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Die Artikel Weltenei und Heiliges Ei uberschneiden sich thematisch Informationen die du hier suchst konnen sich also auch im anderen Artikel befinden Gerne kannst du dich an der betreffenden Redundanzdiskussion beteiligen oder direkt dabei helfen die Artikel zusammenzufuhren oder besser voneinander abzugrenzen Anleitung Das Weltenei Welten Ei oder Weltei auch Kosmisches Ei oder Mundanisches Ei kommt in den Schopfungsmythen vieler Kulturen und Zivilisationen als eine Art Anfang vor wahrend dem das Universum oder ein Urwesen durch Schlupfen aus dem Ei entsteht das in einigen kosmogonischen Mythen in den Urgewassern der Erde liegt Es symbolisiert in den Weltentstehungslegenden vieler indoeuropaischer Kulturen den absoluten Urzustand des Universums 1 unter anderem in der indischen griechischen persischen und den baltischen Ausserhalb des indoeuropaischen Sprachraums kommt es auf dem europaischen Kontinent in der finnischen Mythologie vor auf dem afrikanischen Kontinent in der altagyptischen hermopolitanischen Kosmogonie sowie in den Mythologien der Bambara und Dogon in Mali In Asien ist es Teil der Mythologie der Dayak auf Borneo und der chinesischen und japanischen Mythologie in Ozeanien taucht es in der polynesischen Mythologie sowie in Nordamerika in der Mythologie der Cupeno in Kalifornien auf 2 Der romische Mithras in der Erscheinungsform von PhanesIn den Mythologien entspricht das Weltenei dem absoluten Urzustand des Universums aus dem sich ein Urwesen entwickelte das oft ein Zwilling oder Zwitter war oder das in anderer Weise die Vereinigung von zwei komplementaren Prinzipien symbolisierte Inhaltsverzeichnis 1 Hinduismus 2 Chinesische Mythologie 3 Japanische Mythologie 4 Zoroastrismus 5 Agypten 6 Griechische und romische Antike 7 Finnland 8 Afrika 9 Moderne Kosmologie 10 Literatur 11 EinzelnachweiseHinduismus BearbeitenDas Gesetz Manus des ersten indischen Gesetzgebers vgl Manusmriti beginnt mit einem Schopfungsmythos Er Prajapati hatte den Wunsch Wesen aller Art aus seinem eigenen Korper hervorgehen zu lassen Zu diesem Zweck erschuf er durch einen blossen Gedanken das Wasser und legte seinen Samen darein Der Same wurde zu einem goldenen Ei Hiranyagarbha leuchtend wie die Sonne und in diesem Ei wurde er selbst geboren als Brahman der Schopfer der Welt Der Gottliche wohnte ein Jahr lang in diesem Ei dann teilte er es Kraft seines Gedankens in zwei Halften und aus den beiden Halften formte er Himmel und Erde Indem er seinen eigenen Korper teilte wurde er halb mannlich und halb weiblich 3 Chinesische Mythologie BearbeitenIn einem chinesischen Weltentstehungsmythos enthielt das Urchaos in der Form eines Huhnereis das kosmische Prinzip Yin und Yang zwei sich erganzende Pole die sowohl Ursprung als auch das Wesen aller Dinge sind Aus diesem Ei wurde Pangu geboren 4 5 Pangu steht als Weltachse im Mittelpunkt von Himmel und Erde Seine Gestalt muss anfangs zwergenhaft gewesen sein Nach 18 000 Jahren lichtete sich das Chaos und zerteilte sich in Yin und Yang Erde und Himmel Jeden Tag wuchs der Himmel nach oben und die Erde verfestigte sich und sank nach unten Im selben Mass wuchs Pangu bis er nach weiteren 18 000 Jahren zu einem Riesen geworden war dessen Korper von der Erde bis zum Himmel reichte Er beschloss sein Leben durch eine Selbstopferung und bildete aus seinem Korper in einer Kosmogonie das Universum Sein Odem wurde zum Wind seine Stimme zum Donner das linke Auge zur Sonne das rechte bildete den Mond aus seinem Leib bildeten sich die vier Pole und die funf heiligen Berge sein Blut ergab die Flusse Zahne und Knochen ergaben die Metalle sein Haar die Pflanzen sein Speichel den Regen und das an ihm haftende Ungeziefer die Menschheit Aus Samen und Knochenmark wurden Perlen und Jade Japanische Mythologie BearbeitenDer