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Kreml ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen sind unter Kreml Begriffsklarung aufgefuhrt Der Moskauer Kreml russisch Moskovskij Kreml wiss Transliteration Moskovskij Kremlʹ ist der alteste Teil der russischen Hauptstadt Moskau und deren historischer Mittelpunkt Wie schon wahrend der Zarenzeit vor 1732 wurde der Kreml nach der Oktoberrevolution 1918 zum Zentrum der Staatsmacht Zunachst Sitz der Sowjet Regierung ist er seit 1992 der Amtssitz des Prasidenten der Russischen Foderation Der Name Kreml wird daher auch als Synonym fur die gesamte sowjetische und fur die heutige russische Fuhrung verwendet Moskauer KremlMoskauer Kreml und Bolschoi Kamenny Brucke am spaten AbendMoskauer Kreml und Bolschoi Kamenny Brucke am spaten AbendAlternativname n russisch Moskovskij KremlStaat RusslandOrt MoskauEntstehungszeit steinern seit 1367auf abgebrannten holzernen RuinenBurgentyp NiederungsburgErhaltungszustand GutHeutige Nutzung RegierungssitzGeographische Lage 55 45 N 37 37 O 55 751666666667 37 617777777778 160 Koordinaten 55 45 6 N 37 37 4 OHohenlage 160 m u OstseeMoskauer Kreml Moskau Die Moskwa und der Kreml in der Abenddammerung 2007 Der Kreml mit der Grossen Moskwa Brucke um 1890 Die ursprungliche aus dem Mittelalter stammende Burg an der Moskwa wurde ab Ende des 15 Jahrhunderts als Zitadelle neu errichtet Bis zum 16 Jahrhundert diente sie den Grossfursten von Moskau und anschliessend bis zur Verlegung der Hauptstadt nach Sankt Petersburg Anfang des 18 Jahrhunderts den russischen Zaren als Residenz Im Mittelalter und fruher Neuzeit war der Kreml zugleich Sitz der Metropoliten und spateren Patriarchen von Moskau Kennzeichnend fur das architektonische Ensemble des Moskauer Kremls ist sein Befestigungskomplex der aus einer dreieckigen Begrenzungsmauer mit 20 Turmen besteht Er wurde zum grossten Teil in den Jahren 1485 bis 1499 erbaut und ist bis heute gut erhalten Nach seiner Fertigstellung diente er mehrfach als Vorbild fur ahnliche Festungen die in weiteren russischen Stadten entstanden Innerhalb der Kremlmauern befinden sich zahlreiche Sakral und Profanbauten Kathedralen Palaste und Verwaltungsgebaude aus verschiedenen Epochen Der Kreml ist nicht zuletzt ein Museum und wurde als politisches und ehemals religioses Zentrum Russlands 1990 in die Liste des UNESCO Welterbes aufgenommen Zusammen mit dem benachbarten Roten Platz der ebenfalls auf dieser Liste steht gilt der Kreml gemeinhin als bedeutendste Sehenswurdigkeit Moskaus Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeine Beschreibung 1 1 Geografie und Verkehr 1 2 Aufbau 1 2 1 Befestigungsanlagen 1 2 2 Innere Struktur 1 3 Zuganglichkeit fur Touristen 2 Geschichte 2 1 Entstehung 2 2 Fruhgeschichte 2 3 Erster steinerner Kreml 2 4 Der Kreml nimmt seine heutige Gestalt an 2 5 Der Kreml im 17 Jahrhundert 2 6 Der Kreml vom 18 bis zum 19 Jahrhundert 2 7 Der Kreml zur Sowjetzeit 2 8 Vom Ende des 20 Jahrhunderts bis zur Gegenwart 3 Architektur 3 1 Mauer und Turme 3 2 Einzelstehende Sakralbauten 3 2 1 Maria Entschlafens Kathedrale 3 2 2 Erzengel Michael Kathedrale 3 2 3 Maria Verkundigungs Kathedrale 3 2 4 Maria Gewandniederlegungs Kirche 3 2 5 Glockenturm Iwan der Grosse 3 3 Palaste und Museen 3 3 1 Grosser Kremlpalast einschl Facetten und Terem Palast 3 3 2 Patriarchenpalast 3 3 3 Senatspalast 3 3 4 Arsenal Zeughaus 3 3 5 Rustkammer und Diamantenfonds 3 3 6 Lustpalast 3 4 Weitere bekannte Gebaude 3 4 1 Verwaltungsgebaude 3 4 2 Staatlicher Kremlpalast 3 5 Freistehende Denkmaler 3 5 1 Zarenkanone 3 5 2 Zarenglocke 3 6 Zerstorte Kreml Bauwerke 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 FussnotenAllgemeine Beschreibung BearbeitenGeografie und Verkehr Bearbeiten nbsp Kreml Ansicht aus der VogelperspektiveDas 27 5 Hektar grosse Gelande des Kremls befindet sich auf dem etwa 25 Meter hohen 1 Borowizki Hugel am linken Ufer der Moskwa eines in diesem Bereich rund 120 Meter breiten Flusses aus dem Einzugsgebiet der Wolga Unmittelbar westlich des Kremls mundet das Flusschen Neglinnaja dessen Flussbett seit Anfang des 19 Jahrhunderts durchgehend in einem unterirdischen Kanal liegt in die Moskwa Zuvor floss die Neglinnaja entlang des westlichen Abschnittes der Kremlmauer genau dort wo sich heute die Grunanlagen des Alexandergartens befinden und stellte damit eines der beiden naturlichen Gewasser dar die den Kreml umspulten und auf diese Weise einen zusatzlichen Schutz vor moglichen Uberfallen boten Wenige hundert Meter weiter flussabwarts bereits weitab der Kremlmauern liegt die Mundung der Jausa eines weiteren Moskwa Zuflusses Bei dem Borowizki Hugel der oft einfach nur als Kremlhugel bezeichnet wird handelt es sich um eine naturliche Erhebung die ihren Namen vermutlich vom altrussischen Wort bor fur Nadelwald hat 1 Er ist einer der sieben Hugel auf denen der heutige Moskauer Stadtkern aufgebaut wurde Zur Zeit der Grundung Moskaus wies er eine besonders gute strategische Lage fur den Bau einer Stadt auf Er wurde an zwei Seiten von Flussen umspult und bot seinen Bewohnern aufgrund der erhobenen Lage nicht nur relativ hohe Sicherheit vor Angreifern sondern auch einen guten Schutz vor Uberschwemmungen die sich in Moskau vor dem Bau des Wasserumleitungskanals Ende des 18 Jahrhunderts recht haufig ereigneten 2 Geografisch handelt es sich beim Borowizki Hugel um eine der zahlreichen Erhebungen der Osteuropaischen Ebene in deren Bereich das gesamte Stadtgebiet liegt nbsp Der Kreml und Kitai Gorod auf dem Moskauer Stadtplan hier vor der am 1 Juli 2012 erfolgten Vergrosserung des StadtgebietsDas heutige Kreml Areal weist naherungsweise die Form eines Dreiecks auf Dessen Sudseite ist komplett dem Moskwa Ufer zugewandt wahrend die Westseite vormals von der Neglinnaja umspult wurde und heute an den Alexandergarten angrenzt An den ostlichen und nordostlichen Abschnitt der Kremlmauer schliesst sich der historische Stadtteil Kitai Gorod an dessen zentraler Platz als Roter Platz bekannt ist und neben dem Kreml zu den beiden wichtigsten touristischen Attraktionen Moskaus gehort Er erstreckt sich fast uber den gesamten ostlichen Abschnitt der Kremlmauer parallel zu dieser Der Kreml befindet sich mitten in Moskaus historischem Stadtkern und war das geografische Zentrum der Stadt bis zum 1 Juli 2012 als durch die Eingliederung der neuen Verwaltungsbezirke Nowomoskowski und Troizk das Stadtgebiet auf uber das Doppelte anwuchs Der Kreml stellt den Ausgangspunkt samtlicher wichtiger Radialstrassen dar die vom Moskauer Zentrum aus in mehrere Richtungen fuhren Bei Betrachtung des Kremls auf dem Moskauer Stadtplan ist seine Stellung als Kern des stadtebaulichen Grundgerustes Moskaus sichtbar welcher eine vergleichsweise symmetrische spinnennetzartige Verknupfung mehrerer grosserer Ring und Radialstrassen darstellt Bei den ersteren handelt es sich um den nicht vollstandig geschlossenen Boulevardring der den Kreml etwa einen Kilometer von dessen Mauern entfernt umkreist ferner um den gut einen Kilometer weiter ausserhalb verlaufenden Gartenring sowie um die drei Moskauer Ringautobahnen der Dritte Verkehrsring der noch nicht komplett ausgebaute Vierte Verkehrsring und schliesslich der zu einem grossen Teil mit der Stadtgrenze zusammenfallende MKAD Ring Zu den wichtigsten Radialstrassen die ihren Anfangspunkt vor den Kremlmauern haben gehoren die am Roten Platz beginnende Twerskaja Strasse die stadtauswarts in die Fernstrasse M10 nach Twer und Sankt Petersburg ubergeht die unmittelbar westlich des Kremls beginnende Wosdwischenka die rund 500 Meter weiter westlich in den Neuen Arbat und stadtauswarts in die Magistrale M1 nach Smolensk Minsk und Warschau ubergeht sowie die vor der sudwestlichen Ecke der Kremlmauern beginnende Strasse M3 nach Kaluga Brjansk und Kiew Ausser einem Strassenverkehrsknotenpunkt befindet sich in unmittelbarer Nahe des Kremls eine Vielzahl von Haltestellen und Stationen des offentlichen Personennahverkehrs So liegen allein vor dem Kutafja Turm dem heutigen Haupteingang des Kremls die Zugange zu vier Stationen der Moskauer Metro weitere acht U Bahnhofe sind ebenfalls in fusslaufiger Nahe zum Kreml und zum Roten Platz zu finden Aufbau Bearbeiten Das Ensemble des Moskauer Kremls besteht einerseits aus dem Befestigungskomplex der die aus dem spaten 15 Jahrhundert stammenden Mauern und Wachturme beinhaltet andererseits aus der Gesamtheit der Bauwerke Denkmaler Strassen und Platze innerhalb dieser Festungsmauern Befestigungsanlagen Bearbeiten Siehe auch Mauer und Turme des Moskauer Kremls Die dunkelrote backsteinerne Kremlmauer ist auf ihrem gesamten Verlauf 2235 Meter lang 3 Abhangig von den jeweiligen topografischen Verhaltnissen weist sie ohne Berucksichtigung der in sie eingebauten Turme eine Hohe von 5 bis 19 Meter auf und ist mindestens 3 5 Meter dick an einzelnen Stellen die im Mittelalter als besonders angriffsgefahrdet galten betragt die Dicke der Kremlmauer bis zu 6 5 Meter Neben der eigentlichen Mauer zahlen die 20 Kremlturme zum Befestigungskomplex der Zitadelle Mit Ausnahme des erst 1680 fur rein dekorative Zwecke aufgestellten Zarenturms entstanden alle Turme zeitgleich mit der Mauer Bei ihrem Bau hatten sie eine rein verteidigungstechnische Funktion und wurden erst im 17 Jahrhundert als die Bedeutung des Kremls als Festung allmahlich zuruckging fur Reprasentationszwecke aufgestockt und dabei mit ihren charakteristischen Zeltdachern und Turmspitzen ausgestattet Alle 20 Kremlturme sind in ihrer Form und Hohe unterschiedlich wenngleich es mehrere Turme gibt die beim oberflachlichen Vergleich sehr ahnlich aussehen Der hochste Turm ist der im Mittelbereich des westlichen Mauerabschnittes stehende Dreifaltigkeitsturm der einschliesslich der Turmspitze und des sie kronenden roten Sterns eine Hohe von 80 Metern aufweist Vier Kremlturme verfugen in ihrem Basisteil uber Durchfahrtstore uber die heute der Eingang bzw die Einfahrt in den Kreml erfolgt Dies sind der Borowizki Turm und der Dreifaltigkeitsturm am Westabschnitt der Mauer sowie der Nikolaus und der Erloserturm an der zum Roten Platz hin gewandten Seite Uber die ersteren beiden Tore konnen Besucher den Kreml betreten und verlassen wahrend die beiden am Roten Platz gelegenen Eingange zurzeit dem Personal der im Kreml ansassigen Behorden und den Soldaten der Kreml Garnison vorbehalten sind Innere Struktur Bearbeiten nbsp Lageplan der Kreml BauwerkeDas von der Festungsmauer umgebene Areal des heutigen Kremls besitzt seit seiner Errichtung Ende des 15 Jahrhunderts seine annahernd dreieckige Form mit den drei nach Norden Sudwesten und Sudosten gerichteten Spitzen Einige der Bauwerke auf dem Kremlterritorium stehen unmittelbar an der Kremlmauer oder sind sogar so das Arsenal an sie angebaut Lediglich der sudliche Mauerabschnitt der sich entlang der Moskwa erstreckt verfugt heute nicht uber zusatzliche Bauten Dort erstreckt sich an den Abhangen von der Hugelspitze zum Ufer hin der sogenannte Geheimgangsgarten Tajnickij sad die grosste Grunanlage auf dem Gelande des Kremls die nach einem der Wachturme am sudlichen Mauerabschnitt benannt ist Ein als dekorative Parkanlage ausgebauter Teil des oberen Bereichs dieses Gartens ist fur die Offentlichkeit zuganglich wahrend die Bereiche unmittelbar an der Kremlmauer gegenwartig ausschliesslich fur Dienstzwecke verwendet werden Dort befinden sich auch einige kleine Wirtschafts und Verwaltungsbauten 4 die keinen architektonischen Erhaltungswert haben und daher nicht zum eigentlichen Kremlensemble gehoren Ein grosser Teil der Kreml Bauwerke liegt etwas weiter hinter den Mauern und wird durch Strassen und Platze getrennt die ahnlich allen anderen Moskauer Strassen und Platzen eigene Namen haben Zu den bekannten Platzen im Kreml zahlen vor allem die beiden fur Touristen zuganglichen Platze Der Iwanplatz und der Kathedralenplatz russ Ivanovskaya ploshad bzw Sobornaya ploshad Der Erstere benannt nach der einst hier stehenden Kirche des Heiligen Johannes Iwan Klimakos ist vor allem durch seine historische Bedeutung bekannt Vom 14 bis zum 17 Jahrhundert war er der grosste und wichtigste Moskauer Platz fur Versammlungen und Volksfeste hier wurden unter anderem Zarenerlasse dem Volk verkundet 5 Der Kathedralenplatz ist durch sein in sich geschlossenes architektonisches Ensemble bekannt Hier stehen mit der Maria Entschlafens der Erzengel Michael und der Maria Verkundigungs Kathedrale sowie der Maria Gewandniederlegungs Kirche und dem Glockenturm Iwan dem Grossen die funf erhaltenen kirchlichen Bauwerke des Kremls Geographisch bildet der Kathedralenplatz zudem den Mittelpunkt des Kremlgelandes sowie den hochsten Punkt des Kremlhugels 6 Das Wegenetz innerhalb des Kremls umfasst im Wesentlichen vier Hauptstrassen die den Kern der Festung einschliesslich des Iwanplatzes und des Kathedralenplatzes mit ihren Durchfahrtstoren verbinden Die Borowizki Strasse russ Borovickaya ulica fuhrt vom Tor des Borowizki Turmes entlang des Geheimgangsgartens vorbei an der Rustkammer und dem Hauptgebaude des Grossen Kremlpalastes zum Iwanplatz Dort geht sie in die Erloserstrasse