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Polen Litauen auch Rzeczpospolita oder Konigliche Republik sowie lateinisch Respublica Poloniae genannt war ein von 1569 bis 1795 bestehender Staat in Mittel und Osteuropa Der foderale und feudale Standestaat besass Elemente einer Republik auf Basis einer parlamentarisch konstitutionellen Monarchie 11 und einen mehrheitlich von der Aristokratie in der Freien Wahl gewahlten Herrscher an der Staatsspitze 12 Polen LitauenRzeczpospolita Korony Polskiej i Wielkiego Ksiestwa LitewskiegoKonigliche Republik der Polnischen Krone und des Grossfurstentums Litauen1569 1795Flagge Wappen Navigation Wahlspruch Si Deus nobiscum quis contra nos 1 Verfassung Articuli Henriciani1573 1791 1792 1795Pacta conventa1573 1791 1792 1795Verfassung vom 3 Mai 17911791 1792Kanzleisprachen und Landessprachen Polnisch 2 1569 1795 Ruthenische Sprache 1569 1697 3 LateinLandessprachen PolnischMasurischLitauischSchemaitischLettischKaschubischDeutschRussischHebraischJiddischArmeno Kiptschakischukrainische altbelarussische und russinische SprachenHauptstadt Krakau und VilniusWarschau ab 1596 Staatsform Aristokratische Republik auf Basis eines feudalen Foderalstaats 1569 1791 1792 1795 Aristokratisch Burgerliche Republik auf Basis eines Einheitsstaats 1791 1792 Regierungssystem Parlamentarische Monarchie 4 5 mit einem Erbmonarchen an der Staatsspitze auf Grundlage einer aristokratisch parlamentarischen Reprasentativen Demokratie 1569 1572 Parlamentarische Monarchie 6 7 mit einem Wahlmonarchen an der Staatsspitze 8 auf Grundlage einer aristokratisch parlamentarischen Reprasentativen Demokratie 1573 1791 1792 1795 Konstitutionell parlamentarische Monarchie 9 auf Grundlage einer aristokratisch burgerlich parlamentarischen Reprasentativen Demokratie 1791 1792 Staatsoberhaupt Polnischer Konig und Litauischer GrossfurstRegierungschef Vorsitzender des SenatsFlache 729 900 km 1772 10 Einwohner 12 000 000 1772 10 Wahrung ZlotyGrundung 12 August 1569 Lubliner Union Auflosung 24 Oktober 1795 Dritte Polnische Teilung Nationalhymne Gaude Mater PoloniaPolen Litauen um 1618 mit den heutigen Staatsgrenzen Polnische Krone Grossfurstentum Litauen Herzogtum Livland Herzogtum Kurland gemeinsames Lehen Herzogtum Preussen polnisches LehenDa nach dem Aussterben der Jagiellonen Dynastie eine Wahlmonarchie eingefuhrt worden war und das Standeparlament der Sejm der im Wesentlichen die Interessen der Aristokratie vertrat umfangreiche Kompetenzen erhalten hatte wird oft auch von einer Adelsrepublik sowie auf die polnischen Staaten nach 1918 bezugnehmend der Ersten Polnischen Republik gesprochen Die beiden namensgebenden Lander das Konigreich Polen polnisch meist einfach Korona bzw die Krone genannt und das Grossfurstentum Litauen wurden bereits 1386 in einer Personalunion zusammengefuhrt Das Gebiet umfasste in seiner grossten territorialen Ausdehnung um 1618 den grossten Teil des Staatsgebietes des heutigen Polen das heutige Litauen Lettland und Belarus grosse Teile der heutigen Ukraine sowie kleinere Teile des heutigen Russland Estland Rumanien und Moldawiens Polen Litauen war ein Vielvolkerstaat dessen heterogene Bevolkerungsethnien den unterschiedlichsten Glaubensbekenntnissen folgten Katholische protestantische orthodoxe und armenische Christen sowie Juden und Muslime lebten hier mit und nebeneinander