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Wilhelm Rudolf Ferdinand Bunger 8 Oktober 1870 in Elsterwerda 21 Marz 1937 in Leipzig war ein deutscher Jurist und Politiker DVP Er war von 1920 bis 1931 Mitglied des Sachsischen Landtages von 1924 bis 1927 Justizminister und von Juli 1929 bis Mai 1930 Ministerprasident des Freistaats Sachsen Von 1931 bis 1936 war Bunger Richter am Reichsgericht Senatsprasident Er hatte den Vorsitz im Reichstagsbrandprozess Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenDer Sohn des Geheimen Regierungsrats Ferdinand Bunger und dessen Ehefrau Hedwig geb von Saher studierte an den Universitaten Heidelberg Halle und Berlin Seit 1890 gehorte er der Sangerschaft Fridericiana Halle 1 und spater auch der Sangerschaft Gotia Gottingen an Bunger trat 1892 als Referendar in den preussischen Staatsdienst ein 1897 wurde er Gerichtsassessor 1902 kam er zur Staatsanwaltschaft in Frankfurt am Main Er wurde ein Jahr spater als Hilfsarbeiter an die Reichsanwaltschaft in Leipzig abgeordnet 1913 wurde er zum Kammergerichtsrat befordert bei weiterem Verbleiben bei der Reichsanwaltschaft Ab 1914 nahm am Ersten Weltkrieg teil Er brachte es 1917 zum Hauptmann im Stab Ober Ost dann zum Bataillonskommandeur und schliesslich zum Stabsoffizier in der Obersten Heeresleitung unter Hindenburg und Ludendorff 2 Nach Kriegsende und der Novemberrevolution ernannte man ihn im Marz 1919 zum Reichsanwalt Bunger trat der nationalliberalen Deutschen Volkspartei DVP und war zwischen 1920 und 1931 Abgeordneter des Wahlkreises Leipzig im Sachsischen Landtag Zunachst Vizeprasident des Landtages und Oppositionsvertreter gegen die linken Landesregierungen war Bunger von 1924 bis 1927 Justizminister in den Kabinetten Heldt I und Heldt II SPD bzw ASPS gefuhrte Grosse Koalition Den Ehrendoktor der Universitat Leipzig bekam der Jurist 1927 verliehen 3 Im Kabinett Heldt III ubernahm Bunger anstelle seines zuruckgetretenen Parteikollegen Fritz Kaiser im Februar 1929 das Volksbildungsressort 4 Von 1926 bis 1932 bewohnte er mit seiner Ehefrau der DVP Abgeordneten im Landtag und im Reichstag Doris Hertwig Bunger als Dienstwohnung die Villa Hoflossnitzstrasse 72 in Oberlossnitz heute Stadtteil von Radebeul Nach der vorgezogenen Neuwahl im Mai 1929 wahlte der Landtag Bunger am 25 Juni 1929 mit relativer Mehrheit 44 Ja 40 Nein Stimmen 12 Enthaltungen zum Ministerprasidenten Wegen der fehlenden absoluten Mehrheit war seine Wahl umstritten seine burgerliche Regierung hatte keine stabile Basis und war auf Tolerierung durch die Nationalsozialisten angewiesen Zusatzlich zum Ministerprasidentenamt blieb er auch Minister fur Volksbildung 5 Nachdem er den sachsischen Vertreter im Reichsrat fur die Durchfuhrung des Young Plan stimmen lassen hatte sturzte ein erfolgreicher Misstrauensantrag sowohl der Kommunisten als auch der Nationalsozialisten am 18 Februar 1930 Bunger und seine Regierung 6 Er blieb noch bis zur Wahl seines Nachfolgers Walther Schieck am 6 Mai 1930 geschaftsfuhrend im Amt Im Dezember 1930 ubernahm Bunger den Vorsitz der DVP Fraktion im Sachsischen Landtag 7 Im Juli 1931 legte er sein Landtagsmandat nieder und wechselte als Prasident des IV Strafsenats zustandig fur Republikschutzsachen und Hochverrat an das Reichsgericht in Leipzig Dort leitete er unter anderem im Herbst 1933 die Hauptverhandlung im Prozess um den Reichstagsbrand Dabei verstiess er um den Erwartungen der