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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Karst Begriffsklarung aufgefuhrt Unter Karst versteht man in der Geologie und Geomorphologie unterirdische Gelandeformen Karsthohlen und oberirdische Gelandeformen Oberflachenkarst in Karbonatgesteinen auch in Sulfat Salzgesteinen und Sandsteinen Quarziten die vorwiegend durch Losungs und Kohlensaureverwitterung sowie Ausfallung von biogenen Kalksteinen und ahnlichen Sedimenten mit hohem Gehalt an Calciumcarbonat CaCO3 entstanden sind Hauptmerkmal ist der uberwiegend unterirdische Wasserhaushalt der nicht auf einer primaren Porositat des Gesteins beruht sondern sekundar und in geologischer Zeit auf einer Korrosion des Gesteins der Verkarstung Turmkarst Landschaft Guilin China Pinnacle Karst Landschaft Shilin China Glaziokarst Landschaft Orjen Montenegro Karst Wasserfalle und Seen Landschaft Nationalpark Plitwitzer Seen Kroatien Karst in El Torcal de Antequera Andalusien Spanien Grossraumig findet sich Karst um das Mittelmeer sowie in Sudostasien und Sudchina den Grossen Antillen und im Indoaustralischen Archipel kleinraumiger in den deutschen Mittelgebirgen Schwabische Alb Frankische Alb dem Franzosischen und Schweizer Jura anderen Teilen der Nord wie Sudalpen sowie allgemein in Westeuropa Humangeografisch unterscheidet sich insbesondere die Naturraumnutzung von Karstlandschaften des Mittelmeerraums Mediterrans und Sudost und Ostasiens Herdenviehhaltung und eine saisonal angepasste halbnomadische Herdentierwanderung sind in den Karstgebirgen des Mediterrans seit der Antike verbreitet eine entsprechende Nutzung von Karsthochflachen ausserhalb des Mediterrans aber kaum sie wird oft fur deren starkere Degradierung und Entwaldung mit anschliessender Schadigung der Bodendecke verantwortlich gemacht jedoch weisen postglaziale Faunen mit hohem Anteil alpin angepasster Tierarten auf tieflagigen Karstplateaus darauf hin dass selbst in der heute am hochsten entwickelten mediterranen Karstlandschaft der Dinariden postglazial keine Entwicklung zu Waldlandschaften stattgefunden hat 1 Kulturtopologisch diametral ist in tropischen Karstlandern eine differenziertere agrookonomische Wirtschaftsform mit Kleintierhaltung und Bewasserungsfeldbau etabliert Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Etymologie der Begriffe 3 Entstehung und Merkmale 3 1 Karbonat und Kohlensaureverwitterung weitere chemische Verwitterungsvorgange 3 2 Verkarstung 3 3 Klimatisch geologische Vorbedingungen 3 4 Bedeutende Karbonatserien 3 5 Erosionszyklus von Karstlandschaften 3 6 Karsthydrologie 4 Karsttypen und geologische Entwicklung von Karst 4 1 Klimageomorphologische Karsttypen 4 1 1 Entwicklung und Einteilung von Karsttypen 4 1 2 Merokarst 4 1 3 Holokarst 4 1 3 1 Dinarischer Karst 4 1 3 2 Polygonaler Karst 4 1 3 3 Cockpit Karst 4 1 3 4 Pinnacle Karst 4 1 3 5 Kegelkarst 4 1 3 6 Turmkarst 4 1 4 Glaziokarst 4 1 5 Sulfat und Salzkarst 4 1 6 Sandsteinkarst SiO2 Karst 5 Mikroklima im Karst 6 Geomorphologie der Karstformen 6 1 Oberirdischer Karstformenschatz 6 1 1 Karsthydrologischer Formenschatz 6 1 2 Karstebenen und plateaus 6 2 Unterirdischer Karstformenschatz 6 3 Internationale Fachtermini fur ausgewahlte Karstformen 7 Quantifizierung der Kalkabtragungsraten Karstdenudation 8 Karst und Umwelt 8 1 Fernweidewirtschaft als differenzierte Raumausnutzung im Karst 8 2 Wasser und Besiedlung Trinkwassergewinnung 8 3 Biogeographie 8 3 1 Vegetation im Karst 8 3 1 1 Mediterrane Region 8 3 1 2 Karibische Region 8 3 2 Fauna 9 Geschichte der wissenschaftlichen Karstforschung 10 Beispiele 11 Bibliographie 12 Siehe auch 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenTiefgrundig entwickelte Karstlandschaften konnen trotz reichlicher und teilweise hoher Niederschlagsmengen vollig trockene Boden aufweisen Karstlandschaften unterliegen einem alterungsbedingten Erosionszyklus Prinzipiell bedingt sich dieser durch starkere Korrosion und Erosion unter feucht tropischen Klimaverhaltnissen Unterscheidungserheblich sind tropische und aussertropische Karstformen ebenso geomorphologisch voll entwickelter Karst Holokarst und wenig entwickelter Karst Merokarst Verkarstung und Erosion des Karstreliefs sind Teil eines globalen biogeochemischen Stoff und geologischen Gesteinskreislaufs speziell hangt der Carbonat Silicat Zyklus durch biogene und geologische Prozesse die Resultat der Evolution des Lebens sind direkt mit dem Kohlenstoffzyklus zusammen Carbonate Calcit CaCO3 und Dolomit CaMg CO3 2 sind zudem die grossten Kohlenstoffspeicher der Erde Etymologie der Begriffe Bearbeiten nbsp Karst Seenlandschaft Bacina Seen nahe Ploce im Suden KroatiensAls Typlokalitat und damit namensgebend fur das geologische Phanomen Karst gilt die Landschaft Karst Plateau die auf halber Strecke zwischen Ljubljana und Triest am sudostlichen Rand der Alpen liegt In dieser bedeutenden Karstlandschaft in der auch der grosste Karstsee Sickersee der Erde liegt der Cerknisko jezero deutsch Zirknitzer See wurde das Phanomen Karst erstmals eingehend erforscht Die Forschungsergebnisse durch Wissenschaftler der Habsburgermonarchie wie Marko Vincenc Lipold 1858 Dionys Stur 1858 und Guido Stache 1859 2 wurden in deutscher Sprache publiziert und daher setzte sich international der deutsche Name Karst durch Der Begriff Karst und all seine in anderen Sprachen ahnlich klingenden Namen stammen vom lateinischen Eigennamen der vorwiegend aus Karbonatgesteinen aufgebauten Gebirgslandschaft ostlich von Triest Carsus mit der rekonstruierten indoeuropaischen Wortwurzel kar in der Ursprungsbedeutung Stein Fels ab systematisierte Bezeichnung aus dem 19 Jahrhundert slowenisch kras kroatisch krs oder kras serbisch kyrillisch krsh oder kras t italienisch carso lateinisch carsus mit der regionalen mittellateinischen Bedeutung Fels wand aber immer ursprunglich abgeleitet vom jeweils gross geschriebenen Eigennamen des Gebirges bei Triest dessen Name wohl von indoeuropaisch am ehesten kar Stein Fels kommt 3 4 Erst im Gefolge des ersten Standardwerks Morphologie der Erdoberflache Albrecht Penck 1884 und insbesondere durch das Wirken des ersten Karstologen Jovan Cvijic ab 1893 Professor an der Universitat Belgrad etablierte sich die Geomorphologie als eigenstandige Wissenschaft Dabei wurden auch die Lokalbezeichnungen von Karstformen der dinarischen Lander aus dem Slowenischen Kroatischen und Serbischen fur die deutsche und franzosische Fachsprache verallgemeinert beispielsweise dolina polje ponor hum Die Arbeiten von Cvijic mundeten schliesslich 1898 in seiner in Wien veroffentlichten Schrift Das Karstphanomen Versuch einer morphologischen Monographie die als erste zusammenfassende Darstellung von Karsterscheinungen in einer Gesamtbetrachtung gilt 5 Mit der Erforschung tropischer Karstgebiete der Karibik und Sudostasiens erweiterte sich das Begriffsspektrum so um die spanischen Bezeichnungen Mogote und Cenote und den englischen Begriff Cockpit Die Karstterminologie nutzt damit heute eine Vielzahl von Begriffen unterschiedlicher Sprachen Durch die historische Entwicklung der Karstforschung weichen einige im Englischen genutzte Begriffe von denen in Mitteleuropa ab Entstehung und Merkmale BearbeitenKarbonat und Kohlensaureverwitterung weitere chemische Verwitterungsvorgange Bearbeiten Karst entsteht in humiden bis semi ariden Gebieten die aus harten durch Kohlensaure korrodierbaren Massengesteinen mit hohen Gehalten an Kalziumkarbonat CaCO3 wie Kalkstein aufgebaut sind Das Ausgangsgestein ist nicht primar poros vielmehr verhindern primar porose Karbonate wie Kreide jede tiefe Verkarstung Umgekehrt kann die Verkarstung in Gebieten die aus einformigen machtigen Massenkalken aufgebaut sind bis mehrere tausend Meter unter die Erdoberflache reichen Bei Korrosion von Kalziumkarbonat reagiert zunachst in Wasser physikalisch gelostes Kohlenstoffdioxid mit diesem chemisch zu Kohlensaure H 2 O C O 2 H 2 C O 3 displaystyle mathrm H 2 O CO 2 rightarrow H 2 CO 3 nbsp Jene reagiert mit Kalziumkarbonat zu Kalziumhydrogenkarbonat H 2 C O 3 C a C O 3 C a 2 2 H C O 3 displaystyle mathrm H 2 CO 3 CaCO 3 rightarrow Ca 2 2 HCO 3 nbsp 6 Beides zusammen ergibt als Bilanzreaktion der Losung von Kalziumkarbonat C O 2 H 2 O C a C O 3 C a 2 2 H C O 3 displaystyle mathrm CO 2 H 2 O CaCO 3 leftrightharpoons Ca 2 2 HCO 3 nbsp Der Doppelpfeil steht fur