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Die zweite Schlacht am Piave italienisch Seconda battaglia del Piave oder in Anlehnung an die Sonnenwende Battaglia del Solstizio vom 15 bis zum 22 Juni 1918 bezeichnet den letzten Grossangriff der osterreichisch ungarischen Armee und war auch der letzte Versuch der Donaumonarchie den Krieg gegen Italien siegreich zu beenden Die grossangelegte Offensive die anfangs offiziell Junischlacht in Venetien benannt werden sollte wurde jedoch ein volliger Fehlschlag Nach der Schlacht befanden sich die italienischen ebenso wie die osterreichisch ungarischen Truppen wieder in ihren Ausgangsstellungen Zweite Schlacht am PiaveJunischlacht in VenetienTeil von Piaveschlachten des Ersten WeltkriegesBirago Pontonbrucke am PiaveDatum 15 Juni bis 22 Juni 1918Ort PiaveAusgang Abwehrsieg der Italiener Ruckzug in die AusgangsstellungenKonfliktparteienOsterreich Ungarn Osterreich Ungarn Italien 1861 Konigreich ItalienVereinigtes Konigreich 1801 Vereinigtes KonigreichDritte Franzosische Republik FrankreichBefehlshaberOsterreich Ungarn Svetozar BoroevicOsterreich Ungarn Alexander von KrobatinOsterreich Ungarn Erzherzog JosephOsterreich Ungarn Wenzel von Wurm Italien 1861 Armando DiazItalien 1861 Herzog von AostaItalien 1861 Gaetano GiardinoItalien 1861 Pietro BadoglioTruppenstarkeOsterreich Ungarn 48 Divisionen Italien 1861 44 DivisionenVereinigtes Konigreich 1801 3 DivisionenDritte Franzosische Republik 2 DivisionenBohmen tschechoslowakische LegionVerluste11 643 Tote80 852 Verwundete25 527 Gefangene 1 8 030 Tote28 998 Verwundeteetwa 17 000 GefangeneItalienische Front 1915 1918 19151 Isonzo 2 Isonzo Erste Dolomitenoffensive Zweite Dolomitenoffensive 3 Isonzo 4 Isonzo Lavarone 1915 1916 19165 Isonzo Sudtiroloffensive 6 Isonzo Doberdo 7 Isonzo 8 Isonzo 9 Isonzo Lawinenkatastrophe191710 Isonzo Ortigara 11 Isonzo 12 Isonzo Pozzuolo Monte Grappa1918Piave San Matteo Vittorio Veneto Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Reorganisation des italienischen Heeres 3 Fehlplanungen der Osterreicher 4 Beteiligte Truppenkorper der Gegner 4 1 Osterreich Ungarn 4 1 1 Heeresgruppe Conrad 4 1 2 Heeresgruppe Boroevic 4 2 Italien und Verbundete 5 Die Schlacht 5 1 15 Juni 5 1 1 Angriff auf der Hochflache der Sieben Gemeinden und am Monte Grappa 5 1 2 Angriff uber den Piave 5 2 16 Juni 5 3 17 Juni 5 4 18 Juni 5 5 19 Juni 5 6 Ruckzugsbefehl fur die Osterreicher 5 7 21 Juni 6 Folgen 7 Literatur 8 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp Frontlinien in Sudtirol und am PiaveDas Konigreich Italien hatte sich bis Februar 1918 von der Niederlage in der Zwolften Isonzoschlacht bereits vollstandig erholt Im Marz 1918 war die italienische Armee bereits wieder auf 54 Divisionen angewachsen und durch mehrere alliierte Verbande 3 britische und 2 franzosische Divisionen verstarkt Die neue Front zog sich vom Stilfser Joch durch das Hochgebirge nach Suden zum Gardasee vom Pasubio nach Osten uber die Hochflache der Sieben Gemeinden zum Grappa Massiv bei Belluno von dort zum Piave und entlang des Flusses bis zu seiner Einmundung in die Adria Im osterreichisch ungarischen Generalstab gab es eine starke Partei welche glaubte die im November 1917 festgelaufene Offensive fortsetzen zu mussen um den Sieg zu erringen Nachdem an der Ostfront der Krieg durch den