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Max Karl Wilhelm Gallwitz seit 1913 von Gallwitz 2 Mai 1852 in Breslau 18 April 1937 in Neapel war ein preussischer General der Artillerie der im Ersten Weltkrieg als Armee und Heeresgruppenbefehlshaber an der Ost und Westfront sowie auf dem Balkan fungierte Nach dem Krieg war er als Reichstagsabgeordneter fur die DNVP politisch tatig Max von Gallwitz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Militarkarriere 1 2 1 Erster Weltkrieg 1 3 Nachkriegszeit 1 4 Zitat 2 Ehrungen 2 1 Ehrendoktorat 2 2 Sonstige Ehrungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Gallwitz entstammte einer burgerlichen katholischen Familie Er war der Sohn des preussischen Kreissteuereinnehmers Karl Gallwitz 1823 1875 und dessen Ehefrau Elisabeth geborene Buchwald 1824 1895 Er verheiratete sich 1891 mit Friederike geborene Englerth 1871 Aus der Ehe gingen eine Tochter und der Sohn Werner 1893 1944 hervor der ebenfalls eine Militarkarriere einschlug und brachte es im Zweiten Weltkrieg bis zum Generalleutnant brachte Militarkarriere Bearbeiten Er trat nach seinem Abitur wahrend des Deutsch Franzosischen Krieges am 13 August 1870 als Freiwilliger in das Feldartillerie Regiment Nr 9 der Preussischen Armee ein 1877 begann er eine dreijahrige Ausbildung an der Kriegsakademie 1883 erfolgte die Versetzung in den Grossen Generalstab Ab 1886 folgten Verwendungen in verschiedenen Truppengeneralstaben im Kriegsministerium sowie auf Kommandeursposten Am 16 Januar 1890 wurde er Kommandeur des Feldartillerie Regiments Oranien 1 Nassauisches Nr 27 in Mainz Am 23 Mai 1890 zum Major befordert wurde er am 22 Marz 1891 Generalstabsoffizier der 9 Division in Glogau Am 15 Juli 1893 wurde er Stabsoffizier beim VII Armee Korps in Munster Ab 18 Oktober 1895 war er Generalstabsoffizier des 1 Kurhessischen Feldartillerie Regiments Nr 11 in Kassel und wurde am 9 Dezember 1896 Oberstleutnant Am 17 Juni 1897 folgte ein neuerlicher Wechsel in das Kriegsministerium nach Berlin Am 23 Marz 1899 wurde er zum Oberst befordert und ab 1 Oktober 1899 als Kommandeur des 5 Badischen Feldartillerie Regiments Nr 76 in Freiburg verwendet Am 18 Mai 1901 wurde er Kommandeur der 29 Feldartillerie Brigade in Karlsruhe und am 18 Oktober 1902 erfolgte seine Ernennung zum Generalmajor Am 27 Januar 1903 wurde er Direktor des Armee Verwaltungs Departments im Kriegsministerium und stellvertretender Bevollmachtigter zum Bundesrat Am 16 Oktober 1906 bekam er die Beforderung zum Generalleutnant Vom 3 Oktober 1906 bis zum 2 April 1911 war er Kommandeur der 15 Division in Koln Am 4 Marz 1911 erfolgte seine Ernennung zum Inspekteur der Feldartillerie am 4 April 1911 erhielt er den Rang eines Generals der Artillerie 1913 wurde Gallwitz anlasslich des 25 jahrigen Regierungsjubilaums von Kaiser Wilhelm II in den erblichen preussischen Adelsstand erhoben 1 2 Erster Weltkrieg Bearbeiten nbsp Max von Gallwitz 1915Gallwitz wurde zu Kriegsbeginn am 2 August 1914 zum Kommandierenden General des Garde Reserve Korps ernannt und nahm an der Westfront auf dem linken Flugel der 2 Armee unter Generaloberst Karl von Bulow in zweiter Linie an der Invasion des neutralen Belgiens teil Als Artilleriespezialist erhielt Gallwitz den Auftrag die starke Festung Namur am Maasubergang zu erobern Dank des von Gallwitz forcierten sehr konzentrierten und konsequenten Einsatzes schwerer Artillerie gelang die Einnahme der Festungswerke binnen weniger Tage wesentlich schneller als aufgrund der Erfahrung bei der Belagerung von Luttich zunachst befurchtet Das Korps wurde daraufhin nach Ostpreussen verlegt und beteiligte sich an der Schlacht an den Masurischen Seen auf dem linken Flugel der 8 Armee unter Paul von Hindenburg Im Oktober 1914 stiess sein Korps wahrend der Schlacht an der Weichsel mit der neu gebildeten 9 Armee bis Iwangorod vor musste sich aber bis Monatsende vor der russischen Ubermacht nach Westen zuruckziehen Im Februar 1915 ubernahm er das Kommando der mit einigen Erganzungen gebildeten Armeegruppe Gallwitz die spater in 12 Armee umbenannt wurde Vom 20 bis 24 Februar drangte Gallwitz die russische