www.wikidata.de-de.nina.az
Der Parteitag der SED war nach ihrem Statut das hochste Parteiorgan der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands 1 Beim Parteitag wurde das Zentralkomitee der SED bestimmt Die Parteitage fanden in Ost Berlin statt III Parteitag der SED 1950V Parteitag der SED in der Werner Seelenbinder Halle in Berlin 1958VII Parteitag der SED 1967VIII Parteitag der SED 1971Eroffnung des XI Parteitages 1986 im Palast der RepublikSED Sonderparteitag am 8 Dezember 1989 in der Dynamo Sporthalle in Berlin Hohenschonhausen Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Zwischen den Parteitagen 3 Liste der Parteitage 4 Veranstaltungsorte der Parteitage 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenDie Parteitage der SED waren von der Parteifuhrung in hohem Masse vorbereitet und inszeniert Sie sollten die Geschlossenheit der Partei demonstrieren und die Gesellschaft fur wirtschaftliche Entwicklungen mobilisieren 2 Die Delegierten des Parteitages wurden vom Zentralkomitee der SED ausgewahlt und eingeladen Man achtete darauf dass ein angemessener Anteil von Frauen und Jugendlichen sowie von vorbildlichen Arbeitern ausgewahlt wurde Die vom Zentralkomitee bestimmten Kandidaten wurden dann in lokalen Delegiertenkonferenzen vorgeblich gewahlt Alle Diskussionsbeitrage auf dem Parteitag mussten vorher dem Zentralkomitee zur Bestatigung vorgelegt werden Grussadressen der Blockparteien und Massenorganisationen waren Teil der Parteitagsregie Ausserdem gab es eine Kampfadresse der Genossen von den bewaffneten Organen sowie internationale Grussadressen der sozialistischen Bruderparteien deren Vorsitzende bzw Generalsekretare meist mit Delegationen im Prasidium vertreten waren Neben dem offiziellen Teil gab es lange Diskussionsbeitrage veroffentlicht im Neuen Deutschland sowie gemassigt kritische Diskussionen in den Arbeitskreisen wahrend des Parteitages Anlasslich des Parteitages gab es von den Genossen freiwillige Beitrage zur Planubererfullung bzw besonders wichtige Parteitagsprojekte Ein besonderes Kennzeichen jedes Parteitages war das pausenlose Mitschreiben der Delegierten obwohl alle offiziellen Reden am nachsten Tag im parteieigenen Zentralorgan Neues Deutschland seitenlang abgedruckt wurden Beifall wurde im Wortlaut genau verzeichnet beispielsweise langanhaltender sturmischer Beifall unterbrochen von Hochrufen auf Partei und Regierung der DDR Fur die Delegierten gab es als Parteitagsgeschenk meist eine vergoldete Uhr die ihren Trager als wichtige Personlichkeit in der DDR auswies Im April 1946 wurde auf dem Grundungsparteitag der SED ein jahrlicher Turnus der Parteitage festgelegt Der II Parteitag fand tatsachlich 1947 statt der dritte jedoch erst 1950 Danach wurden die Parteitage alle vier Jahre ausser zwischen dem V und VI Parteitag und ab 1971 alle 5 Jahre abgehalten synchron mit dem Funfjahresplan 2 Der letzte regulare Parteitag war der XI Parteitag 1986 Im Zuge zunehmender wirtschaftlicher Schwierigkeiten wurde 1989 verfugt den XII Parteitag von 1991 auf 1990 15 19 Mai vorzuverlegen Infolge der politischen Wende und friedlichen Revolution in der DDR 1989 fand er nicht mehr statt Stattdessen gab es am 8 und 9 Dezember 1989 einen Sonderparteitag der SED wo die SED sich zu ihrer neuen Rolle bekannte und den Namen SED PDS annahm Zwischen den Parteitagen BearbeitenIn der Zeit zwischen den Parteitagen fungierte das 1950 eingefuhrte Zentralkomitee als hochstes Organ der SED 1946 bis 1950 hiess dieses Gremium Parteivorstand und behandelte die jeweiligen Agenden in regelmassigen Plenartagungen 3 Die Anzahl der Tagungen zwischen den Parteitagen schwankte mitunter sehr stark Kam es etwa zwischen dem II und dem III Parteitag zu 27 Tagungen des Parteivorstandes so hielt das Zentralkomitee zwischen dem X und dem XI Parteitag nur mehr 12 Tagungen ab 4 Die Zahlung dieser Tagungen begann nach einem Parteitag jeweils von Neuem So stellte beispielsweise die 11 Tagung des ZK nach dem VI Parteitag von 15 bis 18 Dezember 1965 eine Zasur in der inneren Entwicklung der DDR dar der ursprunglich fur Wirtschaftsthemen konzipierte Gipfel entwickelte sich zu einer Kahlschlag Diskussion uber die Jugend und Kulturpolitik Am 18 Oktober 1989 beriet die 9 Tagung des ZK nach dem XI Parteitag uber die Zusammensetzung des Politburos wobei u a auch die tags zuvor im Politburo beschlossene Entbindung des Genossen Honecker von seiner Funktion als Generalsekretar und Wahl von Egon Krenz zum Generalsekretar umgesetzt wurde Beruhmtheit erlangte schliesslich auch die darauf folgende 10 Tagung des ZK nach