Friedensschluss mit Russland als beendet betrachtet werden konnte versuchte man die freigewordenen Krafte gegen Italien einzusetzen An der Front in Italien standen beim Angriffsbeginn den 48 osterreichisch ungarischen Divisionen 44 italienische drei britische zwei franzosische und die aus Deserteuren der osterreichisch ungarischen Streitkrafte aufgestellte tschechoslowakische Legion gegenuber Bei den Osterreichern war der Geschutzbedarf an Munition knapp die Soldaten waren seit Monaten unterernahrt und auch die Ausstattung mit Bekleidung war unzureichend Reorganisation des italienischen Heeres Bearbeiten nbsp Armando DiazDer Nachfolger Cadornas der neue Generalstabschef General Armando Diaz hatte durch mehrere kleinere Kommandounternehmungen das verloren gegangene Vertrauen der Truppen wieder gewonnen Die italienische Rustungsproduktion leistete derweil Gewaltiges dem Heer standen zu Beginn der osterreichischen Offensive insgesamt 6 294 Geschutze zur Verfugung Durch ausgedehnte zusatzliche Materiallieferungen durch die Entente waren die gut genahrten mit Lastkraftkolonnen reichlich ausgestatteten Italiener dem ausgemergelten Gegner in materieller Hinsicht weit uberlegen Nach dem Plan der westlichen Verbundeten sollte Italien am 30 Mai seine Offensive gegen die Osterreicher beginnen um die seit Ende Marz durch die deutsche Fruhjahrsoffensive bedrohte Westfront zu entlasten Diaz hatte jedoch durch seine Aufklarung sichere Nachricht von einem osterreichischen Grossangriff erhalten und entschloss sich daher auf die eigene Offensive zu verzichten und den Gegner an der Piave und auf der Hochflache der Sieben Gemeinden gut ausgestattet zu erwarten Im Winter von 1917 18 hatten die Italiener ihre gesamte Armeeorganisation neu organisiert die bereits im November stark angelegten Verteidigungsstellungen waren zu sehr starken tiefen Abwehrzonen ausgebaut worden Ein dicht angelegtes Kommunikationsnetz hinter den Linien gestattete zugiger Truppenrochaden fast beliebig starker Reserven an allen Brennpunkten der Front mit Hilfe der vorhandenen Autokolonnen So konnten bis zu vier Divisionen binnen vier bis acht Stunden wahlweise an die Gebirgsfront im Belluno oder an den Piave verbracht werden Zehn Divisionen Hauptreserve konnten mit eigens bereitgestellten Kraftwagen oder mit der Eisenbahn innerhalb von vier bis sechs Tagen an jeden Frontabschnitt gebracht werden Am 1 Juni tagte das Grosse Hauptquartier der Italiener in Abano General Diaz und sein Stellvertreter General Badoglio wiesen dabei auf die erkannte gegnerische Offensive hin den Armeefuhrern wurde dabei besonders die notwendige Erhaltung starker Reserven im Hinterland klargemacht Die Hauptreserve 9 Armee wurde jetzt naher an die erkannten Hauptangriffsraume herangefuhrt Im Raum Treviso Mestre marschierten das XXV 7 und 33 Division und das XXVI Korps 11 und 13 Division hinter der 3 Armee auf Das XII Korps 27 und 37 Division blieb bei Custoza stehen das XXII Korps 57 und 60 Division wurde nach Castelfranco und Marostica vorverlegt Das XXX Korps 47 und 50 Division wurde bei Montebelluna hinter der am Montello Abschnitt eingesetzten 8 Armee bereitgestellt Die italienische Heeresleitung verfugte zudem uber weitere acht Divisionen die zwar direkt bei den Armeen eingeteilt waren jedoch zur Verfugung des Oberkommandos blieben Fehlplanungen