die Umkehrbarkeit der Reaktion denn kalkgesattigte Losungen konnen durch Wiederausfallung von Kalziumkarbonat Gesteine wie Travertin oder Tropfstein neu bilden Die Mischung zweier mit Kalziumkarbonat gesattigter Losungen kann weiteres Kalziumkarbonat in Losung bringen wenn die Konzentration des Kalziumkarbonats in den Ausgangslosungen verschieden ist Mischungskorrosion Dabei wird umso mehr zusatzliches Kalziumkarbonat gelost je hoher die Konzentration in der kalkreicheren Ausgangslosungen war Paradoxon der Mischungskorrosion Dieser Effekt erklart aber nur zum Teil warum die im Karstgebirge beobachteten grossen Losungshohlraume nicht an der Eintrittsstelle des Wassers sondern im Innern des Gebirges zu finden sind Tatsachlich spielt die Mischungskorrosion nur eine untergeordnete Rolle bei der Hohlenbildung im Karst da die Unterschiede der Sattigungsgrade der verschiedenen Losungen meist zu gering ist um viel Gestein losen zu konnen 7 Stattdessen hat dieses Phanomen mit der Sattigungskurve kohlensaurehaltigen Wassers mit Kalziumkarbonat zu tun Das Wasser kann zwar bis zu einer Sattigung von rund 80 schnell Kalziumkarbonat aufnehmen danach lasst die Losungsgeschwindigkeit aber stark nach Bis zu einer vollstandigen Sattigung dauert es sehr lange und so bleibt das Wasser auch in tiefen Gebieten des Karstes noch leicht aggressiv und kann Gestein langsam losen source source source source source source source Ein Drohnenvideo der Karstlandschaft in Kostivere EstlandEine andere Verwitterungsreaktion die bei Verkarstung eine Rolle spielen kann ist die Chelat Komplexierung von Metallionen durch im Boden vorfindliche organische Sauren etwa Huminsauren Der Prozess wird als chemisch biotische Verwitterung bezeichnet Verkarstung Bearbeiten nbsp Jurazeitliche Vinales Formation eines tropischen Karstkegels Mogote im Valle de Vinales auf KubaDa Karstgestein durch Kohlensaure gelost wird Kohlensaureverwitterung und Niederschlagswasser durch dabei entstehende Kanale unterirdisch abfliesst entspringen im Karst kaum Flusse Dafur fliessen durch alle Karstregionen andernorts d h im Nicht Karst entsprungene Flusse fachsprachlich Flusse in Karstregionen sind allochthon nicht autochthon Besonders in den feuchten Tropen tragen Flusse stark zur Formung dortiger Karstregionen bei Karstformen sind daher nicht nur als grossere oder kleinere geschlossene Formen zu finden sondern insbesondere in den Tropen auch als Mischformen mit den offenen Erosionsformen flussdurchzogener Reliefe Der Karst ist also nicht grundsatzlich ein ausserpolarer Gegenpol zu flussfeuchten Regionen auch wenn dies oft behauptet wird Wenngleich Karsterscheinungen im Mikro wie auch im Makrobereich ausnahmslos Folgen chemischer Vorgange sind ist doch die Reliefbildung von Karst Grosslandschaften auch anderen Prozessen unterworfen die von hydrogeographischen und klimatischen Bedingungen und tektonischen Voraussetzungen abhangen Beispielsweise wird vergletscherter Karst in Hochgebirgen als Glaziokarst bezeichnet dortige Gletscher selbst als Karstgletscher und an Karstgletscher gebundene physikalische Vorgange bedingen ein besonderes Relief des Glaziokarstes unter ihnen Klimatisch geologische Vorbedingungen Bearbeiten Prinzipielle Voraussetzungen der Entwicklung eines Karstreliefs sind fur Kohlensaureverwitterung anfalliges Gestein sowie die Verfugbarkeit flussigen Wassers somit eine passende Temperatur damit die gegebene Klimazone und Hohenstufe Karst entsteht typischerweise auf anstehendem Kalkstein in subhumiden bis humiden Klimazonen von den Tropen bis zu kuhlgemassigten Breiten von der Kuste bis in subnivale 8 Hohenlagen der Hochgebirge Verkarstung wird durch hohe Bodenkonzentration von Huminsauren im Boden befordert s o Abschnitt Karbonat und Kohlensaureverwitterung weitere chemische Verwitterungsvorgange In den Tropen begunstigt die Vegetation diesen Umstand und damit hiervon abhangige Verkarstungsvorgange In gemassigten Breiten ist der Zusammenhang nur im Mikrobereich wirksam vor allem unter Moospolstern Qualitativ hangt die Bildung des Karstreliefs vor allem von der Niederschlagsmenge und von der Reinheit sowie Machtigkeit der Massenkalke ab Reinheiten des Kalziumkarbonats von 99 und jahrliche durchschnittliche Niederschlagsraten von bis zu 5000 mm im Jahr in Montenegro und Neuguinea oder auch von 2500 mm pro Jahr in Sudwest China sind der Entstehung ausgepragter Karstformen forderlich Geringere Reinheiten des Kalziumkarbonats und Niederschlage unter 500 mm im Jahr verhindern starkere Verkarstung Auch verkarsten weiche Kalksteine mit hohen Tongehalten Mergel kaum harte korrosionsbestandige Carbonate mit hohen Magnesiumgehalten wie Dolomit sehr langsam Voll entwickelte Typformen des Karstes so genannte Vollformen vgl Abschnitt Klimageomorphologische Karsttypen sind daruber hinaus immer Ergebnis einer ununterbrochenen Entwicklung mit nur geringer klimatischer Variation uber geologische Zeitraume in denen die genannten gunstigen Bedingungen der Verwitterung vorherrschten Bedeutende Karbonatserien Bearbeiten nbsp Aufgeschlossenes Karbonatgestein ohne Evaporite bedeckt ca 20 der eisfreien Landflache nbsp Die Eisriesenwelt Dachsteinkalk in OsterreichIm alpinen Mitteleuropa ist besonders der Dachsteinkalk ein verkarstungsfahiges Gestein wahrend der Hauptdolomit hier keine Karstlandschaften bildet Den Hauptteil des Dinarischen Gebirges des grossten europaischen Karstgebiets stellen fast ausschliesslich dolomitische und andere karbonatische Sedimente deren Entstehung vom Devon bis Neuzeit reicht Die Machtigkeit der kretazischen und jurassischen Kalke betragt hier in der Hochkarstzone mehr als 4 km und die Verkarstung reicht bis unter das Meeresniveau hinab was untermeerische Karstquellen belegen Verwandte Karstregionen finden sich in den zirkummediterranen Kalkdecken der jungalpidischen Faltengebirge des Thetysbeckens zwischen Marokko und Iran Harte reine mesozoische Kalke liegen auch den Turm und Kegelkarstformationen der Tropen wie etwa den geologischen Formationen des Oberen Jura 9 im kubanischen Valle de Vinales zugrunde Die Basis der dortigen Mogoten bildet der alteste hauptsachlich aus sehr unreinen Kalken wechselnder Ablagerungsbedingungen bestehende Abschnitt namens Jagua Die Mogoten selbst hingegen entsprechen dem als Vinales Formation bezeichneten mittleren Abschnitt einem sehr reinen Massenkalk uber 98 CaCO3 Des Weiteren liegen Turm und Kegelkarsten kontinuierliche und langsame Hebungen durch neotektonische Vorgange zu Grunde Bei rascherer Hebung uberwiegt Erosion gegenuber Korrosion und trotz reiner machtiger Kalke und hoher Niederschlagsraten entsteht keine dem Turmkarst vergleichbare Form sondern eine Steilstufe Ein Beispiel ist die Bucht von Kotor die durch die rasche neotektonische Hebung der Adriatischen Platte entstand Erosionszyklus von Karstlandschaften Bearbeiten Die qualitativen Voraussetzungen einer Verkarstung siehe Abschnitt Klimatisch geologische Vorbedingungen bestimmen auch deren Fortschreiten Wenngleich ahnliche Erscheinungen zwischen den ausgemachten Karstregionen beobachtbar sind sind verschiedene Karsttypen regional unterschiedlich haufig In geologischer Zeit spielen hierbei weitere Einflusse wie Faltungen und Verwerfungen der Gesteinsschichten eine Rolle Bei rascher tektonischer Hebung kann Erosion die Karstbildung auch verhindern wie beispielhaft in der Bucht von Kotor zu beobachten ist siehe Abschnitt Bedeutende Karbonatserien Insbesondere die von William Morris Davis begrundete Anschauung des Erosionszyklus machte die zyklische Entwicklung der Karstlandschaften verstandlich Das von Alfred Grund 1914 als Betrachtung des Jamaikanischen Cockpit country vorgestellte einfache vierstufige Modell ist heute ein Modell fur Karstgebiete der Tropen Jovan Cvijics komplexes Erosionszyklus Modell 1918 fur den ursprunglich fur exemplarisch gehaltenen Dinarischen Karst trifft nur auf Karstgebiete zu in denen wasserdurchlassige und wasserundurchlassige Sedimente einander schichtweise abwechseln wie etwa im Flysch der Dinariden 10 Karsthydrologie Bearbeiten nbsp Karstquelle der LoueEin Karst bildet ein typspezifisches unterirdisches Abflussregime aus das karsthydrologische System Solche Systeme gestalten die geomorphologische Entwicklung von Karstlandschaften wesentlich mit Unterschiedliche Anschauungen uber ihre Funktionsweise fuhrten innerhalb der Karstologie zu