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Dieser Artikel behandelt den Politiker Hermann Matern Zum Landschaftsarchitekten siehe Hermann Mattern Hermann Matern 17 Juni 1893 in Burg 24 Januar 1971 in Berlin war ein deutscher kommunistischer Politiker Fur die KPD war er unter anderem 1932 und 1933 Abgeordneter des Preussischen Landtages in der DDR war er Mitglied des Politburos des ZK der SED Vizeprasident der Volkskammer und leitete von 1948 bis 1971 die Zentrale Parteikontrollkommission Hermann Matern 1957 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Politischer Werdegang 1 2 Verhaftung Flucht Exil 1 3 Ruckkehr 2 Auszeichnungen und Ehrungen 3 Darstellung Materns in der bildenden Kunst der DDR 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPolitischer Werdegang Bearbeiten Als Sohn eines sozialdemokratischen Arbeiters absolvierte Matern nach dem Besuch der Volksschule von 1907 bis 1911 eine Ausbildung zum Gerber und war danach als Geselle auf Wanderschaft 1907 trat er der Sozialistischen Arbeiterjugend 1910 dem Deutschen Landarbeiterverband und 1911 der SPD bei 1914 trat er aus Protest gegen die Bewilligung der Kriegskredite aus der SPD aus Im Ersten Weltkrieg war er Soldat in Frankreich 1918 trat er der USPD bei und war Teilnehmer der Novemberrevolution und Mitglied des Arbeiter und Soldatenrates Hier wurde er zum Kommandanten des Wachregiments in Magdeburg gewahlt Von 1919 bis 1926 arbeitete er als Gerber in Burg wurde Mitglied der KPD und war KPD Vorsitzender in Burg Betriebsratsvorsitzender ehrenamtlicher Stadtrat und 1926 bis 1928 KPD Gewerkschaftssekretar Er gehorte dem Gauvorstand und der Reichstarifkommission des Deutschen Lederarbeiterverbandes an 1928 bis 1929 besuchte er die Internationale Lenin Schule in Moskau und war danach bis 1931 Politleiter der KPD in Magdeburg fur Magdeburg Anhalt und danach bis 1933 Politleiter des Bezirkes Ostpreussen 1932 und 1933 war er Abgeordneter des Preussischen Landtages Im Februar 1933 nahm er an der vom Zentralkomitee der KPD einberufenen Tagung im Sporthaus Ziegenhals bei Berlin teil Ab April 1933 leitete er die illegale Bezirksparteiorganisation Pommern Verhaftung Flucht Exil Bearbeiten Im Juli 1933 wurde er verhaftet Im September 1934 gelang ihm die Flucht aus dem Gefangnis Stettin Altdamm Er emigrierte in die Tschechoslowakei dann uber die Schweiz nach Frankreich Hier lernte er 1935 seine spatere Frau Jenny kennen die ihm ab da an folgte und ebenfalls Politikerin wurde Im Lutetia Kreis 1935 bis 1936 wirkte er mit am Versuch eine Volksfront gegen das NS Regime zu schaffen Seine Flucht fuhrte ihn weiter uber Belgien in die Niederlande nach Norwegen und schliesslich nach Schweden Im Fruhjahr 1941 siedelte er nach Moskau uber Er wurde Mitglied im Nationalkomitee Freies Deutschland Spater war er Lehrer der Zentralen Antifa Schule in Krasnogorsk Ruckkehr Bearbeiten nbsp Hermann Matern 1949Am 1 Mai 1945 kehrte Matern mit der Gruppe um Anton Ackermann nach Deutschland zuruck die unter dessen Leitung als Regionalgruppe in der Region Sachsen fur die KPD aktiv sein sollte neben der fur die gesamte sowjetische Besatzungszone vorgesehenen Gruppe Ulbricht Matern gehorte zu den Unterzeichnern des Programmatischen Aufrufs des ZK der KPD vom 11 Juni 1945 Bis 1946 war er erster Sekretar der Bezirksleitung Sachsen der KPD und nach der Zwangsvereinigung von SPD und KPD in der sowjetischen Besatzungszone von 1946 bis 1948 gemeinsam mit Karl Litke Vorsitzender des Landesverbandes Gross Berlin der SED Von 1946 bis 1950 war er Mitglied des Zentralsekretariats des Parteivorstandes ab 21 Oktober 1948 Vorsitzender der Zentralen Parteikontrollkommission ZPKK 1 und ab 1950 Mitglied des Politburos des ZK der SED Im Politburo gehorte die Steuerung der Abteilung Verkehr des Zentralkomitees zu seiner Zustandigkeit die fur die geheimen Verbindungen zur ab 1955 illegalen KPD in Westdeutschland spater zur DKP und fur die Finanzierung dieser Parteien verantwortlich war Als einer der fuhrenden Politiker beteiligte er sich an der marxistisch leninistischen Ausrichtung der SED nbsp Hermann Matern links und Max Reimann auf