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Als Indogermanen oder Indoeuropaer werden nach linguistischem Verstandnis die Sprecher der heutzutage rekonstruierbaren indogermanischen Ursprache bezeichnet es handelt sich also nicht um Germanen die Bezeichnung ist vielmehr ein Klammerbegriff gebildet aus den Namen der beiden zur Zeit der Entdeckung am weitesten auseinander wohnenden bekannten Sprechergruppen Die ursprunglichen Indogermanen sollten nicht als Ethnie oder Kultur angesehen werden da sie allein durch eine von der Wissenschaft rekonstruierte Sprache definiert werden Die historisch fassbaren Volker wiederum die verschiedene indogermanische Folgesprachen sprechen werden in der Literatur als Nachfahren einer Bevolkerung angesehen die die Sprache von einwandernden Gruppen lediglich ubernahm Hierbei seien dann auch von den verdrangten Altsprachen Bruchstucke als Substrate in den indogermanischen Sprachen erhalten geblieben Gleichwohl lassen sich aus den Gemeinsamkeiten dieser Folgesprachen gewisse Ruckschlusse auf die Lebensweise der Proto Indoeuropaer sowie ihre raumliche und zeitliche Verbreitung ziehen Dies hat zu einer Reihe von Spekulationen gefuhrt mit welcher archaologisch nachweisbaren Kultur sie identisch sein konnten Favorisiert wird dabei im Allgemeinen eine Herkunft aus den Steppengebieten nordlich von Schwarzem und Kaspischem Meer Eine einmutig akzeptierte Zuordnung gibt es bislang aber nicht Teilweise wird sogar bestritten dass eine solche mit den Mitteln der Indogermanistik uberhaupt moglich ist Viele Wissenschaftler nehmen fur das Urindogermanische etwa den Zeitraum zwischen 4000 und 3000 v Chr an Eine Begrundung ergibt sich aus den Techniken beispielsweise des Wagenbaues die im gemeinsamen Wortschatz ihren Niederschlag gefunden haben Inhaltsverzeichnis 1 Die indogermanische Ursprache 2 Indogermanisch vs Indoeuropaisch 3 Kultur 4 Vorstellungen zu Herkunft und Ausbreitung der indogermanischen Sprache 4 1 Methodik 4 2 Kurgan Hypothese 4 3 Die Anatolien Hypothese 4 4 Die Sud Kaukasus Armenien Hypothese 4 5 Alteuropa Hypothese 4 6 Mitteleuropa Hypothesen 4 7 Alte DNA 5 Die Ausbreitung des Indoeuropaischen 6 Siehe auch 7 Literatur 7 1 Sprachwissenschaftlich 7 2 Archaologisch 7 3 Historisch 7 4 Religionswissenschaftlich 7 5 Genetisch 7 6 Allgemein 7 7 Zeitschriften 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseDie indogermanische Ursprache Bearbeiten Hauptartikel Indogermanische Ursprache Ungefahre aktuelle Verbreitung der verschiedenen Zweige der indogermanischen Sprachen in Eurasien Germanische Sprachen Romanische Sprachen Keltische Sprachen Griechisch Albanisch Armenisch Slawische Sprachen Baltische Sprachen Indoiranische Sprachen Sprachen bei denen es sich nicht um indogermanische Sprachen handeltEnde des 18 Jahrhunderts wies der britische Indologe und Jurist William Jones darauf hin dass viele Sprachen in Europa und Asien einander so ahnlich sind dass sie eine gemeinsame Wurzel haben mussen Zu der so entdeckten indogermanischen Sprachfamilie gehoren in Europa alle germanischen slawischen baltischen keltischen und italischen Sprachen sowie Albanisch und Griechisch Ausserhalb Europas gehoren dazu Armenisch die indoarischen und die indoiranischen sowie die Nuristani Sprachen Ausgestorben sind die anatolischen illyrischen und tocharischen Sprachen Seit der Entdeckung der Verwandtschaft zwischen den indogermanischen Sprachen sind Linguisten bemuht die zugrundeliegende gemeinsame Sprache zu rekonstruieren Diese wird traditionell als indogermanische Ursprache bezeichnet obwohl naturlich auch sie Vorlaufer gehabt haben muss Welche Sprachen die vorindoeuropaischen Populationen sprachen bleibt uns verborgen Hinweise geben vereinzelt die Hydronomie und in Sudosteuropa Ortsnamen bzw deren Endungen z B assos Als Begrunder der indogermanischen Sprachwissenschaft gilt Franz Bopp mit seinem 1816 erschienenen Werk Uber das