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Iwan Stepanowitsch Konew russisch Iva n Stepa novich Ko nev wissenschaftliche Transliteration Ivan Stepanovic Konev in der Sekundarliteratur teilweise Konjew 16 Dezemberjul 28 Dezember 1897greg in Lodeino Gouvernement Wologda Russisches Kaiserreich heute Oblast Kirow Russland 21 Mai 1973 in Moskau war ein sowjetischer General im Zweiten Weltkrieg ab dem 20 Februar 1944 Marschall der Sowjetunion 1 Konew als Marschall der Sowjetunion 1945 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhe Militarkarriere 1 2 Im Deutsch Sowjetischen Krieg 1 3 Nach 1945 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKonew stammte aus einer bauerlichen Familie und wuchs in dem Dorf Lodeino in der Provinz Wologda bei Podossinowez in der heutigen Oblast Kirow im Nordwesten Russlands auf Sein Vater Stepan Iwanowitsch heiratete im Februar 1897 Jewdokija Stepanowna Mergassowa Bei der Geburt der Tochter Mascha starb sie 1899 diese Tragodie beraubte den zweijahrigen Iwan seiner Mutter Alle Sorgen um die Erziehung des Kindes fielen danach auf die Tante Klawdija Stepan Iwanowitsch heiratete in zweiter Ehe Praskowja Iwanowna aber sie konnte Iwans eigene Mutter nicht ersetzen Bereits mit sechs Jahren half Iwan Stepanowitsch seinem altesten Bruder so weit wie moglich bei den schweren Landarbeiten Er absolvierte die zweijahrige Semstwo Schule und 1910 die vierjahrige Nikolajewsker Puschemskojer Schule im Dorf Schtschetkino Konew hatte nur eine sporadische Schulbildung und arbeitete ab seinem 15 Lebensjahr als Saisonarbeiter in Sagewerken in Podossinowez und Archangelsk 2 Fruhe Militarkarriere Bearbeiten Konew meldete sich im Ersten Weltkrieg ab 1916 als Kriegsfreiwilliger und diente als Unteroffizier eines Artillerieregiments an der Front in Galizien Nach der Oktoberrevolution 1917 diente er bei der Roten Armee wurde Mitglied der KPdSU und Kommissar des Kreises Nikolsk Wahrend des Burgerkriegs von 1918 bis 1920 war er zunachst Kommissar eines Panzerzuges spater dann einer Schutzenbrigade Konew kampfte in der Fernostarmee gegen die Truppen des weissen Befehlshabers Koltschak sowie 1921 bei der Niederschlagung des Kronstadter Matrosenaufstandes Von 1926 bis 1928 war er Kommandeur des 50 Schutzen Regiments der 17 Schutzen Division in Nischni Nowgorod Von Januar bis Marz 1930 befand er sich in Moskau und ubernahm dann die stellvertretende Fuhrung der 17 Schutzen Division 1934 absolvierte er die Frunse Militarakademie und wurde dann Politkommissar der 37 Schutzen Division im Militarbezirk Belorus Im Jahr 1936 war er Befehlshaber der zweiten Schutzendivision von Belorus Er wurde dann als Militarberater in die Mongolei entsandt und fuhrte im Fruhjahr 1938 das dort formierte selbstandige 57 Schutzenkorps Von Juli 1938 bis Juni kommandierte er die 2 Rotbanner Armee im Militarbezirk Fernost Seit Juni 1940 hatte er befordert zum Generalleutnant das Kommando uber den Trans Baikal Militarbezirk und ab Januar 1941 uber den Nordkaukasus Militarbezirk erhalten Im Deutsch Sowjetischen Krieg Bearbeiten Kurz vor Beginn des deutschen Angriffs auf die Sowjetunion hatte Konew am 13 Juni 1941 das Kommando der neu aufgestellten 19 Armee ubernommen welche im Juli von der Sudwestfront zur Westfront verschoben wurde Im August und September zeichnete er sich in der Kesselschlacht bei Smolensk aus und fuhrte starke Gegenangriffe auf Duchowschtschina durch Am 11 September 1941 wurde er zum Generaloberst befordert und als Nachfolger Timoschenkos zum Oberbefehlshaber der Westfront ernannt Danach nahm er ab dem 17 Oktober 