www.wikidata.de-de.nina.az
Die Schlacht an der Weichsel auch bekannt als die Schlacht von Warschau fand im Ersten Weltkrieg im Herbst 1914 an der Ostfront statt Nachdem die Russische Armee die osterreichisch ungarische Armee in der Schlacht von Lemberg geschlagen und den grossten Teil Galiziens eingenommen hatte befahl der deutsche Oberbefehlshaber an der Ostfront Paul von Hindenburg zur Entlastung der Osterreicher eine Offensive gegen die russischen Linien im Gebiet um Warschau Sie endete mit einem russischen Abwehrerfolg gegen die Mittelmachte und brachte keine Veranderungen Schlacht an der WeichselTeil von Erster WeltkriegDatum 29 September bis 31 Oktober 1914Ort Gebiet um Warschau PolenAusgang russischer SiegKonfliktparteienDeutsches Reich Deutsches ReichOsterreich Ungarn Osterreich Ungarn Russisches Kaiserreich 1914 RusslandBefehlshaberDeutsches Reich Paul von HindenburgOsterreich Ungarn Viktor DanklDeutsches Reich August MackensenDeutsches Reich Remus von WoyrschDeutsches Reich Max von Gallwitz Russisches Kaiserreich 1914 Nikolai RusskiRussisches Kaiserreich 1914 Pawel PlehweRussisches Kaiserreich 1914 Alexei EwertRussisches Kaiserreich 1914 Platon LetschizkiRussisches Kaiserreich 1914 Sergei ScheidemanTruppenstarkeDeutsches Reich 9 ArmeeOsterreich Ungarn 1 Armee Russisches Kaiserreich 1914 4 ArmeeRussisches Kaiserreich 1914 5 ArmeeRussisches Kaiserreich 1914 9 ArmeeRussisches Kaiserreich 1914 2 ArmeeVerluste42 000 Tote und Verwundete n bek Bedeutende Militaroperationen an derOstfront 1914 1918 1914Ostpreussische Operation Stalluponen Gumbinnen Tannenberg Masurische Seen Galizien Krasnik Komarow Gnila Lipa Lemberg Rawa Ruska Przemysl Weichsel Krakau Lodz Limanowa Lapanow Karpaten1915Humin Masuren Zwinin Przasnysz Gorlice Tarnow Bug Offensive Narew Offensive Grosser Ruckzug Nowogeorgiewsk Rowno Swenziany Offensive1916Naratsch See Brussilow Offensive Baranowitschi Offensive1917Aa Kerenski Offensive Zborow Tarnopol Offensive Riga Unternehmen Albion1918Operation Faustschlag Krim Inhaltsverzeichnis 1 Gesamtlage der Ostfront im September 1914 2 Lage bei den Mittelmachten 3 Aufmarsch der deutschen 9 Armee 4 Lage bei den Russen 5 Vormarsch der Mittelmachte 6 Russische Gegenoffensive ab 9 Oktober 7 Niederlage der Osterreicher vor Iwangorod 8 Auswirkung der Schlacht 9 Beteiligte Krafte 9 1 Mittelmachte 9 2 Russisches Reich 10 LiteraturGesamtlage der Ostfront im September 1914 BearbeitenAm 11 September wurde die in ostlicher Richtung auf Goldap verfolgende deutsche 8 Armee unter dem neuen Oberbefehlshaber von Below noch wahrend der Schlacht an den Masurischen Seen an der Angerapp angehalten sie hatte starke Krafte nach Schlesien abzugeben und in Verteidigung uberzugehen Nach dem Scheitern der russischen Invasion Ostpreussens wurde der Oberbefehlshaber der Nordwestfront General Jakow Schilinski am 16 September durch General der Infanterie Nikolai Russki ersetzt Die russische 1 Armee unter General von Rennenkampff wurde schnell aufgefrischt und war zwischen Suwalki und Augustow erneut im Vorgehen gegen die deutsche Grenze Russki bereitete dabei die doppelte Umfassung deutscher Krafte bei Schirwindt vor Zum Schutze Litauens war auch die Aufstellung der russischen 10 Armee unter General Wassili Pflug fast abgeschlossen sie deckte die Festungsfront zwischen Kowno und Grodno gegen deutsche Vorstosse aus Ostpreussen Am Narewabschnitt sicherte die russische Armeegruppe Narew unter General Nikolai Bobyr gegen Landsturmtruppen des deutschen Korps Zastrow In Warschau lag das russische XXVII Korps als Besatzung Mitte September begann im Raum Pultusk die Neuaufstellung der bei Tannenberg zerschlagenen russischen 2 Armee die Anfang Oktober auch den Befehl uber den Festungsbereich