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Der Verband der Vereine Deutscher Studenten VVDSt auch Kyffhauserverband VVDSt KV genannt ist ein Korporationsverband mit etwa 40 Mitgliedsverbindungen Die Mitgliedskorporationen nennen sich Verein Deutscher Studenten VDSt Verband der Vereine Deutscher StudentenWappen LogoBasisdatenName Verband der Vereine Deutscher StudentenAbkurzung VVDStVertreten in Deutschland DeutschlandVerbindungen 40 Liste Art der Mitglieder MannerbundeStellung zur Mensur nichtschlagendWahlspruch Mit Gott fur Volk und Vaterland Farbenstatus Schwarz Weiss Rot farbenfuhrend Verhaltnisse VSSt VDH Inhaltsverzeichnis 1 Struktur 1 1 Verbandszeitschrift 1 2 Prinzipien 1 3 Ziele 2 Couleur 3 Geschichte 3 1 Erster Weltkrieg 3 2 Weimarer Republik 3 3 Zeit des Nationalsozialismus 3 4 Seit 1945 3 5 Korporative Entwicklung 4 Vereine Deutscher Studenten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseStruktur BearbeitenDie Vereine Deutscher Studenten sind nichtschlagende farbenfuhrende Verbindungen in denen mannliche Studenten und Akademiker Mitglied werden konnen die sich dem deutschen Sprach und Kulturkreis verbunden fuhlen Letzteres wird weit ausgelegt de facto werden etwa auch Studenten nicht deutscher Herkunft aufgenommen Die Farben der meisten Vereine Deutscher Studenten und des Dachverbandes sind Schwarz Weiss Rot der Wahlspruch des Dachverbandes lautet Mit Gott fur Volk und Vaterland Die Verbindungen gliedern sich in einen Aktiven Bund fur die aktiven studentischen Mitglieder und den dazugehorigen Altherren Bund in den der Aktive nach Beendigung seines Studiums als Alter Herr ubernommen wird Oberstes Organ des VVDSt ist die jahrliche Verbandstagung Der VVDSt ist mit der Verbindung Schleswigscher Studenten VSSt und den Vereinen Deutscher Hochschuler VDH durch ein Freundschaftsabkommen verbunden Von 1955 bis 2012 bestand ein Arbeitsabkommen mit der Deutschen Burschenschaft Zentrales Anliegen des Heidelberger Abkommens war der gemeinsame Einsatz fur die Wiedervereinigung Da diese Realitat ist und das Abkommen uber Jahrzehnte nicht mit Leben gefullt war wurde es auf der Verbandstagung 2012 als inhaltlich erfullt betrachtet und eine Fortfuhrung fur nicht sinnvoll erachtet Verbandszeitschrift Bearbeiten nbsp Logo der Akademischen BlatterSeit 1886 besitzt der VVDSt mit den Akademischen Blattern eine eigene Verbandszeitschrift Prinzipien Bearbeiten Der VVDSt hat seine Grundsatze in sogenannten Prinzipien niedergelegt Lebensbundprinzip Die Mitgliedschaft beginnt in der Regel im Studium und endet mit dem Tod Schwarzes Prinzip Farben werden nicht in Band und Mutze getragen Politisches Prinzip Die Mitglieder sollen zu verantwortungsbewussten Burgern erzogen werden Conventsprinzip Alle Entscheidungen werden demokratisch getroffen Mannerbundsprinzip Mitglied in einem VDSt konnen nur mannliche Studenten werden Toleranzprinzip Alle Mitglieder sollen sich in gegenseitiger Toleranz uben Verbandsprinzip An jedem Hochschulort existiert in der Regel nur eine Mitgliedskorporation alle Verbandsmitglieder reden sich mit Bundesbruder an es gilt verbandsweit der Duz Comment und bei Hochschulwechsel wird ein Aktiver automatisch Mitglied des ortlichen VDSt Der Verband ist politisch neutral und konfessionell nicht gebunden Ziele Bearbeiten Die Ziele des Verbandes sind in der Verbandssatzung des VVDSt