1941 als Oberbefehlshaber der Kalininer Front an den entscheidenden Operationen in der Schlacht um Moskau teil Von September 1942 bis Marz 1943 war Konew erneut Befehlshaber der Westfront ab Marz 1943 kommandierte er kurzfristig die Nordwestfront In der Schlacht am Kursker Bogen im Juli 1943 befehligte er die Steppenfront die als strategische Reserve gegen die deutsche 4 Panzerarmee am sudlichen Frontabschnitt u a bei Prochorowka zum Einsatz kam Im August 1943 wurde er Armeegeneral Seine Front wurde im Oktober 1943 in 2 Ukrainische Front umbenannt und wurde wahrend der Dnjepr Karpaten Operation gegen Kirowograd angesetzt das Konews Truppen am 8 Januar 1944 befreien konnten nbsp Konew in Prag 1945Konew wurde im Februar 1944 zum Marschall der Sowjetunion befordert Er ubernahm im Mai 1944 als Kommandeur die 1 Ukrainische Front die in der Lwiw Sandomierz Operation am 27 Juli 1944 Lwiw eroberte und am 29 Juli die Weichsel erreichte Aus dem dort gewonnenen Bruckenkopf bei Baranow traten ihre Truppen am 12 Januar 1945 zur Grossoffensive an nahmen eine Woche spater Krakau und kontrollierten Ende Februar 1945 ganz Schlesien Bekannt wurde Konew vor allem durch die Befreiung der letzten Insassen des Konzentrationslagers Auschwitz am 27 Januar 1945 Am 16 April 1945 eroffnete Konew die Schlacht um Berlin die letztlich jedoch von seinem Rivalen in der Hinsicht dass beide die feindliche Hauptstadt erobern wollten Marschall Schukow geschlagen wurde Bei Torgau traf er mit seinen Truppen am 25 April das erste Mal auf US Truppen Danach befehligte er seine Verbande in Richtung Bohmen wo sie am 9 Mai 1945 Prag besetzten Konew marschierte unter grossem Jubel der Bevolkerung in Prag ein Obwohl die Ubernahme der bereits freien Stadt kampflos erfolgte ging er als Befreier in die offizielle tschechoslowakische Geschichtsschreibung ein Zu diesem Zeitpunkt blieb der Offentlichkeit allerdings verborgen dass Konew im Zusammenhang mit der Befreiung fur zahlreiche Kriegsverbrechen verantwortlich war und zwar nicht nur an Deutschen sondern auch an Tschechen So liess er unter anderem am ersten Tag des Friedens trotz des Waffenstillstands auf dem Ruckweg befindliche Wehrmachtseinheiten beschiessen und befahl die Bombardierung mehrerer tschechischer Stadte In der Folgezeit veranlasste Konew die Verschleppung von mehr als zehntausend Tschechen durch die SMERSch in Straf und Arbeitslager 2 Unter ihnen befanden sich tschechoslowakische Burger mit ehemaliger russischer Staatsburgerschaft die seit der bolschewistischen Revolution 1917 in der Tschechoslowakei im Exil gewesen waren darunter der ehemalige zaristische Offizier und spatere tschechoslowakische General Sergej Vojcechovsky 3 Diese Vorgange wurden jedoch erst im Gefolge des Zerfalls der Sowjetunion bekannt worauf das vormals sorgsam gepflegte positive Bild Konews ernsthafte Risse bekam und seine Person zunehmend kritischer beurteilt wurde 3 Nach 1945 Bearbeiten Die ersten beiden Nachkriegsjahre hatte er den Oberbefehl der zentralen Gruppe der sowjetischen Landstreitkrafte in Osterreich und Ungarn inne die folgenden 10 Jahre den uber alle sowjetischen Landstreitkrafte 1955 bis 1960 war er Oberkommandierender der Streitkrafte des Warschauer Vertrages und Stellvertreter des sowjetischen Verteidigungsministers In dieser Funktion liess er den Volksaufstand in Ungarn niederschlagen 4 Auf dem Hohepunkt der Berlinkrise 1961 und 1962 war Konew Oberkommandierender der Gruppe der Sowjetischen Streitkrafte in Deutschland Die Schliessung der Grenzen der DDR zu den Westsektoren Berlins die dem Beginn des Mauerbaus