heftigen Debatten Schule des Karstgrundwassers versus Schule der unterirdischen Karstflusse Erst Alfred Grund 1903 1914 und Jovan Cvijic 1893 entwarfen auf Beobachtungen in den Dinariden gestutzt eine weiterfuhrende Theorie Karsthydrologische Fragestellungen sind bis heute ein Schwerpunkt der Karstforschung und beruhren die hydrogeologische Ingenieurwissenschaften die im Karst besonders schwierige und aufwandige Trinkwasserversorgung den Hochwasserschutz sowie die Errichtung von Wasseringenieurbauten wie grosse Stauwehren und Wasserkraftwerke Zur Untersuchung der in Karstgebieten auftretenden wasserwirtschaftlichen und kulturlandschaftsbezogenen Probleme finden eigens hierfur entwickelte karsthydrologischer Untersuchungen Anwendung bei denen insbesondere Tracer und geologische Bomben zur Verfolgung des Karstwassers eingesetzt werden Zum Schatz der Karstformen der ebenfalls als Karsthydrologie bezeichnet wird zahlen ausser den unterirdischen auch alle speziellen die im Gefolge von Ponoren Estavellen Karstquellen Poljen Trockentalern Turloughs und Sickerflussen im Karst auftreten Fur ihre Entstehung ist die dreischichtige hydrologische Zonierung des Systems wesentlich wie sie erstmals von Grund und Cvijic beschrieben wurde diese Autoren fuhrten auch den Begriff Karstgrundwasserspiegel ein Karsttypen und geologische Entwicklung von Karst BearbeitenKlimageomorphologische Karsttypen Bearbeiten nbsp Tropischer Kegelkarst Chocolate Hills auf der Insel Bohol Philippinen nbsp Subtropische Karstkegel Humi im Bild rechts im Skutarisee in Montenegro nbsp Tropischer Turmkarst Fengcong am Li Jiang in Guilin in Sudwest ChinaKlimageomorphologisch wird zwischen den Karstformen der gemassigten subtropischen und tropischen Regionen unterschieden Lediglich anteilig verkarstete Landschaften werden geomorphologisch als Merokarst bezeichnet Sie sind in den gemassigten Breiten zu finden weil dort ausserhalb der Hochgebirge meist machtige Massenkalke fehlen und die geologische Evolution des Karstreliefs durch die Eiszeiten besonders stark beeintrachtigt wurde Im Fluviokarst sind definitionsgemass fluviale Formen wie Grossschluchten oder Klammen zu finden die allochthon in anderen geologischen Formationen entspringen s Abschnitt Verkarstung Allerdings wird Merokarst haufig unscharf als Fluviokarst bezeichnet obwohl der Karst selbst im Fluviokarst voll entwickelt sein kann Fluviokarst tritt zumeist in gemassigten Breiten auf Der voll entwickelte Karst Holokarst genannt bildet tropische und subtropische Karstlandschaften Im tropischen Holokarst vorfindliche Vollformen s Abschnitt Klimatisch geologische Vorbedingungen sind die steil aufragende Bergkuppen des Kegel und des Turmkarstes Im mediterranen Raum sind vereinzelte Hum genannte Karstkegel in den feuchteren und warmeren Regionen des dinarischen Karstes Herzegowina Montenegro bezeugt ansonsten fehlen dort Vollformen uberwiegend da ihre Bildung durch die pleistozanen Kaltzeiten unterbrochen ist Entwicklung und Einteilung von Karsttypen Bearbeiten Karstlandschaften unterscheiden sich vor allem durch die Auspragung der unterirdischen Karsthydrologie die einen Grossteil der oberflachlichen Karstformen erklart Ist die Karsthydrologie vollstandig entwickelt so erfolgt ein praktisch vertikaler Wasserabfluss der sich besonders im Holokarst zeigt Hier fungieren als Besonderheit Poljen als intermittierende horizontale hydrologische Knoten des karsthydrologischen Geschehens weil Poljen oft kurze periodische oder bestandige Sickerflusse haben sowie saisonal uberschwemmt werden konnen Ist ein karsthydrologisches System nicht vollstandig entwickelt wird vom Merokarst gesprochen Dieser zeigt nur einen Teil des Karstformenschatzes Grossformen wie Uvalas Poljen sowie tiefe Karstschlote und alle Vollformen fehlen Merokarst Bearbeiten Merokarst tritt in kuhlgemassigten Breiten auf Bekannt ist Merokarst in Mittel und Westeuropa Typisch entwickelt sind Karren und Schlucklocher sowie kleine und flache Dolinen Da diese Karstlandschaften immer vegetationsbestanden sind wird hier auch vom Grunen Karst Karst unter Humus oder Sedimentschichten gesprochen Holokarst Bearbeiten Holokarst tritt in tropischen subtropischen und teilweise in gemassigten Breiten auf Im Holokarst treten alle Karstformen auf insbesondere die grossen Einebnungsflachen der Poljen in den Tropen gehauft auch die Vollformen der Karstkegel Das karsthydrologische System ist dabei nicht zwangslaufig nur unterirdisch und eine Wechselwirkung zwischen geomorphologischen Prozessen der Verkarstung und fluvialer Reliefdynamik so insbesondere im Sud Chinesischen Karstgebiet von Guilin konnen kennzeichnend sein Fur den Holokarst der Subtropen ist zudem die Interferenz zu den pleistozanen Prozessen von Bedeutung Durch eiszeitliche Abkuhlung und vermehrte glaziale fluvioglaziale und periglaziale Prozesse sind insbesondere Karsthochgebirge sowie an deren Gebirgsfuss liegende Poljen durch die Dynamik von fluvioglazialen und teilweise auch glazialen Ablagerungen umgestaltet Dies trifft insbesondere fur alle Karstgebirge des Mediterrans zu Zum Holokarst zahlen die Karstlandschaften des Dinarischen Karstes Kegelkarstes und Turmkarstes Dinarischer Karst Bearbeiten nbsp An der montenegrinischen Kuste ist das uberflutete Karst Trockental der Bucht von Kotor uber 1000 m in die Hochkarst Zone eingeschnittenDinarischer Karst oder Dolinenkarst ist Typform des mediterranen Karstes der durch Dolinen Reichtum Grosspoljen und oberflachliche Wasserarmut gekennzeichnet ist Er ist im mediterranen Becken verbreitet Ubergange des Typs des Dinarischen Karstes erfolgen bei hohen Niederschlagen per humides Klima zum Polygonalen Karst und bei hohen Niederschlagen und gleichzeitig hohen Temperaturen subtropisch per humid zum Cockpit Karst Alle Hochgebirge des Dinarischen Karstes haben insbesondere mindelzeitlich eine starke Vergletscherung erfahren Die Schneegrenze sank hier auf unter 1200 m und geomorphologische Formen des Glaziokarstes sowie glaziale und fluvioglaziale Sedimente nehmen grosse Bereiche ein Polygonaler Karst Bearbeiten An den Stellen wo sehr viele Dolinen auf sehr engem Raum auftreten und zum Teil nur schmale Rucken dazwischen stehen bleiben spricht man von polygonalem Karst die Durchmesser bis zu 400 m erreichen Diese Form ist in Neuguinea Neuseeland und den littoralen Dinariden verbreitet Cockpit Karst Bearbeiten Cockpit Karst leitet sich von einer Landschaft Jamaikas ab die Cockpit country heisst Das Cockpit Country war eine der ersten bekannt gewordenen Karstlandschaften der Tropen Das eigentliche Cockpit Country ist eine unzugangliche wie mit Pockennarben ubersate Landschaft das aus sehr steilen zum Teil bis 120 m tiefen Vertiefungen den so genannten Cockpits und diese trennende Hugel und Grate aufgebaut ist Cockpits finden sich in allen Karstregionen die uber sehr hohe Niederschlage verfugen haben aber regional unterschiedliche Namen Jamaica Cockpit Neuguinea Polygonaler Karst Dinarische Region Boginjavi krs Der Boden der Cockpits ist meist flach und kann von eingeschwemmten Sedimenten bedeckt sein Im Unterschied zur Doline ist der Boden deutlich ausgeweitet und die Hange sind nicht trichterformig nach innen konkav sondern bestehen aus mehreren zum Inneren des Cockpits konvex vorgewolbten Segmenten Deshalb ist der Boden der Cockpits auch nicht rund sondern sternformig Pinnacle Karst Bearbeiten nbsp Pinnacle Karst Shinlin Sud ChinaZuerst als Karstform des sudchinesischen Karstes beschrieben ist der Pinnacle Karst eine Form der Grosskarrenbildung tropischer Klimate Kegelkarst Bearbeiten Zu dieser Typform des volltropischen Karstes gehoren Mogote Cockpit und Honeycomb Sie entsteht in Abwesenheit starker fluvialer Erosion und ist in Kuba und Jamaica verbreitet 11 daneben in Indonesien und auf den Philippinen Turmkarst Bearbeiten Turmkarst ist eine Typform des randtropisch subtropischen und tropischen Karstes der durch starke Erosion entsteht jene wird haufig durch wasserreiche Flussen oder die See verursacht Turmkarst ist in Sudwest China verbreitet dortige Formen heissen peak cluster chin fengcong oder Turmwald peak forest chin fenglin Die Typform kommt auch in Vietnam Indonesien Malaysia und Thailand vor Glaziokarst Bearbeiten nbsp Schichttreppenkarst nordlicher Hang des Jastrebica Kamms nbsp Schichttreppen im Steinernen Meer nbsp Glazial umgestaltetes Trockental mit