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Die Luftstreitkrafte des Deutschen Kaiserreichs wahrend des Ersten Weltkrieges bestanden aus Verbanden des Kontingentsheeres Seeflieger und Marineluftschiffe unterstanden dagegen der Kaiserlichen Marine LuftstreitkrafteHoheitszeichen 1914 1916Aktiv 1913 bis 1918Staat Deutsches Reich Deutsches ReichStreitkrafte Deutsches HeerTeilstreitkraft LuftstreitkrafteTyp TeilstreitkraftKriege Erster WeltkriegInsignienHoheitszeichen 1918Die Luftstreitkrafte bestanden bis 1918 aus der Fliegertruppe der Luftschiffertruppe dem Wetterdienst der Flugabwehrartillerie dem militarischen LuftschutzZu ihnen zahlten die entsprechenden Einheiten des Heeres unter dem Inspekteur der Flieger IdFlieg und der Luftschiffer IdLuft spater zusammengefasst unter dem Kommandierenden General der Luftstreitkrafte Kogenluft Die Einheiten der Marine unterstanden dagegen dem Reichsmarineamt Im Ersten Weltkrieg kampften ihre Flieger und Luftschiffer an allen Fronten West Ostfront Balkan Italien Dardanellen Palastina Sinai Kaukasus Mesopotamien in den Kolonien Ostafrika Sudwestafrika Tsingtau 1 und gestutzt auf Kriegsschiffe auf hoher See Sie fuhrten Luftkrieg Krieg in der Luft Krieg aus der Luft die Aufklarung von Bodenzielen aus der Luft Luftaufklarung beeinflusste die Kriegsfuhrung stark Mit der militarischen Niederlage Ende 1918 und der Auflosung des deutschen Kaiserreichs wurden alle Flieger und Luftschiffertruppen in Heer und Marine demobilisiert Bis 1919 dienten einzelne Flieger und Einheiten noch in den Freikorps sowie im Baltikum und im Grenzschutz Entsprechend den Bestimmungen des Versailler Vertrags unter Protest von den Deutschen am 28 Juni 1919 unterzeichnet kam die Militarluftfahrt in Deutschland ab 1919 zum Erliegen Das verbliebene Material wurde an die Alliierten abgeliefert verkauft oder verschrottet Inhaltsverzeichnis 1 Von den Anfangen bis zum Ersten Weltkrieg 2 Entwicklung der deutschen Fliegertruppe 1914 1918 2 1 Mobilmachung 3 Kriegseinsatz 3 1 Kriegsverlauf 3 1 1 1914 3 1 2 1915 3 1 3 1916 3 1 4 1917 3 1 5 1918 3 2 Kriegsende 4 Gliederung und Einsatz der deutschen Heeres Luftstreitkrafte 4 1 Grundgliederung August 1914 bis November 1918 4 2 Gefechtsauftrag 4 2 1 Taktische Aufklarung Gefechtsfelderkundung Nahaufklarung 4 2 2 Strategische Aufklarung Fernaufklarung 4 2 3 Artilleriebeobachtung 4 2 4 Luftnahunterstutzung 4 2 5 Jagdeinsatz und Luftkampf 4 2 6 Bombereinsatze 4 3 Ausbildung Personal und Materialersatz 4 3 1 Flugparks 4 3 2 Flugschulen Ausbildungs und Spezialeinrichtungen 5 Material und Bewaffnung 5 1 Eingesetzte Flugzeuge Fesselballons und Luftschiffe 5 1 1 Jagdflugzeuge E D Dr Typen 5 1 2 Aufklarungs und Mehrzweckflugzeuge C Typen 5 1 3 Schutz und Schlachtflugzeuge CL CLS J DJ Typen 5 1 4 Gross und Riesenflugzeuge G und R Typen 5 1 5 Militarluftschiffe 5 1 6 Fesselballons 5 1 7 Seeflugzeuge 5 2 Flugmotoren 5 3 Waffen und Munition 5 4 Foto und flugtechnische Ausrustung 5 5 Flugzeugmarkierungen und anstriche 5 5 1 Hoheitszeichen 5 5 2 Farbtafeln 5 6 Abkurzungen 6 Weitere Luftstreitkrafte im Ersten Weltkrieg 6 1 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVon den Anfangen bis zum Ersten Weltkrieg BearbeitenBereits 1884 stellte die Preussische Armee ein erstes Ballondetachement detachement Einheit auf woraus 1887 eine Luftschifferabteilung entstand 1896 erfolgte die Einfuhrung des Parseval Sigsfeld Fesselballons mit 600 m Gasinhalt und durch Windzug aufgeblasenen Luftkammern Diese im Gegensatz zu den kugelformigen Ballons auch als Drachen bezeichneten Ballons lagen aufgrund ihrer Konstruktion stabiler im Wind und konnten daher besser als Beobachtungsplattform genutzt werden 1901 erhielten die Feldluftschiffer der Luftschiffertruppen das erste Luftschifferbataillon das am Standort Doberitz untergebracht wurde die Luftschiffe operierten jedoch von Berlin Staaken aus 2 Dort folgte 1906 auch die Aufstellung der Versuchskompanie fur Motorluftschiffahrt unter Major Hans Gross 1910 hielt das Flugzeug Einzug in die deutsche Militarluftfahrt Die ersten Militarpiloten wurden ab Mai 1910 auf Kosten und organisiert von Walther Huth ein Grunder der Albatros Flugzeugwerke auf einer aus Frankreich importierten Farman III ausgebildet Der erste Fluglehrer der am 1 Mai offiziell eroffneten Provisorische Militarfliegerschule Doberitz war der Zivilist Simon Brunnhuber den Huth zuvor bei Hubert Latham zum Piloten hatte ausbilden lassen Der befehlshabende Offizier war Hauptmann Wolfram de le Roi Die Ausbildungen Brunnhubers verliefen im Jahr 1910 unfallfrei Die von Huth bis dahin dem Militar unentgeltlich uberlassene Farman III wurde daraufhin am 18 Dezember 1910 als erstes deutsches Militarflugzeug mit der Heeresbezeichnung B 1 angekauft 3 4 Zu den ersten ausgebildeten Offizieren gehorten Oberleutnant Franz Geerdtz 1877 1958 und die Leutnants Walter Mackenthun Rudolf Freiherr von Thuna 1887 1936 sowie Eugen von Tarnoczy 1911 wurde unter der Generalinspekteur des Militarverkehrswesens Generalmajor Karl Heinrich von Hanisch die Inspektion des Militar Luft und Kraftfahrzeugwesens ILuK unter Generalmajor Wilhelm Messing gebildet der die Fliegertruppe und die Luftschiffertruppe zugeordnet wurden Ihre praktischen Fahigkeiten wiesen die Flieger vor dem Ersten Weltkrieg unter anderem in den Prinz Heinrich Flugen nach 1912 entstanden die Koniglich Preussische Fliegertruppe mit unterstelltem sachsischen und wurttembergischen Detachement innerhalb der Preussischen Armee dazu die Fliegertruppe der Bayerischen Armee vgl 1 Koniglich Bayerisches Fliegerbataillon und schliesslich die Seeflieger der Kaiserlichen Marine Letztere wurden ebenfalls im Jahr 1913 aufgestellt und bestanden aus Marineflieger und Marineluftschifferabteilungen Am 1 Oktober 1913 erfolgte die Grundung der Inspektion der Fliegertruppen IdFlieg und der Inspektion der Luftschiffertruppen IdLuft die dem Generalinspekteur des Militarverkehrswesens und der ILuK unterstellt waren und die die Flieger bzw Luftschifferbataillone der preussischen Armee einschliesslich der landeshoheitlichen Einheiten von Sachsen und Wurttemberg mit Ausnahme Bayerns fuhrten Erster IdFlieg war Oberstleutnant spater Oberst Walter von Eberhardt erster IdLuft war Oberst Kuno Friedrich von Barfus Im Rahmen der Heeresverstarkung waren die Fliegerkrafte zu diesem Zeitpunkt auf vier Fliegerbataillone mit zwolf Kompanien verteilt auf elf Stationen angewachsen Ab 1914 erfolgte die Einteilung der deutschen Militarflugzeuge in A und B Flugzeuge spater in weitere Kategorien Entwicklung der deutschen Fliegertruppe 1914 1918 BearbeitenMobilmachung Bearbeiten Bei Ausbruch des Krieges wurden aus den nunmehr bestehenden funf Fliegerbataillonen 33 Feldfliegerabteilungen und 7 1 2 Festungsfliegerabteilungen mit je sechs bzw vier Flugzeugen aufgestellt dazu funf Fliegerersatzabteilungen und acht Etappenflugzeugparks die fur den Nachschub an Personal und Flugzeugen zu sorgen hatten Samtliche privaten und Werksflugzeuge der Industrie wurden beschlagnahmt Zu Kriegsbeginn standen dem Heer 254 Piloten und 271 Beobachter zur Verfugung dazu etwa 270 Doppeldecker und 180 Eindecker von denen aber nur 295 kriegsbrauchbar waren Die Marine verfugte uber eine Marinefliegerabteilung in Starke von 217 Mann mit 32 Flugzeugen und vier Flugbooten einschliesslich der Schulmaschinen feldverwendungsfahig waren jedoch nur zwolf Wasser und ein Landflugzeug In den Kolonien befanden sich im August 1914 zwei Deutsch Sudwestafrika bzw ein pilotiertes Flugzeug Deutsch Ostafrika Im Pachtgebiet Kiautschou trafen wenige Wochen vor Kriegsbeginn zwei Flugzeuge ein 1 Im Zuge der Mobilmachung fuhrten Fliegertruppe und Luftschiffertruppe innerhalb von nur funf Tagen einen Aufmarschplan durch der jeweils die Zuordnung von Fliegern zu Armeeoberkommandos AOK oder Armeekorps vorsah Kommandoebene Standort Einheit Fuhrer StandortOHL Berlin Luftschiff Z VI Hptm Kleinschmidt KolnLuftschiff Z VII Hptm Jacobi Baden OosLuftschiff Z VIII Hptm Konrad Andree TrierLuftschiff Z IX Hptm Alfred Horn DusseldorfLuftschiff Viktoria Luise Lt Lampertz Frankfurt am MainGouvernement Koln Koln Festungsflieger Abteilung 3 Hptm Volkmann KolnGouvernement Germersheim Germersheim Festungsflieger Abteilung b GermersheimGermersheim Feldluftschiffer Trupp 1 b Germersheim1 Armee von Kluck Grevenbroich Feldflieger Abteilung 12 Hptm von Detten GrevenbroichGrevenbroich Luftschiffer Abteilung 1 Hptm von Zychlinski GrevenbroichII Armeekorps Erkelenz Feldflieger Abteilung 30 Hptm Wagenfuhr RheydtIII Armeekorps Bergheim Feldflieger Abteilung 7 Hptm Grade ElsdorfIV Armeekorps Julich Feldflieger Abteilung 9 Hptm Musset Aachen ForstEtappen Inspektion 1 Aachen EtFlzPk 1 Maj Gundel Olt Vogel Dusseldorf2 Armee von Bulow Montjoie Feldflieger Abteilung 23 Hptm von Falkenstein HofenMontjoie Luftschiffer Abteilung 2 Hptm Spangenberg AachenGarde Korps Malmedy Feldflieger Abteilung 30 Hptm von Oertzen ThirimontVII Armeekorps Eupen Feldflieger Abteilung 1 Hptm von Gersdorf EupenIX Armeekorps Aachen Feldflieger Abteilung 18 Hptm Wilberg Aachen BrandX Armeekorps Schleiden Feldflieger Abteilung 11 Hptm Geerdtz CallEtappen Inspektion 2 Bonn EtFlzPk 2 Maj Holl Hangelar3 Armee von Hausen Prum Feldflieger Abteilung 22 Hptm von Blomberg St VithPrum Luftschiffer Abteilung 7 Hptm Menzel NiederprumXI Armeekorps St Vith Feldflieger Abteilung 28 Hptm Freytag WallerodeXII Armeekorps Waxweiler Feldflieger Abteilung 29 Hptm von Jena Ober BeslingenXIX Armeekorps Neuerburg Feldflieger Abteilung 24 Hptm von Minkwitz NeuerburgEtappen Inspektion 3 Mayen EtFlzPk 3 Maj Mardersteig Niedermendig4 Armee Herzog Albrecht Trier Feldflieger Abteilung 6 Hptm Job Heinrich von Dewall Trier EurenTrier Luftschiffer Abteilung 3 Hptm Schoof TrierVI Armeekorps Nennig Feldflieger Abteilung 13 Hptm Streccius DillingenVIII Armeekorps Luxemburg Feldflieger Abteilung 10 Hptm Hantelmann Trier EurenXVIII Armeekorps Luxemburg Feldflieger Abteilung 27 Hptm Keller ConzEtappen Inspektion 4 Kirn EtFlzPk 4 Maj Goebel Trier5 Armee Kronprinz Wilhelm Saarbrucken Feldflieger Abteilung 25 Hptm Blum DillingenSaarbrucken Luftschiffer Abteilung 4 Hptm Stottmeister SaarbruckenV Armeekorps Wallerfangen Feldflieger Abteilung 19 Hptm von Poser BeaumaraisXIII Armeekorps Diedenhofen Feldflieger Abteilung 4 Hptm Haehnelt Nieder JeutzXVI Armeekorps Festung Metz Feldflieger Abteilung 2 Hptm Kirch MetzEtappen Inspektion 5 Homburg EtFlzPk 5 Olt Pohl HomburgGouvernement Metz Metz Festungsflieger Abteilung 1 Hptm von Kleist Metz FrescatyMetz Feldluftschiffer Trupp 18 Olt Rudersdorf Metz FrescatyMetz Feldluftschiffer Trupp 19 Olt Neidhardt Metz FrescatyMetz Feldluftschiffer Trupp 20 Olt Wolfenstetter Metz FrescatyMetz Feldluftschiffer Trupp 21 Olt Schmitt Metz FrescatyGouvernement Diedenhofen Diedenhofen Feldluftschiffer Trupp 22 Olt Moller Diedenhofen6 Armee Kronprinz Rupprecht St Avold Feldflieger Abteilung 5 Hptm Werner Kerksieck 1914 St AvoldSt Avold bayr Luftschiffer Abteilung Hptm Lochmuller St AvoldXXI Armeekorps Dieuze Feldflieger Abteilung 8 Olt Jermann BuhlI bayr Armeekorps Saarburg Feldflieger Abteilung 1b Hptm Erhardt BuhlII bayr Armeekorps Falkenberg Feldflieger Abteilung 2b Rittm Graf Wolffskeel FalkenbergIII bayr Armeekorps Kurzel Feldflieger Abteilung 3b Hptm Pohl Urville MetzEtappen Inspektion 6b Homburg EtFlzPk 6b Olt Hiller Zweibrucken7 Armee von Heeringen Strassburg Feldflieger Abteilung 26 Hptm Walter StrassburgStrassburg Luftschiffer Abteilung 6 Hptm Kalsow StrassburgXIV Armeekorps Mullheim Feldflieger Abteilung 20 Hptm Barends Freiburg i Br XV Armeekorps Strassburg Feldflieger Abteilung 3 Hptm Genee StrassburgEtappen Inspektion 7 Appenweiler EtFlzPk 7 Maj Siegert Baden OosGouvernement Strassburg Strassburg Festungsflieger Abteilung 2 Hptm von Falkenhayn StrassburgStrassburg Feldluftschiffer Trupp 14 Hptm Batzer StrassburgStrassburg Feldluftschiffer Trupp 15 Rittm Bartmann StrassburgGouvernement Neu Breisach Neu Breisach Feldluftschiffer Trupp 13 Olt Pachmayr Neu Breisach8 Armee von Prittwitz und Gaffron Marienburg Feldflieger Abteilung 16 Hptm Wilhelm Schmoeger GraudenzMarienburg Luftschiffer Abteilung 3 Hptm Schellbach KonigsbergMarienburg Luftschiff Z IV Hptm Von Quast KonigsbergI Armeekorps Gumbinnen Feldflieger Abteilung 14 Hptm Heinrich InsterburgXVII Armeekorps Deutsch Eylau Feldflieger Abteilung 17 Hptm Dincklage Deutsch EylauXX Armeekorps Allenstein Feldflieger Abteilung 15 Hptm Donat Allenstein3 Reserve Division Hohensalza Festungsflieger Abteilung 7 Hptm von der Goltz LotzenGouvernement Konigsberg Konigsberg Festungsflieger Abteilung 5 Hptm Lolhoffl KonigsbergKonigsberg Feldluftschiffer Trupp 1 Olt von Kyckbusch KonigsbergGouvernement Graudenz Graudenz Festungsflieger Abteilung 6 Olt Donnevert GraudenzGraudenz Feldluftschiffer Trupp 26 Hptm von Gellhorn GraudenzGouvernement Posen Posen Festungsflieger Abteilung 4 Rittm von Hantelmann PosenPosen Feldluftschiffer Trupp 5 Hptm Meyer PosenPosen Luftschiff Z V Hptm von Quast PosenGouvernement Thorn Thorn Feldluftschiffer Trupp 23 Hptm Granier ThornThorn Feldluftschiffer Trupp 24 Olt Link ThornLiegnitz Luftschiff S L II LiegnitzKriegseinsatz BearbeitenDie Fliegerabteilungen des Heeres die logistisch und fachlich der IdFlieg und damit der Heimatorganisation zugeordnet blieben wurden im Feld nun den General oder Armeeoberkommandos bzw den Festungskommandanten unterstellt von dort gefuhrt und eingesetzt Bereits 1912 hatte daher eine Denkschrift eine einheitliche Fuhrung der Fliegertruppe unter eigenem Kommando gefordert Stattdessen zeigte sich rasch dass das Zusammenwirken zwischen Fliegern und Bodentruppen im operativen Einsatz vollig andere Anforderungen an das Verkehrs und Nachschubwesen stellte woraus sich zahllose organisatorische Konflikte ergeben mussten Der Leiter der IdFlieg Oberst Walter von Eberhardt organisatorisch noch immer der Generalinspektion des Militarverkehrswesens GI und dort wieder der nachgeordneten Inspektion des Militar Luft und Kraftfahrzeugwesens ILUK unterstellt bemuhte sich erfolglos das Durcheinander von Front Etappen und Heimatorganisation zu steuern Dazu trug er dem Chef des Generalstabes die Probleme vor und beantragte zur effektiveren Fuhrung einen Chef des Feldfliegerwesens bei der Obersten Heeresleitung OHL sowie Kommandeure der Flieger auf Armeeebene zu etablieren stiess aber beim Chef des Generalstabes auf kein Verstandnis der am 27 August 1914 Eberhardts Antrag ablehnte Damit verzogerte sich die notwendige Reorganisation der Luftstreitkrafte um fast zwei Jahre Major Richard Roethe der Oberst von Eberhardt im Amt nachfolgte konnte dieses Dilemma nicht losen Schnell absehbar war dass die Ersatzabteilungen den Bedarf nach qualifiziertem Personal wie