der Osterreicher Bearbeiten nbsp Feldmarschall Svetozar Boroevic nbsp Kaiser Karl und Alfred von WaldstattenFeldmarschall Boroevic von Bojna rechnete realistischerweise nicht mehr mit einem Angriffssieg Er sah die durch die Offensive 1917 von 384 auf 140 Kilometer verkurzte Abwehrfront als Maximum des Erreichbaren und wollte lieber in der Defensivstellung den Ausgang der Entscheidung an der Westfront abwarten Erst als das Armeeoberkommando in Baden bei Wien festlegte dass der Grossangriff noch vor Sommer zu fuhren ware versuchte Boroevic durchzusetzen dass das Schwergewicht des Angriffes am Piave also in seinem Befehlsbereich liegen sollte Gegen ihn pladierte der Chef der Operationsabteilung im k u k Generalstab Generalmajor von Waldstatten fur eine Offensive mit geballter Kraft zwischen Brenta und Piave auf Bassano Hier war ein Stoss ohne Uberschreitung schwerer Tiefenlinien moglich Gleichzeitig sollte die Heeresgruppe Boroevic einen Angriff beiderseits der Bahn Oderzo Treviso fuhren Um die Plane noch zu erweitern wurde auch Feldmarschall Conrad von Hotzendorf der Befehlshaber der Heeresgruppe Tirol am 11 April zur Aussprache mit Kaiser Karl I nach Baden geladen Conrad konnte den Kaiser dazu uberreden die Richtlinien der Sudtiroloffensive von 1916 zu wiederholen und zusatzlich einen Stoss uber die Sudtiroler Hochflache anzusetzen Der willensschwache Kaiser anfanglich strikt gegen die Wiederholung der Angriffe uber das Plateau von Sieben Gemeinden liess sich aber von Conrad dennoch dazu uberreden Am 23 April legte auch Feldmarschall Boroevic seinen Operationsentwurf vor dieser sah den Hauptangriff im Bereich der Isonzoarmee uber Oderzo mit Stossrichtung auf Treviso vor Der Kraftebedarf sah dafur im Zusammenwirken mit der rechts anschliessenden 6 Armee insgesamt 23 Divisionen vor Kaiser Karl der Conrads Wunsche bereits zugestanden hatte brachte nicht die Courage auf die Plane des Feldmarschall der anderen Heeresgruppe abzusagen und bewilligte daher beide Stossrichtungen Fur ein solches Unterfangen waren die vorhandenen Angriffskrafte jedoch langst nicht mehr ausreichend Am 5 Mai bestatigte das Armeeoberkommando unter dem Chef des Generalstabes Generaloberst Arz von Straussenburg die Angriffsoperationen beider Heeresgruppen welche die Zersplitterung der Angriffsmacht auf 120 Kilometer Front in Kauf nahm Der fur den 15 Juni festgelegten Offensive sollte am 13 Juni ein zusatzlicher Ablenkungsangriff am Tonalepass vorangehen dem Korps des Feldmarschallleutnant Metzger Abschnitt AOK 10 wurde das Vordringen bis auf die Hohe von Edolo angewiesen Am 15 Juni hatten beide Heeresgruppen ihre grossraumig geplante Zangenoperation gleichzeitig zu starten Die 11 Armee sollte zwischen der Astico und dem Piave mit allen sechs Korps angreifen der Schwerpunkt wurde gemass dem Willen Conrads uber die Hohen der Sieben Gemeinden nach Suden angesetzt Die Linie Schio Thiene Breganze Marostica Bassano Asolo bis Cornuda war fur die ersten beiden Angriffstage als Ziel festgelegt Die Waldzone sudlich der gegnerischen Hauptkampflinie sollte in einem Zug bis zum Austritt aus dem Gebirge in die Tiefebene uberwunden werden wenn man nicht wie 1916 wieder mitten im Angriff stecken bleiben wollte Die Heeresgruppe Boroevic sollte gleichzeitig starten und mit ihrer Mitte an der Piavefront in Richtung Treviso