von Warschau erhielt Im Kronland Galizien war nach dem russischen Durchbruch bei Rawa Ruska die Hauptstadt Lemberg verloren gegangen Mitte September 1914 musste die geschlagene osterreichische Armee die Sanlinie vor dem starken Druck der russischen Sudwestfront aufgeben und sich auf die Wisloka zuruckziehen Am 21 September wurde von der k u k 3 Armee unter General Boroevic der letzte ostliche Sanbruckenkopf bei Jaroslau durch die Brigade Benigni aufgegeben Die Festung Przemysl war dabei von der russischen 3 Armee unter Radko Dimitriew bis 26 September vollstandig eingeschlossen worden und wurde belagert was dem Chef der osterreichisch ungarischen Truppen General Conrad von Hotzendorf die notige Zeit gab sein Gros abzusetzen Die k u k 2 Armee unter General von Bohm Ermolli ging vor der russischen 8 Armee bereits uber Sanok und Lisko auf die Karpaten zuruck Im Norden war die k u k 4 Armee unter Joseph Ferdinand zwischen Radymno und Medyka hinter den San nordlicher anschliessend die k u k 1 Armee Dankl aufs westliche San Ufer zwischen Lezajsk und Jaroslau zuruckgegangen Das schlesische Landwehrkorps unter General von Woyrsch hatte den Ruckzug des linken Flugel der k u k 1 Armee gewissenhaft gedeckt musste hinter die Wisloka zuruckgehen und verlegte wieder auf das nordliche Ufer der Weichsel An der Weichsel zwischen Annopol und der Festung Iwangorod befanden sich auf russischer Seite die Korpsgruppe Delsalle und starke Kavallerieverbande unter General Nowikow Starke russische Kavalleriekrafte schoben sich nordlich der Weichsel bis an die Nida nach Westen vor Lage bei den Mittelmachten BearbeitenDie Bedrohung der Provinz Schlesien und der Hilferuf der Osterreicher um Truppenhilfe zwangen den neu eingesetzten deutschen Generalstabschef Erich von Falkenhayn zum eiligen Eingreifen Nach der noch unentschiedenen Schlacht an der Aisne war von der Westfront wo man noch um die Entscheidung rang mit keinen weiteren Verstarkungen zu rechnen Im k u k Hauptquartier in Neu Sandez kam man nach dem Treffen Conrads mit General Ludendorff dem Stabschef General Hindenburgs am 18 September zum Entschluss aus der Linie Kalisch Beuthen einen Flankenstoss gegen die Weichsel zu fuhren die einzige Moglichkeit den russischen Druck in Galizien aufzuheben Die in Ostpreussen stehende deutsche 8 Armee musste zwei Korps zur Aufstellung einer neuen Armee nach Schlesien abgeben Die k u k Heeresfront in Galizien 1 2 3 und 4 Armee war vor dem russischen Druck mit 46 Divisionen Infanterie davon 8 Divisionen Landsturm und 11 Kavallerie Divisionen auf das westliche San Ufer zuruckgegangen Die Masse der osterreichischen Krafte waren zwischen Przemysl bis zur Weichsel bei Sandomir auf etwa 150 km Breite zusammengedrangt worden Die Front am Dnjestr wurde von schwacheren Kraften und Landwehrtruppen notdurftig gedeckt Bis Anfang Oktober konnte Conrad die schwer angeschlagene k u k Heeresmacht in Galizien durch Ersatz wenigstens wieder auf eine Kampfstarke von 477 000 Mann 27 000 Reitern und 1 578 Geschutzen bringen Aufmarsch der deutschen 9 Armee BearbeitenDie neu aufzustellende 9 Armee sollte unter Generaloberst von Hindenburg stehen Zur Verstarkung des deutschen Vorstosses musste die k u k 1 Armee unter General Viktor Dankl nordlich der Weichsel verlegen und den Schutz der rechten Flanke der 9 Armee ubernehmen Zunachst wurde das Garde Reserve Korps westlich von Kattowitz ausgeladen gleichzeitig war das XX Armee Korps mit seiner Vorhut in Tschenstochau eingetroffen dahinter folgten die Truppen des XVII Armeekorps Das XI Armeekorps kam im Raum nordostlich Krakau an und operierte eng mit dem schlesischen Landwehrkorps zusammen das jetzt mit der noch fehlenden Artillerie versehen wurde Beide Korps deckten