worden nbsp Geschutz im HGM in Wien nbsp Detailaufnahme des Geschutzes im HGM in WienErhaltene Exemplare BearbeitenDas Geschutz Nr 6 befindet sich im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien 2 die Haubitze Nr 2 Gudrun steht im Armeemuseum in Bukarest Quellen und Literatur BearbeitenUnterrichtsmaterial und Dienstvorschriften der k u k Armee im Kriegsarchiv in Wien Moritz Ritter von Brunner Hrsg Die Bestandige Befestigung Fur die k u k Militarbildungsanstalten und zum Selbstunterrichte fur Offiziere aller Waffen 7 vollstandig umgearbeitete Auflage Seidel Wien 1909 Herbert Gantschacher Viktor Ullmann die Skoda 38 cm Haubitze in VIKTOR ULLMANN ZEUGE UND OPFER DER APOKALYPSE WITNESS AND VICTIM OF THE APOCALYPSE Testimone e vittima dell Apocalisse Pric in zrtev apokalipse Svedek a obet apokalypsy Ungekurzte Originalausgabe in deutscher und englischer Sprache mit Zusammenfassungen in italienischer slowenischer und tschechischer Sprache ARBOS Edition ISBN 978 3 9503173 3 6 Arnoldstein Klagenfurt Salzburg Wien Prora Prag 2015 Herbert Gantschacher Viktor Ullmann Svedek a obet apokalypsy 1914 1944 Archiv hlavniho mesta Prahy 2015 ISBN 978 80 86852 62 1 Erwin Anton Grestenberger K u k Befestigungsanlagen in Tirol und Karnten 1860 1918 Verlag Osterreich u a Wien 2000 ISBN 3 7046 1558 7 Christian Ortner Die osterreichisch ungarische Artillerie von 1867 bis 1918 Technik Organisation und Kampfverfahren Verlag Militaria Wien 2007 ISBN 978 3 902526 12 0 Osterreichisches Bundesministerium und Kriegsarchiv Hrsg Osterreich Ungarns letzter Krieg 1914 1918 Vierter Band Das Kriegsjahr 1916 Erster Teil Verlag der Militarwissenschaftlichen Mitteilungen Wien 1933 Christian Ortner Die 38 cm Haubitze M 16 des Heeresgeschichtlichen Museums in Viribus Unitis Jahresbericht 2007 des Heeresgeschichtlichen Museums Wien 2008 ISBN 978 3 902551 06 1 S 65 76 Artur Reutter Edler von Vallone Barbara und Gudrun Die zwei ersten osterreichisch ungarischen 38 cm Haubitzen Muster 1916 Ihre Entstehung und erste Betatigung im Felde Ein artilleristisches Gedenkblatt zur 20 Wiederkehr des Jahrestages der beginnenden Fruhjahrsoffensive an der Tiroler Front vom Jahre 1916 Bernina Wien 1937 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Skoda 380 mm Model 1916 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dokumentation HGM Direktor Christian Ortner uber die Belagerungshaubitze M16 2018 DATABASE OF THE WW1 SURVIVING ARTILLERYEinzelnachweise Bearbeiten Osterreichisches Bundesministerium und Kriegsarchiv Hrsg Osterreich Ungarns letzter Krieg 1914 1918 Vierter Band Das Kriegsjahr 1916 Erster Teil S 185 196 Heeresgeschichtliches Museum Hrsg Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien Wien Graz 1960 S 63 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 38 cm Belagerungshaubitze M 16 amp oldid 238188362