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Schlacht an der Gnila Lipa Teil von Schlacht in Galizien Karte der Schlacht Datum 29 August bis 30 August 1914Ort GalizienAusgang Niederlage Osterreich UngarnsKonfliktparteienOsterreich Ungarn Osterreich Ungarn Russisches Kaiserreich 1914 RusslandBefehlshaberConrad von HotzendorfRudolf von BrudermannHermann von Kovess Nikolai IwanowNikolai RusskiAlexei BrussilowTruppenstarke115 Bataillone376 Geschutze 292 Bataillone750 Geschutze Gefechte wahrend derSchlacht in Galizien 1914 Krasnik Komarow Zloczow Gnila Lipa Lemberg Grodek Rawa Ruska Die Schlacht an der Gnila Lipa fand vom 29 bis 30 August 1914 als Teil der Schlacht in Galizien am Beginn des Ersten Weltkriegs zwischen russischen und osterreichisch ungarischen Truppen statt Diese Schlacht wird zumeist mit der Schlacht von Lemberg in direkten Zusammenhang gebracht Wahrend die k u k 1 und 4 Armee in den Schlachten von Krasnik und Komarow die russischen Truppen die sie falschlich in diesem Bereich fur weit uberlegen hielten schlugen versammelten die Russen ihre starksten Krafte gegenuber der k u k 3 Armee Diese auf etwa 40 Kilometer Front an verschiedenen Schauplatzen ausgetragene Schlacht wurde als Schlacht an der Gnila Lipa benannt nach einem Nebenfluss des Dnister zusammengefasst Infolge der Niederlage der k u k 3 Armee Rudolf von Brudermann gegen zwei russische Armeen der Sudwestfront General der Artillerie Nikolai Iwanow an der Gnila Lipa wurde am 2 September die Hauptstadt Galiziens Lemberg geraumt Inhaltsverzeichnis 1 Einleitungskampfe im Raum Zloczow 2 Schlacht an der Gnila Lipa am 29 und 30 August 3 Folgen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseEinleitungskampfe im Raum Zloczow Bearbeiten nbsp Rudolf von Brudermann Oberbefehlshaber der k u k 3 ArmeeAb 20 August hatte russische Kavallerie die ostliche Landesgrenze Galiziens bei Zalosce uberschritten Bereits am 21 August war es bei Aufklarungskampfen im Raum Zborow zwischen der osterreichischen 4 Kavallerie Division Generalmajor Zaremba und der russischen 9 und 10 Kavallerie Division zur Reiterschlacht von Jaroslawice gekommen welche den Anmarsch der russischen Infanterie ankundigte Die russische 3 Armee bedrohte den Raum beiderseits Brody und die russische 8 Armee hatte den Grenzfluss Sbrutsch uberschritten und besetzte Tarnopol und Butschatsch Am 25 August hatte sich die osterreichisch ungarische 3 Armee General Brudermann westlich der Linie Dunajow Krasne zum Angriff nach Osten bereitgestellt um die russische 3 Armee am weiteren Vormarsch zu hindern Das III und XII Korps zusammen acht Infanterie und drei Kavalleriedivisionen sollte versuchen den Gegner an der Zlota Lipa einem Zufluss des Dnister aufzuhalten Am 26 August trafen die Osterreicher in der Schlacht bei Zloczow auf die Vorhuten des russischen XI IX und X Armeekorps Sudlicher drang auch das VII Armeekorps der russischen 8 Armee nach Nordwesten vor Wahrend das XI Korps General Kolossvary noch im Raum Lemberg verblieb ging das steirische III Korps General Colerus von Geldern mit der 6 22 und 28 Division im Raum Zloczow nach Osten vor Die k u k 6 Division unter FML Gelb von Siegesstern versuchte vergeblich von den Hohen bei Gologory auf das Dorf Zalesie Zalissya vorzugehen Das k u k XII Korps unter General von Kovess sah sich im Raum Pomorzany von drei Seiten durch starke Ubermacht bedroht Die Osterreicher mussten bis 27 August vor der Ubermacht der russischen 3 Armee auf die Gnila Lipa zuruckgehen Im Raum westlich von Tarnopol wurden derweil auch die unterstutzenden Verbande des rechten Flugels der Armeegruppe Kovess durch die russische 8 Armee bei Brzezany schwer geschlagen und konnten sich nur mit Muhe der Umfassung durch General Brussilow entziehen Schlacht an der Gnila Lipa am 29 und 30 August Bearbeiten nbsp Hermann Kovess von KovesshazaNoch am 27 August gab der osterreichische Generalstabschef Franz Conrad von Hotzendorf den Befehl die neue Front an der Gnila Lipa einem anderen Zufluss des Dnister aufzubauen Die langsame Bewegung der russischen Truppen gab den Osterreichern Zeit ihre Truppen in Stellung zu bringen General Russki unterschatzte seinen eigenen Erfolg