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Die slawische Mythologie beschreibt die Mythen und die religiosen Vorstellungen der slawischen Volker vor ihrer Christianisierung und ihr Fortdauern in Form heidnischer Brauche in christlicher Zeit Allgemein ist die Quellenlage zur vorchristlichen slawischen Mythologie sehr dunn die meisten Quellen wurden von christlichen Autoren verfasst die der alten heidnischen Mythologie gegenuber feindlich eingestellt waren 1 Uberliefert ist ein polytheistisches System mit einer Vielzahl von Gottheiten Naturgeistern und Naturkulten das Ubereinstimmungen mit der ursprunglichen indoeuropaischen Religion aufweist und Einflusse benachbarter Kulturen erkennen lasst Idol von Sbrutsch Inhaltsverzeichnis 1 Quellen 2 Beziehungen zu anderen Kulturen 3 Kosmogonie und Kosmologie 4 Gotter 4 1 Hauptgotter 4 2 Gotter der Ostslawen 4 3 Gotter der Elb und Ostseeslawen 5 Naturgeister und Damonen 5 1 Elementargeister 5 2 Vegetationsgottheiten Zeitgeister und Schicksalsgottheiten 5 3 Hausgeister 6 Totenkult und Jenseitsvorstellungen 7 Kultobjekte und Rituale 8 Dynastische Mythen und Heldensagen 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseQuellen Bearbeiten nbsp Bildstein in der St Marienkirche in Bergen auf Rugen Es stellt mutmasslich einen Priester des Gottes Svantevit dar nach anderer Interpretation handelt es sich um den Grabstein des Fursten Jaromar I Die Kenntnis der slawischen Glaubenswelt stammt aus vier Hauptgebieten Schriftliche Dokumente die mit Methoden der Geschichtswissenschaft untersucht werden konnen wie Chroniken Urkunden oder kirchliche Traktate sind im Wesentlichen aus der Spatzeit des 10 bis 12 Jahrhunderts uberliefert auch wenn der alteste Bericht des Prokopios von Caesarea bereits aus dem 6 Jahrhundert stammt Im 10 Jahrhundert beschrieben arabische Reisende wie Ahmad Ibn Fadlan das slawische Gebiet Detaillierte Schilderungen der Gotter und Kulte der Elb und Ostseeslawen finden sich in den Chroniken des Thietmar von Merseburg bei Saxo Grammaticus und in der Chronica Slavorum des Helmold von Bosau Die vorchristliche Religion der Bohmen beschrieb Cosmas von Prag die Nestorchronik und das Igorlied legen Zeugnis vom Kult der Kiewer Rus ab Die Archaologie liefert Erkenntnisse uber Kultstatten und Begrabnisriten aber auch andere Bereiche des religiosen Lebens werden beispielsweise durch Funde von Waffen Masken oder Schmuck erhellt Die Ethnographie hat im 19 und zu Beginn des 20 Jahrhunderts einen reichen Fundus an Material uber Volksbrauche und Glaubensvorstellungen gesammelt die zum Teil auf vorchristliche Uberlieferung zuruckgefuhrt werden konnten Die Sprachwissenschaft beschaftigt sich schliesslich mit den uberlieferten Bezeichnungen von Gottern und religiosen Begriffen und ermoglicht Vergleiche der lokalen Kulte untereinander und mit anderen Sprachgebieten Ebenso der Rekonstruktion ursprunglicher sakraler Texte heiliger Lieder aus aufgezeichnetem Folkloregut Wichtigste Vertreter sind Wjatscheslaw Iwanow Wladimir Toporow Boris Uspenski und Radoslav Katicic Beziehungen zu anderen Kulturen BearbeitenDer augenfalligste Hinweis auf die Verbindung der slawischen zur indoeuropaischen Mythologie ist der Kult des Donnergottes der bei den Slawen Perun genannt wurde Zahlreiche andere Parallelen bestehen auch zur Mythologie der Iraner Balten