Flugzeugfuhrern Beobachtern und Monteuren nicht decken konnten Am 12 August 1914 fiel der erste Offizier der deutschen Fliegertruppe Leutnant der Reserve Reinhold Jahnow von der FFA 1 5 Bis zum Oktober 1914 gingen etwa 100 Flugzeuge verloren 52 Piloten starben Ein Freiwilligenaufruf vom 12 August 1914 zugunsten der Fliegertruppe erbrachte 15 000 Meldungen hier hiess es Die Meldungen von Kriegsfreiwilligen uberschreiten zwar wie bei allen Waffen so auch bei der Fliegertruppe den augenblicklichen Bedarf weitaus Indessen muss hier eine besonders sorgfaltige Auswahl getroffen werden und auch von den Ausgewahlten werden im Laufe der Ausbildung noch viele zurucktreten mussen Es kommt deshalb darauf an von vornherein die Geeigneten als Kriegsfreiwillige einzustellen d h Solche die neben der erforderlichen Intelligenz und tuchtigen Charaktereigenschaften im Besonderen auch schon Vorkenntnisse in der Bedienung und Pflege von Flugmotoren besitzen Solche Personlichkeiten werden sich namentlich unter den Studierenden der Techn Hochschulen und anderer technischer Lehranstalten finden die sich diesem Sonderfach zugewendet haben Ausserdem werden geubte Mechaniker und Monteure gebraucht Kriegsfreiwillige melden sich zur Ausbildung als Flugzeugfuhrer oder zur Einstellung als Hilfsmonteure bei der Koniglichen Inspektion der Fliegertruppen in Berlin Schoneberg Alte Kaserne Fiskalische Strasse Auswartige schriftlich Auf Vorschlag des Inspekteurs der Fliegertruppen erging am 18 August 1914 ein Erlass des Ministeriums an alle Generalkommandos geeignete Bewerber aus den aktiven Reserve und Landwehroffizieren vornehmlich den Ballonfuhrern an die Inspektion zu melden In Anlehnung an die Flugzeugfabriken entstanden Flugschulen eine Fliegerersatzabteilung 5 wurde in Hannover aufgestellt Die verfugbare Lieferkapazitat von wochentlich etwa 50 Flugzeugzellen 18 Reihen und 6 Umlaufmotoren im Monat war absolut unzureichend der Nachschubweg nicht organisiert Lieferungen an das Heer die Marine und den osterreichisch ungarischen Verbundeten konkurrierten miteinander Leitstellen auf Kommandoebene die den Materialbedarf feststellen und in Anforderungen umsetzen konnten existierten nicht Infolgedessen organisierten die Fliegerabteilungen eigenmachtig Kraftwagenexpeditionen zu den Flugzeugfabriken und besorgten sich neue Maschinen ab Werk Die Ubersicht und damit die lagegerechte und effiziente Disposition uber Nachschubbedarf Materialzufluss und vorrat ging verloren Schliesslich behinderten zudem Landerinteressen die Effizienz Bayern verfugte uber eigene Fliegerabteilungen und baute eigene Etappenorganisation unter Fuhrung einer eigenen Inspektion aus Wurttemberg verfugte aufgrund seiner Motorenindustrie uber besonders viel technisch geschultes Personal das in anderen Einheiten fehlte und auch Sachsen beharrte auf eigenen Einheiten Lediglich die Marineflieger blieben ohne landsmannschaftliche Zugehorigkeit zentral dem Reichsmarineamt zugeordnet Eine parlamentarische Kommission der der bekannte Zentrums Politiker Matthias Erzberger sowie die Abgeordneten Dr Hermann Paasche Freiherr Karl von Gamp Massaunen Graf von Oppersdorf Schulz Bromberg Graf von Westarp und Dr Otto Wiemer angehorten kummerte sich um Verbesserungen in Zusammenarbeit mit Heeres Marineverwaltung und Industrie Etwa 6000 Arbeiter und Spezialisten wurden vom Kriegsdienst freigestellt Lizenzvertrage zur Produktion fremder Fabrikate angepasst erbeutetes Material bereitgestellt Rohstoffe zugewiesen und Fliegeroffiziere zur technischen Abnahme der Flugzeuge abkommandiert Eine Koordinationszentrale sollte Problemen zwischen militarischer und industrieller Planung vorbeugen Kriegsverlauf Bearbeiten 1914 Bearbeiten Bereits in den ersten Kriegstagen zeichnete sich die Bedeutung der Flieger ab vor allem bei der Luftaufklarung Die Skepsis der Truppenfuhrer und Befehlshaber schlug zunachst in Anerkennung um und dann sehr rasch in Forderungen uberall wurde nach dem Einsatz von Fliegern gerufen und die Aufstellung weiterer Einheiten gefordert Enge Zusammenarbeit zwischen kampfender Truppe Kommandostellen und Fliegern war erforderlich auf der Ebene Armeeoberkommando AOK wurden daher ab Oktober 1914 zunachst uneinheitlich und improvisiert Stabsoffiziere der Flieger Stofl zur Beratung der Armeebefehlshaber eingesetzt Taktisch trat neben die reine Augen und die behelfsmassige Fotoaufklarung auch die Feuerleitung der Artillerie aus der Luft zumal die Uberlegenheit insbesondere der Armee de l air hierbei rasch zu Tage trat Der Chef des Generalstabes forderte daher von der IdFlieg die rasche Bereitstellung entsprechender Krafte und Flugzeuge Die Festungsfliegerabteilungen wurden ab Oktober 1914 auf sechs Flugzeuge verstarkt und in Feldfliegerabteilungen umgebildet am 28 September wurde die erste uberplanmassige Fliegerabteilung FlAbt 31 aufgestellt und von Berlin Johannisthal an die Ostfront verlegt Bis Ende November konnten 462 neue Flugzeuge an die Fliegertruppe geliefert werden Die Auslieferung erfolgte inzwischen uber Zwischendepots in Koln Trier Saarburg Graudenz und Posen Noch am 17 September 1914 hatte die Frankfurter Zeitung geschrieben Der Luftkrieg an sich kann nach den bisherigen Erfahrungen als eine Utopie bezeichnet werden Die Aufgabe des Fliegers ist zu sehen aber nicht zu kampfen und auch die franzosischen Flieger folgen diesem Grundsatze Mit den erbitterten Gefechten in der Luft Luftkampf hatten die Militarbehorden nicht gerechnet obwohl der Flugpionier und Konstrukteur August Euler im Juli 1910 ein Patent anmeldete das ihm unter der D R P 248601 erteilt wurde 6 und bereits 1911 bei der ILA ein Flugzeug mit eingebautem MG ausgestellt hatte Der franzosische Flugzeugkonstrukteur Gabriel Voisin hatte im Oktober 1910 seinen Doppeldecker Voisin Standard mit einem Maschinengewehr ausgerustet auf dem Aerosalon 1910 in Paris ausgestellt es gilt als das erste bewaffnete Flugzeug der Welt Die franzosische Aeronautique Militaire hatte dagegen bereits konsequent damit begonnen ihre Farman und Voisin Bomber mit MGs und leichten Geschutzen auszurusten diese eher langsamen und als Jagdflugzeuge untauglichen Maschinen wurden von den deutschen Besatzungen als Bauernschreck verlacht Am 16 September 1914 wurde eine Taube der Feldfliegerabteilung 10 durch ein feindliches Flugzeug mit MG schwer beschadigt 7 Am 5 Oktober 1914 fiel eine deutsche Aviatik dem Angriff einer franzosischen Voisin im ersten Luftkampf zum Opfer Immer haufiger kehrten deutsche Aufklarungsflugzeuge nicht vom Einsatz zuruck Die franzosischen Kampfflieger Roland Garros Vedrines Pegoud und andere Piloten schossen mit ihren schnellen und wendigen Maschinen die wehrlosen und schwerfalligen deutschen Zweisitzer ungefahrdet vom Himmel Damit erblindete die deutsche Luftaufklarung die Befehlshaber und ihre Stabe tappten im Dunkeln wahrend die Vorbereitung der grossen franzosischen Offensive in der Champagne anlief Das alarmierte schliesslich auch die hochsten militarischen Stellen Die Forderung nach einem Kampfflugzeug wurde in das Pflichtenheft Typ III umgesetzt ein schweres dreisitziges und zweimotoriges K Flugzeug das sich jedoch als viel zu langsam und schwerfallig fur den Luftkampf erweisen sollte dafur aber zur erfolgreichen Entwicklung der Grossflugzeuge fuhrte 1915 Bearbeiten Noch weit von einer einheitlichen taktisch technisch logistisch integrierten Fuhrung der Luftstreitkrafte entfernt berief die Oberste Heeresleitung OHL Major Wilhelm Siegert als Sachverstandigen Leiter in die OHL der die vormals abgelehnten Vorschlage des IdFlieg aufgriff Am 11 Marz 1915 wurde durch allerhochste Kabinettsorder schliesslich ein Chef des Feldflugwesens ernannt der ohne weitere burokratische Bindung an das Verkehrswesen an den Generalquartiermeister direkt berichtete und wenn auch ohne taktisch operative Befugnisse die Fuhrung von Feldluftschiffern und Feldfliegern ubernahm und Organisation und Ausbildung der Flieger vereinheitlichen und verbessern sollte Erster und einziger Feldflugchef wurde Major i G Hermann Thomsen 8 Auch die bisher provisorisch tatigen Stofl wurden nun bestatigt und einheitlich in allen AOK tatig Sie erhielten zudem mit dem Kommando uber die aus der Etappen Organisation herausgelosten neu unterstellten Armeeflugparks auch die Moglichkeit die Fliegerabteilungen in ihrem Verantwortungsbereich logistisch zu steuern Neben einem Stamm erhielten diese Flugparks dafur entsprechend den zu versorgenden Fliegerabteilungen eigenstandige Zuge um die logistische Zusammenarbeit weiter zu optimieren Wartung Instandsetzung oder Abschub beschadigter Flugzeuge und Motoren Bevorratung und Umschlag von Ersatzteilen und Munition Ubernahme von Ersatzmaschinen deren Ausrustung und Einfliegen In den Einsatzverbanden tatige Technische Offiziere beaufsichtigten die Motorenwarte uberwachten den technischen Zustand der Flugzeuge und organisierten den Ab und Nachschub zu bzw von den Parks in die Einheiten Inzwischen hatte sich die Zahl der Fliegerabteilungen an der Front mit 25 fast verdoppelt Der neue Feldflugchef der inzwischen zum Oberstleutnant i G beforderte Hermann Thomsen sein Stabsoffizier fur Fliegertruppen Major Wilhelm Siegert und der insgesamt zehnkopfige Stab kummerten sich um effiziente Ausbildung des Personals und die technische Verbesserung insbesondere starkere Bewaffnung der deutschen Maschinen Wahrend franzosische Flugzeuge bereits uberwiegend mit Maschinenwaffen bewehrt waren waren deutsche Flieger mit ihren leichten Handwaffen praktisch wehrlos Offensive Aufklarungseinsatze waren kaum noch moglich stattdessen musste die Infanterie hinnehmen dass alliierte Flieger nahezu ungehindert uber den Stellungen kreisend das feindliche Artilleriefeuer leiteten Bis zum 1 Mai 1915 gelangten Mauser Selbstladegewehre und allmahlich auch neue leichtere Maschinengewehre an die Feldfliegerabteilungen und wurden als Defensivwaffe in die Beobachterkanzel montiert Nachdem ein MG Schutze am 19 Mai 1915 den erfolgreichen franzosischen Kampfflieger Roland Garros von der Escadrille MS 23 bei Ingelmunster mit seinem Morane Saulnier LA zur Landung gezwungen hatte inspirierte die Beutemaschine mit starr nach vorn schiessendem MG auch die Produktion eines deutschen Jagdeinsitzers Flugzeugkonstrukteur Anton Fokker wurde von der IdFlieg mit der Untersuchung des Beuteflugzeugs beauftragt und griff zusammen mit seinem Chefingenieur Platz und dem Waffenspezialisten Heinrich Lubbe das Konzept auf und verbesserte es Die Verwendung von Ablenkblechen als Geschossabweiser wie bei der franzosischen Maschine verbot sich denn Ablenkbleche wurden von den deutschen Stahlmantelgeschossen glatt durchschlagen Fokker nutzte stattdessen das bereits vor dem Krieg des LVG Konstrukteurs Franz Schneider patentierte Verfahren eines Synchronisationsmechanismus der mit der Nockenwelle des Motors den MG Abzug blockierte sobald sich das Propellerblatt vor dem MG Lauf befand Der Mechanismus wurde in einen Fokker M5K Eindecker eingebaut der als Fokker E I in Produktion ging Das neu geschaffene Jagdflugzeug wurde zunachst rein defensiv eingesetzt die Fliegerabteilungen erhielten ein bis zwei Fokker Eindecker zum Begleitschutz fur Aufklarungsmissionen Im Oktober 1915 verfugte die Fliegertruppe uber 80 Fliegerabteilungen zu je 6 Flugzeugen 8 Artillerie Fliegerabteilungen mit je 4 Flugzeugen und 2 FT Empfangs Geraten 18 Armeeflugzeugparks 12 Fliegerersatzabteilungen die beiden Brieftaubenabteilungen Ostende und Metz zu je 6 Abteilungen einen Versuchs und Ubungsflugpark der OHL und 2 Kampfstaffeln zum Heimatschutz 1916 Bearbeiten Im Juni 1916 operierten die Feldfliegerabteilungen 1 61 zu 6 Flugzeugen die Artilleriefliegerabteilungen 201 227 zu 6 Flugzeugen die Kagohl 1 5 zu 36 Flugzeugen dazu die Kampfstaffeln 31 36 die beiden Riesenflugabteilungen 500 und 501 mit je 3 4 Flugzeugen die Fliegerabteilung Pascha mit 12 Flugzeugen das Fliegerkommando Sofia in Bulgarien mit 6 Flugzeugen Fliegergruppen in der Turkei mit 20 Flugzeugen die Sonderstaffel S1 mit 6 Flugzeugen Zwei Kampfeinsitzerstaffeln mit Jagdeindeckern schutzten Mannheim und Trier mit je ca 10 Flugzeugen gegen einfliegende Bombengeschwader 17 Armeeflugzeugparks sorgten fur die Zufuhrung von Material Ende 1916 war die Gesamtzahl der an West und Ostfront verfugbaren Maschinen auf 910 C Flugzeuge 210 D Flugzeuge und 24 G Flugzeuge angestiegen in den Parks waren 423 einsatzbereite Ersatzflugzeuge verfugbar Der Grossteil der Zeppeline befand sich bei der Marine im Einsatz dazu verfugten die Heeresluftschiffer uber die Luftschiffe LZ 77 79 81 85 86 88 90 95 Z XII und SL VII die Feldluftschiffertruppe uber 45 Feldluftschifferabteilungen mit je zwei Fesselballons die unter fachlicher Beratung von Stabsoffizieren der Luftschiffertruppe StoLuft auf Heeresgruppenebene gefuhrt wurden Den Fliegerabteilungen an der Westfront waren inzwischen je vier Kampfeinsitzer angegliedert worden der Aufbau der Jagdstaffeln ging voran die Artillerieflieger waren vollstandig mit FT Geraten ausgestattet sieben Kampfgeschwader standen als Bomberformationen zur Verfugung Mit 1144 Maschinen war die Starke der Fliegertruppe zwar deutlich gestiegen stand aber dennoch vor grossen Problemen zahlenmassig und qualitativ mit der erheblichen personellen wie materiellen Uberlegenheit der Entente mitzuhalten die Mitte 1916 in der Somme Schlacht klar zutage trat Alle verfugbaren Krafte Personal Material Maschinen Industriekapazitat Rohstoffe mussten extrem effizient eingesetzt und genutzt werden das galt von den Fuhrungs und Einsatzgrundsatzen an der Front uber die Ausbildung des Personals in Etappe und Heimat bis zur Forschung Konstruktion und Produktion in der Industrie Feldflugchef Thomsen forderte die einheitliche Leitung unserer gesamten Rustung zur Luft die planmassige Entwicklung Ausbildung Bereitstellung und Verwendung aller Luftstreitkrafte und Luftabwehrmittel und die organisatorische Zusammenfassung des gesamten Flugwesens des Heeres und der Marine Die neue OHL erwirkte daher am 8 Oktober 1916 die kaiserliche Kabinettsorder Die wachsende Bedeutung des Luftkrieges erfordert es die gesamten Luftkampf und Luftabwehrkrafte des Heeres im Felde und in der Heimat in einer Dienststelle zu vereinigen Hierzu bestimme ich der einheitliche Aufbau die Bereitstellung und der Einsatz dieser Kriegsmittel wird einem Kommandieren General der Luftstreitkrafte Kogenluft ubertragen der dem Chef des Generalstabes unmittelbar unterstellt wird Der Chef des Feldflugwesens tritt unter Aufhebung seiner Dienststelle als Chef des Generalstabes zum Kommandierenden General der Luftstreitkrafte Die Seeflieger blieben weiterhin der Marine zugeordnet Um sich verscharfenden Konflikte mit dem Reichsmarineamt uber die Versorgung mit