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Landschaftsplanung ist die Anwendung eines Instruments in dessen Mittelpunkt sich der Mensch und seine Bedurfnisse befinden und Vorschlage fur eine nachhaltige Entwicklung von Natur und Landschaft gemacht werden Sie befindet sich im Spannungsfeld zwischen Stadt und Regionalplanung sowie okologischen und okonomischen Interessenlagen Landschaftsplanung ist vorsorgeorientiert und verfolgt einen ganzheitlichen flachendeckenden Ansatz zum Schutz zur Pflege zur Entwicklung und soweit erforderlich zur Wiederherstellung von Naturraum und Kulturlandschaft Sie bezieht sich nicht nur auf Landschaft im umgangssprachlichen Sinne freie Landschaft sondern bindet auch Landschaftsteile wie Dorfer Siedlungen Stadte Verkehrswege und Industriegebiete in die Planungsarbeit mit ein Angrenzende Fachgebiete sind u a Regionalgeografie und Regionalplanung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Deutschland 1 1 1 Kaiserreich 1 1 2 Weimarer Republik 1 1 3 Nationalsozialismus 1 1 4 Bundesrepublik Deutschland 2 Gesetzliche Grundlagen 2 1 Deutschland 2 2 Osterreich 2 3 Schweiz 3 Aufgaben und Inhalte der Landschaftsplanung 3 1 Mitwirkung bei der Bauleitplanung 3 2 Instrumente der Landschaftsplanung 4 Studium 5 Kritik und Probleme 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDeutschland Bearbeiten Kaiserreich Bearbeiten Wahrend der Industrialisierung von etwa 1850 bis 1890 konnte die Verwaltung dem immensen Stadtewachstum nur wenige Steuerungsmechanismen einsetzen Sie verfolgte vor allem das Ziel hygienische Verhaltnisse aufrechtzuerhalten oder zu verbessern Dazu gehorte vor allem die Festlegung der Fluchtlinien der Gebaude um die Lichtverhaltnisse der und die Luftzirkulation in den Wohnvierteln positiv zu beeinflussen 1 Weimarer Republik Bearbeiten In der Weimarer Republik zeigten sich bereits einige Fortschritte wie z B durch die Grundung und Tatigkeit des Siedlungsverbands Ruhrkohlenbezirk im grossten industriellen Ballungsgebiet Deutschlands 1 Das unkontrollierte Wachstum der Stadte wahrend der Industrialisierung hatte besonders in diesem Teil Deutschlands zu hohen Belastungen von Boden Wasser und Luft gefuhrt Ein Ansatz zur Milderung dieser Probleme bestand in der Schaffung von so genannten grunen Lungen als Erholungsflachen Nationalsozialismus Bearbeiten Hauptartikel Naturschutz im Nationalsozialismus Im Nationalsozialismus erhielt die Landschaftsplanung einen ungeheuren Aufschwung Es gelang einerseits fuhrenden Landschaftsplanern Kontakt zu Wehrmacht und zur SS zu bekommen und ihnen ihr Fachwissen anzudienen Die Eroberungen des nationalsozialistischen Regimes ermoglichten umfangreiche Planungen insbesondere in Osteuropa Generalplan Ost 2 Einen fruhen Kontakt zum NS Regime erreichte Alwin Seifert der als Reichslandschaftsanwalt des Generalinspekteurs fur das Deutsche Strassenwesen unter Fritz Todt die Aufgabe ubernahm die von den Nationalsozialisten erbauten Autobahnen in die Landschaft einzufugen Autobahnen und Landschaft sollte ein organisches Gefuge bilden 2 Nach Beendigung des Baus des Westwalls um 1940 gelang es Seifert und seinen Landschaftsanwalten weitere militarische Aufgaben planerisch zu ubernehmen So z B die Tarnung des Atlantikwalles 3 Weitere Landschaftsplaner waren zu diesem Zeitpunkt bereits in einem besonderen Stab