Conjugationssystem der Sanskritsprache in Vergleichung mit jenem der griechischen lateinischen persischen und germanischen Sprache Mit dem darin vorgestellten Konjugationssystem erbrachte Bopp den methodischen Beweis fur die von William Jones postulierte Verwandtschaft der indogermanischen Sprachen Die ersten Versuche die hypothetische indogermanische Ursprache zu rekonstruieren unternahm dann August Schleicher Mitte des 19 Jahrhunderts Er zog dabei ausser den noch gesprochenen indogermanischen Sprachen auch schriftlich belegte ausgestorbene Sprachen hinzu und erstellte einen der ersten Stammbaume der die angenommene Verwandtschaft der Sprachen untereinander darstellte Auf Schleicher geht auch die Konvention zuruck rekonstruierte Sprachformen mit Sternchen zu versehen Aus der indogermanischen Sprachwissenschaft entwickelte sich die Vergleichende Sprachwissenschaft die auch auf andere Sprachfamilien angewandt wird Der deutsch finnische Sprachwissenschaftler Harald Haarmann 1 geht davon aus dass es auch einen Sprachaustausch zwischen der proto uralischen Sprache und der indogermanischen Ursprache gegeben hat So liessen sich sowohl im Wortschatz als auch in der Grammatik konvergente Elemente rekonstruieren etwa lexikalische Wortstammformen grundlegende grammatische Strukturen und verschiedene Pronominalstamme Ein solcher Austausch Sprachbund kann durch direkte Nah oder Fernkontakte zwischen Vertretern der finno ugrischen Volker und Proto Indoeuropaern erfolgt sein wobei man unter Fernkontakten Beziehungen versteht die nicht durch raumliche Nahe in der unmittelbaren Heimat erfolgen sondern z B durch Handelsbeziehungen oder politische Gesandtschaften Moglich ist jedoch auch ein indirekter Sprachaustausch durch verwandte Dialekte oder auch eine weitere Sprache die als Vermittler zwischen den beiden Sprachen stand Haarmann nimmt jedoch an dass die Urheimat der Proto Uralier nordlich des urindogermanischen Siedlungsraums gemass der Kurgan Hypothese lag und damit ein direkter Austausch stattgefunden hat Indogermanisch vs Indoeuropaisch BearbeitenDie Bezeichnungen indogermanisch und indoeuropaisch sind in der Anwendung deckungsgleich und werden im deutschsprachigen Raum haufig synonym verwendet Sie drucken aus dass das Verbreitungsgebiet dieser Sprachen von Indien bis Europa bzw konkreter bis nach Island reicht wo eine germanische Sprache gesprochen wird Die keltischen Sprachen waren damals noch nicht als zur Sprachfamilie zugehorig eingestuft die anatolischen und die beiden tocharischen Sprachen konnten erst im 20 Jahrhundert nach ihrer Entdeckung und Entzifferung als zugehorig erkannt werden Den Begriff langues indo germaniques pragte der danisch franzosische Geograf Conrad Malte Brun 1810 2 wahrend die Bezeichnung Indo European languages 1813 von Thomas Young eingefuhrt wurde 3 Der deutsche Begriff indogermanisch wurde erstmals von Heinrich Julius Klaproth gebraucht 4 ein sich zwar im deutschen Sprachraum bald durchsetzender Begriff 5 der jedoch von Franz Bopp vermieden wurde Er bevorzugte ab 1833 die Bezeichnung indo europaisch 6 Die deutschsprachige Philologie verwendet dennoch traditionell den Begriff indogermanisch Vor allem an den Hochschulen wird fast ausschliesslich von Indogermanischer Sprachwissenschaft oder von der Vergleichenden historischen Sprachwissenschaft gesprochen wahrend ausserhalb des deutschen Sprachraums die Bezeichnung indoeuropaisch englisch Indo European franzosisch indo europeen spanisch protoindoeuropeo gebrauchlich ist Kultur BearbeitenDieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Aussagen und Vermutungen vermutlich aus der angegeben Literatur entnommen in diesem und anderen Abschnitten des Artikels sollten nachvollziehbar belegt werden insbesondere mit Einzelnachweisen Der Wortschatz der rekonstruierten proto indoeuropaischen Sprache gibt Hinweise auf die Lebensweise ihrer Sprecher So belegen zum Beispiel