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Die Dritte Isonzoschlacht zwischen den Streitkraften Osterreich Ungarns und Italiens fand zwischen dem 17 Oktober und dem 3 November 1915 statt Das hierbei betroffene Gebiet erstreckte sich vom Massiv des Krn bis zur adriatischen Kuste und war das gleiche das bereits bei den beiden vorangegangenen Isonzoschlachten in Mitleidenschaft gezogen worden war Die osterreichischen Truppen beherrschten nach wie vor die Hohen des Doberdo der Podgora und der Sabotin die Rucken des Tolmeiner Bruckenkopfes der Mrzli Vrh und der Krn Auf dem Plateau des Doberdo war die Linie der Osterreicher zwischen dem Monte San Michele und dem Monte dei sei Busi zum Zweck der Frontbegradigung etwas zuruckgenommen worden Dritte IsonzoschlachtTeil von Erster WeltkriegDatum 17 Oktober 1915 bis 3 November 1915Ort Massiv des Krn bis zur AdriaAusgang Italienische Offensive scheitertKonfliktparteienOsterreich Ungarn Osterreich Ungarn Italien 1861 Konigreich ItalienBefehlshaberRohr von DentaSvetozar BoroevicAdolf von BoogHeinrich Goiginger Herzog von AostaPietro FrugoniTruppenstarke137 Bataillone 47 Bataillone Verstarkung634 Geschutze davon 40 schwere 338 Bataillone1 372 GeschutzeVerluste42 000 Mann Tote Verwundete Vermisste 67 000 Mann Tote Verwundete VermissteItalienische Front 1915 1918 19151 Isonzo 2 Isonzo Erste Dolomitenoffensive Zweite Dolomitenoffensive 3 Isonzo 4 Isonzo Lavarone 1915 1916 19165 Isonzo Sudtiroloffensive 6 Isonzo Doberdo 7 Isonzo 8 Isonzo 9 Isonzo Lawinenkatastrophe191710 Isonzo Ortigara 11 Isonzo 12 Isonzo Pozzuolo Monte Grappa1918Piave San Matteo Vittorio Veneto General von Boroevic Der Lowe vom Isonzo hier als Feldmarschalleutnant 1 Inhaltsverzeichnis 1 Strategische Absicht 2 Angriffsverbande 3 Operative Lage 4 Die Schlacht 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Einzelnachweise amp AnmerkungenStrategische Absicht BearbeitenAls Ergebnis des Besuchs des franzosischen Generals Joffre an der italienischen Front vom 3 8 September 1915 und den dabei erfolgten Beratungen zwischen der italienischen und der franzosischen Heeresleitung wurde ein neuer Generalangriff Italiens gegen Osterreich Ungarn angesetzt Zweck dieses Angriffs war die Bindung osterreichisch ungarischer Streitkrafte und damit die indirekte Unterstutzung Serbiens gegen das bereits am 21 September 1915 eine deutsch osterreichisch ungarisch bulgarische Offensive begonnen hatte Ausserdem wollte sich Italien dadurch von dem Vorwurf befreien nicht an dem Unternehmen gegen Saloniki teilgenommen zu haben Am 15 Oktober begann die Beschiessung durch die italienische Artillerie und am 18 Oktober fand der erste Infanterieangriff statt Angriffsverbande BearbeitenBereitgestellt waren die 3 Armee unter dem Kommando des Herzogs von Aosta im Abschnitt von Gorz und die 2 Armee unter General Frugoni im Bereich des Monte Krn Dahinter stand die 1 Armee die spater ebenfalls noch zum Einsatz kommen sollte als Reserve Beteiligt waren neun Armeekorps mit 24 Divisionen und zusatzlichen selbststandigen Alpini und Bersaglieriabteilungen Insgesamt also etwa 338 Bataillone und 130 Schwadronen sowie 1372 Geschutze 2 Den beiden angreifenden Armeen stand die k u k 5 Armee gegenuber Operative Lage BearbeitenVon Beginn an wurde deutlich dass Italien eine Durchbruchoperation beabsichtigte die sich aus mehreren kleineren Gefechten zu einer Schlacht verdichten sollte Der Hauptstoss war wie bereits bei fruheren Kampfen gegen den Raum von Tolmein bis zum Meer gerichtet Das Gelande wurde in drei Abschnitte unterteilt den Bruckenkopf von Tolmein den Bruckenkopf von Gorz und das Plateau von Doberdo Dementsprechend sind drei zeitliche Phasen zu unterscheiden die erste vom 18 bis 22 Oktober hauptsachlich mit Kampfen am Krn und dem