festgelegt Laut dieser Satzung stellen sich die Vereine Deutscher Studenten zur Aufgabe ihren Mitgliedern politische Kenntnisse zu vermitteln die personliche Einsatzbereitschaft zu fordern und kritisches Bewusstsein zu wecken Insbesondere sollen die Mitglieder eintreten fur die demokratische Grundordnung fur Recht und Freiheit in allen Bereichen des staatlichen politischen und gesellschaftlichen Lebens fur eine gerechte um Ausgleich bemuhte soziale Ordnung fur die Erhaltung einer lebenswerten Umwelt fur die Pflege der deutschen Sprache und Kultur fur ein politisch und wirtschaftlich geeintes freiheitlich demokratisches Europa gleichberechtigter Volker fur die unverausserlichen und unverletzlichen Menschenrechte sowie die Rechte ethnischer Minderheiten in ihrer angestammten Heimat auf ihre eigenstandige Sprache und Kultur insbesondere fur die Verbundenheit mit allen Angehorigen des deutschen Volkes durch politische Unterstutzung kulturelle Forderung soziale Hilfe und menschliche Begegnung Couleur BearbeitenBander und Mutzen werden traditionell nicht getragen Die Farben werden jedoch von den meisten Mitgliedern als Zipfel gefuhrt Zu feierlichen Anlassen wird der Chargenwichs getragen Kneipen und Kommerse werden gefeiert folgen aber einer uber die Generationen stark vereinfachten Form Weitere Symbolik die verbandsubergreifend in allen VDSt Bunden gefuhrt werden kann besteht aus dem Verbandszirkel und dem Verbandsdreieck 1 Der Verbandszirkel kann von jedem VDSter zusatzlich zu dem Zirkel oder den Zirkeln des Bundes gefuhrt werden In der Regel ist es jedoch ublich dass nur Mitglieder des Vorortes sowie weitere hohe Verbandsamtstrager diesen Zirkel fuhren Das Verbandsdreieck fungiert als Emblem des Verbands es stellt ein Dreieck dar welches mit Spitze nach unten zu sehen ist und von aussen nach innen die Farben schwarz weiss rot tragt Es kann in Form der Verbandsnadel am linken Revers getragen werden und dient somit als Erkennungszeichen mit dem man sich auch in der Offentlichkeit als VDSter zu erkennen geben kann Geschichte BearbeitenDie ersten Vereine deutscher Studenten grundeten sich im Jahr 1880 in Berlin sowie 1881 in Halle Leipzig Breslau Greifswald und Kiel Angestossen wurde diese Bewegung u a durch antisemitische Propaganda des Hofpredigers Adolf Stocker Christlich Soziale Partei und Veroffentlichungen des Historikers Heinrich von Treitschke sowie durch den sog Berliner Antisemitismusstreit Den unmittelbaren Anlass bildete eine 1880 unter anderem von Bernhard Forster und Max Liebermann von Sonnenberg initiierte Antisemitenpetition die den Reichskanzler aufforderte die rechtliche Gleichstellung der Juden zuruckzunehmen Aus den Komitees zur Verbreitung der Petition unter der Studentenschaft entstanden die Vereine deutscher Studenten die sich politisch im Sinne antisemitischer Agitation betatigten und gesamtstudentischen Vertretungsanspruch erhoben 2 Unter der Fuhrung von Diederich Hahn und Friedrich Naumann fanden sich am 6 August 1881 etwa 800 Studenten auf dem ersten Kyffhauserfest zusammen Anlasslich dieses Treffens schlossen sich die VDSt zum Kyffhauser Verband bzw zum Verband der Vereine Deutscher Studenten VVDSt zusammen Leitideen der Vereine Deutscher Studenten waren Deutschtum Monarchie und Christentum Dies manifestierte sich in dem Wahlspruch des VVDSt Mit Gott fur Kaiser und Reich Der