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Die Ostfront war im Ersten Weltkrieg der Hauptschauplatz der Kriegshandlungen der Mittelmachte Deutschland und Osterreich Ungarn mit Russland Das Kriegsgebiet umfasste grosse Teile Osteuropas und reichte nach dem Kriegseintritt Rumaniens 1916 schliesslich vom Baltikum bis zum Schwarzen Meer Im Gegensatz zum lange Zeit nahezu statischen Stellungskrieg an der Westfront fanden hier auch in der Mittelphase des Krieges grossere Frontverschiebungen statt Bedingt war dies unter anderem durch den aufgrund der geografischen Lage der Ostfront fur die Mittelmachte erleichterten Truppenaustausch mit anderen Kriegsschauplatzen vgl Innere Linie Kriegsplanungen und Ubersicht des Jahres 1914Bedeutende Militaroperationen an derOstfront 1914 1918 1914Ostpreussische Operation Stalluponen Gumbinnen Tannenberg Masurische Seen Galizien Krasnik Komarow Gnila Lipa Lemberg Rawa Ruska Przemysl Weichsel Krakau Lodz Limanowa Lapanow Karpaten1915Humin Masuren Zwinin Przasnysz Gorlice Tarnow Bug Offensive Narew Offensive Grosser Ruckzug Nowogeorgiewsk Rowno Swenziany Offensive1916Naratsch See Brussilow Offensive Baranowitschi Offensive1917Aa Kerenski Offensive Zborow Tarnopol Offensive Riga Unternehmen Albion1918Operation Faustschlag Entscheidend wirkte sich jedoch die deutsche Unterstutzung der revolutionaren Bolschewiki unter Lenin aus die in der Oktoberrevolution von 1917 die Macht in Russland ubernahmen Starker Druck der Mittelmachte zwang das revolutionare Sowjetrussland schliesslich zum Separatfrieden von Brest Litowsk vom Marz 1918 erkauft vor allem durch die Preisgabe der wirtschaftlich bedeutenden Ukraine Dieser Vorteil fur die Mittelmachte wirkte sich vor allem aufgrund des zwischenzeitlichen Kriegseintritts der USA jedoch nicht auf das Ergebnis des Krieges aus Die Auflosung der Vielvolkerstaaten Russland und Osterreich Ungarn und die Bildung neuer Nationalstaaten im Gefolge des Krieges stellen eine Epochenzasur in der Geschichte Europas dar Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage im Deutschen Reich 1 1 Planungen der Vorkriegszeit 1 2 Kriegsziele 2 Ausgangslage in Osterreich Ungarn 2 1 Zustand der Streitkrafte 2 2 Planungen der Vorkriegszeit 3 Ausgangslage im Russischen Reich 3 1 Planungen der Vorkriegszeit 3 2 Soziale und politische Lage 4 Kriegsjahr 1914 4 1 Mobilisierung und Aufstellung 4 1 1 Mittelmachte 4 1 2 Russland 4 2 Kriegsverlauf 5 Kriegsjahr 1915 5 1 Russische Munitions und Fuhrungskrise 5 2 Ober Ost 6 Kriegsjahr 1916 6 1 Schlacht am Naratsch See 6 2 Brussilow Offensive 6 3 Kriegseintritt Rumaniens 7 Kriegsjahr 1917 7 1 Okonomischer Zusammenbruch Russlands 7 2 Revolutionen in Russland 8 Kriegsjahr 1918 8 1 Die Friedensvertrage mit Sowjetrussland Rumanien Finnland und der Ukraine 8 2 Kriegsentscheidung im Westen und Zusammenbruch der Mittelmachte 9 Verluste 10 Die vergessene Front Zur Ostfronthistoriografie des Ersten Weltkrieges 11 Siehe auch 12 Literatur 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseAusgangslage im Deutschen Reich BearbeitenPlanungen der Vorkriegszeit Bearbeiten nbsp Flagge des Deutschen ReichesDer deutsche Generalstab ging spatestens seit 1905 vgl Schlieffen Plan davon aus dass ein grosser europaischer Krieg in jedem Falle zugleich gegen Frankreich und Russland vgl Zweiverband gefuhrt werden wurde Der damit gegebenen Gefahr von Anfang an in einen die eigenen Krafte zersplitternden und ermattenden Zweifrontenkrieg gezwungen zu werden sollte vermoge einer raschen durch fast vollstandige Konzentration des Heeres gegen Frankreich erzwungenen Entscheidung im Westen begegnet werden Erst anschliessend war eine aktive Kriegfuhrung gegen Russland vorgesehen Bis dahin sollten schwache Deckungskrafte die preussischen Ostprovinzen soweit moglich verteidigen wobei im ungunstigsten Fall auch ein Ruckzug auf die Linie obere Oder Festung Posen untere Weichsel fur vertretbar gehalten wurde 1 Der Plan fur einen die Neutralitat oder zumindest die Passivitat Frankreichs voraussetzenden grossen Ostaufmarsch wurde zwar auch nach 1905 noch Jahr fur Jahr aktualisiert auf Anweisung Moltkes aber im April 1913 ganz zu den Akten gelegt Damit hatte sich die deutsche Militarfuhrung ohne Rucksicht auf diplomatische Eventualitaten der Anbahnung und Auslosung eines grossen Krieges auf einen einzigen Kriegsplan festgelegt der jedem denkbaren Konflikt von vornherein eine kontinentale Dimension verlieh 2 Die Frage eines Krieges gegen Russland spielte in den Kalkulationen der zivilen Reichsleitung aus aussen und innenpolitischen Grunden eine weit grossere Rolle als in den Uberlegungen der auf Frankreich fixierten Militars 3 die zuletzt sogar von einer Kriegserklarung an Russland abrieten 4 Abgesehen von dem Umstand dass der Kreis um Bethmann Hollweg ohnehin Russland fur die grossere Bedrohung der deutschen Machtstellung in Europa hielt kam es dem Reichskanzler in der Julikrise vor allem auf eine diplomatisch tragfahige Absicherung des offensiven deutschen Vorgehens im Westen und die Erschwerung gunstigstenfalls die Verhinderung eines britischen Kriegseintritts an Dazu aber musste Russland in die Position des Angreifers manovriert werden 5 der Krieg also aus dem Osten kommen wie der Kanzler schon am 8 Juli gegenuber Kurt Riezler anmerkte 6 Gottlieb von Jagow umriss die Logik die am 1 August 1914 nachdem die russische Regierung zwar mobilisiert der deutschen aber nicht den Gefallen getan hatte den Krieg zu beginnen 7 zur deutschen Kriegserklarung an Russland fuhrte 1926 in einem Schreiben an einen Mitarbeiter des Reichsarchivs folgendermassen Die Aufgabe der Politischen Leitung bestand demnach darin dieses kriegerische Vorgehen einzuleiten und zu rechtfertigen und zwar in einer Form die uns als die Angegriffenen erscheinen lassen konnte der Angreifer war Russland Mit Frankreich hatten wir keinen Streit Mit Belgien lag aber gar kein Konflikt vor die beabsichtigte Neutralitatsverletzung dieses Landes liess sich nur durch den Krieg mit Frankreich und dieser wiederum nur durch den Krieg mit Russland motivieren Das Vorgehen Russlands war also die Basis auf der allein das Vorgehen auch nach Westen zu begrunden war Der Einmarsch in Belgien liess sich nur durch den Krieg mit Frankreich dieser nur durch den Krieg mit Russland rechtfertigen War kein Krieg mit Russland so bestand uberhaupt kein Anlass fur uns zum Kriege im Westen 8 Zudem hielt Bethmann Hollweg den Krieg mit Russland auch aus Rucksicht auf die Anhangerschaft der Sozialdemokratie fur erwunscht Dieser sei so glaubte er ein Aggressionskrieg im Westen ohne gleichzeitigen Verteidigungskrieg gegen den reaktionaren Zarismus nicht zu vermitteln schwere innere Spannungen waren in einem solchen Fall unausweichlich die Folge 9 Albert Ballin der den Reichskanzler wenige Stunden vor der Absendung der Kriegserklarung an Russland nach dem Grund fur dessen Eile in dieser Angelegenheit Ich muss meine Kriegserklarung an Russland sofort haben fragte erhielt von Bethmann Hollweg zur Antwort Sonst kriege ich die Sozialdemokraten nicht mit 10 Kriegsziele Bearbeiten Die im Rahmen des Krieges gegen Russland zu verfolgenden Zwecke wurden im Laufe langerer komplexer Auseinandersetzungen an denen sich neben der zivilen Reichsleitung auch die OHL sowie private und politische Interessengruppen intensiv beteiligten bestimmt Dabei wurden selbst innerhalb ansonsten sozial und politisch homogener Milieus zum Teil diametral entgegengesetzte Positionen vertreten So engagierten sich exponierte Vertreter des ostelbischen Adels im Rahmen des Alldeutschen Verbandes und der Vaterlandspartei fur ein extremes Annexionsprogramm das unter anderem den Anschluss der russischen Ostseegouvernements an das Konigreich Preussen vorsah wahrend sich ein nennenswerter Teil des markischen pommerschen und ostpreussischen Adels von Anfang an recht deutlich fur einen Kompromissfrieden die Schonung der russischen Standesgenossen und die Wiederherstellung der in seinem Sinne guten 11 deutsch russischen Beziehungen des 19 Jahrhunderts aussprach Bethmann Hollweg hielt zwar eine deutliche Schwachung und Zuruckdrangung Russlands fur grundsatzlich wunschenswert verfolgte aber mindestens bis zum Sommer 1915 mehr oder weniger energisch auch den Gedanken eines Separatfriedens im Osten der den Status quo ante abgesehen von einigen fur durchsetzbar gehaltenen Sicherungen und Garantien wiederhergestellt hatte Im November 1914 sowie im Februar und Juli 1915 liess er uber den danischen Konig Christian X und danische Diplomaten entsprechende Vorstosse in Petrograd unternehmen die aber trotz relativer Aufgeschlossenheit des Zaren durch das Ubergewicht der russischen Kriegspartei um Aussenminister Sasonow durchkreuzt wurden 12 Auch Erich von Falkenhayn blieb im Grunde nachdrucklicher als der Kanzler bis zu seinem Sturz im August 1916 Verfechter eines deutsch russischen Verstandigungsfriedens dessen Erfolgsaussichten er freilich seit Ende 1915 aufgrund des trotz grosser deutscher Erfolge erklarten Willens der russischen Fuhrung zum Weiterfuhren des Krieges an der Seite der Entente ernuchtert beurteilte 13 obgleich er die Hoffnung auf einen solchen Frieden nicht vollkommen aufgeben wollte 14 Eine schnell wachsende und schliesslich ausschlaggebende Gruppe im und neben dem Auswartigen Amt pladierte dagegen schon seit Anfang August 1914 fur eine Politik die unter der Voraussetzung einer ausreichend schwerwiegenden militarischen Niederlage Russlands auf eine vollige Dekomposition des russischen Reiches 15 hinauslief Protagonisten dieser Richtung waren neben Gottlieb von Jagow in erster Linie der Unterstaatssekretar Arthur Zimmermann der vom Auswartigen Amt in die Sektion Politik des Stellvertretenden Generalstabs abgestellte Rudolf Nadolny der in der Zentralstelle fur Auslandsdienst angestellte und dem Kreis um Hans Delbruck und Friedrich Naumann eng verbundene einflussreiche liberale Publizist Paul Rohrbach sowie die Professoren Theodor Schiemann und Johannes Haller 16 Dieser Ansatz sah vor durch energische ideologische materielle und finanzielle Forderung mehr oder weniger stark ausgepragter nationalistischer autonomistischer und separatistischer Tendenzen der Finnen Esten Letten Litauer Polen Juden Belarussen Ukrainer Krimtataren Kubankosaken und verschiedener Kaukasusvolker eine dauerhafte Desintegration Russlands zu inszenieren die zunachst dessen Kriegsanstrengungen lahmen und anschliessend in einem Friedensvertrag festgeschrieben zur Grundlage des Aufbaus neuer an Deutschland angelehnter Staatswesen werden sollte Rohrbach und andere spielten am Rande auch mit dem Gedanken einer Germanisierung des Baltikums 17 Auf Anregung Zimmermanns fand sich das Auswartige Amt ab Herbst 1915 ausserdem dazu bereit in gewisser Weise die Tatigkeit russischer Revolutionare zu fordern also die nationalistische Dekomposition durch eine soziale Revolutionierung Russlands zu erganzen 18 Insbesondere das Ausmass deutscher finanzieller Unterstutzung fur die Bolschewiki war jahrzehntelang Gegenstand nicht nur wissenschaftlicher Auseinandersetzungen Die immer wieder behauptete politische und finanzielle Abhangigkeit der Bolschewiki von deutscher Unterstutzung gilt in der Fachliteratur inzwischen als Mythos 19 wurde und wird aber in popularwissenschaftlichen und journalistischen Veroffentlichungen vor allem im deutschen Sprachraum auch in jungerer Zeit umfangreich thematisiert 20 Eine herausragende Rolle spielte in allen amtlichen und offentlichen Kriegszieldiskussionen in Deutschland bis zuletzt die polnische Frage die sich auch zum Schlussel fur das Verstandnis der Beziehungen zwischen Wien und Berlin im ersten Weltkrieg 21 entwickelte Ausgangslage in Osterreich Ungarn Bearbeiten nbsp k u k DoppeladlerZustand der Streitkrafte Bearbeiten Das Militar Osterreich Ungarn setzte sich neben der von beiden Reichsteilen beschickten Gemeinsamen Armee aus der k k Landwehr der osterreichischen und der k u Honved der ungarischen Reichshalfte zusammen Diese politische Dreigliederung sorgte fur eine Schwerfalligkeit der Militarpolitik innerhalb der Donaumonarchie Das Offizierkorps der Gemeinsamen Armee und auch im Verteidigungsministerium