Flugzeugen Motoren und Personal zu losen war dem Stab des Feldflugchefs ein Marineoffizier hinzugefugt worden Die Marine verfugte uber folgende Fliegerkrafte Bezeichnung StandortSeeflugstation Nordsee HelgolandSeeflugstation Nordsee BorkumSeeflugstation Nordsee NorderneySeeflugstation Nordsee ListSeeflugstation Nordsee TondernSeeflugstation Ostsee HoltenauSeeflugstation Ostsee PutzigSeeflugstation Marine Korps Zeebrugge1 Marine Feldflieger Abteilung Ghistelle2 Marine Feldflieger Abteilung MeleKustenfliegerstaffel I Kustenfliegerstaffel II Der Kogenluft Generalleutnant Ernst von Hoeppner galt obwohl als Kavallerist ohne bisherige Erfahrung in der Fliegerei als ausgezeichneter Truppenfuhrer mit liebenswurdigem Wesen aber von energischer Willens und Durchsetzungskraft Hoeppners rechte Hand als Chef des Stabes blieb Oberstleutnant Thomsen 9 Major Siegert war fur die Heimatorganisation zustandig Am 20 November 1916 wurde der Begriff Luftstreitkrafte als selbstandiger Bestandteil des Feldheeres offiziell eingefuhrt Eine Woche spater wurden wie bereits zuvor in der franzosischen Aeronautique Militaire die Stabsoffiziere der Flieger bei den AOK zu Kommandeuren der Flieger Kofl ernannt und erhielten damit das Kommando uber alle Fliegerverbande der Armee An Schwerpunkten der Front erhielten Gruppenfuhrer der Flieger Grufl das Kommando uber 6 8 Abteilungen um Aufklarer Jager und Artillerieflieger einheitlich zu fuhren Anstatt einzelner Begleitjager in den Fliegerabteilungen wurden die mit Kampfzweisitzern ausgerusteten Schutzstaffeln zum Einsatz gebracht Militarisch fragwurdig zeigte sich jedoch die Herauslosung aller bayerischen wurttembergischen badischen und sachsischen Flieger aus den bisherigen Verbanden und deren Eingliederung in landsmannschaftliche Truppenteile Zum Ausbau der Fliegertruppe kam Ausbildungs und Ausrustungshilfe fur die Verbundeten insbesondere der Turkei Bereits 1915 war Leutnant Hans Joachim Buddecke von der Feldfliegerabteilung 23 mit seinem Fokker in die Turkei in Marsch gesetzt worden um an der Gallipoli Front Jagdeinsatze zu fliegen Hauptmann Serno wurde Anfang 1916 nach Konstantinopel kommandiert um als Feldflugchef den Aufbau der osmanischen Fliegertruppe nach deutschem Vorbild zu organisieren Im Rahmen der Operation Pascha ubernahm eine in Czernahevic stationierte Transportfliegerabteilung den Transport von technischem Material und Ersatzteilen nach Adrianopel wahrend die verstarkte Fliegerabteilung 300 das deutsch turkische Expeditionskorps in Palastina unterstutzte Die dort kampfende deutsch turkische Heeresgruppe F wurde im Laufe des Krieges durch mehrere deutsche Feldfliegerabteilungen 300 305 und eine Jagdstaffel Jasta F verstarkt Nach gleichem Vorbild unterstutzte ab Mai 1916 ein Fliegerausbildungskommando in Sofia die bulgarischen Streitkrafte beim Aufbau ihrer Fliegertruppe nach deutschem Muster 1917 Bearbeiten Inzwischen spezialisierten sich auch Kampfflieger auf die Nachtjagd und die Bombengeschwader auf Nachteinsatze Besonders zu erwahnen sind die Lt Peters und Hans Frowein der Fliegerabteilung 12 die mit ihrer DFW C V am 11 Februar 1917 uber dem franzosischen Bomberflugplatz Malzeville zwei landende Bomber abschossen sowie der Kommandeur des auf Nachtangriffe spezialisierten Bogohl 1 Hptm Alfred Keller der sich bei Kriegsbeginn bereits als Fuhrer der Feldfliegerabteilung 27 ausgezeichnet hatte Die Fliegerabteilungen der Westfront waren mit mindestens 160 PS teilweise sogar mit den seit August zulaufenden 200 bzw 260 PS starken C Flugzeugen und zweitem starren MG fur den Piloten ausgerustet Nach allen Umstrukturierungen hatten die deutschen Luftstreitkrafte am 1 April 1917 schliesslich folgende Starke erreicht 37 Jagdstaffeln und 3 Kampfeinsitzerstaffeln zu 14 Flugzeugen 30 Schutzstaffeln zu 6 Flugzeugen 81 Fliegerabteilungen 39 zu 4 Flugzeugen 42 zu 6 Flugzeugen dazu 4 Fliegerabteilungen in der Turkei und eine in Bulgarien 15 Artilleriefliegerabteilungen zu 6 Flugzeugen 3 Bombengeschwader der Obersten Heeresleitung zu 36 Flugzeugen in 6 Staffeln sowie 9 weitere Bombenstaffeln zu 6 Flugzeugen die beiden Riesenflugzeugabteilungen und 17 Armeeflugzeugparks Daneben existierten 13 Fliegerersatzabteilungen 13 Schulen fur Artilleriebeobachter Fliegerschutzen Beobachter Waffenmeister Jagdflieger und Flugzeugfuhrer die Geschwaderschule in Freiburg i Br Und Lehrabteilungen kommandos fur FT Personal und Infanterieflieger Auch die Versuchs und Ubungsflugparks Ost und West wurden zu Beobachterschulen umgestaltet Weitere drei Jagdstaffeln drei Artilleriefliegerabteilungen und sechs Reihenbildzuge mit je drei Flugzeugen fur schnelle und systematische Aufklarungsaufgaben sollten aufgestellt werden Im Zuge des Amerikaprogramms einer Aufrustungsoffensive die aufgrund des amerikanischen Kriegseintritts am 4 April 1917 am 3 Juli 1917 beschlossen wurde sollten die Fliegerkrafte materiell weiter verstarkt werden Inzwischen kampften 46 000 Mann mit 2 360 Flugzeugen an der Front in der Heimatorganisation dienten weitere 42 000 Mann sowie 750 Mann mit 100 Flugzeugen fur den Heimatschutz Vorgesehen war die Aufstellung weiterer 40 Jagdstaffeln 16 Artilleriefliegerabteilungen Ausbau der Schulorganisation Aufbau einer Jagdstaffelschule einer weiteren Ersatzabteilung die Zuweisung von 1 500 MG monatlich ab Oktober 1917 eine Personalverstarkung um 28 643 Mann bis Ende des Jahres die Verdoppelung der Produktionskapazitat auf 2 000 Flugzeuge und 2 500 Motoren im Monat was unter dem Druck von Rohstoffknappheit allerdings nur teilweise realisiert werden konnte Kampf und Jagdgeschwader wurden nun per Bahntransport an bedrohte oder wichtige Frontabschnitte geworfen Drohende Frontdurchbruche und vor allem die Gefahrdung der wichtigen U Boot Basen am Kanal wurde verhindert wobei Hptm Helmut Wilberg sich als Kommandeur der Flieger Kofl bei der 4 Armee besonders bewahrte Die Fliegertruppe war Ende 1917 angewachsen auf 20 Kommandeure der Flieger bei den AOK Kofl 12 Gruppenfuhrer der Flieger Grufl 48 Fliegerabteilungen zu 6 Flugzeugen 105 Fliegerabteilungen A 68 zu 6 Flugzeugen 37 zu 9 Flugzeugen 6 Fliegerabteilungen F in der Turkei zu 6 Flugzeugen ein Jagdgeschwader zu 4 Staffeln und 51 weitere Jagdstaffeln mit je 14 Flugzeugen 30 Schlachtstaffeln 3 Bombenstaffel der Obersten Heeresleitung zu je 4 Staffeln 2 Riesenflugzeugabteilungen 6 Reihenbildzuge zu 3 Flugzeugen 2 Jagdstaffelschulen zu je 12 Flugzeugen und 8 Kampfeinsitzerstaffeln zu je 12 Flugzeugen Neben den Einheiten der Luftstreitkrafte verfugten die unter dem Kommando der kaiserlichen Marine stehenden Seeflieger Ende 1917 uber Kommandeur der Flieger der Hochseestreitkrafte mit Stab Seeflugstation Helgoland Borkum Norderney Sylt Kommandeur der Flieger beim Festungsgouvernement Wilhelmshaven Landflugstation Tondern Nordholz Barge Wangerooge Hage Kommandeur der Flieger der Ostseestreitkrafte Landflugstation Kiel Seeflugstationen Apenrade Flensburg Holtenau Warnemunde Putzig Kommandeur der Flieger beim Befehlshaber der Baltischen Gewasser Seeflugstationen Libau Windau Glyndwr Kommandeur der Flieger beim Marine Corps Flandern Seeflugstationen Zeebrugge OstendeMarine Feldflieger Abteilungen Mariakerke MaeleMarine Jagdstaffeln Mariakerke MaeleKustenfliegerstaffeln 1 und 2 KustenschutzstaffelSeeflugstation Chanak Dardanellen Seeflugstation Kawak Bosporus Seeflugstation Xanthi Schwarzes Meer Seeflugstation Warna Schwarzes MeerSeeflugstation Zupuldak Schwarzes MeerSeeflugstation Constanza Schwarzes MeerSeeflugstation Diungi Schwarzes Meer 1918 Bearbeiten Nach dem Zusammenbruch Russlands und dem Ende des Zwei Frontenkrieges manifestiert durch den am 3 Marz 1918 abgeschlossenen Friedensvertrag von Brest Litowsk wurden noch einmal erhebliche Verstarkungen fur die grosse als kriegsentscheidend geplante deutsche Fruhjahrsoffensive Unternehmen Michael vor dem absehbaren Eingreifen der Amerikaner frei Eine letzte gewaltige Kraftanstrengung setzte alles auf eine Karte fur die grosse Entscheidungsschlacht im Westen Die Gliederung der Luftstreitkrafte umfasste bei Beginn der Offensive am 21 Marz 1918 folgende Krafte Bezeichnung Abkurzung Anzahl BemerkungKommandeure der Flieger Kofl 20 I XXGruppenfuhrer der Flieger Grufl 20 1 16Flieger Abteilungen FA 48 1 48 zu 6 Flugzeugendavon Luftbildabteilungen FA 10 FA 3 5 12 18 23 39 40 44 46Flieger Abteilungen Artillerie FA A 100 68 zu 6 und 30 zu 9 Flugzeugendavon Luftbildabteilungen FA A 4 FA A 260 261 276 289Reihenbildzuge RBZ 1 6 zu je 3 FlugzeugenFlieger Abteilungen Heeresgruppe F Turkei FA 5 300 305Schlachtstaffeln Schlasta 30 1 30 zu 6 FlugzeugenRiesenflugzeug Abteilungen RFA 2 501 502Bombengeschwader der obersten Heeresleitung Bogohl 7 1 7Armee Flugparks AFP I XXJagdgruppenfuhrer 1 5 z B Jagdgruppe 6 mit Jasta 7 20 40 50 Jagdgruppe 9 mit Jasta 3 37 54 56Jagdgeschwader JG 1 JG 1 Jastas 4 6 10 11 Jagdstaffeln Jasta 1 77 ohne 55 76Kampfeinsitzerstaffeln KEST 1 10 10Jagdstaffelschulen Jastasch 2 Valenciennes Famars NivellesFliegerubungsabteilung 1 Sedan fur Ubungen und Vorfuhrungen bei der Stabsoffizierausbildung Fliegerausbildungskommando 1 SofiaIm Reichsgebiet bestanden folgende Einrichtungen Bezeichnung AnzahlFlieger Ersatz Abteilungen 16Flieger Beobachter Schulen 7Militar Fliegerschulen 11Zivile Fliegerschulen 14Geschwaderschulen 1Flieger Schiessschule 1 Asch Belgien Flieger Waffenmeisterschule 1Artillerie Fliegerschulen 2 Alt Autz Doblen Bombenlehranstalt 1 Frankfurt Oder Funkerlehranstalt 1 Neuruppin Riesenflugzeug Ersatzabteilung 1 Koln Motorschulen 6Artillerie Fliegerkommandos 2 Thorn Wahn Fliegerkommando Nord 1 Flensburg Flugzeughallen Bauwerke 4Flugzeughallen Baukompanien 2Nach dem Scheitern der Grossoffensive dem Eintreffen amerikanischer Truppen dem Masseneinsatz alliierter Tanks und der steigenden Kraftuberlegenheit in der Luft waren die deutschen Truppen am Rande der Erschopfung Am 8 August 1918 kam mit dem 30 km breiten und 11 km tiefen Frontdurchbruch zwischen Albert und Montdidier mit dem schwarzen Tag des deutschen Heeres die unvermeidliche militarische Wende Zu diesem Zeitpunkt umfassten die deutschen Luftstreitkrafte an der Front folgende Verbande Bezeichnung Abkurzung Anzahl BemerkungKommandeure der Flieger Kofl 20 I XXGruppenfuhrer der Flieger Grufl 20 1 20Flieger Abteilungen FA 48 1 48Flieger Abteilungen Artillerie FA A 100 199 298Reihenbildzuge RBZ 1 6 zu je 3 FlugzeugenFlieger Abteilungen Heeresgruppe F Turkei FA 5 300 305Schlachtstaffeln Schlasta 43 1 38 45 47 49 52 52Riesenflugzeug Abteilungen RFA 2 501 Morville 502 Scheldewindeke Bombengeschwader der obersten Heeresleitung Bogohl 8 1 8Armee Flugparks AFP 14 I IX XVII XIX A B CJagdgeschwader JG 3 JG 1 Jastas 4 6 10 11 Monthussart FermeJG 2 12 13 15 19 5 ArmeeJG 3 2 26 27 36 SissonneJagdstaffeln Jasta 1 80 ohne 55 79Kampfeinsitzerstaffeln KEST 1 10 10Die Krafte der Marine sowie in der Heimat blieben weitgehend unverandert Zwischen Januar und September 1918 schossen deutsche Flieger 3732 alliierte Flugzeuge ab und verloren 1099 Maschinen 10 Kriegsende Bearbeiten Bei Kriegsende war die deutsche Fliegertruppe von etwa 4 200 Mann mit 300 Flugzeugen mit denen sie in den Krieg gezogen war auf 80 000 Mann mit 5 000 Flugzeugen angewachsen Deutsche Flieger blieben 7 425 mal im Westen und 358 mal im Osten Sieger im Luftkampf gegen feindliche Flugzeuge dazu schossen sie 614 gegnerische Fesselballons ab 3 128 deutsche Flugzeuge kehrten vom Einsatz nicht zuruck Die Gesamtverluste der Fliegertruppe betrugen 12 533 Mann an Toten und Verwundeten davon waren 4 578 Flieger und 299 Mann Bodenpersonal gefallen und weitere 1 962 Mann in der Heimat bei Flugunfallen todlich verungluckt 1372 Mann waren vermisst 11 76 Fliegern wurden der Pour le Merite die hochste preussische Tapferkeitsauszeichnung fur Offiziere verliehen 12 Weitere 69 Flieger wurden mit dem Goldenen Militar Verdienst Kreuz der hochsten preussischen Tapferkeitsauszeichnung fur Unteroffiziere und Mannschaften ausgezeichnet 13 90 der Flugzeugproduktion auf Seiten der Mittelmachte lag in deutscher Hand 47 637 Flugzeuge was allerdings weniger als ein Drittel der alliierten Produktion ausmachte waren in Dienst gestellt worden Bis Kriegsende waren davon etwa 26 000 zerstort verschrottet oder ausgesondert Von der deutschen Flugabwehrartillerie wurde wahrend des Krieges abgeschossen 14 Jahr Flugzeuge Luftschiffe1915 51 11916 322 11917 4671918 748Summe 1588 2Davon 51 Abschusse mit Hilfe von Flakscheinwerfern Nach der Niederlage Deutschlands verbot Artikel 198 des Versailler Vertrags Deutschland Luftstreitkrafte weder zu Lande noch zu Wasser als Teil seines Heerwesens zu unterhalten Die 1919 noch etwa 14 000 verbliebenen Flugzeuge und 27 520 Motoren der bereits aufgelosten Fliegertruppe wurden 1919 an die Siegermachte abgeliefert bzw verschrottet Gliederung und Einsatz der deutschen Heeres Luftstreitkrafte BearbeitenGrundgliederung August 1914 bis November 1918 Bearbeiten Formation Bezeichnung Auftrag Aug 14 Feb 15 Okt 15 Apr 16 Juni 17 Marz 18 Juli 18 Nov 18JagdfliegerKEK Kampfeinsitzerkommando Jagd und Begleitschutz 3Jasta Jagdstaffel Jagd und Begleitschutz 37 80 80 81Kesta Kampfeinsitzerstaffel Abfangjagd Heimatschutz 10 10 11AufklarungsfliegerFFA spater FA Feldfliegerabteilung Fliegerabteilung Aufklarung 33 61 80 81 48 47 53 39FstFA Festungsfliegerabteilung Aufklarung 7 5 4AFA spater FA A Fliegerabteilung Artillerie Artilleriebeobachtung 8 27 96 98 98 93SchlachtfliegerSchusta Schutzstaffel Luftnahunterstutzung Begleitschutz 30Schlasta Schlachtstaffel Schlachteinsatze Luftnahunterstutzung 38 43 43BombenfliegerBA Brieftaubenabteilung Tarnbezeichnung taktische Bomber 1 2Kasta Kampfstaffel taktische Jagdbomber 6Kagohl Kampfgeschwader der Obersten Heeresleitung taktische Jagdbomber 5 4Bogohl Bombengeschwader der Obersten Heeresleitung strat Langstreckenbomber 7 8 8RFA Riesenflugzeugabteilung strat Langstreckenbomber 2 2 2 2 1Daneben bestanden bei Waffenstillstand 1918 7 Reihenbildzuge RBZ 21 Armeeflugparks AFP 2 Jagdstaffelschulen JastaSch 1 Schlachtstaffelschule Fliegerschiessschule Asch Artillerie Fliegerschule Ost I und IIUnd zahlreiche Ausbildungseinrichtungen und Spezialverbande Die Fliegerabteilungen verfugten uber sechs die Festungsfliegerabteilungen zunachst nur uber vier Flugzeuge Die Starke der Jagdstaffeln variierte grundsatzlich verfugte eine Staffel uber 14 Piloten und Flugzeuge sowie vier Reservemaschinen Die Luftschifferabteilungen verfugten uber 3 5 Ballonzuge jeder davon mit einem Fesselballon plus einem in Reserve Die Ballonbeobachter verfugten uber Feldfernsprecher vom Typ Telefunken und Gewehre zur Selbstverteidigung Gefechtsauftrag Bearbeiten nbsp Aufbau und Fernsprechverbindungen der Feldluftschiffertruppe 1918 nbsp Aufbau und