bei dem Reichsfuhrer SS Heinrich Himmler tatig Sie arbeiteten fur ihn als Reichskommissar zur Festigung des deutschen Volkstums Dort wurde das Ziel verfolgt die landschaftliche Gestaltung der nach 1939 eroberten Ostgebiete u a in Polen vorzubereiten um deutschen Siedlern in diesem neuen Lebensraum eine ihrer deutschen Seele entsprechende Umgebung zu schaffen 4 Diese Aufgabe ubernahmen fuhrende Naturschutzexperten die die eroberten Gebieten pflanzensoziologisch kartierten die Fauna erhoben die dort anzutreffende Landschaftsbilder aus ihrer Sicht beurteilten und dokumentierten Auch Naturschutzgebiete wurden bereits ausgewiesen 5 Andererseits benotigte man konkrete Visionen einer deutschen Landschaft Sie wurden z B von Heinrich Wiepking Jurgensmann Sonderbeauftragter des Reichsfuhrers SS fur Fragen der Landschaftsgestaltung in dem genannten Planungsstab entwickelt Seine grundsatzliche Perspektive formulierte er 1942 so Immer ist die Landschaft eine Gestalt ein Ausdruck und eine Kennzeichnung des in ihr lebenden Volkes Sie kann das edle Antlitz seines Geistes und seiner Seele ebenso wie auch die Fratze des Ungeistes menschlicher und seelischer Verkommenheit sein So unterscheiden sich die Landschaften der Deutschen in allen ihren Wesensarten von denen der Polen und der Russen wie die Volker selbst Die Morde und Grausamkeiten der ostischen Volker sind messerscharf eingefurcht in die Fratzen ihrer Herkommenslandschaften 6 Ein weiterer Akteur in den genannten Stab war der Jurist Erhard Mading der aus dem Sicherheitsdienst SD im Reichssicherheitshauptamt kam Dabei entwickelte er in Zusammenarbeit mit seinen Kollegen konkrete Vorstellungen 7 So wurde z B detailgenau festgelegt dass in Landstadten ein ausreichend grosser und raumlich gestalteter Burgergarten mit Sitzplatzen 8 bestehen musse Wanderwege angelegt werden mussten oder dass Fernmeldeleitungen entlang von Schutzpflanzungen und Waldrandern laufen sollten Bei der Anlage von Waldern sollten einheimische Arten verwendet werden 9 Ein Musterbeispiel fur entsprechende Planungen sollte Auschwitz werden Hier brachte sich H Wiepking Jurgensmann selbst ein und liess seinen Mitarbeiter Max Fischer die Grungestaltung erarbeiten Ebenso war Landschaftsanwalt Werner Bauch 1902 1983 tatig Er ubernahm die Ausfuhrung einer Grunen Grenze zwischen dem KZ Auschwitz Birkenau und der Stadt selbst wie auch die Schaffung eines Grungurtels um die Krematorien I und II um sie in die Landschaft einzufugen 10 Mading publizierte 1943 das Buch Landespflege 11 Darin gab er einen Uberblick uber die bestehende Rechtslage im Deutschen Reich mit seinen Rechtsverordnungen Ausfuhrungsbestimmungen Richtlinien Vereinbarungen und Anweisungen Nach wie vor galt grundlegend das Reichsnaturschutzgesetz von 1935 Das Baurecht hatte seiner Auffassung nach bereits einige Zuge die es erlaubten Landschaft planvoll zu entwickeln Gleiches galt fur einzelne Vorschriften des Planungs und Siedlungsrechtes insbesondere in Bezug auf Flachenausweisungen Weiterhin bezog er sich auf die Wassergesetze der Lander und Sondervorschriften im Reichsautobahngesetz Allerdings beklagte er dass die allgemeine Rechtslage in erster Linie Verhutung von negativen Eingriffen in die Landschaft ermoglichte ein offensiv planerischer Gedanke aber nicht abgesichert sei 12 Und Ein grosszugiger Grunaufbau der