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Dieser Artikel beschreibt Gesellschaften von Pflanzen Zu Vereinen von Pflanzenfreunden siehe Pflanzengesellschaft Vereinigung Eine Pflanzengesellschaft auch Phytozonon ist eine abstrakte Pflanzengemeinschaft Phytozoenose mit typischer Zusammensetzung der Arten Pflanzen wachsen abhangig vom okologischen Standort oft in solchen charakteristischen Gesellschaften und bilden den botanischen Teil von Biotopen Wegen der regelhaften Vergesellschaftung von Arten bezeichnet man die Lehre von den Pflanzengesellschaften als Pflanzensoziologie Die Lehre von Pflanzengemeinschaften heisst Phytozoenologie Werden vorrangig die artubergreifenden Eigentumlichkeiten betrachtet gleichartige Gestalt und Wuchsformen sowie Strategien gegen vorherrschende extreme Umweltbedingungen wie Trockenheit Kalte Feuer etc spricht man von Pflanzenformationen Inhaltsverzeichnis 1 Wissenschaft und Anwendung 2 Einteilung und Charakterisierung von Pflanzengesellschaften 3 Beispiele von Pflanzengesellschaften 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 Anmerkungen 8 EinzelnachweiseWissenschaft und Anwendung BearbeitenJe nach okologischen Anspruchen Potenz bzw Toleranz und Konkurrenzstarke bilden sich im Verlauf der Sukzession Pflanzengesellschaften heraus die durch eine spezifische Artenzusammensetzung benannt werden konnen Pflanzengesellschaften werden durch Vegetationsaufnahmen abgebildet im tabellarischen Vergleich ermittelt sodann beschrieben und in der pflanzensoziologischen Systematik eingeordnet gemass der deskriptiven empirischen Methode der Pflanzensoziologie 1 Pflanzengesellschaften stehen in einem okologischen Zusammenhang mit ihren Standorten Heinz Ellenberg untersuchte die Korrelationen zwischen den okologischen Anspruchen der Arten und ihren Standorten und festigte den Begriff Zeigerwert Vegetationsaufnahmen lassen somit klare Ruckschlusse auf die okologischen abiotischen Standortfaktoren eines Pflanzenbestandes zu Reinhold Tuxen hat betont dass Pflanzengesellschaften durch die Artenkombination aufgebaut werden und daher bei dem Schluss von einer Pflanzengesellschaft auf den Standort die charakteristische Artengarnitur berucksichtigt werden muss um neben den biotischen und anorganischen auch anthropogene Einflusse auf den Standort zu ermitteln 2 Meist sind auch Zoozonosen die Lebensgemeinschaften von Tieren an ihren massgeblich durch die Pflanzengesellschaften gepragten Lebensraum angepasst Die Pflanzengesellschaft steht dabei in Interaktion und Abhangigkeit mit den Tiergesellschaften Zoozonosen Dabei beeinflussen sich die Gruppen oft gegenseitig siehe Biozonose Einer Pflanzengesellschaft kann auch eine bestimmte assoziierte Zoozonose zugeordnet werden Umgekehrt kann das Vorkommen von Tieren in einer Pflanzengesellschaft Auskunft uber deren okologische Anspruche geben Pflanzengesellschaften konnen nach ihrer Entstehung unterschieden werden Aufgrund dieser ableitbaren Faktoren sind diese Pflanzengesellschaften oft Grundlage fur die Einteilung und Bewertung von Biotopen bei einer Biotopkartierung Die Pflanzensoziologie ist deshalb ein wichtiges Werkzeug der angewandten Landschaftsokologie Hierbei wird die reale Vegetationsausstattung die aus Ersatzgesellschaften besteht erhoben Aus den Ersatzgesellschaften Boden und Klima kann die potentielle naturliche Vegetation abgeleitet werden und uber organische Funde und Klimamodelle die ursprungliche naturliche Vegetation rekonstruiert werden Botanik Zoologie Bodenkunde Landschaftsplanung und Naturschutz benutzen beispielsweise das Konzept der potentiellen naturlichen Vegetation pnV bzw der heutigen potenziell naturlichen Vegetation hpnV In den verschiedenen Sukzessionstheorien Klimaxvegetation Mosaik Zyklus Konzept Megaherbivorentheorie spielt die Pflanzengesellschaft eine Schlusselrolle zur Einteilung und Diskussion verschiedener Sukzessionsstadien und Sukzessionsverlaufe in terrestrischen und semiterrestrischen