Fernsprechverbindungen der Fliegertruppe 1917Auftrag und Einsatzgrundsatze fur Luftschiffer sowie Feld und Festungsflieger waren bei Kriegsbeginn nur wenig beschrieben Als Kernaufgabe der Flieger galt zunachst die taktische Aufklarung zum Teil auch die Erkundung von Gelandeabschnitten und die Verbindungsaufnahme zwischen Gefechtsstanden die der Luftschifftruppe war die weitraumigere Aufklarung und der Bombenwurf Im Laufe des Krieges entwickelten sich zahlreiche Aufgabenbereiche Taktische Aufklarung Gefechtsfelderkundung Nahaufklarung Bearbeiten Der Hauptauftrag der Flieger war zunachst die taktische Aufklarung und Erkundung Zunachst erhielten Flieger wenn uberhaupt von den vorgesetzten Armeekorps nur eine grobe Beschreibung des Raums in dem sie aufklaren sollten ohne klare Einweisung in das Lagebild wo stehen eigene Krafte wo steht der Feind Die Befehlshaber vertrauten im Zweifelsfall oft den Lagemeldungen der Kavallerie mehr als jenen der Flieger eine ubergreifende Gesamtauswertung von Fliegermeldungen uber die Gesamtlage existierte nicht und den Flugzeugbeobachtern mangelte es zunachst an Einsatzerfahrung Zunehmend scheiterten Kavalleriepatrouillen jedoch im gegnerischen MG und Artilleriefeuer das Uberbringung von Meldungen durch Meldereiter und Brieftauben war zeitraubend Bei idealer Wetterlage im August 1914 brachten Flugzeuge raschere und zuverlassigere Beobachtungsergebnisse Deren Meldungen uber den Ruckzug der belgischen Armee beim Wettlauf zur Nordsee und an der Ostfront hatten wachsenden Einfluss auf die Operationsfuhrung Bei der Schlacht bei Tannenberg hatte eine deutsche Flugzeugbesatzung Ernst Canter und Karl Mertens den uberraschenden Anmarsch feindlicher Reservekrafte festgestellt war daraufhin unmittelbar neben dem Armeegefechtsstand gelandet um diese Eilnachricht zu uberbringen und hatte damit entscheidend zum Sieg uber die russische 2 Armee beigetragen Tarnung und Deckung vor Fliegersicht im folgenden Stellungskrieg machten die bisherige Augenerkundung bald unmoglich und fuhrten zur Luftbildaufklarung wobei Handkameras mit 25 cm Brennweite spater auch festeingebaute 50 und 70 cm Flugzeugkameras eingesetzt wurden Strategische Aufklarung Fernaufklarung Bearbeiten Problematisch war dagegen der zu geringe Operationsradius der Aufklarungsflugzeuge fur die strategische Erkundung und Langstreckenaufklarung war zwar das Militarluftschiff geeigneter wurde aber an der Westfront kaum dafur genutzt So wurde die Ankunft der britischen Expeditionstruppen in den zu weit entfernt liegenden Kanalhafen erst bemerkt als diese in den Operationsradius der Flugzeuge gerieten und die deutschen Angriffsspitzen liefen fast unvorbereitet bei Mons auf britische Abwehrstellungen auf Die deutschen Militarluftschiffe uber die bei Kriegsbeginn fast ausschliesslich das Heer verfugte konnten dagegen langer und weitraumiger operieren 15 Doch die Luftschiffe Z VII und Z VIII gingen bereits im August uber Frankreich verloren da die verwundbaren Gasriesen bei der taktischen Gefechtsfeldaufklarung dem heftigen Abwehrfeuer von Bodentruppen zum Opfer fielen lediglich Z IX fuhrte zwei strategische Aufklarungsfahrten gegen Boulogne und Gent durch Die vorherrschenden Wetterverhaltnisse und die dichtere Abwehr erschwerten den Einsatz der Luftschiffe an der Westfront Die Luftschiffe bewahrten sich bei der weitgreifenden Aufklarung an der Ostfront und uber der See zumal sie per Funktelegrafie Meldungen an Bodenstationen oder Schiffe zeitgleich weitergeben konnten Erst im Laufe des Krieges wurde das Flugzeug auch zum Mittel der strategischen Aufklarung Mit hochauflosenden Kameras und Reihenbildnern versehene Hohenaufklarer drangen tief in das gegnerische Gebiet vor Reihenbildzuge Stabsbildabteilungen und gegen Ende des Krieges auch Lichtbild Fliegerabteilungen lieferten mit Serienaufnahmen den Staben die Moglichkeit Gelande und Ziele im feindlichen Hinterland genau zu kartografieren Artilleriebeobachtung Bearbeiten nbsp Die Fliegerabteilung A 272 im Kriegsjahr 1917 BallonaufstiegNeben den Fliegerabteilungen wurden bei Kriegsbeginn auch 8 Feldluftschiffer und 17 Festungsluftschiffertrupps mobilisiert Deren Ballons waren fur den Bewegungskrieg verlastbar und mobil im Stellungskrieg boten die an Stahlseilen befestigten stationaren Fesselballons ein deutliches Ziel fur die feindliche Abwehr Die Ballonbeobachter kommunizierten per Feldtelefon und leiteten auf diese Weise verdrahtet mit den Artilleriegefechtsstanden insbesondere das Einschiessen der schweren Artillerie Neben der Gefechtsfeldaufklarung orteten Beobachter auch vom Flugzeug aus Feindziele und leiteten das Einschiessen uber Signalzeichen was jedoch klare und unmissverstandliche Zeichengebung direkte Sichtverbindung zwischen Bodenstation und Flugzeug und eingespielte Schiessverfahren erforderte 1912 waren erstmals Versuche durchgefuhrt worden die Artillerie durch Flugzeugbeobachter auf Feindziele einzuschiessen 1913 wurden daraufhin drei Flugzeugbeobachter zur artilleristischen Ausbildung in die Truppe kommandiert um entsprechende Einschiessverfahren zu uben Mit dieser vollig unzureichenden Vorbereitung lagen die deutschen Flieger deutlich hinter den wesentlich fortschrittlicher operierenden franzosischen Fliegern Man verstandigte sich durch Auslegen farbiger Sichtzeichen am Boden und Abfeuern farbiger Leuchtpatronen in der Luft die oft aber nur schwer auszumachen waren Im Dezember 1914 gingen die ersten Funk Telegrafen Sendegerate an die Front dadurch wurde die Feuerleitung aus dem Flugzeug oder aus Fesselballonen Luftschiffertruppe wesentlich vereinfacht Frontversuche hatten gezeigt dass die Funkreichweite aus dem Flugzeug zwischen 30 und 42 km betrug im Februar 1915 begann das Funkerlehrkommando in Doberitz daher einsatztechnisch die Funk Telegrafie zwischen Flugzeug und Bodenstation mit neuen FT Geraten von Huth und Telefunken zu erproben Im Marz erprobten bereits drei Fliegerabteilungen die neuen Einschiessverfahren aus der Luft funkten deren Koordinaten an die Batteriestellungen und korrigierten die Trefferlage per FT Sendegerat zunachst noch ohne Empfangsteil Die Verfahren wurden weiter verbessert und die Entwicklung leichterer Gerate ermoglichte nun auch den Einbau von FT Sende und Empfangsstationen in das Flugzeug Bereits im Juni 1915 gelang ein Feindflug bei dem zwei Flugzeuge miteinander und mit der Bodenstation Verbindung hielten 1916 wurde FT erstmals bei einer Lehrvorfuhrung im Geschwaderflug durchgefuhrt Bei den FT Sendern handelte es sich um die bis 1925 gebrauchlichen Loschfunkensender beim FT Empfangsteil um Detektorempfanger Die Sender arbeiteten im Langwellen und Mittelwellenbereich anfangs hatten sie eine Leistung von 125 Watt in den Riesenflugzeugen wurden spater Gerate mit bis zu 500 Watt eingebaut Der Erste Weltkrieg markierte den eigentlichen Beginn des Flugfunks 16 Neu aufgestellte Artillerie Fliegerabteilungen AFlA wurden den Korpsartilleriefuhrern unterstellt und von diesen oft aber bis auf Divisionsebene verteilt Diese AFlA spater FA A waren mit zunachst nur uber vier B oder C Flugzeugen mit eingebauten FT Geraten ausgestattet jede Abteilung erhielt zudem zwei FT Gerate als Boden Empfangsstation Als Artilleriebeobachter wurden bevorzugt ausgebildete Artillerieoffiziere verwendet die als Beobachter aus der Luft das eigene Artilleriefeuer leiteten aber auch allgemeine Aufklarungseinsatze flogen Da als Flugzeugfuhrer auch Unteroffiziere und Mannschaften in Frage kamen wurden weitere Piloten fur den Aufbau anderer Einheiten oder die Jagdfliegerei gewonnen Die Aufklarungsflugzeuge 1916 wegen der immer starkeren Flugabwehr bereits in Hohen von uber 4000 m operierend lieferten mit hoch auflosenden Kameras und spater auch Reihenbildnern wichtige Erkenntnisse bis tief aus dem Hinterland des Feindes Ganze Frontabschnitte wurden systematisch fotografiert bei den Armeeoberkommandos entstanden Stabsbild Abteilungen mit Labor Instandsetzungs und Archiveinrichtungen Die ihnen zugeordneten Fliegerabteilungen erhielten Flugzeuge mit Reihenbildkameras zur systematischen strategischen Aufklarung und Kartierung des gegnerischen Stellungs und Etappenraumes und Funkgerate meist fur vier ihrer sechs Flugzeuge Die von den Unternehmen Zeiss Gorz Ernemann und Messter entwickelten speziellen Reihenbildkameras mit grosser Brennweite wurden senkrecht aufgehangt in die Maschinen eingebaut Durch stereoskopische Aufnahmetechniken entstanden raumlich dimensionierte Bildaufnahmen die Vermessungstechniker und Kartografen in entsprechend gefertigte Frontkarten fur die Stabe umsetzten Luftnahunterstutzung Bearbeiten Ab 1916 wurden die Zweisitzer mit zwei Maschinengewehren bestuckt nach vorn mit einem starren synchronisierten MG fur den Piloten und nach hinten mit einem beweglichen MG fur den Beobachter Diese Schutzflieger konnten den schweren Kampfzweisitzern im Gefecht besser folgen und sich auf die Abwehr gegnerischer Jagdflieger konzentrieren und ihren Kameraden bei deren Aufklarungs oder Bombereinsatzen den Rucken freihalten Starkere Motoren erlaubten grossere Zuladung an Bomben oder Ausrustung und grossere Reichweite Zur Schutzaufgabe kamen jedoch bald auch taktische Kampfauftrage So waren die Besatzungen bei Nahaufklarungseinsatzen gezwungen aufgrund des unubersichtlichen Trichtergelandes ihren Auftrag in niedriger Hohe durchzufuhren wobei sie die Bodenabwehr mit MG Feuer oder leichten Bomben niederhielten und zunehmend in die Erdkampfe direkt eingriffen Bekannt wurde der Angriff der Schutzstaffel 7 unter Hauptmann Wolfgang Zorer deren Kernauftrag eigentlich im Begleitschutz fur Aufklarer und Bomber lag am 24 April 1917 Mit den Bordwaffen ihrer Maschinen griff die Staffel in die Gefechte der Bodentruppen ein und verhalf einem deutschen Gegenangriff bei Gravelle durch Niederhalten gegnerischer Artillerie zum Erfolg Derartige Erfahrungen fuhrten dazu dass der Ruf nach direkter Luftnahunterstutzung immer grosser wurde bildete man nach dem Vorbild der Jagdstaffeln auch Schutz spater Schlachtstaffeln die mit leichten spater auch gepanzerten zweisitzigen Kampfflugzeugen direkt in die Bodenkampfe eingriffen Da die Infanterie statt frontaler Massenangriffe und breiter Schutzengraben immer mehr zur Stosstrupp und Stutzpunkt Taktik bei beweglicher Gefechtsfuhrung uberging kam der Verbindung und Zusammenarbeit zwischen Infanterie und Schlachtfliegern auch als Infanterieflieger bezeichnet immer grossere Bedeutung zu Fliegerschutzen griffen mit MG und Handgranate in die Bodenkampfe ein warfen Meldungen ab und versorgten einzelne Stosstrupps sogar mit Trinkwasser spater auch mit Proviantbomben Jagdeinsatz und Luftkampf Bearbeiten Im Juni traf das erste E Flugzeug bei der Fliegerabteilung 6b b bayrisch in Buhl Saarburg ein die zwar an einem eher ruhigeren Frontabschnitt operierte aber in der Einflugschneise der franzosischen Bomberformationen nach Suddeutschland lag Diese Maschine mit der Bezeichnung Fok E I 2 15 wurde von Leutnant Kurt Wintgens der personlich bei Fokker in Schwerin Gorries auf der Maschine geschult worden war nach Mannheim geflogen wo sie durch Oberleutnant von Buttlar von der IdFlieg abgenommen wurde Wintgens erzielte bereits am 1 Juli 1915 gegen 18 Uhr knapp ostwarts Luneville in 2500 m Hohe seinen ersten Luftsieg gegen einen franzosischen Morane Saulnier Parasol Heftige Bodenabwehr hinderte Wintgens jedoch daran den Absturz zu verfolgen und den Aufschlag auf franzosischem Gebiet zu beobachten Am 4 Juli 1915 konnte Leutnant Wintgens bei Schlucht in Lothringen ein weiteres franzosisches Flugzeug zur Landung zwingen wahrend der Pilot Oswald Boelcke mit seiner Albatros C I ein Feindflugzeug so ausmanovrierte dass sein Beobachter es mit MG Feuer zum Absturz brachte Anton Fokker war inzwischen mit dem weiteren Eindecker Piloten Leutnant Otto Parschau und den werksneuen Maschinen E I 3 15 und 1 15 zum Hauptquartier des Deutschen Kronprinzen in Stenay geflogen um die Maschinen dort personlich vorzufuhren Der einsitzige Eindecker uberzeugte als Kampfflugzeug nicht zuletzt dadurch dass er bei gleichen Flugleistungen mehr Gewicht an Waffen und Munition zuladen konnte Gezielt wurde nicht durch umstandliches Hantieren des Beobachters im Fliegerjargon Franz an der Waffe unter gleichzeitiger Verstandigung mit dem Flugzeugfuhrer Emil sondern durch Anvisieren des Feindes mit der ganzen Maschine durch den Piloten Das ermoglichte auch den Angriff auf Feindflugzeuge anstatt deren Bekampfung auf der Flucht Hinzu kam das Uberraschungsmoment denn der Frontalangriff durch ein gegnerisches Kampfflugzeug war alliierten Fliegern bis dahin unbekannt Am 16 Juli 1915 waren bereits elf Eindecker an der Front sie operierten zunachst als Begleitschutz fur die schwerfalligen B und C Flugzeuge der Feldfliegerabteilungen die nun wieder ungehindert ihren Auftrag ausfuhren konnten Obwohl den Fokkerpiloten aus Geheimhaltungsgrunden das Uberfliegen der Front verboten war hatten diese bis zum 1 August bereits funf Abschusse erzielt darunter der erste anerkannte Luftsieg mit einem Eindecker durch Leutnant Kurt Wintgens am 15 Juli 17 und der erste Luftsieg des Leutnant Max Immelmann von der FA 62 Am 9 August hatte Wintgens bereits seinen dritten Gegner besiegt bei Gondrexange am 19 August schoss Oswald Boelcke seinen ersten Gegner ab Immelmann und Boelcke erzielten bei der Schlacht in der Champagne weitere Abschusse wahrend ihr Kamerad Wintgens in Lothringen aufgrund der schlechten Wetterbedingungen nicht zum Zuge kam Hauptmann Stenzel Stofl bei der 6 Armee zog einige Eindeckerpiloten zu einem Kampf Einsitzer Kommando KEK zusammen Im Verband und offensiv eingesetzt errangen die deutschen Kampfeindecker von alliierter Seite als Fokker Plage bezeichnet an ihrem Frontabschnitt bald die Luftuberlegenheit Als Ende 1915 immer ofter feindliche Geschwader in das Reichsgebiet einflogen und Bombardierungen durchfuhrten wurden die ersten Kampfstaffeln fur den Heimatschutz aufgestellt Da es den Alliierten bisher noch nicht gelungen war den Synchronisationsmechanismus nachzubauen montierten sie MG an den Flugzeugen so dass sie uber den Propeller hinweg oder seitlich an ihm vorbeischossen oder verwendeten Druckpropellerflugzeuge mit freiem Schussfeld nach vorn Angesichts dieser schwierigen Situation griff Feldflugchef Thomsen eine Denkschrift von Oswald Boelcke auf der die Aufstellung selbstandig operierender Jagerstaffeln forderte die uber reine Begleitschutz und Sicherungsauftrage hinausgehend systematisch Feindflugzeuge angreifen und abschiessen sollten Hauptmann Haehnelt Stofl der 5 Armee bei Verdun fasste alle verfugbaren Jagdflugzeuge in seinem Bereich zusammen und bildete daraus in Starke von je 10 12 Eindeckern drei Jagdgruppen die eine in Sivry unter Leitung