weitgehend gemeinsame Worte fur Silber Gold und vor allem Bronze dass die Indogermanen diese Metalle bereits verarbeiteten jedoch noch kein Eisen Auch die Worter Pflug Rad Wagen Achse Deichsel und Joch haben in den indogermanischen Sprachen eine gemeinsame Wurzel was bedeutet dass die Sprecher des Indogermanischen Ackerbau betrieben und Wagen benutzt haben mussen Es gibt auch sprachliche Hinweise auf eine Domestizierung des Pferdes h ek u u Stamm zur Wurzel h ek schnell wurde zu h ek wo z B in lat equus Pferd aber es ist umstritten ob die Indogermanen bereits Reiter waren Dem Argument dass es kein gemeinsames Wort fur Reiten gibt steht die Tatsache gegenuber dass eine grossere Ausbreitung ohne Reitpferde kaum vorstellbar ist Viele verschiedene Ausdrucke fur gehen beweisen schliesslich auch nicht dass die Indogermanen etwa nicht gehen konnten Wildpferde kamen vor der Indogermanisierung in Europa nur regional vor wahrend sie in Steppengebieten grosse Herden bildeten Dort hat der Archaologe David Anthony 7 an Pferdezahnen aus Dereivka in der Ukraine Abnutzungsspuren entdeckt die auf die Benutzung einer Trense zum Reiten schliessen lassen Das ist ein eindeutiger Beleg dass dieses Pferd zum Reiten genutzt wurde Letztlich wurde dieser Pferdezahn jedoch auf ein Alter von 410 bis 200 Jahren datiert 8 Anthony hat jedoch zahlreiche weitere Belege zusammengetragen die darauf schliessen lassen dass die Indoeuropaer vor ca 4700 Jahren das Reiten entwickelten ohne dass allerdings ein sicherer Beweis dafur gefunden wurde 9 Gemass ihrem Wortschatz mussen die Indogermanen sowohl Ackerbau wie Viehzucht genauer Pastoralismus betrieben haben wobei die Viehzucht wohl die grossere Rolle spielte Denn die indogermanische Ursprache enthalt viele Begriffe aus der Milch und Viehwirtschaft Milch Butter Wolle Webtechnik dem nur die Bezeichnung fur eine einzige bisher nicht identifizierte Getreidesorte gegenubersteht Manche Forscher gehen deshalb sogar von einer halbnomadischen Lebensweise aus Vor allem hielten die Indogermanen wohl Schafe Nom Sg h ew i s z B in lat ovis Schaf aus deren Wolle sie Kleidung herstellten und Rinder Nom Sg gʷṓw s Die soziale Stellung eines Mannes mass sich vermutlich daran wie viel Vieh pek u u Stamm zur Wurzel pek rupfen er besass So ist im Lateinischen das Wort fur Geld pecunia verwandt mit dem Wort fur Vieh pecu Auch das deutsche Wort Vieh und das englische fee Gebuhr haben eine gemeinsame Wurzel Rinder scheinen auch in Religion und Mythologie eine Rolle gespielt zu haben Das Gesellschaftssystem war wohl patrilinear organisiert Es gibt Hinweise auf sakrale Konigtumer in welchem der Stammesfuhrer gleichzeitig die Rolle eines hohen Priesters einnahm Ausserdem scheinen Sklaven gehalten worden zu sein Der franzosische Religionswissenschaftler Georges Dumezil vertritt die Ansicht dass die Gesellschaft ahnlich wie bei vielen spateren Kulturen mit indogermanischer Sprache dreigeteilt war in den Klerus eine Kriegerklasse und einfache Bauern Auch aus der Religion der spateren Kulturen mit indogermanischer Sprache lassen sich Schlusse auf die religiosen Praktiken der Indogermanen schliessen siehe auch Indogermanische Religion Demnach hatten sie einen polytheistischen Gotterhimmel in der ein Himmelsvater diwos ph2tḗr eine zentrale Rolle einnahm Im Mittelpunkt der religiosen Praktiken standen vermutlich Opfer Riten welche durch eine Priester Kaste vollzogen wurde Einflussreiche Anfuhrer konnten bereits wie spater in zahlreichen Kulturen mit indoeuropaischer Sprache mit ihrem Eigentum vielleicht sogar mit bestimmten Familienmitgliedern wie ihren Frauen beigesetzt worden sein Aus diesen Hinweisen wird im Allgemeinen geschlossen dass die Sprecher der indogermanischen Ursprache eine bronzezeitliche Kultur im 4 Jahrtausend v Chr darstellten Die Trennung in verschiedene Sprachgruppen erfolgte vermutlich zwischen 3400 und 3000 v Chr 10 Vorstellungen zu Herkunft