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Dieser Artikel beschreibt den Reichstagsabgeordneten Rudolf Heinze Fur den Hochschullehrer an der Universitat Heidelberg siehe Rudolf Heinze Jurist 1825 zum Wirtschaftsfunktionar siehe Rudolf Heinze Generaldirektor Karl Rudolf Heinze 22 Juli 1865 in Oldenburg Oldenburg 16 Mai 1928 in Dresden war ein deutscher Jurist und rechtsliberaler Politiker NLP DVP Er war 1907 1912 und 1920 1928 Mitglied des Reichstages sowie 1919 20 Vorsitzender der DVP Fraktion in der Weimarer Nationalversammlung 1920 1921 und 1922 1923 war er Reichsjustizminister Wahrend der Reichsexekution gegen die sachsische Landesregierung im Herbst 1923 war Heinze Reichskommissar Rudolf Heinze Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Partei 3 Abgeordneter 4 Offentliche Amter 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenHeinze der evangelisch lutherischer Konfession war wurde als Sohn des Philosophieprofessors Max Heinze in Oldenburg geboren Sein jungerer Bruder war der spatere klassische Philologe Richard Heinze Nach dem Abitur in Leipzig studierte er von 1883 bis 1886 Rechtswissenschaften in Tubingen Heidelberg Berlin und Leipzig Wahrend seines Studiums wurde er Mitglied im Verein Deutscher Studenten dessen Vorortvorsitz er 1886 innehatte 1887 wurde Heinze in Leipzig zum Doktor der Rechte promoviert Nach seiner Militarzeit als Einjahrig Freiwilliger trat er in den sachsischen Justizdienst ein und wurde 1896 Amtsrichter in Dresden 1900 heiratete er Anna Leue geb Hotop Aus dieser Ehe gingen vier Kinder hervor Nach einigen Jahren als Landgerichtsrat wurde Heinze 1906 zum Landgerichtsdirektor berufen 1912 schied Heinze aus dem sachsischen Justizdienst aus und wurde Mitarbeiter bei der Oberreichsanwaltschaft in Leipzig 1914 erfolgt die Berufung zum Reichsgerichtsrat am Reichsgericht in Leipzig Im Ersten Weltkrieg war er von 1914 bis 1916 als Hauptmann in der Zentralpolizeistelle in Polen eingesetzt Aufgrund personlicher Kontakte in der Turkei war er von 1916 bis 1918 als Unterstaatssekretar im turkischen Justizministerium in Konstantinopel tatig Anschliessend kehrte er nach Deutschland zuruck Von der Turkei empfohlen wirkte Heinze 1926 27 als Vorsitzender des Konsularobergerichtes im Konigreich Agypten unter britischem Protektorat Partei BearbeitenHeinze war ursprunglich Mitglied der Nationalliberalen Partei deren Zentralvorstand er von 1906 bis 1916 angehorte Nach Ende des Ersten Weltkrieges beteiligte sich Heinze an der Grundung der Deutschen Volkspartei DVP und wurde zeitweise stellvertretender Parteivorsitzender unter Gustav Stresemann Abgeordneter Bearbeiten1899 wurde Heinze Stadtverordneter und 1903 Stadtrat in Dresden 1907 zog er fur den Reichstagswahlkreis Konigreich Sachsen 5 Dresden links der Elbe in den Reichstag ein dem er bis 1912 angehorte Weitere Reichstagskandidaturen 1903 im Reichstagswahlkreis Konigreich Sachsen 1 1912 im Reichstagswahlkreis Konigreich Sachsen 5 und Reichstagswahlkreis Konigreich Sachsen 6 blieben erfolglos 1915 16 war Heinze Abgeordneter der II Kammer des Sachsischen Landtags fur den Wahlkreis Dresden III 1919 20 gehorte er der Weimarer Nationalversammlung an Er war dort Vorsitzender der DVP Fraktion und Mitglied im Ausschuss zur