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Sergej Nikolajevic Vojcechovsky russisch Sergej Nikolaevich Vojcehovskij Sergei Nikolajewitsch Woizechowski 16 Oktoberjul 28 Oktober 1883greg in Witebsk Russisches Kaiserreich heute Belarus 7 April 1951 a im Arbeitslager OserLag bei Taischet Oblast Irkutsk Russische SFSR Sowjetunion war ein russischer Offizier und einer der Kommandeure der Weissen Armee in Sibirien die im Russischen Burgerkrieg gegen die Herrschaft der Bolschewiki kampfte nach der Emigration ein tschechoslowakischer Soldat Mitglied der Tschechoslowakischen Legionen Armeegeneral in der Tschechoslowakei sowie als fuhrender Initiator der Widerstandsgruppe Obrana naroda eine Personlichkeit des tschechoslowakischen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus Er starb in einem sowjetischen Gulag Arbeitslager Sergej Vojcechovsky 1938 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Militarische Karriere 3 Auszeichnungen 4 Anmerkungen 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenVojcechovsky entstammte einer russischen Adelsfamilie mit polnischen Vorfahren polnisch Wojciechowski Nach dem Realgymnasium in Welikije Luki widmete er sich dem Studium an verschiedenen militarischen Ausbildungsstatten diente in Moskau St Petersburg und Charkow und nahm 1905 am Russisch Japanischen Krieg teil Danach besuchte er weitere militarische Akademien fur Offiziere 1 2 1909 heiratete er Margarita Wiktorowna Woizechowskaja geborene Temnikowa 1888 1965 3 die Tochter vom Generalleutnant der Kaiserlich Russischen Armee Wiktor Leontjewitsch Temnikow 1856 1944 Militarische Karriere BearbeitenMit Beginn des Ersten Weltkrieges kam er an die Front Er erhielt fur seine Tapferkeit einige Auszeichnungen Er wurde den Tschechoslowakischen Legionen zugeteilt die eine strenge Neutralitat wahren und sich zuruckziehen wollten und im September 1917 wurde er zum Stabschef der tschechoslowakischen Schutzendivision 2 3 4 Besondere Verdienste zeigte er in den Schlachten um Tscheljabinsk nach dem sogenannten Zwischenfall von Tscheljabinsk vom 14 Mai 1918 Nachdem ein tschechoslowakischer Soldat ums Leben kam und dies zu Protesten fuhrte ordnete der neue sowjetrussische Kriegskommissar Leo Trotzki die Entwaffnung der Legion und den Abmarsch aus Russland an Daraufhin kam es zum Aufstand und die Legion eroberte unter Vojcechovskys Befehl zweimal Tscheljabinsk und setzte ihren Marsch auf der transsibirischen Magistrale fort die Neutralitat wurde aufgegeben zugunsten der Unterstutzung der Weissen Bewegung was auch Vojcechovsky spater praktizierte 5 6 7 1921 reiste er in die Tschechoslowakei ein nachdem er kurze Zeit in Istanbul verbracht hatte wohin er und seine Truppen Ende 1920 evakuiert worden waren 4 Er trat am 1 Mai 1921 in die Armee mit dem Dienstgradgruppe eines Generals ein und erhielt die tschechoslowakische Staatsangehorigkeit 1936 wurde er zum Armeegeneral befordert 3 4 Wahrend der Krise die nach dem Unterzeichnen des Munchner Abkommens eintrat befehligte Vojcechovsky die I Armee ab September 1938 und vertrat entschieden die Auffassung dass die Armee der Entscheidung der Politiker zur Kapitulation nicht folgen sollte sondern sich dagegen stellen muss Eine Sendung des tschechischen Rundfunks ubernahm 2014 eine seiner Aussagen aus der Zeit von 1939 zum Titel einer Sendung Uber die Staatsgrenzen diskutiert man nicht die Staatsgrenzen werden verteidigt 2 Am 1 April 1939 kurz nach der Errichtung des Protektorats Bohmen und Mahren wurde Vojcechovsky pensioniert und initiierte mit anderen Generalen wie Josef Bily oder Sergej Ingr Gesprache die zur Grundung der Widerstandsorganisation