Grund Seiten und Endmorane sowie erratischen Blocken OrjenAls Glaziokarst oder Alpiner Karst werden rezent aktive Karstlandschaften der Hochgebirge bezeichnet die wahrend der Eiszeiten vergletschert waren und reliktisch alpine Glazialformen aufweisen jedoch meist keine rezente fluviale Dynamik mehr zeigen Charakteristische Formen im Glaziokarst sind Karst Hochplateaus steile Karschwellen und Kartreppen Schichttreppen und Rundhocker die durch glaziale Abrasion von Karstgebirgen gekennzeichnet sind und auf denen es nur langsam zu Bodenbildung kommt Die rezente Verkarstung der ehemals vergletscherten Gebiete ist daher meist sehr jungen Datums und von geringer meist oberflachlicher Entwicklung jedoch fehlen in den meisten der zum Glaziokarst gehorenden Gebirge ublicherweise Quellen und zumeist auch die sonst ublichen Karseen da auch hier die unterirdische Karsthydrologie rasch nach dem Abschmelzen der Gletscher uberwiegt Dolinen sind klein und flach Hohlen konnen aber schon wahrend glazialer Phasen durch Schmelzwasser der Gletscher teilweise auch direkt unter den Gletscheroberflache entstanden sein Das praglaziale Relief spielte fur die Bildung von Gletschern zum Teil eine entscheidende Rolle und ein besonderer Gletscher Typus wird auch nach seiner geomorphologischen Begunstigung als Karstgletscher bezeichnet Glaziokarst findet sich insbesondere in den Hochplateaus der Nordlichen Kalkalpen z B Zugspitzplatt Leutascher Platt Koblat Hoher Ifen Reiteralpe Steinernes Meer Lattengebirge Untersberg und in einigen Hochgebirgen der Dinariden sowie weiteren eiszeitlich vergletscherten mediterranen Gebirgen Die Umbildung von Karstformen zu glazialen Formen ist meist gut zu erkennen und zeigt uberdies auch einen anderen glazialen Formenschatz da die Karbildung in Karstgebirgen andere morphologische Vorbedingungen nutzte und insbesondere Karst Hochplateaus als reliktische Tertiare Landschaftsformen die Vereisungen modifiziert uberstehen konnten Ehemalige Karsttaler Uvalas sind meist als modifizierte Kare durch glaziale Ablagerungen gefullt und durch fluvioglaziale Erosionsformen in Form enger Klammen z B Partnachklamm und Reintal auch meist offene Formen Sulfat und Salzkarst Bearbeiten Auch in Sulfatgesteinen Anhydrit und Gips und Salzen insbesondere Steinsalz treten Karsterscheinungen auf Eine der weltweit wertvollsten Sulfatkarstlandschaften befindet sich im Sudharz im Dreilandereck Sachsen Anhalt Thuringen und Niedersachsen Dazu gehort auch der Kohnstein in dessen Stollen die Nationalsozialisten das Mittelwerk als Rustungsbetrieb einrichteten Eine Gipskarstflache bei Sorbas Spanien ist als Naturpark ausgewiesen Karst en Yesos de Sorbas Bekannte Salzkarstflachen befinden sich in Israel und Spanien Karstbildungen in den letzten Jahren fuhrten wiederholt zu Bodeneinsturzen in Tirol sodass per Gipskarstverordnung von 2011 vor der Errichtung von Bauten bestimmten Gebieten Tirols Bodenprobebohrungen angeordnet wurden und der Osterreichische Landesgeologentag 2011 in Innsbruck statt Versickerung von Regenwasser etwa von Dachflachen die Ableitung in Gewasser empfiehlt 12 Zuletzt ist am 12 August 2013 bei Reutte ein Loch in einer Wiese eingebrochen mit 7 m Durchmesser und tiefer als bis zum 7 m tief liegenden Grundwasserspiegel daher vermutlich durch eine Gipsauswaschung ausgelost 13 Sandsteinkarst SiO2 Karst Bearbeiten Sandsteine und Quarzite unterliegen bei geeigneten klimatischen Voraussetzungen ebenfalls der Verkarstung wobei diese Vorgange und die resultierenden Formenschatze oft nur weniger auffallig erkennbar sind da sie langsam und mit geringen Losungsraten einhergehen 14 Neben mittelamerikanischen Vorkommen dieser Verkarstungsart sind vor allem sudafrikanische Quarzitkarsthohlen der zum UNESCO Welterbe zahlende Purnululu Nationalpark Australiens die Quarzit Tafelberglandschaft prakambrische Roraima Supergruppe des Roraima Gebietes im Guayana Schild von Zentral Venezuela oder das zentralafrikanische Ennedi Massiv dafur bekannt 15 16 In der Terminologie der Geographen Geologen und Spelaologen sind dies synonyme Begriffe fur solche Landschaften und Felsgebiete die durch weitgehend unterirdische Entwasserung eigentumliche Oberflachenformen und Hohlenbildungen charakterisiert sind Ahnlich wie beim klassischen Kalk stein Karst beim seltenen Gips Karst und beim besonders schnell voranschreitenden Salz Karst unterliegen auch Quarz Sandsteine und Quarzite einer fur die sonstigen Gesteine untypischen Auflosung In engeren Grenzen gilt das auch fur andere stark quarzhaltige Gesteine z B Granite Diese Auflosungsvorgange werden als Korrosion bezeichnet es gehen die namensgebenden Minerale Kalkspat Kalzit Gips mit seiner Vorstufe Anhydrit Kochsalz Steinsalz Quarz Opal bedingt auch Silikate in wassrige Losungen uber Ein Kennzeichen der Karst schaffenden Korrosion ist es dass die beteiligten Minerale auch reversibel wieder in fester Form als Sinterbildungen Speleotheme ausgeschieden werden konnen Sie sind im Kalkkarst besonders auffallig Tropfsteinhohlen Sinterterrassen Gips Tropfsteine und Quarz Opal Sinter zahlen zu den seltenen und meist unauffalligen Sinterbildungen in derartigen Gips oder Sandstein Hohlen Sie alle sind geeignete Belege fur die vorangegangene Korrosion Es handelt sich also nicht um das mechanische Abtragen von Gestein durch die Erosion bei der kein Ausscheiden von Sintern stattfinden kann Sandsteine mit ihrer hohen Porositat weisen gegenuber den nur auf Kluftflachen verkarstenden und in Auflosung befindlichen Kalksteinen einen deutlichen Unterschied auf Wahrend die in ihrem Inneren kaum wasserdurchlassigen Kalksteinkorper im Wesentlichen nur langs ihrer Begrenzungsflachen Klufte Schichtgrenzen wassergangig sind und von diesen ausgehend Losungsformen zeigen geht beim Sandsteinkarst die sogenannte Innere Verkarstung vor sich Dies bedeutet dass im gesamten Volumen zwischen den Sandsteinkornern Wasser zirkulieren kann Dadurch kommt es zum sehr langsamen Auflosen des Bindemittels zwischen den Quarz Sandkornern und auch zu einem mehr oder weniger vollstandigen Auflosen der Sandkorner selbst Die Vorgange lassen sich mit der folgenden Formel beschreiben S i O 2 2 H 2 O H 4 S i O 4 displaystyle mathrm SiO 2 2 H 2 O rightarrow H 4 SiO 4 nbsp Ihrerseits nicht verkarstende weil wasserundurchlassige Schichten tonige Zwischenlagen stauen die im gesamten Sandsteinvolumen zirkulierenden Wasser und konzentrieren die Quarzauflosung auf bestimmte Bereiche Als Folge entstehen Schichtfugenhohlen Die in tiefen Horizonten verkarstenden Sandsteinbereiche lassen daruberliegende hangende machtige Felspakete in Bewegung geraten und sind die genetische Ursache von tektonischen Klufthohlen Im Sandsteinkarst sind lockere Sande die Ruckstande der Auflosung das entspricht den Lehmen beim Verkarsten unreiner Kalksteine Weil die Auslosungsgeschwindigkeiten von Steinsalz uber Gips und Kalksteine hin zu Sandsteinen und Quarziten jeweils in Zehnerpotenzen abnehmen sind die geologischen Vorgange der Verkarstung dieser letztgenannten Gesteine zwar in ihren Ergebnissen Wasserarmut der Oberflachen Turmkarst Sandsteinkarren Kamenitsas Felskessel korrosive Schichtfugen und Klufthohlen Karstquellen warzenformige Sinterbildungen auffallig aber das sehr langsame Voranschreiten der Verkarstung bleibt dem fluchtig Beobachtenden oft verborgen Das war auch Anlass weshalb in einigen Landern mitunter sogar falschlich fur samtliche Hohlen ausserhalb des Kalkkarstes von Pseudokarst gesprochen wurde was sich aber sehr bald als ein unbrauchbarer und undifferenzierender Fachausdruck erwies Den SiO2 Karst Sandsteinkarst Quarzitkarst gibt es in mehreren Klimazonen Als Beispiele gelten die bis 350 m tiefen Hohlen von Simas de Sarisarinama Venezuela die Gebiete Eisernes Viereck und Chapada Diamantina in Brasilien wo sich die 1 6 km lange Sandsteinhohle Gruta do Lapao befindet Markante Sandsteinhohlen finden sich verbreitet auch in der Republik Sudafrika aber auch in Australien und der Sahara Siehe auch Liste der KarstlandschaftenMikroklima im Karst Bearbeiten nbsp In der geschlossenen Depression des Funtensees Uvala werden die tiefsten Froste in Deutschland gemessen Ein relativ hoher sky view factor ist dafur unerlasslich da er die Intensitat der langwelligen nachtlichen Ausstrahlung massgeblich bestimmt nbsp Der sky view factor ist der Anteil des sichtbaren Himmels W graue Flache uber