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Fritz Todt 4 September 1891 in Pforzheim 8 Februar 1942 auf dem Flugplatz Rastenburg Ostpreussen war ein deutscher Bauingenieur und SA Obergruppenfuhrer Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus war er zunachst Generalinspektor fur das Strassenwesen ab 1940 Reichsminister fur Bewaffnung und Munition Er leitete unter anderem den Bau der Reichsautobahnen Nach ihm war die 1938 gegrundete und militarisch organisierte Bautruppe Organisation Todt benannt Fritz Todt 1940 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 Fussnoten 5 1 Anmerkungen 5 2 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFritz Todt wurde am 4 September 1891 in Pforzheim als Sohn des Ringfabrikanten Emil Todt 1861 1909 und seiner Ehefrau Elise geb Unterecker 1869 1935 geboren 1910 machte er am Pforzheimer Reuchlin Gymnasium das Abitur 1 und diente dann als Einjahrig Freiwilliger beim Feldartillerie Regiment 14 Todt studierte anschliessend Bauingenieurwesen an der Technischen Hochschule Munchen Todts Studium wurde durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen Er wurde 1914 zum Leutnant der Reserve befordert und Bataillons Adjutant beim Grenadier Regiment 110 1916 trat er zur Fliegertruppe uber Im August 1918 wurde er als Flugzeugbeobachter im Luftkampf schwer verwundet 2 Nach Kriegsende schloss er sein Studium in Karlsruhe ab und arbeitete danach zuerst im Kraftwerksbau spater im Strassenbaubereich der Bauunternehmung Sager amp Woerner fur die er von 1925 bis 1933 als Ingenieur tatig war 3 Er wurde 1931 an der TH Munchen mit einer Arbeit uber Fehlerquellen beim Bau von Landstrassen aus Teer und Asphalt zum Dr Ing promoviert 4 Bereits am 5 Januar 1922 war Todt in die NSDAP eingetreten Mitgliedsnummer 2465 5 1931 wurde er SA Standartenfuhrer Am 5 Juli 1933 wurde Todt zum Generalinspektor fur das deutsche Strassenwesen ernannt und erhielt damit die Oberleitung beim Bau der Reichsautobahnen Daruber hinaus unterstand ihm das gesamte deutsche Strassenwesen unter anderem der Ausbau der Deutschen Alpenstrasse In ihrer Nahe besass er ein Jagdhaus in Hintersee Ramsau 6 In seiner Funktion als Generalinspektor gab er die Zeitschrift Die Strasse heraus Ab 1933 war er ausserdem Mitglied des Verwaltungsrats der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft 7 nbsp Bei der nationalsozialistischen Ausstellung Planung und Aufbau im Osten am 20 Marz 1941 von links Rudolf Hess Heinrich Himmler Philipp Bouhler Fritz Todt Reinhard Heydrich ganz rechts Vortragender Konrad MeyerTodts Stellung innerhalb der nationalsozialistischen Fuhrungskreise wahrend dieser Zeit charakterisiert Alan Milward wie folgt Seine personlichen Auffassungen zu Wirtschaftsfragen und was wichtiger war der Erfolg des Autobahnprojekts hielten Todt im Gesichtskreis des Fuhrers Gleichzeitig bewahrte ihn seine bewusste Pose als technischer Experte als Mann ohne Interesse an den internen Machtkampfen lange Zeit vor der Gegnerschaft der wichtigeren Parteifuhrer Alan S Milward 8 Im November 1934 ubernahm Todt zudem die Leitung des Nationalsozialistischen Bundes Deutscher Technik NSBDT und des Amtes fur Technik spater Hauptamts fur Technik in der NSDAP 8 Ferner wurde er 1934 in den Vorstandsrat des Deutschen Museums berufen 1937 wurde Todt mit dem Werner von Siemens Ring ausgezeichnet 1938 erhielt er neben Ernst Heinkel Ferdinand Porsche und Willy Messerschmitt den 1937 von Adolf Hitler gestifteten Deutschen Nationalpreis fur Kunst und Wissenschaft der mit 100 000 Reichsmark dotiert war Im Mai 1938 grundete er die nach ihm benannte Organisation Todt OT Sie wurde im Zweiten Weltkrieg unter anderem beim Bau des Westwalls des Atlantikwalls dem Bau der U Bootstutzpunkte an der franzosischen Kuste sowie in eroberten Gebieten eingesetzt Im Dezember desselben Jahres wurde er Generalbevollmachtigter fur die Bauwirtschaft Ebenfalls im Mai 1938 wurde Todt fur die Zeit ab 1939 zum Vorsitzenden des Vereins Deutscher Ingenieure VDI gewahlt 9 Der bisherige Vorsitzende Heinrich Schult hatte sein Amt zur Verfugung gestellt