Armee unter General Pawel Plehwe in der Ersten Schlacht um Przasnysz zuruck musste dann aber im Marz in seine Ausgangsstellung zuruckweichen In der Zweiten Schlacht bei Przasnysz wahrend des Sommerfeldzuges erreichte er zwischen dem 13 und 15 Juli 1915 den allgemeinen Durchbruch am Narew Am 30 September 1915 wurde Gallwitz Oberbefehlshaber der neu aufgestellten 11 Armee um unter dem zum Generalfeldmarschall beforderten August von Mackensen den Feldzug gegen Serbien zu fuhren Am 6 Oktober 1915 gelang der Donauubergang bei Semendria Zusammen mit der k u k 3 Armee unter General Kovess gelang am 9 Oktober auch die Eroberung von Belgrad Bis Anfang Dezember erreichten seine Truppen im Zusammenwirken mit den verbundeten Bulgaren Monastir danach wurden die meisten deutschen Truppen wieder abgezogen das Armeeoberkommando verblieb aber in Makedonien Fur seine Verdienste im Osten und am Balkan wurde Gallwitz am 24 Juli 1915 mit dem Orden Pour le Merite und am 28 September 1915 mit dem Eichenlaub zum Pour le Merite ausgezeichnet Im Marz 1916 wurde Gallwitz zuruck an die Westfront versetzt wo er als Befehlshaber der Angriffsgruppe West der 5 Armee bei der Schlacht um Verdun zum Einsatz kam Nach dem Beginn der Schlacht an der Somme erhielt er vom 19 Juli bis zum 16 Dezember 1916 den Oberbefehl der 2 Armee gleichzeitig war er bis Ende August Oberbefehlshaber der temporaren Heeresgruppe Gallwitz die kurz darauf in die neue Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht uberfuhrt wurde und koordinierte die Verteidigung sudlich des Flusses Im Dezember 1916 ubernahm er die 5 Armee im Raum Verdun die er bis kurz vor Kriegsende fuhrte Seit Januar 1918 befehligte er gleichzeitig eine erneut gebildete Heeresgruppe Gallwitz zu der neben der 5 Armee zusatzlich die Armeeabteilung C gehorte Mit dieser kampfte er unter anderem in der Schlacht von St Mihiel und anschliessend wahrend der Meuse Argonne Offensive gegen das amerikanische Expeditionskorps Fur die Abwehrerfolge wahrend der Schlacht an der Somme erhielt Gallwitz auch das Grosskreuz des Roten Adlerordens sowie am 23 Dezember 1917 den Schwarzen Adlerorden Kaiser Wilhelm II ordnete ausserdem 1918 an dass einer der acht Wehrturme des alten Ordensschlosses Marienburg nach General von Gallwitz zu benennen sei Nachkriegszeit Bearbeiten Nach seinem Abschied in den Ruhestand war Max von Gallwitz von 1920 bis 1924 als Abgeordneter der Deutschnationalen Volkspartei Mitglied des Reichstages Im Oktober 1931 nahm er an der Grundungsversammlung der Harzburger Front teil 3 Laut dem Historiker Holger Afflerbach war er a ls Vertreter eines politischen Katholizismus rechts vom Zentrum ein ausgepragter Antisemit 4 Er starb wahrend einer Erholungsreise in Italien Er liegt auf dem Hauptfriedhof Freiburg im Breisgau begraben nbsp Grab Max von Gallwitz Zitat Bearbeiten Einer Uberlieferung zufolge soll Gallwitz nach der Schlacht an der Somme folgenden Ausspruch uber die tapfer kampfenden britischen Soldaten getatigt haben Nirgendwo sonst habe ich solch tapfere Lowen gesehen die von solchen Lammern angefuhrt wurden Diese Aussage fand Eingang in den Titel des 2007 erschienenen Spielfilms Von Lowen und Lammern Dieses angebliche Zitat findet sich aber weder in den veroffentlichten Memoiren von Gallwitz Erleben im Westen 1916 1918 noch in seinen Tagebuchern und ist somit wahrscheinlich ins Reich der Legende einzuordnen 5 Ehrungen BearbeitenEhrendoktorat Bearbeiten 30 November 1915 Ehrendoktorwurde der Albert Ludwigs Universitat zu Freiburg Dr phil h c nbsp Ehrendoktorwurde der Universitat Freiburg fur Max von Gallwitz Sonstige Ehrungen Bearbeiten Nach Max von Gallwitz wurden Kasernen in Aachen Gallwitz Kaserne seit 2014 Dr Leo Lowenstein Kaserne Bonn Gallwitz Kaserne seit 2004 stillgelegt Freiburg heute Breisacher Hof und Hildesheim seit 2003 stillgelegt benannt In Berlin Lankwitz wurde 1937 die Gallwitzallee nach ihm benannt eine Umbenennung wird diskutiert 6 Gallwitz wurde 1915 zum Ehrenburger der Stadt Freiburg im Breisgau ernannt Die dort nach ihm benannte Gallwitzstrasse wurde 2018 auf Vorschlag der Kommission zur Uberprufung der Freiburger