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Susdal russisch Su zdal wissenschaftl Transliteration Suzdal ist eine russische Stadt in der Oblast Wladimir Sie liegt rund 220 km nordostlich von Moskau und 26 km nordlich der Oblasthauptstadt Wladimir am Fluss Kamenka Die 10 535 Einwohner Stand 14 Oktober 2010 1 zahlende Stadt gehort zu den altesten Russlands und ist Teil des sogenannten Goldenen Rings Stadt Susdal Suzdal Flagge WappenFlagge WappenFoderationskreis ZentralrusslandOblast WladimirRajon SusdalBurgermeister Sergei GoduninErste Erwahnung 1024Stadt seit 1024Flache 15 km Bevolkerung 10 535 Einwohner Stand 14 Okt 2010 1 Bevolkerungsdichte 702 Einwohner km Hohe des Zentrums 115 mZeitzone UTC 3Telefonvorwahl 7 49231Postleitzahl 601291 601293Kfz Kennzeichen 33OKATO 17 254 501Website www gorodsuzdal ruGeographische LageKoordinaten 56 26 N 40 26 O 56 433333333333 40 433333333333 115 Koordinaten 56 26 0 N 40 26 0 OSusdal Europaisches Russland Lage im Westteil RusslandsSusdal Oblast Wladimir Lage in der Oblast WladimirListe der Stadte in RusslandDer Susdaler Kreml im Winter Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bevolkerungsentwicklung 2 Sehenswurdigkeiten 3 Stadtepartnerschaften 4 Personlichkeiten 4 1 Sohne und Tochter der Stadt 4 2 Weitere 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenSusdal ist eine der altesten russischen Stadte Im 10 Jahrhundert kamen slawische Siedler Kriwitschen aus dem Gebiet von Smolensk in die fruchtbare Region um Susdal wobei archaologisch bereits eine Besiedlung seit dem 9 Jahrhundert belegt ist Die erste schriftliche Erwahnung erfolgte 1024 Susdal bot aufgrund seiner Walder Schutz vor Angriffen von Nomadenstammen Zu dieser Zeit war Susdal bereits eine bedeutende Siedlung und neben Rostow ein wichtiges Handelszentrum der Nordost Rus Anfang des 12 Jahrhunderts wurde ein Kreml errichtet Er befand sich in der Biegung des Flusses Kamenka im sudlichen Teil der heutigen Stadt Susdal Eine erste Blutezeit erlebte Susdal als Furst Juri Dolgoruki Susdal zur Residenz des Furstentums Wladimir Susdal machte Sein Sohn Andrei Bogoljubski verlegte die Residenz ebenfalls wegen der Bojaren der Stadt weiter nach Wladimir Der Bedeutung der Stadt tat dies keinen Abbruch Stattdessen entwickelte sie sich weiter zu einem Handelszentrum Dem Aufschwung der Stadt wurde schliesslich ein Ende gesetzt als im Jahre 1238 das Furstentum Wladimir Susdal durch die Goldene Horde unter Batu Khan erobert wurde Dabei wurde Susdal trotz erbitterten Widerstands der Einheimischen eingenommen ausgeraubt und teilweise zerstort Bereits in den Jahren 1222 1235 entstand im Susdaler Kreml die Muttergottes Geburts Kathedrale die bis heute weitgehend in ihrer ursprunglichen Form erhalten geblieben ist und damit einer der altesten bis heute erhaltenen russisch orthodoxen Kirchenbauten ist Im 14 Jahrhundert versuchte Susdal die Unabhangigkeit gegen das aufstrebende Moskauer Grossfurstentum zu verteidigen und verband sich dazu mit Nischni Nowgorod zum Furstentum Susdal Nischni Nowgorod Nach einem kurzen Zwischenspiel als Bischofssitz fiel Susdal 1392 an Moskau Damit endete die Zeit Susdals als politisches Zentrum Es blieb aber Bischofssitz und entwickelte sich zu einem bedeutenden religiosen Zentrum Zahlreiche steinerne Kirchen und Klosterbauten wurden neu errichtet oder an Stelle fruherer holzerner Bauten wiederaufgebaut Unter den vom 