und Ausbreitung der indogermanischen Sprache BearbeitenDie Gemeinsamkeiten der bekannten indogermanischen Sprachen setzen gemeinsame linguistische Vorstufen voraus Sprecher die diese gesprochen haben sowie einen Kommunikationsraum in dem unter der zunachst noch beschrankten Mobilitat diese Sprache der gegenseitigen Verstandigung diente Dieses Auspragungsgebiet wird gemeinhin als Urheimat bezeichnet Nach all unserem Wissen konnte sich diese wie auch andere Sprachen nur durch stetigen Einfluss von Menschen mit entsprechender Macht Prestige und innerem Zusammenhalt ausgebreitet haben Jede wie auch immer geartete Ursprungshypothese muss sich also auf Zeiten und Raume beziehen von denen wir mehr oder weniger Kenntnisse nur durch die Archaologie und neuerdings durch die Gentechnik besitzen Keine der Ursprungshypothesen konnte sich bisher vollig durchsetzen Daher werden sie im Folgenden einzeln vorgestellt Die verschiedenen Hypothesen unterscheiden sich bereits beim Versuch die Urindogermanen zeitlich zu fassen Beim Jungpalaolithikum Otte angefangen lagen die Ursprunge in Nordafrika Spateste Annahmen datieren die Ausbreitung der Indogermanen nach Europa in das Neolithikum oder in die regional unterschiedlich beginnende Bronzezeit in Mitteleuropa ca 2500 v Chr Raumlich deuten gemeinsame Pflanzennamen in den indogermanischen Sprachen auf gemassigte Breiten hin Die meisten Ansatze verorten sie in den Steppengebieten nordlich von Schwarzem und Kaspischem Meer 11 Immer wieder wurden jedoch auch andere Regionen diskutiert Dabei spielten oft auch nationalistische Argumente eine Rolle So wurde etwa in Deutschland wahrend der Zeit des Nationalsozialismus aber auch im Iran versucht die Urheimat der Arier im Sinne von Urindogermanen im eigenen Einflussbereich zu lokalisieren Auch abseits solcher rein ideologisch gepragten Argumentation warnen die Sprachwissenschaftler jedoch dass ein Zusammenhang zwischen einer rekonstruierten Ursprache wie der indogermanischen und einer Kultur prinzipiell hypothetisch ist Selbst wenn Sprecher einer linguistisch rekonstruierten Sprache mit einer archaologisch nachgewiesenen Kultur in Verbindung gebracht werden konnten konne daraus nicht geschlossen werden dass diese Sprechergemeinschaft ein Volk gewesen sei oder ihre Sprache sich auf die eine Kultur begrenzt habe Methodik Bearbeiten Die historisch vergleichende Sprachwissenschaft und die Sprachtypologie erschliessen durch Vergleich verwandter Sprachen sogenannte Ursprachen Protosprachen Fur archaologische Kulturen gilt ahnliches wie fur Protosprachen Zahlreiche Indogermanisten versuchten durch Analyse der manchen indogermanischen Sprachen gemeinsamen Pflanzen und Tierbezeichnungen die demnach Bestandteil der indogermanischen Ursprache sind die Urheimat ihrer Trager zu ermitteln Diese Ansatze stehen wegen der haufigen Bedeutungswechsel in der Kritik Allerdings weisen die gemeinsamen Pflanzen und Tiernamen auf mittlere bzw gemassigte Breiten und aufgrund von Lehnwortern auf fruhe Kontakte mit Sprechern uralischer und altaischer Sprachen hin Diese Uberlegungen und Sprachanalysen weisen in der heute mehrheitlich vertretenen Kurgan Hypothese als Ausbreitungszentrum auf ein Gebiet in Sudrussland auf Viehhirten die nicht mehr Jager und Sammler waren und analog zu entsprechenden Begriffen in der indoeuropaischen Grundsprache vermutlich einen rudimentaren Ackerbau betrieben Gemeinsame indogermanische Bezeichnungen des Ackerbaus wie z B Pflug als auch des Transports wie Rad Wagen und Joch legen nahe dass die indogermanischen Stamme sich erst nach Ubernahme des Wagentransports zunachst von Ochsen gezogen ausbreiteten Danach konnen sie nicht die Trager der ersten Ackerbaukulturen gewesen sein die im Alt Neolithikum von Kleinasien nach Europa wanderten sondern erst relativ spate ca 3600 2600 v Chr Migranten Diese fruhmetallzeitliche Periode brachte wie bereits vorher die Landwirtschaft