einem bestimmten Beobachtungspunkt Zweidimensionale Darstellung einer Uvala in den Suddinariden Regional haben Karstlandschaften ein warmeres Bioklima als Landschaften die nicht aus Karbonatsteinen aufgebaut sind Die grosseren Warmesummen im Karst sind durch eine geringmachtige Bodenentwicklung die relativ grosse Dominanz anstehenden Gesteins und fehlende oberflachige Fliessgewassern bedingt Karstlandschaften haben dadurch haufig den Charakter von Halbtrockenlandschaften In den Alpen sind Bereiche mit Kalksteinunterlage bioklimatisch warmer als benachbarte Regionen in denen silikatisches Gestein den Untergrund bildet Trotzdem treten im Karst haufig mikroklimatische Kalteinseln auf die unter Umstanden regional und subkontinental zu den tiefsten Frosten fuhren 17 18 Es sind Dolinen und Uvalas in denen in strahlungsreichen Nachten durch die geschlossene Gratlinie keine normalen Zyklen des Berg Tal Windes wirksam sind Daher bilden sich unter Hochdruckeinfluss und trockenen Witterungsverhaltnissen tagliche Temperaturinversionen in denen sich in den Nachten Kaltluft sammelt Solche Kaltluftseen sind in den Alpen seit den 1930er Jahren klimatologisch untersucht worden So wurde fur die Uvala des Grunlochs in Osterreich eine Minimaltemperatur von unter 52 C gemessen In Deutschland ist die Uvala des Funtensees in den Berchtesgadener Alpen mit 45 8 C der landesweite Kaltepol Eine Vorbedingung fur extrem tiefe Froste ist dass die Horizontuberhohung in Dolinen relativ gering ist und der sogenannte sky view factor einen hohen Wert einnimmt Dies ist dann gegeben wenn die mittlere Hangneigung nicht sonderlich gross und die umgebenden Berge nicht zu hoch sind Dolinen mit sehr steilen Hangen und starker Einengung durch hohe Berge oder Gebirgsgrate haben in strahlungsreichen Nachten eine geringere langwellige Ausstrahlung 17 Neben der Frostanfalligkeit zeigen Frost Dolinen haufig eine Umkehrung der Vegetationsstufen Diese ist insbesondere in den Nordwestdinariden in klassischer Form beschrieben worden Hier zeigen einige Dolinen die Stufenabfolge Schneetalchen Krummholzkiefer Fichtenwald Buchenwald die von unten kalteste nach oben warmste erfolgt 19 20 Geomorphologie der Karstformen Bearbeiten nbsp Kluft und Spitzkarren am Premuzic Pfad Nationalpark Nordlicher Velebit Oberirdischer Karstformenschatz Bearbeiten Die typischen oberflachlichen Merkmale einer klassischen Karstlandschaft sind Karren Dolinen Schlunde Cenote Uvalas Poljen Karre Karren bilden sich an der Oberflache von Kalksteinen Es konnen Rinnen im Millimeter bis Zentimeter Rillen im Zentimeter bis Dezimeter oder sogar Formen der Megakarren im Meterbereich gebildet werden Karren sind in sehr unterschiedlichen Formen anzutreffen und Klassifikationen unterteilen diese nicht nur nach Form und Inklination des Felsens sondern vor allem dem Bildungsort Doline Dolinen sind regelmassige zumeist flache geschlossene Eintiefungen von uberwiegend ovaler Formen im Meter bis Dekametermassstab seltener als Megadoline auch deutlich grosser ausfallend Uberwiegend als oberflachliche Losungsform dem Typ der Losungsdoline Doline im eigentlichen Sinne zugehorend kommen vereinzelt auch Einsturzdolinen unechte Dolinen Einsturztrichter und Erdfalle vor die auch mehrere hundert Meter Tiefe erreichen und ubersteilte Seiten haben Schlund Schlundloch eine schachtartige tiefreichende meist kreisrunde Rohre von einigen Metern Durchmesser Er entsteht durch Auflosung des Kalks entlang von Kluften und Gesteinsfugen und wird durch spateres Fliessen des Wassers versteilt In der Tiefe bilden sich grossere Hohlraume und Verbindungen zum unterirdischen Gewassernetz Uvala Eine Uvala ist eine grossere geschlossene Depression von Dekameter bis Hektometer Tiefe sowie Hektometer bis Kilometer Grosse und unregelmassiger Form Der Grund ist haufig durch einen flachen und etwas unebenen Boden der mit eluvialen dunnen Sedimenten im dezimeter Massstab bedeckt ist gekennzeichnet Eine Uvala entsteht durch Zusammenfallen mehrerer Dolinen Polje Ein Polje ist eine tiefe grosse Depression im Kilometermassstab die durch einen ebenen Grund und machtige akkumulierter Sedimente gepragt ist Ein Polje bildet sich an tektonischen Strukturen durch seitliche Korrosion Die Sedimente der Bodendecke behindern dabei gleichzeitig eine weitere vertikale Eintiefung Karstpoljen haben eine besondere Stellung im Karsthydrologischen System in dem sie hier hydrologische Knoten bilden Im dinarischen Raum wie in benachbarten mediterranen Regionen existieren Poljen die je nach Stellung im Karsthydrologischen System permanent periodisch oder episodisch uberflutet werden Neben Ponoren konnen in einem Polje sowohl Estavellen als auch permanente Karstquellen und Karstflusse existieren Hum Ein Hum ist in den Subtropen ein isolierter Hugel der in einem Polje steht Synonym ist der tropisch verbreitete Mogote veraltet deutsch Karstinselberg Mogote Tropischer Karstkegel Ursprungliche Bezeichnung von Karstkegeln in Kuba wird der Begriff heute fur alle tropischen Karstkegel genutzt Karsthydrologischer Formenschatz Bearbeiten nbsp Lapiaz de Loulle im JuraZu den Karsthydrologischen Formen zahlen Trockentaler Ponore Schluckloch Schwinde und Schlunde Estavellen Karstquellen Sickerflusse und Hohlen Fur Karstlandschaften typische Flussformen sind die Ponornica Versickerung das Trockental der Canyon und die Klamm Karstebenen und plateaus Bearbeiten Landschaftspragende Karstebenen und plateaus finden sich teils als stufenformig angeordnete Poljentreppe wie im mitteldalmatisch herzegowinischen Gebiet als Karstbecken wie in Griechenland in der Stymfalia oder als Karstplateau der Lapiaz de Loulle im franzosischen Jura oder im Causse in Sudfrankreich oder im Burren in Irland in allen Karstgebieten der Erde Unterirdischer Karstformenschatz Bearbeiten Zum unterirdischen Karstformenschatz gehoren die Hohle und ihre Spelaotheme also der durch Ausfallen von Kalk entstandene Hohlenschmuck der vor allem durch Formen der Tropfsteine Stalaktiten Stalagmiten Stalagnaten und Sinterbecken gekennzeichnet ist Internationale Fachtermini fur ausgewahlte Karstformen Bearbeiten Obwohl die Geowissenschaften eine Fachterminologie entwickelt haben und auf einheitliche oder konsistente Bezeichnungen Einfluss nehmen sind die Namen je nach Kultursprache und Geographie recht unterschiedlich Der international genutzte Begriff der Doline fur geomorphologische Formen des Karstes stammt zwar aus dem Slowenischen Kroatischen und Serbischen wird in den Ursprungslandern aber nicht fur die Karstform genutzt sondern steht hier allgemein fur ein Flusstal Als genauere Bezeichnung wurde hier versucht den Zusatz Karst Doline einzufuhren ebenso wie fur den Begriff des Poljes Karst Polje da dieser Begriff ubersetzt nur allgemein ein Feld bezeichnet Synonymie von Begriffen ist damit eines der Probleme der Fachsprache und hat schon seit den 1970ern zu umfangreichen Werken gefuhrt die sich nur mit dem Karst Glossar beschaftigen 21 22 23 24 Deutsch Englisch differenziert Franzosisch Italienisch Spanisch differenziert Serbisch Kroatisch Chinesisch Polnisch Russisch Slowenisch Slowakisch TschechischKarre grykes lapiaz lapies lapies Lapiaz Dente del perro Kuba Shkrapa skrape lapiez karry skraplja skrapy skrapyKamenitza Karstnapf kamenitza solution basin kamenitza cupule cuvette de dissolution kamenitza cuenca de disolucion kamenica bassejn rastvoreniya kamenice kamenicaDoline sinkhole Cockpit Jamaika doline dolina Dolina Cenote Mexiko Vrtacha ponikva Tiankeng dolina krasowa doliny vrtaca zavrt zavrtUvala uvala ouvala uvala Uvala uvala uwala uvala uvala uvala uvalaPolje polje polje polje Polje Krashko poљe polje polje polya polje polje poljeKarstschlot jama cheminee karstique camino carsico sima Јama jama czelusc krasowa shahty jama komin krasovy krasova jama komin krasovyKarstsee karst pond Lokva lokva jezioro krasowe krastovoe ozero krasove jezirkoTrockental lost river perte de riviere rio sumente Sushica susica dolina suchadolina martwa ischeznaya reka Reka ponikalnica udolni usek suchyFlussschwinde ponor disappearence sink perte ponor perdita ponor ponor sumidero Ponor ponor ponorczelusc krasowa ponorkrastovaya polost ponor ponor ricni ponor propadani Submarine KarstquelleVrulje submarine karst spring vruljas 25 source karstique sousmarine sorgente carsica sottomarina manantial carsico submarino vrulje vrulja podmorskih