und genossen trotz der Dominanz des katholischen Klerus eine politisch gestutzte Religionsfreiheit Mit der Realunion von 1569 verschmolzen das Konigreich Polen und das Grossfurstentum Litauen sowie das Konigliche Preussen und das Herzogtum Livland zu einem gemeinsamen Staatskorper Auch die landlichen Gebiete des Koniglichen Preussen wurden von polnischen Starosten verwaltet jedoch erhielten die Stadtrepubliken Danzig Thorn und Elbing aber auch das Furstbistum Ermland ein grosses Mass an weitgehender Autonomie Andere Gebiete wie das Herzogtum Preussen das Herzogtum Kurland und Semgallen und zeitweilig auch die Donaufurstentumer der Moldau und der Walachei unterstanden Polen Litauen nur als Lehen Polen Litauen verfugte ausserdem bis 1772 uber die Zipser Stadte die 1421 vom Konigreich Ungarn an das Konigreich Polen verpfandet worden waren Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geschichte 2 1 Realunion von Lublin 2 2 Gewahlte Konige 2 3 Blutezeit 2 4 Teilungen 3 Administrative Einteilung 4 Religion und Bevolkerung 5 Wirtschaft 6 Rezeption 7 Literatur 8 Siehe auch 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseName Bearbeiten nbsp Polnisch Litauischer Sejm 1622 zur Zeit von Konig Sigismund III Wasa Im Umkreis stehend H die Menge der anwesenden stimmberechtigten Adeligen der Deputiertensaal im Warschauer Konigsschloss ist grosser innen sitzend der Senat geistlicher und weltlicher Reichsrate und Wurdentrager Auf dem Thron A der Konig Heilige Konigliche Majestat rechts und links neben ihm stehend G Wurdentrager der Kurie des Sejms Berater und Sekretare des Konigs rechts und links am Konig sitzend D Bischofliche Senatoren darunter am nachsten zum Konig die beiden Erzbischofe links B der Primas Erzbischof von Gnesen rechts C der Erzbischof von Lemberg entfernter vom Konig rechts und links E weltliche Palatine Wojewoden und Castellane Burg Starosten Im Vordergrund F Regierungen und Wurdentrager unterteilt des Polnischen Konigreiches und des Grossfurstentums Litauen Die offizielle polnische Eigenbezeichnung des Staates war Rzeczpospolita Korony Polskiej i Wielkiego Ksiestwa Litewskiego deutsch wortlich Gemeinwesen der Polnischen Krone und des Grossfurstentums Litauen amtlich abgekurzt Rzeczpospolita Weil auf Polnisch auch die polnischen Republiken seit der Wiederherstellung der polnischen Souveranitat 1918 als Rzeczpospolita bezeichnet werden lasst sich der Name des Gemeinwesens deutsch auch mit Republik der Polnischen Krone und des Grossfurstentums Litauen wiedergeben aufgrund der etymologischen Herkunft von polnisch rzeczpospolita aus lateinisch res publica 13 14 15 16 Die Verfassung Polen Litauens wird als aristokratisch republikanisch charakterisiert weil der gesamte Adel die sogenannte Szlachta Mitte des 16 Jahrhunderts etwa 25 000 Geschlechter mit etwa 500 000 Angehorigen etwa 7 der Landesbevolkerung manchmal noch durch das ethnische Konstrukt einer vorgeblichen sarmatischen Herkunft abgeschirmt 17 als Staatsnation das Heeresaufgebot stellte das Gerichtswesen bestimmte den Konig wahlte und seine Politik durch das Liberum Veto im Sejm auch korrigieren konnte Im Laufe des 17 Jahrhunderts wandelte sie sich zu einer faktischen Dominanz einer Oligarchie des Hochadels der sogenannten Magnaten die es sich leisten konnten dauerhaft in eigenen Palais in der Hauptstadt Warschau zu