nachdem Todt als NSBDT Leiter fur sich das Recht beanspruchte VDI Ehrungen zu verleihen 10 nbsp Fritz Todt erste Reihe Zweiter von rechts beim Besuch der Heeresversuchsanstalt Peenemunde 21 Marz 1941 Als Reichsminister fur Bewaffnung und Munition leitete Todt ab 17 Marz 1940 die gesamte deutsche Kriegswirtschaft Am 8 April hielt der Chef des Heereswaffenamtes General Karl Becker einen Vortrag vor Hitler uber die Bildung eines gemeinsamen Fuhrungsstabes der Wehrmachtsteile der die Rustung lenken sollte Uberraschend erhielt Becker die Zustimmung Hitlers Als Hitler jedoch noch am selben Tag mit dem Zug nach Berlin fuhr stieg der Krupp Direktor Erich Muller genannt Kanonen Muller zu und erklarte dem Fuhrer die Industrie wunsche keine Bevormundung durch das Militar und wies auf familiare Probleme Beckers hin Hitler anderte daraufhin seine Entscheidung und als Becker dies und von der personlichen Diffamierung erfuhr erschoss er sich 11 Laut Adam Tooze reagierte die Reichsgruppe Industrie auf Todts Ernennung mit heller Begeisterung Es lasse sich kaum bestreiten dass das Grossunternehmertum einer der grossten Nutzniesser seiner Ernennung war Todt bemuhte sich sofort aktiv um ein Bundnis mit der deutschen Industrie und rief einen Industriebeirat ins Leben Die oft vertretene Ansicht dass Todts Amtseinfuhrung auf eine Intrige des deutschen Kapitals zuruckzufuhren sei lehnt Tooze hingegen ab 12 Bei Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Todt zum Generalmajor der Luftwaffe ernannt Ende Juli 1941 bekam er noch dazu das Amt des Generalinspektors fur Wasser und Energie Am 4 September 1941 anlasslich seines 50 Geburtstages grundete er die Dr Fritz Todt Stiftung die den Technikernachwuchs vor allem begabte junge Leute aus armen Familien durch Ausbildungsbeihilfen fordern sollte nbsp Im Vordergrund das mit einem inzwischen wieder entfernten Restitutionsstein versehene Grab Fritz Todts auf dem Invalidenfriedhof im Oktober 2004 im Hintergrund die Grabstelle von Scharnhorst nbsp Trauerzug fur Todt von der Neuen Reichskanzlei zum Invaliden friedhof Am 8 Februar 1942 kam Todt bei einem Flugzeugabsturz unweit des Fuhrerhauptquartiers Wolfsschanze bei Rastenburg ums Leben Er wurde auf dem Invalidenfriedhof in Berlin beigesetzt Adolf Hitler verlieh ihm postum den Deutschen Orden der NSDAP Am 8 Februar 1944 dem zweiten Todestag Todts stiftete Hitler den Dr Fritz Todt Preis als Auszeichnung der NSDAP fur erfinderische Leistungen zur Verbesserung an Waffen Munition und Wehrmachtsgerat 13 Bis 1945 wurden in Deutschland in bis zu zehn Stadten Strassen nach ihm benannt so u a in Berlin Dresden Chemnitz Pforzheim Karlsruhe und Rastatt Diese Benennungen wurden nach 1945 samtlich ruckgangig gemacht Todts Nachfolger als Reichsminister fur Bewaffnung und Munition wurde Albert Speer nbsp Die bei Haringzelle am Cap Gris Nez gelegene Batterie Siegfried wurde 1942 in Batterie Todt umbenannt Auszeichnungen Bearbeiten1937 Werner von Siemens Ring 1938 Deutscher Nationalpreis fur Kunst und Wissenschaft 1939 Grosskreuz des Ordens der Krone von Italien 14 1942 Deutscher Orden der NSDAPLiteratur BearbeitenAndreas Busch Die Geschichte des Autobahnbaus in Deutschland bis 1945 Rockstuhl Bad Langensalza 2002 ISBN 3 936030 40 5 Charles Dick Builders of the Third Reich The Organisation Todt and Nazi Forced Labour Bloomsbury Academic London 2021 ISBN 978 1 350 18266 0 Alan S Milward Fritz Todt als Minister fur Bewaffnung und Munition In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Bd 14 1966 Heft 1 S 40 58 A 1 Erhard Schutz Eckhard Gruber Mythos Reichsautobahn 2 Auflage Links Berlin 2000 ISBN 3 86153 117 8 Franz W Seidler Fritz Todt Baumeister des Dritten Reiches Ullstein Frankfurt am Main Berlin 1988 ISBN 3 548 33095 9 Adam Tooze Okonomie der Zerstorung Die Geschichte der Wirtschaft im Nationalsozialismus Siedler Munchen 2007 zuerst englisch 2006 ISBN 978 3 88680 857 1 Neuauflage Schriftenreihe der Bundeszentrale fur politische Bildung Bd 663 ISBN 978 3 89331 822 3 Wieder Pantheon Munchen 2008 ISBN 978 3 570 55056 4 Rudiger Hachtmann Todt Fritz In