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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Die litauische Mythologie wird wie auch bei der Sprachverwandtschaft aufgrund vieler Ahnlichkeiten mit der lettischen und altpreussischen Mythologie zu einer baltischen Mythologie zusammengefasst Grosse Ahnlichkeiten bestehen ferner auch mit den Spielarten der slawischen Mythologie Neoheidnischer Opferstein und Altar auf dem Rambynas Inhaltsverzeichnis 1 Forschungsgeschichte 1 1 Quellenlage 1 2 Forschung 1 3 Rekonstruktion der Mythologie 2 Bezuge zu anderen Mythologien 3 Perioden der litauischen Mythologie 4 Elemente der litauischen Mythologie 4 1 Gott und Natur 4 2 Die Gotterwelt 4 3 Inneres Heldentum 4 4 Gott und Moral 5 Siehe auch 6 Literatur 7 WeblinksForschungsgeschichte BearbeitenQuellenlage Bearbeiten Offiziell erfolgte die Taufe Litauens 1387 Niederlitauens gar erst 1413 Beschwerden uber Spuren heidnischer Handlungen und heidnischen Glaubens finden sich bis ins 18 Jahrhundert Relikte der litauischen Mythologie sind im Brauchtum Liedgut und in Erzahlformen bis heute erhalten Konkrete Quellen uber die litauische Mythologie liegen dennoch nur zerstreut und aus spaterer Zeit vor Dazu zahlen das Chronicon Livoniae Heinrichs des Letten 1225 1227 die Livlandische Reimchronik 1290 1296 die Reiseberichte des Wiegand von Marburg und die Chronik von Peter von Dusburg 1326 Spater liefern die Chronik des Simon Grunau 1519 1529 kirchliche Verordnungen und Berichte der Jesuiten detailliertere Informationen Mit der im 19 Jahrhundert beginnenden volkskundlichen Sammeltatigkeit wuchs auch das Interesse an erzahlter litauischer Mythologie Indes hatte die Mehrheit der litauisch Sprechenden bereits ihre alte Religion aufgegeben und die Sanger der volkstumlichen dainos wie auch die Geschichtenerzahler waren sich oft der Bedeutung des Erzahlten kaum oder nur unzureichend bewusst Die von Forschern so zusammengetragenen Volkserzahlungen und lieder ohne Erklarungen galten als Rohmaterial fur Versuche einer Rekonstruktion der Mythologie Eine wichtige Quelle ist die religiose Lexik Eigennamen von Gottheiten und mythischen Wesen unter Anwendung etymologischer historisch vergleichender Sprachwissenschaft Forschung Bearbeiten Spatere Quellen sind in ihrer Rezeption bereits teilweise als Rekonstruktionsversuche anzusehen indem die litauischen Eigenheiten nach dem Modell der Antike verstanden werden und entsprechende Namen angefuhrt werden so etwa bei Jan Lasicki De diis Samagitarum 1582 Die erste umfangreiche Rekonstruktion schuf Anfang des 19 Jahrhunderts der polnisch sprachige litauische Historiker Theodor Narbutt Zwei neuzeitliche Ansatze von Marija Gimbutas und Algirdas Julien Greimas sind im Westen bekannt geworden wahrend die Arbeiten von Norbertas Velius Gintaras Beresnevicius und Wladimir Toporow eher wenig Bekanntheit erreichten Die Rekonstruktionsmethode ist jedoch problematisch und kein Versuch hat bisher vollige Anerkennung erreicht Viele Gelehrte bevorzugen daher die Rekonstruktion einer jeweils eigenen litauischen Mythologie mittels der historischen archaologischen und ethnographischen Daten zunehmende Spezialisierung ist hier oft kontraproduktiv Das Problem bei diesem Vorgehen liegt darin dass die litauische Mythologie niemals statisch war sondern in standiger Entwicklung begriffen so dass sie uber langere Zeitraume auf die sich die Ethnologen konzentrierten nie die gleiche Gestalt beibehielt Des Weiteren waren die Forscher oft von Vorstellungen der slawischen Mythologie oder der antiken Mythologie gepragt Der Zugang Narbutts und die damit verbreiteten Vorstellungen fanden kunstlerische Gestalt zum Beispiel in Adam Mickiewicz Theaterstuck Dziady Rekonstruktion der Mythologie Bearbeiten Nach Marija Gimbutas basierte die Ausgangsstruktur der litauischen Mythologie auf einem matriarchalen System von Gottinnen die verschiedene Aspekte der Natur zum Beispiel Himmel Erde Mond Wasser Luft etc reprasentierten Spatere Entwicklungen liefen in eine patriarchalische Richtung so dass zahlreiche weibliche Gottinnen ihre Macht und Bedeutung verloren Als Dualitaten standen fur Tag und Nachthimmel Dievas Lichtgottheit resp Velines Vorsteher des Totenreiches siehe auch Polytheismus Bezuge zu anderen Mythologien BearbeitenDie litauische Mythologie hat gemeinsame Wurzeln mit der lettischen Mythologie sowie mit der Mythologie der Altpreussen Andererseits weisen einzelne Elemente eine grosse Gemeinsamkeit mit anderen Mythologien besonders mit denen benachbarter Kulturen auf Perioden der litauischen Mythologie BearbeitenDie vorchristliche Mythologie ist hauptsachlich durch Spekulationen und Rekonstruktionen bekannt allerdings konnten einige bekannte mythologische Elemente durch neuere Quellen wie auch durch archaologische Entdeckungen bestatigt werden Die nachste Periode der litauischen Mythologie begann im 15 Jahrhundert und dauert bis Mitte des 17 Jahrhunderts Die Mythen dieser Periode berichten meist als Heldenmythen uber die Grundung des litauischen Staates Die wohl bekanntesten