residieren 18 In historischen Quellen lateinischer Sprache findet sich als Name Respublica sive Status Regni Poloniae Lituaniae Prussiae Livoniae deutsch Republik oder Staat des Konigreiches 1627 19 und Reges et Respublica Poloniae deutsch Konige und Republik Polens 1677 20 aber auch Regnum Poloniae Magnusque Ducatus Lithuaniae deutsch Konigreich Polen und Grossfurstentum Litauen 1729 21 Im Warschauer Vertrag von 1773 zwischen Polen Litauen und dem Konigreich Preussen steht auf Franzosisch Traite entre Sa Majeste le Roi de Prusse et Sa Majeste le Roi et la Republique de Pologne conclu a Varsovie le 18 Sept 1773 also verkurzt Republique de Pologne 22 Im Teilungstraktat zur Zweiten Teilung Polen Litauens von 1793 steht ebenfalls auf Franzosisch S erenissime Republique de Pologne 23 Im Englischen wird Rzeczpospolita oft mit dem Begriff Commonwealth ubersetzt Moglicherweise erst im Nachhinein gepragte kurzere Bezeichnungen sind Republik beider Nationen oder Volker polnisch Rzeczpospolita Obojga Narodow 24 litauisch Abieju Tautu Respublika und ruthenisch Rѣch pospolitaya ѡboiga narodov und Republik Polen Litauen 25 Geschichte BearbeitenRealunion von Lublin Bearbeiten Durch die Lubliner Union vom 12 August 1569 wurde die in der Union von Krewo 1385 entstandene Personalunion mangels Thronfolger von Polen und Litauen in eine Realunion umgewandelt Der neue Staat wurde Gemeinwesen beider Nationen genannt Es war eine Wahlmonarchie mit gemeinsamer Wahrung gemeinsamem Parlament dem Sejm und Monarchen Beteiligt an der Wahl war die Aristokratie die zeitweilig ungefahr 10 der Bevolkerung ausmachte deutlich mehr als in den meisten ubrigen europaischen Staaten sowie das Burgertum der autonomen Stadtrepubliken Der niedere polnische Adel wurde Szlachta genannt der hohe die Magnaten Aufgrund seiner aristokratischen Elemente Wahlkonigtum mit starker Stellung des Adelsparlaments Sejm wird dieser Staat auch als Adelsrepublik bezeichnet Er existierte bis 1795 Der Sejm hatte schon vor der Reform von 1791 deutlich grossere Befugnisse beispielsweise in Sachen Aussenpolitik Jurisprudenz Legislative Armee oder auch Adelspradikaten als zu der Zeit das britische Parlament Jeder der beiden Reichsteile hatte jedoch ein eigenes Heer mit jeweils einem Grosshetman und einem Feldhetman an der Spitze Auf dem Wahlsejm von 1697 wurde die Gleichstellung coaequatio jurium des litauischen mit dem polnischen Adel beschlossen Dadurch wurden die Vorrechte des Grosshetmans von Litauen beschnitten der zuvor die grossfurstliche Reichshalfte dominiert hatte Zugleich wurde die ruthenische altbelarussische Kanzleisprache im Grossfurstentum Litauen durch das Polnische ersetzt 26 Gewahlte Konige Bearbeiten Die Konige nach Knupfung der polnisch litauischen Personalunion bis zur Union von Lublin waren ausser Jogaila alle in Polen geboren und bis auf Sigismund den Alten sogar alle in der Konigsstadt Krakau Bei der ersten Moglichkeit frei einen Konig zu wahlen entschied sich der Sejm im Mai 1573 fur einen Auslander den Kapetinger Heinrich von Valois aus Frankreich Nur ein Jahr danach verliess dieser jedoch heimlich Polen um nach dem nahenden Tod seines schwerkranken alteren Bruders Karl IX Konig von Frankreich zu werden Daraufhin wurde die mit 52 Jahren noch unverheiratete Anna Jagiellonica Tochter des vorletzten Jagiellonen Sigismunds I des Alten