dominierten Deutschosterreicher innerhalb der fuhrenden Positionen Unter den Militars der Grossmachte war die osterreichisch ungarische Armee jedoch die kleinste Die Mobilisierungsstarke betrug rund 1 8 bis 2 Millionen Mann Das Offizierkorps hatte aufgrund schlechter Bezahlung starke Nachwuchsschwierigkeiten Die Militarausgaben waren seit 1870 von 29 1 auf 19 7 des Budgets verringert worden Die Streitkrafte waren bewusst unterfinanziert so dass nur rund 29 der Wehrpflichtigen tatsachlich Dienst in Friedenszeiten leisten musste Russland und das Deutsche Reich kamen hier auf rund 40 Frankreich sogar auf 86 Auch sorgten Querelen innerhalb der politischen Fuhrung und des Offizierskorps zur Verzogerung von Modernisierungsmassnahmen bei Bewaffnung und Ausrustung 22 Planungen der Vorkriegszeit Bearbeiten Der 1879 geschlossene Zweibund sorgte fur eine Bindung Osterreich Ungarns an das Deutsche Reich Innerhalb der osterreichisch ungarischen Fuhrung bestand jedoch durchaus ein Zwiespalt im Verhaltnis zu Deutschland da die Elite der Donaumonarchie Bevormundung durch den machtigeren Verbundeten befurchtete Der 1882 geschlossene Dreibund stellte eine formale Allianz mit Italien dar jedoch war das Verhaltnis Osterreich Ungarns zu Italien so fragil dass die osterreichische Fuhrung bestenfalls mit einer italienischen Neutralitat rechnete Die ab 1907 stattfindende Annaherung zwischen Russland und dem Vereinigten Konigreich fuhrten zur Konstellation eines Zweifrontenkrieges der Mittelmachte gegen Frankreich und England auf der einen und Russland und dem Konigreich Serbien auf der anderen Seite 23 Gemeinsame Vorkriegsplanungen innerhalb der Mittelmachte fehlten Es gab Absprachen zwischen den Generalstabschefs Moltke und Conrad jedoch blieben diese sehr oberflachlich Osterreich Ungarn wurde die Rolle zugedacht drei bis vier Wochen am Balkan und gegen Russland die Stellung zu halten bis die deutsche Armee Frankreich besiegt hatte Die osterreichische Fuhrung ordnete sich dem Schlieffen Plan unter der osterreichische Generalstabschef Conrad von Hotzendorff plante jedoch falls moglich selbst zuerst Serbien auszuschalten um sich dann erst Russland zuzuwenden Im Kriegsfall mit Russland sah die Planung der Gemeinsamen Armee in Galizien die A Staffel mit drei Armeen gegen Russland in Stellung zu bringen Eine Minimalgruppe Balkan sollte gegen Serbien in Stellung gebracht werden Je nach Lage sollten die in der B Staffel zusammengesetzten Reserven welche eine Armee umfasste entweder gleich gegen Russland oder zunachst gegen Serbien zur Wirkung gebracht werden Die schwerpunktmassig im Mittelmeer operierende k u k Kriegsmarine hatte sich mit der Aufstellung einer Donauflottille gegen Serbien auf den Krieg vorbereitet Uber diesen Fall hatte der k u k Generalstab keine weiteren Planungen die weitere Strategie des Krieges blieb der deutschen Fuhrung uberlassen 24 Die russische Seite war aufgrund der Agententatigkeit des osterreichischen Obersten Alfred Redl von 1907 bis 1913 uber die Planungen Osterreich Ungarns detailliert im Bilde Da die Plane von 1913 bis zum Kriegsausbruch jedoch auch fortwahrend verandert wurden blieb der eigentliche Geheimnisverrat nur mit geringen Folgen Vielmehr behinderte die Agententatigkeit die nachrichtendienstlichen Aktivitaten der Donaumonarchie da durch Redls Tatigkeit von russischer Seite eine effiziente Gegenspionage betrieben werden konnte 25 Ausgangslage im Russischen Reich Bearbeiten nbsp Flagge des Russischen ReichsPlanungen der Vorkriegszeit Bearbeiten Das russische Reich hatte nach dem verlorenen Russisch Japanischen Krieg von 1904 05 seine imperialistischen Bestrebungen in Asien aufgeben mussen und konzentrierte sich deshalb besonders auf den Balkan Der Panslawismus das Ziel alle slawischen Volker zu vereinigen brachte das Zarenreich zwangslaufig in einen Konflikt mit Osterreich Ungarn und dessen deutschen Verbundeten Ebenso strebte man die Erringung eines freien Zugangs zum Mittelmeer und eines permanent eisfreien Hafens an der Ostsee an Das an das russische Herrschaftsgebiet angrenzende Ostpreussen und ein Teil Westpreussens sollten annektiert werden Fur den Zugang zum Mittelmeer musste die Hoheit uber den Bosporus gewonnen werden was die russische Regierung zwangsweise in einen Konflikt mit dem Osmanischen Reich bringen wurde dessen weitere Existenz damit in Frage gestellt war Die russische Militardoktrin erlebte zu Beginn des 20 Jahrhunderts einen Wendepunkt Die russische Heeresfuhrung hatte trotz der Bindung an Frankreich seit 1893 einen defensiven Standpunkt eingenommen Es sollte hinter der Weichsel ein Verteidigungskrieg gefuhrt werden Die von drei Seiten durch Deutschland und Osterreich Ungarn umschlossenen und daher schwer zu verteidigenden westpolnischen Gebiete sollten vorlaufig preisgegeben werden Das anderte sich als der russische Kriegsminister Suchomlinow im Jahre 1910 den Plan No 19 verabschiedete Dieser sah einen Vorstoss der Russen auf deutsches Territorium vor um Frankreich von einem wahrscheinlichen Angriff im Zuge des Schlieffen Plans zu entlasten Der fuhrende militarische Berater des Ministers Juri Danilow hatte fur diesen Vorstoss Ostpreussen ausersehen da es sowohl von Suden als auch von Nordosten angegriffen werden konnte Sehr zur Unzufriedenheit seiner Schopfer verhinderten die politischen und sozialen Rivalitaten innerhalb der Armee des Zaren die volle Durchsetzung des Plans Stattdessen trat eine Kompromisslosung in Kraft die Aufspaltung der russischen Krafte auf zwei Armeegruppen jeweils eine gegen Deutschland und gegen Osterreich Ungarn Der angepasste Plan stellte zwei Armeen fur den Einmarsch auf den deutschen Gebietsvorsprung zur Verfugung Die I Armee Njemen Armee unter General Paul von Rennenkampff sollte von der Memel vorstossen wahrend die II Armee Narew Armee unter General Alexander Samsonow von Suden anmarschieren sollte Zur gleichen Zeit sollte die Sudwestfront unter Nikolai Iwanow in Galizien gegen die Donaumonarchie vorgehen Soziale und politische Lage Bearbeiten Die gesellschaftliche Lage im Zarenreich war seit langem kritisch der grosste Teil der Menschen lebte in Armut Die vom Zaren betriebene Autokratie sorgte fur Unzufriedenheit bis in die Burger und Adelsschichten Nach dem Russisch Japanischen Krieg und in der folgenden Rezession war es zur Russischen Revolution von 1905 gekommen Die Intellektuellen stellten zudem Forderungen nach grosserer Freiheit Der Zar busste im Inland an Autoritat ein und konnte einen Umsturz nur durch Zugestandnisse an die Bevolkerung verhindern Oktobermanifest So entstand die Duma als erste russische Volksvertretung Sie besass durch die Verfassung kaum effektive Einflussmoglichkeiten Doch kam ihr durch die expandierende Presse grosser propagandistischer Einfluss auf das Volk zu Dies schrankte die Handlungsfreiheit der Regierung des Reiches immer starker ein da die liberalen Abgeordneten die fundamentale Gegnerschaft zum Staat salonfahig machten Sie bereiteten in dieser Hinsicht den extrem gewalttatigen linken Gruppen der Oktoberrevolution den Boden Dieser Gegensatz wurde durch die reaktionare Politik des Zaren und sein Unverstandnis fur eine Modernisierung der politischen Struktur noch weiter verscharft Somit wandelte sich Russland immer mehr zu einer schwachen Autokratie mit instabiler Regierung die standig auf die Stromungen einer ihr feindlich gesinnten Offentlichkeit Rucksicht nehmen musste Zwar wurde auch in Russland 1914 eine Art Burgfrieden geschlossen doch er wahrte aufgrund der militarischen Ruckschlage nicht lange Bereits 1915 wuchs der Unmut im Parlament immer weiter und es kam zu Spannungen in der Duma so dass der Zar diese aufloste und Abgeordnete trotz Immunitat polizeilich verfolgen liess Es kam wahrend der folgenden Jahre zu Demonstrationen und Streiks im gesamten Land bis hin zur Februarrevolution 1917 Kriegsjahr 1914 BearbeitenMobilisierung und Aufstellung Bearbeiten Mittelmachte Bearbeiten Wie in den Vorkriegsplanungen vorgesehen versammelte die deutsche Oberste Heeresleitung nach der Kriegserklarung an Russland 1 August im Osten zunachst nur einen einzigen Grossverband die 8 Armee 10 1 2 Infanterie Divisionen 1 Kavallerie Division in Ostpreussen Das Armeeoberkommando wurde von der OHL grundsatzlich auf die strategische Defensive festgelegt gleichzeitig war ihm aber gestattet nach Beginn des erwarteten russischen Vormarsches ortlich begrenzt offensiv zu werden wenn gunstige Aussichten etwa im Bereich der Masurischen Seen bestanden ausserdem erhielt es vorab die Erlaubnis im aussersten Notfalle Preussen ostlich der Weichsel 26 aufzugeben Das osterreichisch ungarische Oberkommando bildete in Galizien die 1 3 und 4 Armee sowie die Armeegruppe Kovess zusammen 37 1 2 Infanterie Divisionen und 12 Kavallerie Divisionen wahrend die 5 und die 6 Armee gegen Serbien und Montenegro aufmarschierten die gleichfalls hierfur vorgesehene 2 Armee wurde schliesslich nach Galizien umdirigiert traf aber erst nach Beginn der Operationen ein es entschied nach Abschluss des Aufmarsches mit der 1 und 4 Armee die im Raum Lublin Cholm versammelten russischen Truppen anzugreifen die restlichen Verbande sollten diesen Vorstoss durch Offensivhandlungen nach Osten und Nordosten decken Im Rahmen dieser Konzeption spielte eine gewisse Rolle dass Helmuth von Moltke dem osterreich ungarischen Generalstabschef Franz Conrad von Hotzendorf 1909 einen von Ostpreussen ausgehenden zeitlich koordinierten deutschen Vorstoss Richtung Siedlce zugesagt hatte Irgendwelche praktischen Schritte in dieser Richtung wurden von deutscher Seite jedoch nicht unternommen uber die tatsachlichen Dispositionen und die hierfur vollig unzureichende Starke der 8 Armee wurden die Osterreicher nicht informiert stattdessen drangte der deutsche Verbindungsoffizier im k u k Hauptquartier Hugo von Freytag Loringhoven Conrad wiederholt zu Offensivaktionen zu denen dieser ohnehin neigte 27 Inwieweit die nicht eingehaltene Zusage fur den Entschluss zum Angriff ausschlaggebend und damit fur die nachfolgende Katastrophe indirekt verantwortlich war wurde schon wahrend des Krieges intern und nach dem Krieg offentlich kontrovers diskutiert Eine durchgehende Front im Sinne der spateren Bedeutung des Wortes bestand im Osten vor allem auf Seiten der Mittelmachte in den ersten Kriegsmonaten noch nicht Das osterreichisch ungarische Aufmarschgebiet im Suden fur die Donaumonarchie der Hauptkriegsschauplatz und das deutsche im Norden in den Augen der OHL generell und gerade zu Kriegsbeginn ein Nebenkriegsschauplatz waren weder geografisch noch operativ miteinander verbunden Der grosste Teil der deutsch russischen Grenze insbesondere in den Provinzen Schlesien Posen und Westpreussen wurde zunachst nur durch schwache Sicherungskrafte zweiten und dritten Ranges vgl Landwehrkorps gedeckt Osterreich Ungarn bot abseits des Hauptkriegsschauplatzes 2 1 2 Infanterie Divisionen und eine Kavallerie Division zur Deckung Krakaus auf Russland Bearbeiten Das russische Oberkommando vgl Stawka unter Leitung des Grossfursten Nikolai Nikolajewitsch bildete eine gegen Ostpreussen gerichtete Nordwestfront 1 und 2 Armee zu Beginn der Kampfe 19 Infanterie und 8 Kavallerie Divisionen und eine gegen Galizien gerichtete Sudwestfront 3 4 5 und 8 Armee zu Beginn der Kampfe 46 Infanterie und 18 Kavallerie Divisionen Ausserdem begann es nach wiederholtem Drangen Grossbritanniens und Frankreichs schon am 7 August mit der Aufstellung zweier weiterer Armeen der 9 und der 10 in Zentralpolen mit denen Vorstosse gegen Breslau bzw Posen unternommen werden sollten Dafur zog es vor allem Truppen heran die ursprunglich fur die Nordwest und die Sudwestfront vorgesehen waren Wenig gunstig war zudem dass der russische Oberbefehlshaber den Vertretern der westlichen Alliierten versichert hatte nach Ablauf des 15 Mobilmachungstages mit beiden Fronten zu offensiven Aktionen gegen die Mittelmachte in der Lage zu sein Grossbritannien und Frankreich bestanden im kritischen Augenblick darauf diese Zusage umzusetzen obwohl insbesondere der Aufmarsch gegen Osterreich Ungarn zu diesem Zeitpunkt noch lange nicht abgeschlossen war 28 Kriegsverlauf Bearbeiten nbsp Russische