VVDSt unterstutzte die Sozialreform in Sinne Bismarcks und sah in der Kaiserlichen Sozialbotschaft Wilhelms I vom 17 November 1881 seine Vorstellungen verwirklicht Diese Verbundenheit wurde durch die Einweihung des Botschaftsgedenksteins auf dem Kyffhauser auf der 16 Verbandstagung 1896 in Kelbra ausgedruckt Am Grundungsort des Verbandes wurde 1906 direkt neben der Burgruine Rothenburg eine Bismarcksaule errichtet Der von Wilhelm Kreis entworfene Turm wurde mit Spenden des Verbandes finanziert 3 Bismarck unterstutzte den Verein indem er 1881 uber den Kopf und gegen den Widerstand des mehrheitlich liberal besetzten Senats der Berliner Universitat die Anerkennung des VDSt durch die Universitat anordnen liess 4 Ende der 1890er Jahre wandten sich die Vereine Deutscher Studenten vom parlamentarischen Antisemitismus ab und vertraten nunmehr eine nicht nur antisemitische sondern auch extrem volkische Haltung Antisemitismus galt dabei als positiver und durch Rassismus scheinbar auch wissenschaftlich begrundeter Bestandteil dieser Uberzeugung 5 1896 wurde in die Satzung des Kyffhauserverbandes ein Arierparagraph aufgenommen womit die Vereine Deutscher Studenten nicht mehr nur Juden sondern auch Studenten judischer Herkunft ausschlossen 6 Die Vereine Deutscher Studenten forderten die Akzeptanz volkischen Denkens im Burgertum und bereiteten Organisationen wie dem Alldeutschen Verband den Weg 7 Viele Alldeutsche aber auch aktive Gegner der Frauenemanzipation waren als Studenten im VDSt aktiv gewesen oder waren ihm als alte Herren oder Ehrenmitglieder verbunden 8 Mit der volkischen kam auch eine antislawische Ausrichtung hinzu Mit dem Deutschen Ostmarkenverein der wie auch die Akademischen Blatter eine Entpolonisierung der deutschen Ostprovinzen forderte unterhielt der Kyffhauserverband seit dessen Grundung eine enge inhaltliche und institutionelle Kooperation 9 Der Kyffhauserverband schloss sich ausserdem dem Deutschen Wehrverein an und rief zum Beitritt zur Gobineau Gesellschaft Ludwig Schemanns auf 8 1910 konnte der Jurist Karl Kormann 1884 1914 es als Erfolg des VDSt verbuchen dass der Gedanke des gesellschaftlichen Antisemitismus heute ja so ziemlich ein selbstverstandliches Gemeingut aller akademischen Kreise geworden ist 10 Die VDSt verstanden sich als Angebot fur politisch interessierte Studenten Sie wollten keine neue Korporation neben den bereits bestehenden bilden nicht einen Verein in der Studentenschaft sondern die deutsche Studentenschaft selbst vertreten Korporierte und Nichtkorporierte fanden sich in den Vereinen zusammen So erklart sich der Name Verein Deutscher Studenten und deshalb wahlten die VDSt unter Ablehnung von Band und Mutze die Farben des Reiches Schwarz Weiss Rot als Vereinsfarben Nachdem die 1881 gegrundete Kyffhauser Zeitung schon nach wenigen Jahren wieder eingestellt worden war grundete man im Jahr 1886 auf Anregung des damaligen Vorortsvorsitzenden Rudolf Heinze der spater in der Weimarer Republik Vizekanzler und Reichsjustizminister werden sollte mit der Zeitschrift Akademische Blatter ein eigenes Verbandsorgan Neben den Anfangen und dem Ausbau der Volkstumsarbeit spielte um die Wende vom 19 zum 20 Jahrhundert ein anderes Problem in der Verbandsgeschichte eine Rolle die Auseinandersetzung mit der Parteipolitik Akut wurde diese Frage als Friedrich Naumann mit seinem