13 bis zum 17 Jahrhundert in Susdal entstandenen Sakralgebauden sind beispielsweise das Alexanderkloster laut einer Legende von Alexander Newski gegrundet das Maria Gewandsniederlegungs und das Wassili Kloster sowie der erzbischofliche Palast der jahrhundertelang als Wohngebaude fur Susdaler Geistliche diente zu nennen Im fruhen 17 Jahrhundert erlebte Susdal erneut schwierige Zeiten Es wurde von Krimtataren und zweimal von Polen Litauen uberfallen sowie mehrfach von Grossbranden und Seuchen heimgesucht In der zweiten Jahrhunderthalfte konnte sich die Stadt jedoch von diesen Katastrophen wieder erholen Zu dieser Zeit wurden die Kremlmauern mit Wachturmen neu erbaut sowie mehrere weitere Kirchengebaude errichtet Nach der Gebietsreform Ende des 18 Jahrhunderts wurde Susdal Kreiszentrum innerhalb des neu gebildeten Gouvernements Wladimir Anfang des 19 Jahrhunderts entstand der hohe Glockenturm des Maria Gewandsniederlegungs Klosters zum Andenken an die Siege russischer Armeen im Krieg gegen Frankreich 1812 Auch im 19 Jahrhundert gab es in Susdal kaum Industrie die Stadt war vorwiegend landwirtschaftlich gepragt und auch beim Bau der Eisenbahnverbindung von Moskau nach Nischni Nowgorod blieb Susdal aussen vor Die Stadt behielt jedoch ihre grosse Bedeutung als religioses Zentrum und Pilgerstatte Wahrend des Zweiten Weltkriegs waren in Susdal Generalfeldmarschall Friedrich Paulus und andere Generale der 6 Armee nach der Niederlage in Stalingrad in den ersten Monaten nach ihrer Gefangennahme interniert Das Gefangnis befand sich in den Raumlichkeiten des Erloser Euthymios Klosters das noch im 18 Jahrhundert von Katharina der Grossen als Gefangnis fur festgenommene Teilnehmer des Pugatschow Aufstandes genutzt wurde Daruber hinaus bestand in der Stadt das Kriegsgefangenenlager 160 fur deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs 2 Es war ein grosses Durchgangslager mit mehreren Abteilungen das bald nach dem Krieg aufgelost wurde Zu den Sowjetzeiten verlor Susdal zwar fur rund 70 Jahre seine Bedeutung als religioses Zentrum entwickelte sich jedoch allmahlich zu einer bedeutenden Fremdenverkehrsstatte Die meisten Kirchen und Kloster Susdals bilden zusammen mit anderen markanten Architekturdenkmalern der Region seit den 1960ern das sogenannte Wladimir Susdaler Museumsreservat Es ist heute Bestandteil der touristischen Route des Russischen Goldenen Rings Auch ist Susdal eine der von Touristen meistbesuchten Stadte im europaischen Teil Russlands Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner1897 6 4121939 6 5671959 9 0121970 10 1791979 11 5291989 12 0632002 11 3572010 10 535Anmerkung VolkszahlungsdatenSehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Der Glockenturm des Maria Gewandniederlegungs Klosters Rizopolozhensky Kloster nbsp Muttergottes Geburts Kathedrale im Susdaler Kreml nbsp Boris und Gleb KircheFern von Industrien und Hauptverkehrsadern konnte die Stadt ihr historisches Bild bis heute weitgehend beibehalten daruber hinaus finden sich in der Museumsstadt auch alte Bauwerke die anderen Landesteilen entstammen und wiederaufgebaut wurden Der ehemalige Susdaler Kreml die Muttergottes Geburts Kathedrale mit den funf blauen Kuppeln und das Erloser Euthymios Kloster gehoren seit 1992 zum UNESCO Weltkulturerbe Weisse Monumente von Wladimir und Susdal In Susdal sind drei grosse Kloster erhalten Im Zentrum der Stadt liegt