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Das Garde Reserve Korps war ein Grossverband der preussischen Armee im Rahmen des deutschen Heeres im Ersten Weltkrieg Inhaltsverzeichnis 1 Gliederung 1914 2 Geschichte 3 Kommandierender General 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGliederung 1914 BearbeitenDas Korps war bei Kriegsbeginn der 2 Armee unterstellt und wie folgt gegliedert 3 Garde Division 5 Garde Infanterie Brigade 6 Garde Infanterie Brigade Garde Reserve Ulanen Regiment 3 Garde Feldartillerie Brigade 1 Kompanie Pionier Bataillon Nr 28 1 Garde Reserve Division 1 Garde Reserve Infanterie Brigade 15 Reserve Infanterie Brigade Garde Reserve Dragoner Regiment Garde Reserve Feldartillerie Brigade 2 und 3 Kompanie Pionier Bataillon Nr 28 Korpstruppen II Abteilung Garde Fussartillerie Regiment Feld Flieger Abteilung Nr 45Geschichte Bearbeiten nbsp Max von GallwitzBei der Mobilmachung zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde das Garde Reserve Korps am 2 August 1914 aufgestellt Das Korps unterstand dem kommandierenden General der Artillerie Max von Gallwitz und wurde der 2 Armee in zweiter Linie an die Westfront nachgefuhrt Chef des Stabes war Oberst Paul von Bartenwerffer die zugeteilte 3 Garde Division fuhrte Generalleutnant Henning von Bonin 1856 1923 die 1 Garde Reserve Division wurde von Generalleutnant Viktor Albrecht befehligt 1 Wahrend das Gardekorps bis 12 August im Raum Malmedy aufmarschierte vollzog dahinter das Garde Reserve Korps seine Ausladung zwischen dem 11 und 14 August bei Blankenheim Stadtkyll und Hillesheim in der Eifel Nach dem Grenzubergang bei Stavelot erreichte das Korps bis zum 16 August die Ourthe bei Bomal und Durbuy 2 Dem vorangegangenen Gardekorps folgend gelangte es auf seinem Durchmarsch durch die belgische Provinz Wallonien am 20 August nach Andenne wo die 1 Garde Reserve Division unmittelbar hinter den abziehenden Belgiern die Maas uberschritt Dort fand nach vermeintlichen Feueruberfallen belgischer Zivilisten eines der schwersten Massaker dieser Kriegsphase an der Zivilbevolkerung statt Die Tater beriefen sich in den Leipziger Prozessen 1920 auf den ausdrucklichen Befehl General von Gallwitz der die Bildung von Standgerichten bei Waffenfunden angeordnet hatte 3 Die 3 Garde Division bestritt vom 20 bis 24 August erste Kampfe gegen die auf dem Ruckzug befindlichen belgischen Truppen im Gefecht bei Hingeon wo ein belgischer Gegenangriff den Vormarsch aufhielt und am Fort de Cognelee Damit erreichte das Korps Namur und begann mit dem Einschluss der Festung deren langwierige Belagerung man befurchtete Das Garde Reserve Korps zernierte mit der 1 Garde Reserve Division am Nordufer der Maas von Norden das nachfolgende XI Korps ubernahm mit der 22 Division den Angriff sudlich der Maas Zwischen dem 22 und 24 August begann mit der Beschiessung der eigentliche Angriff auf die Festung Die Deutschen drangen in die Forts Lognelee Marchovelette und de Cognelee ein Die Besatzung belgische 4 Division entschloss sich uber den einzigen noch freien Wege nach Mariembourg in sudwestlicher Richtung auszubrechen Am 24 August fielen weitere Forts Maizeret d Emines d Andoy Malonne d Heribert am 25 August ubergaben die Belgier auch die Forts de Dave und Suarlee Nach dem unerwartet raschen Ende der Belagerung von Namur wurden die beiden freigewordenen Korps zur Verstarkung