dem V Parteitag der SED 1958Als stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses fur den Abschluss eines Friedensvertrags mit Deutschland spatere Bezeichnung Friedensausschuss im Deutschen Volksrat wirkte er an dessen Formulierung mit Im Rahmen der Volkskongressbewegung nahm er an allen drei Deutschen Volkskongressen teil Ab 1949 war er Abgeordneter der Provisorischen Volkskammer Er leitete die Volkskammerdelegation zum Deutschen Bundestag die Wege zu einer gesamtdeutschen Verstandigung vorschlug Die Delegation wurde zwar am 19 September 1952 vom Bundestagsprasidenten Hermann Ehlers empfangen die Vorschlage wurden jedoch nicht beantwortet Von 1950 bis 1954 war Matern Vizeprasident der Volkskammer danach erster Stellvertreter des Prasidenten und von 1957 bis 1960 Vorsitzender des Standigen Ausschusses fur die ortlichen Vertretungen Er war Mitglied des Nationalen Verteidigungsrates der DDR Matern war ab 1963 Mitglied des Generalrates der FIR der Internationalen Foderation der Widerstandskampfer Er war von dem Fuhrungsanspruch der SED uberzeugt Auf der 7 Gesamtdeutschen Arbeiterkonferenz 1958 in Leipzig sagte er Die Staatsmacht in den Handen zu haben das ist eine grosse Sache Wir denken nie daran die Arbeiter und Bauernmacht wieder aufzugeben Bei uns lassen wir nicht zu dass jemand bei den Wahlen kandidiert der den Kapitalismus wieder aufbauen will Deshalb gibt es auch keine Opposition nach burgerlichen Vorstellungen Hermann Matern Neues Deutschland vom 18 Marz 1958 Materns Urne wurde in der Gedenkstatte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin Lichtenberg beigesetzt wo sich auch die Urne seiner Frau Jenny befindet Auszeichnungen und Ehrungen Bearbeiten nbsp Urnengrab auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin1953 und 1969 Karl Marx Orden 1955 Vaterlandischer Verdienstorden in Gold 1960 Orden Banner der Arbeit 1963 Ehrentitel Held der Arbeit 1965 Ehrenspange zum Vaterlandischen Verdienstorden in Gold 1967 Orden Stern der Volkerfreundschaft 1968 Leninorden UdSSR 1968 Orden des Vaterlandischen Krieges II Grades UdSSR Die Deutsche Post der DDR gab anlasslich seines 80 Geburtstages am 13 Juni 1973 eine Sondermarke in der Serie Personlichkeiten der deutschen Arbeiterbewegung heraus Das heute von der Walzwerk Burg GmbH betriebene Walzwerk der VEB Achsen Federn und Schmiedewerke Hermann Matern in Rosswein integriert im IFA Kombinat sowie das Transformatoren und Rontgenwerk TuR in Dresden fruher Koch amp Sterzel AG trugen den Namen Materns ebenso der VEB Bandstahlkombinat Hermann Matern in Eisenhuttenstadt und das Reichsbahn Ausbesserungswerk Cottbus jetzt DB Fahrzeuginstandhaltung Im erzgebirgischen Annaberg Buchholz trug eine Plattenbausiedlung Wohngebiet Hermann Matern seinen Namen Auch in Halberstadt wurde ein Plattenbauwohngebiet Hermann Matern Ring genannt Viele Strassen und Schulen trugen den Namen Hermann Materns Die Luisenstrasse in Berlin trug von 1971 bis 1991 seinen Namen Im sachsen anhaltischen Mockern im sachsischen Wilthen ebenso wie in den brandenburgischen Orten Neuruppin und Neuhardenberg sowie in Bergen auf Rugen gibt es immer noch nach ihm benannte Strassen In Magdeburg war die SED Bezirksparteischule und das Pionierhaus nach ihm benannt In seiner Geburtsstadt Burg gab es bis Anfang der 1990er Jahre ein Kreiskulturhaus mit dem Namen Hermann Matern Haus das nach einem Umbau jetzt Stadthalle Burg heisst Das davor befindliche Matern Denkmal wurde nach der Wende in der DDR entfernt Das Jagdfliegergeschwader 8 der Luftstreitkrafte der Nationalen Volksarmee LSK LV in Marxwalde trug seit 1972 seinen Namen ebenso die Fachschule des Ministeriums des Innern der DDR in Heyrothsberge Eine Gedenktafel an der Einfriedung von Schloss Wackerbarth erinnert noch heute an das Treffen sowjetischer Politiker und Militars Anastas Mikojan und Iwan Konew mit deutschen Politikern Hermann Matern Kurt Fischer und Rudolf Friedrichs im Mai 1945 Darstellung Materns in der bildenden Kunst der DDR BearbeitenEberhard Bachmann Hermann Matern Portratbuste Gips 1971 2 Paul Michaelis Hermann Matern Ol 130 95 cm 1969 3 Irina Zimmermann Rabinowicz