Spasskaya ulica uber die den Iwanplatz mit dem Erloserturm und damit auch dem Roten Platz verbindet In nordliche Richtung zweigt vom Iwanplatz die Nikolausstrasse Nikolskaya ulica zum Nikolaus Turm ab an ihr liegen einander gegenuber die beiden aus dem 18 Jahrhundert stammenden Gebaude des Arsenals und des Senatspalastes sowie der nach Letzterem benannte kleine Senatsplatz Senatskaya ploshad Im Westen endet der Iwanplatz am Dreifaltigkeitsturm Mit der Borowizki Strasse verbindet ihn und den Dreifaltigkeitsturm eine weitere Strasse die nach dem in ihrer Nahe gelegenen Grossen Kremlpalast den Namen Palaststrasse Dvorcovaya ulica tragt Der von Suden durch einen gusseisernen Zaun abgesperrte Platz am Kreuzungspunkt der Palast und der Borowizkistrasse wird gelegentlich als Palastplatz Dvorcovaya ploshad oder auch als Kaiserplatz Imperatorskaya ploshad bezeichnet 7 Zuganglichkeit fur Touristen Bearbeiten nbsp Besuchereingang nbsp Wachablosung auf dem Kathedralenplatz Oktober 2014 nbsp Kreml bei NachtSeitdem der Moskauer Kreml Mitte des 20 Jahrhunderts nach einer dreissigjahrigen Pause wieder offentlich zuganglich wurde erfullt er gleichzeitig zwei Schlusselfunktionen Er ist einerseits Amtssitz des russischen Prasidenten bzw war bis zum Zerfall der Sowjetunion im Jahre 1991 Sitz der sowjetischen Regierung andererseits aber ein Freilichtmuseum und eine Touristenattraktion Bedingt durch die Funktion als Prasidentensitz ist der Kreml ein besonders gesicherter Bereich der fur die Offentlichkeit im Gegensatz zum Roten Platz dem Alexandergarten und anderen Aussenbereichen nur mit bestimmten Einschrankungen zuganglich ist Touristen konnen in den Kreml uber die beiden Eingange am Kutafja und am Borowizki Turm eintreten und mussen dabei eine Sicherheitskontrolle passieren Grossere Taschen und Rucksacke durfen nicht auf das Kremlterritorium mitgenommen werden Der Eintritt in den Kreml ist kostenpflichtig eine regulare Eintrittskarte kostet 500 Rubel Stand November 2015 umgerechnet etwa sieben Euro 8 erhaltlich sind auch verbilligte Tickets z B fur Schuler Studenten oder Rentner Fur den Besuch der Rustkammer und der Ausstellungen im Patriarchenpalast muss jeweils ein separates Ticket erworben werden Innerhalb des Kremls ist eine Reihe von Bereichen fur die Offentlichkeit im Allgemeinen nicht zuganglich Dies betrifft vor allem den zum Amtssitz des Prasidenten zahlenden Gebaudekomplex rund um den Senatspalast aber auch die Palaststrasse in der die Kreml Kommandantur ihren Sitz hat Eine Reihe von Bauwerken darunter der Senatspalast das Arsenal sowie samtliche Kremlturme sind gegenwartig ebenfalls gesperrt und konnen nur von aussen besichtigt werden 9 Fur die Sicherheit des Kremls und der umliegenden Bereiche ist neben der Kreml Kommandantur der fur den Personenschutz des Prasidenten zustandige Inlandsgeheimdienst FSO zustandig 10 Unter dessen Federfuhrung steht auch die im Arsenalgebaude ansassige Kreml Garnison die gelegentlich auch als Prasidenten oder Kremlregiment russ Kremlyovskij polk bezeichnet wird Neben der Bewachung der Kremlobjekte erfullt sie zusatzlich rein reprasentative Zwecke Ihre Soldaten halten Ehrenwache am Kriegsmahnmal mit dem Grab des unbekannten Soldaten im Alexandergarten und begleiten mit feierlichen Aufmarschen wichtige Staatszeremonien Zum Regiment gehort auch eine Kavallerieeinheit die in den Sommermonaten regelmassig Wachablosungsschauen auf dem Kathedralenplatz des Kremls veranstaltet 11 Geschichte BearbeitenEntstehung Bearbeiten Die Entstehung des eigentlichen Kremls ist eng mit der Grundung und dem weiteren Aufbau der Stadt Moskau verbunden die vermutlich im 11 oder 12 Jahrhundert erfolgt ist Trotzdem konnte bei mehreren Ausgrabungen die Existenz noch weitaus alterer Menschenansiedlungen auf dem Borowizki Hugel nachgewiesen werden So fand man auf Teilen des heutigen Kremlgelandes Spuren des finno ugrischen Volkes der Merja aus der Eisenzeit 12 Die Besiedelung der Moskwa Ufer mit slawischen Volkern die als Vorfahren der heutigen Russen bezeichnet werden konnen setzte hingegen erst gegen Ende des 1 Jahrtausends ein Damals erschlossen zahlreiche Siedler aus sudlicheren Gebieten der Kiewer Rus die bis dato als unerforscht geltenden sehr waldreichen Gebiete der Osteuropaischen Ebene rund um die Wolga und Flusse aus ihrem Einzugsgebiet Deren erste Siedlungen auf dem heutigen Moskauer Stadtgebiet lassen sich bis heute vor allem anhand zahlreicher Hugelgraber sogenannter Kurganen nachweisen Auch unmittelbar auf dem Borowizki Hugel wurden bei Ausgrabungen immer wieder Gegenstande und Befestigungsreste darunter Spuren eines kunstlichen Wassergrabens von bis zu neun Meter Tiefe und 3 8 m Breite 13 aus der Zeit vor der Christianisierung des Rus Ende des 10 Jahrhunderts gefunden Als sich etwa ab dem 10 Jahrhundert allmahlich erste Stadte und kleinere Staaten Furstentumer quer uber den europaischen Teil des heutigen Russlands zu bilden begannen konnte auch am Moskwa Ufer zwischen den Mundungen der Neglinnaja und der Jausa eine befestigte Siedlung entstanden sein die als erster russischer Vorlaufer des Kremls betrachtet werden kann Der Kremlhugel eignete sich hierfur sehr gut Jenes Grundstuck auf einer naturlichen Erhebung die an zwei Seiten von Flussen umspult wurde und ursprunglich auch merklich hoher und steiler war als heute 14 wies eine strategisch und verteidigungstechnisch ausserst gunstige Lage auf Die genauere Entstehungszeit der Befestigung lasst sich jedoch heute nicht bestimmen Offiziell gilt zwar das Jahr 1147 als Grundungsjahr Moskaus allerdings wurde Moskau in erhaltenen schriftlichen Urkunden jenes Jahres als eine bereits langer existierende Ortschaft erwahnt 15 Eindeutig nachweisbar ist die Entstehung sowohl des Kremls als auch der eigentlichen Stadt Moskau erst aus Urkunden des spateren 12 Jahrhunderts Eine davon stammt aus dem Jahr 1147 und gilt zugleich als Grundungsurkunde der Stadt Dort ist von einer pomposen Feierlichkeit die Rede die der Susdaler Grossfurst Juri Dolgoruki wortlich der Langhandige in dem vermeintlich von ihm gegrundeten Moskau aus Anlass eines militarischen Sieges uber Teile der damaligen Republik Nowgorod veranstalten liess Daher wird als Entstehungsdatum des Kremls im Allgemeinen das Jahr 1156 angenommen als Juri Dolgoruki laut einer Urkunde aus dem Furstentum Twer seine neugegrundete Stadt im Kampf gegen verfeindete Furstentumer als Burg ausbauen liess 16 Fruhgeschichte Bearbeiten Da von den ursprunglichen Bauwerken des Kremls heute nichts mehr erhalten ist konnen Ruckschlusse auf das mogliche Aussehen der Burg im 12 Jahrhundert nur anhand archaologischer Funde gezogen werden Offenbar war die Umfriedung wie auch andere Verteidigungsanlagen aus Holz errichtet worden da man steinerne Festungen in russischen Landern erst einige Jahrhunderte spater zu bauen begann Die Gesamtlange der Umfriedung betrug wahrscheinlich nur rund 500 Meter 17 somit war die Ausdehnung des Burggelandes weitaus geringer als die heutige und beschrankte sich auf ein kleines Dreieck im Bereich der Neglinnaja Mundung Genau dort im sudwestlichen Teil des heutigen Kremls wurden Mitte des 19 Jahrhunderts beim Bau des Rustkammergebaudes Reste von Holzpfahlen aus der Kremlmauer des 12 Jahrhunderts entdeckt 14 Die Bezeichnung Kreml tauchte zu jener Zeit noch nicht in Urkunden auf stattdessen wurde der befestigte Ort an der Moskwa einfach nur die Stadt russ gorod genannt Der Begriff Kreml begann sich vermutlich erst ab dem 14 Jahrhundert durchzusetzen 18 Dessen Herkunft wird am haufigsten im Russischen bzw im Urslawischen vermutet so wurden befestigte Kerne grosserer altrussischer Stadte manchmal als krom krem oder kremnik bezeichnet beispielsweise nannte sich der alte Stadtkern von Pskow ebenfalls krom 19 Es existieren aber auch Hypothesen die eine fremdsprachige Herkunft des Begriffes annehmen Eine davon besagt beispielsweise Kreml sei vom altgriechischen Wort krimnos fur steiles Fluss Ufer abgeleitet worden das angeblich byzantinische Gaste nach Moskowien eingeschleppt hatten 20 Aufgrund haufiger Feuersbrunste und Uberfalle waren die holzernen Befestigungsanlagen nicht von Dauer und mussten immer wieder neu errichtet werden Bekannt ist beispielsweise dass der Kreml im Jahre 1179 somit nur etwa 20 Jahre nach seiner vermuteten Entstehung vom Rjasaner Fursten Gleb Rostislawitsch niedergebrannt wurde Auch im 13 Jahrhundert wurde Moskau mehrmals angegriffen so im Jahr 1238 vom tatarischen Khan Batu sowie 1293 erneut von Tataren unter Tohtu Beide Male wurde die Burg verwustet und ihre Bauwerke zerstort oder stark beschadigt nbsp Der holzerne Moskauer Kreml unter Iwan Kalita Ein Aquarell 1921 von Apollinari WasnezowEine erste radikale Erneuerung des Kremls setzte 1339 unter dem Grossfursten Iwan I Kalita ein Die veraltete und bei vorherigen Angriffen und Branden 1331 und 1337 vielfach beschadigte Burg wurde abgetragen um an ihrer Stelle einen neuen Kreml zu errichten Dessen nunmehr rund 1670 Meter langen Mauern 17 wurden aus massivem Eichenholz erbaut und zum besseren Schutz vor Feuer aussen zusatzlich mit Ton verkleidet Fertiggestellt wurden die Anlagen Anfang des Jahres 1340 nach einer Bauzeit von nur wenigen Monaten Ausserdem liess sich Iwan im Kreml einen ebenfalls holzernen Grossfurstenpalast bauen Noch gut ein Jahrzehnt zuvor im Jahr 1327 wurde im Kreml mit der Maria Entschlafens Kathedrale dem ersten Vorgangerbau der heutigen gleichnamigen Kremlkathedrale erstmals ein steinernes Kirchengebaude errichtet Im ubrigen liess sich der Moskauer Metropolit Peter zur gleichen Zeit als erstes russisches Kirchenoberhaupt eine Residenz im Kreml bauen und markierte damit den Anfang des Kremls als Machtzentrum der russisch orthodoxen Kirche Bei dem holzernen Kreml aus der Herrschaftszeit Iwan Kalitas handelt es sich um den ersten Vorlaufer des heutigen Kremls dessen Aufbau und Struktur im Groben bis heute bekannt sind Von der Ausdehnung her war sein Gelande wesentlich grosser als im 12 Jahrhundert und nahm etwa zwei Drittel des heutigen Kremlterritoriums ein Das eigentliche Moskau beschrankte sich schon damals nicht mehr auf den Kreml Rund um diesen entstanden immer mehr kleine Handler und Handwerkersiedlungen die einige Jahrzehnte spater durch eine zusatzliche Befestigungsmauer vor moglichen Angriffen geschutzt wurden Es bluhten dort sowohl Handwerk als auch uberregionaler Handel der durch die Lage an der hier schiffbaren Moskwa sehr stark begunstigt wurde Die heute bekannteste unter den Ansiedlungen am linken Moskwa Ufer vor den Kremlmauern war die Vorstadt Kitai Gorod unmittelbar ostlich des Kremls Deren zentraler Marktplatz spater als Roter Platz bekannt schliesst sich nach wie vor ostlich an den Kreml an und ist mit diesem in seiner geschichtlichen Entwicklung uberaus eng verbunden Erster steinerner Kreml Bearbeiten nbsp Erster steinerner Kreml Ein Aquarell 1922 von Apollinari WasnezowNach dem Tod Iwan Kalitas 1340 sollte sein holzerner Kreml noch 25 Jahre lang stehen bis sich im Jahr 1365 eine besonders verheerende Feuersbrunst ereignete bei der auch grosse Teile der Eichenholzmauern in sich zusammenfielen Da sich Moskau damals immer noch im Krieg gegen mehrere benachbarte Furstentumer befand war ein schneller Neubau der Burg erforderlich Den leitete der damalige Moskauer Herrscher Grossfurst Dmitri Donskoi ein Der Bau begann im Fruhjahr 1367 Zum Schutz gegen die haufigen Brande wurde erstmals beschlossen den neuen Kreml aus Stein statt aus Holz errichten zu lassen Hierzu wurden grosse Mengen an weissem Kalkstein aufbereitet der in der Moskauer Umgebung in zahlreichen naturlichen Steinbruchen abgebaut wurde Die noch 1367 fertiggestellten Mauern ahnelten von ihrem Aufbau her erstmals wurden sie an strategisch besonders wichtigen Stellen mit Wehrturmen versehen ein wenig den heutigen Kremlmauern Sie standen teilweise auf Fundamenten des holzernen Vorgangerkremls und brachten Moskau aufgrund ihrer weissen Bausubstanz den gelegentlich noch bis heute verwendeten Beinamen Belokammennaja wortlich also so viel wie Stadt aus weissem Stein oder weisse Stadt In seiner Ausdehnung entsprach der unter Dmitri Donskoi erbaute befestigte Stadtkern Moskaus mit Ausnahme des nordlichsten Zipfels dem heutigen Kreml die Gesamtlange der Mauern betrug knapp 2000 Meter 17 Der neue weisssteinerne Kreml bestand mit einigen Um und Weiterbauten uber ein Jahrhundert lang und erwies sich somit als ungleich langlebiger als alle seine holzernen Vorganger Den Bewohnern und Verteidigern der Burg gelang es denn auch im spaten 14 und im 15 Jahrhundert mehrere feindliche Angriffe erfolgreich abzuwehren So scheiterte 1368 und 1370 nur kurze Zeit nach Fertigstellung der Zitadelle der litauische Furst Algirdas gleich zweimal an der Festigkeit des Kremls und am Widerstand der Moskowiter Weniger erfolgreich war allerdings die Abwehr Moskaus gegen den tatarischen Khan Toktamisch im Jahre 1382 Nach dreitagiger zunachst erfolgloser Belagerung gelang es dessen Truppen die Stadtverteidiger zu uberlisten und in den Kreml vorzudringen Es gab unter den Insassen uber 20 000 Tote 21 der weisssteinerne