Infanteristen auf dem Vormarsch entlang einer EisenbahnlinieUm das oberschlesische Industriegebiet besser abschirmen zu konnen besetzten deutsche Truppen am 3 August Tschenstochau und Kalisch Letzteres wurde als Vergeltung fur angebliche Ubergriffe der Zivilbevolkerung am 7 8 August mit Artillerie beschossen und brannte zu grossen Teilen nieder Zerstorung von Kalisz 29 Mit dem am 17 August beginnenden Eindringen der russischen 1 Armee nach Ostpreussen setzten im Osten die Operationen von strategischer Bedeutung ein vgl Gefecht bei Stalluponen Die russische 2 Armee uberschritt die deutsche Grenze zwei Tage spater Nach der deutschen Niederlage bei Gumbinnen 19 20 August wurden der Oberbefehlshaber und der Stabschef der 8 Armee die in einem Telefongesprach mit der OHL bezweifelt hatten dass die Weichsellinie zu halten sein wurde abgelost und durch Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff ersetzt Gleichzeitig entschied Moltke die 8 Armee durch zwei aus dem Westen abzuziehende Armeekorps zu verstarken Noch bevor diese Truppen eintrafen konnte die 8 Armee die russische 2 Armee in der Schlacht bei Tannenberg 23 31 August fast vollstandig zerschlagen Wenig spater unterlag in der Schlacht an den Masurischen Seen 8 10 September auch die russische 1 Armee die sich anschliessend uber die Grenze zuruckzog Damit war der russische Vorstoss gegen Ostpreussen gescheitert Eine weitere in ihrer Zielsetzung begrenztere russische Offensive fuhrte zwei Monate spater zwar zur vorlaufigen Besetzung der ostlichen Teile Ostpreussens lief sich Mitte November aber in den inzwischen stark ausgebauten deutschen Stellungen entlang der Angerapp und der Masurischen Seen fest Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Schwerpunkt der deutsch russischen Front bereits nach Suden verlagert Wahrend sich die russischen Truppen Mitte September aus Ostpreussen zuruckzogen operierten die gegen Osterreich Ungarn aufgebotenen Armeen weitaus erfolgreicher Da die russische Sudwestfront und die k u k Armeen ihre offensiven Operationen fast gleichzeitig begannen entwickelten sich in der zweiten Augusthalfte mehrere grosse Begegnungsschlachten an denen hunderttausende Soldaten beteiligt waren Schlacht in Galizien Trotz der osterreichischen Siege bei Krasnik 22 25 August und Komarow 26 31 August und anfanglich aussichtsreichem Vordringen der k u k Truppen sudlich Lublin wendete sich schon Ende August das Blatt Nach mehreren Niederlagen vor allem auf dem rechten Flugel Schlacht bei Zloczow am 26 27 August Schlacht bei Brzezany am 26 August und dem Verlust Lembergs 30 August befahl Conrad seinen bereits schwer angeschlagenen Armeen eine Gegenoffensive die in der Schlacht bei Lemberg 7 11 September scheiterte Am 11 September musste das osterreichisch ungarische Oberkommando den allgemeinen Ruckzug befehlen Dieser war stellenweise von Auflosungserscheinungen begleitet etwa 100 000 Soldaten gaben sich gefangen erst ostlich von Krakau und im Vorfeld der Karpaten kam die Absetzbewegung begunstigt durch das zogerliche Nachrucken der ebenfalls stark geschwachten russischen Truppen zum Stehen Die Festung Przemysl in der mehrere Divisionen eingeschlossen waren lag nun weit im russischen Hinterland Belagerung von Przemysl Fur dieses Desaster neben den Gefangenen wurden 322 000 Tote und Verwundete verzeichnet zudem waren aufgrund des fluchtartigen Abruckens grosse Mengen Kriegsmaterial und etwa 1 000 dringend benotigte Lokomotiven verlorengegangen machten die Wiener Regierung und das Armeeoberkommando in erster Linie die arglistige Tauschung 30 durch ihren Bundesgenossen verantwortlich Fur den Fall dass weiterhin Massnahmen zur Unterstutzung der osterreichisch ungarischen Kriegfuhrung ausblieben wurde der deutschen Seite der Conrad am 5 September vorwarf seine Truppen im Stich gelassen und stattdessen lieber die Gestute in Trakehnen und die Hirschjagden in Rominten 31 geschutzt zu haben indirekt mit einem Sonderfrieden gedroht Die OHL war allerdings ohnehin zum Handeln gezwungen da sich durch den russischen Aufmarsch in Zentralpolen nun eine ernste Bedrohung der preussischen Provinzen Schlesien und Posen abzeichnete Sie bildete aus Teilen der 8 Armee Reserven und Zufuhrungen aus dem Westen in Oberschlesien die neue 9 Armee die zusammen mit der osterreich ungarischen 1 Armee gegen Warschau und Iwangorod vorgehen sollte Dieser Vorstoss begann am 28 September und gipfelte in der Schlacht an der Weichsel in der die deutsch osterreichische auf die am 5 Oktober begonnene russische Offensivbewegung traf Anfang Oktober begannen auch die osterreich ungarischen Armeen in Galizien eine Offensive die anfanglich erfolgreich war und vorubergehend zur Aufhebung der Einschliessung Przemysls fuhrte Bis Ende Oktober waren jedoch beide Angriffsoperationen vollstandig gescheitert die Kriegfuhrung der Mittelmachte geriet erneut in eine schwere Krise nbsp Deutsche Nachschubkolonne an der Ostfront 1914Zur besseren Koordination der deutschen Operationen im Osten wurde am 1 November eine neue Kommandobehorde gebildet Oberbefehlshaber Ost kurz Ober Ost oder Oberost an deren Spitze Hindenburg und Ludendorff berufen wurden Ihr wurden neben der 8 und 9 Armee alle deutschen Verbande und militarischen Dienststellen in den Provinzen Ostpreussen Westpreussen Pommern Posen und Schlesien unterstellt Oberost agierte von Beginn an fast unbeschrankt selbstandig 32 und entwickelte sich bald zu einem militarisch politischen Zentrum der Verfechter einer besonders aggressiven und weitreichenden deutschen Kriegfuhrung und Kriegszielplanung Hindenburg und Ludendorff entschlossen sich nach dem Erlahmen der russischen Offensive aus dem Raum Hohensalza Thorn heraus einen riskanten Vorstoss in die Flanke der russischen Sudwestfront zu fuhren Dazu verlegten sie per Eisenbahn binnen weniger Tage die Masse der 9 Armee nach Norden Der fur die russische Seite vollig uberraschende Angriff begann am 11 November und fuhrte nach wechselvollen Kampfen Schlacht um Lodz zur deutschen Besetzung von Lodz 6 Dezember Wahrend und nach dieser Operation entwickelte sich die erste einer Reihe von schweren Auseinandersetzungen zwischen Oberost und der neuen OHL um Erich von Falkenhayn Hindenburg Ludendorff und deren wichtigster Mitarbeiter Max Hoffmann warfen Falkenhayn vor durch die Verweigerung weiterer Truppenzufuhrungen und die Fortsetzung der deutschen Angriffe im Westen Erste Flandernschlacht eine kriegsentscheidende Niederlage Russlands verhindert zu haben Falkenhayn bewertete die Situation dagegen weitaus zuruckhaltender und hielt allenfalls ein Zuruckdrangen der russischen Truppen auf Warschau fur moglich Unterdessen errangen osterreich ungarische Truppen in der Schlacht bei Limanowa Lapanow 5 15 Dezember einen Sieg gegen auf Krakau vorstossende russische Truppen und warfen diese auf Gorlice und hinter den Dunajec zuruck Ein deutscher Vorstoss in Nordpolen kam in der zweiten Dezemberhalfte an der Rawka zum Stehen Damit war am Jahresende auch im Osten eine durchgehende aber bei weitem nicht so stark wie im Westen ausgebaute Stellungsfront entstanden die im Norden am Kurischen Haff begann ostlich Tilsit Gumbinnen Lotzen und Johannisburg Ostpreussen von Nord nach Sud durchzog in Russisch Polen scharf nach Sudwesten abbog sich bei Plock wieder nach Suden wandte nordwestlich von Tarnow osterreichisches Territorium erreichte in sudostlicher Richtung quer durch die Karpaten fuhrte und schliesslich sudlich des von russischen Truppen besetzten Czernowitz auf die rumanische Grenze traf Die operativen Anfangsplanungen Russlands und Osterreich Ungarns waren am Jahresende gescheitert wahrend die deutsche Seite ihr zu Kriegsbeginn formuliertes Hauptziel die defensive Behauptung der deutschen Ostgebiete fast vollumfanglich erreicht hatte Das verbundete osterreichisch ungarische Heer hatte indes Schlage hinnehmen mussen von denen es sich in der Folge nie wieder ganz erholte Bis Ende 1914 hatte es an Toten Verwundeten Kranken Gefangenen und Vermissten 1 269 Millionen Mann verloren davon etwa eine Million Mann an der russischen Front 33 Diese Ausfalle konnten mit Anstrengungen zwar quantitativ aber nicht qualitativ sie hatten insbesondere die Linienregimenter der Vorkriegszeit getroffen ersetzt werden Mit Ostgalizien und der Bukowina waren fruchtbare Agrargebiete und wichtige Olfelder verlorengegangen Nur die alles andere als gesicherte Verteidigung der Karpatenpasse hielt die russischen Truppen noch von einem Vorstoss in die ungarische Tiefebene ab Winterschlacht in den Karpaten Die militarische und politische Abhangigkeit der k u k Monarchie von Deutschland hatte sich so bis zum Jahresende weiter verstarkt wahrend parallel der Einfluss der Entente auf die Haltung Italiens und Rumaniens gegenuber dem geschwachten Osterreich Ungarn stark zugenommen hatte Da durch die entstandene Lage die reale Gefahr einer vollstandigen Niederlage der Donaumonarchie bestand sah sich die OHL gezwungen 1915 wesentlich starkere Krafte als bislang im Osten zu konzentrieren und im Westen insgesamt defensiv zu bleiben Kriegsjahr 1915 Bearbeiten nbsp Kriegsverlauf 1915Das Jahr 1914 hatte fur die Mittelmachte eine prekare Lage hinterlassen Zwar waren die Angriffe der Nordwestfront gegen Ostpreussen abgewehrt worden Die zweite russische Heeresgliederung die Sudwestfront unter Nikolai Iwanow hatte allerdings gegen Osterreich Ungarn einen Sieg errungen Aufgrund von Querelen innerhalb der Fuhrung und des veralteten taktischen Niveaus der k u k Armee war es den Russen gelungen fast ganz Galizien zu erobern und in die Karpaten vorzudringen Damit stand die Donaumonarchie vor einer ernsthaften strategischen Bedrohung da die Streitkrafte des Zaren mit einem Stoss durch die Karpaten in die Ungarische Tiefebene eindringen konnten Am deutschen Frontabschnitt ergab sich allerdings nach den Siegen von 1914 eine weitere Entlastung Die Nordwestfront der Russen unter General Nikolai Russki plante einen neuen Vorstoss nach Ostpreussen Zwar war man durch die Verluste des Vorjahrs geschwacht und hatte nur noch eine einsatzfahige Armee an der deutschen Grenze postiert Dank der grossen Reserven an Menschen und Material wollte Russki allerdings im Suden der deutschen Provinz eine neue Armee aufstellen Mit diesen Kraften sollte analog zu dem Vorgehen das zum deutschen Sieg in Tannenberg gefuhrt hatte ein Doppelschlag gegen Konigsberg gefuhrt werden Die deutschen Truppen wurden aber durch eine neu aufgestellte Armee verstarkt und konnten nun mit zwei Armeen die noch verbliebene russische Armee unter Thadeus von Sievers an ihren Flanken angreifen und sie uber einhundert Kilometer zuruckschlagen Winterschlacht in Masuren Die neue russische Armee war bis zum Ende der Schlacht noch nicht einsatzfahig und griff nicht in die Gefechte ein Durch diesen Erfolg hatte das deutsche Fuhrungsduo Hindenburg und Ludendorff einen breiten Puffer gegen das Zarenreich geschaffen und die sieben Monate lange Gefahrdung Ostpreussens durch russische Angriffe gebannt Ein Zusammenbrechen der russischen Front konnte allerdings nicht erreicht werden ebenso wenig ein Erfolg in Polen nbsp Fliehende russische Bauern 1915Der osterreichische Heeresbefehlshaber Conrad von Hotzendorf begegnete der Gefahr fur Ungarn im Dezember 1914 und befahl eine Offensive in den Bergen nordlich des magyarischen Kernlands Diese Winterschlacht in den Karpathen brach jedoch bis zum Marz 1915 zusammen Aufgrund der winterlichen Witterung und der starken Verteidigung ihrer Gegner verlor die k u k Armee uber 300 000 Soldaten Diese Verluste wogen fur Osterreich Ungarn doppelt schwer In der Vorkriegszeit waren wegen finanzieller Erwagungen nur 20 25 der wehrfahigen Bevolkerung uberhaupt in die Armee eingezogen worden Davon erhielt auch nur ein Zehntel die vollstandige militarische Ausbildung Somit konnte die Armee nur auf unzureichend ausgebildete Reserven zuruckgreifen um ihre Verluste zu ersetzen Analog zu den Mannschaften erwiesen sich die hohen Verluste an Offizieren als weiteres fatales Minus fur die Kampfkraft des Heeres Die altgedienten Offiziere wurden durch rasch ausgebildete Neulinge ersetzt Diese neue Generation militarischen Fuhrungspersonals war