er liess seine Einheiten aufgrund der schlechten Strassenverhaltnisse zwei Tage anhalten und gruppierte seine Verbande neu anstatt den rechten Flugel der osterreichisch ungarischen Front zu verfolgen und vollig zu zerschlagen Conrad wollte die Initiative unbedingt zuruckgewinnen und liess am 29 und 30 August erneut angreifen mit katastrophalen Folgen denn die jetzt vollstandig versammelten Krafte der russischen 3 und 8 Armee waren nun schon auf 292 Bataillone mit 1 304 Geschutzen angewachsen Die gegnerischen Armeen trafen am 29 August nochmals aufeinander die 115 osterreichischen Bataillone mit 376 Geschutzen waren wieder weit unterlegen Am nordlichen Flugel stiess das russische XI Armeekorps General der Kavallerie Sacharow bei Gliniany gegenuber dem k u k III Korps selbst nach Westen in Richtung auf Lemberg vor General der Infanterie von Colerus musste den linken Flugel der 28 Division auf Kurowice zuruckziehen Nach Norden hin war der Raum bis zum Bug praktisch ohne Verteidigung hier stiess das russische XXI Armeekorps General der Infanterie Schkinski ungehindert auf Lemberg vor Die sudlicher stehende k u k 6 Division wurde bei Lahotow uber die Gnila Lipa zuruckgeworfen Die k u k 22 Schutzendivision sah sich vom russischen IX Armeekorps General der Infanterie Tscherbatschew bei Przemyslany heftig angegriffen und musste mit der 108 Landsturm Brigade verstarkt werden Auch das im Zentrum haltende k u k XII Korps Kovess konnte dem Angriff des X General der Kavallerie Sievers und VII Armeekorps General der Infanterie Eck der russischen 8 Armee zwischen Meryszczow und Podkamien nicht standhalten Am Sudflugel konnte die Front an der Gnila Lipa durch das Eingreifen der 2 Armee mit dem k u k VII Korps vorerst nur 34 Division unter FML Krautwald zwischen Rohatyn und Babuchow gehalten werden Noch weiter sudlich begnugte sich das russische XXIV Armeekorps General der Kavallerie Tschurikow mit der Beobachtung der osterreichischen Dnjestr Bruckenkopfe bei Halicz und Nizniow Nachdem die Front der k u k 35 Division XII Korps bei Merysczow zusammengebrochen war geriet die gesamte Front an der Gnila Lipa ins Wanken Vergeblich versuchte General von Kovess am Swirz Abschnitt fur die zuruckflutenden Verbande eine Auffanglinie zu errichten die Armee Brussilows hatte die Schlacht gewonnen Abgesehen von den zahlreichen Gefallenen und Verwundeten gerieten allein 20 000 osterreichisch ungarische Soldaten in russische Gefangenschaft Folgen BearbeitenNach dem fluchtartigen Ruckzug der k u k 3 Armee von der Gnila Lipa war die russische 3 Armee am 30 August mit uber 100 000 Mann XXI XI IX und X Korps aus dem Raum Zloczow uber Gliniany nach Westen auf die Hauptstadt Galiziens durchgebrochen Die Schlacht veranderte die Kriegslage nachhaltig zugunsten der Russen Lemberg ging am 2 September verloren Durch eine weitere schwere Niederlage in der Schlacht bei Rawa Ruska waren die Osterreicher welche enorme Verluste hatten zum Ruckzug auf die San Linie gezwungen Um den Vormarsch der russischen Truppen zu behindern griff das k u k Militar dabei zur Strategie der verbrannten Erde vernichtete auf ihrem Ruckzug systematisch ganze Dorfer und vertrieb deren Bevolkerung was eine enorme Fluchtlingswelle zur Folge hatte 1 2 Literatur BearbeitenJ Rickard Battle of Gnila Lipa 26 30 August 1914 Nikolai Golovin The Great Battle of Galicia A study in strategy PDF Datei 57 kB zuerst Slavonic Review vol 5 1926 27 Hermann Stegemann Geschichte des Weltkrieges Band I Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart 1917 Osterreich Ungarns letzter Krieg 1914 1918 Band I Das Kriegsjahr 1914 Herausgeber Edmund Glaise Horstenau Verlag der Militarwissenschaftlichen Mitteilungen Wien 1930Einzelnachweise Bearbeiten Walter Mentzel Kriegsfluchtlinge im Ersten Weltkrieg in Osterreich Ungarn Abstract der 1997 erschienenen Dissertation Kriegsfluchtlinge in Cisleithanien im Ersten Weltkrieg abgerufen am 6 Februar 2021 Daniel Wotapek Die provisorische Unterbringung cisleithanischer Fluchtlinge im Bezirk Gmund ab 1914 Wien 2019 S 41 abgerufen am 6 Februar 2021 PDF 2 35 MB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht an der Gnila Lipa amp oldid 218866305