Landschaft ist zurzeit nur moglich auf eigenem Land der offentlichen Hand oder bei Wasserbauten Umlegungen oder sonstigen Neuordnungen 13 Dementsprechend forderte er Verbesserungen u a durch die Aufstellung von Regionalplanen zur Landschaftsgestaltung durch Generalreferate fur Landespflege auf unterer und mittlerer Behordenebene durch Verstandnis von Landschaftsplanung als Querschnittsaufgabe und der Ausbildung von Fachkraften 14 Ziel dieser Aktivitaten und Massnahmen war es das Landschaftsbild als das Abbild einer volkischen Weltanschauung zu gestalten Aus diesen Ansatzen entstand spater die Landschaftsplanung der Bundesrepublik Deutschland Umsetzung des Generalplan Ost Der Planungsstab zog auch die Vertreibung der ansassigen Bevolkerung in Erwagung 15 Diese Konzepte wurden teilweise realisiert u a im Distrikt Lublin im Generalgouvernement Polen Allein im Kreis Zamosc im Distrikt Lublin sollten 29 900 volksdeutsche Umsiedler eine neue Heimat bekommen wobei 1943 dies fur 8500 Menschen realisiert worden war 16 Bundesrepublik Deutschland Bearbeiten Wichtige Protagonisten des Reichskommissariat zur Festigung des deutschen Volkstums konnten nach 1945 zentrale Positionen in der Hochschullehre zur Landschaftsplanung besetzen Konrad Meyer erlangte 1956 den Lehrstuhl fur Landesplanung und Raumordnung an der Universitat Hannover einer fuhrenden Institution fur die Ausbildung der entsprechenden Generationen von Landschaftsplanern Er lehrte bis 1964 17 H Wiepking Jurgensmann vertrat von 1946 bis 1959 an der Technischen Hochschule Hannover als Professor die Bereiche Gartenbau und Landeskultur 18 Gesetzliche Grundlagen BearbeitenDeutschland Bearbeiten Die Landschaftsplanung hat in Deutschland die Aufgabe die in den Naturschutzgesetzen des Bundes Bundesnaturschutzgesetz BNatSchG und der Lander Landesnaturschutzgesetze formulierten Ziele und Grundsatze von Naturschutz und Landschaftspflege fur das jeweilige Land Landschaftsprogramm zu konkretisieren Ebenso erfolgt dies fur Regionen bzw Landkreise Landschaftsrahmenplan fur die jeweilige Gemeinde Landschaftsplan und in einigen Bundeslandern auch fur Teile von Gemeinden Grunordnungsplan Die Aufgaben der Landschaftsplanung sind in 13 des BNatSchG 2002 geregelt 1 Landschaftsplanung hat die Aufgabe die Erfordernisse und Massnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege fur den jeweiligen Planungsraum darzustellen und zu begrunden Sie dient der Verwirklichung der Ziele und Grundsatze des Naturschutzes und der Landschaftspflege auch in den Planungen und Verwaltungsverfahren deren Entscheidungen sich auf Natur und Landschaft im Planungsraum auswirken konnen 2 Die Lander erlassen Vorschriften uber die Landschaftsplanung und das dabei anzuwendende Verfahren nach Massgabe der 13 bis 17 Das BNatSchG gibt den Rahmen vor fur die Lander die ebenso wie die anderen Belange des Naturschutzes auch die Landschaftsplanung in ihren Landesnaturschutzgesetzen regeln Weitere Gesetze z B das Baugesetzbuch BauGB regeln ebenfalls bestimmte Aspekte der Landschaftsplanung Osterreich Bearbeiten In Osterreich gibt es keine explizite rechtliche Absicherung der Landschaftsplanung Die Belange der Landschaftsplanung gehoren zum Aufgabenbereich der Lander eine behordliche Zuweisung und eine finanzielle Absicherung ist nicht vorgegeben Im Wesentlichen wird der rechtliche