oft unfahig die ethnisch heterogenen Truppen zu fuhren Daraus folgte langfristig eine Entfremdung der slawischen Soldaten von ihren Befehlshabern Nach dem von Conrad von Hotzendorf propagierten Befreiungsschlag stand Osterreich vor dem Kollaps die eigene Armee war demoralisiert und geschwacht und die Russen standen weit im Reichsgebiet Tatsachlich sollte die Winteroffensive in den Karpaten die letzte selbststandige Operation der k u k Streitkrafte werden Von diesem Zeitpunkt an wurde die osterreichische Armee immer mehr zum Juniorpartner ihres deutschen Verbundeten Durch eine immer starker werdende Verzahnung mit deutschem Fuhrungspersonal sollte die militarische Kraft des Habsburgerstaats erhalten bleiben Dies begann durch Hinzuziehung deutscher Truppen und deutschen Stabspersonals und setzte sich bis zum Kriegsende sogar wenn auch in geringerem Ausmass bis zum Einsatz deutscher Unteroffiziere fort Bereits im Januar 1915 wandte sich General Ludendorff an den Befehlshaber der Obersten Heeresleitung Erich von Falkenhayn und forderte ein deutsches Eingreifen um den Zusammenbruch des Verbundeten zu verhindern Ludendorff schlug eine doppelte Umfassung uber den Bereich der ganzen Ostfront vor bei dem die Osterreicher von Sudwesten und die Deutschen von Nordwesten die russischen Truppen in Polen in einem mehrere hundert Kilometer tiefen Kessel einschliessen sollten Falkenhayn befand diesen Plan als zu unsicher und wollte dafur keine Truppen von der Westfront abziehen Er favorisierte einen Plan den Conrad von Hotzendorf aufgestellt hatte Das Ziel des Angriffs sollte eine Schwachstelle in der III Armee der russischen Sudwestfront in Sudgalizien sein An diesem schwach verteidigten Frontabschnitt wollte der osterreichische Heereschef eine moglichst grosse zahlenmassige Uberlegenheit konzentrieren um einen Durchbruch zu erzielen Diese klassische Planung clausewitzschen Typs hiess Falkenhayn gut er bezweifelte nur die Fahigkeit der Osterreicher sie auch durchzufuhren Zur Unterstutzung der Donaumonarchie entsandte er die 11 Armee unter August von Mackensen wodurch das Deutsche Reich zahlenmassig den Hauptteil der Krafte fur die Operation stellte Das Unternehmen ging als Schlacht von Gorlice Tarnow in die Geschichte ein und brachte die Wende an der Ostfront Die russische Front brach infolge des deutschen Durchbruchs zusammen und die russische Armee musste Polen vollkommen raumen bevor sie wieder aus ihrer Desorganisation fand Russische Munitions und Fuhrungskrise Bearbeiten Nach der Katastrophe bei Gorlice Tarnow zog sich das Heer des Zaren zunachst an den Fluss San zuruck doch auch diese Stellungen konnten nicht gehalten werden Die russische Armee musste ganz Polen raumen da es der Stawka unmoglich war die Verluste auszugleichen und die Frontlinie zu konsolidieren Dieses Manover in Richtung des Landesinneren ging als Grosser Ruckzug in die russische Geschichte ein und gab bis zum Herbst 1915 grosse Teile der westlichen Grenzgebiete den Mittelmachten preis Das russische Oberkommando machte fur die Verluste des Kriegsjahrs den Mangel an Artilleriemunition verantwortlich die sogenannte Munitionskrise betraf allerdings alle kriegfuhrenden Parteien 1915 In der Produktion zeigten sich grosse Schwachen Die Munitionsbeschaffung im Zarenreich war problematisch das Vertrauen des Militars in die eigene Industrie gering und die Bereitschaft zu Investitionen in die Betriebe bis 1916 unterentwickelt Dies war auch teilweise begrundet da die russische Privatwirtschaft im Vergleich zu Staatsbetrieben oder dem Ausland teuer produzierte Der Ausweg den das Kriegsministerium versuchte liess aber die Munitionsversorgung vollkommen zusammenbrechen Der russische Geschossbedarf sollte zu knapp 50 aus Grossbritannien und den USA gedeckt werden Da die beauftragten Firmen damit voll ausgelastet waren die Bedurfnisse der Westmachte zu decken wurde bis zum Sommer 1916 nur 12 der verlangten Stuckzahlen geliefert Doch selbst die angelieferten Rustungsguter konnten aufgrund der unzureichenden Infrastruktur erst spat genutzt werden Ein Umdenken im Kriegsministerium und im Grossen Hauptquartier erfolgte im Winter 1915 Bereits im folgenden Jahr konnte die russische Armee ihre Munitionsproduktion um den Faktor 2 5 steigern und ihren Bedarf ohne die mangelhafte Hilfe der Verbundeten decken Der Preis hierfur waren allerdings hohe Kaufpreise Dies fuhrte zu einer enormen Staatsverschuldung und damit einem weiteren Anheizen der kriegsbedingten Inflation Der katastrophale Verlauf des Kriegsjahrs 1915 mit dem Verlust grosser Gebiete und den Verlust von 3 Millionen Soldaten darunter 300 000 Gefallenen loste in Russland eine innenpolitische Krise aus Der Kriegsminister Wladimir Suchomlinow wurde in der Presse des Landesverrats bezichtigt und wurde im Juni 1915 durch Alexei Poliwanow ersetzt Im August 1915 setzte der Zar Grossfurst Nikolai Nikolajewitsch als Oberbefehlshaber des russischen Heeres ab und ubernahm diesen Posten formal selbst Ebenso tauschte der Zar den Generalstabschef Nikolai Januschkewitsch durch Michail Alexejew 34 Ober Ost Bearbeiten Hauptartikel Ober Ost Nachdem die deutschen Truppen grosse Gebiete im Osten erobert hatten wurde das Militarverwaltungsgebiet Ober Ost unter Leitung des Oberbefehlshabers der gesamten deutschen Streitkrafte im Osten gegrundet Die deutsche Militaradministration umfasste Teile des heutigen Polen Litauen und Lettland Dieses Gebiet wurde unter dem Einfluss Ludendorffs zu einem Modell fur die deutsche Besatzungspolitik ausgebaut Die endgultige politische Zielsetzung in den betroffenen Gebieten blieb jedoch aufgrund widerstreitender Interessen innerhalb Deutschlands aber auch gegenuber Osterreich Ungarn unklar Primares Interesse der deutschen Stellen war die okonomische Kontrolle der Region mit dem Ziel der Ausbeutung der landwirtschaftlichen Ressourcen um die Auswirkungen der britischen Seeblockade in Deutschland abzumildern Im Zuge der Kriegswirtschaft wurden samtliche okonomische Aktivitaten und auch das Transportwesen unter Aufsicht deutscher Militarbehorden gestellt und ein System der Zwangsrequirierung von Arbeitskraften Ressourcen und Erzeugnissen wurde in die Wege geleitet Das Gebiet sollte allerdings auch kulturell unter deutsche Oberhoheit fallen Hierzu wurde eine Erschwerung der Hochschulbildung im Baltikum fur nichtdeutsche Einheimische veranlasst um eine gebildete Elite und somit eine mogliche Keimzelle einer Autonomie gar nicht erst aufkommen zu lassen Ebenso sorgte eine weitgehende Buch und Zeitungszensur dafur dass jede antideutsche Stimme in der offentlichen Meinung unterdruckt wurde Das Schulsystem wurde einem deutschen Kulturprogramm unterworfen Die unterschiedlichen politischen Zielsetzungen in diesem Gebiet reichten von einer Eingliederung von kleineren polnischen Grenzgebieten entlang dem Fluss Warthe und der Grundung von monarchischen Satellitenstaaten mit deutschen Adeligen an der Staatsspitze bis zur volligen Annexion weiter Gebiete und deren vollstandiger Eingliederung in das Deutsche Reich Aufgrund dieser Gegensatze war die deutsche Besatzungspolitik im Bereich von Ober Ost nicht einheitlich und wandelte sich auch stetig mit der Veranderung der politischen und militarischen Lage Kriegsjahr 1916 Bearbeiten nbsp Frontlinien der Jahre 1915 1916 und 1917Schlacht am Naratsch See Bearbeiten Das Kriegsjahr 1916 brachte fur die russische Militarfuhrung eine Erholung Die Munitionskrise war durch Steigerung der Eigenproduktion uberwunden worden und somit sah das russische Grosse Hauptquartier die Armee wieder als aktionsfahig an Die alte Elite der zaristischen Armee hatte allein den Mangel an schwerer Artillerie und an Geschossen fur die schweren Niederlagen der ersten beiden Kriegsjahre verantwortlich gemacht Eine eingehende Analyse der veralteten Taktiken fand nicht statt Dies wurde dadurch begunstigt dass die meist adligen hohen Offiziere uberaltert waren und sich auch sozial von ihren meist kleinburgerlichen Truppenfuhrern abschlossen Weite Teile der russischen Stabe schafften es den ganzen Krieg uber nicht sich uber das Niveau der Militartheorien der Vorkriegszeit zu erheben Infolgedessen wurde im Fruhjahr 1916 an der Nordwestfront im Gebiet von Belarus eine den alten Konventionen entsprechende Offensive geplant Diese Schlacht am Naratsch See wurde mit mehr als einhunderttausend Mann Verlusten zu einem Debakel Daraus resultierte eine teilweise psychologische Lahmung der russischen Heeresfuhrung Sogar der Oberkommandierende Alexejew zweifelte am Sinn irgendeiner neuen Offensivoperation Nachdem man die ersten zwei Jahre in den hohen Stellen materielle Probleme vorgeschoben hatte erzielte man mit einer Uberlegenheit an Mensch und Material auch nur desastrose Ergebnisse Damit stellte die Schlacht am Naratsch See eine bedeutende Zasur des Krieges dar Sie war die letzte aktive Operation der alten Militarelite Die betreffenden Offiziere wurden zwar nicht abgesetzt aber sie glaubten nicht mehr an den Sinn einer Offensive und zeigten auch keine Neigung mehr solche Unternehmen zu starten Brussilow Offensive Bearbeiten nbsp k u k InfanterieWahrend ein grosser Teil des Generalstabs resigniert samtliche Fehler auf den einfachen Soldaten abwalzte gab es allerdings doch taktische Neuentwicklungen in der russischen Armee Alexei Brussilow hatte bereits in den vorherigen Kriegsjahren ein neues Konzept entwickelt Die alte Taktik sah vor an eng begrenzten Abschnitten moglichst viele Krafte zu konzentrieren und nach einem langen Artillerieangriff die Infanterie im Sturm auf die feindlichen Stellungen zu jagen Dies fuhrte zu grossen Verlusten ohne entscheidende Erfolge zu erzielen Brussilow schaffte es eine erfolgreichere Taktik auszuarbeiten Einerseits schlug er den Angriff in einem mehrere hundert Kilometer langen Frontabschnitt aus mehreren Richtungen vor Dadurch sollte der Gegner an einer schnellen und planvollen Verteilung seiner Reserven gehindert werden Andererseits sollte man die Strecke die die Infanterie zurucklegen musste moglichst kurz halten Hatten die russischen Schutzen bis zur Naratsch Schlacht fast einen Kilometer zuruckzulegen so liess Brussilow die Graben so nah wie moglich an die feindlichen Stellungen herantreiben Durch diese Form der Schocktaktik gelang Brussilow die erste siegreiche Offensivoperation der zaristischen Armee seit 1914 Seine Brussilow Offensive sturzte die Mittelmachte in eine zeitweilige Krise Nach den ersten Erfolgen ging man allerdings wieder zu konservativen Taktiken uber was die Verluste auf russischer Seite in die Hohe trieb Zwar standen im Winter 1916 russische Soldaten wieder an den Karpaten dennoch war ein nachhaltiges Umschwenken auf die Schocktaktik nicht vollzogen worden Dies wurde insbesondere dadurch begunstigt dass weite Teile der Militarfuhrung die Operation geringschatzten da sie im Frontabschnitt der k u k Armee durchgefuhrt wurde Kriegseintritt Rumaniens Bearbeiten nbsp Rumanische Infanterie wahrend der AusbildungWahrend die Militars des Zarenreichs neue Wege beschritten bemuhte sich die politische Fuhrung Russlands ebenfalls die Situation zu verbessern Im ganzen Verlauf des Weltkrieges versuchten die jeweiligen Grossmachte kleinere Staaten auf ihre Seite zu ziehen Der Kriegseintritt Bulgariens auf Seiten der Mittelmachte stellte einen solchen gelungenen Versuch dar Die russischen Politiker sahen in Rumanien das mogliche Zunglein an der Waage um den Krieg zu Gunsten Russlands zu wenden Nach der Planung der russischen Regierung sollten die Rumanen eine Offensive gegen Osterreich Ungarn starten und somit Deutschlands engsten Verbundeten ausschalten Diese sehr optimistischen Erwartungen konnten in der Realitat nicht eingelost werden Die rumanischen Streitkrafte waren zwar zahlenmassig stark aber vergleichsweise schwach gerustet und mangelhaft gefuhrt Der in Russland bejubelte Kriegseintritt Rumaniens geriet zum Debakel Die rumanische Armee drang zwar im Spatsommer 1916 in Siebenburgen ein wurde aber durch die Gegenoffensive der Donau Armee Heeresgruppe Mackensen und der 9 Armee General Erich von Falkenhayn seit dem Herbst rasch zuruckgedrangt Dabei setzten die Deutschen auch ihre Kavallerie ein bis