Kreml erlitt dabei erhebliche Schaden In den 1390er Jahren wurde er weitgehend wiederhergestellt zu gleicher Zeit entstanden dort neue steinerne Kirchenbauten unter ihnen 1393 die Gottesmutter Geburtskirche deren 1514 errichteter Nachbau als eine der Hauskirchen des Terem Palastes bis heute erhalten ist Der Kreml nimmt seine heutige Gestalt an Bearbeiten Ein betrachtlicher Teil der heute erhaltenen Bausubstanz des Moskauer Kremls stammt aus der Zeit Ende des 15 und Anfang des 16 Jahrhunderts als die Befestigungsanlagen abermals komplett neu errichtet wurden und innerhalb des Kremls etliche neue teilweise ebenfalls bis heute bestehende Bauwerke hinzukamen Es war die Herrschaftszeit des Grossfursten Iwan III der die alte und inzwischen vielerorts baufallig gewordene Burg nicht mehr als ihrer Rolle angemessen ansah Ursache hierfur war zum einen das erhebliche Wiedererstarken des Moskauer Staates der nunmehr alle vormaligen russischen Furstentumer in sich vereinigte und sich bis 1480 endgultig von der jahrhundertelangen mongolisch tatarischen Invasion befreien konnte Zum anderen spielte auch die 1472 erfolgte Heirat Iwans mit der byzantinischen Kaisernichte Sofia Palaiologa eine Rolle Aufgrund dieser Ehe sah sich Iwan III als rechtmassiger Erbe der Herrscher des untergegangenen Byzantinischen Reichs weswegen seine Moskauer Residenz nunmehr als wichtiges Zentrum des orthodoxen Christentums sogenanntes Drittes Rom aufwandig ausgebaut werden sollte Dies veranlasste Iwan fur die Errichtung der neuen Festung unter anderem mehrere Baumeister aus Italien nach Moskau einzuladen jenem Land in dem auch seine Frau Sofia aufgewachsen war und dessen Architekten sich bereits im damaligen Russland eines hohen Ansehens erfreuen konnten nbsp Der Kreml unter Iwan III Ein Aquarell 1921 von Apollinari WasnezowDer unter Iwan III eingeleitete und bis dahin wohl umfassendste Um und Ausbau des Kremls dauerte praktisch seine gesamte Herrschaftszeit an also uber 40 Jahre lang von 1462 bis 1505 Zu den ersten dabei entstandenen Bauten gehort die heutige Maria Entschlafens Kathedrale die im Jahre 1479 fertiggestellt werden konnte Sie wurde an Stelle der einige Jahre zuvor eingesturzten gleichnamigen Kathedrale errichtet die wiederum ihre 1337 entstandene Vorgangerin ablosen sollte Fur ihren Neubau verpflichtete Iwan III mit Aristotele Fioravanti aus Bologna erstmals einen italienischen Architekten Er und einige andere aus Italien eingeladene Meister darunter Pietro Antonio Solari Marco Ruffo oder Aloisio Lamberti da Montagnana erschufen in der Herrschaftszeit Iwans eine Vielzahl der Kremlbauten darunter vor allem die gesamte Befestigungsanlage samt Mauer und Wehrturmen Bei dieser in den Jahren 1485 bis 1499 errichteten Mauer handelt es sich im Wesentlichen um die bis heute erhaltene Kremlmauer auch die zeitgleich errichteten Turme sind wenn auch im Laufe der Jahrhunderte meist stark umgebaut die gleichen Die italienischen Bauschaffenden die sich bei der Errichtung der Moskauer Stadtbefestigung nicht zuletzt an vergleichbaren Bauwerken in ihrem Heimatland darunter dem Mailander Castello Sforzesco orientierten 22 setzten erstmals in der Moskauer Stadtbaugeschichte Ziegelstein ein der dem Kreml bis heute seine typische dunkelrote Farbe anstatt der vormals weissen verleiht Die Turme wurden in Schussweite voneinander erbaut ihre heute charakteristischen Zeltdacher und Spitzen erhielten sie allerdings erst Ende des 17 Jahrhunderts Zum Schutz der Festung vor Branden und zur Verbesserung ihrer Verteidigungsfahigkeit wurde ab 1493 per Erlass Iwans III verboten Holzhauser im Umkreis von gut 200 Metern ausserhalb der Mauer zu errichten auch bestehende Bauten wurden bald darauf verlegt 23 Innerhalb der Kremlmauern ist unter den Bauwerken die Ende des 15 Jahrhunderts entstanden sind neben der Maria Entschlafens Kathedrale vor allem der prunkvoll ausgestattete Facettenpalast zu nennen der heute zum erst im 19 Jahrhundert abgeschlossenen Ensemble des Grossen Kremlpalastes gehort Erbaut 1491 von Marco Ruffo und Pietro Antonio Solari als Erganzung zu einem damals bereits bestehenden und heute nicht mehr erhaltenen Grossfurstenpalais diente der Facettenpalast von da an dem Grossfursten als reprasentativer Ort fur feierliche Empfange und Staatsakte Ungefahr zur gleichen Zeit wurde das heutige Ensemble des Kathedralenplatzes des Kremls grosstenteils abgeschlossen Zu der Maria Entschlafens Kathedrale und dem Facettenpalast kamen noch die Maria Gewandniederlegungs Kirche fertiggestellt 1486 die Maria Verkundigungs Kathedrale 1489 die Erzengel Michael Kathedrale 1508 und schliesslich der Glockenturm Iwan der Grosse 1508 hinzu nbsp Der sogenannte Kremlenagrad erstellt von einem unbekannten Autor um 1600 ist der erste bekannte Gelandeplan des Moskauer Kremls Mit seiner detaillierten und authentischen Darstellung der Bebauung des Kremls und des Roten Platzes jener Zeit ahnelt er einer Zeichnung des Gelandes aus der Vogelperspektive Der von Iwan III initiierte Ausbau des Kremls dauerte mit Unterbrechungen durch nach wie vor haufige Feuersbrunste noch uber seinen Tod hinaus etwa bis zum Jahr 1516 an als entlang des ostlichen an den Roten Platz angrenzenden Abschnitts der Kremlmauer ein kunstlicher Wassergraben von der Neglinnaja bis zur Moskwa verlegt wurde Diesen Graben der eine Breite von rund 32 und eine Tiefe von 12 Meter hatte und mit kunstlich aufgestautem Wasser der Neglinnaja gespeist wurde erbaute der Italiener Aloisio Lamberti da Montagnana in Russland damals einfach Alewis der Neue genannt weswegen der Graben auch seine Bezeichnung Alewis Graben erhielt Bis zum Anfang des 19 Jahrhunderts als der Graben zugeschuttet wurde sicherte er dem Kreml einen zusatzlichen Schutz von der Ostseite her an der es keine naturlichen Gewasser gab Mit Abschluss des grossen Umbaus durch Iwan III war der Moskauer Kreml somit an allen drei Seiten von Wasser umgeben so dass man in die Festung nur uber spezielle Zugseilbrucken die im Angriffsfall hochgeklappt wurden eintreten konnte Ausserdem erreichte die Ausdehnung des Kremlgelandes damals ihre heutigen Ausmasse Im weiteren Verlauf des 16 Jahrhunderts so unter Iwan IV dem Schrecklichen als das Moskauer Furstentum territorial weiter expandierte und 1547 schliesslich zum einheitlichen Zarentum Russland erklart wurde womit der Kreml zur Residenz russischer Zaren avancierte gab es nur vergleichsweise wenige Bautatigkeiten auf dem Kremlgelande Es entstanden einzelne kleinere heute nicht mehr erhaltene Kirchen und Wohnbauten ausserdem die spater nahezu vollstandig zugebaute Goldene Zarinnenkammer und der heute als Uspenski Glockengestuhl bekannte Anbau an den Glockenturm Iwan den Grossen Der damals als abgeschlossen geltende Moskauer Kreml diente zu jener Zeit einer Reihe anderer russischer Stadte als Muster die sich aufgrund ihrer grenznahen Lage durch den Bau ahnlich konstruierter Zitadellen zu schutzen wussten So entstanden nach Moskauer Vorbild Kremls in Rostow am See Tula Serpuchow und anderen russischen Stadten Einige dieser ehemaligen Festungen sind zumindest in Teilen bis heute erhalten Auch die in den 1550er Jahren errichtete Befestigungsmauer mit Turmen des Dreifaltigkeitsklosters von Sergijew Possad des damals wichtigsten russisch orthodoxen Klosters wurde in ihrem Aufbau stark an die Mauer des Moskauer Kremls angelehnt Der Kreml im 17 Jahrhundert Bearbeiten Noch Anfang des 17 Jahrhunderts plante Zar Boris Godunow in seiner kurzen Herrschaftszeit 1598 1605 neue ehrgeizige Bauvorhaben im Kreml von denen aber nur die Aufstockung des Glockenturms Iwan der Grosse um dessen heutige Spitze sowie der Bau eines neuen Zarenpalais das in den 1770er Jahren abgerissen wurde verwirklicht werden konnte Wenige Jahre spater kam jede Bauaktivitat in Moskau und anderen russischen Stadten vorlaufig zum Erliegen als grosse Teile des russischen Zarentums von polnisch litauischen Invasoren beherrscht wurden In dieser unter dem Namen Smuta bekannten Zeit von 1598 bis 1613 geriet auch der Kreml zeitweilig in Mitleidenschaft als seine Bauwerke in Kampfen beschadigt und eine Vielzahl von Schatzen und Kunstwerken aus den Kremlkirchen geraubt wurden Jegliche Restaurierungsarbeiten an bestehenden sowie Bauarbeiten an neuen Bauwerken konnten erst in der Regierungszeit des ersten Zaren aus der Romanow Dynastie Michael I aufgenommen werden So liess dieser 1624 den Glockenturm Iwan den Grossen um einen zusatzlichen Nebenturm mit Zeltdach den sogenannten Philaret Anbau erweitern Im Jahre 1621 wurde der wichtigste Wachturm des Kremls der Erloserturm in dem sich der Haupteingang vom Roten Platz aus befand als erster Kremlturm umgebaut und aufgestockt Auf ahnliche Weise wurden spater erst gegen Ende des Jahrhunderts auch die meisten ubrigen Kremlturme umgebaut indem sie ihre bis heute charakteristischen dekorativen Zeltdachkonstruktionen erhielten nbsp Der Iwanplatz des Kremls im 17 Jahrhundert mit dem Glockenturm Iwan dem Grossen im Hintergrund Ein Aquarell 1903 von Apollinari WasnezowEin weiterer markanter Neubau im Kreml des 17 Jahrhunderts entstand in den Jahren 1635 1636 Das ist der heute zum Grossen Kremlpalast gehorende Terem Palast der noch bis Ende des Jahrhunderts als Wohnresidenz russischer Zaren und ihrer Familienangehorigen diente Zu erwahnen sind schliesslich die in einem zusammenhangenden Gebaudekomplex errichteten Bauten der Zwolf Apostel Kirche und der Wohn und Arbeitsresidenz des Moskauer Patriarchen Sie wurden 1656 fertiggestellt und vermochten seitdem die Bedeutung des Kremls nicht nur als Residenz weltlicher Herrscher sondern auch als geistliches Zentrum der russisch orthodoxen Kirche in besonderem Masse zum Ausdruck zu bringen Als altester und zentral gelegener Teil der inzwischen weit uber die alten Festungsmauern hinaus in alle Himmelsrichtungen gewachsenen Zarentumshauptstadt Moskau diente der Kreml freilich nicht nur der Zarenfamilie und dem Kirchenoberhaupt als Wohnort Bereits seit dem 14 Jahrhundert befand sich dort eines der damals bekanntesten russisch orthodoxen Kloster das Tschudow Kloster das Anfang des 20 Jahrhunderts der Abrisskampagne der Kommunisten zum Opfer fiel Der Kreml galt deswegen im 17 Jahrhundert langst als eine hochverehrte Pilgerstatte deren Haupteingangstor im Erloserturm nur zu Fuss und mit unbedecktem Kopf passiert werden durfte 24 Er war aber auch das Zentrum des offentlichen Lebens der Moskowiter so wurden hier Staats und Volksfeste veranstaltet und hier traten die Zaren bei besonderen Anlassen vor dem Volk auf oder liessen ihre Erlasse und andere wichtige Bekanntmachungen dem Volk verkunden Im 17 Jahrhundert war das Privileg im Kreml zu wohnen ausser dem Zaren und den Geistlichen nur noch besonders reichen und ehrwurdigen Adligen Bojaren mit ihren Familien vorbehalten Als einziges bis heute im Kreml erhaltenes Beispiel fur ein Bojarenwohnhaus jener Zeit gilt der sogenannte Lustpalast aus dem Jahr 1651 der ursprunglich als Wohngebaude der Familie Miloslawski diente und einige Jahre spater als einer der ersten russischen Auffuhrungsorte fur Theatervorstellungen zur Belustigung der Zarenfamilie umgebaut wurde Der Kreml vom 18 bis zum 19 Jahrhundert Bearbeiten Chronologische Entstehungder heutigen Kreml BauwerkeBauzeit Gebaude Um Ausbau1475 1479 Maria Entschlafens Kathedrale1484 1486 Maria Gewandniederlegungs Kirche1484 1489 Maria Verkundigungs Kathedrale 15641485 1499 Befestigungsmauer und Turme 17 19 Jh 1487 1492 Facettenpalast1505 1508 Erzengel Michael Kathedrale 18 Jh 1505 1508 Glockenturm Iwan der Grosse 1543 1600 1823Ende 16 Jh Goldene Zarinnenkammer1635 1636 Terem Palast1651 1652 Lustpalast u a 18751653 1656 Patriarchenpalast1702 1736 Arsenal 1796 18281776 1787 Senatspalast1838 1849 Grosser Kremlpalast Hauptgebaude1844 1851 Rustkammer1930 1934 Verwaltungsgebaude1960 1961 Staatlicher KremlpalastDer Anfang des 18 Jahrhunderts markierte fur den Kreml zwei historische Ereignisse Zum einen liess der damalige Zar Peter I der Grosse welcher sich einige Jahre spater zum ersten Kaiser des inzwischen weit bis ins asiatische Hinterland ausgedehnten Russischen Kaiserreiches erklarte die neue Hauptstadt dieses Reichs von Moskau in das neu gegrundete Sankt Petersburg verlegen womit der Kreml seinen Status als Zarenresidenz verlor Zum anderen wurde die Festung 1701 von einem der folgenschwersten Grossbrande ihrer Geschichte heimgesucht bei dem ein Grossteil der dort noch verbliebenen Holzbauten zerstort wurde Ungeachtet der Schaden gab dieser Brand einen neuen Schub fur die Bauaktivitat im Kreml Am westlichen Abschnitt der Kremlmauer wurde ein grosseres Grundstuck freigelegt auf dem Peter alsbald den Bau eines Waffenlagers oder wie er es selber bezeichnete eines Zeughauses verfugte So begann die Entstehung des heutigen Arsenalgebaudes das zu den markantesten Kreml Bauwerken des 18 Jahrhunderts zahlt Der Bau ging allerdings aufgrund der durch den Grossen Nordischen Krieg bedingten finanziellen Schwierigkeiten nur langsam voran 25 so dass das Arsenal erst 1736 fertiggestellt werden konnte nbsp Der Kreml um 1796 mit einem Blick auf Moskau Kupferstich