zum Konig nicht Konigin gewahlt und ein mannlicher Konigskandidat mit der Bedingung gesucht sie zu ehelichen Der Siebenburger Ungar Stephan Bathory hatte fur den Sejm den Vorteil keiner der grossen europaischen Dynastien verbunden zu sein Zehn Jahre junger als seine Frau Anna starb er jedoch zehn Jahre vor ihr Anna unterstutzte daraufhin erfolgreich die Wahl ihres schwedischen Neffen Sigismund III Wasa zum Konig und Grossfursten im Jahre 1587 Nach dessen Tod wahlte der Sejm nacheinander zwei seiner in Krakau geborenen Sohne zum Staatsoberhaupt nbsp Das Sejm wahrend der Kronung von August II Die nachsten beiden Konige entstammten einheimischen Adelsgeschlechtern wenn auch aus Orten die heute nicht mehr zu Polen gehoren 1669 Michael Korybut Wisniowiecki und 1674 Johann III Sobieski der entscheidend in die Geschichte Europas eingriff als die polnische Armee mit seinen Verbundeten 1683 das osmanische Heer vor Wien schlug Mit dem sachsischen Kurfursten Friedrich August I von Sachsen wurde 1697 wieder ein Auslander gewahlt der als August II polnischer Konig wurde Allerdings war das Kurfurstentum Sachsen schwacher als Polens funf potente Nachbarn Schweden Russland die Osmanen das Habsburgerreich und das Konigreich Preussen Trotzdem wurde die polnische Politik nun stark von den Nachbarn und Frankreich beeinflusst was in haufig wechselnden Konigen zum Ausdruck kam 1704 wurde August II durch Stanislaus I Leszczynski ersetzt 1709 konnte August II noch einmal die Macht erringen Nach seinem Tod 1733 wurde von der einen Partei wieder Stanislaus I zum polnischen Konig gewahlt Die andere Partei wahlte August III den Sohn August II was zum Polnischen Erbfolgekrieg fuhrte Nach dem Tod August III wurde 1764 mit Stanislaus II August Poniatowski ein einheimischer Adeliger mit guten Beziehungen zum russischen Zarenhof zum wie sich herausstellen sollte letzten Konig und Grossfursten der polnisch litauischen Republik gewahlt Blutezeit Bearbeiten nbsp Gescheiterter Reformversuch 1658 Adelsrepublik Polen Litauen RuthenienIm fruhen 17 Jahrhundert hielt sich Polen Litauen aus dem Dreissigjahrigen Krieg heraus und expandierte nach Osten wobei im Polnisch Russischen Krieg 1609 1618 der Kreml in Moskau 1610 und die Kuste am Schwarzen Meer besetzt wurde In der Zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts schrankten dann die Folgen des Zweiten Nordischen Krieges innere Querelen sowie die erstarkenden Nachbarn Russland und Brandenburg Preussen die Macht von Polen Litauen zunehmend ein Der Versuch den Staat als dreieinige Adelsrepublik Polen Litauen Ruthenien zu reformieren scheiterte 1658 am polnischen Widerstand Im Vertrag von Andrussowo 1667 verlor die Republik Smolensk und Kiew an Russland Seit 1697 fand sich die Adelsrepublik als Teil der Personalunion Sachsen Polen wieder die mit Unterbrechungen bis 1763 wahrte Im Jahre 1772 umfasste Polen Litauen 729 900 km und hatte rund 12 Millionen Einwohner 10 Teilungen Bearbeiten Hauptartikel Teilungen Polens Im Laufe des 18 Jahrhunderts wurde die Rzeczpospolita durch das Liberum Veto zunehmend handlungs und reformunfahig was den Nachbarn die Erste Teilung Polens ermoglichte Als Konsequenz daraus und unter dem Eindruck der Unabhangigkeit der USA und der Franzosischen Revolution entstand die liberale Verfassung vom 3 Mai 1791 Sie hob die Foderation zwischen Polen