Rahmen der Landschaftsplanung in funf Gesetzestexten festgeschrieben Dazu zahlt zunachst das Umweltfassungsgesetz in dessen ersten beiden Abschnitten 1 und 2 Aussagen bezuglich der Zustandigkeit und der Ziele gemacht werden Weiterhin konkretisieren das Raumordnungsgesetz Naturschutzgesetz sowie Nationalparkgesetz die gesetzlichen Grundlagen der Landschaftsplanung Uber den Landesgesetzen stehen das Gesetz uber die Umweltvertraglichkeitsprufung welches vom Bund ausgearbeitet wird sowie von der Europaischen Union ausgearbeitete Richtlinien Schweiz Bearbeiten Die Landschaftsplanung ist in der Schweiz Aufgabe der Kantone und wird im Abschnitt vier Umwelt und Raumplanung der Bundesverfassung beschrieben Der Bund schafft in diesem Fall die Rahmenbedingungen alle weiteren Aktionen gehen von den Kantonen aus Der Natur und Umweltschutz in der Schweiz an sich ist Sache des Bundes die Umsetzung beruht auf einer so genannten Vollzugspflicht der Kantone Ahnlich wie in Osterreich und Deutschland gibt es auch in der Schweiz eine Umweltvertraglichkeitsprufung kurz UVP sowie entsprechende Regelungen dazu z B die Verordnung uber die Umweltvertraglichkeitsprufung Aufgaben und Inhalte der Landschaftsplanung BearbeitenDer gesetzlich formulierte Auftrag der Landschaftsplanung ist die Vertretung der Belange von Natur und Landschaft Die Aufgabe dieser okologisch gestalterischen Planungsdisziplin ist im Wesentlichen Ziele und Massnahmen des Naturschutzes und der Erholungsvorsorge in einem Gebiet flachendeckend zu erarbeiten und in Text und Karten darzustellen Landschaftsplanung soll dazu beitragen die Leistungsfahigkeit des Naturhaushaltes als Lebensgrundlage des Menschen zu erhalten bzw im Schadensfall wiederherzustellen und langfristig zu sichern Dabei sollen sich die Teilraume eines Gebietes auch wirtschaftlich entwickeln konnen Der Landschaftsplanung kommt dadurch neben ihrer ursprunglichen Funktion des Naturschutzes immer mehr die Rolle zu diese wirtschaftliche Entwicklung moglichst okologisch vertraglich mitzugestalten Um die Komplexitat des Naturhaushaltes in Analyse und darauf aufbauender Planung hinreichend zu erfassen werden die unterschiedlichen Umweltmedien in folgende Schutzguter differenziert Boden Wasser Luft Larm und ortliches Klima Flora Fauna und Biotope Landschaftsbild und Erholung im Freien Mitwirkung bei der Bauleitplanung Bearbeiten Gegenuber bzw innerhalb anderer Gesamtplanungen wie z B der Bauleitplanung muss die Landschaftsplanung auch Schaden vom Naturhaushalt Eingriffe mit Hilfe der Eingriffsregelung abwenden Die Eingriffsregelung hat zum Ziel unvermeidbare Beeintrachtigungen vorrangig auszugleichen oder zu kompensieren BNatSchG Die wichtigsten rechtlichen Grundlagen der Landschaftsplanung sind in Deutschland das Bundesnaturschutzgesetz die Naturschutzgesetze der Lander und das Baugesetzbuch BauGB Die Landschaftsplanung ist Teil der in Deutschland angestrebten integrativen raumlichen auf ein Gebiet bezogene Planung Diese raumliche Planung soll eine geordnete Entwicklung eines Gebietes sicherstellen In allen Teilraumen eines beplanten Gebietes sollen die Lebensbedingungen der Menschen die naturlichen Lebensgrundlagen und die wirtschaftlichen infrastrukturellen Bedingungen gleichwertig sein Instrumente der Landschaftsplanung Bearbeiten Die behordliche Landschaftsplanung wird in