von Matthias Gottfried Eichler nach einer Zeichnung von Gerard de la BartheUnter Kaiserin Elisabeth wurde im Jahre 1753 auf dem Kremlgelande nahe dem sudlichen Mauerabschnitt eine neue Moskauer Residenz des russischen Zaren errichtet die den unmittelbaren Vorgangerbau des heutigen Grossen Kremlpalastes darstellt 1787 entstand mit dem Senatspalast dem heutigen Kern des Amtssitzes des russischen Prasidenten ein weiterer architektonisch reizvoller Bau im Kreml in der Nahe des Arsenals Der Senatspalast war zugleich das einzige grossere Bauprojekt im Moskauer Kreml das unter Katharina II der Grossen verwirklicht wurde Daruber hinaus plante Katharina einen radikalen Umbau des Kremls samt Errichtung einer neuen Kaiserresidenz riesigen Ausmasses der eine Vielzahl alter Bauwerke weichen sollte Zwar mussten die Plane in den 1770er Jahren unter anderem wegen Geldmangels und heftiger Kritik verworfen werden 26 zu dieser Zeit hatte man jedoch bereits Teile der sudlichen Kremlmauer in Vorbereitung auf den Bau abgetragen Wahrend diese Mauerabschnitte wenige Jahre spater wiederhergestellt wurden verschwanden mehrere historische Gebaude im Sudteil des Kremls die ebenfalls zuvor abgerissen wurden darunter das fruhere Palais von Zar Boris Godunow endgultig vom Stadtbild der Moskauer Zitadelle nbsp Der Kreml in den 1840er Jahren Links ist das alte Gebaude der Rustkammer zu sehen im Hintergrund der Dreifaltigkeitsturm rechts das Arsenal nbsp Der Kreml in Moskau 1842 von Noel Marie Paymal Lerebours Eine der ersten Fotoaufnahmen des Kremls 1812 trug das Kremlensemble abermals erhebliche Zerstorungen davon als die gesamte Stadt Moskau wahrend des Russlandfeldzugs von Napoleon Bonaparte zeitweilig unter franzosischer Besatzung stand Wahrend des Aufenthalts der Truppen Napoleons auf dem Kremlgelande wurde eine Vielzahl von Kirchenschatzen geraubt oder beschadigt da die Soldaten die Kremlkathedralen als Kasernen oder Pferdestalle nutzten 27 Noch schwerer traf es den Kreml als die franzosische Armee den Ruckzug antreten musste Aus Rache fur seine Niederlage wollte Napoleon den gesamten Kreml samt Befestigungsanlagen und anderen Architekturdenkmalern sprengen lassen Das Gelande wurde vermint jedoch kam es unter anderem aufgrund des starken Regens und des erbitterten Widerstands der Anwohner nur stellenweise zu Explosionen 28 Dennoch wurden mehrere Kremlturme stark beschadigt bei einigen von ihnen sturzte das Zeltdach um erhebliche Schaden gab es ausserdem am Glockenturm Iwan dem Grossen dem Facettenpalast und dem erst kurzlich nach einem Brand restaurierten Arsenalgebaude Die Wiederaufbauarbeiten am Kreml dauerten bis in die 1830er Jahre hinein Einen grossen Teil von ihnen leitete der Architekt Joseph Bove Dabei gestaltete er auch die unmittelbare Umgebung des Kremls ganz neu Das Flussbett der Neglinnaja wurde in einen unterirdischen Kanal verlegt wo es sich bis heute befindet und an seiner Stelle wurde entlang des Westabschnitts der Kremlmauer der Alexandergarten eine langgestreckte offentliche Parkanlage mit Blumenbeeten und einer dekorativen Grotte angelegt Der Rote Platz wurde ebenfalls neu gestaltet wobei der alte Alewis Graben entlang der Kremlmauer zugunsten einer neuen Promenade zugeschuttet wurde Zum Abschluss der Wiederaufbauarbeiten im Kreml wurde schliesslich damit begonnen eine neue Moskauer Residenz russischer Zaren zu errichten und zwar genau dort wo schon seit dem 14 Jahrhundert Grossfursten und Zarengemacher standen so zuletzt das 1812 ebenfalls stark beschadigte Palais aus dem Jahr 1753 Zar Nikolaus I beauftragte mit der Umsetzung den bekannten Stadtbaumeister Konstantin Thon der in den Jahren 1844 bis 1851 eine neue klassizistische Kaiserresidenz errichtete welche zusammen mit den bereits bestehenden Bauten des Facetten und des Terem Palastes das heutige Ensemble des Grossen Kremlpalastes bildet Nahezu zeitgleich baute Thon linkerhand der neuen Zarenresidenz das stilistisch daran anknupfende neue Gebaude der Rustkammer das mit dem Palast durch eine uberdachte Galerie verbunden wurde Die Projekte Konstantin Thons stellten die letzten grosseren Bauaktivitaten im Kreml des 19 Jahrhunderts dar und gaben dem sudlichen zum Moskwa Fluss hin gewandten Teil des Kremls bis auf einige feine Details die bis heute erhaltene Gestalt Noch Anfang des 20 Jahrhunderts war der Kreml mit seinen zwei Klostern dem Tschudow und dem Himmelfahrtskloster vor allem eine der wichtigsten orthodoxen Pilgerstatten Ungeachtet der Verlegung der Zarenreichshauptstadt nach Sankt Petersburg blieb der Kreml zudem auch im 18 und 19 Jahrhundert eines der Zentren der Staatsmacht denn samtliche bedeutenden Staatsakte darunter die feierlichen Zarenkronungszeremonien fanden nach wie vor auch im Moskauer Kreml statt Daruber hinaus stellte der Kreml noch zur Zarenzeit einen umfassenden Museumskomplex dar dessen Besichtigung fur jeden Moskau Besucher als obligatorisch galt und der fur die Offentlichkeit denn auch nahezu uneingeschrankt zuganglich war Letzteres anderte sich allerdings nach 1917 Der Kreml zur Sowjetzeit Bearbeiten Mit der Oktoberrevolution des Jahres 1917 war fur Moskau nicht nur der entscheidende gesellschaftliche Umbruch und das Ende des Russischen Zarenreichs verbunden sondern auch mehrtagige erbitterte Kampfe unter denen insbesondere das Kremlensemble zu leiden hatte Nachdem es antibolschewistischen Kraften am 28 Oktober am 10 November neuen Stils gelang den Kreml zeitweilig wieder unter ihre Kontrolle zu bringen belagerten Einheiten der Roten Garde die Festung und beschossen sie dauerhaft mit Artillerie Bis der Kreml am 2 November endgultig eingenommen werden konnte trugen etliche Bauwerke sichtbare Schaden davon So wurden mehrere Kremlturme darunter der Erloserturm und seine Turmuhr teilweise stark beschadigt erhebliche Zerstorungen gab es zudem am Komplex des Tschudow Klosters und an der Maria Entschlafens Kathedrale Fur die rund 250 damals gefallenen Rotgardisten 29 30 wurde nach dem Ende der Kampfe die sogenannte Revolutionsnekropole vor der ostlichen Kremlmauer am Roten Platz angelegt wo spater auch andere prominente Revolutionare und Staatsmanner der Sowjetunion beigesetzt wurden Die darauffolgenden Jahre markierten weitere einschneidende Veranderungen in der Geschichte des Moskauer Kremls Die neue sowjetrussische Regierung samt Revolutionsfuhrer Lenin zog in einer geheimen Nacht und Nebel Aktion am 12 Marz 1918 von Sankt Petersburg zu jenem Zeitpunkt Petrograd genannt nach Moskau da sich die neuen Machthaber hinter den Mauern des Kremls einen besseren Schutz vor moglichen Aufstanden Staatsstreichen oder auslandischen Interventionen erhofften So erhielt Moskau nach zwei Jahrhunderten wieder den Hauptstadtstatus den es bis heute besitzt Mehrere Kremlgebaude darunter der ehemalige Kommandantensitz am Lustpalast die Kasernen im Arsenal und auch Teile des Grossen Kremlpalastes wurden als Wohnhauser fur Staatsmanner und ihre Angehorigen und Bediensteten genutzt Auch Lenin liess sich im Senatspalast des Kremls Arbeitsraume und eine kleine Wohnung einrichten Diese Wohnung mitsamt der Originalausstattung wurde nach Lenins Tod beibehalten und war noch bis in die 1990er Jahre als Museum geoffnet 31 nbsp Die Erloserkirche im Walde die zuletzt vom Grossen Kremlpalast umschlossen war hier Aufnahme von 1882 wurde 1933 bei dessen Teilumbau abgerissenDem Kreml der nunmehr wieder Sitz der Staatsmacht war brachte der Einzug der Regierung nicht nur einen raschen Wiederaufbau der wahrend der Kampfhandlungen beschadigten Bauwerke Als hochgesicherte Residenz schloss der Kreml im Jahr 1927 seine Tore fur die breite Offentlichkeit und konnte seitdem nicht mehr ohne Passierschein betreten werden 32 Samtliche im Kreml ansassigen Geistlichen wurden im Laufe der 1920er Jahre ebenfalls von dort vertrieben Die beiden wahrend der Kampfe 1917 stark beschadigten Kloster auf dem Kremlgelande das Tschudow und das Himmelfahrtskloster wurden im Rahmen der antireligiosen Kampagne der Bolschewiki der auch eine Vielzahl anderer Sakralbauten russlandweit zum Opfer fiel zunachst geschlossen und 1929 schliesslich restlos abgerissen Auf dem freigewordenen Grundstuck entstand bis 1934 das im neoklassizistischen Stil ausgefuhrte neue Gebaude der Militarschule fur Kommandeure der Roten Armee Zuletzt war es als Verwaltungsgebaude des Kremls oder auch als Gebaude 14 bekannt und war ein Teil des Prasidentensitzes innerhalb des Kremls 2016 wurde es abgerissen Unter Lenins Nachfolger Josef Stalin der sich im Senatspalast des Kremls ebenfalls eine Wohnung einrichten liess wurden weitere Abrisse und architektonisch nicht immer gelungene Umbauten an alten Bauwerken vorgenommen 1933 wurde der Grosse Kremlpalast als Tagungsort hergerichtet wozu eines der altesten bis dahin erhaltenen Kremlbauwerke die benachbarte Erloser Kirche im Walde aus den 1330er Jahren abgerissen sowie innerhalb des Palastes zwei historische Paradesale zu einem grossen Sitzungssaal zusammengelegt wurden Von 1935 bis 1937 entfernte man schliesslich von den Spitzen der vier Durchfahrtsturme des Kremls die vergoldeten Doppeladler aus der Zarenzeit und ersetzte sie durch Sowjetsterne aus rotem Rubinglas die die neue Ideologie und den Sieg der sozialistischen Revolution symbolisieren sollten Auch an der Spitze des weithin sichtbaren Wasserzugturms an der sudwestlichen Ecke der Kremlmauer wurde 1937 ein solcher Stern aufgesetzt Wahrend der Schlacht um Moskau im Zweiten Weltkrieg und den damals haufigen Luftangriffen auf Moskau blieben die Schaden am Kreml vergleichsweise gering da die Festung durch Gebaudetarnung und zusatzliche Flugabwehranlagen gut gesichert war Die beweglichen Schatze darunter Exponate aus der Rustkammer wurden schon vor Beginn der Kriegshandlungen vorsorglich ins sowjetische Hinterland evakuiert Vereinzelt kam es dennoch zu Sach und Personenschaden So traf am 12 August 1941 eine Bombe das Arsenal und totete dabei 20 Soldaten und beim Bombardement am 29 Oktober des gleichen Jahres gab es im Kreml 41 Tote und uber 100 Verletzte 32 nbsp Panorama des Kremls 1968 Nach Stalins Tod liess sein vergleichsweise liberaler Nachfolger Nikita Chruschtschow die Besuchsordnung des Kremls wieder lockern Von 1955 an durfte das Ensemble innerhalb der Kremlmauern wieder von der Offentlichkeit kostenlos betreten und besichtigt werden Auch wurden bis 1961 die letzten noch verbliebenen Dienstwohnungen auf dem Kremlterritorium aufgelost 33 Grosse Teile des Ensembles wurden als Museum hergerichtet auf dessen Basis der Kreml drei Jahrzehnte spater den hochstmoglichen russischen Denkmalschutzstatus eines Staatlichen Museumsreservats erhielt 34 Mit dem Kongresspalast des Moskauer Kremls heute als Staatlicher Kremlpalast bekannt entstand in der Regierungszeit Chruschtschows auch das bisher jungste Gebaude auf dem Kremlgelande Es ersetzte den Grossen Kremlpalast als zentraler Tagungsort der KPdSU und wird heute vorwiegend fur kulturelle Veranstaltungen genutzt Seit der Fertigstellung des Kongresspalastes im Jahre 1961 wurde auf dem Kremlgelande nichts mehr neu gebaut lediglich Restaurierungsarbeiten an bestehenden Bauwerken wurden noch durchgefuhrt so in den 1970er Jahren im Vorfeld der in Moskau ausgetragenen XXII Olympischen Spiele Vom Ende des 20 Jahrhunderts bis zur Gegenwart Bearbeiten Mit der Offnung der Sowjetunion wahrend der Perestroika Zeit der spaten 1980er Jahre stieg die Bedeutung des Kremls als wichtige Sehenswurdigkeit des Landes zunehmend auch fur auslandische Besucher Trotz der durch die Bau und Abrissaktionen des 20 Jahrhunderts verursachten und meist nicht wieder wettzumachenden Schaden an der Substanz des historischen Ensembles wurde der Kreml zusammen mit dem benachbarten Roten Platz daher das erste Bauwerk auf russischem Staatsgebiet das von der UNESCO in die Liste des Welterbes aufgenommen wurde Die Aufnahme erfolgte im Dezember 1990 auf Basis einer Empfehlung des International Council on Monuments and Sites ICOMOS aus dem Vorjahr 35 Der Kreml steht auf der Liste des Kulturerbes der Russischen Foderation gemass dem 2002 verabschiedeten Gesetz uber Objekte des Kulturerbes der Volker Russlands 36 nbsp Der Geheimgangsgarten im sudlichen Teil des Kremls wird in jungster Zeit als Landschaftsgarten hergerichtet Der schmuck dekorierte Springbrunnen im Garten wurde im Mai 2008 37 eingeweihtIn den 1990er und 2000er Jahren erfolgten im Kreml weitere Restaurierungsarbeiten die eine Erhaltung der historischen Substanz als Freilichtmuseum zum Ziel hatten Einige aus der Sowjetzeit stammenden Eingriffe in das Ensemble wurden wieder ruckgangig gemacht so richtete man beispielsweise im Grossen Kremlpalast die beiden in den 1930er Jahren entwidmeten Paradesale originalgetreu wieder her Auch wenn der Kreml als Prasidentenresidenz gegenwartig nur stellenweise offentlich zuganglich ist bleibt er als altester Teil Moskaus unangefochten dessen wichtigste Touristenattraktion mit jahrlich rund zwei Millionen Besuchern 38 Auch im geistlichen Leben Moskaus spielt der Kreml gegenwartig wieder eine gewisse Rolle wenngleich er heute nicht mehr wie es vor der Oktoberrevolution