Germanen Kelten und den antiken Kulturen der Griechen und Romer Beispiele dafur sind Orakelkulte die Totenverbrennung oder die Vielkopfigkeit der Gotterbilder Die Vergleichende Sprachwissenschaft hat auch gemeinsame Wurzeln von Gotternamen und anderen religiosen Bezeichnungen herausgearbeitet Es ist aber nicht immer zweifelsfrei erkennbar ob die Ubereinstimmungen der gemeinsamen indogermanischen Basis entstammen oder aus spateren Kulturkontakten herruhren Kosmogonie und Kosmologie BearbeitenDie slawische Kosmogonie ist ahnlich der anderer indoeuropaischer Mythologien Der absolute Grundzustand ist ein Nichts das durch Rod Rodzanice reprasentiert wird Mit dem Beginn des Zeitflusses entsteht aus Rod ein Weltenei aus dem sich der Weisse Gott Bieleboh und der Schwarze Gott Czorneboh entwickeln Rod ist nichtdualistisch der weibliche Aspekt wird durch Rodzanice reprasentiert Erst durch das Schlupfen aus dem Weltenei entstehen die dualistischen Gottheiten Bieleboh und Czorneboh In unterschiedlichen Regionen der slawischen Mythologie werden der Bieleboh und der Czorneboh durch unterschiedliche Gottheiten reprasentiert 2 Im Folgenden existieren mehrere Varianten der Mythologie In einer entsteht die Welt aus dem Korper Rods ahnlich wie in der Nordischen Mythologie die Welt aus dem Riesen Ymir entsteht in einer zweiten erschaffen der Weisse Gott und der Schwarze Gott die Welt Diese gute und bose Macht heben die Erde aus dem Meer empor und lassen sie wachsen wobei die gute Macht fur die fruchtbaren Landstriche die bose fur Odland und Sumpfe verantwortlich ist Im Verlauf der Christianisierung wurden die beiden Machte Bieleboh und Czorneboh als Gott und Teufel umgedeutet Sie wurden als zwei Vogel dargestellt die Sand vom Meeresgrund picken und herauftragen Auch an der Erschaffung des Menschen sind das Gute und das Bose gleichermassen beteiligt Gottlichen Ursprungs ist die Seele der Teufel schafft den Korper und damit die Grundlage fur alle Schwachen und Krankheiten bis hin zum Tod Die Vorstellung der Welt ist personifiziert Der Himmel die Erde und die Himmelskorper werden als ubernaturliche Wesen vorgestellt Der Erde ist die Gottin Mokosch dem Himmel der Gott Svarog zugeordnet Unter den Himmelskorpern genoss neben Sonne und Mond besonders die Venus kultische Verehrung Gotter BearbeitenHauptgotter Bearbeiten nbsp Relief an einem Mauerstein der Pfarrkirche Altenkirchen das eventuell den Gott Svantevit darstellt Dass die lokalen Gotterkulte einen gemeinsamen Ursprung haben belegt unter anderem das Wort bog fur Gott das sich in allen slawischen Sprachen findet Aus dem ursprunglichen slawischen Pantheon sind vier Hauptgotter bekannt Svarog Schopfer allen Lebens Gott des Lichtes und des himmlischen Feuers Himmelsschmied Svarozic auch Dazbog der Sohn von Svarog Sonnengott Vermittler des gottlichen Lebens auf der Erde Spender des Guten Perun Gott des Gewitters des Donners und der Blitze Kriegsgott und oberster Gott der Slawen sowie Veles ursprunglich Beschutzer der Toten Gott des Viehs der Fruchtbarkeit des Reichtums spater auch Gott des RechtsSvarog erscheint als Gott Vater der nach der Erschaffung der Welt untatig bleibt und die Macht an die jungere Gottergeneration abgibt Der oberste aktive Gott und Weltenherrscher ist Perun der von Prokopius sogar als einziger Gott der Slawen angefuhrt wird Neben