Hermann Matern Ol 1952 4 Schriften BearbeitenBerlin und Deutschland Reden zu Problemen der Zeit Berlin 1947 1947 das Jahr grosster Entscheidungen Unsere Aufgaben im neuen Jahr Rede auf der Funktionarskonferenz der SED am 5 Januar 1947 Berlin 1947 Der Weg Frieden Freiheit Wohlstand Berlin 1948 Die Rolle Ernst Thalmanns bei der Schaffung der revolutionaren Massenpartei der Arbeiterklasse Referat a d Propagandistenkonferenz d Abteilung Propaganda beim ZK der SED am 14 und 15 Juli 1951 in Berlin Berlin 1951 Breite Entfaltung von Kritik und Selbstkritik Diskussionsbeitrag auf der 2 Parteikonferenz der SED Berlin 9 12 Juli 1952 Berlin 1952 Hrsg Weissbuch uber den Generalkriegsvertrag Leipzig 1952 Uber die Durchfuhrung des Beschlusses des ZK der SED Lehren aus dem Prozess gegen das Verschworerzentrum Slansky 13 Tagung des ZK der SED 13 14 Mai 1953 Berlin 1953 Die unerschutterliche Einheit und Geschlossenheit der Partei Quelle ihrer Macht und Siege Bericht der Zentralen Parteikontrollkommission auf dem IV Parteitag der SED vom 30 Marz bis 6 April 1954 Berlin 1954 Deutschland in der Periode der Weltwirtschaftskrise 1929 1933 Der Kampf der Kommunistischen Partei Deutschlands um die Aktionseinheit der Arbeiterklasse gegen die Gefahr des Faschismus und des Krieges Berlin 1956 Deutschland in der Periode der relativen Stabilisierung des Kapitalismus 1924 1929 Der Kampf des deutschen Proletariats unter Fuhrung der KPD gegen das Wiedererstarken des deutschen Imperialismus Berlin 1956 Erich Weinert Das Nationalkomitee Freies Deutschland 1943 1945 Bericht uber seine Tatigkeit und seine Auswirkung Mit einem Geleitwort von Hermann Matern Rutten amp Loening Berlin 1957 Aus dem Leben und Kampf der deutschen Arbeiterbewegung Dietz Berlin 1958 Der Parteitag der SPD und die Politik der SED zur Herstellung der Aktionseinheit der deutschen Arbeiterklasse im Kampf gegen die atomare Aufrustung und fur die Bildung einer Konfoderation beider deutschen Staaten Berlin 1958 Im Kampf fur Frieden Demokratie und Sozialismus Ausgewahlte Reden und Schriften Berlin 1963 Literatur BearbeitenNachruf in Neues Deutschland Berlin 25 Januar 1971 Michael F Scholz Matern Hermann In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Axel Thiem Matern Hermann In Guido Heinrich Gunter Schandera Hrsg Magdeburger Biographisches Lexikon 19 und 20 Jahrhundert Biographisches Lexikon fur die Landeshauptstadt Magdeburg und die Landkreise Bordekreis Jerichower Land Ohrekreis und Schonebeck Scriptum Magdeburg 2002 ISBN 3 933046 49 1 Artikel online Hermann Weber Matern Hermann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 367 Digitalisat Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hermann Matern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Hermann Matern im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Hermann Matern in der Sachsischen Bibliografie Hermann Matern im Munzinger Archiv abgerufen am 23 September 2020 Artikelanfang frei abrufbar Kurzbiografie beim Freundeskreis Ernst Thalmann Gedenkstatte Ziegenhals e V Nachlass BArch NY 4076Einzelnachweise Bearbeiten Kommunique der 14 Tagung In Neues Deutschland 22 Oktober 1948 S 1 Asmus Bachmann Steuerlein Hermann Matern Politiker 1971 abgerufen am 28 Januar 2023 Bildnis Hermann Matern Paul Michaelis Bildindex der Kunst amp Architektur Bildindex der Kunst amp Architektur Startseite Bildindex Abgerufen am 28 Januar 2023 Irina Unbekannter Fotograf Zimmermann Rabinowicz Portrat Hermann Matern 1952 abgerufen am 28 Januar 2023 VorgangerAmtNachfolger Vorsitzende der Zentralen Parteikontrollkommission der SED 1948 1971Erich MuckenbergerLandesvorsitzende der SED Berlin Karl Litke 1946 1948 ehem SPD Hermann Matern 1946 1948 ehem KPD Ernst Hoffmann 1948 1949 ehem SPD Hans Jendretzky 1948 1952 ehem KPD Normdaten Person GND 118578812 lobid OGND AKS LCCN n82004802 VIAF 27863582 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Matern HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker KPD SED MdVGEBURTSDATUM 17 Juni 1893GEBURTSORT BurgSTERBEDATUM 24 Januar 1971STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Matern amp oldid 237917066