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Hermann von der Lieth Thomsen geboren als Hermann Thomsen 10 Marz 1867 in Flensburg 5 August 1942 in Berlin Zehlendorf 1 war ein deutscher General der Flieger der als Mitbegrunder der deutschen Luftstreitkrafte gilt Hermann Thomsen Bildmitte Oktober 1916Thomsens UnterschriftGeneral von Hoeppner und Oberstleutnant ThomsenGrab auf dem Invalidenfriedhof Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Im Ersten Weltkrieg 3 Deutsch sowjetische Militarkooperation 4 Im Reichsluftfahrtministerium 5 Familiares 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenThomsen war Spross einer Bauernfamilie aus Dithmarschen Sein Grossvater Peter Thomsen war mit Martha von der Lieth verheiratet und da sie die Letzte ihrer Familie war erhielt das Ehepaar die Erlaubnis zum vereinigten Namen von der Lieth Thomsen 2 Die Familie der Grossmutter war nicht adelig aber es gab ein gleichnamiges bremisches Uradelsgeschlecht Hermann von der Lieth Thomsen trat am 1 Oktober 1887 als Fahnenjunker in das Schleswig Holsteinische Pionier Bataillon Nr 9 der Preussischen Armee ein und wurde am 21 September 1889 zum Sekondeleutnant befordert Er diente ab Mitte Oktober 1890 sechs Jahre lang als Kompanieoffizier im 1 Lothringischen Pionier Bataillon Nr 16 wurde anschliessend zur 3 Ingenieur Inspektion versetzt sowie zur Festung Metz kommandiert Zur weiteren Ausbildung als Stabsoffizier war Thomsen vom 1 Oktober 1897 bis 20 Juli 1900 an der Kriegsakademie Nach anschliessenden kurzzeitigen Truppendienst wurde er am 1 April 1901 zum Grossen Generalstab kommandiert Zwei Jahre spater wurde er zur Festung Strassburg versetzt wo er vom 18 April 1903 bis zum 18 Oktober 1905 als Kompaniechef im 2 Elsassischen Pionier Bataillon Nr 19 diente und am 15 September 1904 seine Beforderung zum Hauptmann erhielt Die folgenden Jahre verbrachte Thomsen im Grossen Generalstab wo er seit 1907 innerhalb der Technischen Sektion mit der Bearbeitung des Flugwesens beauftragt war Er selbst nahm allerdings erst am 8 Oktober 1909 an einem Flug teil Am 20 Marz 1911 zum Major befordert wurde er 1913 der Inspektion des Militar Luft und Kraftfahrwesens unter General Wilhelm Messing zugeteilt Am 17 Februar 1914 folgte seine Versetzung nach Hanau zum Stab des Eisenbahn Regiments Nr 2 Im Ersten Weltkrieg BearbeitenBei Beginn des Ersten Weltkrieges wurde Thomsen nach einem kurzen Einsatz bei der 8 Armee mit der er an der Schlacht bei Tannenberg beteiligt war als Generalstabsoffizier des Luftschiffes Z V Kommandant Hauptmann Gruner an der Ostfront eingesetzt Am 22 August dem Tag an dem Z V bei einem Angriff auf den Bahnhof Mlawa in Russisch Polen verloren ging wurde er jedoch als Ia zum XXIV Reserve Korps abberufen Mit diesem nahm er an den Kampfen um Ypern sowie am Winterfeldzug in den Karpathen 1914 15 teil Am 27 Marz 1915 wurde er zum Chef des Feldflugwesens im Grossen Hauptquartier berufen und der Obersten Heeresleitung zugeteilt Am 10 August 1916 liess er die ersten Jagdstaffeln nach den Vorschlagen von Oswald Boelcke aufstellen 3 Ab November 1916 diente er als Stabschef beim neuen Kommandierenden General der Luftstreitkrafte Kogenluft Ernst von Hoeppner seine bisherige Dienststellung als Chef des Feldflugwesens wurde aufgelost Nachdem er beide Klassen des Eisernen Kreuzes und das Ritterkreuz des Koniglichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern erhalten hatte wurde er am 8 April 1917 mit dem Orden Pour le Merite ausgezeichnet sowie am 18 August 1918 zum Oberst befordert Deutsch sowjetische Militarkooperation BearbeitenInfolge des Friedensvertrags von Versailles durfte Deutschland keine Luftstreitkrafte mehr unterhalten keine Kriegsschiffe und Militarluftfahrzeuge bauen keinen Generalstab unterhalten und musste auf seine militarischen Attaches im Ausland verzichten Nach einer kurzen Tatigkeit im preussischen Kriegsministerium schied Thomsen mit dem Ziel am 11 August 1919 aus dem Militardienst aus um sich diesen international untersagten militarischen Entwicklungen zuzuwenden Das diente allerdings nur der Tarnung damit er sich als Privatperson u a dem verbotenen Aufbau einer deutschen Luftwaffe und der Schaffung dafur notwendiger Rahmenbedingungen widmen konnten Im Auftrag des Reichswehrministers befand er sich in der Gruppe von Offizieren die ab 1921 gezielt eine militarische Zusammenarbeit zwischen der Roten Armee und der Reichswehr herstellten Dazu war an der Deutschen Gesandtschaft in Moskau das sogenannte