durchbrechen Der Isonzoarmee wurde die Linie Postioma Paese Preganziol zugewiesen Dem rechten Flugel der Heeresgruppe der k u k 6 Armee war anfangs nur der Begleitangriff gegen das Montello Plateau zugedacht wahrend der ausserste linke Flugel bei San Dona nur sporadisch demonstrieren sollte und sich auf die Defensive zu beschranken hatte Beteiligte Truppenkorper der Gegner BearbeitenOsterreich Ungarn Bearbeiten Oberbefehlshaber Generaloberst Arthur Arz von Straussenburg Heeresgruppe Conrad Bearbeiten nbsp Viktor von Scheuchenstuel10 Armee unter Feldmarschall Alexander von KrobatinGruppe Erzherzog Peter Ferdinand 1 und 22 Division 163 und 164 Brigade XX Korps unter Gen der Inf Franz Kalser von Maasfeld 49 Division und Gruppe von Schiesser XXI Korps unter Gen der Inf Kasimir von Lutgendorf 19 und 56 Division 3 Kavallerie Division XIV Korps unter Gen der Inf Ignaz Verdross Kaiserjager Division 159 Brigade Edelweiss Division letztere diente am 15 Juni als Reserve des VI Korps 11 Armee unter Generaloberst Viktor von ScheuchenstuelIII Korps unter Generaloberst Hugo Martiny 6 28 und 52 Division 6 Kavallerie Division XIII Korps unter Gen der Inf Friedrich Csanady 5 und 16 Division 38 42 und 74 Honved Division Reserve 27 und 38 Division 10 Kavallerie Division VI Korps unter Gen der Inf Ernst Kletter 18 39 und 53 Infanterie Division 26 Schutzen Division XXVI Korps unter Gen der Inf Ernst Horsetzky 27 und 32 Division 4 Kavallerie Division I Korps unter Gen der Inf Ferdinand Kosak 60 und 55 Division XV Korps unter Gen der Inf Karl Scotti 48 und 50 Division 20 Honved DivisionHeeresgruppe Boroevic Bearbeiten nbsp Generaloberst Erzherzog Joseph nbsp Generaloberst Wenzel von Wurm6 Armee unter Generaloberst Erzherzog JosephII Korps Gen der Inf Rudolf Krauss 8 und 11 Kavalleriedivision XXIV Korps unter Gen der Inf Goiginger 13 17 31 Infanterie Division5 Isonzo Armee unter Generaloberst Wenzel von WurmXVI Korps unter Gen der Inf Rudolf Kralicek 33 56 und 58 Infanterie Division IV Korps unter Gen der Kavallerie Furst Schonburg Hartenstein 29 64 und 80 Division Reserve 9 35 51 und 61 Division 12 Schutzen Kavalleriedivision VII Korps unter Gen der Inf Georg Schariczer von Reny 14 24 und 44 Division 9 Kavallerie Division XXIII Korps unter Gen der Inf Maximilian Csicserics 10 12 und 57 Division 1 Kavallerie DivisionItalien und Verbundete Bearbeiten Oberbefehlshaber General Armando Diaz nbsp Generalleutnant Gaetano Giardino nbsp Der Herzog von Aosta Oberbefehlshaber der italienischen 3 Armee6 Armee unter Generalleutnant Luca MontuoriX Korps General Giovanni Cattaneo 12 Division XIV engl Korps Generalleutnant Earl of Cavan 7 23 und 48 Division XII franz Korps General Jean Cesar Graziani 23 und 24 Division XIII Korps General Ugo Sani 14 und 28 Division XX Korps General Giuseppe Francesco Ferrari 2 und 10 Division Reserve 52 Gebirgs und 54 Infanterie Division4 Armee Generalleutnant Gaetano GiardinoIX Korps General Emilio De Bono 17 und 18 Division VI Korps General Luigi Lombardi 15 und 59 Division XVIII Korps General Luigi Basso 1 und 56 Division I Korps General Donato Etna 24 und 70 Division Reserve 65 67 und 68 Division8 Armee Generalleutnant Giuseppe PennellaXXVII Korps General Antonino Di Giorgio 51 und 66 Division XXX Korps General Umberto Montanari 47 und 50 Division VIII Korps General Asclepia