der Fall war als Pilgerstatte orthodoxer Glaubiger gilt Die vier wichtigsten erhaltenen Kirchenbauten des Kremls die Maria Entschlafens die Erzengel Michael und die Maria Verkundigungs Kathedrale sowie die Maria Gewandniederlegungs Kirche wurden Anfang der 1990er Jahre dem Moskauer Patriarchat der russisch orthodoxen Kirche zuruckgegeben und dienen heute nicht mehr ausschliesslich als Museen sondern auch als Gotteshauser in denen an bestimmten kirchlichen Festtagen feierliche Liturgien sowie Gottesdienste mit Beteiligung des Moskauer Patriarchen und oft auch hoher Regierungsmitglieder stattfinden Im Mai 2023 fand ein Drohnenangriff auf den Senatspalast statt Architektur BearbeitenNeben den Befestigungsanlagen aus dem spaten 15 Jahrhundert besteht das heutige architektonische Ensemble des Moskauer Kremls aus 15 einzelstehenden Gebauden die entweder Teil der Residenz des russischen Prasidenten sind Senatspalast Verwaltungsgebaude Grosser Kremlpalast der Kommandantur bzw der Garnison des Kremls gehoren Arsenal Lustpalast oder aber Museumsstatus besitzen und daher fur Touristen zuganglich sind alle funf Sakralbauten Patriarchenpalast Rustkammer Mauer und Turme Bearbeiten Hauptartikel Mauer und Turme des Moskauer Kremls nbsp Kremlmauer an ihrem WestabschnittDas etwa dreieckige Gelande des heutigen Moskauer Kremls der in seiner Ausdehnung dem unter Grossfurst Iwan III Ende des 15 Jahrhunderts errichteten Kreml entspricht wird von einer Mauer aus rotem Backstein umgeben Auf ihrem gesamten Verlauf wird diese Mauer von 19 an sie an oder in sie eingebauten Turmen erganzt von denen 18 Turme sowie die Mauer selbst ebenfalls unter Iwan III zwischen 1485 und 1499 erbaut wurden Der Befestigungskomplex des Kremls beinhaltete bei seinem Bau daruber hinaus noch einen im 19 Jahrhundert zugeschutteten kunstlichen Wassergraben entlang des Roten Platzes sowie mehrere hochklappbare holzerne Brucken die entweder uber diesen Graben oder uber den Neglinnaja Fluss zu den uber Durchgangstore verfugenden Turmen fuhrten Von diesem Teil der Befestigung ist heute jedoch einzig der ausserhalb der Kremlmauer stehende Kutafja Turm sowie eine backsteinerne Bogenbrucke die ihn mit dem Dreifaltigkeitsturm in der Kremlmauer verbindet erhalten geblieben Charakteristisch fur die heute fur Touristen nicht begehbare Kremlmauer sind ihre dicht beieinander angeordneten annahernd zahnformigen Spitzen an der Aussenseite Diese jeweils gut zwei Meter hohen architektonischen Elemente der Mauer dienten ursprunglich der Aufstellung von Artilleriegeschutzen fur den Fall einer Verteidigung des Kremls von innen Hinter den Spitzen verlauft von aussen unsichtbar auf der gesamten Mauer eine bis zu 4 5 Meter breite offene Galerie von der aus es theoretisch moglich ist uber Treppen ins Innere eines jeden Turms zu gelangen nbsp ErloserturmVon den 18 im Zeitraum von 1485 bis 1499 erbauten Wachturmen an der Mauer lassen sich zum einen die vier heute noch uber ein Durchgangstor verfugenden Turme und zum anderen die drei Eckturme an denen die Mauer jeweils einen Knick macht besonders hervorheben Bei den ersteren handelt es sich um den Borowizki den Dreifaltigkeits den Nikolaus und den Erloserturm die drei Eckturme sind der Wasserzugturm der Arsenal Eckturm und der Beklemischew Turm Da die Durchfahrtsturme des Kremls traditionell als die reprasentativsten in seinem Ensemble angesehen wurden wurden sie im 17 Jahrhundert an ihren Spitzen zusatzlich jeweils mit einem das Zarenreich symbolisierenden vergoldeten Doppeladler geschmuckt Von 1935 bis 1937 zur Zeit der Sowjetunion wurden diese Doppeladler auf Geheiss der bolschewistischen Machthaber durch rotglaserne von innen beleuchtete Sowjetsterne ersetzt die diese vier Turme sowie zusatzlich den Wasserzugturm bis heute zieren Von den vier Durchgangsturmen gilt der sich am Mauerstuck vor dem Roten Platz erhebende Erloserturm als der bekannteste Sein Tor diente noch bis Anfang des 20 Jahrhunderts als der wichtigste Kremleingang den unter anderem auch die Zaren bei Staatsakten und Feierlichkeiten passierten Seit 1709 wird das Oberteil dieses Turms durch eine reprasentative Turmuhr mit einem ursprunglich niederlandischen sehr aufwandigen Uhrwerk und einem bis heute aktiven Glockenspiel geschmuckt Der etwas weiter nordlich am Roten Platz stehende Nikolausturm ist vor allem durch seine gotisch anmutende mit zahlreichen weisssteinernen Ornamenten ausgeschmuckte Spitze bekannt Diese beiden Turme wurden ursprunglich vom Tessiner Pietro Antonio Solari errichtet und erfuhren in ihrer Geschichte mehrere grossere Umbauten so wurde die gotische Spitze des Nikolausturms erst im Jahre 1806 aufgestellt Uber den Dreifaltigkeitsturm am Westabschnitt der Kremlmauer treten heute die meisten Touristen in den Kreml ein und gehen nach einem Kreml Rundgang durch das Tor des sudlicher stehenden Borowizki Turms wieder raus nbsp WasserzugturmDie Hauptbesonderheit der drei Eckturme besteht darin dass ihre Basis einen annahernd kreisformigen Grundriss hat wahrend sie bei allen anderen Turmen rechteckig ist Bedingt durch ihre Lage spielten die Eckturme bei der Verteidigung der Festung stets eine sehr wichtige Rolle was an ihren zum Positionieren von Artillerielaufen gedachten Schiessscharten in der Basis gut zu erkennen ist Ebenso spielten sie einst eine entscheidende Rolle bei der Trinkwasserversorgung der Zitadelle Im Arsenal Mittelturm und im Beklemischew Turm gab es Brunnen zur Grundwasserentnahme und im Wasserzugturm an der sudwestlichsten Ecke des Kremls entstand 1633 eine mechanische Aufbereitungsanlage fur Wasser aus der Moskwa die dem Turm auch seinen bis heute bestehenden Namen gab Von den ubrigen Kremlturmen weisen die meisten nach dem Ende des 17 Jahrhunderts erfolgten Umbau der Befestigungsanlage eine ahnliche Struktur auf Auf eine rechteckige Basis folgt ein dekoratives Oberteil mit einer oft mit dunkelgrunen Dachziegeln ausgeschmuckten Zeltdachkonstruktion Hier ist unter anderem der am Moskwa Ufer stehende Geheimgangsturm zu erwahnen der 1485 erbaut wurde und damit der alteste aller 20 Kremlturme ist Dort befand sich anfangs ein geheimer unterirdischer Gang zum Flussufer wovon auch der Name des Turms abstammt Der Sturmgelautturm am sudostlichen Mauerabschnitt hat seinen Namen einer Alarmglocke zu verdanken die bis zum 18 Jahrhundert am Turm hing und stets in Gefahrensituationen betatigt wurde um die Moskowiter zu warnen Mehrere kleinere Kremlturme wurden erst im 18 oder 19 Jahrhundert nach in ihrer Nahe entstandenen Bauwerken auf dem Kremlterritorium benannt so der Rustkammerturm nach der Kreml Rustkammer oder der Senatsturm nach dem Senatspalast Der einzige nach dem 15 Jahrhundert entstandene Kremlturm ist der sehr kleine Zarenturm der sich wenige Meter sudlich des Erloserturms befindet Er wurde erst 1680 ausschliesslich fur dekorative Zwecke aufgestellt und ist typisch fur Werke altrussischer Baukunst reichlich mit kunstvoll geformten Ornamenten und anderen auffalligen Details ausgeschmuckt Einzelstehende Sakralbauten Bearbeiten Maria Entschlafens Kathedrale Bearbeiten Hauptartikel Maria Entschlafens Kathedrale Moskau nbsp Maria Entschlafens KathedraleVon den drei Kathedralen die das architektonische Ensemble des Kathedralenplatzes in der Mitte des Kremlgelandes pragen stellt die Maria Entschlafens oder auf Russisch die Uspenski Kathedrale die alteste dar Sie wurde 1475 1479 errichtet und ist das alteste vollstandig erhaltene Bauwerk in Moskau und damit auch unter allen Kremlbauten 39 Ihr erster bekannter Vorgangerbau entstand in den Jahren 1326 27 kurz vor dem Bau des neuen holzernen Kremls unter Grossfurst Iwan I Nach Fertigstellung diente die Kathedrale als Hauskirche des Metropoliten von Moskau der sich im gleichzeitig erbauten Vorganger des spateren Patriarchenpalastes niederliess Bis 1472 wurde die inzwischen baufallig gewordene Kathedrale abgetragen und daraufhin an ihrer Stelle ein Neubau errichtet Dieser sturzte jedoch im Mai 1474 noch vor Fertigstellung moglicherweise durch ein Erdbeben anderen Hypothesen zufolge wegen baulicher Mangel 40 in sich zusammen Fur einen neuen Anlauf verpflichtete der damalige Grossfurst Iwan III der einige Jahre spater denn auch die Mauer und Turme der Festung durch italienische Meister neu errichten liess den Bologneser Renaissance Architekten Aristotele Fioravanti Dieser fuhrte den Bau von 1475 bis zur Weihe am 15 August 1479 durch und orientierte sich dabei deutlich an der bereits bestehenden gleichnamigen Kathedrale in der alten Metropolitenresidenz Wladimir mit der Fioravantis Kathedrale vor allem ihre schlichte rechteckige Struktur und den funfkuppeligen Abschluss gemein hat In einzelnen Elementen so beispielsweise den Fassadenpilastern in toskanischer Ordnung knupfte Fioravanti aber auch an die Renaissance Architektur an Die Bemalung der Innenraumlichkeiten der Kathedrale dauerte noch bis ins 16 Jahrhundert hinein Von ihrer Fertigstellung bis zur Verlegung der Hauptstadt nach Petersburg galt die Maria Entschlafens Kathedrale als Hofkirche der Moskauer Grossfursten und spater der russischen Zaren Insbesondere fanden hier auch nach der Verlegung der Hauptstadt Zeremonien im Rahmen der Kronungsfeiern der Zaren statt Von 1589 bis 1721 also wahrend des Bestehens des Patriarchenamts in der russisch orthodoxen Kirche wurden hier alle Moskauer Patriarchen geweiht und fast alle auch beigesetzt Vom 16 bis zum 19 Jahrhundert wurde das Gotteshaus bei Branden und militarischen Invasionen mehrmals beschadigt und immer wieder restauriert Mit dem Aufkommen der Sowjetmacht wurde die Kathedrale fur Gottesdienste geschlossen und war bis 1955 wie auch der gesamte Kreml fur die Offentlichkeit unzuganglich Danach wurde sie als Museum wiedereroffnet Seit den 1990er Jahren finden in ihr an bestimmten Tagen auch wieder Gottesdienste statt Grosse Teile der ursprunglichen Schatze und Kunstwerke der Kathedrale befinden sich heute in der Rustkammer des Kremls und auch in der Moskauer Tretjakow Galerie Ganz oder teilweise im Original erhalten sind die zahlreichen Wand und Gewolbefresken aus dem Zeitraum vom 15 bis zum 17 Jahrhundert die Ikonostase aus dem Jahr 1547 Ikonen von denen die alteste aus dem 12 Jahrhundert stammt ferner der 1551 fur Iwan IV den Schrecklichen hergestellte Monomachsthron aus kunstvoll geschnitztem Linden und Nussholz Entlang der Wande befinden sich Grufte und Reliquienschreine fast aller Moskauer Patriarchen bis zum Anfang des 18 Jahrhunderts Erzengel Michael Kathedrale Bearbeiten Hauptartikel Erzengel Michael Kathedrale nbsp Erzengel Michael KathedraleDie Erzengel Michael Kathedrale an der Sudostseite des Kathedralenplatzes ist vor allem dadurch bekannt dass dort vom 14 bis zum 17 Jahrhundert die Moskauer Grossfursten und die russischen Zaren beigesetzt wurden Das dem als Schutzpatron russischer Herrscher verehrten Erzengel Michael geweihte Gotteshaus entstand in den Jahren 1505 1508 an der Stelle einer gleichnamigen Kirche aus dem Jahr 1333 Wie die Maria Entschlafens Kathedrale wurde auch die Erzengel Michael Kathedrale durch einen italienischen Bauschaffenden in diesem Fall den Mailander Aloisio Lamberti da Montagnana errichtet Grossere nachtragliche Um und Ausbauten an der Kathedrale gab es im spateren 16 Jahrhundert als an die Ostfassade zwei Apsiden angebaut wurden sowie im 18 Jahrhundert als das nahe dem Abhang zum Moskwa Ufer stehende Gebaude zusatzlich gestutzt werden musste damit es nicht abrutschte Der architektonische Stil der Kathedrale gilt als eine Mischung aus traditioneller altrussischer Sakralbaukunst und Elementen der italienischen Renaissance Fur russische Kathedralen typisch und u a an die Maria Entschlafens Kathedrale angelehnt ist vor allem die symmetrische Funfkuppelkonstruktion und die halbkreisformigen Fassadenabschlusse sogenannte Sakomary wahrend die Dekoration der Fassaden darunter die nach Muscheln stilisierten Ornamente in den oberen Bogennischen zu den fur die Renaissance typischen Details zahlt Die beiden reichlich mit Pflanzenornamenten versehenen Eingangsportale lehnte Montagnana ebenfalls an die Architektur seines Heimatlandes an Im Inneren der Kathedrale dessen grossten Teil der einstockige Altarraum und die ehemalige Sakristei einnehmen fallen Wand und Gewolbefresken aus dem 17 Jahrhundert auf von denen mehrere dem fur die Kirche namensgebenden Erzengel Michael gewidmet sind Die vierrangige Ikonostase mit der vergoldeten Zarenpforte in der Mitte stammt ebenfalls aus dem 17 Jahrhundert Besonders bekannt sind aber die insgesamt rund 50 durch grosse ornamentierte Gedenksteine markierten Begrabnisse von Grossfursten Lehnfursten Zaren und deren nachsten Angehorigen die sich uber den ganzen Innenraum der Kathedrale verteilen Hier fanden alle Moskauer Grossfursten seit Iwan Kalita 1341 und nachfolgend alle Zaren vor Peter I dem Grossen mit Ausnahme von Boris Godunow ihre letzte Ruhestatte Die russischen Zaren ab Peter dem Grossen wurden mit Ausnahme von Peter II der ebenfalls in der Erzengel Michael Kathedrale ruht allesamt in Sankt Petersburg in der dortigen Peter und Paul Kathedrale beigesetzt