Nationalsozialen Verein im Jahr 1896 eine politische Grundung vollzog und unter den VDSt ern eine nicht geringe Anhangerschaft fand so dass in der Offentlichkeit zeitweilig der Eindruck entstehen konnte als sei sein Nationalsozialer Verein die Fortsetzung des Verbandes im praktischen Leben Dass diese Auffassung nicht zutraf wurde auf den Verbandstagungen der Jahre 1897 und 1898 ausdrucklich festgestellt um so die parteipolitische Neutralitat des Verbandes zu wahren Innerhalb des VDSt entstand so viel Streit zu der Frage der politischen Aktivitat Friedrich Naumanns dass dieser sich entschloss aus dem VDSt auszutreten so genannter Naumann Streit Eine ausserordentliche Verbandstagung im Januar 1907 in Leipzig auf der sich der Gedanke der parteipolitischen Neutralitat erneut durchsetzte und liberale wie konservative Ideen im Verband fur gleichberechtigt anerkannt wurden beendeten schliesslich diesen verbandsinternen Streit Siehe auch Freie Wissenschaftliche Vereinigung Erster Weltkrieg Bearbeiten Mit einem als unausweichlich empfundenen Krieg hatten die VDSter schon Jahre zuvor gerechnet Begeistert zogen viele von ihnen in den Ersten Weltkrieg Jeder Zehnte meldete sich 1914 kriegsfreiwillig ein weiteres Zehntel ging als Reserveoffiziere an die Front Die Hoffnung auf den raschen Sieg wich bald der Ernuchterung Statt eine siegreiche Heimkehr nach wenigen Monaten zu verkunden veroffentlichten die Akademischen Blatter uber Jahre hinweg Todesanzeigen heroisierten den Opfertod und verlangten Durchhaltewillen Da ihre Mitglieder uberwiegend einberufen worden waren und sich erst nach und nach Invalidenvereine herausbildeten ruhte das Aktivenleben wahrend des Krieges bei den meisten Vereinen Die verbliebenen Aktiven pflegten den Kontakte zu den Bundesbrudern an der Front durch Briefe Liebesgaben und Zusendung der Akademischen Blatter Die VDSter setzten sich zum Ziel kampfend sammelnd und aufbauend mitzuwirken an der neuen deutschen Zukunft Einflussreiche VDSter propagierten einen Siegfrieden mit territorialen Eroberungen Theologen im Kyffhauser Verband predigten einen Heiligen Krieg und dessen reinigende Kraft fur die Wiedergeburt des deutschen Volkes Am Ende des Krieges waren 800 von 5 800 VDStern gefallen oder vermisst Zu ihrem Andenken wurde eine Ehrenhalle in der 1906 errichteten Bismarcksaule auf der Rothenburg am Kyffhauser geweiht ihre Namen wurden in einem Ehrenbuch verewigt Weimarer Republik Bearbeiten Nach der Niederlage des Deutschen Reichs und dem Ende der Monarchie stellte sich fur den VDSt die Frage wie man sich als Anhanger der Monarchie zur neuen Staatsform stellen sollte Wahrend viele Alte Herren der Weimarer Republik als Beamte dienten und zum Teil hohe Staatsamter bekleideten entwickelte sich in der Aktivengeneration eine ablehnende Haltung zu Republik und Demokratie Angestrebt wurde Deutschlands Erneuerung durch nationale Erziehung der Jugend und Bildung einer Volksgemeinschaft Der monarchische Gedanke wich immer mehr dem Glauben an das Fuhrerprinzip Viele Alte Herren waren zu dieser Zeit in den konservativen Parteien DVP und DNVP aktiv so zum Beispiel Otto Most und Rudolf Heinze in der DVP und Kuno Graf von Westarp Otto Hoetzsch Paul Baecker und Reinhard Mumm in der DNVP bis zur Machtubernahme Hugenbergs Andere Alte Herren wie Ferdinand Friedensburg und Wilhelm Heile wirkten in der linksliberalen