den einzelnen Landern der Bundesrepublik und Osterreichs sowie in den Kantonen der Schweiz aufgrund von Landesgesetzen unterschiedlich gehandhabt Auf diesen landerspezifischen rechtlichen Grundlagen wird sie von unterschiedlichen staatlichen Institutionen betrieben rechtlich umgesetzt Dementsprechend konnen Aufgaben Massstabe und die jeweilige Aussagetiefe der Planwerke variieren Grundsatzlich ist die Landschaftsplanung aber immer in die Planung anderer Planungsebenen und Planungskategorien eingebunden z B die der Raumordnungsplane Gebietsentwicklungsplane oder Flachennutzungsplane der unterschiedlichen Planungstrager In Nordrhein Westfalen beispielsweise ist die Landschaftsplanung eine Aufgabe der kreisfreien Stadte und Land Kreise Ein nordrhein westfalischer Landschaftsplan mundet immer in eine stadtische bzw in eine Kreissatzung d h der Plan wird vom Rat der jeweiligen kreisfreien Stadt bzw dem jeweiligen Kreistag beschlossen In verschiedenen anderen Bundeslandern hat aber z B ein Landschaftsplan nur empfehlenden Charakter und ist somit rechtlich nicht bindend gegenuber jedermann Er ist lediglich behordenverbindlich das bedeutet die Inhalte des Planwerks sind von allen offentlichen Planungstragern zu beachten In der Bundesrepublik Deutschland findet Landschaftsplanung auf mehreren Ebenen statt wobei sie teilweise als Fachplanung der Regionalplanung gegenubergestellt ist sich aber auch auf einzelne Schutzgebiete beziehen kann Fur bestimmte Planungen die einen Eingriff in Natur und Landschaft verursachen wie der Bau von Verkehrswegen zur Rohstoffgewinnung Steinbruche Kiesgruben die Errichtung von Windkraftanlagen Freizeit und Tourismuseinrichtungen und andere sind okologische Begleitplanungen meist in Form von landschaftspflegerischen Begleitplanen erforderlich Planungsebene trager Raumordnung Landschaftsplanung ublicher MassstabBundesland Landesentwicklungsprogramm Landschaftsprogramm 1 200 000 1 100 000Regierungsbezirk Regionalverband Regionalplan Landschaftsrahmenplan 1 50 000 1 25 000Gemeinde bzw Planungsverband in Nordrhein Westfalen Landkreise kreisfreie Stadte oder Planungsverbande Flachennutzungsplan Landschaftsplan 1 10 000 1 15 000Gemeinde Bebauungsplan Grunordnungsplan 1 2 500 1 000fur Schutzgebiete Pflege und Entwicklungsplan 1 10 000 1 500Eingriffs Vorhaben landschaftspflegerischer Begleitplan 1 5 000 1 500Studium BearbeitenUm als Landschaftsplaner zu arbeiten ist ein Studium an einer Universitat oder einer Fachhochschule erforderlich Das Studium der Landschaftsplanung unterscheidet sich stark von dem der meisten anderen wissenschaftlichen Facher Es ist im Hochstmass interdisziplinar neben naturwissenschaftlichen vor allem okologischen gibt es kunstlerisch gestalterische sozialwissenschaftliche geisteswissenschaftliche sowie ingenieur und planungswissenschaftliche Fachinhalte Das Studium ermoglicht es vor allem in Behorden und in unabhangigen Planungsburos oder auch in Naturschutzverbanden im Bereich des Naturschutzes und der Landschaftsplanung zu arbeiten Weitere Berufsfelder sind Entwicklungshilfe Freiraumplanung und Umweltbildung Landschaftsplanung kann man in Deutschland an einer Reihe von Universitaten Diplom Bachelor Master und Fachhochschulen studieren Die Bezeichnungen der Studiengange sind nicht einheitlich 19 Neben Landschaftsplanung ist die Bezeichnung