Buro R eingerichtet worden Uber diesen Weg wurde in den 1920er Jahren die Militarkooperation mit der Sowjetunion gewahrleistet Sie betraf den Bau von Flugzeugen die Produktion von Munition die Ausbildung von Panzerfahrern und Erprobung dieser Waffen die Herstellung und Erprobung von Kampfgasen den Austausch und die Qualifikation von Generalstabsoffizieren die Ausbildung von Piloten sowie die Erprobung von Flugtechnik 4 Vor allem mit dem Letztgenannten war er intensiv am verdeckten Aufbau einer Luftwaffe beteiligt und leitete ab 1925 die deutsche Militarmission in der Sowjetunion Bestandteil war auch die gemeinsame Teilnahme an Manovern Getragen war diese Entwicklung der Militarmission von der Motivation sich Russland nicht zum Feind zu machen und der Illusion auf diesem Weg politisch auf die bestehenden Machtverhaltnisse Einfluss nehmen zu konnen Es war fur ihn ein schwer zu verkraftender Schlag als Adolf Hitler 1933 anwies diese Militarkooperation umgehend einzustellen Mit diesem Zeitpunkt wurde die Rote Armee in der operativen und nachrichtendienstlichen Aufklarung unter Fremde Heere bearbeitet Im Reichsluftfahrtministerium BearbeitenBald danach erkrankte er an einem Augenleiden und erblindete Dennoch wurde er bei der Aufstellung der deutschen Luftwaffe am 1 November 1935 wieder offiziell als Offizier gefuhrt zum Generalmajor befordert und nominell zum Abteilungsleiter in der Kriegswissenschaftlichen Abteilung der Luftwaffe im Reichsluftfahrtministerium ernannt 5 1939 erfolgte seine Beforderung zum General der Flieger Obwohl schon 75 jahrig und vollkommen blind war von der Lieth Thomsen 6 zum Zeitpunkt seines Todes im Sommer 1942 noch immer aktiver Luftwaffenoffizier Hermann von der Lieth Thomsen starb in einem Kurhotel auf Sylt und wurde auf dem Invalidenfriedhof in Berlin beigesetzt Der ursprungliche Grabschmuck ist nicht erhalten das Grab wird aber seit dem Jahr 2000 von einem Restitutionsstein markiert Am 15 Juli 2017 wurde die General Thomsen Kaserne in Stadum in Sudtondern Kaserne umbenannt 7 Familiares BearbeitenSein Sohn Joachim von der Lieth Thomsen 1896 1918 war Marineflieger wurde im Juli 1917 uber der Themsemundung abgeschossen und verstarb am 19 November 1918 in britischer Kriegsgefangenschaft Literatur BearbeitenWolfgang Schmidt Thomsen Hermann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 26 Duncker amp Humblot Berlin 2016 ISBN 978 3 428 11207 4 S 193 Digitalisat Dermot Bradley Hrsg Karl Friedrich Hildebrand Die Generale der deutschen Luftwaffe 1935 1945 Band 2 Habermehl Nuber Biblio Verlag Osnabruck 1991 ISBN 3 7648 1701 1 S 296 f Karl Friedrich Hildebrand Christian Zweng Die Ritter des Ordens Pour le Merite des I Weltkriegs Band 2 H O ISBN 3 7648 2516 2 S 342 343 Rolf Roeingh Flieger des Ersten Weltkriegs Schriftenreihe Deutsche Fliegerhefte Heft 2 Hg vom Luftwaffenfuhrungsstab Deutscher Archiv Verlag Berlin 1941 S 34 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hermann von der Lieth Thomsen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hermann von der Lieth Thomsen bei Flieger Album http www pourlemerite org wwi air air html Lebenslauf auf der Webseite der Luftwaffe Namensgeber der General Thomsen Kaserne Kurzbiografie Projekt Beamte nationalsozialistischer Reichsministerien Zeitungsartikel uber Hermann von der Lieth Thomsen in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Jahrbuch der Deutschen Luftfahrtforschung 1942 google de Peter Supf Das Buch der deutschen Fluggeschichte 1935 S 283 Norman Franks Albatros Aces os World War 1 S 7 Olaf Groehler Selbstmorderische Allianz Deutsch russische Militarbeziehungen 1920 1941 Visio Verla Berlin 1992 S 30ff Pressestimmen In dem 1939 erschienenen Band Die deutsche Wehrmacht 1914 1939 Ruckblick und Ausblick E S Mittler amp Sohn Berlin 1939 veroffentlichte er seinen Beitrag Luftwaffe Die Luftwaffe vor und im Weltkriege noch immer unter dem Namen Hermann Thomsen https www shz de lokales nordfriesland tageblatt neuer name mit heimat bezug id17320046 htmlNormdaten Person GND 133789101 lobid OGND AKS VIAF 1211948 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lieth Thomsen Hermann von derALTERNATIVNAMEN Thomsen Hermann Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutscher General der Flieger im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 10 Marz 1867GEBURTSORT FlensburgSTERBEDATUM 5 August 1942STERBEORT Berlin Zehlendorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann von der Lieth Thomsen amp oldid 236205800