DDP die von den VDStern Friedrich Naumann und Hellmut von Gerlach mitbegrundet worden war Der Diplomat Rudolf Nadolny wurde unter Friedrich Ebert Leiter des Buros des Reichsprasidenten Rudolf Heinze war im Kabinett Fehrenbach Vizekanzler und Reichsjustizminister In der Schlussphase der Weimarer Republik schliesslich gehorten Kuno Graf von Westarp Karl Massmann und Hermann Ullmann zu den engsten Mitarbeitern des Reichskanzlers Heinrich Bruning Trotz dieser Mitarbeit einiger VDSter wurde die republikanische Staatsform mehrheitlich abgelehnt Ferdinand Friedensburg wurde 1926 gar aus dem Altherrenverband ausgeschlossen Besonders die studentischen Mitglieder entwickelten eine immer starkere Ablehnung der Weimarer Republik Mit Einsetzen der Weltwirtschaftskrise wurde die Einstellung der Aktiven radikal und es kam auf hochschulpolitischer Ebene bereits zu punktueller Zusammenarbeit mit dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund mit dem es seit dieser Zeit auch erste personelle Uberschneidungen gab Beispielsweise trat Gustav Adolf Scheel im Wintersemester 1928 29 dem VDSt Strassburg Hamburg Rostock bei 11 1929 wurde er Mitglied des NSDStB Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten 1933 begann im VVDSt ein Prozess der Selbstgleichschaltung So wurde im Verband u a das Fuhrerprinzip eingefuhrt Die Fuhrung des Verbandes ubernahm bis 1935 der NSDAP Gauleiter Wilhelm Kube Sein Nachfolger wurde Johannes Wotschke auch er ein langjahriges Mitglied der NSDAP Getragen wurde der politische Enthusiasmus fur den Nationalsozialismus vor allem von den Studenten Aktivitas wahrend sich die Alten Herren reservierter verhielten Eine Reihe von VDSt Mitgliedern ubernahm Fuhrungspositionen im NS Staat Gustav Adolf Scheel wurde 1936 Reichsstudentenfuhrer 1941 Gauleiter in Salzburg Hans Fritzsche erhielt leitende Positionen im Reichspropagandaministerium unter Goebbels Besonders stark vertreten waren Angehorige des VDSt im Fuhrungspersonal der Deutschen Christen Sowohl der erste Reichsleiter der Deutschen Christen Joachim Hossenfelder als auch Reichsbischof Ludwig Muller waren wahrend ihres Studiums einem VDSt beigetreten Fuhrende VDSter waren aber auch in der Bekennenden Kirche aktiv so die spateren Landesbischofe Otto Dibelius Kurt Scharf und Niklot Beste Bei aller Begeisterung fur den Nationalsozialismus war der Kyffhauser Verband bemuht seine Eigenstandigkeit zu bewahren Zudem stiess die aggressive Kritik vieler Nationalsozialisten am Christentum auf Ablehnung Im Oktober 1935 erklarte Verbandsfuhrer Johannes Wotschke jeglicher Angriff auf das Christentum sei unvereinbar mit den Verbandszielen Der totalitare Machtanspruch der NSDAP duldete auch im studentischen Leben keine unabhangigen Gemeinschaften neben sich Der HJ wurde untersagt mit dem Korporationen zusammenzuarbeiten ihre Mitglieder durften nicht in eine Verbindung eintreten Am 14 Mai 1936 verbot Rudolf Hess allen Mitgliedern der NSDAP die Zugehorigkeit zu einer studentischen Korporation 12 Dies fuhrte dazu dass auf der 57 Verbandstagung 1938 die Auflosung des Verbandes bekanntgegeben wurde Seit 1945 Bearbeiten In den Jahren 1948 bis 1950 entstanden an westdeutschen Hochschulen wieder einzelne aktive Vereine Deutscher Studenten zunachst gelegentlich noch unter anderem Namen Der erste Nachkriegs VDSt war die Weltoffene Vereinigung Deutscher