Umweltplanung recht haufig in den englischsprachigen Landern ist environmental planning ublich Trotz der unterschiedlichen Bezeichnungen sind die Studieninhalte sehr ahnlich Kritik und Probleme BearbeitenDie Landschaftsplanung steht seit ihrer Einfuhrung in den 1970er Jahren in einem Spannungsfeld zwischen einem umfassenden Anspruch und einer oft als mangelhaft eingeschatzten Umsetzung in der Praxis 20 Als wichtige Grunde wurden ausgemacht Die in den fruheren Jahren oft sehr positive Einschatzung der Machbarkeit von Planen und Planungen ist auch in diesem Bereich einer gewissen Ernuchterung gewichen gestutzt auf Okologie und Systemtheorie konnte gezeigt werden dass gerade hochkomplexe Planungen nur selten die intendierten Ziele erreichen Die Umsetzbarkeit von okologischem Wissen in planbare Handlungen wurde uberschatzt zudem beruhte die Planung oft auf heute uberholten theoretischen Ansatzen wie der Vorstellung des okologischen Gleichgewichts Die Planung war oft neben den okologisch hergeleiteten Leitsatzen an eher asthetisch orientierten Leitbildern wie der traditionellen bauerlichen Kulturlandschaft ausgerichtet dadurch waren oft die Grundlagen heterogen und die intendierten Ziele in sich widerspruchlich Die Planungsansatze beruhten dem vorherrschenden Denkmuster der Zeit entsprechend oft auf technokratischen expertenbasierten Ansatzen partizipative Ansatze unter Beteiligung von Nutzern und Interessengruppen wurden vernachlassigt und erst nach und nach entwickelt Die Landschaftsplanung konnte oft mit Veranderungen im Umwelt und Planungsrecht wie etwa der Wasserrahmenrichtlinie oder der veranderten Umweltvertraglichkeitsprufung nicht Schritt halten Neuere Ansatze der Landschaftsplanung versuchen die fruheren Fehler zu uberwinden Neue okologische Ansatze wie etwa Minimumareale der kleinsten uberlebensfahigen Population und das Konzept der Okosystemdienstleistungen sollen starker berucksichtigt werden Zahlreiche Fragen zur Anwendbarkeit sind aber weiterhin ungelost mit an erster Stelle wie die Sicherstellung einer langfristig tragfahigen landwirtschaftlichen Bodennutzung mit den Mitteln der Landschaftsplanung erreicht werden konnte Literatur Bearbeitennach Autoren alphabetisch geordnet Christina von Haaren Landschaftsplanung Stuttgart 2004 Katharina Homann Maria Spitthover Bedeutung der Arbeitsfelder von Freiraum und Landschaftsplanerinnen von 1900 bis 1970 Ein Beitrag zur Disziplingeschichte In Die Gartenkunst 19 1 2007 S 205 233 Wolfgang Riedel Horst Lange Eckhard Jedicke Markus Reinke Landschaftsplanung Heidelberg 2016 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Landschaftsplanung Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Informationen zum Thema vom Bundesamt fur Naturschutz Online Portal Landschaftsplanung net Bund Deutscher Landschaftsarchitekten Informationen zur Landschaftsplanung in der Schweiz PDF 80 KB Einzelnachweise Bearbeiten a b F Wagner Fur ein neues Instrumentarium der offentlichen Planung In Akademie fur Raumforschung und Landesplanung Hrsg Raumplanung Entwicklungsplanung Forschungsberichte des Ausschusses Recht und Verwaltung der Akademie fur Raumforschung und Landesplanung Forschungs und Sitzungsberichte Bd 80 Recht und Verwaltung 1 Hannover 1972 ISBN 3 7792 5067 5 S 24 a b Vgl Ministerium fur Umwelt Energie Ernahrung und Forsten Rheinland