Gandolfo 48 und 58 Division Reserve 13 und 64 Division3 Armee General Herzog von AostaXI Korps General Giuseppe Paolini 31 und 45 Division XXVIII Korps General Giovanni Croce 25 und 53 Division XXIII Korps General Emilio Sailer 4 und 61 Division Kav Korps General Vittorio von Savoia Aosta Graf von Turin 1 2 und 4 Kavallerie Division Reserve 23 DivisionHauptreserve 9 Armee Generalleutnant Paolo Morrone Corpo d Assalto General Francesco Grazioli tschechoslowakische Legion Sturm Division XXII Korps General Giuseppe Vaccari 57 und 60 Division XXV Korps General Eduardo Ravazza 7 und 33 Division XXVI Korps General Vittorio Luigi Alfieri 11 und 13 Division XII Korps 27 und 37 Division Die Schlacht BearbeitenAm 13 Juni misslang das Unternehmen Lawine der Ablenkungsangriff der Gruppe des FML Metzger am Tonalepass vollstandig Eingesetzte Krafte waren die 1 Infanterie Division am linken Flugel in Richtung auf Edolo und die 22 Schutzen Division am rechten Flugel nach Bormio Die Osterreicher mussten sich auf die Ausgangsstellung zuruckziehen Das schlechte Omen verhinderte aber nicht die geplante Durchfuhrung der Offensive an der Piave 15 Juni Bearbeiten Angriff auf der Hochflache der Sieben Gemeinden und am Monte Grappa Bearbeiten Am 15 Juni gegen 3 00 Uhr begann an der ganzen Angriffsfront die osterreichische Artillerie mit dem Vorbereitungsfeuer Wahrend im Abschnitt der Isonzoarmee die gegnerische Artillerie niederkampft werden konnte gelang dies bei der 11 Armee nicht Um 7 00 Uhr fruh begann die 11 Armee mit acht Divisionen Infanterie etwa 95 000 Mann sudlich und ostlich von Asiago auf der Hochflache der Sieben Gemeinden mit dem Sturmangriff bereits am Nachmittag lief dieser Angriff uberall fest und am Abend musste man auf die Ausgangsstellung zuruckweichen Der Angriff des XXVI Korps am Grappa Massiv unter General der Infanterie Horsetzky eroberte kurzfristig den Col Moschin Der Sturm gegen den Monte Asolone schlug jedoch ebenso fehl wie jener des XV Korps am Monte Spinuccia Der von der Heeresleitung schon befurchtete Durchbruch durch ein Nachstossen der Italiener blieb aus und hatte die gesamte Offensive gleich am ersten Tag zum Desaster werden lassen Nach dem Festrennen der Schlacht auf der Hochflache der Sieben Gemeinden und im Gebiet ostlich davon am Grappa Abschnitt war die grossangelegte Schlacht in Venetien jetzt nur mehr auf die gleichzeitig gefuhrte Durchbruchsschlacht uber den Strom eben auf die Schlacht an der Piave reduziert Angriff uber den Piave Bearbeiten Die Piaveschlacht war derweil an den Brennpunkten Quero Alano Segusino San Vito Santa Luca Falze di Piave Mina Priula Tonon Papadopoli San Dona Vecchio Bressanin Piavemundung bei Cavarzuccherina entbrannt Die eingesetzten Birago Pontons der k u k Traintruppe waren aus drei Teilen zusammengesetzt und mussten von den Soldaten wahrend des einsetzenden Artilleriefeuers des Gegners muhsam auf das andere Ufer gerudert werden Die mittleren Korps Gruppe Schonburg und Schariczer welche den Hauptstoss fuhrten konnten sich am rechten Piaveufer festsetzen wahrend das rechte Flugelkorps Gruppe Cicserics nach dem Ubergang vorerst im Abwehrfeuer des vier Kilometer tiefen Verteidigungssystem der italienischen 3 Armee festlief Das IV und VII Korps der Isonzoarmee Generaloberst von Wurm konnten im Abstand von 15 Kilometer Breite