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Wilhelm Hartnacke 7 November 1878 in Altena im Sauerland 13 September 1952 in Schwefe bei Soest war ein deutscher Padagoge und von 1933 bis 1935 Minister fur Volksbildung von Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn eines Postbeamten studierte neuere Sprachen in Halle und Berlin und promovierte 1901 Danach arbeitete er als Lehrer in Bremen ab 1910 als Schulinspektor 1919 wurde er Stadtschulrat in Dresden Als Stadtschulrat fuhrte er scharfe Auseinandersetzungen mit der sich radikalisierenden Lehrervereinsbewegung Er wandte sich schon fruh gegen die Einheitsschule und trat fur die Beibehaltung des hoheren Schulwesens sowie des gegliederten Schulwesens ein Seine Anschauungen in der Begabtenfrage suchte er durch erbbiologische und statistische Untersuchungen zu untermauern Von Marz 1933 bis 1935 war Hartnacke Kultusminister von Sachsen Er versuchte als Staatsminister seine bildungspolitischen Vorstellungen in die Tat umzusetzen Er setzte in Sachsen einen besonders rigorosen Numerus clausus durch der alle ahnlichen NS Massnahmen im Reich an Scharfe ubertraf 1 und fuhrte Zugangsbegrenzungen zur Oberstufe der hoheren Schule ein Als ihm vor allem Ernst Krieck offentlich vorwarf Hartnackes Bildungstheorie sei erzreaktionar und ein Hohn auf die nationalsozialistische Volksgemeinschaft denn sie laufe darauf hinaus den Monopolanspruch des Besitzburgertums zu verteidigen und die Arbeiterkinder von hoherer Bildung fernzuhalten konnte sich Hartnacke in der Sache nur scheinbar behaupten und wurde schliesslich entlassen In der Auseinandersetzung vertrat Hartnacke einen in den damaligen Naturwissenschaften verbreiteten Rassebegriff wahrend Krieck ausschliesslich ideologisch argumentierte Ursprunglich Mitglied der DVP ab 1931 der DNVP trat Hartnacke 1933 der NSDAP bei seine Parteimitgliedschaft wurde jedoch nach seiner Entlassung fur ungultig erklart Seinem Sohn verbot er wahrend seiner Amtszeit als Minister den Beitritt zur NSDAP Bis 1935 war Hartnacke Mitherausgeber der Zeitschrift Volk und Rasse Im Zusammenhang mit dem Rohmputsch und der Entmachtung von Manfred von Killinger als sachsischer Ministerprasident wurde Hartnacke 1934 von seinem Ministeramt beurlaubt und 1935 als Staatsminister a D entlassen Danach arbeitete Hartnacke als Lehrer am Kreuzgymnasium im Krieg war er als Kriegsverwaltungsrat tatig Am Kriegsende floh er in Richtung Westen Er setzte seine erbbiologischen Forschungen als Privatmann fort Schriften BearbeitenStandesschule Leistungsschule in Die Erziehung 3 1928 Heft 8 S 415 432 und 480 498 Sonderdruck Leipzig Quelle amp Meyer 1929 Naturgrenzen geistiger Bildung Inflation der Bildung Schwindendes Fuhrertum Herrschaft der Urteilslosen Leipzig Quelle amp Meyer 1930 Geist und Torheit auf Primanerbanken Bericht uber die sachsischen Massnahmen zur Begrenzung des Hochschulzuganges mit Erich Wohlfahrt Radebeul Dresden Kupky amp Dietze 41934 Mengenverhaltnis von Begabten und Unbegabten in Hans Harmsen Franz Lohse Hrsg Bevolkerungsfragen Munchen 1936 S 547 554 Stammt der Grossteil der Begabten aus dem Volk oder aus der Auslese In Volk und Rasse 12 H 3 1937 S 107 111 Die Selbstausrottung der begabten Stamme in Volk und Rasse 13 H 10 1938 S 337 351 Seelenkunde vom Erbgedanken aus Dritte Auflage J F Lehmanns Verlag Munchen 1944 Literatur BearbeitenHerbert Schonebaum Hartnacke Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 7 f Digitalisat Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Studien zur Wissenschafts und Universitatsgeschichte Band 6 Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 70 Gisela Hoppe Die Dresdner Stadtverwaltung in der Zeit der Weimarer Republik 1919 bis 1933 In Stadtmuseum Dresden Hrsg Dresdner Geschichtsbuch 8 Altenburg 2002 S 163 180 Peter Drewek Begabungstheorie Begabungsforschung und Bildungssystem in Deutschland 1890 1918 In Jeismann Karl Ernst Hrsg Bildung Staat Gesellschaft im 19 Jahrhundert Mobilisierung und Disziplinierung Nassauer Gesprache 2 Stuttgart 1989 S 387 412 Andreas Wagner Machtergreifung in Sachsen NSDAP und staatliche Verwaltung Koln Bohlau 2004 ISBN 3 412 14404 5 Reihe Geschichte und Politik in Sachsen Bd 22 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wilhelm Hartnacke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Wilhelm Hartnacke in der Deutschen Digitalen Bibliothek Literatur von und uber Wilhelm Hartnacke in der Sachsischen Bibliografie Andreas Reichel Wilhelm Hartnacke 1878 1952 In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Einzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Hartnacke Erich Wohlfahrt Geist und Torheit auf Primanerbanken Bericht uber die sachsischen Massnahmen zur Begrenzung des Hochschulzuganges 4 Auflage Radebeul 1934Sachsische Kultusminister Konigreich Sachsen Johann Christian Muller Hans Georg von Carlowitz Eduard von Wietersheim Ludwig von der Pfordten Gustav Friedrich Held Friedrich Ferdinand von Beust Johann Paul von Falkenstein Karl von Gerber Paul von Seydewitz Richard von Schlieben Heinrich Gustav Beck Alfred von Nostitz WallwitzFreistaat Sachsen Wilhelm Buck Richard Seyfert Hermann Fleissner Friedrich Kaiser Wilhelm Bunger Walther SchieckSachsen in der Zeit des Nationalsozialismus Georg Gerullis Wilhelm Hartnacke Arthur GopfertSachsen zwischen dem Dritten Reich und der DDR Kurt Fischer Erwin Hartsch Helmut Holtzhauer Hans RiesnerFreistaat Sachsen Stefanie Rehm Friedbert Gross Matthias Rossler Karl Mannsfeld Steffen Flath Roland Woller Brunhild Kurth Frank Haubitz Christian Piwarz Normdaten Person GND 116502347 lobid OGND AKS LCCN nr2003005090 VIAF 13059975 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hartnacke WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Padagoge und Minister fur Volksbildung von Sachsen 1933 1935 GEBURTSDATUM 7 November 1878GEBURTSORT Altena SauerlandSTERBEDATUM 13 September 1952STERBEORT Schwefe Abgerufen von 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