Pfalz Hrsg Der Westwall in der Landschaft Aktivitaten des Naturschutzes in der Zeit des Nationalsozialismus und seine Akteure Bearb v N Franke Mainz 2015 ISBN 978 3 00 049532 8 S 31 32 Ministerium fur Umwelt Energie Ernahrung und Forsten Rheinland Pfalz Hrsg Der Westwall in der Landschaft Aktivitaten des Naturschutzes in der Zeit des Nationalsozialismus und seine Akteure Bearb v N Franke Mainz 2015 ISBN 978 3 00 049532 8 S 62 Czeslaw Madajczyk Hrsg Vom Generalplan Ost zum Generalsiedlungsplan Dokumente Munchen 1994 ISBN 978 3 598 23224 4 S III VII M Rossler S Schleiermacher Der Generalplan Ost und die Modernitat der Grossraumordnung In M Rossler S Schleiermacher Hrsg Der Generalplan Ost Hauptlinien der nationalsozialistischen Planungs und Vernichtungspolitik Berlin 1993 ISBN 978 3 05 002445 5 S 7 12 K Fehn Lebensgemeinschaft von Volk und Raum Zur nationalsozialistischen Raum und Landschaftsplanung in der eroberten Ostgebieten In J Radkau F Uekotter Hrsg Naturschutz und Nationalsozialismus Frankfurt New York 2003 ISBN 978 3 593 37354 6 S 208 210 Vgl z B Abschrift Gaunaturschutzstelle fur das Wartheland an das Landesforstamt Posen 2 Oktober 1941 In Bundesarchiv Koblenz Bestand 245 Akte 137 Nr 163 H Wiepking Jurgensmann Die Landschaftsfibel Berlin 1942 S 13 Nils Franke Baume fur Auschwitz Die unheilvolle Allianz zwischen Naturschutzern und Nationalsozialisten In Zeit Geschichte Heft 1 2016 S 66 71 E Mading Regeln fur die Gestaltung der Landschaft Einfuhrung in die Allgemeine Anordnung Nr 20 VI 42 des Reichsfuhrers SS Reichskommissar fur die Festigung deutschen Volkstums uber die Gestaltung der Landschaften in den eingegliederten Ostgebieten Berlin 1943 Anhang S 59 E Mading Regeln fur die Gestaltung der Landschaft Einfuhrung in die Allgemeine Anordnung Nr 20 VI 42 des Reichsfuhrers SS Reichskommissar fur die Festigung deutschen Volkstums uber die Gestaltung der Landschaften in den eingegliederten Ostgebieten Berlin 1943 Anhang S 55 59 Ministerium fur Umwelt Energie Ernahrung und Forsten Rheinland Pfalz Hrsg Der Westwall in der Landschaft Aktivitaten des Naturschutzes in der Zeit des Nationalsozialismus und seine Akteure Bearb v N Franke Mainz 2015 ISBN 978 3 00 049532 8 S 58 59 E Mading Landespflege Berlin 1943 E Mading Landespflege Berlin 1943 S 224 225 E Mading Landespflege Berlin 1943 S 225 226 E Mading Landespflege Berlin 1943 S 227 230 C Madajczyk Hrsg Vom Generalplan Ost zum Generalsiedlungsplan Dokumente Munchen 1994 ISBN 978 3 598 23224 4 S III XIII B Wasser Himmlers Raumplanung im Osten Der Generalplan Ost in Polen 1940 1944 Basel 1994 S 65 66 69 E Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Fischer Taschenbuch Nr 1684 Frankfurt am Main 2003 ISBN 978 3 7632 5425 5 S 408 G Groning J Wolschke Bulmahn Grune Biographien Biographisches Handbuch zur Landschaftsarchitektur des 20 Jahrhunderts in Deutschland Berlin Hannover 1997 ISBN 978 3 87617 089 3 S 415 417 Beispielsweise Environmental Planning an der Technischen Universitat Berlin oder Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung an den Universitaten Munchen und Wien Beate Jessel 2016 Okologie Naturschutz und okologisch orientierte Landschaftsplanung Natur und Landschaft 31 9 10 456 463 Normdaten Sachbegriff GND 4034354 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landschaftsplanung amp oldid 233797850