der 8 Armee nach Ostpreussen transportiert wo die Schlacht bei Tannenberg im Gange war in der die aus dem Westen abgezogenen Verstarkungen aber nicht mehr zum Einsatz kamen Am 5 September 1914 marschierte das Garde Reserve Korps am linken Flugel der 8 Armee im Raum Preussisch Eylau auf und ging am folgenden Tag auf Dommau und am 7 September bis Friedland vor Wahrend der Schlacht an den Masurischen Seen sicherte das Korps zusammen mit der Festungsdivision von Konigsberg im Norden der Schlachtfront an der Alle und stiess uber Allenburg auf die Ilme vor 4 Zur Entlastung der Osterreicher wurde das Garde Reserve Korps am 20 September im Verband mit der neu aufgestellten 9 Armee an die schlesische Grenze verlegt Das Korps wurde westlich von Kattowitz ausgeladen gleichzeitig war auch das XX Armee Korps mit seiner Vorhut in Tschenstochau eingetroffen dahinter folgten die Truppen des XVII Armee Korps Ende September wurde unter Generaloberst von Hindenburg die Schlacht an der Weichsel eroffnet Aus dem Raum Tschenstochau ruckte General von Gallwitz nordlich der Lysa Gora nach Osten zur Weichsel vor Das Garde Reservekorps schwenkte am 30 September mit der 3 Garde und der 1 Garde Reserve Division uber Kielce auf Ostrowiec nach Sudosten ab Am 4 Oktober unterstutzte die sudliche Gruppe Gallwitz XX Armeekorps und Garde Reserve Korps durch ihren Entlastungsangriff bei Radom das XI Armee Korps Pluskow und die k u k 1 Armee Dankl in ihren Abwehrgefechten gegen die russischen Angriffe bei Opatow Am 8 Oktober eroffnete General Gallwitz den Angriff auf die Festung Iwangorod Ab dem 13 Oktober ging die russische 5 Armee bei Gora Kalwaria auf das westliche Weichsel Ufer uber und marschierte im sudwestlichen Vorfeld Warschaus auf Wegen der Bedrohung im Rucken mussten die deutschen Krafte nach Norden ausweichen und die schwer bedrangte Front bei Iwangorod den Osterreichern uberlassen Zwischen dem 22 und 28 Oktober 1914 kampfte die Gruppe Gallwitz an der Pilica und wurde dort von russischen Verstarkungen zum Ruckzug gezwungen 5 Nach der Verlegung der 9 Armee nach Thorn musste das Garde Reserve Korps zur Sicherung des von den Russen bedrohten schlesischen Industriegebietes im Raum Tschenstochau an der Warthe zuruckbleiben Das Korps war jetzt der neu aufgestellten Armeeabteilung Woyrsch unterstellt als nordlicher Nachbar sicherte das Landwehrkorps die Front sudlicher Nachbar war das bei Zarki nach Suden anschliessende k u k II Korps unter General Johann von Kirchbach Infolge der Verlegung der k u k 2 Armee in den Raum Nowo Radomsk wurde auch das Generalkommando des Korps Mitte Dezember 1914 mit der 1 Garde Reserve Division bei den Abwehrkampfen im Raum Petrikau und im folgenden Stellungskrieg an der Rawka und Bzura verwendet Nach dem Abtransport der 3 Garde Division zur deutschen Sudarmee in die Karpaten war das Generalkommando des Garde Reserve Korps praktisch aufgelost Am 9 Februar 1915 etablierte sich stattdessen an der Rawka Bzura Linie die Armeegruppe Gallwitz sie unterstand direkt dem Oberbefehlshaber Ost und wurde im Sommer 1915 wahrend der Narew Offensive zur 12 Armee umbenannt Ein neues Garde Reserve Korps unter General der Kavallerie Wolf Marschall von Altengottern wurde im April 1916 an der Westfront aus dem fruher an der Ostfront aufgelosten Korps Marschall neu gebildet Dieses ubernahm zunachst im Abschnitt der 6 Armee den Befehl