Maria Verkundigungs Kathedrale Bearbeiten Hauptartikel Maria Verkundigungs Kathedrale Moskau nbsp Maria Verkundigungs KathedraleEinen weiteren historischen Kirchenbau auf dem Kathedralenplatz des Kremls stellt die Maria Verkundigungs Kathedrale dar Man findet sie an der sudwestlichen Ecke des Platzes in der Nahe der Borowizki Strasse und unmittelbar an den Grossen Kremlpalast angrenzend Um 1291 entstand an der gleichen Stelle vermutlich erstmals eine Holzkirche 41 die dem orthodoxen Fest der Maria Verkundigung geweiht wurde Im 14 Jahrhundert brannte sie ab und wurde durch eine steinerne Kirche ersetzt die wiederum gegen Ende des 15 Jahrhunderts abgetragen wurde Daraufhin begannen aus der russischen Stadt Pskow eingeladene Kirchenbaumeister mit der Errichtung der heutigen Kathedrale die 1489 abgeschlossen wurde Da sich schon damals in unmittelbarer Nahe des Gotteshauses an Stelle des heutigen Grossen Kremlpalastes Gemacher der Moskauer Grossfursten befanden nutzten Letztere die Verkundigungskathedrale als ihre Hauskirche und liessen dazu eine Ubergangsgalerie vom Palais direkt in die Kathedrale errichten Mitte des 16 Jahrhunderts wurde das Gotteshaus auf Geheiss Iwan des Schrecklichen des ersten gekronten russischen Zaren erheblich ausgebaut Noch bis zum Bau des Terem Palastes in den Jahren 1635 1636 diente die Maria Verkundigungs Kathedrale den Zaren als Hauskirche Im 18 19 und 20 Jahrhundert musste die Kathedrale erneut mehrfach umgebaut oder restauriert werden da sie bei Branden und Kampfhandlungen immer wieder in Mitleidenschaft gezogen wurde Heute ist sie wie die anderen beiden Kreml Kathedralen vorrangig ein Museum Gottesdienste finden vereinzelt aber auch statt so am Feiertag der Maria Verkundigung Die an ihren Fassaden weiss verkleidete Kirche hat heute neun Zwiebelturme ursprunglich waren es nur drei An die Sudfassade ist ein Aufgang angebaut der in den 1570er Jahren auf Wunsch Iwan des Schrecklichen entstand Betreten werden kann die Kathedrale gegenwartig aber nur durch den Aufgang an der Ostseite Der Innenraum ist in Seitengalerien sowie den Hauptaltarraum unterteilt die voneinander durch kunstvoll ornamentierte Portale getrennt sind Im Altarraum zahlt die funfrangige Ikonostase zu den Hauptsehenswurdigkeiten an ihr sind auch bekannten Malern wie Andrei Rubljow oder Theophanes dem Griechen zugeschriebene Ikonen ausgestellt Sowohl der Altarraum als auch die Galerien sind ausgiebig mit Wand und Gewolbefresken aus dem fruhen 16 Jahrhundert ausgeschmuckt Maria Gewandniederlegungs Kirche Bearbeiten Hauptartikel Maria Gewandniederlegungs Kirche nbsp GewandniederlegungskircheDie Maria Gewandniederlegungs Kirche die kleinste der vier Kirchen auf dem Kathedralenplatz steht an dessen Westseite und in unmittelbarer Nahe zum Facettenpalast zu den ehemaligen Hauskirchen des Terem Palastes zur Maria Entschlafens Kathedrale sowie zum Patriarchenpalast Genau wie die Maria Verkundigungs Kathedrale wurde diese Kirche von einheimischen Bauschaffenden aus Pskow und ungefahr zur gleichen Zeit namlich im Jahr 1486 errichtet Sie weist eine simple im Vergleich zu den benachbarten Kathedralen uberaus schlanke Gestalt auf und wird oben von einem einzigen mit einer helmformigen vergoldeten Kuppel gekronten Kirchturm abgeschlossen Errichtet wurde die Kirche zum Gedenken an einen uberraschend schnellen Ruckzug tatarischer Angreifer bei deren Belagerung des Kremls im Juli 1451 Da dieses Ereignis zeitlich mit dem orthodoxen Kirchenfest der Gewandniederlegung der Mutter Jesu zusammenfiel weihte man das Gotteshaus diesem Fest Nach Fertigstellung diente die Kirche eine Zeit lang als Hauskirche der Moskauer Metropoliten und Patriarchen bis sie in dieser Funktion von der Zwolf Apostel Kathedrale im neu errichteten benachbarten Patriarchenpalast abgelost wurde Danach nutzten sie bis zum Umzug des Zarenhofes nach Sankt Petersburg Mitglieder der Zarenfamilie die im benachbarten Terem Palast zu Hause waren als Gebetshaus Heute finden in der Gewandniederlegungskirche einmal im Jahr am namensgebenden Feiertag der Gottesmutter Gewandniederlegung Gottesdienste statt Ansonsten hat die Kirche fast nur als Museum Bedeutung In ihren Innenraumen sind vor allem die vielen Fresken mit Gottesmutter Maria gewidmeten Motiven sowie die vierrangige Ikonostase sehenswert Daruber hinaus befindet sich dort eine Exposition von Gegenstanden russisch orthodoxer dekorativer Holzschnitzkunst aus dem Zeitraum vom 14 bis zum 17 Jahrhundert Glockenturm Iwan der Grosse Bearbeiten Hauptartikel Glockenturm Iwan der Grosse nbsp Glockenturm Iwan der GrosseDer Glockenturm Iwan der Grosse schliesst den Kathedralenplatz von der Ostseite ab und trennt ihn zugleich vom Iwanplatz Mit 81 Metern ist er das hochste Gebaude im Ensemble des Kremls Er wird bis heute als Glockenturm fur die drei Kathedralen des Kremls die selbst keine Glockenstuhle haben verwendet 1329 entstand ungefahr an der Stelle des heutigen Turms die kleine Kirche des Heiligen Johannes Klimakos auf Russisch Iwan Lestwitschnik daher die spatere Bezeichnung des Glockenturms und auch des Iwanplatzes auf dem die Kirche stand Sie existierte bis zum Anfang des 16 Jahrhunderts als sie inzwischen baufallig abgetragen wurde Gleichzeitig liess Grossfurst Iwan III unter dem der Kreml zu grossen Teilen seine heutige Gestalt erhielt den Glockenturm in den Jahren 1505 1508 von einem unbekannten italienischen Architekten bauen Nach Fertigstellung wurde in dessen Basisteil der Altar der alten Johannes Kirche heute entwidmet untergebracht Anfangs nur etwa 60 Meter hoch erhielt der Turm seine heutige Gestalt im Jahr 1600 als der oberste der drei Range auf Anweisung von Zar Boris Godunow auf die heutige Hohe aufgestockt wurde Auch die beiden an den Turm nordlich anliegenden Bauten entstanden nachtraglich Das ebenfalls von einem Zwiebelturm gekronte Uspenski Glockengestuhl wurde 1531 1543 anfangs als Kirche erbaut und der angrenzende Philaret Anbau mit seinem originellen gotisch ornamentierten Zeltdach stammt ursprunglich aus dem Jahr 1624 Beide Anbauten wurden im Krieg gegen Napoleon von 1812 vollstandig zerstort und noch in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts weitgehend originalgetreu wiederhergestellt Sowohl der 1508 erbaute Glockenturm als auch seine beiden Anbauten beherbergen eine Vielzahl von Glocken unterschiedlicher Grossen und Lauteigenschaften Ihre Gesamtzahl betragt heute 22 die vier grossten Glocken hangen in den beiden Anbauten darunter die 65 5 Tonnen schwere Uspenski Glocke die nur an bestimmten Kirchenfeiertagen betatigt wird und die Reut mit einem Gewicht von 19 6 Tonnen fur die ein besonders tieftoniger Laut charakteristisch ist 42 Alle 22 Glocken stammen aus dem Zeitraum vom 16 bis zum 19 Jahrhundert einige von ihnen darunter auch die Uspenski Glocke wurden im Laufe der Zeit einmal oder gar mehrmals eingeschmolzen und neu gegossen Palaste und Museen Bearbeiten Grosser Kremlpalast einschl Facetten und Terem Palast Bearbeiten Hauptartikel Grosser Kremlpalast nbsp Sudfassade des Grossen KremlpalastesBei dem Grossen Kremlpalast handelt es sich um einen Komplex aus mehreren reprasentativen Profanbauten die in verschiedenen Jahrhunderten entstanden und allesamt als Wohn und oder Empfangsort fur russische Grossfursten bzw Zaren dienten Noch lange vor der Fertigstellung des Komplexes im 19 Jahrhundert standen an dessen Stelle zuerst holzerne und spater steinerne Gemacher der Kremlherren Der zentrale Bestandteil des Komplexes ist der in den Jahren 1838 1849 erbaute klassizistische Kaiserpalast Er steht fast unmittelbar am Abhang zur Moskwa hin und ist daher besonders gut aus sudlicher Richtung sichtbar beispielsweise vom gegenuberliegenden Flussufer aus Erbaut nach einem Entwurf des bekannten Moskauer Architekten Konstantin Thon im Auftrag des damaligen Zaren Nikolaus I diente der Palast bis 1917 als Wohn und Arbeitsresidenz fur den Zaren seine Familie und die Gefolgschaft wahrend ihrer Aufenthalte in Moskau Da der Palast aber auch reprasentative Zwecke zu erfullen hatte und in dieser Funktion beispielsweise als Austragungsort feierlicher Empfangszeremonien genutzt wurde wurde er in seinem Inneren mit ausserst prunkvollen Paradesalen ausgestattet die heute als Hauptsehenswurdigkeit des Palastes gelten Diese funf im Erd und im Obergeschoss gelegenen Sale wurden nach den hochsten Staatsauszeichnungen des Russischen Zarenreichs benannt ihre Einrichtung und Ausstattung unterscheidet sich wesentlich voneinander und hat jeweils einen eigenen thematischen Schwerpunkt Der bekannteste der funf Paradesale ist der Georgssaal der seinen Namen dem russischen Georgskreuz verdankt und in dem bis heute Trager hoher Staatsauszeichnungen geehrt werden Als sehr prachtvoll gelten daruber hinaus die ehemaligen Raumlichkeiten des Zaren und seiner Familie im Erdgeschoss des Palastes Je nach ihrer ursprunglichen Bestimmung sind sie in verschiedenen Stilen mobliert und ahnlich den Paradesalen grosszugig mit Erzeugnissen dekorativer und angewandter Kunst ausgeschmuckt nbsp Terem PalastVom Erdgeschoss des Thonschen Kaiserpalastes kann direkt in die beiden anderen Gebaude des Grossen Kremlpalastes ubergegangen werden da der im 19 Jahrhundert entstandene Palast eng an den bestehenden Teil des Komplexes angebaut wurde so dass die Sicht auf die alten Gebaude dadurch teilweise verdeckt wird Besonders stark ist dies beim Terem Palast ausgepragt der im 19 Jahrhundert nahezu komplett hinter dem grossen Zarenpalast verschwand Er wurde in den Jahren 1635 1636 erbaut und stand ursprunglich neben noch alteren Zarengemachern die im 18 Jahrhundert abgerissen wurden Die aussere Architektur des Terem Palastes unterscheidet sich sehr stark von der des Thonschen Palastes aus dem 19 Jahrhundert Wahrend dieser mit seiner streng symmetrischen einem Verwaltungsbau ahnelnden Struktur eher monoton wirkt stellt der feierlich dekorierte Terem Palast ein reprasentatives Beispiel fur die einheimische Baukunst des 16 und 17 Jahrhunderts dar Auffallig an dem funfstockigen Bau sind sowohl seine mit reichhaltigen Schnitzornamenten ausgeschmuckten Fenstereinfassungen als auch das in Schachbrettmuster ausgefuhrtes Zeltdach Von seiner Fertigstellung bis zum Ende des 17 Jahrhunderts diente der Terem Palast der auf Initiative des Zaren Michael I erbaut wurde ihm und einigen seiner Nachfolger als Wohnresidenz Aus diesem Grund verfugt der Palast in seinem Inneren uber eine Vielzahl kunstvoll ausgestatteter Raumlichkeiten von denen einige auch als reprasentative Empfangs und Sitzungsraume genutzt wurden Sehenswert sind beispielsweise das ehemalige Schlafzimmer des Zaren das Arbeitskabinett oder die als Terem oder Teremchen bekannte Raumlichkeit direkt unter dem Zeltdach An den Wanden und Gewolben dieser Zimmer sind reichhaltige Malereien und Pflanzenornamente zu sehen bei denen es sich allerdings nicht um Originalarbeiten aus dem 17 Jahrhundert sondern um deren Nachstellungen aus den 1870er Jahren handelt Ebenfalls zum Terem Palast und somit zum Komplex des Grossen Kremlpalastes gehoren die funf kleinen Kirchen die heute nicht mehr als Gotteshauser gewidmet sind Sie dienten einigen Mitgliedern der Zarenfamilie zu der Zeit als diese den Terem Palast bewohnte als Hauskirchen Von aussen sind diese Kirchen durch ihre insgesamt elf Zwiebelturmchen mit vergoldeten Kuppeln an der aussersten Westseite des Kathedralenplatzes links neben der Maria Gewandniederlegungs Kirche zu erkennen Dort in der Nahe befindet sich auch die sogenannte Goldene Zarinnenkammer die aus dem spaten 16 Jahrhundert stammt und von den spater entstandenen Bauwerken des Grossen Kremlpalastes nahezu komplett uberbaut wurde nbsp FacettenpalastIm Gegensatz zum Terem Palast und zur Goldenen Zarinnenkammer ist der ebenfalls zum Grossen Kremlpalast zahlende Facettenpalast von aussen gut sichtbar da er mit seiner Hauptfassade dem Kathedralenplatz des Kremls zugewandt ist Beim Facettenpalast handelt es sich um den altesten Teil des Komplexes Er wurde im Jahre 1492 erbaut und stellte eines jener Kreml Gebaude dar die Grossfurst Iwan III im Zuge seines Um und Ausbaus des Kremls von italienischen Bauschaffenden hier Marco Ruffo und Pietro Antonio Solari fertigen liess Seit seiner Fertigstellung diente der Facettenpalast fast ausschliesslich reprasentativen Zwecken Hier feierten die Zaren ihre wichtigsten militarischen Siege und hier wurden hohe auslandische Gaste empfangen oder wichtige Staatsakte unterzeichnet Entsprechend dem Zweck des Gebaudes nimmt in seinem Inneren der einzige Paradesaal den meisten Platz ein Ahnlich wie die Sale des Thonschen Kaiserpalastes ist er sehr prunkvoll ausgestattet In den auch dort reichlich vorhandenen Wand und Gewolbefresken lassen sich Motive aus der Geschichte des russischen Staates und der russisch orthodoxen Kirche erkennen Allen Gebauden aus dem Komplex des Grossen Kremlpalastes ist heute gemein dass sie offiziell zur Arbeitsresidenz des russischen Prasidenten gehoren Auch wenn sie in dieser Funktion nur reprasentative Zwecke erfullen sind sie daher fur die Offentlichkeit nur sehr eingeschrankt zuganglich