eine grossere Umwalzung mit sich Archaologen ordnen die Funde zu Fund Horizonten Horizonte mit ausreichend umfangreicher Datenlage werden Kulturen genannt Eine so genannte Kultur wird durch typische Funde zumeist der Keramik definiert Leitfunde Eine Gleichsetzung archaologischer Kulturen mit ethnischen Einheiten Sippen oder Volkern ist jedoch in der Regel unmoglich auch wenn das im 19 und fruhen 20 Jahrhundert in Deutschland besonders von Gustaf Kossinna versucht wurde Sprachwissenschaftler die eine Protosprache beschreiben versuchen oft archaologische Evidenzen fur diese Protosprache zu finden und mitunter aber seltener versuchen Archaologen die eine Kultur beschreiben in Ermangelung historischer Daten sprachwissenschaftliche Evidenzen zu finden Dies andert nichts daran dass ein Zusammenhang zwischen Protosprachen und Kulturen prinzipiell hypothetisch ist so dass zwar allgemein von Gesellschaften gesprochen werden kann und die Sprechergemeinschaft der linguistisch rekonstruierten Protosprache ganz oder teilweise Trager der betreffenden archaologischen Kultur gewesen sein konnte wohingegen jedoch nicht mit Bestimmtheit behauptet werden kann diese Gesellschaften seien ein Volk gewesen oder ihre Sprache ware auf die Kulturebene begrenzt gewesen Cavalli Sforza fand durch Studien Parallelen zwischen dem genetischen Verwandtschaftsgrad verschiedener Volker und den von ihnen gesprochenen Sprachen Die im Folgenden beschriebenen Hypothesen beruhen jede fur sich auf vollig verschiedenen Annahmen Manche Hypothesen schliessen sich obwohl sie sich zu widersprechen scheinen nicht unbedingt gegenseitig aus Kurgan Hypothese Bearbeiten Die schon Anfang des 20 Jahrhunderts von vielen Sprachwissenschaftlern Linguisten geausserte Vermutung die Urheimat der indogermanischen Sprachen befinde sich in den Steppen nordlich und nordostlich des Schwarzen Meers wird auch heute noch von der Mehrheit der Sprachwissenschaftler favorisiert 12 und gilt seit der Widerlegung der Hypothesen Renfrews s u auch in der Ethnologie zunehmend wieder als Standard Die Urindogermanen konnten demnach auf Grund vorhandener Worter als eine patriarchal organisierte halbnomadische Gesellschaft angesehen werden die den Pflug kannte das Pferd nutzte und mit einiger Sicherheit nicht am Meer beheimatet war Archaologen versuchten dies mit Hilfe archaologischer Indizien zu uberprufen Die wahrend des Neolithikums und der fruhen Bronzezeit in Sudrussland der Ukraine und Moldawien existierenden Kulturen nordlich und ostlich des Schwarzen Meeres und an der Wolga wurden von der litauisch amerikanischen Archaologin Marija Gimbutas 1956 13 14 nach der charakteristischen Bestattungsweise in Grabhugeln Kurgan zur sogenannten Kurgankultur zusammengefasst Zusammenhange europaisch westasiatischer archaologischer Kulturen nach genetischen Kriterien mit Wanderungen ab dem 5 Jahrtausend v Chr Kurgan Hypothese 15 16 Dieser Kurgan Hypothese zufolge lebten die Indogermanen im 5 vorchristlichen Jahrtausend als kriegerisches Hirtenvolk in Sudrussland Sie domestizierten das Pferd Sredny Stog Kultur um 4000 v Chr gegen 3500 v Chr erfanden oder ubernahmen sie das Fuhrwerk Worter fur Rad Achse Deichsel Geschirr Nabe stehen dafur 17 und betrieben Vieh und Weidewirtschaft mit Schafen und Rindern Gemass dieser Hypothese sind sie zwischen 4400 und 2200 v Chr in mehreren Wellen west sud und ostwarts gezogen Die Trager der Schnurkeramik bildeten demnach eine dieser Auswanderungswellen des Kurganvolkes die sich z B bis ins westliche Mitteleuropa ausbreiteten und sich mit der dort ansassigen Bevolkerung vermischten Schon lange vor Marija Gimbutas galt vielen Archaologen die Ende des 4 Jahrtausends verbreitete Streitaxt als Kennzeichen einer indoeuropaischen Invasion Mit ihrer Kurgan Hypothese erklart Marija Gimbutas gesellschaftliche Umbruche die nach ihrer Meinung im 3 Jahrtausend die neolithische Gesellschaft Mittel und Sudeuropas