ihm stehen der Sonnengott Svarozic und der Fruchtbarkeitsgott Veles Diese Aufteilung entspricht der funktionalen Dreiteilung indogermanischer Gottheiten nach der Theorie von Georges Dumezil Gotter der Ostslawen Bearbeiten Neben den Hauptgottern wurden in allen slawischen Gebieten regionale und lokale Gottheiten verehrt Fur die Kiewer Rus berichtet die Nestorchronik Furst Vladimir I habe 980 sechs Idole aufgestellt Neben Perun und Dazbog handelt es sich um Stribog mutmasslich ein Windgott Chors wahrscheinlich eine Mondgottheit Simargl ein Gott in Tiergestalt dessen Zustandigkeit unklar bleibt und Mokosch als einzige Gottin im Kiewer Pantheon die Erdmutter und Personifizierung der feuchten Mutter Erde Gottin der Fruchtbarkeit und der Weiblichkeit Beschutzerin der Schafe und des Spinnens und WebensOb der mehrfach in russischen Quellen erwahnte Trojan als ein Gott ein mythischer Held oder ein Damon anzusehen ist bleibt unklar Oft wird er mit dem romischen Kaiser Trajan in Verbindung gebracht der auch bei den Sarmaten und Alanen vergottlicht wurde In serbischen Sagen erscheint Zar Trojan als dreikopfiger Damon der Mensch Vieh und Fische verschlingt Gotter der Elb und Ostseeslawen Bearbeiten Im Gegensatz zu den anderen slawischen Stammen haben die Elb und Ostseeslawen unter dem Druck christlicher Missionare einen organisierten Tempelkult mit einer eigenen Priesterkaste entwickelt Die ursprunglichen Naturgottheiten wurden bei ihnen zu Stammesgottern oft bekamen sie auch neue Funktionen zugewiesen In ihren Tempeln fanden Orakelriten statt die uber den Ausgang von Kriegen oder zukunftige Ernten Auskunft gaben Die Hauptgotter der drei machtigsten Stamme waren Svarozic oder Radegast Der ursprungliche Sonnengott wurde zum Stammes und Kriegsgott der Redarier spater bekam er im gesamten Stammesverband der Liutizen und auch bei den Obodriten eine fuhrende Rolle Svantovit der Gott der Ranen Sein Kult verbreitete sich im 12 Jahrhundert von Rugen auch auf das Festland sein Tempel in der Jaromarsburg wurde zum religiosen Hauptzentrum aller noch nicht unterworfenen Stamme Triglaw ein Gott der Pomoranen wurde ursprunglich nur in Wollin Vineta und Stettin verehrt spater auch in Brandenburg Aus einigen Regionen sind ausserdem Nebengotter bekannt Die Ranen verehrten Rugievit Porevit und Porenutius in Wolgast und Havelberg ist der Kult des Jarovit belegt die Wagrier ehrten Prove und Podaga die Polaben Siva Auf dem Gebiet der Lausitzer Sorben liegen zwei Berge namens Bieleboh und Czorneboh Czorneboh der schwarze Gott wird von Helmold von Bosau erwahnt Bieleboh der weisse Gott ist sein hypothetischer Gegenspieler Diese geographischen Bezeichnungen stammen jedoch aus spaterer Zeit Naturgeister und Damonen Bearbeiten nbsp Moderne Statue des Rubezahl im RiesengebirgeDie Damonolatrie also der Kult der Naturgeister und Damonen nahm in der vor und ausserchristlichen slawischen Religion einen breiten Raum ein Wahrend die Gotterkulte bald nach der Christianisierung verschwanden hielt sich der Glaube an die niederen Wesen die die Naturkrafte verkorpern bis in die Neuzeit Viele der ursprunglichen Naturgeister wurden dabei im Volksglauben zu Gespenstern Elementargeister Bearbeiten Die Verehrung der vier Elemente Erde Wasser Luft und Feuer findet sich im gesamten slawischen Gebiet Bezeichnend ist dabei die