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Kurt Fischer 1 Juli 1900 in Halle Saale 22 Juni 1950 in Bad Colberg war ein deutscher Politiker KPD KPdSU SED Kurt FischerInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer aus einer Arbeiterfamilie stammende Fischer besuchte bis 1915 die Volksschule seiner Heimatstadt Ab 1918 war er an der Praparandenanstalt in Unruhstadt und nahm danach bis 1921 ein Lehrerstudium in Eisleben und Merseburg auf Fischer gehorte seit 1917 dem Spartakusbund an und trat 1919 der Kommunistischen Partei Deutschlands KPD bei Wegen seiner Beteiligung an den Marzkampfen in Mitteldeutschland floh Fischer nach deren Niederschlagung 1921 nach Sowjetrussland und arbeitete dort als Deutschlehrer 1923 kehrte er nach Deutschland zuruck und war Redakteur verschiedener kommunistischer Zeitungen in Essen Kassel und Halle sowie Parteisekretar in Mecklenburg 1924 ging Fischer erneut in die Sowjetunion und trat der Kommunistischen Allunions Partei Bolschewiki WKP B der spateren KPdSU bei Bis 1928 war er bei der Kommunistischen Internationale tatig anschliessend studierte er bis 1933 an der Militarakademie M W Frunse in Moskau Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges war Fischer Auslandsspion des sowjetischen Militargeheimdienstes GRU in China zeitweilig als militarischer Berater von Mao Zedong sowie in Japan und Europa 1934 wurde Fischer in Wien festgenommen und kam nach einer neunmonatigen Haft wieder frei Zwischen 1939 und 1941 arbeitete Fischer innerhalb der Roten Armee fur das NKWD anschliessend lehrte er an der Lenin Universitat Kasan Ab 1943 war Fischer Agitator des Nationalkomitee Freies Deutschland NKFD in sowjetischen Kriegsgefangenenlagern und Mitarbeiter des Senders Freies Deutschland Er leitete das Ressort uber Kriegsberichterstattung Da Anton Ackermann den Sender leitete und sich beide durch gemeinsame Arbeit kannten ist zu vermuten dass Fischer deshalb spater Angehoriger der Gruppe Ackermann wurde Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Fischer als Mitarbeiter Anton Ackermanns in der KPD Initiativgruppe fur Sachsen in die Sowjetische Besatzungszone entsandt und im Mai 1945 als Stellvertreter des Dresdner Oberburgermeisters Rudolf Friedrichs eingesetzt Er wurde im Juli 1945 zum sachsischen Innenminister ernannt und war Friedrichs Stellvertreter als sachsischer Ministerprasident Die Zusammenarbeit zwischen beiden war von standigen Konflikten gepragt Unbestatigte Geruchte brachten Fischer in einen Zusammenhang mit dem fruhzeitigen Tod des sachsischen Ministerprasidenten Fischer gehorte nach der Entstehung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands SED 1946 dieser an und wurde Mitglied im Landesvorstand der sachsischen SED sowie Mitglied des Sachsischen Landtages 1946 wurde ihm die Ehrendoktorwurde der TH Dresden verliehen Am 12 Juli 1948 wurde er im Rang eines Generalinspekteurs als Nachfolger von Erich Reschke Prasident der Deutschen Verwaltung des Innern DVdI Mit Grundung der DDR ging das Ministerium des Innern aus der DVdI hervor Fischer wurde am 12 Oktober 1949 zum Chef der Deutschen Volkspolizei ernannt Von 1949 an gehorte er der Provisorischen Volkskammer der DDR an nbsp GrabstatteFischer verstarb wahrend eines Kuraufenthaltes im Sanatorium des Ministeriums des Innern der DDR in Bad Colberg Seine Urne wurde in der Gedenkstatte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin Lichtenberg beigesetzt Er war die erste Person welcher vom Politburo der SED dort ein Urnengrab in der Ringmauer zuerkannt wurde Ehrungen BearbeitenIn Karl Marx Stadt war das Stadion an der Gellertstrasse von 1950 bis 1990 nach ihm benannt Das Sanatorium in Bad Colberg trug ab 1984 seinen Namen 1946 Ehrenpromotion an der Technischen Hochschule Dresden 1 Im Leipziger Stadtteil Kleinzschocher war die Diezmannstrasse von 1950 bis 1951 nach Kurt Fischer benannt danach die heutige Pfaffendorfer Strasse in Zentrum Nordwest 1951 Umbenennung des heutigen Pastor Niemoller Platzes in Berlin Niederschonhausen in Kurt Fischer Platz sowie der