gegen Jahresende die meisten berittenen Divisionen wegen Pferdeknappheit aufgelost oder in Schutzendivisionen umgewandelt wurden 35 Bereits Anfang Dezember 1916 fiel Bukarest Bis zum Ende 1916 gelang es den Mittelmachten fast das gesamte Staatsgebiet unter ihre Kontrolle zu bringen Somit trat das ein was der russische Stabschef Alexejew befurchtet hatte Durch die Schwache Rumaniens war nun Sudrussland von den Mittelmachten bedroht Die Intervention an der rumanischen Front starkte Russland also nicht denn die Truppenverlegungen dorthin schwachten den Schwerpunkt der Ostfront in Galizien und Wolhynien Im September 1916 erreichte das deutsche Reich vom immer abhangiger werdenden Osterreich Ungarn die Zusammenlegung der Befehlsgewalt der Mittelmachte in einer gemeinsamen Obersten Heeresleitung dritte OHL in der der deutsche Kaiser endgultiger Entscheider war Die osterreichische politische Fuhrung setzte dies durch Erlass des Kaisers gegen den Widerstand ihrer militarischen Fuhrer deren oberster Chef Conrad von Hotzendorff war durch Die deutsche Seite furchtete einen Zusammenbruch der Donaumonarchie und wollte den aussenpolitischen Spielraum des Bundnispartners fur einen Separatfrieden verkleinern 36 Kriegsjahr 1917 BearbeitenZu Beginn des dritten Kriegsjahres herrschte in den Militarkreisen des Zarenreichs keineswegs Katastrophenstimmung Man war im Gegenteil davon uberzeugt mit neuen Anstrengungen die Gesamtlage im Weltkrieg zu beeinflussen Doch bis zum Start neuer Unternehmen war Russland schon im revolutionaren Strudel versunken Der Zusammenbruch der Versorgung der Bevolkerung schob weiteren Aktionen der zaristischen Militarfuhrung einen Riegel vor Okonomischer Zusammenbruch Russlands Bearbeiten Das Jahr 1917 brachte fur Russland das Ausscheiden aus dem Krieg Man hatte zwar durch die Kampfhandlungen grosse Verluste an Menschen und Territorium hinnehmen mussen doch war die militarische Lage nicht ausschlaggebend fur den Zusammenbruch des Zarenreichs Der Vielvolkerstaat litt mehr unter den wirtschaftlichen Verwerfungen die der Krieg uber das Land gebracht hatte Dies beeintrachtigte die Moral der Bevolkerung derart dass das politische Gefuge der dynastischen Monarchie durch die Februarrevolution hinweggefegt wurde Da aber auch die liberale Regierung unter Kerenski den Krieg nicht abbrechen wollte und die Lage der Bevolkerung nicht bessern konnte folgte der kommunistische Umsturz der Bolschewiken Der Zusammenbruch offenbarte sich in einer Krise der Nahrungsversorgung sowohl in der Armee als auch in den Stadten Dies demoralisierte die Streitkrafte die in den Wirren des Umbruchs weitgehend passiv blieben und trieb die Arbeiterschaft der urbanen Zentren auf die Barrikaden nbsp Geldmenge und Inflation im Zarenreich 1914 1917Ein wesentlicher Faktor fur den Zusammenbruch des russischen Kapitalismus war der Zusammenbruch des Finanzsystems durch Inflation Aufgrund der Kriegsanstrengungen musste die Regierung enorme Summen aufbringen um die Streitkrafte auszubauen und zu unterhalten Der kritische Punkt war dieses ausgegebene Geld dem Staatshaushalt wieder in irgendeiner Weise zuzufuhren Dafur reichte das normale russische Steuersystem das sich vor allem auf indirekte Steuern und Einkunfte aus staatlichen Monopolen deckte nicht aus Da sich der Staatsapparat dem politischen Druck nach weiterer indirekter Besteuerung und den administrativen Problemen direkter Steuern nicht gewachsen fuhlte fiel ein Ausbau des bestehenden Systems aus Die Losung hierbei sah man in einer breit angelegten Kampagne fur Kriegsanleihen Diese sollten den Burgern durch die Gewahrung einer fixen Rendite einen Anreiz geben in den bevorstehenden Sieg des Zarenreichs zu investieren Im Laufe des Krieges wurden insgesamt sechs Anleihen ausgegeben sie scheiterten allerdings an der geringen Nachfrage Die Inflation durch ein System von Anleihen zu festen Zinssatzen zu bekampfen war sinnlos da fur einen Anleger in Zeiten rasanter Geldentwertung diese Anleihen keinen Profit bieten konnten Somit blieb der russischen Regierung nur ein Ausweg um den Staatsbankrott zu vermeiden namlich die Notenpresse anzuwerfen und den Staat durch neu generiertes Papiergeld zu finanzieren Dies fuhrte zu einem Anstieg der Gesamtgeldmenge um mehr als 800 was schliesslich die Inflation mit ihren destabilisierenden Auswirkungen auf die Wirtschaft noch weiter forderte Eine weitverbreitete Legende uber das Ende des russischen Reiches bildet der Ansatz dass die Nahrungsproduktion aufgrund der Massenrekrutierung von Bauern und Knechten zuruckging und somit die Revolution ausloste Nach Schatzungen der Regierung war allerdings die fur die Agrarwirtschaft nicht benotigte Bevolkerung in landlichen Gebieten auf 22 Millionen im Jahre 1913 beziffert worden und die zaristische Armee hatte wahrend der ersten drei Kriegsjahre erst 17 Millionen Soldaten an die Front gerufen Die Produktionszahlen fur das Kriegsjahr 1917 fuhren den Erklarungsansatz der Minderproduktion noch mehr ad absurdum Russische Getreideernte 1917 in 1000 Tonnen Ernte 1917 62 391Vorrat fur Aussaat 11 220Reserven aus dem Vorjahr 10 958Verfugbare Menge 62 129Gesamtverbrauch 53 611Uberschuss 8 518Nach diesen Produktionszahlen hatte die russische Kriegswirtschaft trotz ihrer Verluste an Mensch und Anbauflache einen Uberschuss erwirtschaftet Demnach herrschte weniger ein Produktions als vielmehr ein Verteilungsproblem Die Struktur der landwirtschaftlichen Produktion hatte sich durch die drei Kriegsjahre mehr und mehr verandert Die grossten Landsitze die in der Vorkriegszeit 25 der Ernte bestritten hatten waren aus der Produktion fast ganzlich ausgeschieden Aufgrund der rasanten Inflation und der Verteuerung der Arbeit durch den Ausbau der Kriegsindustrie wurde fur die Betreiber von Latifundien der Getreideanbau unrentabel Dieses Land wurde daher an Kleinbauern verpachtet Das System von kleinen Familienhofen arbeitete zwar in der Produktion hervorragend doch fehlten ihm die Anreize zum Verkauf seiner Produkte in die Stadte Wahrend der Grundbesitzer direkt zu den Markten der Stadte Zugriff hatte musste sich der gewohnliche Bauer diesen erst uber eine Linie von Zwischenhandlern verschaffen was seinen Gewinn schmalerte Falls der Landwirt seine Waren dennoch absetzte bekam er dafur nur wenig attraktive Gegenleistungen Der Bedarf der Armee resultierte zudem in einem astronomischen Preisanstieg fur samtliche industriell gefertigten Produkte Textilien verteuerten sich im Vergleich zu 1913 um 300 Eisenwaren um bis zu 1 000 Somit wurden von der Ernte des Jahres 1917 nur noch 15 des Getreides statt der in der Vorkriegszeit ublichen 25 auf den freien Markt geworfen Da sich der Bedarf der Stadte durch die Fluchtlinge aus den von den Deutschen besetzten Gebieten erhoht hatte fuhrte dies zu den katastrophalen Unterversorgungen des letzten russischen Kriegsjahrs Revolutionen in Russland Bearbeiten nbsp Zar Nikolaus II nach seinem SturzDie immer schlechter werdenden wirtschaftlichen Bedingungen trafen die Bevolkerung hart Der Krieg hatte hohe Verluste an Menschen gefordert und der grosste Teil der Bevolkerung lehnte diesen mittlerweile ab Die Inflation liess die Reallohne sinken Es kam haufiger zu Streiks und Aufstanden Zar Nikolaus II der sich voll auf das Kriegsgeschehen konzentrierte und die Politik seiner Frau Alexandra Feodorowna uberliess verweigerte jegliche politische Liberalisierung Zahlreiche Minister die bereit waren der Duma und dem Volk Zugestandnisse zu machen wurden entlassen Dies sorgte auch in burgerlichen Kreisen fur Verargerung und schwachte die Autoritat des Zaren weiter Der harte Winter 1916 17 verschlimmerte die Versorgungslage der Bevolkerung Der Staat versuchte diese durch Zwangseintreibungen und neue Wirtschaftsplanungen zu verbessern Viele Industriearbeiter widersetzten sich dem Streiks und Unruhen breiteten sich aus Am 18 Februarjul 3 Marz 1917greg kam es zu einem Massenaufruhr Der Zar erliess einen Schiessbefehl um die Lage unter Kontrolle zu bringen Die Soldaten schlossen sich aber den Demonstranten an und versorgten diese mit Waffen Den Demonstranten in Petrograd gelang es die Macht zu ubernehmen Dies sorgte fur ahnliche Vorfalle in anderen grossen russischen Stadten wie Moskau Am 22 Februarjul 7 Marz 1917greg schloss sich die Duma der Revolution an und ernannte gegen den Auflosungsbefehl des Zaren ein provisorisches Komitee Nikolaus II wollte nun Fronttruppen in Richtung Petrograd vorrucken lassen Die Armeefuhrung drangte den Zaren jedoch zum Rucktritt damit eine Weiterfuhrung des Krieges moglich blieb und die Revolution nicht auf die Feldtruppen ubergriff Das nun entstandene Machtvakuum wurde sowohl von zahlreichen Arbeiter und Soldatenraten als auch von der Duma beansprucht Die Duma war hauptsachlich von burgerlichen und liberalen Kraften gepragt wahrend die Sowjets Rate unterschiedlich stark von Menschewiki und Bolschewiki gepragt wurden Von der Duma wurde am 10 Marzjul 23 Marz 1917greg eine provisorische Regierung unter Georgi Lwow ernannt die parallel zu den Raten agierte Lenin der Anfuhrer der Bolschewiki wurde von der deutschen Heeresleitung aus seinem Exil in der Schweiz mit einem Zug nach Petrograd transportiert Geruchteweise erhielt er sogar 40 Millionen Goldmark Unterstutzung Das Deutsche Reich erhoffte sich von Lenin und den Bolschewiki die den Krieg bereits 1914 ablehnten einen Separatfrieden In Petrograd verfasste Lenin am 4 Apriljul 17 April 1917greg die Aprilthesen die neben der Forderung einer Revolution durch die Bolschewiki auch die Forderung der sofortigen Beendigung des Krieges enthielten Dies sollte in einem Frieden ohne Annexionen und Kontributionen geschehen Die Regierung die an ihren Kriegszielen festhielt veranlasste durch ihren Kriegs und Marineminister Alexander Fjodorowitsch Kerenski die Kerenski Offensive die jedoch relativ schnell zusammenbrach Immer haufiger kam es nun an der Front zu Fahnenflucht und informellen Waffenstillstanden Ein Putschversuch im Juli gegen die Regierung unter Lwow wurde zwar abgewehrt und Kerenski wurde Regierungschef Dennoch beruhigte sich die Lage nicht mehr Die Bolschewiki gewannen immer weiter an Macht da die Menschewiki und die provisorische Regierung es nicht schafften die Situation der Menschen wesentlich zu verbessern So gelang es den Bolschewiki die Macht in den Moskauer und Petrograder Sowjets an sich zu ziehen Leo Trotzki wurde Vorsitzender des Petrograder Militarischen Revolutionskomitees Die Anfuhrer der Bolschewiki bereiteten die Revolution vor und Anhanger der Bolschewiki bewaffneten sich Am 22 Oktober ubernahm das Revolutionskomitee unter Trotzki die Garnison In der Nacht zum 25 Oktober kam es zur sogenannten Oktoberrevolution in der die Bolschewiki strategische Punkte in Petrograd besetzten und das Winterpalais das als Sitz der provisorischen Regierung gedient hatte sturmten Daraufhin ubernahmen die Bolschewiki die gesamte Regierungsgewalt Am 9 Novemberjul 22 November 1917greg wandte sich Lenin mit dem Funkspruch an alle an die russischen Truppen mit der Forderung provisorische Waffenstillstande mit den Mittelmachten auszuhandeln da der Oberkommandierende der russischen Truppen General Nikolai Duchonin sich weigerte in Waffenstillstandsverhandlungen mit den Mittelmachten einzutreten In der Folge der Machtergreifung durch die Bolschewiki kam es zum Russischen Burgerkrieg in dem auch die Entente Truppen auf russischem Gebiet anlandeten um die Weisse Armee im Kampf gegen die Kommunisten zu unterstutzen 2 500 Briten 1 500 Franzosen und 1 500 Italiener nahmen an den Kampfen teil 70 000 Japaner und 8 000 US Soldaten landeten im russischen Fernen Osten Frankreich stationierte in Odessa einen Flottenverband der aber zuruckgezogen wurde nachdem es unter den Matrosen zu einem Aufstand gekommen war Kriegsjahr 1918 BearbeitenDie Friedensvertrage mit Sowjetrussland Rumanien Finnland und der Ukraine Bearbeiten nbsp Die sowjetische Delegation unter Leo Trotzki wird von deutschen Offizieren empfangen nbsp Ausdehnung des deutschen und osterreichisch ungarischen Besatzungsgebietes im Mai 1918Nachdem bereits am 5 Dezember 1917 eine Waffenruhe auf zehn Tage und am 15 Dezember ein langerfristiger