Personifizierung Es wurden meist nicht die Elemente selbst sondern die in ihnen wohnenden Wesen verehrt Als Erdgeister galten Wesen die Felsen Grotten Steine und Berge bewohnten Heilige Berge waren zum Beispiel Sobotka in Schlesien Rip und Milesovka in Bohmen Radhost in Mahren und Bieleboh und Czorneboh in der Lausitz Berggeister traten als Gruppen in Gestalt von Nymphen auf Kosmas nennt sie Oreaden oder als Einzelwesen Oft waren es Riesen wie Rubezahl oder der russische Swjatogor oder Zwerge wie die Permoniki die von den Bergleuten verehrt und gefurchtet wurden Ein materielles Zeugnis der Steinkulte sind die Schalensteine die in Weissrussland bis zum Beginn des 20 Jahrhunderts zu rituellen Handlungen verwendet wurden Wassergeister fanden sich in Seen Brunnen Quellen und Flussen Zauberkraftige Seen die als Orakel fungierten erwahnt Thietmar von Merseburg aus dem Gebiet der Daleminzier und Redarier Opfer fur Quellen und Brunnen werden aus Bohmen im 11 Jahrhundert aus Russland noch im 13 Jahrhundert bezeugt Die Wassergeister als Vilen oder Rusalken bekannt waren ebenso wie die Bergnymphen weibliche Gruppenwesen der mannliche Wassermann war dagegen ein Einzelganger Zu den Luftgeistern zahlen die Winddamonen und ihr Bruder Djed Moros der winterliches Wetter bringt Die Mutter oder Frau des Windes Meluzina warnte vor Unglucken und Naturkatastrophen Ein sehr boses im ganzen slawischen Gebiet bekanntes Luftwesen war die Baba Jaga die auf einer Feuerwalze durch die Luft flog und sich von Menschenfleisch ernahrte Im Feuerkult wurde dem Herdfeuer besondere Achtung entgegengebracht rituelle Feuer gehorten zum Fest der Sommer und Wintersonnenwende Unter den Feuerdamonen finden sich Drachen und kleinere fliegende Wesen die oft aus einem Ei ausgebrutet werden konnten Im Zusammenhang mit dem Ahnenkult stehen die Irrlichter Seelen von Verstorbenen die lebende Menschen in die Irre fuhren Vegetationsgottheiten Zeitgeister und Schicksalsgottheiten Bearbeiten Vegetationsdamonen bewachten das Getreide auf dem Feld und das Wild in den Waldern Sie fuhrten Wanderer in die Irre oder verursachten wie Hejkal Larm im Wald Vielfach sind heilige Baume bezeugt die nicht gefallt werden durften weil sie von einem Geistwesen bewohnt waren In enger Beziehung zu den Vegetationsgottheiten stehen Zeitgeister die bestimmte Zeitabschnitte schutzten Allen Slawen war die Mittagsfrau bekannt ahnliche Geister waren auch dem Abend und der Mitternacht zugeordnet Die weiblichen Schicksalsgottinnen die meist zu dritt auftreten und das Los eines Neugeborenen bestimmen sind in jeder indoeuropaischen Kultur bekannt zum Beispiel als Nornen bei den Germanen Auch die Personifizierung von Krankheiten und Tod trat in vielen Variationen auf Hausgeister Bearbeiten Der Kult der Hausgeister ist seit dem 11 Jahrhundert belegt und reicht bis in die heutige Zeit Hausgeister als Beschutzer eines jeden Hauses waren manchmal die Seelen der Vorfahren manchmal Zwerge oder Tiergestalten besonders Schlangen Das Verbot eine Schlange im Haus zu toten damit kein Ungluck uber die Bewohner komme war allgemein verbreitet Archaologisch bezeugt sind Nahrungs Tier und Menschenopfer in Fundamenten die ebenfalls den Schutz neuerbauter Hauser sicherstellen sollten Totenkult und Jenseitsvorstellungen BearbeitenDie Slawen glaubten dass auf dem Weg in die Unterwelt Nav