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Gefechte wahrend derSchlacht in Galizien 1914 Krasnik Komarow Zloczow Gnila Lipa Lemberg Grodek Rawa Ruska Die Schlacht von Grodek fand zu Beginn des Ersten Weltkrieges an der Ostfront in Galizien zwischen russischen und osterreichisch ungarischen Truppen statt und endete am 7 September 1914 mit der Einnahme der 24 km sudwestlich von Lemberg gelegenen Stadt Grodek ukrainisch Gorodok russisch Gorodok polnisch Grodek durch die Russen Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Einnahme von Grodek 3 Nachwirkungen 4 Rezeption 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp Karte des Konigreichs Galizien und Lodomerien 1846 1918 Die Stadt Grodek stand seit 1772 als Teil des Konigreichs Galizien und Lodomerien unter osterreichischer Herrschaft In der Anfangsphase des Ersten Weltkrieges war die unmittelbar an der Ostfront liegende Stadt mehrfach Kriegsschauplatz Die spater unter dem Begriff Schlacht in Galizien zusammengefassten Kampfe zwischen den an der Ostfront aufmarschierenden Truppen des russischen Kaiserreichs und Osterreich Ungarns begannen ab 23 August 1914 mit anfanglichen Erfolgen der osterreichisch ungarischen Streitkrafte Wahrend die k u k 1 und 4 Armee in den Schlachten von Krasnik 23 bis 25 August und Komarow 26 August bis 3 September die russischen Truppen schlugen besiegten zwei russische Armeen der Sudwestfront die k u k 3 Armee in der Schlacht an der Gnila Lipa 29 bis 30 August Einnahme von Grodek Bearbeiten nbsp Emil Colerus von GeldernDie osterreichisch ungarische Niederlage in der Schlacht an der Gnila Lipa veranderte die Lage an der Ostfront nachhaltig zugunsten der Russen die daraufhin zur Offensive ubergingen Am 2 September musste die k u k 3 Armee Lemberg aufgeben und sich auf eine neue Linie Wereszyka Jaworow Grodeker Teiche westlich der verlorenen Hauptstadt Galiziens zuruckziehen In der darauffolgenden Phase der Schlacht von Lemberg 6 bis 11 September unternahmen die osterreichisch ungarischen Truppen einen letztlich erfolglosen Versuch zur Ruckeroberung der verlorenen Gebiete um Lemberg wahrend russische Einheiten die k u k 3 Armee General der Infanterie Svetozar Boroevic zwischen Janow und Grodek auf die dahinterliegende Wereszyka ein nordlicher Nebenfluss des Dnister zuruckdrangten Nach erbitterten Kampfen eroberten die nach Westen vorstossenden Russen am 7 September 1914 die Stadt Grodek selbst Einen Tag spater versuchte das k u k III Korps 6 Infanterie Truppendivision 22 Landwehr Infanterie Truppendivision 28 Infanterie Truppendivision unter FML Emil Colerus von Geldern erfolglos die Stadt zuruckzugewinnen Die 6 I T D FML Gelb von Siegesstern ruckte entlang der Chaussee und die 28 I T D FML Kralicek entlang der Eisenbahnlinie vor wahrend die 22 Leichte Infanterie Division L I D als Reserve zuruckbehalten wurde Der Versuch nachmittags bis zur Stadt vorzudringen misslang jedoch Rund um Grodek standen die Truppen des russischen VII Armeekorps General der Infanterie Eck 13 und 34 Division in vorbereiteten Stellungen die frontal angegriffen werden mussten Zu den im Raum Grodek eingesetzten Kraften gehorten z B neben dem Infanterieregiment Nr 7 Khevenhuller Oberst Otto Koschatzky auch das Infanterieregiment Nr 27 Belgier Oberst Karl von Weber und dessen Schwesternformation das Infanterieregiment Nr 47 Beck Rzikowsky Oberst Richard Mayer die am 8 und 9 September an der Schlacht teilnahmen aber die Lage nicht mehr verandern konnten Nachwirkungen BearbeitenNach dem Verlust der Stadt Grodek hielten die osterreichisch ungarischen Truppen den folgenden Angriffen