japanische Mythos der Weltentstehung ist in den fruhesten japanischen Chroniken Kojiki 712 und Nihonshoki 720 festgehalten und besitzt chinesische Wurzeln die auf die Einfuhrung der chinesischen Kultur wie auch auf Einwanderer zuruckgehen Dem Nihonshoki gemass war die Welt anfangs ein Chaos in Gestalt eines Ur Eies in dem Himmel und Erde bzw Yin und Yang noch nicht getrennt voneinander existierten Nachdem diese Trennung vollzogen war trieben fisch oder quallenartige Gebilde auf dem Wasser umher aus diesen entstanden schilfartige Sprosse und diese wurden zu den ersten Gottheiten 6 Es gab sechs Generationen von sehr unbestimmt beschriebenen Urgottern und erst mit der siebten Generation dem Geschwisterpaar Izanagi und Izanami setzt die eigentliche mythologische Erzahlung ein Zoroastrismus BearbeitenPlutarch gibt die Lehre der Perser uber den Ursprung der Welt wieder Danach schuf der Gott des Lichtes Ahura Mazda die Sterne samt 30 guten Gottern und tat sie in ein Ei Aber der Gott der Finsternis Ahriman erschuf ebenso viele bose Gotter die das Ei auf allen Seiten durchbohrten und hineinschlupften wodurch das Bose dem Guten beigemischt ward und noch ist Doch werde eine vom Schicksal bestimmte Zeit kommen wo Ahriman durch Pest und Hunger die er selbst herbeifuhrte vollstandig vernichtet werde und verschwinde und die Erde glatt und eben wird wahrend eine einzige Lebensweise ein einziger Staat und eine einzige Sprache alle gluckseligen Menschen umfasse 7 Es wird zwar nicht ausdrucklich gesagt aber man hat doch den Eindruck dass der Gott des Lichtes und der Gott der Finsternis beide mit im Weltenei sitzen Beide sind Sohne des Gottes Zurvan akarana des Gottes der endlosen Zeit der offenbar ganz speziell mit dem Weltenei zusammenhangt wie Brahman und wie Amun und Protogonos Agypten BearbeitenNach der Lehre der Agypter wobei es im alten Agypten mehrere unterschiedliche Schopfungsgeschichten gab ging die Welt aus einem Ganseei als Amun der grosse Gackerer hervor Hymnen preisen ihn als den Allgott der am Anfang der Welt seinen Samen mit seinem Leib verband um sein Ei in seinem geheimen Inneren entstehen zu lassen Er bildete sein Ei selbst der Machtige alle Gotter sind entstanden nachdem er mit sich den Anfang gemacht hatte Er ist der Allherr der mit dem Dasein begann Als selbst unerschaffener Schopfer brachte er die Welt durch Selbstbegattung hervor Er ist wie Brahman mannlich und weiblich zugleich Amun gilt als ein besonders geheimnisvoller verborgener Gott Er ist zu gewaltig als dass man ihn kennen konnte Sofort fallt nieder als ob er tot ware durch einen Schlag wer seinen geheimen Namen ausspricht 8 Griechische und romische Antike Bearbeiten nbsp Das orphische Ei Ophis et ovum mundanum Tyriorum Schlange und Weltenei der Bewohner von Tyrus In Griechenland gehort der Mythos vom Welten Ei zum Dionysoskult Die heiligen Geschichten dieses Kultes berichten dass der mehr oder weniger mit Dionysos identische Schopfergott aus einem Ei schlupfte So geheimnisvoll sein Wesen ist so unsicher ist auch sein Name er heisst Phanes Protogonos Eros oder Kronos Da er selbst unerzeugt ist und vielmehr alles erzeugt ist er wie Brahman und wie Amun mannlich weiblich Als Eigeborener hat er Flugel Das Ei wird oft mit einer um es gewundenen Schlange dargestellt In einem orphischen Hymnos wird er angerufen Urwesen doppelgestaltiger atherdurchfliegender Riese der du dem Ei entschlupftest prangend mit goldenen Schwingen brullend so laut wie ein Stier du Ursprung der Gotter und Menschen seliger Kluger an Samen Reicher besuche voll Freude uns die Kenner der Feiern zur heiligen leuchtenden Weihe Ahnlich wie der agyptische Amun gilt auch der orphische Protogonos Phanes als eine besonders geheimnisumwitterte Gottheit Er zieht den Kennern der Feier den Schleier der dunstigen Finsternis fort von den Augen 9 Im romischen