erschutterten im Norden wich die Kollektivbestattung in Megalithgrabern der Einzelbestattung beim Grabinventar tauchen andere Beigaben auf Waffen Schmuck usw Schmuckformen und Verzierungen bei der Keramik wandeln sich In Griechenland findet sich um 2200 v Chr ein ausgedehnter Brandhorizont der mit dem Einbruch von indoeuropaischen Protogriechen in Verbindung gebracht wird die sich bis etwa 1600 v Chr mit der mittelmeerischen Vorbevolkerung vermischen ein Prozess aus dem die fruhen Griechen und die mykenische Kultur hervorgehen die um 1600 v Chr einsetzt Auch Troja erlebt um 2200 v Chr eine Brandkatastrophe wenig spater werden im mittleren Kleinasien die Hethiter fassbar Zusammenfassend postuliert die Kurgan Hypothese einen raschen gesellschaftlichen Umbruch dem die alteren seit dem 7 Jahrtausend fassbaren neolithischen Kulturen in weiten Teilen Europas zum Opfer fielen Die sozial nicht geschichteten und vermutlich matrilinearen Bauernkulturen wurden von einer patriarchalischen und feudal gegliederten indogermanischen Erobererschicht uberlagert die aufgrund ihrer kriegerischen und technologischen Uberlegenheit und trotz betrachtlicher zahlenmassiger Unterlegenheit ihre Sprache und Gesellschaftsstruktur durchsetzte Die Hypothese von Marija Gimbutas die wegen der Gleichsetzung der sudrussischen Kurgankultur mit den Indoeuropaern und der von ihr postulierten sozialen Struktur der nichtindoeuropaischen Vorbevolkerung Alteuropa zeitweise stark in die Kritik geraten war passt im Gegensatz zu Renfrews Annahme am besten zum sprachlichen Befund wonach die Indoeuropaer nicht zu Beginn des Neolithikums nach Europa kamen sondern erst in relativ spater Zeit im 3 Jahrtausend v Chr nach Westen vorstiessen Mit diesen vermuteten Wanderungen breitet sich auch das Pferd wieder nach Westen aus Allerdings stehen Beweise fur fruhe Reitpferde im Westen noch aus Die Fuhrwerke wurden noch lange von Ochsen gezogen Eine 2015 veroffentlichte genetische Studie von Forschern der Harvard Medical School in Boston stutzt Gimbutas Theorie Die Forscher wiesen zwei Einwanderungswellen nach Europa nach Zuerst kamen zwischen 6000 und 5000 v Chr die ersten Ackerbauern uber Anatolien aus dem Nahen Osten Dabei erwiesen sich Funde aus Spanien vornehmlich der Linienbandkeramiker in Deutschland und ihren Vorlaufern der Starcevo Kultur von Serbien bis Ungarn als sehr eng verwandt Nach 4000 v Chr muss es dann eine massive Einwanderung aus den sudrussischen Steppen gegeben haben Denn die Forscher stellten fest dass die DNA der untersuchten zentraleuropaischen Schnurkeramiker zu 75 Prozent mit der von Angehorigen der Jamnaja Kultur ubereinstimmt einer Nachfolge Kultur des Kurganvolkes 18 Eine etwa zeitgleich aber unabhangig erstellte danische Studie weist in dieselbe Richtung 19 Auch der italienische Genetiker Luigi Luca Cavalli Sforza ging schon fruher von einer Anatolien Expansion und einer spateren Auswanderungswelle aus glaubte aber die Anatolien Auswanderer konnten ebenfalls eine indogermanische Sprache gesprochen haben 20 Die Anatolien Hypothese Bearbeiten Der britische Archaologe Colin Renfrew setzt die Indogermanen mit den neolithischen jungsteinzeitlichen Bauern gleich welche die Landwirtschaft ab 7000 v Chr sowohl uber den Balkan als auch den Westmediterranen Raum nach Mittel und Nordeuropa brachten Die These erscheint zunachst dadurch uberzeugend dass diese Wirtschaftsweise auch eine okonomische Uberlegenheit darstellte Renfrews Theorie geht von einem zu fruhen Auftreten des Urindogermanischen in Europa aus da die rekonstruierte Grundsprache in ihrer sprachlichen Tiefenschicht Worter fur Dinge enthalt die erst seit dem 4 3 Jahrtausend v Chr in Europa gefunden wurden wie z B Joch Rad und Wagen Verbreitung der y DNA J2Die Anatolien Hypothese postuliert den Kulturtransfer vor allem fur Sprachen Ackerbau und Viehzucht nach Europa durch Einwanderung aus Anatolien Im engeren Sinne