angrenzenden Bismarckstrasse in Kurt Fischer Strasse 1992 erfolgte die Umbenennung in Hermann Hesse Strasse 2 1969 wurde Kurt Fischer von der Sowjetunion postum mit dem Rotbannerorden ausgezeichnet 3 In Ost Berlin existierte eine nach ihm benannte Dynamo Sportgemeinschaft deren Handball Mannschaft zeitweilig in der DDR Liga II Liga spielte 4 In Dresden hiess die heutige Stauffenbergallee von 1950 bis zur Wende Dr Kurt Fischer Allee und der Olbrichtplatz Dr Kurt Fischer Platz 5 Eine Gedenktafel an der Einfriedung von Schloss Wackerbarth erinnert noch heute an das Treffen sowjetischer Militars Anastas I Mikojan und Iwan S Konew mit deutschen Politikern Hermann Matern Kurt Fischer und Rudolf Friedrichs vom 8 Mai 1945 Die Kreisdienststelle des MfS in Nordhausen residierte wahrend ihres vierzigjahrigen Bestehens an verschiedenen Standorten von unbekannt bis zum 12 Dezember 1989 in der Dr Kurt Fischer Strasse 11 heute Ludolfinger Strasse 13 6 7 Literatur BearbeitenMike Schmeitzner Michael Richter Einer von beiden muss so bald wie moglich entfernt werden Der Tod des sachsischen Ministerprasidenten Rudolf Friedrichs vor dem Hintergrund des Konflikts mit dem sachsischen Innenminister Kurt Fischer 1947 Expertise des Hannah Arendt Instituts im Auftrag der Sachsischen Staatskanzlei Leipzig 1999 ISBN 3 378 01021 5 Bernd Rainer Barth Helmut Muller Enbergs Fischer Kurt In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Klaus Froh amp Rudiger Wenzke Militargeschichtliches Forschungsamt Hrsg Die Generale und Admirale der NVA Ein biographisches Handbuch 5 durchges Auflage Ch Links Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3 86153 438 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kurt Fischer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Kurt Fischer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Kurt Fischer in der Sachsischen Bibliografie Kurt Fischer im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Intrigen zwischen Friedrichs und Fischer Junge Freiheit Nachlass Bundesarchiv NY 4172Einzelnachweise Bearbeiten Ehrenpromovenden der TH TU Dresden In alphabetischer Ordnung Abgerufen am 15 September 2023 Stadtplan amp Strassenarchiv Krum Kohl Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original abgerufen am 15 September 2023 Neues Deutschland 23 Dezember 1969 S 4 DDR Liga 1983 84 In bundesligainfo de Abgerufen am 15 September 2023 Tabelle mit der SG Dynamo Dr Kurt Fischer Berlin Strassennamen der DDR Zeit im Stadtwiki Dresden Hanna Labrenz Weiss Die KD Nordhausen Arbeitsstruktur und Wirkung der Kreisdienststelle des Ministeriums fur Staatssicherheit im Grenzkreis Nordhausen BF informiert Band 37 2 Auflage Der Bundesbeauftragte fur die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik Berlin 2018 ISBN 978 3 942130 48 6 S 101 archive org PDF 7 2 MB Heimatkunde PDF Die undendlich lange Liste ehemaliger Stasi Objekte In Die Tageszeitung Juni 1990 S 16 abgerufen am 15 September 2023 Innenminister Sachsens Konigreich Sachsen Bernhard von Lindenau Hans Georg von Carlowitz Eduard von Nostitz und Janckendorf Johann Paul von Falkenstein Ferdinand Zschinsky Martin Gotthard Oberlander Albert Christian Weinlig Richard von Friesen Friedrich Ferdinand von Beust Hermann von Nostitz Wallwitz Georg von Metzsch Reichenbach Wilhelm von Hohenthal Christoph Johann Friedrich Vitzthum von Eckstadt Walter Koch Freistaat Sachsen Richard Lipinski Georg Gradnauer Karl Otto Uhlig Otto Kuhn Richard Lipinski Hermann Liebmann Max Muller Julius Dehne Willibalt Apelt Friedrich Wilhelm Richter Sachsen im NS Staat Manfred von Killinger Karl Fritsch Sachsen in der Nachkriegszeit Kurt Fischer Wilhelm Zaisser Artur Hofmann Freistaat Sachsen Rudolf Krause Heinz Eggert Klaus Hardraht Horst Rasch Thomas de Maiziere Albrecht Buttolo Markus Ulbig Roland Woller Armin Schuster Siehe auch Sachsisches Staatsministerium des InnernSachsische 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1950STERBEORT Bad Colberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Fischer Politiker 1900 amp oldid 239312638