Waffenstillstand zwischen Sowjetrussland und den Mittelmachten vereinbart worden war diktierten letztere nach langwierigen von der russischen Delegation am 10 Februar zunachst abgebrochenen Verhandlungen Anfang Marz 1918 im Anschluss an die Operation Faustschlag den Friedensvertrag von Brest Litowsk Im Januar 1918 war es zu heftigen Streitereien zwischen Teilen der zivilen Reichsleitung und der OHL gekommen bis hin zum Rucktrittsangebot Hindenburgs und Ludendorffs am 7 Januar da man sich zunachst nicht uber die gegenuber Russland einzuschlagende Linie einigen konnte Schlussendlich realisierte dieser Vertrag durch den das europaische Russland auf seine vorpetrinischen Grenzen zuruckgeworfen wurde inhaltlich in erster Linie die seit 1914 von der Mehrheitsstromung im Auswartigen Amt verfochtene Kriegszielkonzeption 37 Die Zuruckdrangung Russlands und die deutsche Dominanz in Osteuropa sollten nicht durch die von verschiedenen Interessengruppen und von Ludendorff geforderten direkten Annexionen sondern durch die informelle Herrschaft uber neu geschaffene politisch und wirtschaftlich an Deutschland gebundene Satellitenstaaten festgeschrieben werden Dies bot auch unmittelbare aussen und innenpolitische Vorteile Das zum Entsetzen Osterreich Ungarns und der OHL in diesem Zusammenhang vom verantwortlichen Staatssekretar Richard von Kuhlmann ausgesprochene deutsche Bekenntnis zum Selbstbestimmungsrecht der Volker hob das bisherige einschlagige propagandistische Monopol der Entente auf und ermoglichte es der Reichstagsmehrheit vgl Friedensresolution den Brest Litowsker Vertrag ohne vollstandigen Gesichtsverlust zu ratifizieren Durch Brest Litowsk entstanden die Grundlagen eines Systems deutscher Vasallen und Klientelstaaten das Berlin direkten politischen wirtschaftlichen und militarischen Zugriff von Murmansk bis Baku 38 versprach Die zunachst ausgeklammerte Reparationsfrage wurde unter weitgehendem Ausschluss der Offentlichkeit im Laufe des Sommers in Berlin verhandelt Am 27 August wurden hier mehrere Erganzungsvertrage unterzeichnet durch die sich Russland unter anderem zur Zahlung von Reparationen in Hohe von sechs Milliarden Goldmark und zur Anerkennung der Unabhangigkeit Georgiens verpflichtete Im Gegenzug wurde der Ruckzug der deutschen Truppen hinter die Beresina die estnische und livlandische Grenze zugesagt 39 Noch wahrend der Brest Litowsker Verhandlungen und deren Ergebnissen vorgreifend hatte eine Delegation der ukrainischen Zentralna Rada einen Friedensvertrag mit den Mittelmachten unterzeichnet 9 Februar durch den das Land de facto aus dem russischen Staatsverband austrat 40 Am 12 Februar ubergab die Rada Regierung der deutschen Seite das von dieser gewunschte formelle Ersuchen in der Ukraine zu intervenieren und das zu diesem Zeitpunkt von den Bolschewiki kontrollierte Kiew zu besetzen Zwischen Februar und April ubernahmen deutsche und osterreichisch ungarische Truppen allerdings die Kontrolle uber die gesamte unabhangige Ukraine 41 und besetzten unter Verletzung des Brest Litowsker Friedensvertrages auch die Krim 1 Mai Sewastopol das ganze Donezbecken und am 8 Mai schliesslich Rostow Die russische Schwarzmeerflotte zog sich nach Noworossijsk zuruck wo sich ihr grosster Teil am 17 18 Juni in auswegloser Lage selbst versenkte Im Zuge der Okkupation kam es zu erheblichen Reibereien zwischen deutschen und osterreichisch ungarischen Kommandostellen da weder ein einheitliches Oberkommando geschaffen noch zumindest in den ersten Monaten eine Abgrenzung der Besatzungszonen vorgenommen wurde Beide Seiten versuchten anfanglich durch schnelles Vorrucken etwa beim Wettlauf nach Odessa 42 Fakten zu schaffen Eine Stationierung osterreichisch ungarischer Truppen in Kiew das von deutschen Verbanden am 1 Marz besetzt worden war lehnte die OHL ab Nach einigen Wochen wurden den k u k Truppen die Gouvernements Wolhynien Podolien Cherson und Ekaterinoslaw zugewiesen Den beherrschenden Einfluss auf die ukrainische Politik ubten aber allein die deutschen Militars in Kiew in erster Linie der Stabschef der dortigen Heeresgruppe Wilhelm Groener aus Die ukrainische Zentralrada mit der die Mittelmachte zunachst noch gegen die sowjetrussische Regierung zusammengearbeitet hatten wurde den deutschen Stellen die das Gremium nunmehr als handlungsunfahiges studentisches Konventikel bewerteten 43 rasch lastig Am 28 April setzten deutsche Offiziere in typisch preussisch deutscher Manier 44 mit vorgehaltener Waffe und dem Ruf Hande hoch die von der Rada gestutzte ukrainische Regierung ab und verhafteten deren Minister 45 Einen Tag spater rief nach vorangegangener deutscher Ermunterung eine im Kiewer Zirkus zusammengetretene Grossgrundbesitzerversammlung ein sogenanntes Hetmanat unter Fuhrung des ehemaligen Generals Pawlo Skoropadskyj aus 46 Diese Marionettenregierung hielt sich bis zum Abzug der deutschen Truppen im Dezember Unter ihrer Agide wurden bis Anfang November 1918 insgesamt 34 745 Waggonladungen Lebensmittel Getreide und Rohstoffe aus der Ukraine abtransportiert knapp 20 000 nach Osterreich Ungarn 14 100 nach Deutschland der Rest nach Bulgarien und in die Turkei zudem erklarte sie sich zur Bezahlung der Besatzungskosten bereit 47 Rumanien schied durch den am 7 Mai unterzeichneten Friedensvertrag von Bukarest der Waffenstillstand war am 9 Dezember 1917 in Focșani vereinbart worden ebenfalls aus dem Krieg aus Der Vertrag sah in erster Linie einschneidende politische und wirtschaftliche Eingriffe vor Verpachtung der Olfelder auf 90 Jahre an deutsche Gesellschaften Export landwirtschaftlicher Produkte nur nach Deutschland und Osterreich Ungarn verschleierte Zahlung von Reparationen durch Rumanien Fortdauer der Besetzung aufsichtsfuhrende deutsche Zivilbeamte in rumanischen Ministerien Weitergehenden deutschen Forderungen das Auswartige Amt hatte ursprunglich neben der Verpachtung des Hafens von Constanța sogar eine Personalunion Deutschlands und Rumaniens angestrebt also den Ubergang der rumanischen Konigskrone an Wilhelm II konnten sich die Rumanen entziehen nicht zuletzt weil Osterreich Ungarn das sich zunachst auf die gleiche Weise die Kontrolle uber Rumanien hatte sichern wollen den weitgehenden Berliner Planen widersprach Bulgarien verlangte die gesamte Dobrudscha und damit die Abdrangung Rumaniens vom Schwarzen Meer was aber von der Turkei entschieden abgelehnt wurde Auf diese Weise neutralisierten sich die Maximalprogramme der Mittelmachte bei den Verhandlungen gegenseitig Rumanien kam so obwohl es als einzige kriegfuhrende Macht eine vollstandige militarische Niederlage erlitten hatte und zur Ganze von feindlichen Truppen besetzt war zumindest in territorialer Hinsicht bemerkenswert glimpflich davon Osterreich Ungarn setzte die Abtretung einiger Gebiete in den Karpaten durch die letzte Gebietserweiterung der Donaumonarchie Bulgarien wurde die sudliche Dobrudscha Rumanien zum Ausgleich dafur allerdings das ehemalige russische Gouvernement Bessarabien zugesprochen wodurch sich sein Gebietsstand sogar vergrosserte 48 Mit Finnland und Georgien schloss das Reich Vertrage die diese Staaten zum nordlichen bzw sudlichen Eckpfeiler des geplanten deutschen Herrschaftsraumes machen sollten Am 7 Marz wurden in Berlin mehrere deutsch finnische Vertrage darunter ein Friedensvertrag unterzeichnet die Finnland politisch und okonomisch in ein Abhangigkeitsverhaltnis zu Deutschland brachten 49 Die weissfinnische Regierung vgl Finnischer Burgerkrieg deren Vertreter diese Abkommen unterzeichnet hatten kehrte im April im Gefolge deutscher Interventionstruppen vgl Finnland Intervention wieder nach Helsinki zuruck Am 9 Oktober 1918 wahlte der finnische Landtag Friedrich Karl von Hessen zum finnischen Konig Georgien das sich am 26 Mai fur unabhangig erklart hatte unterzeichnete zwei Tage spater in Poti das erste einer Reihe von Abkommen mit dem Reich Im Juni landete ein kleines deutsches Kontingent in dieser Stadt und besetzte anschliessend Tiflis Die deutschen Truppen in Georgien wurden rasch deutlich verstarkt Gesamtstarke Mitte September 19 000 Mann 50 Im Kaukasusgebiet zeichneten sich im Spatsommer 1918 bereits die Konturen einer neuen deutsch britischen Front ab da zur gleichen Zeit britische Truppen am Westufer des Kaspischen Meeres operierten und am 4 August Baku besetzten Im nordlichen Baltikum dessen offene oder verschleierte Annexion auch hier wurde zunachst an eine Personalunion gedacht sich als innenpolitisch nicht durchsetzbar erwiesen hatte kam es in erster Linie auf Betreiben der OHL zum Versuch ein von der deutschen Minderheit beherrschtes Staatswesen zu etablieren vgl Vereinigtes Baltisches Herzogtum In Litauen liess die deutsche Politik den einheimischen Nationalisten mehr Spielraum schaffte es aber dennoch einen wurttembergischen Grafen als Konig Mindaugaus II zu installieren Auch das sachsische Konigshaus hatte zunachst Anspruch auf die litauische Krone erhoben 51 Kriegsentscheidung im Westen und Zusammenbruch der Mittelmachte Bearbeiten Hauptzweck der wiederholten zur Eile drangenden Interventionen der OHL in den Fortgang der Brest Litowsker Verhandlungen war Anfang 1918 schnellstmoglich Truppen fur die seit November 1917 geplanten Entscheidungskampfe im Westen freizubekommen Zwischen Ende 1917 und November 1918 wurden der Westfront aus dem Osten 63 Divisionen zugefuhrt drei weitere Divisionen wurden auf den Balkan verlegt Osterreich Ungarn verstarkte zwischen Januar und August 1918 die italienische Front mit 25 und die Balkanfront mit funf bislang im Osten gebundenen Divisionen Die Zahl der verbleibenden Verbande war indes signifikant hoch Noch am 21 Marz 1918 zu Beginn der Fruhjahrsoffensive an der Westfront standen 53 deutsche Divisionen und 13 selbstandige Brigaden im Osten insgesamt mehr als eine Million Mann 52 Den Stationierungsschwerpunkt bildete die auch von der OHL als kunstliches Gebilde bewertete Ukraine die so die Befurchtung automatisch an Russland zuruck 53 falle wenn die deutschen und osterreichisch ungarischen Besatzungstruppen zu massiv reduziert wurden Bis zum Herbst wurden dennoch nach und nach 25 weitere Divisionen abgezogen so dass die Gesamtstarke bis Anfang Oktober auf etwas mehr als 500 000 Mann verteilt auf die 8 Armee im Baltikum die 10 Armee in Belarus und Ostpolen sowie die Heeresgruppe Kiew sank Die osterreichisch ungarische Besatzungsarmee in der Ukraine 2 Armee hatte im Sommer 1918 eine Starke von 200 000 nach anderen Angaben von 250 000 Mann 54 Alle von der Ostfront kommenden deutschen Verbande wurden vor ihrem Einsatz im Westen durch spezielle Schulungsoffiziere einem intensiven vaterlandischen Unterricht unterzogen da die OHL angesichts der seit der Jahreswende 1917 18 rasant zunehmenden Zahl schwerer disziplinarischer Vergehen eigenmachtiges Entfernen von der Truppe Desertion offene Befehlsverweigerung 55 davon ausging dass der unmittelbare Eindruck der russischen Revolution nicht ohne Folgen fur die Verlasslichkeit der Truppe geblieben war 56 Im September 1918 nur wenige Wochen vor dem Kieler Matrosenaufstand kam es in Rowno Schepetowka Kiew und Polozk erstmals zu bewaffneten Zusammenstossen zwischen Mannschaften und Offizieren In Charkow rebellierten Soldaten offen gegen die befohlene Verlegung an die Westfront und hissten rote Fahnen 57 Die schon vorbereitete Besetzung von Petrograd und Murmansk vgl Unternehmen Schlussstein wurde Ende September auch wegen dieser Entwicklungen aufgegeben ebenso ein von Georgien aus geplantes Unternehmen gegen Baku Ludendorff raumte am 17 Oktober Max von Baden gegenuber ein dass die Masse der deutschen Truppen im Osten nicht mehr fur offensive Aktionen verwendbar sei und allenfalls noch uber eine gewisse Abwehrkraft 58 verfuge Bereits am 13 November 1918 zwei Tage nach dem Waffenstillstand von Compiegne annullierte die sowjetrussische Regierung den Brest Litowsker Friedensvertrag Der Osten Europas wo sich sofort nach Kriegsende die Frontlinien des Russischen Burgerkrieges nationalistischer Staatsgrundungs bzw Staatsausdehnungsprojekte und politisch sozialer Aufstandsbewegungen uberschnitten blieb bis 1920 21 in weiten Teilen Kriegsgebiet 59 Verluste Bearbeiten nbsp Russische