beiderseits Ponte di Piave jeweils einen Bruckenkopf errichten Der rechte Flugel der Isozoarmee das XVI Korps unter General Kralicek kam derweil nicht uber den Fluss General der Infanterie Kralicek sollte der Ubergang vom Sudteil der Papadopoli Insel und den ihr vorgelagerten kleineren Inseln zwischen den Linien Salettuol Maserada erreichen scheiterte aber bei Cimadolmo und nordlicher bei Nervesa Die dazu bestimmte 58 Division FML von Zeidler und 33 Division FML von Iwanski scheiterten beim Ubergang der Insel Papadopoli Allein die Verluste der 58 Division betrugen 66 Offiziere und 1849 Mann Der grosste Erfolg des ersten Tages gelang aber im Abschnitt der 6 Armee beim XXIV Korps des FML Goiginger Die 13 und 17 Division waren bereits im Schutze der Dunkelheit uber den Piave gegangen und hatten bis 6 15 Uhr fruh die italienischen Uferstellungen vollstandig genommen Bis zum Ende des Tages war auch der Osthang und der Nordhang des Plateaus trotz starker italienischer Gegenwehr ersturmt Am 15 Juni wurden im Montellogebiet nur die italienische 48 Division als Verstarkung ins Gefecht geworfen Der italienischen 8 Armee wurde hingegen die 13 und 50 Division zugewiesen die 3 Armee erhielt die 33 Division An den untere Piave gingen die 7 und 11 Division ab zwischen Treviso und Padua wurden die 22 und 37 Division herangefuhrt welche aus dem Bereich der 1 Armee abgegeben wurden Das XXII Korps und die Divisionen 11 33 und 47 wurden fur den Fall eines osterreichischen Durchbruches im Hinterland belassen Am 16 Juni wurde die 3 Armee um drei weitere Divisionen 7 11 und Sturmdivision verstarkt 16 Juni Bearbeiten Bei der k u k 6 Armee missgluckte ein Ubergangsversuch der 31 Division FML Lieb bei Falze Die am Vortag am jenseitigen Ufer zuruckgebliebenen Kampftruppen waren schon zur neugeschlagenen Kriegsbrucke bei Villa Jacur geruckt Im Abschnitt der 17 Division wurde wahrend der Nacht auf den 16 Juni die knapp vor ihrer Fertigstellung stehende Kriegsbrucke durch einen sinkenden Ponton auseinandergerissen Dem an der Adria liegenden k u k XXIII Korps unter General Csicserics das eigentlich als Flugelkorps nur unterstutzen sollte gelang es den Bruckenkopf bei Dona di Piave auf 8 km Breite und 4 km Tiefe zu erweitern mehrere tausend Gefangene und 37 Geschutze wurden eingebracht Die italienische Heeresleitung wies das XXII Korps bei Asolo in Alarmbereitschaft und erwog sogar bei Bassano die Sturmdivision gegen Rosa in Marsch zu setzen um etwaigen durchbrechenden Gegnern in der Ebene entgegenzutreten Die italienische 3 Armee konnte den Gegner zwar aufhalten das Oberkommando setzte aber bewusst noch keine Gegenaktion durch die bereitgestellten Reserve um die gegnerischen Krafte zuvor noch weiter zu schwachen 17 Juni Bearbeiten An diesem Tag blieben den am Sudufer ubergesetzten zehn k u k Divisionen nur achteinhalb italienische Divisionen gegenubergestellt Das k u k XXIV Korps erkampfte weiteren Raumgewinn am Montello es kam hier trotzdem noch nicht zum Einsatz der italienischen Eingreifdivisionen 18 Juni Bearbeiten Am unteren Piave erreichten die Osterreicher einen taktischen Erfolg indem die beiden gebildeten Bruckenkopfe des k u k IV und VII Korps bei Ponte und San Dona zu einem einzigen vereinigt wurden der jetzt fast 20 Kilometer breit und 4 Kilometer tief war Plotzliche nachtliche Regengusse im Gebirge