bis zur Ankunft der Osterreicher die Weichsellinie bei Sandomir und den Raum bis nordlich Kielce Bereits am 19 September ging die Hauptreserve von Posen und Breslau die 19 und 21 Landwehr Brigade bei Kalisch uber die Grenze auf Sieradz vor und wurde zur Warthe vorgeschoben Am 20 September wurde die Hauptreserve der Festung Thorn die 35 Reserve Division aus dem Raum sudlich von Mlawa nach Thorn transportiert um von dort uber Wlozlawek auf Lodz vorzugehen Bis zum 27 September hatte sich die Masse der deutschen 9 Armee zwischen Beuthen und Kreuzburg vollstandig versammelt Die fur den Vormarsch angesetzten Krafte der 9 Armee zahlten insgesamt 12 Divisionen Infanterie darunter 3 Divisionen Landwehr und eine Kavallerie Division zusammen etwa 188 000 Mann Infanterie 8000 Reiter und 837 Geschutze Lage bei den Russen Bearbeiten nbsp Grossfurst Nikolai Nikolajewitsch der russische Oberkommandierende nbsp Pawel Plehwe Oberbefehlshaber der russischen 5 ArmeeGrossfurst Nikolai Nikolajewitsch der russische Oberkommandierende schlug sein Hauptquartier in Brest Litowsk auf und ubernahm die Fuhrung aller zentralen Truppen an der Weichsel Er erkannte schon vor dem deutschen Angriff dass jetzt der Schwerpunkt der Operationen im Raum Warschau lag und befahl sowohl von der Sudwestfront wie von der Nordfront die Abgabe bedeutender Krafte fur die bedrohte Front im Mittelabschnitt Am 19 September traf sich der Grossfurst mit Russki in Bialystok am 26 September besuchte er General Nikolai Iwanow in Cholm und besprach das weitere Vorgehen Infolge des deutschen Vormarsches musste die Sudwestfront ihren bereits geplanten Vormarsch in Galizien abbrechen und zwei Armeen 4 und 5 Armee freimachen Als Vorhut war bereits das russische XXV Korps unter General Sujew in Umgruppierung zur Weichsel und zwischen Nowo Alexandria bis Iwangorod aufmarschiert Dort hatte bisher nur starke Kavallerie unter General Nowikow bis zur Nida vorgetastet Zudem musste ab 23 September die an der Weichsel stehende 9 Armee unter General Letschitzki ihren Vorstoss in Richtung Krakau einstellen und ihre nordliche Flanke mit zwei Korps XIV und XVIII auf das nordliche Weichselufer bis Josefow verlangern Die Gruppe des Generals Delsalle mit der 75 und 80 Reserve Division langte im Raum Opatow ein die 1 Don Kosaken Division und die 13 Kavallerie Division ruckten auf die Nida vor Mit der 4 Armee unter General Ewert wurde folgend die Weichsellinie nordlich von Iwangorod bis Magnuszew verlangert Mit dem spater ebenfalls folgenden Gardekorps und der 5 Armee unter Pawel Plehwe wurde die Front bis in den Raum Siedlce aufgefullt und die im Raum sudostlich Warschau stehenden Krafte bei Gora Kalwarja verstarkt Die russische 3 Armee und die Blockadearmee von Przemysl hielt man fur die Front in Galizien fur ausreichend um die bereits geschlagenen Osterreicher am San in Schach zu halten Mit der Vorhut der 4 Armee wollte Nikolai Nikolajewitsch zunachst die Deutschen in der Linie Radom Opatow stellen um dann westlich oder sudwestlich Iwangorod die entscheidende Schlacht zu schlagen Nordlich der Weichsel konnte er bis Mitte Oktober 19 Infanterie und 8 Kavalleriedivisionen mit uber 350 000 Mann zusammenziehen Vormarsch der Mittelmachte BearbeitenAm 29 September begann der deutsche Vormarsch nach Osten Am 30 September hatte die 9 Armee mit ihrer Masse in vorderer Linie XI Armeekorps Garde Reserve Korps und XX Armeekorps in zweiter Linie hinter dem XI Korps das Landwehrkorps die Gegend von Chmielnik Kielce und nordwestlich dieser Punkte erreicht Zum Schutze der Nordflanke ruckwarts gestaffelt war das XVII Armeekorps bis westlich Konsk das Korps Frommel bis Petrikau und westlich gelangt Letzteres Korps verfugte uber die Hauptreserve von Posen