izvora slatke vode zrodlo krasowe podmorskie submarinnyj karstovyj istochnik pramen krasovy podmorsky pramen krasovy podmorskyHum hum butte karstique houm hum Mogote Hum hum ostaniec krasowy karstovyj ostanec Hum hum humMogote mogote mogote mogote mogote mogot hum mogot mogotCockpit karst cockpit karst karst cockpit campo carsico a doline karst esponja Bogiњavi kras boginjavi krs boginjavi krs kras cockpitovy tropicky zavrtovyKegelkarst cone karst conical karst karst a pitones karst a cones carso a coni Karst de conos carso conico stozasti krs kras stozkowy konicheskij karst stozcasti kras kras kuzelovy kras kuzelovyTurmkarst tower karst karst a tourelles carso a torri campo Karst de torres boginjavi krs Fengcong Fenglin kras ruinowy bashennyj karst kras vezovy kras vezovyGlaziokarst glaciokarst glaciokarst carso glaciale carso glacial Glaciokarst glaciokarst kras glacjalny Glyaciokarst glaciokras kras glacialniSchichttreppen Schichttreppenkarst karst a banquettes structurales kras stupnovitySchichtrippen Cuestas CuestasSandsteinkarst Pseudokarst Quarzitkarst sandstone karst quartzite karst karst greseux karst quartzitique carso in quarzite carso en quarzita karst peschanikovyj kras kremencovy kras kvarcitovy kras kremencovy pseudokrasQuantifizierung der Kalkabtragungsraten Karstdenudation BearbeitenDer Kalkabtrag beschreibt die Oberflachenerniedrigung pro Zeitspanne z B mm Jahr µm Jahr cm 10 000 Jahre und kann mit verschiedenen Methoden gemessen werden Eine Methode die in den fruheren Forschungsperioden der 1950er und 1960er Jahre z B Bogli 1951 26 Bogli 1960 27 Bauer 1964 28 Anwendung fand ist die morphometrische Messung in Karsthohlformen z B Bestimmung der Tiefe von Karren oder Karrenfussnapfen Hierbei wird in ehemals im Pleistozan vergletscherten Gebieten der Kalkabtrag auf die letzten 10 000 Jahre nach der volligen Eisfreiwerdung bezogen Es wird davon ausgegangen dass der oberirdische praglaziale Karstformenschatz z B Interglaziale durch glaziale Erosionsprozesse bereits abgetragen worden ist Der morphometrisch ermittelte Abtragswert wird deshalb als postglazialer Kalkabtrag cm 10 000 Jahre bezeichnet Beispiele fur morphometrisch ermittelte Karstabtrage in den Nordlichen Kalkalpen Untersuchungsgebiet Kalkabtrag cm 10 000 Jahre Methode Autor ForschungsarbeitZugspitzplatt Wettersteingebirge mittlerer Gebietsabtrag 28 Tiefe von Rinnenkarren Huttl 1999 29 Zugspitzplatt Wettersteingebirge nackter Karst 4 10 Tiefe von Rinnenkarren Huttl 1999 29 Zugspitzplatt Wettersteingebirge halbbedeckter Karst 8 50 Tiefe von Rinnenkarren Huttl 1999 29 Steinernes Meer Berchtesgadener Alpen halbbedeckter Karst 15 20 Karrenfussnapf Methode Haserodt 1965 30 Hagengebirge Berchtesgadener Alpen nackter Karst 6 14 Hohe von Karrendornen Haserodt 1965Warscheneckplateau Osterreich nackter Karst 10 20 Tiefe von Rinnenkarren Zwittkovits 1966 31 Raxplateau Osterreich nackter Karst 4 10 Hohe von Karrendornen Zwittkovits 1966Warscheneckplateau halbbedeckter Karst 10 30 Tiefe von Rundkarren Zwittkovits 1966Am haufigsten kommt jedoch bis heute die indirekte Bestimmung des Kalkabtrags z B mm Jahr uber den Karbonatgehalt CaCO3 mg l in Karstwassern z B Fliessgewasser Quellen zum Einsatz Hiermit lasst sich dann aus der gelosten Karbonat bzw Kalkmenge ein Oberflachenabtrag berechnen Mochte man in einem Karstgebiet auch verschiedene Einflussfaktoren z B Schichtneigung Kleinrelief Vegetations und Bodenbedeckung mit berucksichtigen dann hat sich die chemische Analyse von Ablaufwassern Regen und Schneeschmelzwasser von Felsoberflachen aus Schuttkorpern und Bodenauflagen bewahrt 29 Somit kann man innerhalb kleiner Raumausschnitte sog Karstokotope eine detaillierte Gebietsquantifizierung durchfuhren oder auch fur ein Gebirgskarstrelief z B Glaziokarst in den Nordlichen Kalkalpen fur jede Hohenstufe einen mittleren Kalkabtrag aus zahlreichen Einzelmessungen ermitteln Beispiele fur mittlere Kalkabtrage durch Losung auf dem Zugspitzplatt in Abhangigkeit von der Hohenstufe 29 Hohenstufe Gesamtflache km Kalkabtrag µm Jahr Gebietsaustrag durch Losungsverwitterung t Jahr nivale Stufe 2600 2700 m 0 204 26 7 14 7subnivale Stufe 2350 2600 m 2 648 30 1 215 2alpine Stufe 2000 2350 m 2 853 34 1 262 7subalpine Stufe 1960 2000 m 0 283 39 5 30 2Felswande der Zugspitzplattumrahmung 1 910 13 6 69 9Mittlere Abtrag gewichtetes Mittel 27 8 592 7Karst und Umwelt BearbeitenDurch Wasserarmut und das im aussertropischen Bereich Fehlen von tiefgrundigen grossflachigen Ackerboden gehoren viele Karstgebiete zur Subokumene Traditionell ist im mediterranen Karst eine extensive Bewirtschaftung kleiner fruchtbarer Dolinenboden und gegebenenfalls in intensiver Form in Poljen moglich was durch den Maisanbau erst neuzeitlich zu agrarokonomischer Veranderung gefuhrt hat Fernweidewirtschaft und Nomadismus waren bis dahin an die spezielle Naturraumausstattung auch die jahrhundertelang angepassteste Form der Naturraumnutzung im mediterranen Holokarst Tropische Karstregionen bieten demgegenuber oft ertragreiche und grossflachigere Ackerflachen fur den Reisanbau und kennen keine Beweidung von Karsthochflachen Da insbesondere die Karstlandschaften des klassischen dinarischen Karstes durch die okologischen Grundvoraussetzungen wie haufige winterliche Orkansturme teilweise vollig vegetationslos sind wird hier auch vom Nackten Karst Karst ohne Humusdecke und vegetationslos gesprochen Die Wald und Vegetationslosigkeit des Dinarischen Karstes erfolgt aber nicht primar durch die Verkarstung sondern ist insbesondere durch die Bora Winde indiziert Eine vollig andere Nutzung von Karstformationen ist der Abbau geeigneter Kalksteine darin Die bekanntesten Regionen sind die Karstgebiete bei Triest und den angrenzenden slowenischen Landesteilen sowie das sudlich davon gelegene Istrien Auf Grund ihrer hervorragenden Eigenschaften haben diese Kalksteine eine uberregionale Bedeutung erlangt Obwohl sie unter vielen Eigennamen seit der romischen Epoche gehandelt werden sind sie seit dem 19 Jahrhundert allgemein auch als Karstmarmore bezeichnet worden In Puerto Rico wurde eine naturliche Hohlform des Cockpit Karstes zum Bau eines der grossten Radioteleskope der Welt des Arecibo Observatoriums genutzt Auch das FAST Radioteleskop in der chinesischen Provinz Guizhou das Teleskop mit der weltweit grossten Flache wurde in einem Karstgebiet errichtet Fernweidewirtschaft als differenzierte Raumausnutzung im Karst Bearbeiten Als klassische europaische Region der Fernweidewirtschaft gelten die mediterranen Karstregionen Die naturlichen Gegebenheiten ausnutzend pragte das auf Viehzucht bezogene kulturelle Verhalten soziale und kulturelle Entwicklung Ein Nebeneinander zum Teil in unmittelbarer Nachbarschaft und enge Verflechtung der verschiedenen weidewirtschaftlichen Formen hat eine differenzierte Raumausnutzung geschaffen die auch auf ethnischen Besonderheiten fusste In Regionen deren Agrarwirtschaft aufgrund der Naturraumausstattung fur kaum eine andere Wirtschaftsform geeignet scheint konnte sich diese Lebensform bis heute halten In den extremsten Regionen des Dinarischen Karst sind durch die Wasserarmut des Holokarstes nur kleinraumige Wanderungsbewegungen moglich Die traditionelle Wirtschaftsform ist in Westmontenegro daher die Kolibawirtschaft 32 Wasser und Besiedlung Trinkwassergewinnung Bearbeiten Im Hinblick auf die Mensch Umweltbeziehungen ist die Karsthydrologie ein besonders anschauliches Beispiel fur die engen Wechselbeziehungen Die besondere geologische Situation macht die Wasserversorgung fur Siedlungen haufig sehr schwer Hier mussten tiefe Brunnen gegraben werden Dolinen genutzt oder auf Regenwasser und Zisternen zuruckgegriffen werden Andererseits beeinflussen sich Travertinbildungen und Besiedlung gegenseitig Kalktuffterrassen bieten gute Siedlungsplatze und Muhlenstandorte Starke Landnutzung und die damit verbundenen Eingriffe in die Gewasser unterbinden hingegen eine Kalkausfallung 33 Etwa 25 der Weltbevolkerung erhalten ihr Trinkwasser aus Karst Aquiferen 34 Das Institut fur angewandte Geowissenschaften am Karlsruher Institut fur Technologie KIT veroffentlichte als Projekt der IAH Karst Commission International Association of Hydrogeologists 35 im September 2017 auf dem 44 jahrlichen Kongress der IAH in Dubrovnik in Erganzung der 2000 veroffentlichten Grundwasser Weltkarte WHYMAP World wide Hydrogeological Mapping