ein brennender Fluss namens Smorodina uber die Kalinov Brucke uberquert werden musse wo der Drache Chudo Yudo lebe 3 Spater wurden sie wiedergeboren werden 3 Der tote Korper wurde zur Dammerung verbrannt 3 Viele Quellen bezeugen dass die Slawen die Witwenverbrennung praktizierten 4 Ab dem 8 bis 9 Jahrhundert setzte sich unter Einfluss des Christentums die Korperbestattung durch Dieses war eine Voraussetzung fur den spater weit verbreiteten Glauben an Vampire Nachtalbe Werwolfe und andere menschliche Damonen allerdings wurden auch lebende Menschen verdachtigt sich im Schlaf zu verwandeln Kultobjekte und Rituale Bearbeiten nbsp rekonstruierte Tempelanlage im Archaologischen Freilichtmuseum Gross RadenOrt der Verehrung waren im Allgemeinen heilige Haine einfache Opferstatten unter freiem Himmel oder Opfersteine Tempel existierten nur im elb und ostseeslawischen Raum sowie in der spaten Kiewer Rus Uberregional bedeutende Tempel waren Rethra das Hauptheiligtum der Liutizen das archaologisch noch nicht nachgewiesen werden konnte und das Heiligtum des Svantovit in der Jaromarsburg auf Rugen In den Hafenstadten der Pomoranen besonders in Wollin und Stettin gab es mehrere Tempel die verschiedenen Gottern geweiht waren Ein nicht in schriftlichen Quellen nachgewiesenes Heiligtum wurde im mecklenburgischen Gross Raden aufgedeckt Die archaologischen Befunde stutzen jedoch die Beschreibungen der Tempel anderorts Die Gotter und Geister wurden seit der Fruhzeit bildlich dargestellt Die Gotzenbilder waren aus Holz oder Stein die Hauptgotter erhielten nach schriftlichen Quellen auch Idole aus Gold und Silber Obwohl bis zu 3 Meter hohe Statuen gefunden wurden sind die haufigsten Funde kleine Figuren Den Stammesgottern waren Insignien zugeordnet die ihre Macht unterstrichen und oft im Krieg mitgefuhrt wurden Fahnen Lanzen Schwerter und andere magische Waffen Ein Charakteristikum slawischer Idole ist die Vielkopfigkeit Viele Gotter wurden mit zwei drei vier oder sieben Kopfen dargestellt Die Kulte waren mit Ausnahme der unter dem Druck der christlichen Nachbarn stehenden Elb und Ostseeslawen kaum organisiert Ein eigener Priesterstand hat sich nur dort nachweislich herausgebildet vor allem bei den Stammen der Liutizen Obodriten und Ranen die bis zu ihrer politischen Unterwerfung nicht zum Christentum ubertraten Dagegen sind in allen slawischen Gebieten Zauberer Hexen und Wahrsager bekannt die als Einzelpersonen die Kulte und magischen Rituale ausubten Als Elemente der Gotterverehrung sind vor allem Opfer Orakel und rituelle Festmahle belegt Die wichtigsten offentlichen Riten waren mit der Agrarmagie verknupft so das Fest der Sommer und Wintersonnenwende oder des Fruhlingsanfangs Sie haben sich zum Teil in Form von Volksbrauchen wie der Verbrennung der Morena oder dem Iwan Kupala Tag bis in die Neuzeit erhalten Dynastische Mythen und Heldensagen Bearbeiten nbsp Die drei Bogatyr Gemalde von Wiktor Michailowitsch Wasnezow 1898Mythische Erzahlungen uber die Herkunft des Stammes und der herrschenden Dynastie haben sich aus Polen Bohmen und der Kiewer Rus erhalten Die tschechischen Sagen erzahlen uber den Urvater Cech und seine Nachfolger die legendaren Vorfahren der Premysliden Dynastie Die russischen Legenden kennen wiederum den Urvater Rus Der polnische Furst Krak Grunder der Stadt Krakau und Drachentoter