die Landwehr Division Bredow die 8 Kavallerie Division und die aus Thorn anrollende 35 Reserve Division Diese Krafte sollten den Nordflugel der 9 Armee beim Vorstoss gegen Lodz abdecken Den wenig bedrohten westlicher liegenden Grenzraum zwischen dem rechten Flugel der 9 Armee und der Festung Thorn deckte der Landsturm Breslaus sowie das Stellvertretende Generalkommando des V und II Armeekorps etwa an der Grenzlinie von Sieradz nordwarts bis zur Weichsel Dabei ging die Landwehr Division Bredow aus dem Raum Kalisch die 8 Kavallerie Division von Kempen auf Petrikau und vom Norden her die 35 Reserve Division auf Lodz vor Aus dem Raum Tschenstochau ruckte das XVII Armeekorps unter General August von Mackensen mit der 35 und 36 Division gegen Nowo Radomsk das XX Armeekorps unter Friedrich von Scholtz mit der 37 und 41 Divisionen sowie das Garde Reserve Korps unter General von Gallwitz nordlich des Lysa Gora nach Osten vor Die Russen leisteten hier zunachst keinen Widerstand und zogen sich zur Weichsel zuruck Bis zum 4 Oktober erreichte das Korps Frommel an der Nordflanke die Linie Opoczno Rawa das XVII Armeekorps stand in der Gegend westlich Radom das XX Korps ruckte auf Ilza vor Das Garde Reservekorps war mit der 3 Garde und 1 Garde Reserve Division uber Kielce auf Ostrowiec nach Sudosten abgeschwenkt Sudlich der Lysa Gora war das XI Korps unter General Otto von Pluskow mit der 22 und 38 Division im Anmarsch auf Opatow Die zu Angriffsbeginn das Nordufer der Weichsel sichernde k u k Armeegruppe Kummer war bereits aufgelost und ihre Verbande der Armee Dankls zugefuhrt worden Die k u k 1 Armee hatte sich Ende September mit dem I Korps unter General Karl von Kirchbach sudlich von Pintschow an der Nida versammelt und war bis zum 4 Oktober auf Klimontow vorgegangen Das schlesische Landwehrkorps Woyrsch deckte dabei den Aufmarsch des linken Flugels Dankls Das osterreichische Kavallerie Korps Korda k u k 3 und 7 Kavallerie Divisionen deckte beidseitig die Flanken des nach Osten vorgehenden k u k I Korps 5 und 12 Division 46 Landwehr Division 35 Landsturm Brigade Polnische Legion bei Sandomir und stiess man mit der zur Weichsel zuruckgehenden russischen Nachhut zusammen Zur Weichsel hin marschierte als Verstarkung Dankls auch die 37 Honved Division und die 106 Landsturm Division auf Gegenuber zwischen Opatow Klimontow verteidigte die russische Korpsgruppe Delsalle ihr unterstanden dabei die Garde Schutzen Brigade die 2 Schutzen Brigade und die 80 Reserve Division Das k u k V Korps unter General Puhallo folgte mit der 37 Honved Division der 14 und 33 Infanteriedivision uber die Weichsel nach Norden das k u k X Korps verblieb vorerst noch am Sudufer der Weichsel in Front verstarkte aber ab Mitte Oktober General Dankl in seinem neuen Abschnitt vor Iwangorod Bis zum 8 Oktober konnte die deutsche Nordgruppe unter General Mackensen XVII Armeekorps und Korps Frommel fast ungehindert auf Warschau vorgehen die Sudgruppe unter General Gallwitz XX Armeekorps und Garde Reservekorps war aber bereits an der Weichsel beiderseits Iwangorod in schwere Kampfe verwickelt das Korps Woyrsch verteidigte im Anschluss daran die Weichsel sudwarts und hielt Fuhlung mit der k u k 1 Armee Die nordliche Gruppe der 9 Armee unter Mackensen das XX und XVII Korps erreichte die Weichsel am 9 Oktober und bereitete das weitere Vorgehen nach Norden vor Mackensens Truppen standen nur noch zwolf Kilometer vom ausseren Festungsgurtel Warschaus entfernt Das XVII Armee Korps ruckte uber Radom scharf nordwarts ab uberschritt die Pilica und stiess bei Grojec auf Feind Die 37 Division drangte den am Westufer stehenden Feind bei Kalwarja auf die Weichsel zuruck Die 41 Division ruckte gedeckt durch die k u k 3 