und Litauen auf mit dem Ziel einer vollstandigen staatlichen Vereinheitlichung Die verbliebenen Teile der aristokratisch burgerlichen Republik nach der Ersten Teilung Polens 1772 wurden in einem Einheitsstaat zu Rzeczpospolita Polen vereint Die absolutistisch regierten Nachbarmonarchien nahmen 1793 die Zweite Teilung Polens vor und weitere zwei Jahre spater die dritte und vollstandige Aufteilung nicht zuletzt wegen Ahnlichkeiten der reformierten polnisch litauischen Verfassung mit derjenigen des revolutionaren Frankreich Polen Litauen verschwand wie schon manche andere einst souverane Staaten bis 1918 von den politischen Landkarten Europas Das Gebiet Polen Litauens wurde zwischen dem Konigreich Preussen der Habsburgermonarchie und dem Russischen Kaiserreich aufgeteilt Administrative Einteilung Bearbeiten nbsp Die I Rzeczpospolita in den Grenzen nach dem Vertrag von Deulino 1618 administrative Aufteilung in Woiwodschaften Hauptartikel Verwaltungsgliederung der Polnischen Adelsrepublik Abgesehen von den koniglichen Freistadten Danzig Thorn Elbing und Riga war Polen Litauen in Woiwodschaften eingeteilt Die Einteilung des Gebietes der Polnischen Krone in die Grossprovinzen Grosspolen und Kleinpolen hatte rein traditionelle Bedeutung Einige Herrschaften waren einer Woiwodschaft rechtlich gleichgestellt z B das Furstbistum Ermland und das Herzogtum Samogitien Religion und Bevolkerung BearbeitenDie konfessionelle Vielfalt war einzigartig in Europa Das Spektrum der in Polen Litauen vertretenen Religionen reichte vom Judentum im Zeitraum 1500 1578 stieg die Anzahl der Juden von anfangs nur etwa 18 000 auf rund 100 000 uber den Protestantismus Katholizismus und die Orthodoxie bis zum Islam in Litauen hielten sich auch noch Reste der vorchristlichen litauischen Mythologie Die Bevolkerung bestand neben den Polen und Litauern aus Deutschen Letten Esten Ukrainern Belarussen Russen und Tataren Das naturliche Bevolkerungswachstum erreichte im 16 Jahrhundert acht bis neun Prozent Verursacht wurde dies durch die Entwicklung der Landwirtschaft und verbesserte Lebensbedingungen im 16 Jahrhundert die zu einem Ruckgang der Sterblichkeit fuhrten Auch die hygienischen Bedingungen und die medizinische Versorgung der Bevolkerung wurden verbessert Wirtschaft BearbeitenGrundlage des Reichtums des Landes war die Landwirtschaft mit dem Export von Getreide Vieh und Forsterzeugnissen Sieben bis zehn Prozent der gesamten Getreideproduktion Polens von etwa 1 5 Millionen Tonnen wurden exportiert wobei die Niederlande mit 80 Prozent der Hauptabnehmer war Der Getreidehandel sorgte dafur dass die Aussenhandelsbilanz der Republik zumeist positiv war Daruber hinaus exportierte Polen Pottasche Wolle Textilien sowie Pelze und Ledererzeugnisse Hieraus resultierte eine hohe Anfalligkeit bei Konjunkturschwankungen auf den europaischen Markten Zu den eingefuhrten Waren zahlten neben Tuch Eisen und Stahl vor allem Metallerzeugnisse wie Sensen Sicheln und Waffen Im 16 Jahrhundert entstanden die ersten Manufakturen die bis zu 40 Arbeiter beschaftigten Rezeption BearbeitenPolen Litauen aus polnischer Sicht als Erste Polnische Republik betrachtet 27 wurde in der Zwischenkriegszeit zur popularsten Epoche der Geschichtsbetrachtung in der polnischen Gesellschaft Der Sarmatismus die Idealvorstellung einer freien demokratischen Adelsgesellschaft