Obrana naroda fuhrten Er selber beteiligte sich jedoch an der Tatigkeit nicht aktiv weil er unter der Aufsicht der Gestapo stand 4 8 Nach der Befreiung der Tschechoslowakei am 9 Mai 1945 wurde Sergej Vojcechovsky am 12 Mai 1945 durch ein Kommando des NKWD verhaftet und in die Sowjetunion verschleppt obwohl er tschechoslowakischer Staatsburger war 4 Die Aktion wurde durch ein zum NKWD gehoriges Kommando des militarischen Nachrichtendienstes SMERSch durchgefuhrt Wie die dem tschechischen Innenministerium angegliederte Behorde fur Dokumentation und Untersuchung der Verbrechen des Kommunismus UDV nach Auswertung vieler interner Dokumente in einer Veroffentlichung nachweist wurden zeitgleich viele Personen in sowjetische Lager verschleppt allein zwischen dem 11 Mai 1945 und 31 Mai 1945 wurden mindestens 100 Personen durch SMERSch entfuhrt darunter viele russische Emigranten die jedoch in den meisten Fallen wie Vojcechovsky die tschechoslowakische Staatsangehorigkeit besassen 9 Zusammen mit Sergej Vojcechovsky wurde auch sein Sohn Jiri Vojcechovsky Leutnant der tschechoslowakischen Armee verhaftet und zuerst nach Moskau gebracht wo er im September 1945 zu 10 Jahren Arbeitslager verurteilt wurde Nach kurzen Zwischenstationen in Lefortowo Gefangnis und Butyrka Gefannis in Moskau wurde Vojcechovsky in das Besserungsarbeitslager ITL UnschLag bei Gorki uberfuhrt wo er drei Jahre verbrachte und dann weiter in das Sonderlager OserLag bei Taischet in Sibirien wo er am 25 Mai 1949 ankam Hier starb Sergej Vojcechovsky am 4 oder 7 Mai 1951 Als Todesursache wurde von den sowjetischen Stellen Tuberkulose und Altersschwache angegeben die allerdings in den meisten Fallen diagnostiziert wurde sodass man die genaue Todesursache nicht unbedingt kennt Vojcechovskys Grab befindet sich angeblich beim Lagerkrankenhaus 2 10 3 Spater wurde kritisiert dass die damalige burgerliche Regierung unter Prasident Benes keine diplomatischen Initiativen gegen die Inhaftierung des Generals Vojcechovsky wie auch gegen die Inhaftierungen weiterer tschechoslowakischer Staatsangehoriger unternommen hatte die sich vor ihrer Emigration aus der UdSSR gegen die Bolschewiki positionierten Die UDV Studie spricht in diesem Zusammenhang uber den starker werdenden Opportunismus der damaligen tschechoslowakischen Regierung der Sowjetunion gegenuber begunstigt durch das Bemuhen die Freundschaftsvertrage mit der Sowjetunion nicht zu gefahrden und durch die Tatsache dass einige darunter sehr wichtige Ressorts der Regierung wie das Innenministerium usw von Vertretern der KPTsch gefuhrt wurden Trotz der Apelle von Familienangehorigen der Verschleppten wurden keine ernsthaften Schritte unternommen vereinzelte Anfragen in Moskau nicht beantwortet 4 2 11 Am 28 Oktober 1997 erhielt Sergej Vojcechovsky vom damaligen Prasidenten der Tschechischen Republik Vaclav Havel postum den Orden des Weissen Lowen I Klasse 12 Auszeichnungen BearbeitenSergej Vojcechovsky erhielt folgende Auszeichnungen Auszug 3 13 1912 Sankt Stanislaus Orden III Klasse 1914 Russischer Orden der Heiligen Anna IV Klasse 1915 Sankt Stanislaus Orden II Klasse 1915 Russischer Orden der Heiligen Anna II Klasse 1916 Orden des Heiligen Wladimir IV Klasse 1919 Russischer Orden des Heiligen Georg III Klasse 1923 Tschechoslowakisches Kriegskreuz 1914 1918 1926 Ehrenlegion IV Klasse 1928 St Sava Orden II Klasse 1929 Ehrenlegion III Klasse 1930 St Sava Orden I Klasse 1937 Orden der Krone von Jugoslawien I Klasse 1937 Stern von Rumanien I Klasse 1997 Orden des Weissen Lowen I Klasse in memoriam Anmerkungen Bearbeitena Ausser dem 7 April 1951 ist in einigen Quellen auch der 4 April 1951 