Kavalleriedivision auf die Pilicamundung vor Das Garde Reserve Korps hielt bis zur Ablose durch die Osterreicher die russischen Krafte vor Iwangorod in Schach Das deutsche XI Korps trat bei Opole kurzfristig in den Verband der k u k 1 Armee uber welche bereits starken russischen Druck ausgesetzt war Bei den hier gegenuberliegenden Kraften bildete der Wieprz sudlich Iwangorod die Armeegrenze zwischen der russischen 4 und 9 Armee Russische Gegenoffensive ab 9 Oktober Bearbeiten nbsp Alexej Ewert Oberbefehlshaber der russischen 4 Armee nbsp Sibirische Soldaten in WarschauGrossfurst Nikolaj Nikolajewitsch hatte die linksufrigen Bruckenkopfe an der Weichsel in defensiver Abwehr erfolgreich festgehalten seine aus Galizien im Raum sudlich Warschau eintreffende 5 Armee trat jetzt zum Gegenangriff gegen den schwachen Nordflugel der deutschen 9 Armee an Vom 9 Oktober ab kam es in Ausfuhrung dieser Befehle auf einer 160 Kilometer breiten Front zwischen Warka und Annopol zu sehr ernsten Kampfen General Russki hatte in Litauen starke Krafte freigemacht und brachte zum Schutze Warschaus bedeutende Verstarkungen zusammen Nacheinander trafen die Verbande am Narew im Raum Pultusk und in Warschau ein Die Verteidigung im Raum Warschau und nordlich der Weichsel bis Nowo Georgiewsk ubernahm die 2 Armee unter General Sergei Scheideman Gegenuber der sudlichen Grenze Ostpreussens verblieb die Gruppe Narew die wiederum Mitte Oktober durch die aus Litauen herangefuhrte 1 Armee unter General Paul von Rennenkampff abgelost wurde In der entscheidenden Schlussphase der Schlacht an der Weichsel wurde die 5 Armee unter General Pawel Plehwe von der mittleren Weichselfront abgezogen und ubernahm die Befehlsfuhrung zwischen Rawka und Bzura mit Front nach Sudwesten Am 11 Oktober hatte Hindenburg sein Hauptquartier von Radom nach Kielce vorverlegt Das Garde Reservekorps rechts ihm zur Seite das Landwehrkorps Woyrsch griff bereits die russischen Bruckenkopfe am westlichen Weichselufer zwischen Iwangorod bei Nowo Aleksandria an Die 3 Garde Division und die nachkommende 3 Landwehr Division drangten den Feind bei Kosjenice zur Weichsel zuruck Ab dem 13 Oktober ging die russische 5 Armee bei Gora Kalwarja auf das westliche Weichsel Ufer uber und marschierte im sudwestlichen Vorfeld Warschaus auf Am 15 Oktober hatte Mackensens Nordgruppe den linken Flugel bis zur Bzura ausgedehnt und wurde jetzt heftig von der im Raum Lowicz aufmarschierenden russischen 2 Armee angegriffen Conrad von Hotzendorf stellte der deutschen 9 Armee sofort die k u k 3 und 7 Kavallerie Division zur Verfugung um sich gegenuber den uberlegenen russischen Reitermassen an der Rawka und vor Warka behaupten zu konnen Den Deutschen war das zentrale Polen wenig bekannt auch traten jetzt immer grossere Schwierigkeiten mit der Versorgung auf zudem war kein ausreichendes Verkehrs und Kommunikationsnetz vorhanden Dringend notwendige Verstarkungen und Versorgung zur 9 Armee zu transportieren war nur unter grossten Schwierigkeiten und Zeitverlusten machbar Bereits am 17 Oktober erkannte Generaloberst Hindenburg dass die Schlacht fur ihn verloren war Die russischen Krafte hatten bereits eine bedrohliche Ubermacht erreicht Generaloberst Hindenburg ordnete den Ruckzug an er versuchte aber seinen Angriff gegen Warschau solange fortzufuhren bis die Entscheidung der gleichzeitig in Galizien stattfindenden Schlacht am San zwischen den Osterreichern und Iwanow entschieden war Die nordliche Gruppe unter Mackensen erhohte den Druck vor Blonie nochmals und entlastete die Osterreicher durch die Bindung starker russischer Krafte Mackensen hatte den Befehl in der Nacht zum 19 Oktober die noch behaupteten Stellungen vor Warschau zu raumen und in die Front Rawa