Gefangene nach der Schlacht bei TannenbergDie Verluste auf russischer Seite sind aufgrund mangelnder Statistik schwer zu ermitteln Historiker schatzen die Zahl der Toten auf rund 1 3 Millionen was in etwa den Verlusten die auch Frankreich und Osterreich Ungarn erlitten entsprache Von rund neun Millionen Kriegsgefangenen im Weltkrieg wurde die Mehrheit von 5 Millionen an der Ostfront gefangen genommen Rund 2 1 Millionen Soldaten der Mittelmachte waren Kriegsgefangene in Russland Die Mehrheit von ihnen waren Soldaten Osterreich Ungarns Rund 140 000 Deutsche und rund 80 000 Turken und Bulgaren befanden sich in russischer Kriegsgefangenschaft Die Sterberate unter den Gefangenen war in Russland aufgrund Seuchen und mangelhafter Versorgung mit 20 unter allen kriegfuhrenden Machten am hochsten Rund 2 4 3 1 Millionen russische Soldaten wurden Kriegsgefangene bei den Mittelmachten Die Gesamtsterberate der Gefangenen betrug rund 5 8 Innerhalb der Kriegsgefangenschaft wurden von russischer Seite aus politischen Erwagungen kriegsgefangene Slawen gegenuber nichtslawischen Gefangenen bevorzugt wahrend Kriegsgefangene der Westmachte in Deutschland bevorzugt wurden 60 Die vergessene Front Zur Ostfronthistoriografie des Ersten Weltkrieges Bearbeiten nbsp Deutscher Soldatenfriedhof in der Nahe von Waloschyn in BelarusDie Historiografie zur Ostfront des Ersten Weltkriegs nimmt innerhalb der Literatur zu den Jahren 1914 bis 1918 nur wenig Raum ein In Darstellungen zur deutschen Ostpolitik zum Beispiel erwahnte man das Gebiet Ober Ost nur kurz oder liess es ganz ausser Acht Weitere Ereignisse wie etwa der Krieg der Mittelmachte gegen Rumanien sind fast vollig in Vergessenheit geraten Der Brite Norman Stone verfasste die erste umfassende und bedeutende Darstellung der Geschehnisse an der Ostfront Sein 1975 erschienenes Buch The Eastern Front 1914 1917 betont die Wichtigkeit der Schlachten an der Ostfront fur den militarischen Gesamtverlauf des Krieges Es gelang Stone einige interessante Schlussfolgerungen zu ziehen Er beschrankt sich in seiner Darstellung nicht nur auf eine Rekonstruktion der Ereignisse des Krieges im Osten sondern stellte bis dahin geltende Lehrmeinungen in Frage So bezweifelt Stone die wirtschaftliche Ruckstandigkeit des Russischen Reiches Laut seiner Belege befand sich das Zarenreich in einer bis dahin ungekannten wirtschaftlichen Aufschwungphase Die Schwache Russlands liegt fur Stone in der veralteten Administration Dieser waren die Versorgungsschwierigkeiten und eine ineffiziente Armeefuhrung anzulasten Stones Darstellung schweigt sich allerdings ganzlich aus uber die von den Mittelmachten eroberten und besetzten Gebiete Immer noch sind Verdun Somme Grabenkrieg Stellungs und Gaskrieg charakteristische Schlagworter und gleichzeitig die ersten Assoziationen zum Ersten Weltkrieg Allerdings beschreiben diese nur den Westen Kriegsromane wie Erich Maria Remarques Im Westen nichts Neues pragten dieses Bild weiter und so lag die Ostfront nicht im Fokus der westlichen Weltkriegsforscher Der Journalist Sven Felix Kellerhoff trifft mit der Formulierung aber wer weiss schon dass es die relativ gesehen hochsten Verlustraten dieses Volkerschlachtens keineswegs im Stellungskrieg in Belgien und Ostfrankreich gab sondern in der Karpatenschlacht ziemlich genau den Kern des Problems Spatestens seit Stones Ausfuhrungen durfte eindeutig klargeworden sein dass sich der Krieg im Osten markant von den Ereignissen an der Westfront unterschied Als im Westen die Fronten bereits erstarrt waren herrschte im Osten immer noch eine von Bewegung gepragte Kriegsfuhrung vor Die Grunde hierfur liegen bei den sparlichen Kommunikationsmoglichkeiten und der schlechten Verkehrserschliessung der Ostfront Folglich konnten aufgebrochene Lucken in den Verteidigungslinien lange nicht so schnell gefullt werden wie dies in Frankreich der Fall war Die raumliche Ausdehnung der Ostfront mit mehreren tausend Frontkilometern ganz abgesehen von den landschaftlichen Unterschieden kontrastierte mit der Westfront und ihren uber 800 Kilometern Frontlinie Erst in den neueren und neuesten westlichen Darstellungen und Forschungen zum Ersten Weltkrieg ruckt die Ostfront wieder in den Blickpunkt Das Militargeschichtliche Forschungsamt MGFA in Potsdam fuhrte im August 2004 eine Konferenz uber Die vergessene Front durch Fuhrende Militarhistoriker aus acht Landern kamen dort zusammen Unter anderem war auch der US amerikanische Historiker litauischer Abstammung Vejas Gabriel Liulevicius auf dieser Konferenz dabei Mit seinem Buch Kriegsland im Osten uber das Gebiet Ober Ost lieferte er 2002 die erste umfassende westliche Darstellung der deutschen Besatzungsherrschaft im Baltikum wahrend der Zeit des Ersten Weltkrieges und schloss so eine Forschungslucke Im Buch und einigen kurz darauf geschriebenen Artikeln beschreibt er nicht nur Wesen und Charakter der deutschen Militaradministration im Lande Ober Ost sondern versucht auch die Ursachen des Wandels des deutschen Bildes vom Osten zu analysieren und Verbindungslinien zwischen den Vorstellungen der Militarverwaltung von Ober Ost und denen der spateren NS Elite nachzuzeichnen Auch im Spiegel Artikel Der vergiftete Sieg geht Liulevicius auf diese Thematik ein Der Versuch eine Kontinuitatslinie zur Zeit des NS Regimes zu ziehen durfte wohl noch einige Reaktionen in der Geschichtswissenschaft hervorrufen zumal Liulevicius damit eine Brucke uber die Zeit zwischen 1918 und 1933 zu schlagen versucht Er sieht im Ostfronterlebnis der deutschen Soldaten das verborgene Vermachtnis des Ersten Weltkrieges Ein gewichtiges Problem bei den Ausfuhrungen bezuglich der Frontwahrnehmung der Soldaten und des Wandels der Kategorien in welche der Osten gefasst wurde Land und Leute vs Raum und Volk liegt in der einseitigen Quellenbasis des Werkes Kriegsland im Osten Liulevicius berucksichtigt offenbar vorwiegend Tagebucher und Memoiren von Militars in hoheren Rangen Feldpostbriefe von Soldaten beispielsweise fehlen fast ganz In der Konsequenz muss das entstehende Bild als elitar gefarbt betrachtet werden Stellenweise lauft Liulevicius Werk Gefahr eine national litauische Sicht auf die deutsche Besatzung einzunehmen wie sie sich auch in anderen Werken zur litauischen Geschichte findet Dies zeigt sich wiederkehrend in der Wortwahl wenn er von krankhaften Auswuchsen der Macht S 217 und einer rucksichtlosen Jagd nach Steuern S 87 schreibt Solche und ahnliche Formulierungen verhelfen dem Werk nicht unbedingt zu mehr Objektivitat Gleichzeitig durfen die Ungerechtigkeiten welche durch die deutschen Besatzer an der Bevolkerung Litauens begangen worden sind nicht verharmlost werden Wie der Historiker Eberhard Demm festhielt verzichtet Liulevicius ferner auf polnische und franzosische Quellen und Darstellungen Als Beispiel ist die ausfuhrliche 700 Seiten starke zeitgenossische Dokumentation La Lithuanie sous le joug allemand 1915 1918 Le plan annexioniste allemand en Lithuanie von C Rivas Pseudonym fur Yvonne Pouvreau zu nennen Fruhere Untersuchungen uber Ober Ost stellen die Werke des litauischen Historikers Abba Strazhas dar In seiner Monografie Deutsche Ostpolitik im Ersten Weltkrieg Der Fall Ober Ost 1915 1917 berucksichtigte Strazhas im Speziellen auch die litauische Seite der Besatzung Ein weiterer erwahnenswerter Aufsatz von Strazhas ist The Land Oberost and Its Place in Germany s Ostpolitik 1915 1918 Strazhas Ausfuhrungen wurden in spater geschriebenen Werken uber die Geschichte Litauens oftmals ubernommen Seine Darstellungen konnen als die Weiterfuhrung von in Fritz Fischers kontroversem Werk Griff nach der Weltmacht gemachten Aussagen bezuglich der deutschen Ostpolitik gesehen werden Fischer beschreibt Deutschlands annexionistische Absichten im Baltikum Weiter stellt er gar eine gewisse Kontinuitat zwischen den Zielen des Kaiserreiches und jenen des nationalsozialistischen Regimes her Solche Linien sind in der Geschichtswissenschaft nicht unumstritten und losten eine Diskussion uber Kontinuitat in der Geschichte aus In Artikeln wie Der litauische Landesrat als Instrument der deutschen Ostpolitik nimmt Strazhas stellenweise eine national litauische Sichtweise ein welche von Autoren wie Liulevicius scheinbar kritiklos aus der Sekundarliteratur ubernommen wurde Doch wo liegt die Problematik der Ostfront und speziell von Ober Ost als praktisch unbeschriebenes Blatt in der Geschichtswissenschaft Der Schatten des Zweiten Weltkrieges lag lange uber jenem des Ersten Sicher muss auch der Kalte Krieg und der damit erschwerte Zugang zu den Archiven als ein entscheidendes Kriterium genannt werden Des Weiteren galt jahrelang der Schwerpunkt jeglicher Forschung im ostlichen Raum der Russischen Revolution Unter Lenin wurden Soldatenfriedhofe des Zarenreiches zerstort und so der Versuch unternommen gewisse Ereignisse aus dem Geschichtsbewusstsein der Menschen auszuloschen Uber das Verhaltnis von Politik und Geschichtswissenschaft in Bezug auf den Osten in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg machte Norman Stone in dem Vorwort zur zweiten uberarbeiteten Version seines Buches folgende Bemerkungen 61 Whatever you said about the Tsarist Russian army might give you trouble If you wrote in a positive patriotic way about it you might offend against the Communist orthodoxy by which everything Tsarist was condemned If on the other hand you concentrated on the negative side you could offend against the nationalist line which emerged with Stalin and which flourished under Brezhnev Even the obvious sources were quite difficult to obtain I was told some years later that The Eastern Front was listed in a German catalogue but could not be read without permission the subject was still in the seventies taboo Alles was man uber die Armee des zaristischen Russlands sagte konnte einen in Schwierigkeiten bringen Wenn man auf positive patriotische Weise daruber schrieb konnte man gegen die kommunistische Orthodoxie verstossen die alles Zaristische verdammte Wenn man sich andererseits auf die negativen Aspekte konzentrierte konnte man gegen die nationalistische Parteilinie verstossen die mit Stalin aufkam und unter Breschnew erbluhte Selbst die offensichtlichen Quellen waren nur schwer zuganglich einige Jahre spater sagte man mir dass The Eastern Front in einem ost deutschen Katalog aufgefuhrt sei aber nicht ohne Erlaubnis gelesen werden durfe das Thema war in den Siebzigern immer noch tabu Der russische Historiker Igor Narskij konstatiert dass in Russland der Erste Weltkrieg einen vergessenen Krieg darstellt Der Krieg wurde von seinen Zeitgenossen als Teil einer siebenjahrigen Katastrophe bis zum Ende des Burgerkriegs 1922 gesehen In der von der Sowjetunion amtlich durchgesetzten Auseinandersetzung dominiert hierbei die Revolution und der Burgerkrieg Innerhalb der Emigrantengemeinde gab es Publikationen uber den Krieg jedoch waren dies meist die Memoiren von Anfuhrern der im Burgerkrieg geschlagenen Weissen Bewegung Zahlreiche Archive unter anderem ein zentrales Archiv mit Soldatenbriefen sind bis heute nicht ausgewertet Narskij macht die massenhafte Erfahrung militarischer Massengewalt und disziplinierung als einen Hauptfaktor fur die Gewalt des Burgerkrieges aus gepragt durch eine personelle Kontinuitat zwischen ehemaligen Frontsoldaten und Angehorigen der staatlichen Repressionsorgane der fruhen Sowjetunion 62 Siehe auch BearbeitenChronologie des Ersten WeltkriegesLiteratur BearbeitenBettine Brand Dittmar Dahlmann Streitkrafte Russland In Gerhard Hirschfeld Gerd Krumeich Irina Renz Hrsg Enzyklopadie Erster Weltkrieg Paderborn 2003 S 901 904 Konrad Canis Die deutsche Aussenpolitik im letzten Jahrzehnt vor dem Ersten Weltkrieg im Lichte osterreichisch ungarischer diplomatischer Berichte In Wolfgang Elz Sonke Neitzel Hrsg Internationale Beziehungen im 19 und 20 Jahrhundert Festschrift fur Winfried Baumgart zum 65 Geburtstag Paderborn 2003 S 105 126 Walter Elze Tannenberg Das deutsche Heer von 1914 seine Grundzuge und deren Auswirkung im Sieg an der Ostfront Breslau 1928 DNB 579343197 William C Fuller Jr The Eastern Front In Jay Winter Geoffrey Parker Mary R Habeck The Great War and the twentieth