Studenten an der Technischen Hochschule Hannover ORBIS Es gab auch eine Reihe von Neugrundungen Auf der ersten Verbandstagung nach dem Zweiten Weltkrieg im Februar 1951 in Bonn wurde der Verband der Vereine Deutscher Studenten VVDSt neu gegrundet Neuer Wahlspruch wurde Mit Gott fur Volk und Vaterland Auch in der Bundesrepublik Deutschland bekleideten VDSter hohe politische Amter wie zum Beispiel Hermann Ehlers als Bundestagsprasident Die VDSter Hermann Ehlers Ferdinand Friedensburg und Hans Egidi waren bestimmend fur die geistige Ausrichtung des VVDSt nach dem Zweiten Weltkrieg In seinen politischen Zielen trug der Verband seiner eigenen Geschichte und den Ereignissen in der Zeit des Nationalsozialismus Rechnung Die demokratische Staatsform der Bundesrepublik wurde bejaht und mitgetragen Ein vereintes Europa und ein in Frieden und Freiheit wiedervereinigtes Deutschland wurden als Ziel angestrebt So wendet sich der VVDSt laut seiner Satzung gegen jegliche Diskriminierung oder Ausgrenzung von Menschen wie zum Beispiel aus politischen religiosen oder rassistischen Grunden und gegen jede Form von Antisemitismus 1954 wurde auf der Verbandstagung das Witzenhauser Programm beschlossen nach dem die Wiedervereinigung Deutschlands in den Mittelpunkt allen politischen Handelns gestellt werden sollte Hauptarbeitsthemen der VDSt sollten Fragen der Wiedervereinigung des Kommunismus des staatlichen und gesellschaftlichen Lebens sowie des Volkstums und der europaischen Einigung sein Der 1957 gegrundete VDSt Konigsberg Mainz bezog 1968 sein Haus Konigsberg eine Verbindung von Studentenwohnheim und Korporationshaus 13 Anlasslich der Studentenunruhen 1968 wurden im VVDSt intern erneut die Verbandsziele diskutiert und 1970 neu formuliert bzw angepasst Der VDSt Frankfurt wurde wegen rechtsextremer Bestrebungen 1969 aus dem Verband ausgeschlossen 14 In der DDR waren traditionelle Studentenverbindungen und somit auch die VDSt verboten Daher wurden erst nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 die ostdeutschen VDSt neu gegrundet In der politischen Wiedervereinigung Deutschlands verwirklichte sich ein Hauptziel der VDSter Heute wie schon zur Zeit der Grundung der ersten VDSt Bunde ist es nun oberstes Ziel der VDSter der politischen Einigung auch die innere folgen zu lassen In diesem Sinne setzt sich der VVDSt fur ein vereintes Europa unter Gleichberechtigung aller europaischen Staaten Volker und Volksgruppen ein Heute ist der VVDSt in 38 Universitatsstadten davon 32 in Deutschland 5 in Osterreich und 1 in Ungarn vertreten 15 Ausdruck des europaischen Einigungsgedankens sind Kooperationen mit ahnlich strukturierten Studentenverbindungen so mit der Verbindung Schleswigscher Studenten VSSt in Danemark den Vereinen Deutscher Hochschuler in Polen zu Ratibor und Oppeln in Rumanien zu Temeswar in Ungarn zu Budapest und in Kroatien zu Agram Die Vereinten Nationen UN haben im Jahr 2006 die VDSt Akademie fur das Engagement im Bereich Bildung fur nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet 16 Das Projekt Wissen fur Europa wurde vom Nationalkomitee fur die UN Dekade Bildung fur nachhaltige Entwicklung als offizielles Dekade Projekt ausgewahlt Am 1 Februar 2008 ist das Projekt fur zwei weitere Jahre ausgezeichnet worden 17 Korporative Entwicklung Bearbeiten Der VVDSt und seine Mitgliedsbunde bekennen sich