Skierniewice Lowicz zuruckzugehen Das Garde Reservekorps mit der k u k 3 Kavallerie Division stand sudlich Warka zwischen der Pilica und Radomka so bereit dass es nach Bedarf die k u k Armee Dankl vor Iwangorod unterstutzen oder die Gruppe Gallwitz beistehen konnte Der Versuch der zentralen Gruppe Gallwitz jetzt im Kern aus dem XX und XI Armeekorps zusammengesetzt aus dem Raum Nowe Miasto uber die Pilica gegen die grosse Strasse von Warschau auf Skierniewice vorzugehen war bereits im Voraus zum Scheitern verurteilt Niederlage der Osterreicher vor Iwangorod Bearbeiten nbsp General Viktor Dankl Oberbefehlshaber der osterreichisch ungarischen 1 Armee nbsp Leopold Freiherr von Hauer als GeneralBis zum 19 Oktober hatte die osterreichisch ungarische 1 Armee das an der Weichsel stehende deutsche XI Armeekorps und das Landwehrkorps sudlich von Iwangorod abgelost und sollte zur Stutze der deutschen 9 Armee mit zwei Korps die Offensive gegenuber der russischen 4 Armee beginnen Im Anschluss an den rechten Flugel des zum Angriff auf Iwangorod bestimmte V Korps General Puhallo sicherte osterreichischer Landsturm die 35 Brigade und die 106 Division an der Weichsel Der fur 22 Oktober angesetzte Angriff wurde schnell durch einen russischen Gegenangriff zuruckgeworfen Das k u k I Korps General Kirchbach mit der 43 12 46 und 5 Division und das V Korps General Puhallo mit der 33 14 und 37 Division begannen den Angriff auf breiter Front am rechten Flugel fand man noch keinen Gegner die Mitte gewann zunachst einiges Gelande am linken Flugel stiess die osterreichisch ungarische 12 Division bei Jedlnia bereits am fruhen Morgen auf starken russischen Widerstand An diesem Tag konnte der Angriff des russischen XVII und III kaukasischen Korps vom k u k I Korps gerade noch aufgefangen werden General von Gallwitz sah sich angesichts der kritischen Lage bei den Osterreichern und gegenuber dem russischen Grenadierkorps im Raum Golwatschew die Notwendigkeit den Ruckzug des Garde Reservekorps auf das linke Radomka Ufer bei Nacht umgehend auszufuhren General Dankl versuchte am 23 Oktober noch mit seinem rechten Flugel dem V Korps uber Zwolen einen weiteren starken Angriff in Richtung zur Weichsel anzusetzen General Letschizki liess aber bereits bei Nowo Alexandria die russische Garde Division auf das westliche Ufer ubersetzen und verstarkte die 9 Armee zusehends Dankl sudlichstes Korps das k u k X Korps 106 2 und 24 Division konnte uberhaupt nicht an den Angriffen teilnehmen und sah sich beim Versuch den Weichsel Ubergang bei Sandomir zu bewerkstelligen alleine durch die am anderen Ufer aufgefahrene Artillerie der russischen 9 Armee gestoppt Das Oberkommando der russischen 4 Armee General Ewert liess am 24 und 25 Oktober mit dem XVI XVII und dem III kaukasischen Korps die Weichsel uberschreiten unterhalb Iwangorod ruckte die russische 9 Armee mit dem XIV XV und XVIII Korps sowie dem Gardekorps uber den Weichsel Abschnitt vor Wahrenddessen hatte auch sudlich der Weichsel die k u k 4 Armee gegenuber der russischen 3 Armee die eigenen Angriffe in der Schlacht am San verlustreich abbrechen mussen Am 26 Oktober sah sich General Dankl den Angriffen von funf russischen Korps ausgesetzt und musste das I und V Korps unverzuglich auf die Zwischenlinie Radom Skaryszew Kazanow zuruckziehen Der allgemeine Ruckzug der Osterreicher bis zum 31 Oktober hinter die Opatowka wurde links aussen vom Kavalleriekorps des Generals Hauer 2 3 und 9 Kavallerie Division und vom deutschen Garde Reservekorps erfolgreich gegen russische Umfassungsversuche gedeckt Auswirkung der Schlacht BearbeitenDer bereits seit 17 Oktober eingeleitete Ruckzug der deutschen 9 Armee endete am 31 Oktober in den Ausgangsstellungen an der schlesischen