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Sergei Fjodorowitsch Achromejew russisch Sergej Fyodorovich Ahromeev englisch Sergei Feodorovich Akhromeev 5 Mai 1923 im Dorf Windrei bei Spassk Gouvernement Tambow heute Mordowien 24 August 1991 in Moskau war ein sowjetischer Militar und Marschall der Sowjetunion Zudem wurde ihm der Ehrentitel Held der Sowjetunion verliehen Marschall Sergei Fjodorowitsch Achromejew 1988 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Aufstieg 1 2 In fuhrender Stellung 1 3 Sympathie mit dem Augustputsch und Tod 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenAufstieg Bearbeiten Achromejew stammte aus einer tatarischen Bauernfamilie Er diente seit 1940 in der Roten Armee Nachdem er das erste Studienjahr am Leningrader Marineinstitut absolvierte hatte kampfte er im Sommer 1941 als junger Offizieranwarter wahrend des Zweiten Weltkriegs im eingeschlossenen Leningrad Im Jahre 1942 absolvierte er die Infanteriehochschule in Astrachan und 1945 die Infanteriehochschule in Stalingrad Von Oktober 1942 bis Februar 1943 war er Kommandeur eines Zuges der Marineinfanterie anschliessend Adjutant bzw Chef des Bataillonsstabes Ab Juli 1944 war er Kommandeur eines Bataillons von Schutzen einer Artilleriebrigade Er kampfte wahrend des Grossen Vaterlandischen Krieges an der Leningrader Stalingrader der Sudfront und der 4 Ukrainischen Front zuletzt bei Berlin 1943 wurde er Mitglied der KPdSU Am Ende des Krieges wog Achromejew noch 38 Kilogramm Nach dem Krieg wurde er Kommandeur verschiedener Panzerbataillone bevor er 1952 die Militarakademie der Panzertruppen abschloss Danach war er Stabschef etlicher Panzerregimenter und von 1955 bis 1957 Kommandeur eines Panzerregiments Seit 1957 war Achromejew Kommandeur einer motorisierten Schutzendivision danach Stabschef einer Panzerdivision Von 1960 bis 1964 war er Kommandeur einer Panzerdivision des Weissrussischen Militarbezirks danach Leiter einer Ausbildungsstatte fur Panzerkommandeure Nach dem Abschluss der Akademie des Generalstabs im Jahre 1967 wurde er Generalmajor und fungierte als Erster Stellvertretender Kommandeur und seit 1968 als Kommandeur einer Armee Von 1972 bis 1974 war er Erster Stellvertretender Kommandeur des Fernostlichen Militarbezirks und gleichzeitig Stabschef des Militarbezirks In fuhrender Stellung Bearbeiten Von 1974 bis 1977 war der strategisch und konzeptionell denkende und weitsichtige Achromejew Leiter der Operativen Hauptverwaltung des Generalstabs der Streitkrafte der Sowjetunion und Stellvertreter des Generalstabschefs und von 1979 bis 1984 Erster Stellvertretender Generalstabschef als Nachfolger Michail I Koslows der erbitterten Widerstand gegen den SALT II Vertrag leistete Dem Afghanistan Einsatz gegenuber blieb Achromejew skeptisch Am 7 Mai 1982 verlieh man ihm die Auszeichnung Held der Sowjetunion Verleihungsnummer 11473 und 1983 wurde er zum Marschall der Sowjetunion ernannt 1983 vertrat Achromejew sehr massvolle Positionen bei den Genfer Verhandlungen zur Abrustung von Mittelstreckenraketen die dann wegen des NATO Doppelbeschlusses abgebrochen wurden Am 6 September 1984 ein Jahr nach dem Abschuss eines koreanischen Jumbojets uber Sachalin nachdem Marschall Nikolai Ogarkow nach Auseinandersetzungen mit Verteidigungsminister Ustinow ausscheiden musste folgte er ihm im Amt als 24 Chef des Generalstabes Er war zugleich von 1984 bis 1988 Erster Stellvertretender Verteidigungsminister der UdSSR Minister 1984 bis 1987 Marschall Sokolow ab 1987 Marschall Jasow Im Unterschied zu Ogarkow glaubte Achromejew nicht an die Moglichkeit einen Atomkrieg fuhren zu konnen und sah in dessen Abwendung eine wichtige Aufgabe der Grossmachte Bereits 1983 soll er diese Auffassung der Washington Post mitgeteilt haben 1 Massgeblich nahm er mit dem sowjetischen Unterhandler Juli Kwizinski und dem US Diplomaten Paul H Nitze an den Verhandlungen uber eine nukleare Abrustung bei den Mittelstreckenraketen INF Vertrag teil Durch die Gipfeltreffen von Genf 1985 und Reykjavik 1986 den Moskaubesuch von US Aussenminister George Shultz 1987 und den Staatsbesuch Gorbatschows 1987 in Washington konnten entscheidende Schritte fur eine nukleare Abrustung