hatte derweil den Piave anschwellen lassen die gegen den Bruckenkopf eingeschossene italienische Artillerie zermurbte zusatzlich Die Versorgung der ubergesetzten K u k Truppen wurde wegen des Hochwassers immer schwieriger Auf den moglich gewesenen Gegenangriff hatten die Italiener wieder verzichtet Unterdessen marschierte das italienische XII Korps westlich von Treviso auf man verschob die 21 27 und 29 Division mit der Bahn in den Raum nordlich von Padua Zudem verstarkte man die 8 Armee mit Artillerie und die 3 Armee mit einer Brigade Dem italienischen Oberkommando verblieben aus der Hauptreserve noch weitere acht Infanterie und drei Kavalleriedivisionen zur freien Verfugung 19 Juni Bearbeiten An diesem Tag setzte die italienische Heeresleitung endlich einen starkeren Gegenangriff der 8 Armee mit sieben Divisionen am Montello an Dazu wurden auch das XXII Korps die 47 Division und drei weitere Sturmbataillone miteinbezogen Auch der starke Einsatz italienischer Bomben und Schlachtflieger denen sich osterreichische Jagdflieger entgegenwarfen konnte die Verteidigung am Montello nicht wieder vom Hang hinunterdrangen Bei der italienischen 3 Armee wurde die 22 Division in die Hauptkampflinie eingefuhrt Im Hinterland wurde die 37 Division nach Treviso die 54 Division nach Campo San Pietro und die 52 Division nach Asolo vorgezogen Ruckzugsbefehl fur die Osterreicher Bearbeiten Am 20 Juni rangen am Sudufer des Piave 14 osterreichische gegen 28 italienische Divisionen Das im Glauben an den siegreichen Ausgang erschutterte k u k Oberkommando liess die sinnlos gewordenen Angriffe einstellen Seit der italienischen Gegenoffensive vom Vortag war der Heeresleitung klar geworden dass die italienische Abwehrkraft nirgends geschwacht war Boroevic erteilte den notwendigen Ruckzugsbefehl aller ubergesetzten Einheiten zudem machte das Hochwasser am Piave eine ausreichende Versorgung der Truppen in den Bruckenkopfen nicht mehr moglich Nur am Montello Rucken wurde vorerst weitergekampft das XXIV Korps hatte seit Beginn der Offensive insgesamt 84 Geschutze eingebracht und 12 000 Gefangene gemacht Obwohl die Italiener in diesem Abschnitt noch mit der 24 Division verstarkt wurden gelang es ihnen nicht den gegnerischen Bruckenkopf einzudrucken 21 Juni Bearbeiten Der 21 Juni verging ohne besondere Kampfhandlung den k u k Truppen wurde sogar die Zeit gelassen den schwierigen Flussubergang beim Ruckzug durchzufuhren Die Raumung des Montello wurde von den Osterreichern am 21 Juni fast unbemerkt ab 19 Uhr durchgefuhrt Obwohl die Italiener infolge des gegnerischen Ruckzuges die Lage richtig einschatzten fasste General Diaz den Entschluss von einem weiteren Angriff abzusehen Es genugte dem unvermeidlichen Ruckzug des Gegners durch Verstarkung des wirksamen Artilleriefeuers schwere Verluste zuzufugen und die eigene Truppe zu schonen Bei der italienischen 3 Armee wurden sogar einige Divisionen wieder aus der Front gezogen so dass am 22 Juni nur mehr sechs Divisionen in der Hauptkampflinie lagen Folgen BearbeitenDer Krieg war mit dieser Niederlage fur die Osterreicher de facto verloren man wartete noch hoffnungsvoll die Ereignisse an der Westfront ab und ging derweil in vollstandige Defensive uber Die Niederlage brachte so schwere Verluste dass an eine weitere Offensive in diesem Jahr nicht mehr gedacht werden