Erzahlungen sind die vom Traum des Grossfursten Gediminas und der Grundung der litauischen Hauptstadt Vilnius sowie von Sventaragis die ebenfalls die Geschichte von Vilnius thematisiert Zahlreiche Erzahlungen dieser Art nehmen Bezug auf konkrete historische Ereignisse Im Allgemeinen pragen diese Mythen das Lebensgefuhl des litauischen Patriotismus Die dritte Periode begann mit dem wachsenden Einfluss des Christentums und dem Wirken der Jesuiten und der protestantischen Mission ungefahr seit Ende des 16 Jahrhunderts Die einstige bildersturmerische Annaherung an das vorchristliche litauische Erbe im Volk erwies sich als nicht mehr sinnvoll Hieronymus von Prag hatte einst durch das Fallen der heiligen Baume die Auswanderung der Litauer bewirkt und man versuchte den Volksglauben fur missionarische Aktivitaten zu instrumentalisieren Dieses fuhrte auch zur Einbeziehung christlicher Elemente in die mythologischen Sagen und Erzahlungen Die letzte Periode der litauischen Mythologie begann im 19 Jahrhundert als dem kulturellen Erbe nicht nur durch die Eliten sondern allgemein nationaler Wert zugesprochen wurde Die Sagen und Erzahlungen dieser Periode erwiesen sich zumeist als Reflexionen fruherer Mythen nicht als reale sondern als verschlusselte Erfahrungen der Vergangenheit Sie konzentrierten sich auf moralische Probleme und auf eine heroischen Sicht der Vergangenheit einzelne Helden trugen sehr haufig nicht einmal einen Eigennamen sondern hiessen Fuhrer oder Schlossherr Elemente der litauischen Mythologie BearbeitenGott und Natur Bearbeiten Die mythologischen Erzahlungen Lieder und Legenden befassen sich mit den naturlichen Gesetzmassigkeiten und Vorgangen wie dem Wechsel der Jahreszeiten den Beziehungen untereinander und mit dem Bestehen der Menschen Das System der Natur wird haufig in Kategorien menschliche Verwandtschaftsbeziehungen dargestellt ein wichtiges Beispiel in zahlreichen Liedern und Erzahlungen bildet die Sonne Saule als Mutter der Mond Menuo als Vater aber auch als Glucksbote und die Sterne als Schwestern der Menschen Weiter illustrieren litauische Theonyme diese Naturverbundenheit Bangputys der uber den Wellen weht Lauko sargai Huter des FeldesDie Gotterwelt Bearbeiten In der Baltischen Mythologie rangiert oben der furchterregende Patollo der flammengekronte Perkunas fungiert als blitzeschleudernder Gott des Feuers Potrimpo ist ein ahrenbekronter Jungling Die Laima wortlich Gluck hier in der Bedeutung von Schicksalsgottinnen spielen ebenso eine wichtige Rolle innerhalb der litauischen Mythologie Die Gotterverehrung erfolgte durch Opfer auch Menschenopfer in Form von Gefangenen die man dem Kriegsgott widmete Neben den offentlichen Kulten wurden lokale Dimstipatis Ortsgeister verehrt Als hochstes religioses Fest galten die Nordlichtzeit um Ostern und vornehmlich die erst im Zuge der Gegenreformation verbotene Feier der Sonnenwende Einen eigenstandigen Zweig der litauischen Mythologie stellt die Jenseitslehre dar die indoeuropaische Elemente der Himmel und Hollevorstellungen veles bzw Totengeister aufgenommen hat Inneres Heldentum Bearbeiten Die litauischen Mythen offenbaren haufig den inneren Heroismus eines Menschen und symbolisieren dieses innere Sein in verschiedenen Szenen in mythologischen Landern am anderen Ende der Erde oder im Himmel des Sudpols allgemein werden diese Platze als das Land uber allen Meeren und kosmisches Unterwasserkonigreich bezeichnet Gott und Moral Bearbeiten Mythen uber moralische Fragen sind sehr verbreitet und nahern sich den volkstumlichen Fabeln die in allen europaischen Nationen bekannt sind Der Grundgedanke dieser Erzahlungen ist haufig dass Gott die Menschen besucht um ihnen Fragen der Moral zu stellen wobei die Menschen ihn aber nicht erkennen Diesen Erzahlungen gemass sollte ein Mensch auf seine inneren Stimme der Harmonie und Gerechtigkeit horen moralisch in der Gegenwart Gottes zu handeln gleich wann und unter welchen Umstanden er ihn sieht Manche Gelehrte betonen den synkretistischen und vorchristlichen Charakter dieser Erzahlungen Siehe auch BearbeitenListe litauischer Gottheiten Romuva WeltenbaumLiteratur BearbeitenNorbertas Velius Hrsg Baltu religijos ir mitologijos saltiniai 4 Bande Vilnius 1996 2005 Norbertas Velius Hrsg Lietuviu mitologija 3 Bande Vilnius 1993 2004 Anthologie zur Forschungsgeschichte Gintaras Beresnevicius Trumpas lietuviu ir prusu religijos zodynas Vilnius 2001 Aleksander Bruckner Starozytna Litwa Warschau 1904 Wilhelm Mannhardt Letto preussische Gotterlehre Riga 1936 Ph Jouet Religion et Mythologie des Baltes 1989 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Litauische Mythologie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gintaras Beresnevicius short review of Lithuanian Mythologie 1 Gintaras Beresnevicius uber die Periodisierung und die Gotter in der litauischen Mythologie 2 Algirdas Julien Greimas Of Gods and Men Studies in Lithuanian Mythologie Indiana Univ Press November 1992 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Litauische Mythologie amp oldid 204727147