Boelckes die beiden anderen in Avillers und Bantheville Nach diesem Vorbild entstanden bei der Fliegerabteilung 32 in Berthincourt und der Fliegerabteilung 23 in Roupy weitere Jagdgruppen Die Eindecker hatten mit der Fokker E IV mit zwei MGs die Grenzen ihrer Leistungsfahigkeit erreicht deren Produktion durch Engpasse bei Umlaufmotoren nicht weiter gesteigert werden Leutnant Immelmann der das KEK 3 bei der Feldfliegerabteilung 9 fuhrte hatte sich versuchsweise gar ein drittes MG in seine E IV montieren lassen sturzte jedoch bei Sallaumines mit seiner Maschine am 16 Juni 1916 todlich ab vermutlich nachdem im Kampf durch Versagen den Synchronisationsgetriebes das eigene MG Feuer seinen Propeller zersagt hatte Die Eindecker erwiesen sich jedoch im Gefecht vor allem den wendigeren franzosischen Nieuport Doppeldeckern unterlegen hinzu kam der untaugliche Versuch der alliierten Luftuberlegenheit durch defensive Einsatztaktiken wie das ineffiziente und kraftebindende Sperrefliegen und die Abstellung von Jagdflugzeugen als Begleitschutz durch deutsche Kampfflugzeuge zu begegnen Die Kampfeinsitzer stiegen zumeist immer noch einzeln auf und kamen nur gelegentlich beim Pirschflug zur Jagd auf feindliche Maschinen Uber den entscheidenden Schlachtfeldern der Somme und uber Verdun beherrschten Englander und Franzosen den Luftraum In der Entwicklung befanden sich inzwischen leistungsstarkere Kampfdoppeldecker mit grosser Feuerkraft durch ein zweites synchronisiertes MG und mit starkeren Reihenmotoren 160 bis 200 PS diese Jagdflugzeuge sollten unter der Fuhrung erfolgreicher Kampfflieger in kampfstarken Staffeln zum offensiven Einsatz gebracht werden So erhielt Oswald Boelcke den Auftrag fronterfahrene Piloten aus verschiedenen Einheiten auszuwahlen Er stellte die Jagdstaffel Jasta 2 auf der aus der Turkei zuruckgekehrte Hans Joachim Buddecke bildete aus dem Kampfeinsitzerkommando Vaux die Jasta 4 Zwischen dem 25 und 28 August 1916 starteten weitere funf Jagdstaffeln zum Einsatz jeweils mit Kampfdoppeldeckern der Typen Albatros Halberstadt und Fokker ausgerustet Boelcke ubte mit seinen Piloten systematisch den Einsatz in geschlossener Formation in Rotte Kette Schwarm und dem Staffelkeil der sich bald als klassische Kampfformation fur Jagdfliegerverbande herausbildete Als er am 18 September 1916 die Staffel erstmals uber Achiet le Petit uber dem Schlachtfeld der Somme in den Einsatz fuhrte meldete der Heeresbericht zehn Abschusse Der Heeresbericht vom 24 September 1916 meldete bereits 24 Abschusse unter besonderer Nennung der Jagdflieger Buddecke Hohndorf und auch Kurt Wintgens der bereits am nachsten Tag nach 18 Luftsiegen fiel Die Jastas brachten weitere noch erfolgreichere Jagdflieger hervor darunter Manfred von Richthofen mit 80 Ernst Udet mit 62 Luftsiegen Erich Loewenhardt mit 53 Werner Voss mit 48 Fritz Rumey mit 45 sowie Bruno Loerzer und Rudolf Berthold mit 44 Paul Baumer mit 43 Josef Jacobs mit 41 sowie Oswald Boelcke Lothar von Richthofen und Franz Buchner mit 40 Luftsiegen 61 deutsche Jagdflieger erhielten die hochste Kriegsauszeichnung Pour le Merite der nur an Offiziere verliehen wurde 67 erfolgreiche Piloten im Unteroffiziersrang erhielten das Goldene Militar Verdienst Kreuz 25 der mit dem Pour le Merite ausgezeichneten Jagdflieger starben noch im Krieg Auch Oswald Boelcke der als Lehrmeister in Theorie und Praxis die Einsatzgrundsatze der Jagdfliegerei herausgebildet hatte fiel wahrend eines Luftkampfs am 28 Oktober 1916 dem tragischen Zusammenstoss mit der Maschine seines Staffelkameraden Leutnant Erwin Bohme zum Opfer Amtlichen Angaben zufolge erzielten 358 Angehorige der Luftstreitkrafte mindestens 5 Abschusse womit sie nach heutiger Definition den Status von Assen erlangten 18 In Deutschland war diese Einstufung jedoch seinerzeit nicht gebrauchlich Fliegerhelden dienten als Leitbilder in der Propaganda die auf diese Weise auch noch im Zeitalter der Massen und Materialschlachten den politischen Mythos des Kriegshelden nutzen konnte Skeptisch beschrieb Richthofen in seinem 1917 erschienenen Buch Der rote Kampfflieger den publizistischen Aufwand um seine Person und wehrte sich dagegen als Pensionar meines Ruhmes vom Fronteinsatz freigestellt zu werden wahrend der arme Kerl im Schutzengraben weiter seine Pflicht tun muss Siehe auch Liste deutscher Jagdflieger im Ersten Weltkrieg nbsp Max Immelmann 15 Luftsiege als Adler von Lille einer der ersten deutschen Jagdflieger gefallen am 18 Juni 1916 nbsp Werner Voss 48 Luftsiege gefallen am 23 September 1917 nbsp Manfred von Richthofen der Rote Baron oder auch der Rote Kampfflieger mit 80 Luftsiegen der erfolgreichste Jagdflieger des Ersten Weltkrieges gefallen am 21 April 1918 er wurde von den Alliierten mit militarischen Ehren beigesetzt nbsp Erich Loewenhardt 54 Luftsiege sturzte am 10 August 1918 zu Tode als sich nach dem Absprung aus seinem absturzenden Flugzeug sein Fallschirm nicht offnete nbsp Fritz Rumey 45 Luftsiege sturzte am 27 September 1918 todlich ab als sich nach dem Absprung aus seinem absturzenden Flugzeug sein Fallschirm nicht offnete nbsp Lothar von Richthofen Bruder von Manfred von Richthofen 40 Luftsiege uberlebte den Krieg kam 1922 bei einem Flugunfall ums Leben nbsp Ernst Udet 62 Luftsiege der erfolgreichste uberlebende deutsche Jagdpilot des Ersten Weltkrieges erschoss sich am 17 November 1941 in seiner Wohnung in Berlin nbsp Julius Buckler 36 Luftsiege uberlebte trotz schwerer Verwundungen beide Weltkriege und starb am 23 Mai 1960 in Bonn nbsp Bruno Loerzer 44 Luftsiege uberlebte beide Weltkriege und starb am 22 August 1960 in HamburgDie deutschen Jagdflieger blieben lange Zeit den alliierten Fliegern technisch und taktisch uberlegen insbesondere die Briten mit ihren Druckpropeller Flugzeugen wie der Royal Aircraft Factory F E 8 oder der Airco D H 2 von deutschen Kampffliegern summarisch als Vickers Gitterrumpfe bezeichnet und die veralteten B E 2 fielen den deutschen Jagdfliegern reihenweise zum Opfer Allein am 9 Marz 1917 brachte Richthofens Jasta 11 einen ganzen Verband von F E 8 Gitterrumpfen zum Absturz am 23 April 1917 wurden 20 gegnerische Flugzeuge am 24 April 19 Feindmaschinen abgeschossen die Verluste erreichten im Bloody April 1917 ihren Hohepunkt Die deutsche Luftuberlegenheit wirkte sich nun schlachtentscheidend aus Der Ruckzug in die Siegfriedlinie im Rahmen einer geplanten Frontverkurzung zwischen Arras und Soissons kam teilweise einer franzosisch britischen Offensive zuvor Diese lief sich unter schweren Verlusten im Niemandsland tot und musste im Mai 1917 eingestellt werden unter anderem weil die alliierte Seite aufgrund der Bedrohung durch deutsche Jagdflieger keine hinreichende Luftaufklarung durchfuhren Verbindung zu den eigenen Angriffsverbanden halten und diesen keine ausreichende Luftnahunterstutzung geben konnte Ab Sommer 1917 ging die Luftuberlegenheit uber der Westfront endgultig an die Alliierten verloren Um durch massiven Jagereinsatz zumindest kurzfristig die Luftuberlegenheit zu erringen wurde 1917 aus den vier Jastas 4 6 10 und 11 das erste Jagdgeschwader JG Richthofen gebildet und an heftig umkampfte Schwerpunkte der Westfront geworfen Im geschlossenen Verband tauchten deren rot bemalte Albatrosjager plotzlich in kritischen Lagen auf und verjagten oder vernichteten durch kurzfristige Gegenstosse die uberraschten Arbeitsflugzeuge der Alliierten Nach diesem Vorbild wurden daraufhin durch einzelne Armeeoberkommandos weitere Jastas zu Jagdgruppen zusammengefasst bei denen erfahrene Jagdgruppenfuhrer zeitlich und raumlich begrenzt an einem bestimmten Frontabschnitt mehrere Staffeln kommandierten allerdings meist ohne selbst die Verbande in der Luft zu fuhren Mit wachsender Zahl auch der alliierten Jagdverbande eskalierten die Luftkampfe zu regelrechten Luftschlachten an denen sich Dutzende deutscher britischer und franzosischer Flugzeuge in heftigen Kurbeleien erbittert bekampften Der individuell gehaltene bunte Anstrich der deutschen Maschinen machte es auch dem entfernten Beobachter moglich den einzelnen Flieger zu erkennen und provozierte dadurch dessen Wagemut und Waghalsigkeit als Jagdflieger Obwohl es Ende 1917 gelungen war die Starke der Jagdfliegerverbande deutlich zu erhohen und in besonderen Schwerpunkten die Zahl der Maschinen pro Jasta von 14 auf 18 erhoht wurde konnten diese die alliierte Krafteuberlegenheit nicht mehr brechen Zu diesem Zeitpunkt waren im Einsatz Jasta Fuhrer Jasta Fuhrer Jasta FuhrerWestfront1 Olt Hans Kummetz 2 Boelcke Lt von Bulow Bothkamp 3 Olt Hermann Kohze4 JG 1 Olt Kurt Bertram von Doring 5 Hptm Flashaar 6 Olt Wilhelm Reinhard7 Lt Josef Jacobs 8 9 Olt Kurt Student10 JG 1 Lt Hans Klein 11 JG 1 Lt Lothar v Richthofen 12 Olt Ewald Blumenbach13 Lt Wolfgang Guttler 14 Lt Werner 15 Lt Raben16b Lt Heinrich Geigl 17 Hptm Frhr v Esebeck 18 Hptm Hans Joachim Buddecke19 Lt Walter Gottsch 20 Lt Raven von Barnekow 21s Olt Oscar v Boenigk22 Lt Lenz 23b Lt Otto Kissenberth 24 Lt Heinrich Kroll26 Lt Bruno Loerzer 27 Lt Hermann Goring 28w Lt Emil Thuy29 Olt Otto Schmidt 30 Lt Hans Bethge 31 Olt Gunther Viehweger32b Olt Eduard v Schleich 33 Lt Carl August von Schoenebeck 34b Olt Robert von Greim35b Olt Justinus 36 Lt Heinrich Bongartz 37 Lt Ernst Udet39 Olt Loeser 40 Lt King 41 Lt Fritz Hohn42 Olt Karl Odebrett 43 Lt Flecken 44 Lt Lotz45 Lt Hans Rolfes 46 Lt Rudolf Matthaei 47w48 Lt Kurt Kuppers 49 Lt Ray 50 Lt Heinrich Arntzen51 Olt GraudertMazedonien25 Hptm Friedrich Karl Burckhardt 38 Olt Kurt GrasshoffPalastina Asien Korps 55 1F Hptm Franz Josef Walz1918 wurden weitere Jagdgeschwader gebildet Das JG 2 mit den Jastas 12 13 15 und 19 das JG 3 mit den Jastas 26 27 36 und schliesslich das JG 4 Mit ihren stets weiter perfektionierten Jagdflugzeugen und der steigenden Zahl an Gegnern erreichten die deutschen Jagdflieger immer hohere Abschusszahlen doch auch die Verluste auch an unersetzlichen erfahrenen Piloten stiegen Am 15 Marz 1918 traf die Fliegertruppe der Tod des Geschwaderkommandeurs Hauptmann Adolf Ritter von Tutschek dessen Nachfolger Hauptmann Rudolf Berthold wurde Als kurz darauf am 21 April 1918 Manfred von Richthofen im Luftkampf fiel traf es Heer und Heimat wie ein Schock Richthofens Leichnam wurde von den kanadischen Truppen mit militarischen Ehren bestattet fur die Kriegspropaganda ein Beweis fur das angeblich ritterliche Verhalten gegenuber dem im Luftkampf unterlegenen Gegner wogegen der Krieg in der Luft mit steigender Erbitterung gefuhrt wurde Siehe auch Liste deutscher Jagdflieger im Ersten Weltkrieg Bombereinsatze Bearbeiten nbsp Bombardierung eines sudafrikanischen Truppenlagers bei Tschaukaib durch Pilot Paul Fiedler 17 Dezember 1914Da zu Beginn des Krieges das Flugzeug primar als Aufklarungsmittel gesehen wurde war an einen Einsatz als Angriffsmittel nicht gedacht Die Besatzungen verfugten zwar uber Abwurfmittel wie Fliegerpfeile und auch 5 oder 10 kg Bomben die ohne jede Zielvorrichtung freihandig abgeworfen nur wenig Wirkung zeigten Dennoch kam es zu spektakularen Einzelaktionen als beispielsweise Leutnant Ferdinand von Hiddessen von Bord seiner Taube am 13 August 1914 einige Bomben auf Paris abwarf oder Gunther Pluschow in Tsingtau umgebaute Granaten auf die japanischen Belagerungskrafte schleuderte Von Deutsch Sudwestafrika aus operierend konnte Paul Fiedler im Dezember 1914 Truppenlager der Sudafrikanischen Union bombardieren und die Einschlage im Bild festhalten 1 nbsp PropagandaplakatFur strategische vor allem weitreichende Bombenfluge stutzten sich Heeres und Marineleitung zunachst auf Luftschiffe der Fabrikation Zeppelin Parseval Schutte Lanz eigenstandige Bomberformationen oder Bombenflugzeuge wie in der russischen oder franzosischen Fliegertruppe existierten nicht Bald zeigten die Franzosen bei Bombereinsatzen ihre deutliche Uberlegenheit bereits im Herbst 1914 griffen sie im Geschwader Ziele an Front und im Hinterland an Mit der Bombardierung der offenen und unbewaffneten Stadt Freiburg im Breisgau am 14 Dezember 1914 sah die deutsche Kriegsfuhrung den Bruch der volkerrechtlichen Einschrankungen gemass der Haager Landkriegsordnung der Luftkrieg eskalierte nun auch immer mehr gegen zivile Ziele Ende des Jahres 1914 warfen deutsche Seeflieger erstmals Bomben auf Dover Gleichzeitig wurden durch OHL und Marinefuhrung erste Zeppelinangriffe auf England vorbereitet da die starkeren Luftschiffe Typ L 10 ab Anfang 1915 auch Einsatze grosserer Reichweite erlaubten Besondere Bedeutung durch seinen Uberraschungseffekt hatte der erste Geschwaderangriff von vier der neuen Zeppeline L 10 L 11 L 12 und L 13 am 10 August 1915 Allerdings konnte sich das schwer beschadigte L 12 unter Kommandant Oberleutnant zur See Peterson nur unter dramatischen Umstanden an die belgische Kuste retten nachdem es 2 500 kg Bomben uber Harwich abgeworfen hatte 19 Unter der Tarnbezeichnung Brieftaubenabteilung Ostende BAO entstand bei Ghistelles ein erstes Geschwader aus sechs Abteilungen ausgerustet mit Kampfflugzeugen das heisst zwei bis dreisitzigen zum Teil zweimotorige Maschinen mit MG oder Bordkanone und Bombenzuladung Als Eliteverbande geplant fur Aufklarungs Bomber und Luftkampfeinsatze ubte diese Formation erstmals systematisch Aufstieg Sammeln Flug und Einsatz im taktischen Verbund bis zur Geschwadergrosse dazu Nachteinsatze gezielten Bombenwurf und Luftkampf Nach dem ersten nachtlichen Geschwaderangriff im Januar 1915 auf Dunkirchen wurde die BAO auf sechs Abteilungen verstarkt Vermutlich Ende April 1915 wurde die BAO an die Ostfront verlegt wo sie bei der Schlacht von Gorlice Tarnow operierte Als zweites Geschwader wurde die Brieftaubenabteilung Metz BAM geschaffen BAO und BAM verfugten uber eigene Bahnwaggons um schnell an verschiedene bereits vorbereitete und mit Anschlussgleisen versehene Einsatzflugplatze verlegen zu konnen Aus BAO und BAM wurden im Dezember 1915 die Kampfgeschwader der Obersten Heeresleitung Kagohl 1 und 2 mit je sechs Staffeln zu je sechs Flugzeugen Die Kampfflieger hatten als Jagdflieger die feindlichen Kampfgeschwader aufzusuchen und zu schlagen und als Bomber durch Massenangriffe mit Bombenwurf verheerend zu wirken Da sich jedoch zeigte dass die schweren langsamen Kampfflugzeuge zum Luftkampf ungeeignet oder sogar dem Gegner unterlegen waren unterblieb die zunachst geplante Aufstellung der schweren Fliegerabteilungen 101 103 Angesichts der Erfahrung welche Wirkung massive Bombenabwurfe in Staffel oder Geschwaderform erzielen konnten wurde die Aufstellung der Kagohl 3 5 bis April 1916 entschieden die ebenfalls per Eisenbahnverlegung hochmobil und somit fur Bombeneinsatze an Frontschwerpunkten eingesetzbar waren Trotz aller Erfahrungen wurden die Kampfgeschwader angesichts der gegnerischen