als der Todestag zu finden vgl beispielsweise Material des Verteidigungsministeriums VHU 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b Armadni general Sergej Vojcechovsky a ministr obrany Bohumir Bradac na manevrech Veroffentlichung des Vojensky historicky ustav VHU Militarhistorisches Institut des Verteidigungsministeriums der Tschechischen Republik online auf vhu cz a b c d e Pavel Hlavaty Sergej Vojcechovsky O hranicich se nediskutuje Hranice se brani Bericht des Tschechischen Rundfunks vom 30 Oktober 2014 Serial Portrety online auf www rozhlas cz a b c d e Sergej Nikolajevic Vojcechovskij Lebenslauf Enzyklopadie der Stadt Brunn online auf encyklopedie brna cz a b c d e f Prehled popravenych umucenych a padlych ceskoslovenskych generalu Stichwort armadni general Sergej Nikolajevic VOJCECHOVSKY Biographie online auf codyprint cz New memorial to Czechoslovak legionaries divides Russian city Tageszeitung Lidovky Onlineversion 7 Marz 2013 online auf ceskapozice lidovky cz Tomas Jakl Incident ze ktereho vzesel boj legii se sovetskou moci Veroffentlichung des Vojensky historicky ustav VHU Militarhistorisches Institut des Verteidigungsministeriums der Tschechischen Republik online auf vhu cz Pavel J Kuthan CELJABINSKY INCIDENT Portal Pamatnik Cs legii Online auf pamatnik valka cz Memento vom 29 Mai 2016 im Internet Archive Jindrich Marek Horkost kronik a zradu evropskych politiku nahradilo muzne sebeobetovani Veroffentlichung des Vojensky historicky ustav VHU Militarhistorisches Institut des Verteidigungsministeriums der Tschechischen Republik online auf vhu cz Vladimir Bystrov Unosy ceskoslovenskych obcanu do Sovetskeho Svazu v letech 1945 1955 Edition Svedectvi hrsg vom Urad dokumentace a vysetrovani zlocinu komunismu UDV eine Einrichtung des Innenministeriums der Tschechischen Republik Prag 2003 343 Seiten ISBN 80 7312 027 5 online auf szcpv org insbes Seite 55ff sowie die entsprechenden Fussnoten ab S 68 Andrej Halada Osudy legionaru v dobach druhe svetove valky i te studene Veroffentlichung des Vojensky historicky ustav VHU Militarhistorisches Institut des Verteidigungsministeriums der Tschechischen Republik online auf vhu cz Vladimir Bystrov Unosy ceskoslovenskych obcanu do Sovetskeho Svazu v letech 1945 1955 Edition Svedectvi hrsg vom Urad dokumentace a vysetrovani zlocinu komunismu UDV eine Einrichtung des Innenministeriums der Tschechischen Republik Prag 2003 343 Seiten ISBN 80 7312 027 5 online auf szcpv org vgl hierzu insbesondere das deutsche Resume Seite 338ff Seznam vyznamenanych Portal des Prasidenten der Tschechischen Republik online auf hrad cz Vojcechovsky Sergej armadni general Army General Zusammenstellung nach Material des Zentralen Militararchivs Vojensky ustredni archiv online auf forum valka cz Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sergej Vojcechovsky Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur und andere Medien von und uber Sergej Vojcechovsky im Katalog der Nationalbibliothek der Tschechischen Republik Normdaten Person GND 140025154 lobid OGND AKS LCCN no2008004646 VIAF 63805296 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vojcechovsky SergejALTERNATIVNAMEN Vojcechovsky Sergej Nikolajevic Vojcechovskij Sergej Nikolajevic Vojcehovskij Sergej Nikolaevich Woizechowski Sergei Nikolajewitsch russisch KURZBESCHREIBUNG tschechoslowakischer Legionar und GeneralGEBURTSDATUM 28 Oktober 1883GEBURTSORT Witebsk Russisches KaiserreichSTERBEDATUM 7 April 1951STERBEORT Arbeitslager OserLag bei Taischet Oblast Irkutsk Russische SFSR Sowjetunion Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sergej Vojcechovsky amp oldid 220853105