and Assessment Programme 36 zusammen mit dem Federal Institute for Geosciences and Natural Resources BGR und der UNESCO eine Weltkarte der Karst Grundwasserleiter World Karst Aquifer Map 37 Biogeographie Bearbeiten Vegetation im Karst Bearbeiten nbsp Zirkummediterranen finden sich Karst Blockhalden Tannenwalder nbsp Karst Blockhalden Tannenwalder finden sich in oro Mediterranen Stufen nbsp Lithophyten auf Karstfelsen Iris pallida und Petteria ramentaceaDie Kalksteine im Karst liefern allgemein basengesattigte flache kalkhaltige Boden hoher Boden pH die kalkstete Arten fordern Okologisch sind Kalkstandorte uberwiegend trocken und haben hohe Sonneneinstrahlung Physiologische Anpassung an Karststandorte konnen im Extremfall bis zu Lithophytie z B Iris pallida und Poikilohydrie z B Milzfarn Asplenium ceterach Ramonda Ramonda serbica oder Winter Bohnenkraut Satureja montana reichen Anpassungen an die Trockenheit erfolgen aber uberwiegend physiognomisch durch Uberdauerungsorgane wie Zwiebel und Rhizom Blattreduktion und xeromorphie z B Sklerophyllie und Mikromerie und Sukkulenz z B Flaschenbaume Blattsukkulenten Je nach floristischer Region sind in den einzelnen Karstregionen insbesondere Lamiaceaen Iridaceaen Agavengewachse und Koniferen artenreich vertreten Typische Pflanzenarten und Vegetationsformationen der Karstregionen sind Mediterrane Region Bearbeiten Dinariden Iris pallida Schlangenhaut Kiefer Petteria ramentacea Neumayer Krugfrucht Amphoricarpos neumayerianus Felsen Moltkie Moltkia petraea Quendelblattrige Bergminze Viola chelmea Dinarischer Karst Blockhalden TannenwaldTaurusgebirge Kilikische Tanne Abies cilicica Libanon Zeder Cedrus libani Rif Atlas Spanische Tanne Abies pinsapo var marocana Cedrus atlanticaPindos Griechische Tanne Abies cephalonica Viola chelmeaSiehe auch Botanischer Garten Carsiana Triester Karst Karibische Region Bearbeiten nbsp Ein lebendes Fossil unter den Palmfarnen ist die in den Mogotenlandschaften Kubas wachsende Microcycas calocomaMogoten Kuba Gaussia princeps endemische Palme mit Stammsukkulenz Ekmanianthe actinophylla Kubanisch roble caiman Bursera schaferi Agave tubulata Microcycas calocoma Der im Nationalpark Vinales auf Kuba sein Verbreitungszentrum besitzende Zwergpalmfarn Microcycas calocoma gilt als lebendes Fossil und hat unter alle Pflanzenarten die grosste Eizelle Ein besonderes Ratsel der europaischen Flora ist zudem der Calcareous riddle da fast ein Drittel aller Pflanzenarten in Mitteleuropa als kalkliebend gilt und auffallend viele Pflanzen der hoheren Breiten auf Kalkstandorte spezialisiert sind 38 Fauna Bearbeiten nbsp Karstfauna Bockkafer Sandotter und Mosoreidechse nbsp Grottenolm im naturlichen Lebensraum schwimmendEinen wesentlichen Stellenwert innerhalb der faunistischen Biogeographie von Karstlandschaften bilden unter anderen die herpetologische wie die Hohlen Fauna So liegt das artenreichste Diversitatszentrum der europaischen endemischen Herpetofauna in einem kleinen Winkel im Hochkarst der Sudost Dinariden Montenegros und Teilen Nord Albaniens in der Biogeographie als Adriatic Triangle bezeichnet 39 2007 wurde aus Karstgebirgen in diesem Gebiet die Prokletije Felseidechse Dinarolacerta montenegrina als altertumliche felsspaltenbesiedelnde kalteangepasste Hochgebirgseidechse neu beschrieben deren Entwicklungslinie zumindest 5 Millionen Jahre vor heute zuruck reicht 40 41 Deckungsgleich mit dem Sudost Dinarischen Zentrum der Reptiliendiversitat Europas ist der Artenreichtum an Pseudoskorpionen Arachnida fur die im montenegrinisch herzegowinischen Hochkarst von Bozidar Curcic 200 Arten angegeben werden 42 Die Region ist damit ein globales Zentrum tertiarer humikoler und hygrophiler Pseudoskorpione unter denen ein wesentlicher Teil der ehemaligen tropischen Fauna im Tertiar entstammt Damit waren deren eigentliche Vorfahren einstmals thermophile Bewohner der Bodenfauna die sich erst wahrend der klimatischen Veranderungen in den Eiszeiten an ein unterirdisches Leben in Hohlen anpassten Die balkanischen Pseudoskorpione gelten als die altesten landlebenden Tiere Europas und ubertreffen an Zahl von tertiaren Reliktarten die Karst Regionen Sudost Asiens und Nord Amerikas 43 Bekannte Karst Bewohner sind noch hohlenbewohnende Salamander Arten unter denen der Grottenolm Proteus anguinus aus den unterirdischen Flusssystemen der Pivka und Reka in Slowenien bekannt geworden ist Nicht aquatisch lebende hohlenbewohnende Salamander Arten sind zahlreiche endemische Arten der Gattung Eurycea und Speleomantes Geschichte der wissenschaftlichen Karstforschung BearbeitenSiehe auch Karstologie Geomorphologische und hydrologische Phanomene machten die Dinariden zum klassischen Untersuchungsgebiet der Karstforschung die durch die in den osterreichischen Karstregionen im Triester Karst im Rahmen allgemeiner geologischer Aufnahmearbeiten der k k geologischen Reichsanstalt durch Guido Stache ihre Anfange in der phanomenologischen und geologischen Beschreibung nahmen Staches erste Publikation dazu stammt aus dem Jahr 1864 doch erst durch die unter Albrecht Penck in Wien initiierte Etablierung eines Lehrstuhls fur Geomorphologie wird die Karstforschung zu einem eigenen Wissenszweig an dem zahlreiche Geologen und Geographen der K u K Monarchie Interesse zeigen Pencks Schuler Jovan Cvijic erarbeitete 1893 ein Standardwerk der Karstgeomorphologie dessen Tragweite bis heute andauert Diese ersten grundsatzlich rein deskriptiven Arbeiten stellten schon bald generelle Fragen nach der Art der Karsthydrologie und der zeitlichen Genese und Entwicklung von Karstformen die als erstes von Penck und William Morris Davis 1901 auf einer gemeinsamen Exkursion in Bosnien gewonnen wurden Zum Problem der Karsthydrographie gab es bald zwei Lager die mit Penck und Alfred Grund die Theorie eines Karstgrundwassers und aus dem Lager der Geologen und Spelaologen unter Fuhrung von Friedrich Katzer 1909 eine Theorie der Karstflusse vertreten Mit der von Jiri Danes 1910 beginnenden Erforschung tropischer Karstregionen die 1936 von Herbert Lehmann weitergefuhrt und systematisiert wird ergeben sich in der Karstforschung schnell Theorien die klimageomorphologische Ursachen fur die Unterschiede der Geomorphologie verantwortlich machen aber nie die Cvijce Grundidee der alleinigen Dominanz der Losungsprozesse in Zweifel ziehen was seit Sweeting jedoch nicht mehr gultige wissenschaftliche Anschauung ist Unter den Schulern der Cvijcen Geomorphologischen Schule war insbesondere Josip Roglic 1906 1987 der talentierteste der Themen um Poljen Genese und Typisierung Verbreitung von Karsttypen Karst und Mensch Karst und Quartargeologie sowie Vegetation und Karst insbesondere an Fragestellungen in den Dinariden vertiefte und neue Forschungsinhalte fand 44 Beispiele Bearbeiten nbsp Verkarsteter Dachsteinkalk am Kehlstein Berchtesgadener Alpen nbsp Kluftkarren Velebit nbsp Karrenfeld in den Dolomiten nbsp Karrenfeld in der Schrattenfluh nbsp Karrenfeld am Gottesackerplateau Allgauer Alpen Blick vom Gipfel des Hohen Ifen nbsp Hochgebirgs Karstfluren im Toten Gebirge Oberosterreichische Kalkalpen nbsp Burren Panorama nordliches County Clare IrlandBibliographie BearbeitenSpezielle Karstformen Engelbert Altenburger Die sudchinesische Karstlandschaft In Geowissenschaften in unserer Zeit Vol 1 1983 Ausgabe 4 ISSN 0723 0834 S 115 121 doi 10 2312 geowissenschaften 1983 1 115 Alfred Bogli Karsthydrographie und physische Spelaologie Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 1978 ISBN 3 540 09015 0 ISBN 0 387 09015 0 Jovan Cvijic Das Karstphanomen Wien 1893 A Penck Hrsg Geographische Abhandlungen V 3 Jovan Cvijic Hydrographie Souterraine et Evolution Morphologiyue du Karst In Recueil des travaux de l Institur de Geogr Alpine T 6 Fasc 4 Grenoble 1918 Jovan Cvijic La Geographie des Terrains Calcaires Monographie der Serbischen Akademie der Wissenschaften und Kunste v 341 no 26 Belgrad 1960 William M Davis Origin of limestone caverns In Bulletin of the Geological Society of America Band 41 1930 S 475 625 Alfred Grund Die Karsthydrographie Studien aus Westbosnien Teubner Leipzig 1903 A Penck Hrsg Geographische Abhandlungen VII 3 Alfred Grund Der geographische Zyklus im Karst In Zeitschrift der Gesellschaft fur Erdkunde 52 Berlin 1914 S 621 640 Carola Huttl Steuerungsfaktoren und Quantifizierung der chemischen Verwitterung auf dem Zugspitzplatt