Grenze Anfang November war die 9 Armee etwa dort angelangt von wo sie bei Monatsbeginn angetreten war 42 000 Soldaten waren gefallen oder verwundet worden Die k u k 1 Armee hatte uber ein Drittel ihrer Truppenzahl eingebusst Der erste Versuch Hindenburgs durch einen Stoss auf Warschau die Russen von der Weiterfuhrung ihres Vormarsches in Galizien abzuhalten war vollstandig gescheitert Die osterreichische Sanlinie in Galizien war auch nach Abzug starker russischer Krafte trotzdem zusammengebrochen die k u k Armee wurde von der russischen 3 und 8 Armee in den Raum Krakau Neu Sandez Karpatenpasse zuruckgedrangt Die russische Sudwestfront bereitete den Angriff auf die Festung Krakau vor die am 8 Oktober kurzfristig entsetzte Festung Przemysl wurde erneut eingeschlossen der Einfall der Russen in Nordungarn stand bevor Generaloberst von Hindenburg wurde am 1 November 1914 zum Oberbefehlshaber Ost ernannt den Oberbefehl uber die 9 Armee ubernahm General Mackensen Bereits am 3 November wurde die Verschiebung der Masse der deutschen 9 Armee XI XVII und XX Armeekorps in den Raum Hohensalza befohlen Zur Sicherung von Oberschlesien und der linken Flanke der Osterreicher wurden das Garde Reservekorps die 35 Reserve Division und das Landwehrkorps im Raum Tschenstochau belassen Schon Mitte November begann Mackensen zur Entlastung der Osterreicher einen neuen Angriff der in der Schlacht um Lodz mundete Erst der Abwehrerfolg in der Schlacht bei Krakau Mitte November und die osterreichische Gegenoffensive zwischen Limanowa Lapanow konnten die Front in Westgalizien bis Mitte Dezember 1914 notdurftig stabilisieren Beteiligte Krafte BearbeitenMittelmachte Bearbeiten Deutsche 9 Armee unter Generaloberst Paul von Hindenburg ab 2 November von Mackensen Kombiniertes Korps Frommel mit der 35 Reserve Division 8 Kavallerie Division 21 Landsturm Brigade Landwehr Division Bredow XVII Armee Korps unter General der Kavallerie August von Mackensen mit der 35 und 36 Division XX Armee Korps unter General der Artillerie Friedrich von Scholtz mit der 37 und 41 Division Garde Reserve Korps unter General der Artillerie Max von Gallwitz mit der 3 Garde Infanterie und 1 Garde Reserve Division XI Armee Korps unter General der Infanterie Otto von Pluskow mit der 22 und 38 Division Landwehrkorps unter General Remus von Woyrsch mit der 3 und 4 Landwehr Divisionk u k 1 Armee unter General der Kavallerie Viktor Dankl Kavallerie Korps Korda 3 und 7 Kavallerie Divisionen Mitte Oktober zur Gruppe Mackensen I Korps unter Karl von Kirchbach 5 und 12 Infanterie Division 46 Landwehr Division 35 Landsturm Brigade Polnische Legion V Korps unter Paul Puhallo 14 und 33 Infanteriedivision 1 Landsturm Brigade X Korps unter Hugo Meixner von Zweienstamm 2 und 24 Infanterie Division 45 Landwehr Division Anfang Oktober 43 Landwehr Division Mitte Oktober von der k u k 4 Armee 37 Honved Division 106 Landsturm Division 100 und 110 Landsturm Brigade Ab 23 Oktober Kavalleriekorps Hauer 9 und 11 Kavallerie Division Russisches Reich Bearbeiten Nordwestfront General der Infanterie Nikolai RusskiArmee Gruppe Narew unter General Nikolai Pawlowitsch Bobyr Festung Nowo Georgijewsk 79 Reserve Division Befestigungsraum Warschau XXVII Korps unter General der Infanterie Dmitri Wassiljewitsch Balanin 63 und 77 Reserve Division 6 Kavallerie Division Kaukasische Kavallerie Division Kosaken Division Kasnakow2 Armee unter General der Infanterie Sergei Scheideman Ende September bestehend aus dem I Korps unter Generalleutnant Alexander Duschkjewitsch 22 und 24 Division 1 Sibirisches Korps unter General der Kavallerie Michail Pleschkow 1 und 2 sibirische Schutzendivision am 3 Oktober verstarkt durch Einheiten von der 1 Armee II Korps unter