Mithraskult taucht Mithras in der Erscheinungsform des orphischen Phanes auf Geflugelt und schlangenumwunden umgeben von den zwolf Sternbildern des Tierkreises und den aus den vier Himmelsrichtungen blasenden Winden steht er zwischen der unteren und der oberen Halfte des Welteneies In der Rechten halt er den herrschaftlichen Donnerkeil in der Linken die Weltachse Finnland BearbeitenIm finnischen Nationalepos Kalevala heisst es dass eine Tauchente ein Ei in den Schoss von Ilmata der Gottin der Luft legte Die untere Halfte verwandelte sich und wurde zur Erde und seine obere Halfte verwandelte sich und wurde zum Himmel Aus dem Dotter wurde die Sonne und aus dem Weiss wurde der Mond 10 Afrika BearbeitenIn der afrikanischen Kosmogonie geht es mehr um die Erschaffung der ersten Menschen und Welterschaffungsmodelle kommen relativ selten vor Ausnahmen bilden die komplexen Schopfungsmythen der Dogon in Mali mit dem vom Schopfergott Amman geschaffenen Weltenei und die Bambara aus deren Weltenei zwei Zwillingspaare hervorgingen 11 Die Welt der marokkanischen Gnawa entstand aus einem Schlangenei das auf dem Urozean schwamm Ihre kosmogonische Vorstellung pragt die Heilungszeremonie Derdeba Moderne Kosmologie BearbeitenDas Konzept wurde von der modernen Wissenschaft in den 1930er Jahren wiederentdeckt und in den folgenden zwei Jahrzehnten analysiert Nach modernen kosmologischen Modellen war vor 13 8 Milliarden Jahren die gesamte Masse des Universums in einer gravitativen Singularitat komprimiert dem sogenannten Kosmischen Ei von dem aus sich das Universum bis zu seinem heutigen Zustand entwickelte durch den Big Bang 12 Georges Lemaitre veroffentlichte 1927 dass sich der Kosmos aus einem Uratom entwickelt habe In den spaten 1940er Jahren schlug Ralph Alpher und George Gamow den Namen ylem fur den absoluten Urzustand des Universums vor der zwischen dem Big Crunch des vorangegangenen Universums und dem Big Bang des jetzigen Universums existierte 13 Ylem ist eng mit dem Konzept der Supersymmetrie verbunden 14 15 Literatur BearbeitenJohannes Haussleiter Ei In Reallexikon fur Antike und Christentum Band 4 Hiersemann Stuttgart 1959 Sp 731 745 hier 732 735Einzelnachweise Bearbeiten David Adams Leeming Creation Myths of the World An Encyclopedia Book 1 ABC CLIO 2010 S 144 google de englisch David Adams Leeming Creation Myths of the World An Encyclopedia Book 1 ABC CLIO 2010 S 12 google de S 12 14 Laws of Manu ubersetzt von Max Muller Artikel 8 ff David Adams Leeming Creation Myths of the World An Encyclopedia Book 1 ABC CLIO 2010 S 313 google de englisch http www chinasage info deities htm Chinese Deities englisch abgerufen am 10 August 2018 In einer anderen Version steigt der Gott Ame no minakanushi aus einer gallertartigen Masse und vier weitere Gotter folgen ihm nach Sie stellen die funf Urgotter dar Plutarch Uber Isis und Osiris K 47 Gunther Roeder Die agyptische Gotterwelt Bd 1 Zurich 1959 S 289 294 95 Griechische Lyrik ubertragen von Dietrich Ebener Bayreuth 1985 S 456 Ulo Valk Ex Ovo Omnia Where Does the Balto Finnic Cosmogony Originate The Etiology of an Etiology Oral Tradition 15 1 2000 S 145 158 PDF 178 kB Zum Ei in der finnischen und baltischen Kosmogonie Germaine Dieterlen The Mande Creation Myth In Africa Journal of the International African Institute Band 27 Nr 2 April 1957 S 124 138 hier S 126 John Gribbin Am Anfang war Neues vom Urknall und der Evolution des Kosmos Springer Verlag 11 November 2013 294 Seiten S 36 online The Cosmos Voyage Through the Universe series New York 1988 Time Life Books Page 75 Edward Harrison Masks of the Universe Changing Ideas on the Nature of the Cosmos Cambridge University Press 8 Mai 2003 S 224 online https www lsw uni heidelberg de users mcamenzi EarlyUniverse SS2012 pdf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weltenei amp oldid 238296189