Wettersteingebirge Deutschland Geobuch Verlag Munchen 1999 ISBN 3 925308 51 2 Munchner Geographische Abhandlungen B30 Friedrich Katzer Karst und Karsthydrographie Zur Kunde der Balkanhalbinsel Sarajevo 1909 Hermann Lehmann Der Tropische Kegel Karst auf den Grossen Antillen In Erdkunde 8 2 1954 S 130 Herbert Louis Die Entstehung der Poljen und ihre Stellung in der Karstabtragung auf Grund von Beobachtungen im Taurus In Erdkunde X 1956 S 33 53 Vladimir Panos Karsologicka a speleologicka terminologie Zilina Knizne centrum 2001 ISBN 80 8064 115 3 Karl Heinz Pfeffer Karstmorphologie Ertrage der Forschung Bd 79 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1978 ISBN 3 534 07187 5 Vaclav Cilek Roland Winkelhofer Si02 Sinter in Sandsteinhohlen der Sachsisch Bohmischen Schweiz In Der Hohlenforscher Band 20 1988 Dresden ISSN 0138 2519 S 2 5 Roland Winkelhofer Durch Hohlen der Sachsischen Schweiz Hohlenfuhrer und Katasterdokumentation Verlag Der Hohlenforscher Dresden 2005 ISBN 3 00 002609 6 Roland Winkelhofer Durch Hohlen der Bohmischen Schweiz Hohlenfuhrer und Katasterdokumentation Verlag Der Hohlenforscher Dresden 1997 ISBN 3 00 002317 8 Roland Winkelhofer Die Innere Verkarstung des Sandsteins eine kleine Bestandsaufnahme zur Hohlengenese im Kreidesandstein In Der Hohlenforscher 35 1 2003 ISSN 0138 2519 S 2 5 11 31 Albrecht Penck Das Karstphanomen In Schriften des Vereins zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse 44 1 Wien 1904 Carl Rathjens Beobachtungen an hochgelegenen Poljen im sudlichen Dinarischen Karst In Geomorphologie 4 1960 S 141 151 Josip Roglic Les poljes du Karst dinarique et les modifications climatiques du quaternaire In Revue Belge de Geogr 88 1964 S 105 123 E M Sanders The Cycle of Erosion in a Karst Region After Cvijic In Geographical Review Vol 11 No 4 Oct 1921 New York 1921 S 593 604 Marjorie Mary Sweeting Reflections on the development of Karst Geomorphology in Europe and a comparison with its development in China In Zeitschrift fur Geomorphologie 93 1993 ISBN 3 443 21093 7 S 1227 136 Marjorie Mary Sweeting Karst in China Its Geomorphology and Environment Springer Verlag Berlin 1995 ISBN 3 540 58846 9 Marton Veress Karst Types and Their Karstification In Journal of Earth Science Vol 31 2020 No 3 S 621 634 doi 10 1007 s12583 020 1306 x Siehe auch BearbeitenKarst Plateau Mahrischer Karst Slowakischer KarstWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Karst Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Karst im Katalog der Deutschen NationalbibliothekAllgemein Karst Geomorphology Nicht mehr online verfugbar In daac gsfc nasa gov Archiviert vom Original am 4 Oktober 2006 abgerufen am 20 Oktober 2018 englisch mit NASA Satellitenbildern wichtiger Karstregionen der Erde karst iah org IAH Commission on Karst Hydrogeology International Assocation of Hydrogeologists A Lexicon of Cave an Karst Terminology with special Reference to environmental Karst Hydrology PDF 2 MB In karstwaters org February 2002 englisch Lexikon der Terminologie des Karstes Andy Ridgwell Richard E Zeebe The role of the global carbonate cycle in the regulation and evolution of the Earth system PDF Datei 1 11 MB Nicht mehr online verfugbar In lgmacweb env uea ac uk 6 Oktober 2004 archiviert vom Original am 17 Januar 2012 abgerufen am 20 Oktober 2018 englisch Der Karbonatzyklus als wichtiger globaler geookologischer Stoffkreislauf Karst In mineralienatlas de Komissiya speleologii i karstovedeniya Speleology and Karstology Committee In rgo speleo ru The Moscow centre of the Russian Geographic Society mit grosser interaktiver Literaturliste russisch teilw englisch Karst Hydrology In waterencyclopedia com Annika Wachsmuth Karstlernmodul Karstgrundlagen In webgeo de Institut fur Physische Geographie IPG der Albert Ludwigs Universitat Freiburg 10 November 2002 Lernmodul Karstformen whymap org World Karst Aquifer MapNational Karststudien in Italien und Slowenien PDF 1 61 MB Nicht mehr online verfugbar In iag tu darmstadt de Technische Universitat Darmstadt ehemals im Original abgerufen am 20 Oktober 2018 keine Mementos 1 2 Vorlage Toter Link www iag tu darmstadt de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven isska ch Schweizerisches Institut fur Spelaologie und Karstforschung SISKA Caves and Karst Nicht mehr online verfugbar In pbslearningmedia org WGBH Educational Foundation 2006 archiviert vom Original am 28 November 2013 abgerufen am 4 September 2019 englisch Hohlen und Karst speleo ch Schweizerische Gesellschaft fur Hohlenforschung SGH Regional ArGe fur Karstkunde Harz e V Nicht mehr online verfugbar In argekh net Archiviert vom Original am 12 Januar 2014 abgerufen am 20 Oktober 2018 Friedhart Knolle Stefan Kempe The South Harz Gypsum Karst A Unique Landscape Nicht mehr online verfugbar In geoberg de 11 Juni 2010 archiviert vom Original am 19 August 2012 abgerufen am 25 Oktober 2018 englisch Gipskarst im Sudharz private Webseite von Lutz Geissler Roland H Winkelhofer Karst im Elbsandsteingebirge Nicht mehr online verfugbar In geoberg de 12 Juni 2010 archiviert vom Original am 15 Oktober 2013 abgerufen am 25 Oktober 2018 private Webseite von Lutz Geissler Dieser Text ist am 23 November 2006 auf der alten Version von geoberg de erschienen und wurde ubernommen karstwanderweg de Karstwanderweg Sudharz Homepage des Karst Research Institute in Postojna Slowenien englisch lwl org Karst in WestfalenEinzelnachweise Bearbeiten Preston Miracle Derek Sturdy 1991 Chamois and the Karst of the Herzegowina Journal of Archaeological Science 18 89 101 PDF Bogdan Jurkovsek Martin Toman Bojan Ogorelec Luka Sribar Katica Drobne Marijan Poljak Ljudmila Sribar Formacijska geoloska karta Juznega dela Trzasko komenske planote Kredne in paleogenske karbonatne kamnine 1 50 000 Institut za geologijo geotehniko in geofiziko Ljubljana 1996 S 12 Andrej Kranjc The Origin and evolution of the term Karst In sciencedirect com abgerufen am 27 Dezember 2017 Eintrag Karst im DWDS Abschnitt zur Etymologie aus dem Etymologischen Worterbuch des Deutschen von Wolfgang Pfeifer abgerufen am 27 Marz 2022 Stjepan Coric Die geologische Erforschung von Bosnien und der Herzegowina und der gundlegende Beitrag der osterreichischen Geologen In Abhandlungen der Geologischen Bundesanstalt Band 56 1 S 117 152 hier S 125 Kalziumhydrogenkarbonat kann formal auch ionenfrei als Neutralsalz geschrieben werden der entsprechende Kristall ist aber chemisch nicht darstellbar Christoph Spotl Lukas Plan Erhard Christian Hohlen und Karst in Osterreich In Oberosterreichisches Landesmuseum Hrsg Die Hohle 2 uberarbeitete Auflage Nr 61 Biologiezentrum des Oberosterreichischen Landesmuseums 2016 ISBN 978 3 85474 321 7 S 35 ff Die subnivale Hohenstufe ist nach Wortbedeutung die direkt unterhalb der nivalen befindliche in letzterer fallt Niederschlag ganzjahrig als Schnee vgl Nivalitat Im Wikipedia Artikel Hohenstufe Okologie wird die subnivale Hohenstufe als die Obergrenze einer Vegetation mit Gefasspflanzen definiert Dieser Zeitraum reichte von vor 160 bis vor 140 Mio der Gegenwart Jovan Cvijic Hydrographie Souterraine et evolution morphologique du Karst Recueil des travaux de l Institut de Geographie Alpine Grenoble 1918 H Lehmann Der Tropische Kegel Karst auf den Grossen Antillen In 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43 S 1224 1236 Steinacker R Whiteman C D Dorninger M Pospichal B Eisenbach Holzer A M Weihs P Mursch Radlgruber E Baumann K 2007 A Sinkhole Field Experiment in the Eastern Alps In Bull Americ Meteo Soc May 2007 88 5 S 701 716 S Z Dobrowski A climatic basis for microrefugia the influence of terrain on climate In Global Change Biology 17 2011 S 1022 1035 Antonic O Kusan V Hrasovec B 1997 Microclimatic and Topoclimatic Differences between the Phytocoenoses in the Viljska Ponikva Sinkhole Mt Risnjak Croatia In Hrvatski meteoroloski casopis 32 S 37 49 Anonymus Glossary and multilingual equivalents of karst terms Paris 1972 UN Dokument SC WS 440 englisch PDF Glossary of Karst and Cave Terms abgerufen am 27 Dezember 2017 Romuald Zylka Geological Dictionary slownik geologiczny geologiceskij slovaŕ dictionnaire de geologie Geologisches Worterbuch Wydawnictwa Geologiczne Warzawa 1970 Vladimir Panos Karsologicka a speleologicka terminologie Knizne centrum Zilina 2001 ISBN 80 8064 115 3 Ivan 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