das Maria Gewandniederlegungs Kloster Ausserhalb der alten Stadt Susdal sind im Norden an den Ufern des Flusses Kamenka einander gegenuberliegend das Erloser Jewfimi Monchskloster und das Maria Schutz Nonnenkloster die bestimmungsgemass genutzt werden Sie seien der Legende nach durch einen unterirdischen Gang verbunden Das 1352 gegrundete Erloser Euthymios Kloster beherbergt viele sakrale Gebaude aus dem 16 und 17 Jahrhundert eine Sammlung alter russischer Bucher unter anderem auch ein Exemplar des ersten in russischer Sprache gedruckten Buches Apostol und das Grab des Fursten Dimitri Posharski des Helden des russischen Aufstandes 1612 gegen die polnische Fremdherrschaft wahrend der Wirren der Smuta Das Kloster diente von 1764 bis in die 1950er Jahre als Gefangnis fur politische und religiose Abweichler und wahrend des Zweiten Weltkrieges als Kriegsgefangenenlager der Roten Armee und war davor und danach Teil des Gulags Die Gebaude des 1364 gegrundeten Maria Schutz Klosters entstammen dem 16 und 17 Jahrhundert Es war ein bekannter Verbannungsort fur Aristokratinnen unter anderem die Ehefrauen der Zaren Iwan III der Grosse Wassili III und Peter I der Grosse Zu den Sehenswurdigkeiten zahlen das Ikonenmuseum sowie die wiederaufgebauten Blockhauser Holzkirchen und Windmuhlen im Freilichtmuseum Stadtepartnerschaften BearbeitenPortugal nbsp Evora Portugal seit 1986 Deutschland nbsp Rothenburg ob der Tauber Deutschland seit 1988 Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Stadt Bearbeiten Alexei Gastew 1882 1939 Gewerkschaftsaktivist und Dichter Sergei Schirokogorow 1887 1939 Ethnograph Dmitri Winogradow 1720 1758 Bergmeister Erfinder des russischen HartporzellansWeitere Bearbeiten Liste der Bischofe von SusdalLiteratur BearbeitenZinaida Pastuchova und Elena Ponomareva Drevnerusskie goroda Rusic Verlag Smolensk 2006 ISBN 5 8138 0470 6 S 216 229Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Susdal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website Inoffizielle Website Stadtportal Museum der Holzarchitektur und Freilichtmuseum Susdal Einzelnachweise Bearbeiten a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda Tom 1 Cislennostʹ i razmescenie naselenija Ergebnisse der allrussischen Volkszahlung 2010 Band 1 Anzahl und Verteilung der Bevolkerung Tabellen 5 S 12 209 11 S 312 979 Download von der Website des Foderalen Dienstes fur staatliche Statistik der Russischen Foderation Maschke Erich Hrsg Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des zweiten Weltkrieges Verlag Ernst und Werner Gieseking Bielefeld 1962 1977 VOrte in der Oblast WladimirVerwaltungszentrum Wladimir Stadte AlexandrowR GorochowezR Gus ChrustalnyS R Jurjew PolskiR KameschkowoR Karabanowo KirschatschR KoltschuginoR Kosterjowo KowrowS R Kurlowo Lakinsk MelenkiR MuromS R PetuschkiR Pokrow RaduschnyS G SobinkaR Strunino SudogdaR SusdalR WjasnikiR WladimirS nbsp Siedlungen stadtischen Typs Balakirewo Gorodischtschi Gussewski Krasnaja GorbatkaR Melechowo Mstjora Nikologory Stawrowo WolginskiListe der Stadte in der Oblast Wladimir Verwaltungsgliederung der Oblast WladimirAnmerkungen S Sitz eines Stadtkreises R Verwaltungszentrum eines Rajons G Geschlossenes administrativ territoriales Gebilde SATO Normdaten Geografikum GND 4078090 9 lobid OGND AKS LCCN n82076111 VIAF 141915943 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Susdal amp oldid 226336667