zu den hergebrachten Traditionen des korporationsstudentischen Brauchtums ohne aber Bestimmungsmensuren zu praktizieren Sie gaben jedoch bis 1953 bei Ehrenhandeln Satisfaktion auf Sabel Daruber hinaus sind die Vereine Deutscher Studenten Schwarze Verbindungen das heisst sie tragen ihre Farben nicht wie viele andere Verbindungen in Band und Mutze Dies erklart sich aus der Verbandsgeschichte des VVDSt Da die ersten Vereine zunachst interkorporative Zusammenschlusse politisch interessierter Studenten waren wahlten die Grunder 1881 als Vereinsfarben die Reichsfarben schwarz weiss rot Nachdem sich die Vereine Deutscher Studenten zu Studentenverbindungen entwickelt hatten behielten sie die Farben bei das Tragen von Band und Mutze setzte sich jedoch nicht durch Das Schwarze Prinzip wurde fortan mit dem Gedanken verknupft dass VDSter sich nicht durch aussere Zeichen von der Gesellschaft abgrenzen wollen Einzige Ausnahme ist der VDSt zu Wien Philadelphia der als Farben schwarz rot gold hat und farbentragend ist Zu feierlichen Anlassen tragen die Chargierten des VVDSt meist Wichs mit schwarzen roten oder weissen Pekeschen Vereine Deutscher Studenten Bearbeiten Hauptartikel Liste der Vereine im VVDSt VDSt Strassburg Hamburg Rostock Verein Deutscher Studenten Berlin und Charlottenburg Verein Deutscher Studenten Kiel Verein Deutscher Studenten zu Bonn VDSt Halle WittenbergLiteratur BearbeitenEva Gottschaldt Dietrich Heither Michael Lemling Wegbereiter des Faschismus Aus der Geschichte des Marburger Vereins Deutscher Studenten Geschichtswerkstatt Marburg u a Marburg 1992 ISBN 3 926295 04 X Marburger Beitrage zur Geschichte und Gegenwart studentischer Verbindungen 1 Norbert Kampe Studenten und Judenfrage im Deutschen Kaiserreich Die Entstehung einer akademischen Tragerschicht des Antisemitismus Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft Band 76 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1988 ISBN 3 525 35738 9 teilweise zugleich Berlin Techn Univ Diss 1983 Hedwig Roos Schumacher Der Kyffhauserverband der Vereine Deutscher Studenten 1880 1914 18 Ein Beitrag zum nationalen Vereinswesen und zum politischen Denken im Kaiserreich 2 Auflage Akademischer Verein Kyffhauser Kiel 1987 Deutsche akademische Schriften N F 7 ZDB ID 1081271 4 zugleich Koln Univ Diss 1985 Marc Zirlewagen Der Kyffhauser Verband der Vereine Deutscher Studenten in der Weimarer Republik SH Verlag Koln 1999 ISBN 3 89498 057 5 GDS Archiv fur Hochschul und Studentengeschichte Beiheft 8 Deutsche akademische Schriften N F 8 Marc Zirlewagen Hrsg Kaisertreue Fuhrergedanke Demokratie Beitrage zur Geschichte des Verbandes der Vereine Deutscher Studenten Kyffhauser Verband SH Verlag Koln 2000 ISBN 3 89498 077 X GDS Archiv fur Hochschul und Studentengeschichte Beiheft 10 Deutsche akademische Schriften N F 9 Marc Zirlewagen Hrsg 1881 2006 125 Jahre Vereine Deutscher Studenten Band 1 Ein historischer Ruckblick Akademischer Verein Kyffhauser Bad Frankenhausen 2006 ISBN 3 929953 06 4 Marc Zirlewagen Um unseres deutschen Volkes Sein oder Nichtsein Der Kyffhauser Verband der Vereine Deutscher Studenten im Ersten Weltkrieg In Marc Zirlewagen Hrsg Wir siegen oder fallen Deutsche Studenten im Ersten Weltkrieg SH Verlag Koln 2008 ISBN 978 3 89498 189 1 Abhandlungen zum Studenten und Hochschulwesen 17 S 223 312 Marc Zirlewagen Bibliographie zur