unmittelbar vorausging wurde von ihm und seinen Streitkraften militarisch kontrolliert 2 5 1963 wurde er zum Chefinspektor des Verteidigungsministeriums ernannt nbsp Urnengrab von KonewKonew war Mitglied des Obersten Sowjets und gehorte dem Zentralkomitee der KPdSU an Er war zweimal verheiratet und hatte aus den beiden Ehen insgesamt drei Kinder einen Sohn und zwei Tochter darunter Natalija Konewa 1947 Leiterin der russischen Behorde fur Kriegsdenkmaler Ehrungen BearbeitenNach seinem Tod 1973 wurde Konews Urne in der Kremlmauer in Moskau beigesetzt Zweimal 1944 1945 erhielt er die Auszeichnung Held der Sowjetunion Um die 50 weitere Orden wurden ihm verliehen Er wurde Ehrenburger von Bălți Kirowograd und Twer sowie von Ost Berlin 1965 1992 Seinen Namen erhielten die Hohere Militarische Kommandoschule des Verteidigungsministeriums von Kasachstan in Alma Ata uber 20 Strassen in Russland Ukraine Republik Moldau und Tschechien ein Schiff der Marine der Sowjetunion nbsp Konew Statue in Prag 2020 entferntEine 1980 zur Zeit der sogenannten Normalisierung in der Tschechoslowakei errichtete Statue Konews in Prag war jahrelang immer wieder Ziel von Vandalismus Die Beschmierungen in roter Farbe wiesen auf Konews unruhmliche Rolle in der Nachkriegszeit hin Die zustandige Verwaltung des Bezirks Prag 6 unterliess zunachst die Sauberung der Statue verhullte sie schliesslich und sperrte den Standort ab Der Bezirksburgermeister schlug vor die Statue auf dem Gebiet der russischen Botschaft aufzustellen Jiri Ovcacek der Sprecher des tschechischen Staatsprasidenten Milos Zeman nannte die Absperrung absurd und erinnerte an die Verdienste die Konew sich erworben habe Konews Tochter Natalija Konewa forderte in ihrer Funktion als Leiterin der russischen Behorde fur Kriegsdenkmaler die Statue zum Schutz vor weiterem Vandalismus nach Russland zu bringen Der Rat des Stadtbezirkes hatte inzwischen beschlossen die Statue einem Museum zu ubergeben und an dessen Stelle ein Mahnmal fur alle Befreier Prags zu errichten Prasident Milos Zeman bezeichnete diese Entscheidung als Schande da das Denkmal auch fur die sowjetischen Soldaten stunde die bei der Befreiung Prags und der Tschechoslowakei ihr Leben verloren hatten 6 Trotzdem wurde Konews Statue am 3 April 2020 entfernt 7 und in einem Depot eingelagert Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu forderte daraufhin die fur die Entfernung des Denkmals verantwortlichen Amtstrager strafrechtlich verfolgen zu lassen 8 Das tschechische Aussenministerium lehnte die Forderung nach Verfolgung gewahlter politischer Vertreter durch einen fremden Staat als unzulassig ab 9 Ab 27 29 April 2020 wurden vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung um die Statue tschechische Behorden drei Politiker unter Polizeischutz gestellt weil es mutmasslich russische Mordplane gegen sie geben solle Es waren dies Ondrej Kolar Burgermeister des 6 Prager Bezirks Zdenek Hrib Prager Oberburgermeister und Pavel Novotny Burgermeister eines weiteren Prager Bezirks 10 2023 wurde die Umbenennung der Konevova Strasse im Stadtteil Zizkov beschlossen Die Strasse wird ab dem 1 Oktober 2023 kunftig den Namen von Karel Hartig tragen dem ersten Burgermeister des Stadtteils 11 Eine Gedenktafel an der Einfriedung von Schloss Wackerbarth erinnert noch heute an das Treffen sowjetischer Militars Anastas I Mikojan und Iwan S Konew mit antifaschistischen deutschen Politikern Hermann Matern Kurt Fischer und Rudolf Friedrichs vom 8 Mai 1945 Eine Uniform Konews ist Exponat im Museum zum Kessel von Korsun Literatur BearbeitenSchriften in