Strassennamen in Matthias Erzberger Strasse umbenannt 7 Der Verein Deutscher Studenten Freiburg ernannte Gallwitz zu seinem Ehrenmitglied Als wahrend des Nationalsozialismus alle Studentenverbindungen ihren Aktivenbetrieb einstellen und stattdessen Kameradschaften des NS Studentenbundes aufstellen mussten bildete der vormalige VDSt Freiburg die nach seinem Ehrenmitglied benannte Kameradschaft von Gallwitz Diese nahm aber spater den Namen Kameradschaft Erwin von Steinbach an da nach den Bestimmungen des NSDStB Kameradschaften nicht nach lebenden Personen benannt werden sollten 8 Schriften BearbeitenMeine Fuhrertatigkeit im Weltkriege 1914 1916 Belgien Osten Balkan Mittler amp Sohn Berlin 1929 9 Erleben im Westen 1916 1918 Mittler amp Sohn Berlin 1932 Literatur BearbeitenNikolas Dorr General der Artillerie Max von Gallwitz In Lukas Grawe Hrsg Die militarische Elite des Kaiserreichs 24 Lebenslaufe wbg Theiss Darmstadt 2020 S 77 87 ISBN 978 3 8062 4018 4 Karl Friedrich Hildebrand Christian Zweng Die Ritter des Ordens Pour le Merite des I Weltkriegs Band 1 A G Biblio Verlag Osnabruck 1999 ISBN 3 7648 2505 7 S 465 467 Jakob Jung Max von Gallwitz 1852 1937 General und Politiker Soldatenschicksale des 20 Jahrhunderts als Geschichtsquelle Band 12 Biblio Verlag Osnabruck 1995 ISBN 3 7648 2435 2 Hanns Moller Gallwitz Max von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 56 Digitalisat Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1941 Jg 33 Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Justus Perthes Gotha 1940 S 174 175 Hanns Moller Geschichte der Ritter des Ordens pour le merite im Weltkrieg Band I A L Verlag Bernard amp Graefe Berlin 1935 S 355 359 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Max von Gallwitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Max von Gallwitz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Max von Gallwitz in den Historischen Pressearchiven der ZBW Max von Gallwitz in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Stephan Klink General der Artillerie Max von Gallwitz Sein Leben und sein Wirken vor Verdun Memento vom 10 Februar 2015 im Internet Archive Deutsch Franzosische Forschungsgesellschaft Verdun e V Rede des Aachener Oberburgermeisters Marcel Philipp zur Umbenennung der Gallwitz Kaserne vom 22 Januar 2014 abgerufen am 4 November 2016 Nachlass Bundesarchiv N 710Einzelnachweise Bearbeiten Militar Wochenblatt Nr 81 vom 19 Juni 1913 Berlin 1913 S 1863 A Freiherr von Houwald Brandenburg Preussische Standeserhebungen und Gnadenakte fur die Zeit 1873 1918 Gorlitz 1939 S 201 Neue Preussische Kreuzzeitung Nr 234 vom 11 Oktober 1931 S 5 Vorwarts Nr 477 vom 11 Oktober 1931 S 2 Holger Afflerbach Art Gallwitz Max von In Gerd Krumeich Gerhard Hirschfeld Irina Renz u a Hrsg Enzyklopadie Erster Weltkrieg 2 Aufl UTB Studienausgabe Ferdinand Schoningh Paderborn 2014 S 519 Kommentar von Jakob Jung Autor der Biographie Max von Gallwitz General und Politiker Osnabruck 1996 Berliner Woche Die Linke fordert die Umbenennung der Gallwitzallee 22 Marz 2019 Gallwitzstrasse soll kunftig Matthias Erzberger Strasse heissen Unterwiehre International Abgerufen am 19 Marz 2019 Bernhard Grun Zwischen Fronteinsatz und Freiheitsklang Studententum und Kameradschaftswesen im Nationalsozialismus Historia academica Schriftenreihe der Studentengeschichtlichen Vereinigung des Coburger Convents Band 57 Wurzburg 2019 ISBN 978 3 930877 52 2 S 32 Worldcat Nachweis Erinnerungen von General der Artillerie Max von Gallwitz Meine Fuhrertatigkeit im Weltkriege 1914 1916 Belgien Osten Balkan Mit einem Titelbild und 37 Textskizzen Berlin Paris u a 1929 Normdaten Person GND 119286327 lobid OGND AKS LCCN n98013277 VIAF 74659760 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gallwitz Max vonALTERNATIVNAMEN Gallwitz Max Karl Wilhelm von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG preussischer General der Artillerie und Politiker DNVP MdRGEBURTSDATUM 2 Mai 1852GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 18 April 1937STERBEORT Neapel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max von Gallwitz amp oldid 237094950