wurde vor allem im 19 Jahrhundert zum romantisierten Vorbild und konstituierenden Mythos des polnischen Nationalbewusstseins 27 Die Adelsrepublik des 16 Jahrhunderts wurde zum freiheitlichen Vorbild stilisiert 28 obwohl die gesamte erwachsene Bevolkerung gar nicht daran partizipieren konnte Die politische Willensbildung konnte theoretisch dennoch bis zu 12 der Bevolkerung umfassen den gesamten Adelsstand was sehr viel in einer Zeit und im Vergleich zu Landern wie Frankreich Preussen Russland oder Osterreich im Zeitalter des Absolutismus vom 17 Jahrhundert zum 18 Jahrhundert war wo diese meist nur von einer Person ausging Wichtig an der Legende die sich in der Bevolkerung von dieser Zeit gebildet hat ist die Tatsache dass Polen in dieser Zeit wirklich unabhangig war 29 Die Ideale der Freiheit die der Adel verkundete passten aber schlecht zur Aufrechterhaltung der Leibeigenschaft Fur Thomas Carlyle etwa war die Adelsrepublik in seiner grausamen Ausdrucksweise 30 nur ein anmutig phosphoreszierender Moderhaufen und die Adeligen darauf wimmelnde Parasiten 31 Seiner Meinung nach waren die Teilungen Polens gerecht da sie Platz fur die uberlegenen Imperien der Romanow zum Russischen Reich der Habsburger zu Osterreich Ungarn und der Hohenzollern zum Konigreich Preussen geschafft haben 32 Literatur BearbeitenAlmut Bues Die habsburgische Kandidatur fur den polnischen Thron wahrend des Ersten Interregnums in Polen 1572 73 Verband der wissenschaftlichen Gesellschaften Osterreichs Wien 1984 ISBN 3 85369 559 0 Gotthold Rhode Geschichte Polens Ein Uberblick 3 verbesserte Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1980 ISBN 3 534 00763 8 S 215 327 Maria Rhode Ein Konigreich ohne Konig Der kleinpolnische Adel in sieben Interregna Quellen und Studien Bd 5 Harrassowitz Wiesbaden 1997 ISBN 3 447 03912 4 Volltext Daniel Stone The Polish Lithuanian State 1386 1795 A History of East Central Europe Bd 4 University of Washington Press Seattle 2001 ISBN 0 295 98093 1 Siehe auch BearbeitenGeschichte Polens Geschichte Litauens Liste der polnischen Herrscher Liste der Herrscher LitauensWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Polen Litauen Album mit Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Lateinisch Wenn Gott mit uns wer dann gegen uns seit dem 18 Jahrhundert Pro Fide Lege et Rege Fur den Glauben das Recht und den Konig Amtssprache im Konigreich Polen ab 1697 auch im Grossfurstentum Litauen Kanzleisprache im Grossfurstentum Litauen Janusz Sykala Od Polan mieszkajacych w lasach historia Polski az do krola Stasia Gdansk 2010 Georg Ziaja Lexikon des polnischen Adels im Goldenen Zeitalter 1500 1600 S 9 Janusz Sykala Od Polan mieszkajacych w lasach historia Polski az do krola Stasia Gdansk 2010 Georg Ziaja Lexikon des polnischen Adels im Goldenen Zeitalter 1500 1600 S 9 https www polskieradio24 pl 39 156 Artykul 1444613 Artykuly henrykowskie szlachecka prekonstytucja https www britannica com place Poland The First Partition a b c Hans Roos Polen von 1668 bis 1795 In Theodor Schieder Fritz Wagner Hrsg Handbuch der Europaischen Geschichte Band 4 Europa im Zeitalter des Absolutismus und der Aufklarung Stuttgart 1968 S 690 752 hier S 746ff Auch monarchia mixta Lateinisch fur gemischte Monarchie Jurgen Heyde Geschichte Polens 4 Auflage C H Beck Munchen 2017 S 28 f Joachim Bahlcke Regionalismus