Patriarchenpalast Bearbeiten Hauptartikel Patriarchenpalast und Zwolf Apostel Kirche nbsp Patriarchenpalast und Zwolf Apostel KircheIm aussersten Norden des Kathedralenplatzes befindet sich mit dem ehemaligen Patriarchenpalast ein Bauwerk aus dem 17 Jahrhundert an dessen Errichtung die gleichen russischen Meister beteiligt waren wie am Bau des Terem Palastes An ihn angebaut ist die gleichzeitig errichtete Zwolf Apostel Kirche so dass beide Bauwerke letztlich in einem einzelnen Gebaude vereinigt sind welches somit ungewohnlicherweise sowohl einen Profan als auch einen Sakralbau in sich kombiniert 1653 1656 liess Nikon der damalige Patriarch der russisch orthodoxen Kirche fur sich auf dem Kremlgelande eine reprasentative Wohn und Arbeitsresidenz mit einer eigenen Hauskirche errichten Diese Kirche die eine der beiden Gebaudehalften einnimmt und mit ihrem funfkuppeligen Abschluss architektonisch an die unmittelbar angrenzende Maria Entschlafens Kathedrale angelehnt ist war ursprunglich dem Apostel Philippus geweiht erst seit Ende des 17 Jahrhunderts besitzt sie ihren heutigen Namen Nach der Amtsenthebung Nikons diente der Palast noch gut 50 Jahre lang als Residenz Moskauer Patriarchen bis die russisch orthodoxe Kirche im Jahre 1721 dieses Amt abschaffte Spater waren die ehemaligen Gemacher fur die Offentlichkeit als Museum geoffnet und im ehemaligen Paradesaal der Residenz richtete die Kirche 1763 einen Ofen zur Herstellung des Salbols ein Die Zwolf Apostel Kirche diente weiterhin als Gotteshaus bis sie nach der Oktoberrevolution zusammen mit den ehemaligen Gemachern fur die Offentlichkeit geschlossen wurde Erst mit der Wiedereroffnung des Kremls im Jahr 1955 wurde im ehemaligen Patriarchenpalast wieder ein Museum eingerichtet Den zentralen Teil der Exposition des Museums stellt heute der ehemalige Paradesaal mit dem alten Salbolofen und anderen aufwandig gefertigten historischen Gegenstanden zur Herstellung und Aufbewahrung des Salbols Daruber hinaus werden in den Raumlichkeiten des Palastes zahlreiche luxuriose Gegenstande aus dem Alltag der Patriarchen und Zaren in Russland des 16 und 17 Jahrhunderts sowie Kirchenutensilien die teilweise im 20 Jahrhundert aus zerstorten Gotteshausern hierher ubertragen wurden ausgestellt In der Zwolf Apostel Kirche in der seit den 1990er Jahren wieder einmal jahrlich Gottesdienste zelebriert werden ist vor allem die prunkvolle Ikonostase aus dem 1929 zerstorten Himmelfahrtskloster des Kremls sehenswert Senatspalast Bearbeiten Hauptartikel Senatspalast nbsp Senatspalast Ansicht vom InnenhofDer Senatspalast am ostlichen Abschnitt der Kremlmauer dient heute als zentrale Arbeitsresidenz des Prasidenten Russlands Auch zur Sowjetzeit beherbergte er unter anderem den Ministerrat der UdSSR und war somit Regierungssitz Das dreistockige Gebaude das mit seinem fruhklassizistischen Stil ein eher untypischer Bestandteil des Kremlensembles ist entstand in den Jahren 1776 1787 nach einem Entwurf von Matwei Kasakow einem der bekanntesten Moskauer Stadtarchitekten des spaten 18 Jahrhunderts Der Grundriss des Gebaudes besteht im Wesentlichen aus drei Hauptflugeln die zusammen ein Dreieck bilden dessen eine Seite unmittelbar an die Kremlmauer anliegt und vom jenseits der Mauer gelegenen Roten Platz aus sichtbar ist Die beiden anderen Fassaden sind zum Senatsplatz und Arsenal einerseits bzw zum Verwaltungsgebaude andererseits hin gewandt Fur Kreml Besucher ist jedoch die sudliche Eckfassade des Senatspalastes am besten sichtbar da sie sich direkt am Iwanplatz befindet und von dessen sudlichen fur die Offentlichkeit zuganglichen Seite aus betrachtet werden kann Die ostliche Spitze des Dreiecks bildet eine machtige Rotunde deren mit einem Nationalflaggenmast gekronte Kuppel nur vom Roten Platz oder aber vom offentlich unzuganglichen Innenhof des Dreiecks aus sichtbar ist Das Innere des Palastes beinhaltet neben gewohnlichen Arbeitsraumen des Prasidenten und seines Personals mehrere reprasentative Raumlichkeiten die meist fur besondere Anlasse verwendet werden Die grosste hiervon ist der kreisformige Paradesaal genannt Katharinensaal in der Rotunde direkt unter der Kuppel Mit seinen zahlreichen Skulpturen und Ornamenten ist er mit den funf Paradesalen des Grossen Kremlpalastes vergleichbar und wird gelegentlich fur Staatsakte mit Beteiligung des Prasidenten genutzt 43 Seiner ursprunglichen Bestimmung nach sollte der Senatspalast als Sitz des unter Zar Peter I eingerichteten Regierenden Senats eines hohen legislativen Staatsorgans im Russischen Reich des 18 Jahrhunderts dienen Hiervon stammt auch die bis heute bestehende Bezeichnung Im 19 Jahrhundert beherbergte das Gebaude verschiedene Behorden und zeitweilig ein Gericht bis es nach der Oktoberrevolution von der sowjetrussischen Regierung beansprucht wurde Anfang der 1920er Jahre hatte Revolutionsfuhrer Lenin im Senatspalast sowohl sein Arbeitskabinett als auch eine kleine Wohnung die nach seinem Tod rund 70 Jahre lang unter Beibehaltung der Originaleinrichtung als Museum geoffnet war 31 Arsenal Zeughaus Bearbeiten Hauptartikel Arsenal des Moskauer Kremls nbsp Arsenal SudfassadeDas Arsenal ist ein weiteres aus dem 18 Jahrhundert stammendes Bauwerk im Moskauer Kreml Es nimmt die gesamte nordwestliche Ecke des Kremlgelandes ein und ist auch an mehreren Stellen ausserhalb der Kremlmauer sichtbar so beispielsweise vom Alexandergarten aus Innerhalb des Kremls ist das Arsenal das erste Gebaude das man beim Betreten der Zitadelle uber das Dreifaltigkeitstor auf der linken Seite sieht 1701 brannten mehrere an der Stelle des heutigen Arsenals stehende Privatbauten bei einer Feuersbrunst ab die einen betrachtlichen Teil des Kremls erfasst hatte Die auf diese Weise freigewordenen Grundstucke kaufte der russische Staat auf um dort auf Initiative Peter des Grossen ein Zeughaus errichten zu lassen das unter anderem zur Aufbewahrung von in Kriegen erbeuteten Waffen dienen sollte Der 1702 begonnene Bau konnte jedoch vor allem bedingt durch finanzielle Schwierigkeiten 44 erst 1736 abgeschlossen werden Nur ein Jahr danach kam es im Kreml erneut zu einem Grossbrand der auch das neue Arsenal erheblich beschadigte 1812 sprengten im Krieg gegen Napoleon die Franzosen Teile des inzwischen wiedererrichteten Arsenals das 1828 schliesslich abermals komplett erneuert wurde Wurde das Arsenal im 19 Jahrhundert gemass seinem ursprunglichen Zweck als Waffenlager verwendet einige besonders reprasentative Exemplare aus der fruheren Exposition russischer und erbeuteter auslandischer Artilleriegeschutze sind bis heute an den ausgedehnten Fassaden des Gebaudes ausgestellt zog nach der Oktoberrevolution das Militar dort ein Bis heute gehort das gesamte Gebaude der Kremlgarnison die dort unter anderem ihre Kasernen hat Die sehr dicken Grundmauern erkennbar im Bereich der Fenstereinfassungen verleihen dem Gebaude dessen charakteristische monumentale Gestalt die seine rein militarische Nutzung visuell zu unterstreichen vermag Rustkammer und Diamantenfonds Bearbeiten Hauptartikel Rustkammer des Moskauer Kremls nbsp RustkammerDas mit uber 4000 Exponaten 45 grosste Museum innerhalb des Kremls stellt heute die Rustkammer dar Sie befindet sich in einem 1851 fertiggestellten klassizistischen Palais nach einem Entwurf von Konstantin Thon dem Architekten der benachbarten und vom Stil her vergleichbaren Zarenresidenz des Grossen Kremlpalastes Spatestens ab dem 16 Jahrhundert wurden im Kreml mehrere fur den Zarenhof arbeitende Werkstatten in denen renommierte Klingenmacher Waffenschmiede Juweliere oder Ikonenmaler einzigartige Werke der angewandten Kunst herstellten als Rustkammer bezeichnet Mit der Verlegung der Zarenhauptstadt nach Sankt Petersburg wurden die Kreml Werkstatten aufgelost jedoch blieben grosse Teile der historischen Bestande weiterhin in Moskau Zunachst wurden sie in Ermangelung eines eigenen Gebaudes in verschiedenen Lagerraumlichkeiten aufbewahrt bis Anfang des 19 Jahrhunderts erstmals ein eigenes Gebaude zur Aufbewahrung und Exposition der Kunstwerke errichtet wurde Damit wurde die Rustkammer zu einem der ersten offentlichen Kunstmuseen im Russischen Zarenreich 1851 zog die Rustkammer des Kremls in das heutige Gebaude Nach der Oktoberrevolution wurde sie zeitweilig geschlossen jedoch 1924 wiedereroffnet wobei die Exposition um eine Vielzahl von Schatzen aus Kreml Kathedralen dem ehemaligen Patriarchenpalast und anderen historisch bedeutenden Bauten erweitert wurde nbsp Zareninsignien aus der RustkammerHeute verteilt sich die Exposition auf neun Sale im ersten und im zweiten Stock des Rustkammergebaudes In den architektonisch besonders prachtvollen funf Salen des zweiten Stockwerks findet sich eine Vielzahl von reprasentativen Gegenstanden des Alltags Kirchenutensilien und Kleinwaffen viele wurden im Zeitraum vom 13 bis zum 19 Jahrhundert von renommierten einheimischen Gold und Silberschmieden hergestellt ein Teil der Exposition umfasst aber auch auslandische Meisterwerke die einst dem Zaren als Geschenke anderer Monarchen uberreicht wurden darunter beispielsweise silbernes Geschirr aus Augsburg und Nurnberg Hier sind auch mehrere beruhmte dekorative Ostereier aus der Werkstatt des Petersburger Hofjuweliers Carl Peter Faberge zu sehen Thematischer Schwerpunkt der Exposition in den vier Salen des ersten Stockwerks sind Statussymbole des russischen Zarenhofes darunter speziell fur Kronungszeremonien hergestellte Paradegewander der Kaiserinnen und andere Meisterwerke der einheimischen Stickereikunst ehemalige Insignien der Moskauer Grossfursten und russischen Zaren u a die Mutze des Monomach mit der die Zaren bis zum 17 Jahrhundert gekront wurden historische Thronsessel sowie eine umfangreiche Sammlung von Original Equipagen aus dem 17 und 18 Jahrhundert Im gleichen Gebaude ist auch die standige Ausstellung des Staatlichen Diamantenfonds untergebracht die im Jahre 1967 erstmals fur Besucher offnete Hier sind besonders wertvolle Unikate des Juwelierhandwerks und einzelne Diamanten Edelsteine und Goldnuggets ausgestellt von denen die meisten nach der Oktoberrevolution aus Bestanden des Zarenhofs von einer speziell hierzu geschaffenen Behorde dem sogenannten Gochran der Schatzverwaltung des Finanzministeriums konfisziert wurden Vereinzelt sind aber auch erst zu Sowjetzeiten gefundene bzw hergestellte Exponate zu sehen Die beiden aus Bestanden des Zarenhofs stammenden Einzeldiamanten gehoren zu den weltweit bekanntesten Exemplaren dieses Edelsteins Das ist zum einen der Orlow Diamant aus dem Zarenzepter zum anderen der Shah Diamant den Zar Nikolaus I 1829 aus Persien geschenkt bekam Lustpalast Bearbeiten Hauptartikel Lustpalast nbsp LustpalastDer Lustpalast stellt innerhalb des Moskauer Kremls heute das einzige erhaltene Beispiel fur ein Bojaren Wohnhaus aus der Zeit vor dem 18 Jahrhundert dar Diesen Zweck erfullte er von seiner Fertigstellung im Jahre 1652 bis zum Jahr 1668 als Zar Alexei I das Gebaude fur sich und seine Familie als Auffuhrungsort fur Theatervorstellungen umbauen liess Seitdem wurde der Palast als Lustpalast bezeichnet und behielt diesen Namen auch nach dem 18 Jahrhundert bei als er wieder als Wohnhaus diente Heute gehort der Lustpalast der Kreml Kommandantur 46 die an ihn beidseitig angebauten zwei bis dreistockigen Gebaude stammen vorwiegend aus dem 19 Jahrhundert Auffallig an dem Bauwerk ist vor allem seine schmucke Dachkonstruktion mit mehreren Kirchturmchen die ursprunglich zur im gleichen Gebaude geweihten Hauskirche des Palastherren gehorten Die vier ebenfalls ungewohnlichen Konsolen an der Fassade stutzen den ein wenig uber die Fassade hinausragenden Altarraum dieser Kirche Die Fassade bis zum dritten Stock hat indes mit ihren ausgiebig ornamentierten Fenstereinfassungen eine fur Moskau des 17 Jahrhunderts typische Gestalt die man in einer ahnlichen Form auch an dem nahe gelegenen Terem Palast sehen kann Der Lustpalast steht an der Palaststrasse direkt zwischen dem Staatlichen Kremlpalast und dem Westabschnitt der Kremlmauer Da diese Strasse fur Touristen gesperrt ist kann auch der Palast nicht betreten werden und ist nur im Bereich des Dreifaltigkeitstors sowohl innerhalb als auch ausserhalb der Kremlmauer sichtbar Weitere bekannte Gebaude Bearbeiten Verwaltungsgebaude Bearbeiten Hauptartikel Verwaltungsgebaude des Moskauer Kremls nbsp VerwaltungsgebaudeDas Verwaltungsgebaude des Moskauer Kremls manchmal auch Gebaude 14 genannt stand an der Ostseite des Iwanplatzes in der Nahe des Erlosertors und ist wenngleich es als ein weiterer Teil der Prasidentenresidenz weitraumig gesperrt ist von der gegenuberliegenden Seite des Platzes aus gut sichtbar Es handelt sich hierbei um eines der wenigen aus dem 20 Jahrhundert stammenden Bauwerke auf dem Kremlgelande Dem Gebaude welches ursprunglich als Militarschule diente musste unter anderem das Tschudow Kloster siehe unten weichen das 1929 auf Geheiss der bolschewistischen Machthaber abgerissen wurde Funf Jahre spater wurde das Verwaltungsgebaude nach einem Entwurf des bekannten Moskauer Bauingenieurs Iwan Rerberg fertiggestellt Den sichtbaren Kontrast