century New Haven London 2000 Imanuel Geiss Deutschland und Osterreich Ungarn beim Kriegsausbruch 1914 Eine Machthistorische Analyse In Michael Gehler Ungleiche Partner Osterreich und Deutschland in ihrer gegenseitigen Wahrnehmung historische Analysen und Vergleiche aus dem 19 und 20 Jahrhundert Historische Mitteilungen Beiheft 15 Stuttgart 1996 S 375 395 Gerhard P Gross Hrsg Die vergessene Front Der Osten 1914 15 Ereignis Wirkung Nachwirkung Zeitalter der Weltkriege Band 1 2 Auflage Verlag Ferdinand Schoningh Paderborn 2009 ISBN 978 3 506 75655 8 Sven Hedin Nach Osten Leipzig 1916 Elmar Heinz Ostfront 1914 1916 In Ara Das Magazin fur Geschichte Heft 1 2004 S 50 55 Rudolf Jerabek Die Ostfront In Mark Cornwall Hrsg Die letzten Jahre der Donau Monarchie Der erste Vielvolkerstaat im Europa des fruhen 20 Jahrhunderts 1 Auflage Magnus Verlag Essen 2004 S 155 173 Vejas Gabriel Liulevicius Der vergiftete Sieg In Stephan Burgdorff Klaus Wiegrefe Hrsg Der Erste Weltkrieg Die Urkatastrophe des 20 Jahrhunderts 2 Auflage Munchen 2004 S 105 117 Vejas Gabriel Liulevicius Kriegsland im Osten Eroberung Kolonisierung und Militarherrschaft im Ersten Weltkrieg 1914 1918 Hamburg 2002 Vejas Gabriel Liulevicius Ober Ost In Gerhard Hirschfeld Hrsg Enzyklopadie Erster Weltkrieg Zurich 2003 S 762 763 E Moraht Unser Krieg Dritter Band Die Ostfront Der Krieg an der Ostfront von Kurland bis Konstantinopel Dachau bei Munchen 1916 Carl Muhlmann Oberste Heeresleitung und Balkan im Weltkrieg 1914 1918 Berlin 1942 Theobald v Schafer Tannenberg Schlachten des Weltkriegs Band 19 Berlin 1927 Norman Stone Ostfront In Gerhard Hirschfeld Gerd Krumeich Irina Renz Hrsg Enzyklopadie Erster Weltkrieg Paderborn 2003 S 762 764 Norman Stone The Eastern Front 1914 1917 London 1998 Abba Strazhas Deutsche Ostpolitik im Ersten Weltkrieg Der Fall Ober Ost 1915 1917 Harrassowitz Verlag Wiesbaden 1993 ISBN 3 447 03293 6 Anton Wagner Zur Entwicklung der Kriegsplane Deutschlands und Osterreich Ungarns gegen Russland bis 1914 In Institut fur Osterreichkunde Hrsg Mitarbeit Hugo Hantsch u a Osterreich am Vorabend des Ersten Weltkriegs Graz Wien 1964 S 73 82 German Werth Tannenberg Tannenberg Mythos In Gerhard Hirschfeld Gerd Krumeich Irina Renz Hrsg Enzyklopadie Erster Weltkrieg Paderborn 2003 S 919 920 Gerhard Wiechmann Von der Schlacht in Ostpreussen zum Tannenberg Mythos Eine deutsche Legende In Militargeschichte Zeitschrift fur historische Bildung 1 2004 S 10 13 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ostfront Erster Weltkrieg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien WikiSource National Geographic Magazine Volume 31 Number 4 The Russian Situation and Its Significance to America Foto Nachlass eines deutschen Offiziers auf flickr comEinzelnachweise Bearbeiten Reichsarchiv Hrsg Der Weltkrieg 1914 1918 Band 2 Die Befreiung Ostpreussens Berlin 1925 S 39 f Hans Ehlert Michael Epkenhans Gerhard P Gross Hrsg Der Schlieffenplan Analysen und Dokumente Paderborn Munchen Wien Zurich 2006 S 88 sowie John C G Rohl Der militarpolitische Entscheidungsprozess in Deutschland am Vorabend des Ersten Weltkriegs In John C G Rohl Kaiser Hof und Staat Wilhelm II und die deutsche Politik 2 Auflage Munchen 2007 S 175 202 S 201 f Siehe Angelow Jurgen Kalkul und Prestige Der Zweibund am Vorabend des Ersten Weltkrieges Koln Weimar Wien 2000 S 375 Wenn Bethmann angibt unter dem Zwange der militarischen Lage Russland den Krieg erklart zu haben so suche ich vergeblich nach Worten um meinem Erstaunen uber dieses sein Betragen Ausdruck zu geben Schreiben des ehemaligen Oberquartiermeisters im Generalstab Georg Graf von Waldersee an Gottlieb von Jagow vom 8 Oktober 1920 Zitiert nach Willibald Gutsche Baldur Kaulisch Hrsg Herrschaftsmethoden des deutschen Imperialismus 1897 98 bis 1917 Dokumente zur innen und aussenpolitischen Strategie und Taktik der herrschenden Klassen des Deutschen Reiches Berlin 1977 S 189 Siehe dazu grundlegend Fritz Fischer Krieg der Illusionen Die deutsche Politik von 1911 bis 1914 Dusseldorf 1969 S 542 ff Siehe Fritz Stern Bethmann Hollweg und der Krieg Die Grenzen der Verantwortung Tubingen 1968 S 20 Willibald Gutsche Sarajevo 1914 Vom Attentat zum Weltkrieg Berlin 1984 S 142 Zitiert nach Gutsche Kaulisch Herrschaftsmethoden S 187 Hervorhebung im Original Siehe Dieter Groh Negative Integration und revolutionarer Attentismus Die deutsche Sozialdemokratie am Vorabend des Ersten Weltkrieges Frankfurt am Main Berlin Wien 1973 S 625 ff Zitiert nach Luder Meyer Arndt Die Julikrise 1914 Wie Deutschland in den Ersten Weltkrieg stolperte Koln Weimar Wien 2006 S 266 Joachim Petzold u a Deutschland im ersten Weltkrieg Band 3 November 1917 bis November 1918 Berlin 1969 S 83 Siehe Willibald Gutsche u a Deutschland im ersten Weltkrieg Band 2 Januar 1915 bis Oktober 1917 Berlin 1968 S 197 ff Siehe Holger Afflerbach Falkenhayn Politisches Denken und Handeln im Kaiserreich Munchen 1994 S 294 ff Holger Afflerbach Falkenhayn Politisches Denken und Handeln im Kaiserreich Munchen 1994 S 321 Abba Strazhas Deutsche Ostpolitik im Ersten Weltkrieg Der Fall Ober Ost 1915 1917 Wiesbaden 1993 S 261 Siehe Fritz Fischer Griff nach der Weltmacht Die Kriegszielpolitik des kaiserlichen Deutschland 1914 18 3 verbesserte Auflage Dusseldorf 1964 S 141ff sowie Gutsche Weltkrieg Band 2 S 183 f Siehe Gutsche Weltkrieg Band 2 S 186 Siehe dazu ausfuhrlich Zbynek A Zeman Germany and the Revolution in Russia 1915 1918 Documents from the Archives of the German Foreign Ministry London New York Toronto 1958 und Zbynek A Zeman Winfried B Scharlau The Merchant of Revolution The Life of Alexander Israel Helphand Parvus London New York Toronto 1965 sowie Fischer Weltmacht S 173 ff Rex A Wade The Russian Revolution 1917 Cambridge 2005 S 194 Semion Lyandres zufolge fand der einzige durch Quellen belegbare Transfer deutscher Gelder im August 1917 statt als das Stockholmer Auslandsburo der Bolschewiki uber den Schweizer Sozialisten und deutschen Agenten Carl Moor Geld erhielt das allerdings niemals Russland erreichte sondern fur die Finanzierung der einen Monat spater in Stockholm stattfindenden dritten Konferenz der Zimmerwalder Linken verwendet wurde Lyandres halt auch die erstmals im Juli 1917 durch die russische Provisorische Regierung erhobenen Vorwurfe die Bolschewiki seien von deutschen Stellen uber Helphand Parvus in grossem Stil finanziert worden fur falsch Siehe Semion Lyandres The Bolsheviks German Gold Revisited An Inquiry into the 1917 Accusations The Carl Beck Papers in Russian amp East European Studies Nr 1106 Pittsburgh 1995 S 102 104 Zuletzt umfassend bei Elisabeth Heresch Geheimakte Parvus Das deutsche Geld und die Oktoberrevolution Munchen 2000 und einschliesslich des Versuchs die seit Jahrzehnten als Falschungen bekannten Sisson Dokumente auf Umwegen zu rehabilitieren Gerhard Schiesser Jochen Trauptmann Russisch Roulette Das deutsche Geld und die Oktoberrevolution Berlin 1998 Zbynek A Zeman Der Zusammenbruch des Habsburgerreiches 1914 1918 Munchen 1963 S 12 Manfried Rauchensteiner Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie Wien 2013 S 51 59 Manfried Rauchensteiner Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie Wien 2013 S 63 73 Manfried Rauchensteiner Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie Wien 2013 S 63 73 Manfried Rauchensteiner Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie Wien 2013 S 166f Zitiert nach Reichsarchiv Hrsg Der Weltkrieg 1914 1918 Band 2 Die Befreiung Ostpreussens Berlin 1925 S 45 Lawrence Sondhaus Franz Conrad von Hotzendorf Architect of the Apocalypse Boston Leiden Koln 2000 S 154 f Siehe Reichsarchiv Befreiung Ostpreussens S 32ff 336 Siehe Helmut Otto Karl Schmiedel Der erste Weltkrieg Militarhistorischer Abriss 3 vollig uberarbeitete und erganzte Auflage Berlin 1977 S 84 David Stevenson 1914 1918 Der Erste Weltkrieg Dusseldorf 2006 S 95 Zitiert nach Fritz Klein u a Deutschland im ersten Weltkrieg Band 1 Vorbereitung Entfesselung und Verlauf des Krieges bis Ende 1914 Berlin 1968 S 326 Wilhelm Groener Lebenserinnerungen Gottingen 1957 S 201 Siehe Otto Schmiedel Weltkrieg S 105 119 Boris Khavkin Russland gegen Deutschland Die Ostfront des Ersten Weltkriegs in den Jahren 1914 bis 1915 in Gerhard P Gross Hrsg Die vergessene Front Der Osten 1914 1915 Ereignis Wirkung Nachwirkung Paderborn 2006 S 83 85 Gerhard Hirschfeld Gerd Krumeich Irina Renz Hrsg Enzyklopadie Erster Weltkrieg Ferdinand Schoningh Paderborn 2003 S 610 Manfried Rauchensteiner Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie Wien 2013 S 569 571 Winfried Baumgart Deutsche Ostpolitik 1918 Von Brest Litowsk bis zum Ende des Ersten Weltkrieges Wien Munchen 1966 S 13ff Fritz Fischer Griff nach der Weltmacht Die Kriegszielpolitik des kaiserlichen Deutschland 1914 18 3 verbesserte Auflage Dusseldorf 1964 S 155ff 627ff Joachim Petzold u a Deutschland im ersten Weltkrieg Band 3 November 1917 bis November 1918 Berlin 1969 S 101 ff 118 ff Baumgart Ostpolitik S 93 Siehe Petzold Deutschland S 385 Siehe Petzold Deutschland S 187 Siehe Baumgart Ostpolitik S 120 Zur deutschen Besatzungspolitik in der Ukraine siehe vor allem die Darstellung von Peter Borowsky Deutsche Ukrainepolitik 1918 Lubeck Hamburg 1970 die anders als die Arbeit des konservativen Diplomatie Historikers Baumgart auch auf grundlegende okonomische Kalkulationen eingeht Baumgart Ostpolitik S 122 Siehe Baumgart Ostpolitik S 129 f Petzold Deutschland S 217 Siehe Baumgart Ostpolitik S 128 Siehe Baumgart Ostpolitik S 127 f Siehe Baumgart Ostpolitik S 150 Siehe Petzold Deutschland S 203 ff Siehe Manfred Menger Die Finnland Politik des deutschen Imperialismus 1917 1918 Berlin 1974 S 140 ff Wolfdieter Bihl Die Kaukasus Politik der Mittelmachte Teil 2 Die Zeit der versuchten kaukasischen Staatlichkeit 1917 1918 Wien Koln Weimar 1992 S 76 Siehe dazu insgesamt Werner Basler Deutschlands Annexionspolitik in Polen und im Baltikum 1914 1918 Berlin 1962 Etwas abweichende Zahlen 47 Divisionen am 21 Marz nennt Stevenson Weltkrieg S 473 Zitiert nach Baumgart Ostpolitik S 148 Siehe Baumgart Ostpolitik S 149 Fussnote 160 sowie Otto Schmiedel Weltkrieg S 413 Siehe Otto Schmiedel Weltkrieg S 402 Siehe Petzold Deutschland S 101 Siehe Otto Schmiedel Weltkrieg S 413 sowie Baumgart Ostpolitik S 150 344 Zitiert nach Baumgart Ostpolitik S 150 Die Nachkriegsgeschichte so stellt sich heraus steht dem Weltkrieg insbesondere mit Blick auf Osteuropa in grenzen ubergreifender Gewaltsamkeit nicht nach Michael Geyer Zwischen Krieg und Nachkrieg die deutsche Revolution 1918 19 im Zeichen blockierter Transnationalitat In Alexander Gallus Hrsg Die vergessene Revolution von 1918 19 Gottingen 2010 S 187 222 S 188 Reinhard Nachtigal Die Kriegsgefangenen Verluste an der Ostfront Eine Ubersicht zur Statistik und zu Problemen der Heimatfronten 1914 15 in Gerhard P Gross Hrsg Die vergessene Front Der Osten 1914 1915 Ereignis Wirkung Nachwirkung Paderborn 2006 S 201 215 Norman Stone The Eastern Front 1914 1917 Penguin Books London 1998 ISBN 0 14 026725 5 S 7 Igor Narskij Kriegswirklichkeit und Kriegserfahrung Russischer Soldaten in Gerhard P Gross Die vergessene Front Der Osten 1914 1915 Ereignis Wirkung Nachwirkung Paderborn 2006 S 258 261 Schlachten an der Ostfront des Ersten Weltkrieges 1914 Gefecht bei Stalluponen Schlacht bei Gumbinnen Schlacht bei Tannenberg Schlacht in Galizien Schlacht an den Masurischen Seen Belagerung von Przemysl Schlacht an der Weichsel Schlacht bei Krakau Schlacht um Lodz Schlacht bei Limanowa Lapanow Schlacht in den Karpaten 1915 Winterschlacht in Masuren Ersturmung des Zwinin Schlacht bei Humin Schlacht um Przasnysz Schlacht bei Gorlice Tarnow Bug Offensive Narew Offensive Belagerung von Nowogeorgiewsk Grosser Ruckzug der russischen Armee 1915 Schlacht bei Wilna Feldzug nach Rowno 1916 Schlacht am Naratsch See Brussilow Offensive Baranowitschi Offensive Schlacht am Argesch 1917 Schlachten an der Aa Kerenski Offensive Tarnopol Offensive Schlacht um Riga Unternehmen Albion 1918 Operation Faustschlag nbsp Dieser Artikel wurde am 27 Marz 2006 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ostfront Erster Weltkrieg amp oldid 237888063