NSDAP gerecht zu werden gegen die damalige Prozessordnung unter anderem indem er Angeklagte von der Verhandlung ausschloss 8 Nachdem er wegen der Freispruche fur die mitangeklagten Kommunisten Georgi Dimitroff und Ernst Torgler offentlich angegriffen wurde wechselte er im Juli 1934 zum V Strafsenat Kurz vor Erreichen der Altersgrenze trat er Ende Marz 1936 in den Ruhestand 9 Literatur BearbeitenFrank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Stadtarchiv Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 ISBN 3 938460 05 9 Adolf Lobe Funfzig Jahre Reichsgericht am 1 Oktober 1929 Berlin 1929 S 403 Andre Thieme Wilhelm Bunger Regierung auf tonernen Fussen 1929 30 In Andreas Wagner Mike Schmeitzner Von Macht und Ohnmacht Sachsische Ministerprasidenten im Zeitalter der Extreme 1919 1952 Beucha 2006 S 220 240 Andre Thieme Wilhelm Rudolf Ferdinand Bunger 1870 1937 In Sachsische Justizgeschichte Sachsische Justizminister 1831 bis 1950 S 117 141 Onlinefassung PDF Datei 14 8 MB Weblinks BearbeitenBunger Wilhelm in den Akten der Reichskanzlei Weimarer Republik online Literatur von und uber Wilhelm Bunger in der Sachsischen BibliografieEinzelnachweise Bearbeiten Paul Meissner Hrsg Alt Herren Verzeichnis der Deutschen Sangerschaft Leipzig 1934 S 158 Andre Thieme Wilhelm Rudolf Ferdinand Bunger 1870 1937 In Sachsische Justizgeschichte Sachsische Justizminister 1831 bis 1950 S 117 141 hier S 117 Akademische Ehrungen 1 2 Vorlage Toter Link www archiv uni leipzig de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Webpage des Universitatsarchiv Leipzig abgerufen am 28 Mai 2011 Andre Thieme Wilhelm Rudolf Ferdinand Bunger 1870 1937 In Sachsische Justizgeschichte Sachsische Justizminister 1831 bis 1950 S 117 141 hier S 132 Andre Thieme Wilhelm Rudolf Ferdinand Bunger 1870 1937 In Sachsische Justizgeschichte Sachsische Justizminister 1831 bis 1950 S 117 141 hier S 132 133 Andre Thieme Wilhelm Rudolf Ferdinand Bunger 1870 1937 In Sachsische Justizgeschichte Sachsische Justizminister 1831 bis 1950 S 117 141 hier S 134 Andre Thieme Wilhelm Rudolf Ferdinand Bunger 1870 1937 In Sachsische Justizgeschichte Sachsische Justizminister 1831 bis 1950 S 117 141 hier S 135 Ingo Muller Furchtbare Juristen Berlin 2020 ISBN 9783893202584 S 44 Andre Thieme Wilhelm Rudolf Ferdinand Bunger 1870 1937 In Sachsische Justizgeschichte Sachsische Justizminister 1831 bis 1950 S 117 141 hier S 136 137 Ministerprasidenten von Sachsen Konigreich Bernhard von Lindenau Julius Traugott von Konneritz Karl Braun Gustav Friedrich Held Ferdinand von Zschinsky Friedrich Ferdinand von Beust Johann Paul von Falkenstein Richard von Friesen Alfred von Fabrice Karl von Gerber Hans von Thummel Rudolf Schurig Georg von Metzsch Reichenbach Konrad Wilhelm von Ruger Victor Alexander von Otto Max von Hausen Heinrich Gustav Beck Rudolf Heinze Freistaat I Richard Lipinski Georg Gradnauer Wilhelm Buck Erich Zeigner Rudolf Heinze Alfred Fellisch Max Heldt Wilhelm Bunger Walther Schieck NS Zeit Manfred von Killinger Martin Mutschmann Nachkriegszeit Rudolf Friedrichs Max Seydewitz Freistaat II Kurt Biedenkopf Georg Milbradt Stanislaw Tillich Michael Kretschmer Siehe auch Liste der sachsischen MinisterprasidentenSachsische Justizminister Konigreich Sachsen Julius Traugott von Konneritz Albert von Carlowitz Karl Braun Gustav Friedrich Held Ferdinand von Zschinsky Johann 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