Vorbereitung des Entwurfs einer Verfassung des Deutschen Reichs Er gilt als einer der Vater des Kompromisses zwischen Regierung und Teilen der Opposition im Ringen um die Annahme des Versailler Vertrages Von 1920 bis zu seinem Tode war Rudolf Heinze Abgeordneter des Reichstages Offentliche Amter Bearbeiten nbsp Grab Rudolf Heinzes auf dem Waldfriedhof Weisser HirschHeinze wurde am 13 Juni 1918 zum sachsischen Justizminister ernannt vom 26 Oktober bis zum 13 November war er der letzte koniglich sachsische Vorsitzende des Gesamtministeriums Ministerprasident Dem Kabinett gehorten erstmals Sozialdemokraten an Bevor seine Reformvorschlage diskutiert werden konnten machte die Novemberrevolution seinem Amt ein Ende Nach den ersten Reichstagswahlen vom 6 Juni 1920 wurde Heinze mit der Bildung einer Reichsregierung beauftragt Er scheiterte jedoch an der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands SPD welche die DVP wegen ihrer nationalistischen Haltung in der Aussenpolitik fur nicht koalitionsfahig hielt Im Kabinett von Constantin Fehrenbach war er 1920 21 Vizekanzler und Justizminister unter Reichskanzler Wilhelm Cuno war Heinze 1922 23 Justizminister Am 11 Januar 1923 kam es zur Ruhrbesetzung durch franzosische und belgische Truppen Die Regierung Cuno rief zum passiven Widerstand auf Heinze organisierte die Versorgung der Bevolkerung Aufgrund des passiven Widerstands brach das Wirtschaftsleben zusammen und es kam zu einer Hyperinflation Die Regierung Cuno musste daraufhin zurucktreten Am 29 Oktober 1923 wurde durch eine Reichsexekution die sachsische Regierung aus Sozialdemokraten und Kommunisten durch Reichsprasident Friedrich Ebert auf Grundlage von Artikel 48 der Weimarer Reichsverfassung des Amtes enthoben nachdem sich der sachsische Ministerprasident Erich Zeigner geweigert hatte die illegal aus kommunistischen Arbeitern gebildeten und bewaffneten Einheiten aufzulosen sowie die Entlassung kommunistischer Minister vorzunehmen Reichskanzler Gustav Stresemann ernannte Heinze zum Reichskommissar der die Aufgaben Zeigners ubernahm Unterstutzt durch die Reichswehr setzte Heinze weitere Kommissare fur die einzelnen Ministerien ein Nach wenigen Tagen konnte er die Geschafte an eine neu gebildete sachsische Regierung unter dem Sozialdemokraten Alfred Fellisch ubergeben Literatur BearbeitenJohannes Dieckmann Rudolf Heinze in Karl Massmann Rudolf Paul Osswald Hrsg VDSter 50 Jahre Arbeit fur Volkstum und Staat Den Vereinen Deutscher Studenten zum 6 August 1931 gewidmet Berlin 1931 S 61 65 Marc Zirlewagen Rudolf Heinze In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 26 Bautz Nordhausen 2006 ISBN 3 88309 354 8 Sp 686 689 Klaus Malettke Heinze Rudolf In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 448 Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Karl Rudolf Heinze im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Heinze Karl Rodolf in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Biografie von Rudolf Karl Heinze In Heinrich Best Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867 71 bis 1918 Biorab Kaiserreich Rudolf Heinze in der Online Version der Edition Akten der Reichskanzlei Weimarer RepublikReichsjustizminister des Deutschen Reiches 1919 1945 Otto Landsberg Eugen