Tolmeiner Bruckenkopf die zweite Phase vom 22 bis 26 Oktober in diesem Zeitabschnitt griffen die Italiener nicht mit voller Kraft an und fuhren nur sporadische Angriffe gegen den Bruckenkopf von Tolmein und das Plateau von Doberdo Auf dessen sudlichem Abschnitt fuhrten grosse italienische Verluste nach Angriffen uber Vermigliano sowie Nachschubschwierigkeiten wegen der schlechten Wetterlage zur Einstellung der Kampfe Nach Heranziehung starker weiterer Krafte von der Tiroler und Karntner Front begann ab dem 28 Oktober die dritte Phase mit ausserst starken Angriffen am Gorzer Bruckenkopf die bis zum 3 November andauerten Die Schlacht Bearbeiten nbsp MG Nest am Isonzo mit russischem Beute MGSchon lange vor Beginn der Schlacht waren dem osterreichisch ungarischen Evidenzbureau umfangreiche Truppenbewegungen aufgefallen die vom Generalstab richtig beurteilt wurden Daher kam dieser Angriff nicht uberraschend da insbesondere Uberlaufer von bevorstehenden Aktionen berichtet hatten Bereits am 13 Oktober tasteten die Italiener mit Infanterieangriffen die osterreichischen Stellungen bei Marcottini ab Am 17 Oktober begann die italienische Artillerie mit der Beschiessung der osterreichischen Graben Dieses steigerte sich zum Trommelfeuer und dauerte bis zum 21 Oktober Am selben Morgen griffen die Infanterie it Fanti des Mobilmilizregiments Nr 119 mit drei Bataillonen bei Santa Lucia zum ersten Mal an Ihnen gegenuber lag ein Bataillon vom Ungarischen Infanterie Regiment Wilhelm I Deutscher Kaiser und Konig von Preussen Nr 34 aus Kaschau und Rogatica das den Angriff im Nahkampf abwehren konnte Mit immer neuen Truppen gluckte es den Italienern schliesslich auf dem Monte San Michele in die osterreichisch ungarischen Stellungen einzudringen Da dieser Berg die Schlusselstellung fur die gesamte Verteidigung des Gorzer Bruckenkopfs war bei einer Postierung italienischer Artillerie ware es moglich gewesen die Verteidiger der Podgora vom Rucken her zu beschiessen beschloss die osterreichische Fuhrung die Graben unter allen Umstanden zuruckzuerobern Angesetzt wurde das Ungarische Infanterie Regiment Rupprecht Kronprinz von Bayern Nr 43 aus Weisskirchen und Karansebes das zunachst mit zwei Bataillonen die mittlere und nordliche Kuppe des Monte San Michele besetzte Wahrenddessen griffen zwei Kompanien desselben Regiments die von den Italienern gehaltene sudliche Kuppe an Die ganze Nacht bis zum nachsten Morgen konnten sie die Rumanen das k u k InfRgt 43 bestand vorwiegend aus Angehorigen des rumanischen Bevolkerungsteils noch abwehren bis diese dann gegen neun Uhr zwei weitere Kompanien Verstarkung erhielten und die Fanti von der Kuppe hinunterwerfen konnten Sofortige Gegenangriffe uber den ganzen Tag hinweg blieben erfolglos Nach der etwas ruhigeren zweiten Angriffsphase begannen die konzentrierten Aktionen ab dem 28 Oktober aufs Neue Seit etwa 8 Uhr morgens an diesem Tag feuerte die italienische Artillerie mit allen Kalibern Insbesondere gegen den Gorzer Bruckenkopf der um jeden Preis erobert werden sollte richtete sich der Beschuss Aber auch gegen den Monte Sabotino und den Rucken der Podgora steigerte es sich gegen die Mittagszeit zum Trommelfeuer Nach sechsstundiger Artillerievorbereitung griffen die Italiener mit funf bis sechs Bataillonen und starken Reserven den Monte Sabotino an Im sudlichen Bereich dieses Angriffsabschnitts gelang ein Einbruch in die osterreichisch ungarischen Graben die Angreifer wurden im Gegenangriff jedoch sogleich wieder hinausgeworfen Starkes osterreichisches Maschinengewehr und Artilleriefeuer zwang die Masse der italienischen Infanterie zu verlustreicher Umkehr Ein weiterer Angriff von bereitgestellten Reserveeinheiten liess sich nicht mehr durchfuhren Auf der Podgora drangen starke italienische