konnte man konnte froh sein die Stellungen halten zu konnen Die Verluste der siebentagigen Piaveschlacht waren mit fast 117 000 Mann hoher als jene bei der Elften Isonzoschlacht obwohl diese doppelt so lange andauerte und betrugen 11 643 Mann an Toten 80 852 Verwundete sowie 25 527 Gefangene Zu diesen Verlusten kamen noch etwa 24 500 Erkrankte so dass die Gesamtverluste annahernd 142 200 Soldaten betragen haben sollen Das Vertrauen des Offizierskorps an die hohere Fuhrung hatte stark gelitten die Moral der Truppen war angeschlagen Karl I entzog Feldmarschall Conrad am 14 Juli das Oberkommando uber die Heeresgruppe in Tirol welches jetzt an Erzherzog Joseph ubertragen wurde Die Fuhrung der 6 Armee wurde am 16 Juli dem Fursten von Schonburg Hartenstein anvertraut Literatur BearbeitenAnton Wagner Der erste Weltkrieg Truppendienst Taschenbuch Verlag Carl Ueberreuter Wien 1981 S 341 349 Peter Fiala Die letzte Offensive Altosterreichs Fuhrungsprobleme und Fuhrerverantwortlichkeit bei der osterreichisch ungarischen Offensive in Venetien Juni 1918 Wehrwissenschaftliche Forschungen Abteilung Militargeschichtliche Studien 3 Boldt Boppard am Rhein 1967 Peter Fiala Die Piaveschlacht aus Truppendienst Nr 3 Jahrgang 1978 Osterreichische Militarische Zeitschrift Bundesministerium fur Landesverteidigung Wien 1978 S 251 255 Osterreich Ungarns letzter Krieg Siebenter Band Das Kriegsjahr 1918 Verlag der Militarwissenschaftlichen Mitteilungen Wien 1938 S 235 300 Oskar Regele Reserveverwendung in der Schlacht an der Piave aus Militarwissenschaftliche Mitteilungen Bundesministerium fur Heerwesen Wien 1930 S 47 54 Heinz von Lichem Krieg in den Alpen 1915 1918 Band 3 Weltbild Verlag Augsburg 1993 Manfried Rauchensteiner Der Tod des Doppeladlers Osterreich Ungarn und der Erste Weltkrieg Styria Graz Wien Koln 1993 Ministero della Difesa Stato Maggiore dell Esercito Ufficio Storico Hrsg L Esercito Italiano nella Grande Guerra 1915 1918 Volome V Tomo 1 narrazione Le operazioni del 1918 Gli avvenimenti dal Gennaio al Giugno Istituto poligrafico dello Stato Rom 1980 Ministero della Difesa Stato Maggiore dell Esercito Ufficio Storico Hrsg L Esercito Italiano nella Grande Guerra 1915 1918 Volome V Tomo 1 bis documenti Le operazioni del 1918 Gli avvenimenti dal Gennaio al Giugno Istituto poligrafico dello Stato Rom 1980 Ministero della Difesa Stato Maggiore dell Esercito Ufficio Storico Hrsg L Esercito Italiano nella Grande Guerra 1915 1918 Volome V Tomo 1 ter carte e schizzi Le operazioni del 1918 Gli avvenimenti dal Gennaio al Giugno Istituto poligrafico dello Stato Rom 1980 Einzelnachweise Bearbeiten Anton Wagner Der Erste Weltkrieg Wien 1981 S 349 Schlachten des Ersten Weltkrieges Italienfront Gebirgskrieg 1915 1918 Isonzoschlachten 1915 Erste Dolomitenoffensive Erste Isonzoschlacht Zweite Dolomitenoffensive Zweite Isonzoschlacht Dritte Dolomitenoffensive Dritte Isonzoschlacht Vierte Isonzoschlacht1916 Funfte Isonzoschlacht Osterreich Ungarns Sudtiroloffensive 1916 Sechste Isonzoschlacht Siebte Isonzoschlacht Achte Isonzoschlacht Neunte Isonzoschlacht1917 Zehnte Isonzoschlacht Elfte Isonzoschlacht Zwolfte Isonzoschlacht Erste Piaveschlacht1918 Unternehmen Lawine Zweite Piaveschlacht Dritte Piaveschlacht Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zweite Schlacht am Piave amp oldid 239307016