und fur eine Entspannung zwischen der UdSSR und den USA erreicht werden Nach seinem Ausscheiden als Generalstabschef Nachfolger Armeegeneral Moisejew war er ab 1990 Militarberater des Generalsekretars der KPdSU Michail Gorbatschow obwohl er dessen Politik ablehnte Bei den Verhandlungen zur deutschen Wiedervereinigung sprach er sich gegen eine NATO Mitgliedschaft Deutschlands aus Zitat vom 13 Marz 1990 Ich meine dass das kunftige vereinigte Deutschland keinem Militarbundnis angehoren darf nicht der NATO und auch nicht der Organisation des Warschauer Vertrages Die Sowjetunion ist dagegen dass das einheitliche Deutschland NATO angehort weil sie kein Anhanger der Verstarkung des Militarbundnisses jener Staaten ist die sie bisher als ihren potentiellen Gegner betrachten Sympathie mit dem Augustputsch und Tod Bearbeiten Wahrend des Putschversuches einer konservativen Fuhrungsgruppe aus Partei und Regierung gegen Gorbatschow im August 1991 kehrte er aus seinem Urlaub in Sotschi zuruck und bot den Putschisten seine Unterstutzung an Nach dem Scheitern des Putsches bei dem er allerdings keine Rolle gespielt hatte beging er in seinem Arbeitszimmer im Kreml Suizid In einem von mehreren Abschiedsbriefen erklarte er dass er nicht mit dem Zerfall des Systems dem er gedient habe leben konne Kurz nach seinem Tod gab es Spekulationen dass der Suizid und die Abschiedsbriefe gefalscht seien und er in Wirklichkeit ermordet wurde Kurz nach seiner Beerdigung wurde sein Grab geschandet und seine Uniform und die Orden mit denen er begraben worden war wurden geraubt Die Tater konnten nicht gefasst werden Ehrungen BearbeitenHeld der Sowjetunion 07 05 1982 Verleihungsnummer 11473 Leninpreis 1981 vier Leninorden Orden der Oktoberrevolution Zwei Orden des Roten Sterns Orden des Vaterlandischen Krieges Erste Stufe Viele sowjetischen Medaillen und Orden mehrerer anderer StaatenLiteratur BearbeitenPrimarMichail Gorbatschow Der Staatsstreich Munchen 1991 ISBN 3 570 01408 8 Michail Gorbatschow Erinnerungen Siedler Berlin 1995 ISBN 3 88680 524 7 SekundarDale Herspring The Soviet High Command 1964 1989 Politics and Personalities Princeton University Press Princeton NJ 1990 Jacob W Kipp Bruce W Menning David M Glantz Graham H Turbiville Jr Marshal Akhromeev s Post INF World In Journal of Soviet Military Studies 1 2 1988 S 167 187 William E Odom The Collapse of the Soviet Military Yale University Press New Haven CT 1998 Kimberly Marten Zisk Engaging the Enemy Organization Theory and Soviet Military Innovation 1955 1991 Princeton University Press Princeton NJ 1993 Voennaja enciklopedija Band 1 Moskau 1994 Von einem einsamen roten Marschall und drei Tagen einer vergessenen Revolution In Swetlana Alexijewitsch Secondhand Zeit Leben auf den Trummern des Sozialismus Hanser 2013 ISBN 978 3 446 24150 3 Johannes Grotzky Ein Soldat mit Augenmass Sergej Achromejew der neue sowjetische Generalstabschef ist kein Doktrinar In DIE ZEIT Nr 51 11 Dezember 1987Weblinks BearbeitenSergei Fjodorowitsch Achromejew auf answers com englisch Einzelnachweise Bearbeiten Johannes Grotzky Schachmatt Book on Demand 2010 S 53 ff Marschalle der Sowjetunion und Admirale der Flotte der Sowjetunion Marschalle der SowjetunionBlucher Budjonny Jegorow Tuchatschewski Woroschilow Kulik Schaposchnikow Timoschenko Schukow Wassilewski Stalin spater Generalissimus Konew Goworow Rokossowski Malinowski Tolbuchin Merezkow Beria Sokolowski Bulganin Baghramjan Birjusow Gretschko Jerjomenko Moskalenko Tschuikow Sacharow Golikow Krylow Jakubowski Batizki Koschewoi Breschnew Ustinow Kulikow Ogarkow Sokolow Achromejew Kurkotkin Petrow Jasow Admirale der Flotte der SowjetunionKusnezow Issakow Gorschkow Normdaten Person GND 122179056 lobid OGND AKS LCCN n86118922 VIAF 111929752 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Achromejew Sergei FjodorowitschALTERNATIVNAMEN Ahromeev Sergej Fyodorovich russisch Akhromeev Sergei Feodorovich englisch KURZBESCHREIBUNG russischer Militar Marschall der Sowjetunion und Held der SowjetunionGEBURTSDATUM 5 Mai 1923GEBURTSORT Windrei MordowienSTERBEDATUM 24 August 1991STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sergei Fjodorowitsch Achromejew amp oldid 238802754