im Raum Arras nordlich der Scarpe und griff Ende Juli 1916 im Raum Barleux in die Schlacht an der Somme ein Spater am linken Flugel des XIV Reserve Korps Gruppe Stein sudlich der Ancre im Raum Thiepval positioniert war der Gruppe Marschall die 4 Garde Division und die 1 Garde Reserve Division unterstellt Die Aufgabe des Generalkommandos das im Herbst 1916 unter der Bezeichnung Gruppenabschnitt B im Abschnitt der 1 Armee eingesetzt war bestand darin den britischen Durchbruch auf Bapaume zu verhindern Anfang Mai 1917 ubernahm das Garde Reserve Korps wahrend der Schlacht von Arras den bedrangten Abschnitt der Gruppe Queant sie loste dabei das XIV Reserve Korps ab welches die Fuhrung der weiter nordlich stehenden Gruppe Arras ubernahm Dem Korps war bei diesen Kampfen die 3 Garde Division die 2 Garde Reserve Division und die 9 Reserve Division unterstellt Der Angriff am 3 Mai steigerte sich zu einem so genannten Grosskampftag dabei konnten die Briten und Australier in die deutschen Stellungen bei Riencourt und Bullecourt eindringen Im Sommer 1917 beteiligte sich das Garde Reserve Korps an den Kampfen im Wytschaete Bogen und im Herbst an der Dritten Flandernschlacht Nach kurzfristiger Ablosung des XIV Armeekorps im Kommando der Gruppe Dixmuide etablierte sich das Korps Marschall ab 13 Oktober 1917 zwischen Houthulster Wald und Passchendaele als Gruppe Staden und organisierte zusammen mit der Gruppe Ypern Gen Kdo Gardekorps die Verteidigung der wichtigen Flandern Stellung Im April 1918 wurde das Korps in der deutschen Fruhjahrsoffensive eingesetzt und war im Abschnitt der 6 Armee in der Schlacht an der Lys beteiligt Kommandierender General BearbeitenDienstgrad Name DatumGeneral der Artillerie Max von Gallwitz 2 August 1914 bis 9 Februar 1915 6 General der Kavallerie Wolf Rudolf Freiherr Marschall von Altengottern 18 April 1916 bis 23 November 1918 6 Generalleutnant Rudolf Rusche 24 November bis 21 Dezember 1918 mit der Fuhrung beauftragt Literatur BearbeitenReichsarchiv Hrsg Der Weltkrieg 1914 1918 Band 1 Die Grenzschlachten im Westen E S Mittler amp Sohn Berlin 1925 S 670 671Einzelnachweise Bearbeiten Reichsarchiv Band I Die Grenzschlachten im Westen Mittler und Sohn Berlin 1925 S 670 Reichsarchiv Band I Die Grenzschlachten im Westen Mittler und Sohn Berlin 1925 S 128 f Gerd Hankel Die Leipziger Prozesse Deutsche Kriegsverbrechen und ihre strafrechtliche Verfolgung nach dem Ersten Weltkrieg Hamburg 2003 S 214 Reichsarchiv Band II Die Befreiung Ostpreussens E S Mittler amp Sohn Berlin 1925 Seite 273 f Reichsarchiv Band V Der Herbstfeldzug 1914 Mittler amp Sohn Berlin 1929 S 414 500 a b Dermot Bradley Hrsg Gunter Wegner Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815 1939 Band 1 Die Hoheren Kommandostellen 1815 1939 Biblio Verlag Osnabruck 1990 ISBN 3 7648 1780 1 S 626Armeekorps des Deutschen Heeres im Kaiserreich Gardekorps I II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI Bayerische Korps I II III Zusatzliche Verbande im Ersten WeltkriegReservekorps Garde I III IV V VI VII VIII IX X XII XIV XV XVII XVIII XXII XXIII XXIV XXV XXVI XXVII XXXVIII XXXIX XXXX XXXXI Bayerische Reservekorps I II XV Generalkommandos 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68Sonstige Korps Ersatzkorps Landwehrkorps Marinekorps Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Garde Reserve Korps amp oldid 234270824