Geschichte der Vereine Deutscher Studenten Akademischer Verein Kyffhauser Essen 2011 ISBN 978 3 929953 11 4 Deutsche Akademische Schriften N F 14 Marc Zirlewagen Hrsg Praktisches Handbuch des Verbandes der Vereine Deutscher Studenten Kyffhauser Verband 7 Auflage Essen 2012 ISBN 978 3 929953 12 1 Marc Zirlewagen Hrsg Ferdinand Friedensburg und die Vereine Deutscher Studenten Herausgegeben anlasslich seines 125 Geburtstags Essen 2012 ISBN 978 3 929953 13 8 Marc Zirlewagen Unser Platz ist bei der grossen volkischen Bewegung Der Kyffhauser Verband der Vereine Deutscher Studenten und der volkische Gedanke Norderstedt 2014 ISBN 978 3 7357 5779 1 Marc Zirlewagen Das Kyffhauserfest der Vereine Deutscher Studenten von 1881 Ein zweites Wartburgfest In Harald Lonnecker Klaus Malettke Hrsg 200 Jahre Wartburgfest 18 Oktober 1817 18 Oktober 2017 Studien zur politischen Bedeutung zum Zeithintergrund und zum Fortwirken der Wartburgfeier Darstellungen und Quellen zur Geschichte der deutschen Einheitsbewegung im 19 und 20 Jahrhundert Band 22 Universitatsverlag Winter Heidelberg 2019 ISBN 978 3 8253 4616 4 S 423 450 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kyffhauserverband Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Couleurkarten des VVDSt Verbandszeitschrift Akademische BlatterEinzelnachweise Bearbeiten Marc Zirlewagen Hrsg Praktisches Handbuch des Verbandes der Vereine Deutsche Studenten Kyffhauser Verband 7 Auflage S 469 Norbert Kampe Akademische Blatter In Wolfgang Benz Hg Handbuch des Antisemitismus Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart Bd 8 Nachtrage und Register De Gruyter Berlin 2015 S 158 Gunther Mai Fur Kaiser und Reich Das Kaiser Wilhelm Denkmal auf dem Kyffhauser In Gunther Mai Hrsg Das Kyffhauser Denkmal 1896 1996 Ein nationales Monument im europaischen Kontext Bohlau Koln 1997 S 158 160 Nobert Kampe Studenten und Judenfrage im Deutschen Kaiserreich Die Entstehung einer akademischen Tragerschicht des Antisemitismus V amp R Gottingen 1988 S 34 39 Werner Bergmann Volkischer Antisemitismus im Kaiserreich In Uwe Puschner Walter Schmitz Justus H Ulbricht Hrsg Handbuch zur Volkischen Bewegung 1871 1918 K G Saur Munchen 1996 S 459 460 Helmut Berding Moderner Antisemitismus in Deutschland Edition Suhrkamp Frankfurt M 1988 S 118 Rainer Hering Konstruierte Nation Der Alldeutsche Verband 1890 bis 1939 Wallstein Gottingen 2003 S 65 f a b Ute Planert Antifeminismus im Kaiserreich Diskurs soziale Formation und politische Mentalitat V amp R Gottingen 1998 S 128 Uwe Puschner Die volkische Bewegung im wilhelminischen Kaiserreich Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2001 ISBN 3 534 15052 X S 113 Zit nach Konrad H Jarausch Deutsche Studenten 1800 1970 Suhrkamp Frankfurt M 1984 S 90 Chronik 100 J VDSt Str HH Rost 1983 S 126 Michael Gruttner Studenten im Dritten Reich Paderborn 1995 S 312 Heimstatt fur ostpreussische Studenten Ostpreussenblatt vom 27 Juli 1968 S 14 Verband der Vereine Deutscher Studenten Praktisches Handbuch 5 Auflage Schrobenhausen 1992 Mitgliedsvereine Datenbank der offiziellen Dekadeprojekte 5 Oktober 2007 Datenbank der offiziellen Dekadeprojekte 4 November 2009 Normdaten Korperschaft GND 4537429 6 lobid OGND AKS LCCN n82096288 VIAF 264532771 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Verband der Vereine Deutscher Studenten amp oldid 237623411