www.wikidata.de-de.nina.az
Die Schlacht bei Grodek von 17 bis 20 Juni 1915 fand im Ersten Weltkrieg an der Ostfront in Galizien statt Deutsche und osterreichisch ungarische Truppen durchbrachen die Stellungen der russischen Armee im Frontabschnitt bei Grodek und zwangen sie zum Ruckzug Postkarte Die Schlacht bei Grodek am 19 Juni 1915Karte des Konigreichs Galizien und Lodomerien 1846 1918 Generaloberst August von Mackensen Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 17 bis 20 Juni 1915 2 1 k u k 2 Armee 2 2 Schlachtverlauf 3 Nachwirkungen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDie Stadt Grodek stand seit 1772 als Teil des Konigreichs Galizien und Lodomerien unter osterreichischer Herrschaft In der Anfangsphase des Ersten Weltkrieges hatten die nach Westen vorstossenden Truppen des russischen Kaiserreichs am 2 September 1914 Lemberg erobert sowie am 7 September auch Grodek eingenommen Die unterlegenen osterreichisch ungarischen Streitkrafte mussten den grossten Teil Galiziens aufgeben und sich am 11 September hinter den San zuruckziehen siehe Schlacht in Galizien Nach der Gegenoffensive der Mittelmachte d h des Deutschen Kaiserreichs und Osterreich Ungarns in der Schlacht von Gorlice Tarnow Anfang Mai 1915 verlief die Front im Juni 1915 entlang des Dnjestr und der Wereszyca Wahrend die Angriffe der k u k 4 Armee am unteren San Abschnitt bei Sieniawa nicht vorankamen konnte rechts davon die nach Nordosten vorgehende deutsche 11 Armee die russische 3 Armee zwischen Lubaczow und Mosciska in dreitagigem Kampf 12 15 Juni 1915 etwa auf die Linie Cieszanow Niemirow Szklo zuruckdrangen Die Truppen des Generalobersten von Mackensen ermoglichten dadurch dem deutschen Beskidenkorps General Georg von der Marwitz und der sudlicher bis zum Dnjestr operierenden k u k 2 Armee den Vormarsch in Richtung Lemberg wieder aufzunehmen 17 bis 20 Juni 1915 BearbeitenAm 17 Juni 1915 begann zwischen Grodek und Magierow eine Durchbruchsoffensive der verbundeten deutschen und osterreichisch ungarischen Truppen unter der Gesamtfuhrung des deutschen Generalobersten von Mackensen Wahrend links das deutsche Gardekorps General von Plettenberg und die deutsche 119 Infanterie Division Generalleutnant von Behr zum Durchbruch auf Magierow ansetzten hatte die osterreichisch ungarische 2 Armee General der Kavallerie Eduard von Bohm Ermolli die Stellungen der russischen 8 Armee General Brussilow an der Wereszyca zu durchbrechen k u k 2 Armee Bearbeiten nbsp General der Kavallerie Eduard von Bohm ErmolliDie auf etwa 40 km breiter Front zum Angriff bestimmten Truppen der k u k 2 Armee Bohm Ermollis zahlten eine Kavallerie und elf Infanterie Divisionen die in vier Armeekorps gegliedert waren IV Armeekorps General Albert Schmidt von Georgenegg 27 Infanterie Truppendivision Feldmarschalleutnant Kosak 43 Honved Division Generalmajor Jordan Rozwadowski 32 Infanterie Truppendivision Generalmajor Willerding 31 Infanterie Truppendivision Generalmajor von LutgendorfXIX Armeekorps FML Ignaz Trollmann 13 Schutzen Division Generalmajor Kreysa 34 Infanterie Truppendivision Generalmajor Birkenhain 29 Infanterie Truppendivision Generalmajor KroupaXVIII Armeekorps General Alfred Ritter von Ziegler 9 Infanterie Truppendivision Feldmarschalleutnant Alfred von Schenk 1 Landsturm Brigade 33 Infanterie Truppendivision Feldmarschalleutnant Theodor von HordtV Armeekorps General Ferdinand von Goglia 14 Infanterie Truppendivision Feldmarschalleutnant Csicserics von Bacsany 4 Kavallerie Division Generalmajor Berndt 51 Honved Division Generalmajor KornhaberSchlachtverlauf Bearbeiten Wahrend der Schlacht von Grodek erfolgte der Vorstoss der osterreichisch ungarischen Truppen links auf Kamienobrod in der Mitte gegen