dem XI Parteitag welche von 8 bis 10 November 1989 stattfand In der nach dem zweiten Sitzungstag am 9 November 1989 angesetzten Pressekonferenz verkundete Gunter Schabowski jene Reiseregelung welche zum Offnen der DDR Grenzen fuhrte Liste der Parteitage BearbeitenZeitraum InhalteI Parteitag 21 22 April 1946 Grundungsparteitag Vereinigung von KPD und SPD14 Tagungen des Parteivorstandes zwischen dem I und dem II ParteitagII Parteitag 20 24 September 1947 Im Auftrag Stalins spricht Michail Suslow als Vertreter des ZK der KPdSU auf dem Parteitag der SED 27 Tagungen des Parteivorstandes zwischen dem II und dem III ParteitagIII Parteitag 20 24 Juli 1950 Einfuhrung eines Zentralkomitees anstelle des Parteivorstandes wirtschaftliche Konzentration auf die Schwerindustrie Beschluss zum Bau des EKO Stahl Abriss des Berliner Schlosses18 Tagungen des Zentralkomitees zwischen dem III und dem IV ParteitagIV Parteitag 30 Marz 6 April 195419 Tagungen des Zentralkomitees zwischen dem IV und dem V ParteitagV Parteitag 10 16 Juli 1958 Postulat der Zehn Gebote der sozialistischen Moral und Ethik18 Tagungen des Zentralkomitees zwischen dem V und dem VI ParteitagVI Parteitag 15 21 Januar 1963 Neues Okonomisches System NOS zur Planung und Leitung der Volkswirtschaft wird beschlossen Vorgesehen war die Dezentralisierung der Fuhrungs und Planungsinstanzen und mehr Eigenverantwortlichkeit der Betriebe 15 Tagungen des Zentralkomitees zwischen dem VI und dem VII ParteitagVII Parteitag 17 22 April 196717 Tagungen des Zentralkomitees zwischen dem VII und dem VIII ParteitagVIII Parteitag 15 19 Juni 1971 Ara Generalsekretar Erich Honecker Zu einem der Hohepunkte am Eroffnungstag gestaltet sich die im Originalton ubertragene Grussbotschaft der Saljut 1 Besatzung an den Parteitag Einheit von Wirtschafts und Sozialpolitik wird beschlossen 18 Tagungen des Zentralkomitees zwischen dem VIII und dem IX ParteitagIX Parteitag 18 22 Mai 1976 Annahme eines neuen Programms und Parteistatuts Wiedereinfuhrung des Titels Generalsekretar des ZK anstatt der seit 1953 gultigen Bezeichnung Erster Sekretar des ZK 5 14 Tagungen des Zentralkomitees zwischen dem IX und dem X ParteitagX Parteitag 11 16 April 1981 2700 Delegierte bestatigen das Zentralkomitee und Erich Honecker einstimmig als Generalsekretar Das Politburo wird von 19 auf 17 Mitglieder verkleinert Beschluss des Funfjahrplans bis 1985 mit dem Ziel eines Wirtschaftswachstums um 28 bis 30 Prozent 6 12 Tagungen des Zentralkomitees zwischen dem X und dem XI ParteitagXI Parteitag 17 21 April 1986 Der Generalsekretar des ZK der KPdSU Michail Gorbatschow spricht auf dem Parteitag der SED 12 Tagungen des Zentralkomitees zwischen dem XI und dem SonderparteitagSonderparteitag SED PDS 8 9 und 16 17 Dezember 1989 Nach kontroverser Debatte Vorschlagen und Gegenvorschlagen zu Personen und zum Wahlmodus billigen die Delegierten die Zusammensetzung der Redaktionskommission der Antragskommission und der Wahlkommission des Parteitages der SED Wahl des neuen Vorsitzenden der SED Gregor Gysi Umbenennung der Partei in Sozialistische Einheitspartei Deutschlands Partei des Demokratischen Sozialismus Zu Parteitagen nach der Umbenennung 1989 siehe die Liste der Parteitage der PDS und der Linkspartei bis 2007 Veranstaltungsorte der Parteitage Bearbeiten1946 1947 Admiralspalast 1950 1971 Werner Seelenbinder Halle 1976 1986 Palast der Republik 1989 Dynamo SporthalleWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Parteitag der SED Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Thomas Ammer Die Machthierarchie der SED In Die Enquete Kommission Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED Diktatur in Deutschland im Deutschen Bundestag Nomos Baden Baden 1995 ISBN 3 518 09168 9 S 825 826 enquete online de PDF 203 kB a b Walter Volkel Die SED In Gunter Erbe Gert Joachim Glaessner Hrsg Politik Wirtschaft und Gesellschaft in der DDR Studientexte fur die politische Bildung 2 Auflage Westdeutscher Verlag Opladen 1980 ISBN 3 531 11486 7 S 90 111 hier S 104 Marc Strassenburg Archivgut der SED und des FDGB Fuhrungsgremien Abgerufen am 2 August 2017 Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv Tagungen des ZK der SED Bibliographisches Institut Hrsg Meyers Jahreslexikon 1975 76 Was war wichtig 1 7 1975 30 6 1976 Meyers Lexikonverlag Mannheim 1976 ISBN 3 411 01365 6 S 44 Richtschnur des Handelns aller Kommunisten der DDR Direktive fur unseren neuen Funfjahrplan wird beraten In Neues Deutschland 15 April 1981 S 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Parteitag der SED amp oldid 238109528