und der ebenso legendare Herzog Lech galten in Polen als Begrunder des geordneten Staatswesens Die Entstehung von Kiew wird den drei Brudern Kyj Schtschek und Choriw zugeschrieben deren altester Kyj ebenfalls als Drachenbekampfer auftrat In dem sorbischen Lied Wojnski kerlus welches vermutlich bis in das 10 Jahrhundert hinein datiert wird von einem Stammesfuhrer zur Zeit der Ungarneinfalle berichtet Jungeren Datums sind die russischen Bylinen und die sudslawischen Heldenlieder Die Bylinen schildern die Kampfe gegen die Tataren Die sagenhaften russischen Helden die Bogatyri als deren bekanntester Ilja Muromez gilt kampfen dabei gegen menschliche Feinde Drachen und andere bose Machte Der grosste Held der bulgarischen serbischen und nordmazedonischen Heldenlieder ist Furst Marko Teilnehmer an der Schlacht auf dem Amselfeld 1389 Die ost und sudslawischen Heldenlieder beziehen sich zwar meist auf historische Begebenheiten verarbeiten aber zahlreiche altere mythologische Motive Siehe auch BearbeitenSlawische Mythologie Enzyklopadisches WorterbuchLiteratur BearbeitenJakub Bobrowski u Mateusz Wrona Mitologia Slowianska Bosz Olszanica 2019 ISBN 978 83 7576 325 6 polnisch Patrice Lajoye Hrsg New researches on the religion and mythology of the Pagan Slavs Lingva Lisieux 2019 ISBN 979 10 94441 46 6 Michael Handwerg Die slawischen Gotter in Pommern und Rugen Edition Pommern Elmenhorst 2010 ISBN 978 3 939680 06 2 Aleksander Gieysztor Mitologia Slowian 3 Aufl WUW Warschau 2006 ISBN 978 83 235 0234 0 polnisch Mike Dixon Kennedy Encyclopedia of Russian and Slavic Myth and Legend ABC Clio Santa Barbara 1998 ISBN 978 1 57607063 5 englisch Nikolai Mikhailov Baltische und Slawische Mythologie Actas Madrid 1998 ISBN 978 8 48786363 9 deutsch u spanisch Zdenek Vana Die Welt der alten Slawen Dausien Hanau 1996 ISBN 978 3 768443 90 6 Leszek Moszynski Die vorchristliche Religion der Slaven im Licht der slavischen Sprachwissenschaft Bohlau Koln 1992 ISBN 3 412 08591 X Zdenek Vana Mythologie und Gotterwelt der slawischen Volker Die geistigen Impulse Ost Europas Urachhaus Stuttgart 1992 ISBN 3 87838 937 X Joachim Herrmann Welt der Slawen Geschichte Gesellschaft Kultur Urania Krummwisch 1986 ISBN 978 3 332000 05 4 Karl H Meyer Die slawische Religion in Franz Babinger u a Die Religionen der Erde Ihr Wesen und ihre Geschichte Munchner Verlag Munchen 1949 ohne ISBN Aleksander Bruckner Die Slaven Religionsgeschichtliches Lesebuch 2 Aufl Mohr Tubingen 1926 ohne ISBN Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Slawische Mythologie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zusammenfassung der slawischen GotterweltEinzelnachweise Bearbeiten Victor A Shnirelman Obsessed with Culture The Cultural Impetus of Russian Neo Pagans In Kathryn Rountree Cosmopolitanism Nationalism and Modern Paganism New York Palgrave Macmillan S 87 108 ISBN 978 1 137 57040 6 Dmitriy Kushnir Songs of Bird Gamayun The Slavic Creation Myth The Slavic Way Book 3 CreateSpace Independent Publishing Platform Auflage 1 7 Dezember 2014 ISBN 978 1 5054 2424 9 S 5 a b c Nikolay Shevchenko Where did ancient Slavs go after death Russia Beyond the Headlines 9 Marz 2018 Michael Lausberg Kunst und Architektur in St Petersburg Marburg 2017 S 277 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Slawische Mythologie amp oldid 237496297