wird darunter die Ausbreitung einer indogermanischen Ursprache von Anatolien her nach Europa durch und mit der jungsteinzeitlichen Revolution gesehen Die modifizierte Hypothese integriert vor allem neueste Erkenntnisse zur Genetik europaischer Populationen Ausbreitung von Haplogruppen 21 ab 6 500 v Chr sei die neolithische Expansion aus Anatolien uber die Balkanhalbinsel Starcevo Kultur Koros Cris Kultur bis zur mitteleuropaischen Bandkeramik erfolgt 22 gegen 5 000 v Chr sei mit der Ausbreitung kupferzeitlicher Kulturen eine Dreiteilung indogermanischer Sprachen auf dem Balkan erfolgt mit Aufspaltung in einen nordwesteuropaischen Zweig Donauraum und einen ostlichen Steppenzweig Vorfahren der Tocharer erst nach 3000 v Chr sei die Aufspaltung der Sprachfamilien vom Proto Indogermanischen Griechisch Armenisch Albanisch Indo Iranisch Baltisch Slawisch erfolgt Weitere Argumente finden sich unter Indogermanische Sprachen Die Sud Kaukasus Armenien Hypothese Bearbeiten Die Sprachwissenschaftler Tamas Gamqrelidse und Wjatscheslaw Wsewolodowitsch Iwanow sahen dagegen im Rahmen der Glottaltheorie den Raum sudlich des Kaukasus als Ausgangsgebiet der indogermanischen Sprache und einer von hier aus in mehrere Richtungen erfolgenden indoeuropaischen Wanderung an Diese habe zunachst ostwarts um das Kaspische Meer herumgefuhrt wo sie ihre tocharische bzw nordindische Abspaltung erfahren habe und dann westwarts in den nordpontischen Raum 23 Die linguistische Uminterpretation der Entwicklung der indogermanischen Sprachen und die auf weitgehenden semantischen Uminterpretationen beruhende Sud Kaukasus Armenien Hypothese wurde von Indogermanisten weitestgehend abgelehnt 24 Auf die vorgebrachte Kritik reagierte Gamkrelidse im Jahr 2010 mit einer aktualisierten Hypothese 25 Sie wurde unter anderem von Allan Bomhard aufgenommen 26 Einen anderen Ansatz verfolgt die Schwarzmeer Uberschwemmungs Hypothese Diese wurde 1996 von William Ryan und Walter C Pitman beides Geologen an der Columbia University in einem popularen Artikel der New York Times vorgestellt Laut dieser These lebten die Proto Indoeuropaer in unmittelbarer Umgebung des prahistorischen Schwarzen Meers und verliessen ihre Heimat nach einer gigantischen Flutkatastrophe Die Armenien und Anatolien Hypothese unterstutzen sich teilweise gegenseitig Alteuropa Hypothese Bearbeiten Die von Hans Krahe begrundete und von Wolfgang P Schmid weiterentwickelte Alteuropa Theorie stutzt sich auf die Untersuchung alter Gewassernamen Sie geht davon aus dass sich Gewassernamen gegenuber Umbenennungen als besonders resistent erwiesen haben und damit eine sehr alte Sprachschicht reprasentieren Dabei bedienen sich die Forscher einer Unterdisziplin der Sprachforschung der sogenannten Onomastik Namenforschung Die Gottinger Schule der Gewassernamenkunde Hydronymie letzter Vertreter Jurgen Udolph nimmt ein sogenanntes alteuropaisches sprachliches Kontinuum an Mitteleuropa Hypothesen Bearbeiten Anhanger dieser Richtung gehen im Gefolge Gustaf Kossinnas davon aus dass die Indogermanen auf die mesolithische Bevolkerung Mitteleuropas zuruckgehen und somit die Urbevolkerung bilden Nach ihrer Auffassung erstreckte sich der dafur infrage kommende Raum zwischen Weser Ostsee Ostpolen und Karpaten Etwa um 4000 v Chr hatten diese Fruhindogermanen die Trichterbecherkultur ausgebildet und ca 2500 v Chr ihre Wanderungen auf den Balkan nach Vorderasien und Indien angetreten Eine Invasion aus dem asiatischen oder sudrussischen Raum hatte es danach nicht gegeben Ab dem spaten 19 Jahrhundert vertraten zahlreiche mitteleuropaische Wissenschaftler diese Ansicht vor allem solche die als Nationalisten und Pangermanisten eine indogermanische Zuwanderung aus den Steppengebieten Sudrusslands aus ideologischen Grunden ablehnten Neben solchen Wissenschaftlern die der protonazistischen Ideologie vom nordischen Herrenmenschen nahestanden gab es Indogermanisten