General der Infanterie Alexei Tschurin 26 und 43 Division XXIII Korps unter Generalleutnant Wladimir Olochow 3 Garde Division eine Brigade der 2 Division 1 Schutzen Brigade am 8 Oktober verstarkt durch Einheiten von der 10 Armee 2 Sibirisches Korps unter General der Infanterie Arkadi Walentinowitsch Sytschewski 4 und 5 sibirische Schutzendivision am 10 Oktober durch die von Petersburg kommende 50 Division am 14 Oktober verstarkt durch Einheiten von der 1 Armee IV Korps unter General der Artillerie Eris Giray Alijew 30 und 40 Division 6 Sibirisches Korps unter General Wasilijew 13 und 14 sibirische Schutzendivision am 16 Oktober verstarkt durch Einheiten von der 4 Armee Kavallerie Korps Nowikow s u 5 Armee unter General der Infanterie Pawel Plehwe V Korps unter General der Kavallerie Alexander Litwinow 7 und 10 Division XIX Korps unter General der Infanterie Wladimir Gorbatowski 17 und 38 Division XVII Korps unter General der Infanterie Pjotr Jakowlew 3 und 35 Division Sudwestfront General der Infanterie Nikolai Iwanow4 Armee unter General der Infanterie Alexei Ewert Grenadier Korps unter General der Artillerie Josif Mrozowski 1 und 2 Grenadier Division Gruppe Delsalle 75 und 80 Reserve Division 1 Don Kosaken Division Festung Iwangorod 81 Reserve Division XVI Korps unter General der Infanterie Platon Geisman ab 13 Oktober General Wladislaw Klembowski 41 und 47 Division 3 Kaukasisches Korps unter General der Infanterie Wladimir Irmanow 21 und 52 Division Kavallerie Korps Nowikow unter Generalleutnant Alexander Nowikow bis zum 14 Oktober 5 8 und 14 Kavallerie Divisionen Turkestan Kosakenbrigade und 4 und 5 Don Kosaken Division 9 Armee unter General der Infanterie Platon Letschizki Garde Korps unter General der Kavallerie Wladimir Besobrasow 1 und 2 Garde Division Gardeschutzenbrigade XXV Korps unter General der Infanterie Alexander Ragosa 3 Grenadierdivision und 46 Division XIV Korps unter General der Infanterie Hippolyt Paulinowitsch Woyshin Murdas Schilinski 18 und 45 Division sowie der 2 Schutzenbrigade XVIII Korps unter General der Kavallerie Nikolai Krusenstern 23 und 37 Division 13 Kavallerie Division Leibgarde Ulanen Brigade General Gustaf Mannerheim Ural Kosaken DivisionLiteratur BearbeitenSpencer Tucker Der Grosse Krieg 1914 18 1998 Osterreich Ungarns letzter Krieg Band 1 Das Kriegsjahr 1914 Verlag der Militarwissenschaftlichen Mitteilungen Wien 1930 S 349 356 S 450 467 Friedrich von Bernhardi Deutschlands Heldenkampf Lehmann Verlag Munchen 1922 S 116 122 Reichsarchiv V Band Der Herbstfeldzug 1914 Mittler amp Sohn Berlin 1929 S 414 500 Zapolowski W Zapolovskyi M Der Bewegungskrieg an der mittleren Weichsel von Oktober bis Anfang November 1914 Pallasch Zeitschrift fur Militargeschichte Organ der Osterreichischen Gesellschaft fur Herreskunde Vol 2021 No 76 Juni 2021 S 113 125 Schlachten an der Ostfront des Ersten Weltkrieges 1914 Gefecht bei Stalluponen Schlacht bei Gumbinnen Schlacht bei Tannenberg Schlacht in Galizien Schlacht an den Masurischen Seen Belagerung von Przemysl Schlacht an der Weichsel Schlacht bei Krakau Schlacht um Lodz Schlacht bei Limanowa Lapanow Schlacht in den Karpaten 1915 Winterschlacht in Masuren Ersturmung des Zwinin Schlacht bei Humin Schlacht um Przasnysz Schlacht bei Gorlice Tarnow Bug Offensive Narew Offensive Belagerung von Nowogeorgiewsk Grosser Ruckzug der russischen Armee 1915 Schlacht bei Wilna Feldzug nach Rowno 1916 Schlacht am Naratsch See Brussilow Offensive Baranowitschi Offensive Schlacht am Argesch 1917 Schlachten an der Aa Kerenski Offensive Tarnopol Offensive Schlacht um Riga Unternehmen Albion 1918 Operation Faustschlag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht an der Weichsel 1914 amp oldid 237719190