Verbande stellenweise in die Graben der Verteidiger ein an einzelnen Punkten erreichten sie sogar die Kammlinie bis sie durch das dalmatinische k k Landwehr Infanterie Regiment Nr 23 aus Zara zuruckgeworfen wurden Ein gegen den Raum Pevma angesetzter Angriff brach bereits im Abwehrfeuer der Artillerie zusammen Gegen die Hochflache von Doberdo begann nach starkster Artillerievorbereitung gegen 15 Uhr der Infanterieangriff Das InfRgt 43 konnte zwei schwere Angriffe auf den Monte San Michele erfolgreich abwehren Ebenso wurden von dem k k Landwehr Infanterie Regiment Nr 3 aus Graz und Marburg wiederholte Vorstosse auf San Martino und den daran anschliessenden Abschnitt des Monte dei sei Busi unter grossen Verlusten fur die Angreifer zuruckgewiesen nbsp Ital Gelandegewinne 1 5 IsonzoschlachtNach der ersten Phase des Grossangriffs hatte die den Sudflugel angreifende italienische 3 Armee noch etwa zwei Armeekorps in Reserve Diese Verbande wurden jetzt eingesetzt Mit starkster Artillerieunterstutzung vorgetragene Angriffe auf den Monte Sabotino und die Podgorahohe konnten von den LwIR 23 dem k k Landwehr Infanterie Regiment Nr 37 aus Gravosa und Teilen des Galizischen Infanterie Regiments Schoedler Nr 30 aus Lemberg abgewehrt werden Weitere lokal begrenzte Angriffe im nordlichen Abschnitt der Podgorahohe brachen bereits im osterreichisch ungarischen Artilleriefeuer zusammen Die bei San Martino noch im Besitz der Italiener verbliebenen Graben wurden am 29 Oktober vom Ungarischen Infanterie Regiment Freiherr von Conrad Nr 39 aus Debreczen sowie dem Ungarischen Feldjagerbataillon Nr 24 aus Rovigno zuruckerobert In den letzten Oktobertagen wurde noch an zahlreichen Punkten der Isonzofront heftig gekampft Am Krn versuchten die Italiener mehrfach anzugreifen wurde aber unter grossen Verlusten abgewiesen Gleiches galt fur den Bereich des Tolmeiner Bruckenkopfs Ebenso vergeblich waren am 31 Oktober Angriffe der Bersaglieri gegen die Front von Auzza bis zum Monte Santo Der Monte Sabotino wurde in den letzten Tagen nicht mehr angegriffen jedoch versuchten die Italiener vergeblich den Bruckenkopf von Gorz durch massive Angriffe gegen die osterreichisch ungarischen Stellungen bei Pevma und auf der Podgora einzudrucken Obwohl die Stellungen der Verteidiger ununterbrochen unter schwerstem Artilleriefeuer lagen gelang es den Angreifern nicht irgendwo Fuss zu fassen Schon am 30 Oktober wurde der Anmarsch starker italienischer Krafte uber Sagrado und deren Verschiebung gegen Sdraussing beobachtet In der folgenden Nacht kam es am Nordhang des Monte San Michele zu heftigen Nahkampfen Am Nachmittag des 31 Oktober setzte hier mit starker Artillerieunterstutzung ein weiterer massiver Angriff ein Dieser konnte jedoch vom Budapester Honved Infanterie Regiment 1 und dem Nagyvarader HIR 4 erfolgreich abgewehrt werden Weitere Angriffe gegen den Abschnitt sudlich vom Monte San Michele brachen im Artilleriefeuer zusammen Trotz der gewaltigen Verluste an Menschen und Material fasste das italienische Kommando noch einmal alles zusammen um einen entscheidenden Schlag zu fuhren Durch die abnehmende Kampfkraft der Fanti wurde der Kernbereich der Schlacht immer mehr verkleinert was jedoch zu einer Konzentration bei den Angriffen auf den Bruckenkopf von Gorz fuhrte Mindestens zwei zusatzliche Brigaden aus dem Tiroler Kampfgebiet waren vom Evidenzbureau hier festgestellt worden Nach dem Bericht des k u k Kriegspressequartiers vom 3 November 1915 wurden am 1 November nach starkem Trommelfeuer der Monte Sabotino zweimal Oslavija einmal und die Stellung westlich von Pevma viermal vergeblich angegriffen Gleichzeitig richtete sich heftiges Sperrfeuer gegen die Raume hinter der osterreichisch ungarischen Front und gegen den Westteil von Gorz Starke