deutscher Ubersetzung Das Jahr funfundvierzig Deutsch von Arno Specht Militarverlag der Deutschen Demokratischen Republik Memoirenreihe Berlin 1989 ISBN 3 327 00826 4 Zuerst 1969 Sorok pjatyj dt Aufzeichnungen eines Frontoberbefehlshabers 1943 44 Militarverlag der Deutschen Demokratischen Republik Memoirenreihe Berlin 1978 Zapiski komandujuscego frontom 1943 1944 dt Sekundarliteratur Janusz Piekalkiewicz Unternehmen Zitadelle Pawlak Verlag 1989 ISBN 3 88199 579 X Wladislaw Hedeler Konew Iwan Stepanowitsch In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Iwan Stepanowitsch Konew Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Iwan Stepanowitsch Konew im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Iwan Stepanowitsch Konew auf ddr wissen de Iwan Stepanowitsch Konew auf warheroes ru russisch Zeitungsartikel uber Ivan S Konev in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Ukaz Prezidiuma Verhovnogo Soveta SSSR O prisvoenii generalu armii Konevu I S voennogo zvaniya marshala Sovetskogo Soyuza ot 20 fevralya 1944 goda Vedomosti Verhovnogo Soveta Soyuza Sovetskih Socialisticheskih Respublik gazeta 1944 29 fevralya 12 272 S 1 a b c Ein umstrittener Held der Sowjetunion Prager Zeitung 1 Juni 2016 a b Vladimir Bystrov Unosy ceskoslovenskych obcanu do Sovetskeho Svazu v letech 1945 1955 Edition Svedectvi hrsg vom Urad dokumentace a vysetrovani zlocinu komunismu UDV eine Einrichtung des Innenministeriums der Tschechischen Republik Prag 2003 343 Seiten ISBN 80 7312 027 5 online auf szcpv org insbes Seite 55ff sowie die entsprechenden Fussnoten ab S 68 Winfried Heinemann Das internationale Krisenjahr 1956 Polen Ungarn Suez Munchen 2009 S 311 Manfred Wilke Arbeiten Sie einen Plan zur Grenzordnung zwischen beiden Teilen Berlins aus Interview mit Generaloberst Anatolij Grigorjewitsch Mereschko Bundeszentrale fur politische Bildung 4 Februar 2011 Der Neue Mahnruf 73 Jahrgang 4 Quartal 2019 S 6 Sechster Prager Stadtbezirk lasst Denkmal fur umstrittenen Sowjetmarschall entfernen Radio Praha International 3 April 2020 Statuenstreit zwischen Tschechien und Russland ORF 10 April 2020 Ministerstvo zahranici Stihani ceske samospravy Ruskem kvuli sose Koneva je nepripustne In CT24 10 April 2020 abgerufen am 11 April 2020 tschechisch Tschechien Angebliche Mordplane wegen sowjetischer Statue orf 29 April 2020 abgerufen am 29 April 2020 Prazska Konevova ulice se prejmenuje na Hartigovu Pet tisic lidi ceka vymena dokladu Aktualne cz 19 Juni 2023 abgerufen am 19 Juni 2023 tschechisch Marschalle der Sowjetunion und Admirale der Flotte der Sowjetunion Marschalle der SowjetunionBlucher Budjonny Jegorow Tuchatschewski Woroschilow Kulik Schaposchnikow Timoschenko Schukow Wassilewski Stalin spater Generalissimus Konew Goworow Rokossowski Malinowski Tolbuchin Merezkow Beria Sokolowski Bulganin Baghramjan Birjusow Gretschko Jerjomenko Moskalenko Tschuikow Sacharow Golikow Krylow Jakubowski Batizki Koschewoi Breschnew Ustinow Kulikow Ogarkow Sokolow Achromejew Kurkotkin Petrow Jasow Admirale der Flotte der SowjetunionKusnezow Issakow Gorschkow VorgangerAmtNachfolger Sowjetischer Hochkommissar in Osterreich 1945 1946Wladimir W KurassowNormdaten Person GND 118565028 lobid OGND AKS LCCN n83001006 VIAF 113994132 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Konew Iwan StepanowitschALTERNATIVNAMEN Konev Ivan Stepanovich russisch KURZBESCHREIBUNG sowjetischer MarschallGEBURTSDATUM 28 Dezember 1897GEBURTSORT LodeinoSTERBEDATUM 21 Mai 1973STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Iwan Stepanowitsch Konew amp oldid 236937274