Luftuberlegenheit im Fruhjahr 1916 immer mehr gezwungen Sperre zu fliegen das heisst in den ihnen zugewiesenen Sektoren das Eindringen gegnerischer Flieger in den eigenen Luftraum zu verhindern Da die Alarmierung aufgrund der unzureichenden Nachrichtenverbindungen viel zu lange dauerte um vom Boden aus startend ein bereits in kriegsmassiger Hohe operierendes Geschwader angreifen zu konnen hatten die Einheiten nach Dienstplan in zugewiesenen Frontabschnitten mit Kampfflugzeugen zu patrouillieren Diese wenig erfolgreiche und praxisfremde Massnahme fuhrte zur entsprechender Verzettelung und sinnloser Kraftevergeudung Die viel zu langsamen zu wenig steigfahigen und zu wenig wendigen C Flugzeuge der Kampfstaffeln waren als Jagdflugzeuge kaum zu verwenden Hinzu kam dass aufgrund der alliierten Luftuberlegenheit vor allem im Verlauf der Somme Schlacht Juli bis November 1916 die Kampfflieger als Begleitschutz fur Aufklarungs und Artillerieflieger eingesetzt wurden und daraufhin die Kampfgeschwader Kagohl 3 5 6 und 7 und drei selbstandige Kampfstaffeln aufgelost und in 27 Schutzstaffeln fur Begleitschutzaufgaben umgegliedert wurden Lediglich der Umbildung noch der verbliebenen Kampfgeschwader zu Schutzstaffeln konnte sich der Kogenluft erfolgreich widersetzen Auch die Bedrohung der Luftschiffe durch Jagdflugzeuge oder Flak mit Brandmunition nahm ab Fruhjahr 1916 massiv zu Da die Lebensdauer der Luftschiffe meist relativ kurz war setzten sich Neuerungen schnell durch An der Spitze der Entwicklung standen die neuen Superluftschiffe der 55 000 Kubikmeter fassenden R Klasse Mit diesen Luftschiffen wurde vorzugsweise die Marine ausgestattet denn dem Heer fehlten die dafur notigen grossen Luftschiffhallen deren Nachrustung ware wesentlich schwieriger und teurer gewesen als bei der Marine Zur selben Zeit kamen die grossen Flugzeuge G Flugzeuge beziehungsweise die Riesen Flugzeuge R Flugzeuge auf Bis zum Marz 1917 kam es quasi zu einer Paritat der Abwurfmengen an Bomben bei gleichzeitiger Verringerung der Kosten Taktisch war der Geschwaderflug mehrerer Luftschiffe aufgrund der langen und unterschiedlichen Anmarschwege und Wettereinflusse wesentlich schwerer als das Sammeln der Flugzeuge zur Geschwaderformation zu koordinieren Der Kommandierende General der Luftstreitkrafte KoGenLuft Generalleutnant von Hoeppner beschloss daher im Fruhjahr 1917 die Einstellung der Heeresluftschifffahrt und gab die verbliebenen Schiffe an die Marine ab die sie bis 1918 erfolgreich im Bombenkrieg und bei Operationen der Hochseeflotte einsetzte Um die Zeppeline aufgrund ihrer hohen Verluste als strategische Bomberflotte abzulosen wurden die verbliebenen Schutzstaffeln im Fruhjahr 1917 zu Bombengeschwadern der obersten Heeresleitung Bogohl umgebildet darunter das in der Sommeschlacht dezimierte Bogohl 1 unter Hauptmann Kastner das sich danach an der Ostfront und schliesslich in Mazedonien hervorragend bewahrte das Bogohl 2 unter Hauptmann Kastner Kirdorf das an der Ostfront kampfte und das mit sechs Staffeln doppelt so starke Bogohl 3 das unter Hauptmann Brandenburg von Gontrode bei Gent das als England Geschwader Langstreckeneinsatze gegen die britische Insel fliegen sollte Luftschiffe und Flieger griffen nun arbeitsteilig an Luftschiffe bei Nacht die Flieger bei Tag Der erste Bombereinsatz gegen England fand Ende Mai 1917 mit 22 Flugzeugen gegen Folkestone statt und totete 95 Menschen Vorerst noch aufgrund widriger Wetterbedingungen am Boden gehalten startete Bogohl 3 erst am 13 Juni 1917 seinen ersten Einsatz gegen London das 15 minutige Bombardement forderte 162 Tote unter der Bevolkerung Alle 18 Bombenflugzeuge kehrten wohlbehalten vom Einsatz zuruck von den uber 90 aufgestiegenen Abfangjagern wurde einer abgeschossen Neben den direkten Schaden durch Bombenabwurf zwang das insbesondere die Briten Jagdflieger von der Front zur Home Defence abzuziehen und damit den Druck an der Front zu reduzieren Als am 7 Juli 1917 uber 100 Abfangjager gegen die 22 anfliegenden Gothas aufstiegen wurde eines der Grossflugzeuge zum Absturz gebracht und drei beschadigt deren Bordschutzen schossen jedoch zwei Jagdflugzeuge ab Erst als moderne Sopwith Camels die Abfangstaffeln der Home Defence verstarkten musste das Englandgeschwader auf Nachtangriffe umstellen 20 Die zwischenzeitlich aufgelosten Kagohl 3 5 und 6 wurden wieder aufgestellt dazu kam das Kagohl 7 unter Fuhrung von Hauptmann Hermann Kohl Die Riesenflugzeugabteilungen 500 und 501 waren bereits 1916 in Alt Auz Kurland in die Fronterprobung gegangen Diese verstarkten ab Mitte September die Grossflugzeuge mit ihren gewaltigen viermotorigen Zeppelin Staaken Riesenflugzeugen 20 nbsp Zeitgenossische Illustration einer Gotha Bomberbesatzung beim Angriff auf LondonEnde 1917 hatten die Briten den Schutz ihrer Hauptstadt mit Flak und Abwehrflugzeugen wesentlich verstarkt und 1918 einen 80 km breiten Sperrballongurtel um London gezogen Nachdem beim Nachtangriff vom 28 auf den 29 Januar 1918 ein Grossflugzeug abgesturzt und vier weitere durch Bruchlandungen in Belgien beschadigt worden waren wurden die England Angriffe eingestellt und die Flugzeuge zur taktischen Luftunterstutzung der Fruhjahrsoffensive 1918 an der Front herangezogen 20 Die Riesenflugzeuge flogen nun allein gegen London Am 16 Februar warf eines der vier Riesenflugzeuge erstmals eine 1000 kg Bombe ab wobei ein Flugel des Krankenhauses in Chelsea zerstort wurde Eines der Riesenflugzeuge kollidierte mit einer Ballonsperre und sturzte 1000 m in die Tiefe bevor der Pilot die Maschine doch noch abfangen konnte In der nachsten Nacht traf ein Volltreffer eines Riesenflugzeugs den Bahnhof St Pancras und richtete grossen Schaden an 20 Der letzte Angriff dieser Riesen fand in der Nacht vom 19 auf den 20 Oktober 1918 statt noch einmal begleitet von 38 Grossflugzeugen von denen sechs von Abfangjagern und Flak abgeschossen wurden 20 Die Raids der Zeppeline der Gross und Riesenflugzeuge von Armee und Marine gegen Ziele im tiefen Hinterland wie London und Paris banden erhebliche Abwehrkrafte und versetzten die Bevolkerung in Angst und Schrecken Gegen Paris wurden 2 Luftschiffangriffe und 44 Fliegerangriffe dokumentiert nach franzosischen Angaben kamen dabei 278 Menschen ums Leben 636 wurden verletzt Auf englische Ziele wurden bis Kriegsende 27 Geschwaderangriffe gefuhrt und 111 935 kg Bomben abgeworfen 836 Menschen kamen dabei ums Leben 1965 wurden verletzt 21 Haufige Fliegeralarme fuhrten zudem zu spurbaren Produktionsausfallen in der Rustungsindustrie ausserdem wurde der Gegner gezwungen wesentliche Krafte zum Heimatschutz von der Front abzuziehen 1916 waren in England bereits 11 Squadrons und 1 Reserve Squadron eingesetzt im Herbst 1918 war deren Zahl auf 6 Geschwader mit 16 Squadrons angestiegen 576 Offiziere und 3548 Unteroffizieren und Mannschaften waren zur Abwehr deutscher Bomberangriffe eingesetzt Dazu kamen 480 Ballonabwehrkanonen 706 Scheinwerfer und 245 Horchapparate Siehe auch Abschuss eines Gotha Bombers an der Westfront Spielfilmszene 22 und Bombenangriff durch Zeppelin an der Ostfront Spielfilmszene 23 Ausbildung Personal und Materialersatz Bearbeiten Flugparks Bearbeiten Die Versorgung mit Ersatzteilen neuen oder reparierten Flugzeugen deren Feldinstandsetzung oder Abschub lief zunachst uber die Etappenflugzeugparks und damit uber die Etappenorganisation deren materielle Ausstattung mit ein paar Ersatzteilkisten und Ersatztragflachen bei Kriegsbeginn vollig unzureichend war und deren materieller Zulauf ineffizient und kaum lageorientiert uber die IdFlieg aus Berlin disponiert wurde so dass die Einheiten oft an der Nachschuborganisation vorbei zur Selbsthilfe griffen Erst mit der Aufstellung von Armeeflugzeugparks deren Zahl bis Kriegsende auf 19 anwuchs ordnete und beschleunigte sich die Materialversorgung Neben der materiellen Versorgung ubernahm der Armeeflugpark auch noch Ausbildungs und Einweisungsfluge und erganzte und entlastete damit die Arbeit an den Flugschulen Flugschulen Ausbildungs und Spezialeinrichtungen Bearbeiten Der standige Bedarf an neuen Flugzeugbesatzungen erforderte den Aufbau umfangreicher Schul und Ausbildungseinrichtungen Neben den Flugschulen die den Flugzeugfabriken angegliederten waren wurde nun bei jeder Fliegerersatzabteilung eine Militarfliegerschule aufgebaut die Kapazitat im Oktober 1915 betrug bereits 2 100 Ausbildungsplatze fur Flugschuler Die Jagdstaffelschule in Famars bei Valenciennes bildete Jagdflieger die Geschwaderschule in Paderborn Fliegerschutzen aus die Artillerieschule Juterbog richtete Beobachterlehrgange in Zielortung und Feuerleitung ein in Doberitz erfolgte die Ausbildung von Fliegerfunkpersonal Bei den Unternehmen Daimler Benz und Motorenfabrik Oberursel lernten die Monteure Schweisser und Spleisskurse fanden in Grossenhain weitere Spezialistenlehrgange bei Bosch statt Der Bauausschuss der Fliegertruppen kummerte sich mit Hilfe fronterfahrener Offiziere um Erkundung Auf und Ausbau der Frontflugplatze Der Armeeflugpark 1 in Tergnier betrieb als Versuchs und Ubungsflugpark West der OHL neben der Ausbildung von Flugzeugfuhrern und Beobachtern Truppenerprobungen und versuche im Vorfeld der Fronterprobung gefolgt vom Versuchs und Ubungspark Ost der OHL im Osten Material und Bewaffnung BearbeitenSiehe auch Deutsche Flugzeugindustrie im Ersten Weltkrieg Zu Beginn des Krieges verfugte die Fliegertruppe vor allem uber die wegen ihrer vogelahnlichen Tragflachen als Tauben bezeichnete Eindecker verschiedener Hersteller sowie uber Rumpfdoppeldecker der Unternehmen Albatros Aviatik DFW LVG und Otto Alle zivilen Maschinen wurden requiriert und voreilig weitere 500 Tauben bei der Industrie bestellt Nachdem sich bald die Uberlegenheit insbesondere franzosischer Baumuster gegenuber den deutschen Tauben erwies kopierten u a die Unternehmen Fokker und Pfalz die franzosischen Typen Morane Saulnier LA und N die als Fokker bzw Pfalz A Typen in den Einsatz gelangten Eingesetzte Flugzeuge Fesselballons und Luftschiffe Bearbeiten Siehe auch Einteilung der deutschen Militarflugzeuge im Ersten Weltkrieg Im Verlaufe des Krieges kam es zu einer Vielfalt von Flugzeugfabrikaten und typen sowie nach Verwendungszweck unterschiedlichen Flugzeuggattungen So verwendete die deutsche Fliegertruppe Jagdflugzeuge u a von Albatros Fokker Siemens Schuckert und Pfalz Mehrzweckflugzeuge z B von Albatros Aviatik Rumpler AEG LFG Roland LVG und DFW Infanterie und Schlachtflugzeuge u a Hannoversche Waggonfabrik Junkers Halberstadt schwere Bombenflugzeuge u a Gotha Friedrichshafen Rumpler und Riesenflugzeuge u a Zeppelin Staaken Siemens Schuckert DFW Zur Klassifizierung der verschiedenen Flugzeuggattungen Jagd Bomben Mehrzweck Riesenflugzeuge usw verwendete die IdFlieg ein ausdifferenziertes System 24 Die zu Beginn des Krieges geltenden kriegsmassigen Leistungsanforderungen Einsatzhohe 800 m zu erreichen in 15 Minuten Gipfelhohe von 1 200 m Geschwindigkeit von 90 bis 100 km h Flugdauer von 4 Stundenerwiesen sich als vollig unzureichend Die langsamen Tauben waren kaum noch verwendbar und so wurden Entwicklungsvorgaben fur einen leichten Typ Nr II vorgelegt die vorsahen dass ein Zweisitzer in funf Minuten auf 1000 m steigen sollte Die Geschwindigkeitsanforderung von 90 100 km h blieb unverandert da schneller fliegende Maschinen fur nicht sicher steuerbar gehalten wurden Wie sehr die Anforderungskriterien an Flugzeuge hinsichtlich Einsatzhohe Geschwindigkeit und Nutzlast im Verlauf des Krieges gesteigert wurden veranschaulicht folgende Tabelle Baujahr Motorleistung Flugzeugtyp Nutzlast Steiggeschwindigkeit Max Geschwindigkeit1914 100 PS B 365 kg 1000 m in 15 min 90 100 km h1918 260 PS C 435 kg 1000 m in 2 18 min 160 180 km h 2000 m in 4 18 min 3000 m in 8 min 5000 m in 21 30 min 7000 m in 50 min1918 160 PS D 230 kg 1000 m in 1 36 min 220 km h 2000 m in 3 24 min 3000 m in 5 42 min 5000 m in 15 18 min 7000 m in 21 18 minDemgegenuber stiegen die Leistungsanforderungen fortlaufend und die verschiedenen Flugzeuge der Kriegsgegner standen sich auch in dieser Hinsicht im Leistungskampf gegenuber dieses wird besonders an der Entwicklung der Jagdflugzeuge ab 1915 deutlich 2 HJ 1915 Pfalz E I Fokker E III Nieuport 11 Morane Saulnier LA Airco D H 2 Vickers Gunbus deutsch deutsch franzosisch franzosisch englisch englischV max km h 145 141 158 115 150 113Gipfelhohe m 3300 3660 4600 4000 4400 27001 HJ 1916 Fokker E III Fokker E IV Nieuport 11 Morane Saulnier N Airco D H 2 B E 2 deutsch deutsch franzosisch franzosisch englisch englischV max km h 141 160 156 145 150 120Gipfelhohe m 3660 4000 4600 4000 4400 30002 HJ 1916 Albatros D II Halberstadt D II Nieuport 11 Nieuport 16 Airco D H 2 Sopwith Pup deutsch deutsch franzosisch franzosisch englisch englischV max km h 175 145 156 177 150 179Gipfelhohe m 5200 4000 4600 5300 4400 53001 HJ 1917 Albatros D III Roland D II SPAD S VII Nieuport 17 Sopwith Triplane Sopwith Pup deutsch deutsch franzosisch franzosisch englisch englischV max km h 175 169 195 179 180 179Gipfelhohe m 5500 5000 5300 5300 6200 53002 HJ 1917 Albatros D Va Pfalz D III Hanriot HD 1 SPAD S XIII S E 5 Sopwith Camel deutsch deutsch franzosisch franzosisch englisch englischV max km h 187 169 183 210 200 185Gipfelhohe m 6250 5200 6300 6800 5800 73001 HJ 1918 Albatros D Va Fokker Dr I Fokker D VII Pfalz D VIII SPAD S XIII Sopwith Dolphin deutsch deutsch deutsch deutsch franzosisch englischV max km h 187 160 185 190 225 198Gipfelhohe m 6250 5000 6000 7500 7000 64002 HJ 1918 Fokker D VIII Fokker D VIIF Roland D VI Siemens Schuckert D III Sopwith Snipe S E 5a deutsch deutsch deutsch deutsch englisch englischV max km h 185 200 183 180 188 222Gipfelhohe m 6300 8000 5800 8100 6000 5944 nbsp Jeannin Stahltaube im Technikmuseum Berlin nbsp Eine erbeutete Morane Typ L das Vorbild fur die Eindeckernachbauten der Pfalz Flugzeugwerke 1914 15 nbsp Der Fokker Eindecker das erste deutsche Jagdflugzeug 1915 nbsp Max Immelmann in seiner Fokker E II nbsp Fokker E III nbsp Fokker Eindecker beim Start nbsp Die Pfalz E I ebenfalls ein Kampfeinsitzer aus dem Jahr 1915Neben eigenen Entwicklungen wurden auch alliierte Flugzeuge von deutschen Konstrukteuren kopiert oder nahmen Einfluss auf deren Entwicklungen z B 25 Vorbild Land NachbauBristol Scout England Rex D 6Sopwith Tabloid England Schutte Lanz D ISopwith Triplane England Fokker Dr I u a Morane Saulnier H Frankreich Hanuschke E I Fokker A III und E I IV Pfalz E IMorane Saulnier L Frankreich Pfalz A I Pfalz E IIINieuport 11 Frankreich Alter A1 Euler D I Siemens Schuckert D ISikorski Russland Siemens Schuckert R IJagdflugzeuge E D Dr Typen Bearbeiten Einen Durchbruch in der Jagdfliegerei erzielte Deutschland 1915 mit den Kampfeindeckern mit