und Staatsintegration im Widerstreit Die Lander der bohmischen Krone im ersten Jahrhundert der Habsburgerherrschaft 1526 1619 Oldenbourg Munchen 1994 ISBN 3 486 56046 8 S 270 Fussnote 357 lat res publica bedeutet offentliche Sache poln rzecz pospolita bedeutet gemeinsame Sache pospolity gemeinsam gemein in dessen Bedeutung allgemein nicht gewohnlich oder gar niedertrachtig was auch der Bedeutung des lateinischen Ursprungsausdrucks entspricht Stefan Daute Adrian Fiedler Slavische nationale Minderheiten im Ostseeraum Beitrage zu einer Exkursion S 47 Universitatsverlag Potsdam 2008 Zitat auf Polnisch Rzeczpospolita Korony Polskiej Krolestwa Polskiego i Wielkiego Ksiestwa Litewskiego auf Deutsch Republik der Polnischen Krone des Konigreichs Polen und Grossfurstentums Litauen Forster Friedrich Christoph Die Hofe und Cabinette Europa s im achtzehnten Jahrhundert 1839 S 137 Wojciech J Burszta Jacek Serwanski Migracja Europa Polska 2003 S 175 Peter Paul Bajer Scots in the Polish Lithuanian Commonwealth 16th 18th century the formation and disappearance of an ethnic group Leiden 2012 S 309 Jurgen Heyde Geschichte Polens 4 durchgesehene Auflage Munchen 2017 S 28 29 31 32 37 39 Abbildung In unesco org Abgerufen am 30 Dezember 2014 So im Erneuerungsvertrag von Warschau betr Wehlau Bromberg vom 17 Mai 1677 dort die Formulierung Reges et Remp u b licam Poloniae siehe dessen Edition im Editionsprojekt Europaische Friedensvertrage der Vormoderne online des Leibniz Institutes fur Europaische Geschichte abgerufen am 25 Oktober 2022 Regni Poloniae Magnique Ducatus Lithuaniae Nova et exacta tabula ad memtem Starovolcy descripta In raremaps com Abgerufen am 30 Dezember 2014 Friedrich Wilhelm Ghillany Diplomatisches Handbuch C H Beck Munchen 1855 S 224 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Digitalisat Polnisch Rzeczpospolita Obojga Narodow Im Deutschen auch als Republik der Beiden Volker oder Republik Zweier Volker bezeichnet wobei sich das Pradikat Volker viel mehr auf die Summe seiner Hauptglieder bezieht namentlich das Konigreich Polen und das Grossfurstentum Litauen und weniger auf Volker im Sinne von Nationen Norman Davies Im Herzen Europas Geschichte Polens C H Beck Verlag Munchen 2002 Henads Sahanowitsch Weissrussland und die Agonie der Adelsrepublik 1648 1795 In Dietrich Beyrau Rainer Lindner Handbuch der Geschichte Weissrusslands Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 S 106 118 hier S 111 a b Rusanna Gaber Politische Gemeinschaft in Deutschland und Polen Zum Einfluss der Geschichte auf die politische Kultur Politische Kultur in den neuen Demokratie Europa VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2007 ISBN 978 3 531 15565 4 S 131 Stephanie Zloch Polnischer Nationalismus Politik und Gesellschaft zwischen den beiden Weltkriegen Bohlau Wien Koln 2010 ISBN 978 3 412 20543 0 S 100 Jurgen Hartmann Politik und Gesellschaft in Osteuropa Eine Einfuhrung Campus Frankfurt am Main 1983 ISBN 3 593 32555 1 S 242 Norman Davies Im Herzen Europas Geschichte Polens S 299 Zitiert von Norman Davies Im Herzen Europas Geschichte Polens S 299 Krystyna Kaplan Londyn po polsku Swiat Ksiazki Warszawa 2006 ISBN 978 83 247 0283 1 S 155 156 Normdaten Geografikum GND 1060577984 lobid OGND AKS VIAF 311450023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Polen Litauen amp oldid 235061872