Entlastungsangriffe gegen den Raum von Plava und den Nordteil der Hochflache von Doberdo sollten den Hauptstoss unterstutzen Gegen den Raum von San Martino traten funf italienische Regimenter an und drangen bis in die osterreichischen Graben vor Von dort wurden sie im Gegenstoss wieder vertrieben Auch der 2 und 3 November war ausgefullt von wiederholten italienischen Angriffen insbesondere gegen Podgora Sechsmal sturmten die Italiener am 3 November nachmittags gegen die Stellungen des Ungarischen Infanterie Regiments Erzherzog Friedrich Nr 52 aus Brod a d Save Ragusa und Funfkirchen jedes Mal wurden sie unter erheblichen Verlusten fur die Italiener abgewiesen Vor diesem Frontabschnitt wurden allein uber 800 gefallene Angreifer gezahlt nbsp Gefangene ItalienerNeben diesen auf den Gorzer Bruckenkopf gerichteten Anstrengungen unternahmen die Italiener immer wieder starke Angriffe auf den Nordteil der Doberdo Hochflache und gegen Zagora Ihre Bemuhungen waren jedoch nirgendwo von Erfolg gekront Die gleichzeitig gegen Flitsch ital Plezzo und Tolmein gefuhrten Angriffe brachen ebenfalls unter schweren Verlusten zusammen Auf italienischer Seite wurden die Ausfalle der 2 und 3 italienischen Armee mit 67 000 Mann angegeben 3 Was einer Ausfallquote von fast 23 entspricht wobei die auf dem Karst operierende 3 Armee mit einer Ausfallquote von uber 30 die wesentlich hoheren Verluste verzeichnete Die 5 k u k Armee verlor laut osterreichischem Generalstabswerk etwa 42 000 Mann an Gefallenen Verwundeten Vermissten und Gefangenen 4 Literatur BearbeitenC H Baer Der Volkerkrieg Elfter Band Drittes Kriegsjahr von August 1915 bis Februar 1916 Die Ereignisse an der italienischen Front in Italien auf den turkischen Kriegsschauplatzen sowie in der Turkei in Persien und Marokko Verlag Julius Hoffmann Stuttgart 1917 Digitalisat Ministero della Guerra Comando del Corpo di Stato Maggiore Ufficio Storico L esercito italiano nella grande guerra 1915 1918 Volume II Le operazioni del 1915 narrazione Istituto Poligrafico dello Stato Rom 1929 S 423 492 Digitalisat Osterreichisches Bundesministerium fur Heereswesen Kriegsarchiv Hrsg Osterreich Ungarns letzter Krieg 1914 1918 Dritter Band Das Kriegsjahr 1915 Zweiter Teil Verlag der Militarwissenschaftlichen Mitteilungen Wien 1932 S 384 451 Digitalisat Siehe auch BearbeitenIsonzoschlachten Osterreich Ungarns Heer im Ersten WeltkriegEinzelnachweise amp Anmerkungen Bearbeiten Schreibweise der k u k Militaradministratur bis 1918 jedoch seit der Rechtschreibreform von 1996 als Feldmarschallleutnant bezeichnet Osterreichisches Bundesministerium fur Heereswesen Kriegsarchiv Hrsg Osterreich Ungarns letzter Krieg 1914 1918 Dritter Band Das Kriegsjahr 1915 Zweiter Teil S 388 Ministero della Guerra Comando del Corpo di Stato Maggiore Ufficio Storico L esercito italiano nella grande guerra 1915 1918 Volume II Le operazioni del 1915 narrazione S 492 Osterreichisches Bundesministerium fur Heereswesen Kriegsarchiv Hrsg Osterreich Ungarns letzter Krieg 1914 1918 Dritter Band Das Kriegsjahr 1915 Zweiter Teil S 451 Schlachten des Ersten Weltkrieges Italienfront Gebirgskrieg 1915 1918 Isonzoschlachten 1915 Erste Dolomitenoffensive Erste Isonzoschlacht Zweite Dolomitenoffensive Zweite Isonzoschlacht Dritte Dolomitenoffensive Dritte Isonzoschlacht Vierte Isonzoschlacht1916 Funfte Isonzoschlacht Osterreich Ungarns Sudtiroloffensive 1916 Sechste Isonzoschlacht Siebte Isonzoschlacht Achte Isonzoschlacht Neunte Isonzoschlacht1917 Zehnte Isonzoschlacht Elfte Isonzoschlacht Zwolfte Isonzoschlacht Erste Piaveschlacht1918 Unternehmen Lawine Zweite Piaveschlacht Dritte Piaveschlacht Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dritte Isonzoschlacht amp oldid 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