synchronisiertem MG Nachdem Anfang 1915 ein LVG E I Eindecker mit synchronisiertem MG auf dem Weg zur Fronterprobung zu Bruch gegangen war griff Fokker die Idee auf und lieferte Jagdeindecker die an der Front dringend benotigt wurden Kampfeinsitzer im Einsatz 1915 16 Fokker E I 56Fokker E II 23Fokker E III 258Pfalz E I 74Pfalz E II 80Pfalz E III 20Pfalz E IV 24Pfalz E V 20Pfalz E VI 20Hanuschke E I 6 26 Junkers E I 6 26 Siemens Schuckert E I 20Siemens Schuckert E III 6Gesamt 653Behaupteten bis Anfang 1916 vor allem Fokker Eindecker im Luftkampf den Himmel so tauchte mit den ersten franzosischen Nieuport 11 jedoch ein neuartiger gefahrlicher Gegner auf der den deutschen Eindeckern klar uberlegen war Eilig wurden Unternehmen wie Euler Alter Albatros Fokker und Siemens Schuckert Beutemaschinen zur Verfugung gestellt um der neuen Bedrohung entsprechend begegnen zu konnen Im Gegensatz zu den Nieuport Kopien Euler D I und Siemens Schuckert D I der Konkurrenz gingen Albatros Halberstadt Roland und Fokker neue Wege Bis Ende 1917 dominierten vor allem Albatros Jager in den deutschen Jagdstaffeln nur wenige Haifische Halberstadt und Fokker Doppeldecker kamen an die Front Nachdem bereits Anfang 1917 mit der franzosischen SPAD S VII und den britischen Sopwith Pups und Triplanes mindestens ebenburtige und Mitte des Jahres mit der SPAD S XIII der Sopwith Camel sowie der S E 5 deutlich uberlegene alliierte Jager auftauchten gerieten die deutschen Flieger erneut in die Defensive zwar brachte die IdFlieg eine leistungsgesteigerte Albatros des Typs D V an die Front aber die in gewaltigen Stuckzahlen georderte Maschine der starkeren Motorisierung nicht mehr gewachsen neigte bei voller Kampfbelastung zu Unterflugelbruchen ein Risiko dass schon bei der Albatros D III aufgetaucht war und musste nach mehreren todlichen Unfallen sicherheitstechnisch uberarbeitet werden nbsp Die Albatros D II kam ab Herbst 1916 bei den Jastas zum Einsatz nbsp Startbereite Albatros D III einer deutschen Jasta 1917 nbsp Roland D II Haifisch nbsp Albatros D Va das meistgebaute deutsche Jagdflugzeug 1917 18 nbsp Albatros D V 1918 nbsp Die Pfalz D III wurde vor allem an die bayerischen Jastas geliefert nbsp Von Richthofens roter Fokker Dr I Jagddreidecker nbsp Pfalz Dr I JagddreideckerEinzige Alternative war neben der von bayerischen Staffeln verwendeten Pfalz D III nun der bekannte Dreidecker den Fokker ab Herbst 1917 in begrenzter Stuckzahl lieferte Anton Fokker hatte bei einem Besuch bei der Jasta 11 Ende April 1917 einen Luftkampf mit britischen Sopwith Triplanes beobachtet und eine Beutemaschine begutachtet Daraufhin gab er seinem Chefkonstrukteur Platz sofort den Auftrag einen Dreidecker mit Rotationsmotor zu entwickeln Der Ingenieur musste angesichts des revolutionaren Dreideckerkonzepts zunachst zahlreiche technische Probleme losen doch im August 1917 stand die erste Maschine zur Erprobung bereit zwei weitere gingen an die Kampfflieger von Richthofen und Werner Voss danach wurde das JG 1 mit Dreideckern ausgestattet diese mussten jedoch nach zwei tragischen Unfallen durch Flugelbruch gesperrt und statisch verstarkt werden nbsp Fokker D VI nbsp Ein Jagdflugzeug Pfalz D VIII aus der letzten Kriegsphase nbsp Nachbau der Fokker D VII von Lt Stark Fuhrer Jasta 35 nbsp Nachbau der Fokker D VII im Deutschen Museum in Munchen nbsp Eine bayrische Pfalz D XII gegen Kriegsende nbsp Die Fokker D VIII wurde wegen ihres schmalen Angriffsprofils von den alliierten Fliegern Rasierklinge genannt nbsp Fokker D VIIIIm Dezember 1917 tauchten nach technischer Uberarbeitung die Dreidecker wieder an der Front auf ihre militarische Bedeutung blieb jedoch hinter ihrem spektakularen Ruf zuruck Lt Krefft Technischer Offizier im Geschwader Richthofens hatte indessen einen offenen Wettbewerb gefordert bei dem die Prototypen der verschiedenen Flugzeughersteller kriegsmassig durch erfahrene Frontflieger getestet werden sollten Ende Januar 1918 kam es zu einem Testwettbewerb in Adlershof wobei erneut eine Fokker der Doppeldecker Fokker D VII von den Piloten als bestes Kampfflugzeug ausgewahlt wurde Ende April die deutsche Fruhjahrsoffensive hatte ihren Hohepunkt erreicht kam die D VII an die Front und erwies bereits bei ihrer Feuertaufe im Mai uber der Aisne ihre enormen Gefechtseigenschaften Diese Maschine galt als besonders stabil und belastbar ihre feste Bauweise mit den breiteren selbst tragenden Flugeln ermoglichte sogar den Verzicht auf die ubliche komplizierte Verspannung durch Kabel und Stahlbander zwischen den Tragflachen Die D VII wurde nun zum deutschen Standardjager fur die letzten Kriegsmonate ab Sommer 1918 begleitet vom Eindecker E V D VIII sowie einigen Siemens Schuckert D III IV Pfalz D XII und LFG Roland D VI Bemerkenswert ist die kurz vor Kriegsende erschienene Junkers D I die als Tiefdecker aus Ganzmetall richtungsweisend fur den spateren Flugzeugbau werden sollte Aufklarungs und Mehrzweckflugzeuge C Typen Bearbeiten nbsp Die Roland C II Walfisch bewahrte sich 1915 16 sowohl im Luftkampf als auch als Bomber und Aufklarer nbsp Die Albatros C VII erschien im Fruhjahr 1916 an der Front nbsp Auch die DFW C V von 1916 war ein Arbeitspferd der Feldfliegerabteilungen nbsp Die Junkers J I ein gepanzertes Schlachtflugzeug nbsp Eine Hannover CL II Schlachtflugzeug aus dem Jahr 1918 nbsp Nachbau einer Halberstadt CL IV Schlachtflugzeug aus dem Jahr 1918Auch die C Flugzeuge wurden anforderungsgerecht weiterentwickelt Eine fast unubersehbare Typenvielfalt zahlreicher Hersteller gelangte in den Einsatz vor allem der Unternehmen AEG Aviatik DFW LVG und Albatros Die Rumpler C Flugzeuge darunter vor allem die C VII bewahrten sich als Hohenaufklarer Als Infanterieflieger zeichnete sich 1915 16 die vor allem der den Albatros Jagern nicht unahnliche Roland Walfisch aus Robust wendig schnell und wie der britische Kampfflieger Albert Ball schrieb das beste deutsche Flugzeug es feuert nach vorn und hinten und kann nur von unten erfolgreich bekampft werden Zudem ging man 1916 dazu uber den bunten Flugzeugpark mit den angeschlossenen Fliegerabteilungen starker zu vereinheitlichen und damit technisch auf einen Stand zu bringen und die letzten A Flugzeuge der Artilleriefliegerabteilungen und ausgesonderte nicht mehr fronttaugliche C Flugzeuge zu Schulungszwecken abzuschieben Schutz und Schlachtflugzeuge CL CLS J DJ Typen Bearbeiten Als im November 1917 die Schlacht bei Cambrai tobte griffen neue leichter gebaute Infanterieflugzeuge mit grossem Erfolg in die Bodenkampfe ein Die CL Typen Ursprunglich als leichtere Zweisitzer fur Aufklarung und Luftkampf konzipiert erwiesen sie ihren Gefechtswert bei der unmittelbaren Unterstutzung der Infanterie als Schlachtflugzeuge darunter die Typen Hannover CL III Halberstadt CL II und die gepanzerten Albatros und AEG J I Besonders bemerkenswert waren die Blechesel Junkers J I und die gegen Kriegsende auftauchende CL I die beide ganz aus Metall bestanden und daher besonders beschussfest waren DFW arbeitete am Entwurf eines neuen Grossbombers wahrend Gotha das Konzept eines leichteren Bombers GL Flugzeug verfolgte Sablatnig Albatros und AEG entwickelten dagegen aus den C Flugzeugen einsatzreife Nachtbomber N Flugzeuge Gross und Riesenflugzeuge G und R Typen Bearbeiten Inzwischen waren auch die Gross und Riesenflugzeuge zur Frontreife gelangt Seit Anfang 1915 unternahm man mit Zweisitzern spater zunehmend mit AEG Rumpler Friedrichshafen und Gotha G I Grossflugzeugen erste Langstreckeneinsatze Am 1 Oktober 1915 waren 25 bis zum 1 Februar 1916 36 Grossflugzeuge geliefert worden die von zwei zwischen den Tragflachen angebrachten Motoren mit einer Starke von 150 spater bis zu 260 PS Starke angetrieben wurden und bei einer Geschwindigkeit von 140 bis 160 km h bei einer Flugzeit von vier bis acht Stunden bis zu 2000 kg Bomben ins Ziel tragen konnten Die Bewaffnung bestand daruber hinaus aus bis zu vier MG neben Flugzeugfuhrer und Beobachter waren ein bis zwei Fliegerschutzen mit an Bord Der Bau von viermotorigen Riesen oder R Flugzeugen folgte einer Idee die bereits vor dem Krieg von dem Flieger Hellmuth Hirth mit den Zeppelinwerken am Bodensee und des Unternehmens Bosch in Stuttgart konzipiert worden war und deren Konstruktion im Jahre 1915 durch die Unternehmen Versuchsanstalt Gotha Ost Siemens Schuckert und Linke Hofmann aufgenommen wurde 1917 kamen die viermotorigen DFW und Zeppelin Riesenflugzeuge hinzu Wie bei den G Flugzeugen waren bei einigen Typen die Triebwerke dezentral in zwei Motorgondeln zwischen den Tragflachen angebracht bei denen allerdings zwei Motoren in Tandemform eingebaut waren Dazu wurde ein zusatzlicher Stand fur den Motorwart in der Gondel eingerichtet Zum Teil brachte man sie aber auch im Rumpf unter von wo die Kraftubertragung auf die ausserhalb eingesetzten Propeller erfolgte um wahrend des Fluges eine bessere Wartung durch die Besatzung zu ermoglichen Seit Anfang 1916 wurden die ersten Riesenflugzeuge zur Fronterprobung an die beiden in Alt Auz an der Ostfront operierenden Riesenflugzeugabteilungen geliefert Ab 1917 flogen Riesenflugzeuge der Typen DFW VGO Versuchsbau Gotha Ost und Zeppelin Staaken als gewaltige Giganten mit uber 40 m Spannweite und bis zu 2000 kg Bombenlast in den Geschwadern der Grossflugzeuge bei deren nachtlichen Missionen mit Die Marine trieb die Entwicklung von Riesenflugbooten voran nbsp Die Gotha G I eines der ersten Grossflugzeuge 1915 nbsp Gotha Grossflugzeuge hier eine G II von 1916 flogen Bombenangriffe nach London und Paris nbsp Gotha G III nbsp Gotha G IV nbsp Gotha G V nbsp Die AEG G IV gelangte als Mittelstreckenbomber zum Einsatz nbsp Grossflugzeug von Friedrichshafen hier eine G III nbsp Ein Friedrichshafen G III Bomber aus dem Jahr 1918 nbsp Friedrichshafen G V Bomber nbsp Riesenflugzeug vom Typ Staaken R VI 1917 18 nbsp Das Riesenflugzeug Siemens Schuckert R VIII aus dem Jahr 1918Militarluftschiffe Bearbeiten Siehe auch Zeppeline im Ersten Weltkrieg Liste der ZeppelineAls Militarluftschiffe wurden Starrluftschiffe der Typen Zeppelin und Schutte Lanz sowie Prallluftschiffe des Typs Parseval eingesetzt Gegen Ende des Krieges setzte sich wie bereits bei den Zeppelinen grundsatzlich das Starrluftschiff mit einem Gerustaufbau aus Duraluminium durch 27 Luftschiffe waren besonders fur Langstreckeneinsatze geeignet aber an feste Startplatze moglichst mit drehbaren aber kaum vorhandenen Luftschiffhallen gebunden denn schon bei Seitenwind von nur 6 m s war ein Ein und Aushallen bereits ausserst riskant Fesselballons Bearbeiten Wahrend bei Kriegsbeginn Frankreich noch uber Kugelfesselballons verfugte und Russland nur einen einzigen 600 m Drachenballon verwendete setzte man auf deutscher Seite fruhzeitig auf die weniger windanfalligen Fesselballons vom Typ Parseval Sigsfeld mit aufgeblasenen Luftkammern Bei Windgeschwindigkeiten von uber 10 m s gaben jedoch auch diese kaum noch eine hinreichend stabile Beobachtungsplattform her Die Zellengrosse bei Kriegsbeginn 600 m erlaubte eine maximale Standhohe von 600 bis 800 m bei den spateren 1 000 m Typ 1000T Ballonen bis zu 1 200 m Nachdem ein englischer Ballon des bei den Alliierten weit verbreiteten franzosischen Typs Cacquot in deutsche Hande gefallen war wurde auch dieser als Typ AE 28 nachgebaut und neben weiteren russischen und franzosischen Beuteballons eingesetzt Zum Aufbau von Ballonsperren im Rahmen des Luftschutzes kamen ebenfalls kleinere Fesselballons und Drachen zum Einsatz Das Aufsteigen und Einziehen erfolgte zunachst per Hand spater per Motorwinde Verbesserte Fernglaser und starke Sicherung gegen feindliche Kampfflugzeuge durch Flugabwehrkanonen und MG kamen hinzu Seeflugzeuge Bearbeiten In den Seeflugzeugstationen der Marine wurden Wasserflugzeuge der Unternehmen Flugzeugbau Friedrichshafen Gotha Rumpler Albatros Hansa Brandenburg und Sablatnig eingesetzt auf den Landflugstationen dienten im Wesentlichen die gleichen Baumuster wie im Heer Flugmotoren Bearbeiten An Motoren wurde wahrend des Krieges geliefert Zeit Standmotoren1 Umlaufmotoren SummeAugust bis Dezember 1914 748 100 848Januar bis Dezember 1915 4 544 493 5 037Januar bis Dezember 1916 6 930 892 7 822Januar bis Dezember 1917 10 364 836 11 200Januar bis Dezember 1918 13 757 1 785 15 542Gesamt 36 343 4 106 40 4491Stern Reihen und V Motoren Waffen und Munition Bearbeiten Da sich die wassergekuhlten Infanteriemaschinengewehre als zu schwer und unhandlich fur den Einsatz im Flugzeug erwiesen dienten zunachst Handwaffen und Selbstladegewehre als Selbstverteidigung gegen Flugzeuge Erst ab 1915 wurden MGs in die Frontflugzeuge eingebaut Standard Defensivwaffe neben dem anfangs ebenfalls gelieferten Bergmann Maschinengewehr lMG 15 war spater das luftgekuhlte Parabellum MG das im Luftkampf mit seinem 500 Schuss Trommelmagazin und einer Feuerrate von 600 Schuss pro Minute dem alliierten Lewis MG mit einer 40 Schuss Munitionstrommel taktisch uberlegen war Als Frontal MG kam das von den Deutschen Waffen und Munitionsfabriken DWM in Spandau produzierte und von den Alliierten daher bald als Spandau MG bezeichnete lMG 08 15 mit verkleideter Patronenzufuhr zum Einsatz Daneben gelangte vereinzelt bei Grossflugzeugen die 20 mm Becker Kanone zum Einsatz Es ist zu beachten dass in den B Flugzeugen der Beobachter vorn also vor dem Piloten sass und somit zwischen Tragflachen Streben und Spanndrahten kaum uber ein Schussfeld verfugte Ausnahme waren hier lediglich die wenigen Otto und Ago Druckpropellerflugzeuge die aufgrund der hinter der Flugzeugzelle angebrachten Propellerschraube dem Beobachter freie Sicht und Schussfeld nach vorn boten Erst als Fruhjahr 1915 mit dem Erscheinen der C Flugzeuge der Beobachter eine Kanzel hinter dem Pilotensitz erhielt konnte er wirksam mit dem auf einer Ringlafette beweglich montierten MG gegen Feindflugzeuge und Bodenziele feuern Revolutionar jedoch wirkte das mit dem Motor synchronisierte und daher starr nach vorne durch den Propellerkreis schiessende MG das es dem Piloten erlaubte mit der ganzen Maschine zielend das Feuer im Frontalangriff gegen ein feindliches Flugzeug eroffnen zu konnen Diese Erfindung durch den schweizerischen Ingenieur der LVG Franz Schneider bereits am 15 Juli 1913 patentiert war zusammen mit einem zweiten Beobachter MG auf Ringlafette bereits Ende 1914 in einem LVG Eindecker eingebaut worden der allerdings bei der Uberfuhrung an die Front verloren gegangen war Im Fruhjahr 1915 griff Anton Fokker diese Idee auf und baute sie in einen seiner Eindecker den er im Mai 1915 personlich in Gegenwart des deutschen Kronprinzen bei der Feldfliegerabteilung 62 vorfuhrte ein Ab Mitte 1915 tauchten nun die ersten Kampfeinsitzer an der Front auf spater erhielten jedoch sukzessive auch alle