Neue Deutsche Biographie NDB Band 26 Duncker amp Humblot Berlin 2016 ISBN 978 3 428 11207 5 S 318 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fritz Todt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Fritz Todt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Stefan Kuhn Fritz Todt Tabellarischer Lebenslauf im LeMO DHM und HdG Erhard Schutz Jene blassgrauen Bander oder Anmut Harte und Zielstrebigkeit Die Reichsautobahn in Literatur und anderen Medien des Dritten Reiches In IASLonline Online Archiv 2 Mai 2000 15 Zeitungsartikel uber Fritz Todt in den Historischen Pressearchiven der ZBW Pforzheimer Zeitung Artikel zum 60 Todestag Memento vom 8 November 2012 im Internet Archive Artikel zum 75 TodestagFussnoten BearbeitenAnmerkungen Bearbeiten Der Aufsatz ist auf der Website des herausgebenden Instituts Online verfugbar PDF ca 957 kB Einzelnachweise Bearbeiten Christian Groh Hrsg Neue Beitrage zur Pforzheimer Stadtgeschichte Band 3 Regionalkultur Heidelberg 2010 Bayerisches Hauptstaatsarchiv IV digitalisierte Kopie Kriegsrangliste 18062 Bild 116 128 bei ancestry com abgerufen am 12 Juli 2018 Alan S Milward Fritz Todt als Minister fur Bewaffnung und Munition In VfZ 14 1966 Heft 1 S 40 58 PDF 951 kB hier S 44 Nachweis im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Charles Dick Builders of the Third Reich The Organisation Todt and Nazi Forced Labour Bloomsbury Academic Lodon 2021 ISBN 978 1 350 18266 0 S 18 Zum Jagdhaus in der Ramsau Brandstiftung Schaun s in die Ramsau In Der Spiegel 32 1952 vom 6 August 1952 Alfred Gottwaldt Die Reichsbahn und die Juden 1933 1939 Antisemitismus bei der Eisenbahn in der Vorkriegszeit Marix Verlag Wiesbaden 2011 S 38 a b Alan S Milward Fritz Todt als Minister fur Bewaffnung und Munition In VfZ 14 1966 Heft 1 S 40 58 PDF 951 kB hier S 45 Karl Heinz Ludwig Der VDI als Gegenstand der Parteipolitik 1933 bis 1945 In Karl Heinz Ludwig Hrsg Technik Ingenieure und Gesellschaft Geschichte des Vereins Deutscher Ingenieure 1856 1981 VDI Verlag Dusseldorf 1981 ISBN 3 18 400510 0 S 420 Kurt Mauel Aus 140 Jahren Geschichte des VDI In Verein Deutscher Ingenieure Hrsg Festschrift 140 Jahre VDI Dusseldorf Mai 1996 S 32 Rolf Dieter Muller Die Mobilisierung der deutschen Wirtschaft fur Hitlers Kriegsfuhrung In MGFA Hrsg Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Stuttgart 1988 Band 5 1 S 474 f Adam Tooze Okonomie der Zerstorung Munchen 2007 S 406 f Peter Koblank Die Goring Speer Verordnung Arbeitnehmererfindungsrecht im Dritten Reich Dr Fritz Todt Preis EUREKA impulse 12 2012 S 2 Abrufbar in Best of Koblank Der deutsche Baumeister 12 1939 Zuerst erschienen in Internationales Archiv fur Sozialgeschichte der deutschen Literatur 18 1993 Nr 2 S 76 120 Kabinett Hitler 30 Januar 1933 bis 30 April 1945 Adolf Hitler Reichskanzler Reichsprasident Franz von Papen parteilos Konstantin von Neurath bis 1937 parteilos Joachim von Ribbentrop Wilhelm Frick Heinrich Himmler Lutz Graf Schwerin von Krosigk bis 1937 parteilos Alfred Hugenberg DNVP Kurt Schmitt Hjalmar Schacht bis 1937 parteilos Hermann Goring Walther Funk Franz Seldte bis April 1933 parteilos Franz Gurtner bis Juni 1933 DNVP 1933 1937 parteilos Franz Schlegelberger Otto Georg Thierack Werner von Blomberg bis 1937 parteilos Wilhelm Keitel parteilos Paul von Eltz Rubenach parteilos Julius Dorpmuller bis 1941 parteilos Wilhelm Ohnesorge Walther Darre Herbert Backe Joseph Goebbels Bernhard Rust Fritz Todt Albert Speer Alfred Rosenberg Hanns Kerrl Hermann Muhs Otto Meissner bis 1937 parteilos Hans Heinrich Lammers Martin Bormann Karl Hermann Frank Rudolf Hess Ernst RohmNSDAP Mitglieder wenn nicht anders gekennzeichnet Normdaten Person GND 118813021 lobid OGND AKS LCCN n87940659 VIAF 5371148997691259870002 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Todt FritzKURZBESCHREIBUNG deutscher Reichsminister wahrend der Zeit des NationalsozialismusGEBURTSDATUM 4 September 1891GEBURTSORT PforzheimSTERBEDATUM 8 Februar 1942STERBEORT Rastenburg Ostpreussen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Todt amp oldid 238248098