des neoklassizistischen Bauwerks zu den benachbarten historischen Kremlbauten versuchte Rerberg zu lindern indem er das Projekt von den Abmessungen und auch von der charakteristischen gelben Fassadenfarbe her an die nahere Umgebung anglich Nach der ursprunglichen Nutzung als Militarschule befand sich im Gebaude in den 1950er Jahren mehrere Jahre lang ein Theater 47 bis dort mehrere regierungsnahe Behorden sowie Abteilungen der Kreml Kommandantur einzogen Im Fruhjahr 2016 wurde das Gebaude 14 abgerissen Staatlicher Kremlpalast Bearbeiten Hauptartikel Staatlicher Kremlpalast nbsp Staatlicher KremlpalastDas heute als Staatlicher Kremlpalast bezeichnete Gebaude nahe dem Dreifaltigkeitstor entstand im Jahr 1961 und ist damit das jungste Gebaude im Ensemble des Kremls Ursprunglich hiess er Kongresspalast des Kremls und diente in erster Linie als Veranstaltungsort fur grossere politische Versammlungen in der Sowjetzeit so unter anderem fur die regelmassig veranstalteten Parteitage der KPdSU Daneben wurde die Buhne des Palastes fur Musikveranstaltungen z B Ballettauffuhrungen des Bolschoi Theaters genutzt Nach dem Zerfall der Sowjetunion entfiel der ursprungliche Zweck des Gebaudes als Kongresspalast weswegen es seine gegenwartige Bezeichnung erhielt und heute nur noch fur kulturelle Veranstaltungen vorwiegend Konzerte national und international bekannter Interpreten der Popmusik genutzt wird Der Palast weist eine Hohe von 27 Meter auf und ist an seiner Hauptfassade die sich direkt gegenuber der Sudfassade des Arsenals befindet mit weissem Marmor und reichlich Glas ausgestattet Im Inneren verfugt das Gebaude unter anderem uber einen bis zu 6000 Zuschauer fassenden Hauptkonzertsaal und eine bis zu 4500 Personen Platz bietende Festhalle 48 Freistehende Denkmaler Bearbeiten Zarenkanone Bearbeiten Hauptartikel Zarenkanone nbsp ZarenkanoneDie auf dem Iwanplatz stehende Zarenkanone stellt das bis heute wohl bekannteste Erzeugnis russischer Gusstechnik des 16 Jahrhunderts dar Entgegen der Bezeichnung ist sie waffentechnisch keine Kanone sondern eine Steinbuchse Mit ihrem Kaliber von 890 mm zahlt sie zu den grossten Artilleriegeschutzen weltweit ist allerdings kein einziges Mal zum Einsatz gekommen 49 Die Lafette auf der die Kanone steht sowie die neben ihr liegenden Kugeln wurden als reine Dekoration im 19 Jahrhundert gefertigt 1586 stellte Andrei Tschochow ein renommierter Moskauer Giessermeister diese fur die damalige Zeit uberdimensional grosse Waffe her und schmuckte ihren bronzenen Lauf mit reichhaltigen Ornamenten und einem Reiterbildnis des Zaren Fjodor I Ursprunglich sollte die Kanone ihrem eigentlichen Zweck dienen wozu man sie auf dem Roten Platz zur Verteidigung des Kremls vor moglichen Angriffen oder auch zur Abschreckung des Feindes aufstellte 1706 als der Kreml seine ursprungliche Bedeutung als Festung schon lange nicht mehr hatte wurde die Zarenkanone als Denkmal russischer Gusskunst in den Kreml zunachst vor das Arsenal verlegt Seit 1960 steht sie an ihrem heutigen Platz Zarenglocke Bearbeiten Hauptartikel Zarenglocke nbsp ZarenglockeEin weiteres markantes Erzeugnis russischer Giessermeister ist die 6 14 Meter hohe Zarenglocke die ebenfalls am Iwanplatz an dessen Kreuzung mit der Borowizki Strasse auf einem speziell gefertigten Sockel steht Auch sie wurde kein einziges Mal ihrem eigentlichen Zweck nach verwendet Die Glocke wurde im Jahre 1735 vom Giessermeister Iwan Motorin und seinem Sohn Michail gefertigt Dazu wurde an speziell aufgebauten Schmelzofen rund 200 000 kg Metall aufbereitet wobei ein Grossteil davon Reste einer 1655 hergestellten und 1701 bei einem Brand abgesturzten Glocke waren 50 Der Giessvorgang brachte den Motorins enorme Schwierigkeiten und gluckte erst im zweiten Anlauf Noch bevor die fast fertige Riesenglocke aus ihrer Giessgrube gehoben werden konnte kam es im Jahre 1737 im Kreml erneut zu einem Grossbrand Die Glocke wurde vom Feuer erfasst erhitzte sich und zersprang schliesslich als kaltes Loschwasser auf sie gelangte Es entstanden an mehreren Stellen Risse und ein grosseres Stuck Metall spaltete sich ab Bis heute steht dieses Stuck neben der Glocke Nach dem Feuer geriet die beschadigte Glocke die nicht mehr zum Lauten zu verwenden war uber langere Zeit in Vergessenheit und wurde erst ein Jahrhundert spater namlich im Jahre 1836 mit viel Aufwand aus der Grube gehoben und auf ihrem heutigen Standort aufgestellt Seitdem zahlt sie zu den bekanntesten Denkmalern auf dem Kremlgelande Sehenswert sind an der Glocke neben ihren ungewohnlich grossen Ausmassen die Ornamente mit denen sie bei ihrer Herstellung ausgeschmuckt wurde Sie beinhalten unter anderem barocke Pflanzenornamente Medaillonabbildungen von Heiligen sowie Ganzkorperportrats von Kaiserin Anna und Zar Alexei in Paradegewandern Zerstorte Kreml Bauwerke Bearbeiten Siehe auch Liste ehemaliger Bauwerke im Moskauer Kreml Von den heute erhaltenen Kreml Bauwerken stammen die altesten aus dem 15 Jahrhundert wobei die Grundung der Moskauer Zitadelle spatestens im 12 Jahrhundert erfolgt haben muss siehe Abschnitt Geschichte Daraus lasst sich zwangslaufig die Existenz einer heute unbekannten Vielzahl nicht erhaltener Bauwerke innerhalb der Kremlmauern folgern von denen etliche einst genau an Stelle bis heute erhaltener Gebaude standen Da es noch bis zum 19 Jahrhundert in Russland keinen Denkmalschutz gab und dieser auch danach nicht immer konsequent eingehalten wurde gingen mit den Umbauaktionen die oft eine Erneuerung des gesamten Kremls zum Ziel hatten wie beispielsweise unter Grossfurst Iwan III auch etliche historisch wertvolle Architekturobjekte verloren Zudem fielen viele Holzbauten den noch bis zum 18 Jahrhundert haufigen Feuersbrunsten zum Opfer oder wurden bei Kriegshandlungen zuletzt 1812 wahrend des Krieges gegen Napoleon zerstort nbsp Das 1929 30 abgerissene Tschudow Kloster nahe dem Erloserturm des Kremls Ein Kupferstich aus dem 19 JahrhundertBis in die Gegenwart wurden Dokumentationen und oder Abbildungen vorwiegend von jenen Kreml Bauwerken uberliefert die etwa ab dem 18 Jahrhundert verschwanden wahrend noch altere Bauten selbst wenn es sich bei ihnen um ausserst reprasentative Objekte handelte allenfalls oberflachliche Erwahnungen in Chroniken finden Der alteste heute bekannte Fall einer grossflachigen Abrissaktion im Moskauer Kreml war der in den 1770er Jahren unter Katharina der Grossen begonnene und spater verworfene Bau eines ubergrossen Zarenpalastes Damals wurden auch Teile der sudlichen Kremlmauer abgetragen da die Fassade des Palastes laut Projekt bis an das Ufer der Moskwa reichen sollte Nach dem Baustopp wurde die Mauer mit vier ebenfalls abgetragenen Turmen wiederhergestellt mehrere reprasentative Bauten entlang der sudlichen Kremlmauer verschwanden jedoch endgultig darunter das ehemalige Palais von Zar Boris Godunow und die vom italienischen Architekten Marco Ruffo erbaute ehemalige Schatzkammer des grossfurstlichen Hofes Die dramatischsten Verluste an seiner Bausubstanz erlitt der Kreml jedoch erst im 20 Jahrhundert kurz nach der 1917 erfolgten Machtergreifung der Bolschewiki in Russland und dem Entstehen der Sowjetunion Dabei sahen es die neuen Machthaber vor allem auf die Sakralbauten ab so wurden im Zeitraum von 1918 bis 1935 im Kreml insgesamt 12 Kirchen funf Kapellen sowie einzelne Profanbauten abgerissen 51 Einige Kirchen wie beispielsweise die Kirche der Hl Konstantin und Helena im Sudosten des Kremls wurden unter dem Vorwand der Baufalligkeit abgetragen ohne dass an ihrer Stelle spater ein neues Gebaude errichtet wurde Die umfassendste Abrissaktion betraf jedoch die beiden zu jener Zeit noch existierenden wenngleich bei Kampfen im Oktober 1917 stark beschadigten Kloster im Kreml das Tschudow und das Himmelfahrtskloster Dabei wurden samtliche Bauwerke aus dem Ensemble der beiden Kloster endgultig zerstort einige Jahre spater wurde an ihrer Stelle das heutige neoklassizistische Verwaltungsgebaude errichtet Die zum Teil historisch wertvollen Schatze aus den Bestanden der zerstorten Kirchen und Kloster wurden in Museen ubertragen darunter in die Kreml Rustkammer wo die reprasentativsten Exemplare heute ausgestellt sind Die Zerstorung des alten Gebaudes der Rustkammer aus dem Anfang des 19 Jahrhunderts die Ende der 1950er Jahre dem Staatlichen Kremlpalast vormals Kongresspalast weichen musste war der letzte Abriss eines historischen Bauwerks auf dem Kremlgelande bevor das Ensemble durch die UNESCO den Status eines Weltkulturerbes erhielt Siehe auch BearbeitenListe der Kreml Liste von Burgen und Schlossern in RusslandLiteratur BearbeitenMoskauer Kreml Reisefuhrer Art Courier Moskau 2002 ISBN 5 93842 019 9 M P Fabricius Kremlʹ v Moskve Moskau 1883 Valentina Goncarenko Mauern und Turme Art Courier Moskau 2001 A J Kiselev Hrsg Moskva Kremlʹ i Krasnaja Ploscadʹ AST Astrel Moskau 2006 ISBN 5 17 034875 4 G V Makarevic et al Pamjatniki architektury Moskvy Kremlʹ Kitaj Gorod Centralʹnye ploscadi Iskusstvo Moskau 1982 Catherine Merridale Der Kreml Eine neue Geschichte Russlands Fischer Verlag Frankfurt am Main 2014 ISBN 978 3 10 048451 2 als Fischer Taschenbuch 2014 ISBN 978 3 596 19799 6 S K Romanjuk Kremlʹ i Krasnaja Ploscadʹ Moskvovedenie Moskau 2004 ISBN 5 7853 0434 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Kreml Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Moskauer Kreml Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Moskauer Kreml In Structurae Offizielle Website des Staatlichen Museumsreservats Moskauer Kreml russisch englisch Fotos Offizielle Website des Prasidenten Russlands mit einer virtuellen Tour durch den Kreml russisch englisch Fussnoten Bearbeiten a b kremlenoved ru Memento des Originals vom 22 Juni 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kremlenoved ru uberpruft am 8 Marz 2009 Aleksandr Mozaev Povodʹ zelo velika Bolschoi Gorod 19 April 2003 Alle Hohen Langen Breiten bzw Flachenangaben hier und im Folgenden soweit nicht anders angegeben aus Romanjuk 2004 bzw Kiselev 2006 siehe unter Literatur Darunter das 1989 erbaute ehemalige Gebaude einer Abteilung des KGB vgl retromoscow narod ru uberpruft am 29 Marz 2009 gramma ru uberpruft am 29 Marz 2009 Makarevic et al S 315 siehe unter Literatur I K Kondratʹev Sedaja starina Moskvy Ploscadi Moskau 1893 Offizielle Kreml Webseite Besucherinformationen uberpruft am 25 Marz 2009 Siehe auch Der Kreml mit doppeltem Boden aus izvestia ru 29 September 2006 uberpruft am 21 August 2015 Offizielle FSO Webseite uberpruft am 29 Marz 2009 Siehe auch Beschreibung des Prasidentenregiments auf der offiziellen Webseite der Kremlbehorden Memento vom 26 Marz 2009 im Internet Archive uberpruft am 25 Marz 2009 Romanjuk 2004 S 9 und 19 Makarevic et al S 259 a b G V Borisevic Ob osnovnych etapach territorialʹnogo razvitija Moskovskogo Kremlja v XI XV vv Moskau 1988 S 22 31 Romanjuk 2004 S 17 Offizielle Kreml Webseite Geschichte des Kremls uberpruft am 27 Marz 2009 a b c N N Voronin Moskovskij Kremlʹ 1156 1367 gg Moskau 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Vladimir Snegirev Za stenoj Rossijskaja gaseta 21 Juli 2005 museum ru uberpruft am 27 Marz 2009 ICOMOS Bericht vom 24 Oktober 1989 PDF 739 kB uberpruft am 25 Marz 2009 Vollstandiger Gesetzestext Memento vom 9 Januar 2014 im Internet Archive uberpruft am 25 Marz 2009 newsmsk com 24 Mai 2008 uberpruft am 25 Marz 2009 newsru com 26 Juni 2007 uberpruft am 25 Marz 2009 Als altestes erhaltenes Kremlbauwerk wird manchmal stattdessen eine der Hauskirchen des Terem Palastes die Gottesmutter Geburts Kirche aus den Jahren 1393 94 bezeichnet vgl Beschreibung unter kremlin museum ru Memento vom 12 Oktober 2006 im Internet Archive Von ihr ist jedoch nur der untere Bereich der Grundmauern einschliesslich des ehemaligen Eingangsportals erhalten Auf diese Reste wurde Anfang des 16 Jahrhunderts die heutige Kirche herangebaut B M Kloss V D Nazarov Letopisnye istocniki XV veka o stroitel stve moskovskogo Uspenskogo sobora Istorija i restavracija pamjatnikov Moskovskogo Kremlja Band VI Moskau 1989 S 27 russiancity ru Verkundigungskathedrale des Moskauer Kremls uberpruft am 15 Marz 2009 Ende des 19 Jahrhunderts hatte Iwan der Grosse insgesamt 33 Glocken vgl Kiselev 2006 kremlin ru Senatspalast Memento vom 24 Marz 2009 im Internet Archive uberpruft am 29 Marz 2009 Offizielle Kreml Webseite Das Arsenal uberpruft am 31 Marz 2009 Moskva Vse kulturnye i istoriceskie pamjatniki Ėnciklopedija Algoritm Moskau 2009 ISBN 978 5 699 31434 8 S 311 Offizielle Kreml Webseite Der Lustpalast uberpruft am 29 Marz 2009 Offizielle Kreml Webseite Militarschule uberpruft am 27 Marz 2009 Vgl offizielle Webseite des Staatlichen Kremlpalastes Memento vom 29 Januar 2009 im Internet Archive uberpruft am 25 Januar 2009 Vgl zu den technischen Daten M E Portnov Carʹ Puska i Carʹ Kolokol Moskovskij Rabocij Moskau 1990 ISBN 5 239 00778 0 S 9 33 M E Portnov Carʹ Puska i Carʹ Kolokol Moskovskij Rabocij Moskau 1990 ISBN 5 239 00778 0 S 40 f Kiselev 2006 S 149 Welterbestatten in Russland Kulturerbe Historisches Zentrum 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