Okosystemen Einteilung und Charakterisierung von Pflanzengesellschaften BearbeitenFur die Bestimmung der Pflanzengesellschaft spielt die Haufigkeit des Auftretens von verschiedenen Arten und ihre Treue gegenuber den Vegetationseinheiten eine entscheidende Rolle Charakterart Differentialart BegleitartAusserdem wird das Vorhandensein oder Fehlen bestimmter Artengruppen als Hinweis auf die Pflanzengesellschaft bewertet Artengruppen ergeben sich aufgrund ahnlicher okologischer Eigenschaften okologische Artengruppen ahnlichen soziologischen Verhaltens soziologische Artengruppen oder eines regelhaften gemeinsamen statistisch gesicherten Auftretens in Vegetationseinheiten floristische Artengruppen Man unterscheidet zwischen naturlichen und durch den Menschen bzw durch Tiere entstandenen anthropogenen bzw zoogenen Pflanzengesellschaften Beispiele von Pflanzengesellschaften BearbeitenWaldgesellschaften Anmerkung 1 Laubwald Klasse mit mehreren Ordnungen Anmerkung 2 Buchenwald Ordnung mit mehreren VerbandenKalkbuchenwald Verband mit mehreren AssoziationenOrchideen Buchenwald auf trockenen Standorten Assoziation dd dd dd Klasse Endung auf etea Querco Fagetea Laubwalder Ordnung Endung auf etalia Fagetalia sylvaticae haufig abgekurzt nur Fagetalia Verband Endung auf ion Fagion sylvaticae haufig abgekurzt nur Fagion Assoziation Endung auf etum Carici Fagetum dd dd dd Im vollstandigen Namen wird analog zum Namen einer Art der Name des Erstbeschreibers der entsprechenden Gesellschaft und die Jahreszahl der Beschreibung mit angefuhrt Dies ist vor allem dann wichtig wenn verschiedene Autoren ahnlich klingende Gesellschaften beschrieben haben oder wenn derselbe Name von verschiedenen Autoren in unterschiedlicher Bedeutung verwendet wird Wird eine beschriebene Gesellschaft spater im System umgruppiert wird der Name des Erstbeschreibers in Klammern gesetzt und der Name des verandernden Autors angefugt Bei reinen Anderungen der Schreibweise steht em fur emendavit Autorennamen vor allem weit bekannte und gangige werden aus Platzgrunden haufig abgekurzt Beispiele Assoziation Carici Fagetum Rubel 1930 ex Moor 1952 em Lohm 1953 Assoziation Carici albae Tilietum cordatae Muller et Gors 1958 Assoziation Dentario heptaphylli Fagetum Br Bl 1932 Th Mull 1966 Ordnung Quercetalia pubescenti petreae Klika 1933 corr Moravec in Beguin et Theurillat 1984Siehe auch BearbeitenPflanzensoziologische Einheiten nach Oberdorfer Waldgesellschaften Mitteleuropas AspektfolgeLiteratur BearbeitenJosef Schmithusen Allgemeine Vegetationsgeographie Berlin 1961 Josias Braun Blanquet Pflanzensoziologie Wien 1964 Reinhold Tuxen Pflanzensoziologie als synthetische Wissenschaft In Miscellaneous Papers Bd 5 Wageningen 1970 S 141 159 Reinhold Tuxen Die Pflanzengesellschaften Nordwestdeutschlands Lehre 1974 Erich Oberdorfer Suddeutsche Pflanzengesellschaften Bd I IV Jena 1977ff Heinz Ellenberg Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in okologischer dynamischer und historischer Sicht 5 stark veranderte und verbesserte Auflage Ulmer Stuttgart 1996 ISBN 3 8001 2696 6 Erwin Rennwald Verzeichnis und Rote Liste der Pflanzengesellschaften Deutschlands 2000 800 S CD ROM PB BfN LVH ISBN 3 7843 3505 5 Weblinks BearbeitenPflanzengesellschaften des Rheinlandes Uni Hamburg Pflanzengesellschaften Archiviert vom Original am 22 Dezember 2001 abgerufen am 15 April 2015 Anmerkungen Bearbeiten Auf dieser Betrachtungsebene uberschneidet sich der Begriff der Gesellschaften mit den Pflanzenformationen der Geobotanik Auf dieser Betrachtungsebene uberschneidet sich der Begriff der Gesellschaften mit den Pflanzengemeinschaften der GeobotanikEinzelnachweise Bearbeiten Josias Braun Blanquet Pflanzensoziologie Wien 1964 Reinhold Tuxen Pflanzensoziologie als synthetische Wissenschaft In Miscellaneous Papers Bd 5 Wageningen 1970 S 141 159 Normdaten Sachbegriff GND 4045563 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pflanzengesellschaft amp oldid 230327764