Schiffer Andreas Blunck Rudolf Heinze Eugen Schiffer Gustav Radbruch Rudolf Heinze Gustav Radbruch Erich Emminger Josef Frenken Hans Luther komm Wilhelm Marx Johannes Bell Oskar Hergt Erich Koch Weser Theodor von Guerard Johann Viktor Bredt Curt Joel Franz Gurtner Franz Schlegelberger komm Otto Georg ThierackKabinett Fehrenbach 25 Juni 1920 bis 4 Mai 1921 Constantin Fehrenbach Reichskanzler Zentrum Rudolf Heinze DVP Walter Simons parteilos Erich Koch Weser DDP Joseph Wirth Zentrum Ernst Scholz DVP Andreas Hermes Zentrum Heinrich Brauns Zentrum Otto Gessler DDP Wilhelm Groener parteilos Johannes Giesberts Zentrum Hans von Raumer DVP Kabinett Cuno 22 November 1922 bis 12 August 1923 Wilhelm Cuno Reichskanzler parteilos Frederic von Rosenberg parteilos Rudolf Oeser DDP Rudolf Heinze DVP Andreas Hermes Zentrum Johann Becker DVP Karl Muller Zentrum Hans Luther parteilos Heinrich Brauns Zentrum Otto Gessler DDP Wilhelm Groener parteilos Karl Stingl BVP Heinrich Albert parteilos Ministerprasidenten von Sachsen Konigreich Bernhard von Lindenau Julius Traugott von Konneritz Karl Braun Gustav Friedrich Held Ferdinand von Zschinsky Friedrich Ferdinand von Beust Johann Paul von Falkenstein Richard von Friesen Alfred von Fabrice Karl von Gerber Hans von Thummel Rudolf Schurig Georg von Metzsch Reichenbach Konrad Wilhelm von Ruger Victor Alexander von Otto Max von Hausen Heinrich Gustav Beck Rudolf Heinze Freistaat I Richard Lipinski Georg Gradnauer Wilhelm Buck Erich Zeigner Rudolf Heinze Alfred Fellisch Max Heldt Wilhelm Bunger Walther Schieck NS Zeit Manfred von Killinger Martin Mutschmann Nachkriegszeit Rudolf Friedrichs Max Seydewitz Freistaat II Kurt Biedenkopf Georg Milbradt Stanislaw Tillich Michael Kretschmer Siehe auch Liste der sachsischen MinisterprasidentenSachsische Justizminister Konigreich Sachsen Julius Traugott von Konneritz Albert von Carlowitz Karl Braun Gustav Friedrich Held Ferdinand von Zschinsky Johann Heinrich August von Behr Robert Schneider Christian Wilhelm Ludwig von Abeken Rudolf Schurig Konrad Wilhelm von Ruger Victor Alexander von Otto Paul Arthur Nagel Rudolf HeinzeFreistaat Sachsen Georg Gradnauer Rudolf Harnisch Erich Zeigner Alfred Neu Wilhelm Bunger Arthur von Fumetti Karl Emil MannsfeldSachsen in der Zeit des Nationalsozialismus Otto Georg ThierackSachsen zwischen dem Dritten Reich und Auflosung in der DDR Reinhard Uhle Hermann Kastner Johannes DieckmannFreistaat Sachsen Steffen Heitmann Manfred Kolbe Thomas de Maiziere Geert Mackenroth Jurgen Martens Sebastian Gemkow Katja MeierAbgeordnete des Reichstagswahlkreises Konigreich Sachsen 5 Franz Jacob Wigard 1867 1874 Heinrich Minckwitz 1874 1877 August Bebel 1877 1881 Paul Alfred Stubel 1881 1884 Leberecht Hartwig 1884 1887 Theodor Hultzsch 1887 1893 Oswald Zimmermann 1893 1898 Georg Gradnauer 1898 1907 Rudolf Heinze 1907 1912 Georg Gradnauer 1912 1918 Normdaten Person GND 124349471 lobid OGND AKS VIAF 10777251 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heinze RudolfALTERNATIVNAMEN Heinze Karl Rudolf vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Politiker NLP DVP MdRGEBURTSDATUM 22 Juli 1865GEBURTSORT OldenburgSTERBEDATUM 16 Mai 1928STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Heinze amp oldid 238834953