Zweisitzer mindestens ein synchronisiertes MG fur den Piloten wahrend die Jagdflugzeuge ab 1916 zunehmend auf zwei starre MG aufgerustet wurden Bis zum 1 Dezember 1915 waren 1138 MG an die Truppe ausgeliefert worden lMG 08 beweglich lMG 08 starr lMG 14 lMG 15179 260 450 249Ab April wurden 1915 monatlich 300 400 weitere MG 08 und 130 lMG 14 geliefert Fur die MG wurde zunachst konventionelle Infanteriemunition S bzw S M K Munition verschossen die allerdings im Luftkampf nur bedingt geeignet war Kompetenzstreitigkeiten mit der Gewehr Prufungskommission GPK die sich vor allem nach den Anforderungen an Infanteriewaffen richtete verstellten den Blick auf die Gefechtsanforderungen im Luftkampf Die Waffenwirkung wurde nachhaltig verbessert durch die Entwicklung von Leuchtspurgeschossen die das Zielen im Luftkampf vereinfachten Mit spezieller Phosphor Brandmunition wurden gegnerische Fesselballone bekampft Erst April 1917 nahm endlich eine Versuchsabteilung fur Fliegerwaffen die Arbeit auf die der IdFlieg unterstellt war Hatte man zu Beginn des Krieges nur auf eine behelfsmassige Bewaffnung der Flugzeuge gesetzt mit Fliegerpfeilen und umgebauten Granaten zum Abwurf gegen Bodenziele verwendet die in der Vorkriegszeit entwickelte kugelformige APK Bombe mit 5 bis 10 kg erwies sich als nicht feldverwendungsfahig kamen bald darauf die nach ihrem Hersteller Carbonit AG benannten Carbonit Bomben mit 4 5 10 und 20 kg Gewicht zum Abwurf wenn auch deren birnenformige und damit aerodynamisch ungunstige Form zu grosser Zielungenauigkeit fuhrte Erst die auf genaue Spezifikation durch die Prufanstalt und Werft der Fliegertruppe P u W Anstalt vom Unternehmen Goertz in Friedenau konstruierte P u W Bombe in den Gewichten 12 50 und 100 kg mit Sprengwirkung ermoglichte dank ihrer Torpedoform mit zur Rotation leicht gedrehten Stabilisierungsflachen bessere Zielgenauigkeit und verursachte zudem mit ihrem Rotationszunder weniger Blindganger Als Luftminen mit 300 und sogar 1000 kg Gewicht konnten sie ganze Hauserblocks zum Einsturz bringen Neben den gegen Personenziele eingesetzten Sprengbomben kamen spater auch Brandbomben zum Einsatz Dagegen nutzten Infanterie und Schlachtflieger Handgranaten ab 1918 auch kleinere Ifl Bomben oder Ifl Mause zur Bekampfung von Bodentruppen Daneben wurden mit Fallschirm versehene Wasser oder Proviantbomben uber eigenen Stutzpunkten abgeworfen Foto und flugtechnische Ausrustung Bearbeiten Hinzu kamen weitere Neuerungen Insbesondere die Fotoaufklarung erzwang die Entwicklung von hoch auflosenden Kameras und Reihenbildgeraten mit denen im Uberflug ganze Frontabschnitte aufgenommen und spater z T stereoskopisch ausgewertet wurden Die Arbeit in Einsatzhohen von 6 000 m und mehr erforderte Sauerstoffgerate beheizbare Kleidung und Handschuhe Besonders bekannt wurde der erfolgreichen Hohenaufklarer Rumpler Rubild mit entsprechender Spezialausrustung und Funkeinrichtung die Rubild konnte sogar auf ein Defensiv MG verzichten da sie in grosser Flughohe den alliierten Jagdflugzeugen durch ihre uberlegene Geschwindigkeit entkommen konnte Bei der Fernaufklarung besonders aber der Artilleriebeobachtung kam es vor allem auf klare Kommunikation an Zunachst erfolgte die Verstandigung umstandlich uber Sichtzeichen wie Fliegersichttucher und Leuchtsignale doch ab 1915 gelangten die ersten FT Gerate FT Funk Telegrafie d h Tastfunk zum Einbau Besserer Verstandigung zwischen schiessender Batterie und Luftbeobachter wuchs die Effizienz der Artillerieflieger aber auch deren notwendige technische und taktische Spezialisierung Flugzeugmarkierungen und anstriche Bearbeiten Die Flugzeuge hatten bei Kriegsbeginn meist keinerlei Tarnanstrich sondern waren mit beigem oder spater feldgrauem Leinen bespannt Ausserdem experimentierte man 1915 mit transparenter Verkleidung um das Flugzeug am Himmel schwerer erkennbar zu machen Werksseitig erhielten die Flugzeuge 1915 16 braun grune ab 1916 auch violett grune Tarnanstriche Im Laufe des Jahres 1917 setzte sich allerdings spater die Rauten oder Lozenge Tarnung durch ein regel oder unregelmassiges Muster aus verschiedenfarbenen Sechsecken von oben in dunklen oder an der Flugzeugunterseite in hellen Farbtonen Daneben fuhrte das Bedurfnis mit seiner Maschine fur die Kameraden auch im Einsatz erkennbar zu sein zu einer oft bunten Vielfalt an individuellen und zum Teil sehr kunstvollen Markierungen und Kennzeichen am bekanntesten sind die des Jagdfliegers Manfred von Richthofen der von den Alliierten wegen seiner stets rot bemalten Maschinen als Roter Baron oder Le Diable Rouge Roter Teufel gefurchtet und dessen rotbunte Jagdstaffel als Richthofen s Flying Circus bekannt wurde Ganze Staffeln gingen nach dem Vorbild der roten Kampfflieger der Jasta 11 dazu uber ihre Maschinen mit einheitlichen Farben und individuell nach Pilot unterschiedlichen Symbolen zu bemalen So bemalte das JG 1 die Rumpfe seiner Maschinen rot das JG 2 blau Das erleichterte die Fuhrung geschlossener Verbande in der Luft und steigerte den Einsatzmut der Piloten denn Freund und mitunter auch Feind wussten nun genau wer im Luftgefecht wagemutig angriff oder feige ausbuxte Ausserdem konnte eine abgesturzte Maschine rasch aus der Luft erkannt werden was die Suche vermisster Kameraden erleichterte An den Rumpfseiten oder dem Seitensteuer wurden eindeutige Markierungen angebracht die aus Herstellernamen Verwendungszweck Seriennummer und Baujahr bestanden So bedeutete die Markierung Fok Dr I 425 17 dass es sich um einen Fokker Dreidecker mit der Nummer 425 aus dem Jahr 1917 wahrend es sich bei einer Fok D VII Alb 5147 18 um eine in Lizenz von Albatros hergestellte Maschine des Typs Fokker D VII aus dem Jahr 1918 handelte Hoheitszeichen Bearbeiten Das Hoheitszeichen fur Flugzeuge der deutschen Flugzeuge der k u k Luftfahrtruppen und der bulgarischen Flieger war bis 1917 das Eiserne Kreuz ein schwarzes Tatzenkreuz auf weissem Quadrat spater auch nur mit weissen Randstreifen Ab Ende 1917 wurde das Balkenkreuz aufgebracht ahnlich dem der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg Die osmanischen Flugzeuge waren dagegen mit einem schwarzen Quadrat auf weissem Grund markiert Als Erkennungszeichen feuerten deutsche Flugzeuge zudem Signalpatronen Mehrstern weiss ab Marineflugzeuge waren als weiteres Kennzeichen mit langen roten Wimpeln an der unteren Tragflache markiert nbsp Eisernes Kreuz 1914 1918 nbsp Balkenkreuz 1917 18 Farbtafeln Bearbeiten nbsp Pfalz D IIIa Vizefeldwebel Max Holtzem Jasta 16 nbsp Pfalz D IIIa Jasta 5 nbsp Von Paul Baumer in der Jasta 5 geflogene Albatros D V nbsp Albatros D V von Leutnant Dingel Jasta 15 Fruhjahr 1918 nbsp Die rote Albatros D V des Fuhrers JG 1 Manfred von Richthofen nbsp Die blaue Fokker Dr I von Lt Raben Jasta 18 JG 2 nbsp Fokker Dr I Lt Josef Jacobs 48 Luftsiege der erfolgreichste Pilot auf der Fokker Dr I nbsp Albatros D Va Lt Hans Bohning Jasta 79b Fruhjahr 1918Abkurzungen Bearbeiten AFA AFlA Artillerieflieger Abteilung August 1915 bis Ende 1916 AFS Artillerieflieger Schule AFP Armee Flug Park seit Marz April 1915 BAK Ballon Abwehr Kanone BAM Brieftaubenabteilung Metz BAO Brieftaubenabteilung Ostende BZ Ballonzug Bogohl BG Bombengeschwader der Obersten Heeresleitung Bosta Bombenstaffel EFP Etappen Flugzeug Park bis Marz April 1915 Et Etappe FA FlAbt Flieger Abteilung seit Januar 1917 FA A Flieger Abteilung Artillerie seit Ende 1916 Anfang 1917 FBS Fliegerbeobachter Schule FEA Fliegerersatz Abteilung FFA Feldflieger Abteilung bis Ende 1916 Anfang 1917 FLA Feldluftschiffer Abteilung FFA Festungsflieger Abteilung bis Ende 1914 Anfang 1915 FlgBtl Flieger Bataillon bis August 1914 FS Fliegerschule FT Funk Telegraf FluNa Flug Nachrichtenstelle GruBia Gruppen Bildabteilung Grufl Gruppenfuhrer der Flieger GruJa Gruppenfuhrer der Jagdflieger IdFlieg Inspektion der Fliegertruppen ILuft Inspektion der Luftschiffertruppen JG Jagdgeschwader JGr Jagdgruppe Jasta Jagdstaffel JastaSch Jagdstaffel Schule KE Kampfeinsitzer KEK Kampfeinsitzerkommando KeSch Kampfeinsitzerschule Kest Kesta Kampfeinsitzerstaffel Kagohl KG Kampfgeschwader der Obersten Heeresleitung Kasta Kampfstaffel Kofl Stofl Kommandeur der Flieger Stabsoffizier der Flieger Kogenluft Kommandierender General der Luftstreitkrafte Lb Luftbild LsBtl Luftschiffer Bataillon RA RFlA Riesenflugzeugabteilung RBZ Reihenbildzug Schlasta Schlachtstaffel Schusta SchutzstaffelWeitere Luftstreitkrafte im Ersten Weltkrieg BearbeitenAviation Militaire Belge Belgische Fliegertruppe Royal Flying Corps RFC Britische Fliegertruppe bis 1917 Royal Naval Air Service RNAS Britische Marinefliegertruppe bis 1918 Royal Air Force RAF Britische Fliegertruppe ab 1918 Aeronautique Militaire Franzosische Fliegertruppe Corpo Aeronautico Militare Italienische Fliegertruppe k u k Luftfahrtruppen Osterreichisch Ungarische Fliegertruppe Osmanli Hava Kuvvetler Osmanische Fliegertruppe Corpul de Aviație Roman Rumanische Fliegertruppe Imperatorskij voenno vozdushnyj flot Russische Fliegertruppe United States Army Air Service US amerikanische Fliegertruppe Literatur Bearbeiten Kai Biermann Erhard Cielewicz Flugplatz Doberitz Geburtsort der militarischen Luftfahrt in Deutschland Berlin 2005 ISBN 3 86153 371 5 Walter von Eberhardt Hrsg Unsere Luftstreitkrafte 1914 18 Ein Denkmal deutschen Heldentums Vaterlandischer Verlag C A Weller Berlin 1930 Olaf Groehler Geschichte des Luftkriegs 1910 bis 1980 Militarverlag der DDR Berlin 1981 Ernst von Hoeppner Deutschlands Krieg in der Luft Leipzig 1921 Karlheinz Kens Hans Muller Die Flugzeuge des Ersten Weltkriegs Munchen 1966 ISBN 3 453 00404 3 Gunter Kroschel Helmut Stutzer Die deutschen Militarflugzeuge 1910 1918 Wilhelmshaven 1977 ISBN 3 920602 18 8 Peter Kilduff Germany s First Air Force 1914 1918 Arms and Armour Press 1991 ISBN 1 85409 352 5 Georg Paul Neumann Hrsg Die gesamten deutschen Luftstreitkrafte im Weltkriege Berlin 1920 Heinz J Nowarra Eisernes Kreuz und Balkenkreuz Mainz 1968 Karl R Pawlas Deutsche Flugzeuge 1914 18 Publizistisches Archiv Pawlas Nurnberg 1976 ISBN 3 88088 209 6 Manfred von Richthofen Der rote Kampfflieger Berlin 1917 Reichsluftfahrtministerium Hrsg Die deutschen Luftstreitkrafte von ihrer Entstehung bis zum Ende des Weltkrieges 1918 7 Bande Berlin 1938 1943 Band 1 Die Militarluftfahrt bis zum Beginn des Weltkrieges 1914 1941 uberarbeitete Neuauflage durch das Militargeschichtliche Forschungsamt in der 3 bandigen Reihe Die Militarluftfahrt bis zum Beginn des Weltkrieges 1914 als Textband und Anlageband Frankfurt am Main 1965 1966 Band 2 Die Militarluftfahrt im Volkerrecht und deutschen Recht der Vorkriegszeit 1938 Band 3 Mobilmachung Aufmarsch und ein erster Einsatz der deutschen Luftstreitkrafte im August 1914 1939 Band 4 Die Entwicklung der Heeres und Marineflugzeuge bis zum Ausbruch des Weltkrieges 1914 1942 uberarbeitete Neuauflage durch das Militargeschichtliche Forschungsamt in der 3 bandigen Reihe Die Militarluftfahrt bis zum Beginn des Weltkrieges 1914 als Technischer Band Frankfurt am Main 1966 Band 5 Die technische Entwicklung der Flakwaffe bis zum Ende des Weltkrieges 1942 Band 6 Die Luftstreitkrafte in der Abwehrschlacht zwischen Somme und Oise vom 8 bis 12 August 1918 und Ruckblicke auf ihre vorangegangene Entwicklung 1942 Band 7 Der militarische Heimatluftschutz im Weltkriege 1914 bis 1918 1943 Gunter Schmitt Als die Oldtimer flogen Die Geschichte des Flugplatzes Johannisthal Transpress Berlin 1980 ISBN 3 344 00129 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Luftstreitkrafte Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien frontflieger de die Soldaten der Deutschen Fliegertruppe 1914 1918Einzelnachweise Bearbeiten a b c Karl Dieter Seifert Deutsche Flieger uber den Kolonien Zweibrucken VDM Heinz Nickel 2007 ISBN 978 3 86619 019 1 Biermann Cielewicz Flugplatz Doberitz S 17 ff Schmitt Als die Oldtimer flogen S 159 ff Eine Replika der Farman III steht im Militarhistorischen Museum Flugplatz Berlin Gatow vgl frontflieger de Patent DE248601C Flugzeug mit Maschinengewehr Angemeldet am 24 Juli 1910 veroffentlicht am 25 Juni 1912 Erfinder August Euler Tagebuchaufzeichnungen von Lt Friedrich Heising Flugzeugfuhrer bei der Feldfliegerabteilung 10 spater Fuhrer der Kampfstaffel 23 und der Jasta 20 Heising schrieb er sei am 16 9 zwischen 15 und 16 Uhr zusammen mit seinem Beobachter Lt Sieler uber Suippes in den Argonnen zunachst von einem feindlichen Eindecker bedrangt dann von einem Doppeldecker mit MG attackiert worden Heising erhielt einen Durchschuss durch die Hand konnte aber seine Maschine trotz heftiger Bodenabwehr noch zu seiner Abteilung zuruckbringen wo er anschliessend 25 Einschusse in seinem Flugzeug zahlte Er nahm erst wesentlich spater den zusatzlichen Namen von der Lieth an Er wurde 1918 zum Oberst befordert Richard Suchenwirth The Development of the German Air Force 1919 1939 In USAF Historical Studies Nr 160 Arno Press New York 1970 S 2 Georg Paul Neumann Die deutschen Luftstreitkrafte im Weltkriege E S Mittler amp Sohn Berlin 1920 S 588 S T Previtera Prussian Blue A History of the Order Pour le Merite Winidore Press 2005 ISBN 0 9673070 2 3 Bruno Fischer Ehrenbuch des Orden vom Militar Verdienst Kreuz e V und die Geschichte der Ordens Gemeinschaft Berlin 1960 S 16 Ernst Wilhelm Arnold von Hoeppner Deutschlands Krieg in der Luft K F Kohler Leipzig 1921 S 170 vgl Liste aller Zeppeline mit genauer Ubersicht Michael Mertens Flugfunk Baden Baden 2009 S 9 f Wintgens hatte zuvor bereits einen Morane Parasol besiegt dieser Abschuss wurde jedoch nicht offiziell anerkannt da er jenseits der Linien erfolgte Oskar Ursinus Vollstandige amtliche Liste der Kampfflieger mit mehr als drei bestatigten siegreichen Luftkampfen In Flugsport Illustrierte technische Zeitschrift fur das gesamte Flugwesen Nr 4 Frankfurt am Main 1919 S 99 http www zeppelinmuseum eu Homepage eu seiten d seite01 museum deutsch htm abgerufen am 8 Februar 2017 a b c d e firstworldwar com vgl speziell zum Einsatz der Zeppeline auch Ubersicht unter Militarluftschiff Abschuss eines Gotha Bombers an der Westfront Spielfilmszene auf youtube com Bombenangriff durch Zeppelin an der Ostfront Spielfilmszene auf youtube com vgl Kategorie Flugzeugtyp des Ersten Weltkrieges Deutsches Reich vgl 1914 1918 invisionzone com Memento des Originals vom 19 Oktober 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot 1914 1918 invisionzone com a b Gunter Kroschel Helmut Stutzer Die deutschen Militarflugzeuge 1910 18 Wilhelmshaven 1977 ISBN 3 920602 18 8 vgl ausfuhrliche Darstellung unter Militarluftschiff fur AchthundertEnglisch Normdaten Korperschaft GND 301182 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luftstreitkrafte Deutsches Kaiserreich amp oldid 236691903