die Seenlinie zwischen Grodek und Lubien und rechts von Komarno bis zum Dnjestr Am linken Flugel nordlich der Bahnlinie nach Lemberg waren die russischen Stellungen in Richtung auf Janow nach Osten bogenformig zuruckgenommen angelegt und somit fur eine schnelle Umgehung nicht zuganglich Die osterreich ungarische 29 Infanterie Truppendivision entriss nordlich des Drozdowiecki dem Gegner einen Fluss Ubergang westlich Cuniow wahrend die beiden anderen Divisionen des XVIII Korps bis zu den stark befestigten Hohen westlich Wielkopole vordrangen Das k u k IV Korps kampfte mit der 27 und 43 Division nordlich von Dobrostany wahrend nordlicher das Beskidenkorps an Jaworow vorbei gehend den Ort Szklo erreichte Das XIX Korps 13 Schutzen und 34 Infanterie Truppendivision geriet bei Wielkopole auf die russische Hauptwiderstandslinie und wurde bis in den Abend in heftige Kampfe verwickelt Auch beim nordlicher stehenden IV Korps tobte nordlich von Stojance und beidseitig der Eisenbahnlinie wahrend des ganzen Tages heftigster Kampf Bei Wolzuchy und Dobrzany versuchte russische Artillerie das Vordringen des XVIII Korps zu verzogern die 9 Infanterie Truppendivision drang aber in den Raum sudwestlich von Grodek durch Das Beneschauer Infanterie Regiment Nr 102 drang in der Nacht in den Westteil des noch zah gehaltenen Stadtchens ein Am rechten Flugel konnte die 14 Infanterie Truppendivision am 18 Juni am Mundungs Winkel des Dnjester den Gegner nur muhsam vom Westufer der Wereszyca zuruckdrangen der linke Flugel dieser Division erreichte aber bei Komarno den Flussrand Links davon blieb der Angriff der 33 Infanterie Truppendivision beim Kampf um den Fluss Ubergang westlich von Lubien zunachst erfolglos Die Masse der k u k 2 Armee lag an diesem Tag noch immer in schweren Kampfen an der Wereszyca fest man rechnete sogar mit russischen Gegenangriffen aus dem westlichen Festungsgurtel von Lemberg Die vom linken Flugel der deutschen Sudarmee eingreifende ungarische Gruppe Szurmay konnte uber den Szezerek Abschnitt einen sudlich des Dnjestr befindlichen Bruckenkopf im Raum Mikolajow sichern Die Kampfe dauerten noch bis zum 20 Juni 1915 an wobei der am Vortag von preussischen Gardetruppen bei Magierow erzwungene Durchbruch schliesslich zum Ruckzug des linken Flugels der russischen 8 Armee auf Lemberg bewog Nachwirkungen BearbeitenNachdem auch starke russische Gegenangriffe bei Rawa Ruska bei Dobrosin und Zolkiew von der deutschen 11 Armee abgeschlagen worden waren gelang den Mittelmachten zwei Tage nach der Schlacht bei Grodek die Ruckeroberung von Lemberg 22 Juni 1915 Der Durchbruch des deutschen Beskidenkorps im Raum Kulikow hatte die nordliche russische Festungsfront bereits umgangen Per Allerhochster Entschliessung Kaiser Franz Josephs vom 13 April 1916 wurde Stefan Weingraber Oberstleutnant im k u k Infanterie Regiment Nr 102 aufgrund eines Offiziersprivilegs sowie in Anerkennung seiner militarischen Leistungen bei den Kampfen um die Stadt als Edler von Grodek in den erblichen Adelsstand erhoben 1 Siehe auch BearbeitenSchlacht von Horodok 1655 wahrend des Russisch Polnischen Krieges 1654 1667 Schlacht von Grodek 1914 Literatur BearbeitenHermann Muller Brandenburg Die Schlacht bei Grodek Lemberg Juni 1915 Der grosse Krieg in Einzeldarstellungen 8 Verlag Stalling Oldenburg 1918 online Osterreich Ungarns letzter Krieg Band II Das Kriegsjahr 1915 h g von Edmund Glaise Horstenau Verlag der Militarwissenschaftlichen Mitteilungen Wien 1930 Einzelnachweise Bearbeiten Arno Kerschbaumer Nobilitierungen unter der Regentschaft Kaiser Franz Joseph I I Ferenc Jozsef kiraly 1914 1916 Graz 2017 ISBN 978 3 9504153 2 2 S 70 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Grodek 1915 amp oldid 220044236