der Russen zwischen Grodek und Komarno bis zum allgemeinen Ruckzug am 11 September stand Nachdem der am 8 September eingeleitete Angriff der k u k 3 Armee an der mittleren Wereszyka bis zum 10 September zusammengebrochen und die gesamte osterreichisch ungarische Front in Galizien in Auflosung geraten war erfolgte am 11 September der Ruckzugsbefehl hinter den San Mit dem Ruckzug der osterreichisch ungarischen Streitkrafte aus dem grossten Teil des Kronlandes ging die Schlacht in Galizien mit einer Niederlage fur die Habsburgermonarchie zu Ende Insgesamt wurden von den russischen Streitkraften bis zum 11 September 130 000 Gefangene gemacht zudem konnten sie den Verlauf der Ostfront um rund 160 km nach Westen bis zum San vorschieben Um diesen Vormarsch zu behindern griff das k u k Militar zur Strategie der verbrannten Erde vernichtete auf ihrem Ruckzug systematisch ganze Dorfer und vertrieb deren Bevolkerung was eine enorme Fluchtlingswelle zur Folge hatte 1 2 Nach der Gegenoffensive der Mittelmachte d h des Deutschen Kaiserreichs und Osterreich Ungarns in der Schlacht von Gorlice Tarnow Anfang Mai 1915 verlief die Front im Juni 1915 entlang des Dnister und der Wereszyka Am 17 Juni 1915 begann zwischen Grodek und Magierow eine Durchbruchsoffensive des deutschen Heeres unter Generaloberst August von Mackensen die zu einer erneuten Schlacht bei Grodek fuhrte und die russischen Truppen am 20 Juni zum Ruckzug aus diesem Frontabschnitt veranlasste wodurch die Voraussetzungen fur die Ruckeroberung von Lemberg durch die k u k 2 Armee zwei Tage spater geschaffen werden konnten Rezeption Bearbeiten nbsp Georg Trakl 1887 1914 Der osterreichische Dichter Georg Trakl verarbeitete seine Erlebnisse wahrend der Schlacht von Grodek in dem Gedicht Grodek Er erlebte die Kampfe um die Stadt Anfang September 1914 als Sanitatsleutnant in einem Feldlazarett mit das spater in der Presse als eine der Todesgruben von Galizien bezeichnet wurde Dabei hatte er fast einhundert Schwerverwundete unter schlechten Bedingungen allein zu versorgen Zwei Tage und zwei Nachte arbeitete er in dem Lazarett was ihn in Verzweiflung sturzte Er wurde schliesslich zur Beobachtung seines Geisteszustandes in ein Krakauer Militarhospital eingewiesen wo er am 3 November 1914 einer Herzlahmung in Verbindung mit einer Uberdosis Kokain erlag Grodek ist wohl Trakls letztes Gedicht und wurde kurz nach seinem Tod in der Zeitschrift Der Brenner veroffentlicht 3 Siehe auch BearbeitenSchlacht von Horodok wahrend des Russisch Polnischen Krieges 1654 1667 Schlacht bei Grodek 1915 Literatur BearbeitenOsterreich Ungarns letzter Krieg Band I Das Kriegsjahr 1914 h g von Edmund Glaise Horstenau Verlag der Militarwissenschaftlichen Mitteilungen Wien 1930 Nikolai Golovin The Great Battle of Galicia A study in strategy PDF 58 kB zuerst Slavonic Review vol 5 1926 1927 Janusz Piekalkiewicz Der Erste Weltkrieg Verlag Weltbild Augsburg 2004 ISBN 3 8289 0560 9 Hermann Muller Brandenburg Die Schlacht bei Grodek Lemberg Juni 1915 Der grosse Krieg in Einzeldarstellungen 8 Verlag Stalling Oldenburg 1918 online Einzelnachweise Bearbeiten Walter Mentzel Kriegsfluchtlinge im Ersten Weltkrieg in Osterreich Ungarn Abstract der 1997 erschienenen Dissertation Kriegsfluchtlinge in Cisleithanien im Ersten Weltkrieg abgerufen am 6 Februar 2021 Daniel Wotapek Die provisorische Unterbringung cisleithanischer Fluchtlinge im Bezirk Gmund ab 1914 Wien 2019 S 41 abgerufen am 6 Februar 2021 PDF 2 35 MB Lexikon des Expressionismus ISBN 2 85056 128 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht von Grodek 1914 amp oldid 238104324