und Prahistoriker die die Mitteleuropa Hypothese aus rein wissenschaftlichen Erwagungen favorisierten z B Julius Pokorny Nikolai Sergejewitsch Trubetzkoy Ernst Meyer u a Ihre grosste Blutezeit erlebten die Mitteleuropatheorien jedoch in den 1930er und 1940er Jahren im Zusammenhang mit der nationalsozialistischen Rassenlehre Nach 1945 wurden und werden jegliche Mitteleuropatheorien zur Herkunft der Indogermanen aufgrund ihrer vormaligen prominenten nationalistischen und rassistischen Instrumentalisierung bzw Inspiration mehrheitlich abgelehnt Gleichzeitig geriet jedoch die gesamte Indogermanistikforschung im deutschen Sprachraum in der Folge in Verruf da bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs der hiesige popularistische offentliche Diskurs ein halbes Jahrhundert lang die Indogermanistik durch Verortung der Urheimat in Mitteleuropa zur Grundlage einer nordischen Herrenmenschenideologie gemacht hatte In jungerer Zeit vertritt der Archaologe Alexander Hausler 2003 27 wieder die Meinung dass die indogermanischen Sprachtrager zur autochthonen Bevolkerung Europas zahlen und dort ohne grossere Invasionen oder Migrationen von ausserhalb seit dem Mesolithikum ansassig waren Die weite Verbreitung der indoeuropaischen Sprachen erklart er lediglich durch Kulturkontakte Alte DNA Bearbeiten Seit 2015 kann genetisches Material aus archaologisch gewonnenen menschlichen Knochenfunden aus ganz Europa Kleinasien Mitteleuropa Russland westlich des Ural Spanien und England in grosserer Zahl ausgewertet werden Das Ergebnis ist dass die Ancient DNA Forscher heute davon ausgehen dass die Menschen der fruhneolithischen Kultur der Bandkeramik von ihrer genetischen Herkunft her zu mehr als 90 Prozent von einer mediterranen Ursprungsbevolkerung in Kleinasien abstammten dass die mittelneolithischen Kulturen entstanden indem sich die untergehenden Bandkeramiker mit einheimischen westlichen Jager Sammler Volkern vermischten so dass der Anteil der Menschen mit genetischer Herkunft aus dem europaischen Mesolithikum auf bis zu 17 anwuchs und dass die spatneolithischen Kulturen der Schnurkeramiker und Glockenbecher durch massive Zuwanderung aus dem Nordschwarzmeer Gebiet entstanden die sich mit den Menschen der mittelneolithischen Kulturen Mitteleuropas vermischten Das Urvolk der Indogermanen entstand wie David Reich 2017 in einem Vortrag ausserte 28 durch Vermischung osteuropaischer Jager und Sammler mit fruhneolithischen Bauern des Iran In seiner 2018 erschienenen Veroffentlichung schrieb er Die Heimat der Bevolkerung die erstmals Indogermanisch sprach liegt wahrscheinlich im heutigen Iran oder Armenien 29 Mit diesen Erkenntnissen kann jedoch kein Beweis zur tatsachlichen Herkunft der indogermanischen Sprache erbracht werden Eine im Ergebnis ahnliche Meinung vertritt der Palaogenetiker Johannes Krause 30 Diese Meinung entspricht im Ergebnis in etwa der Armenien Hypothese Die Ausbreitung des Indoeuropaischen Bearbeiten Karte der indoeuropaischen Migration von ca 4000 bis 1000 v Chr Kurgan Hypothese Urheimat gemass der Kurgan Hypothese indogermanisch sprechende Volker bis 2500 v Chr Besiedlung bis 1000 v Chr Intensiv diskutiert wird auch wie sich Sprache und Kultur der Indoeuropaer im spateren indoeuropaischen bzw indoarischen Sprachraum ausgebreitet haben Sprachkontakt Die Vorstellungen reichen von einer Invasion der Indoeuropaer nach Europa und Indien uber eine allmahliche Infiltration und Vermischung bis hin zur reinen Weitergabe von Sprache und kulturellen Errungenschaften ohne nennenswerten genetischen Austausch Harald Haarmann zieht bezuglich der Entstehungsmechanismen einen Vergleich zu der Ausbildung von neuzeitlichen Kreolsprachen 31 Colin Renfrew sieht die Ausbreitung der indoeuropaischen Sprachen im Zusammenhang mit der Eliteherrschaft die mit der Entwicklung komplexer Gesellschaften auftrat 32 Dabei ergreift eine kleine Gruppe besonders befahigter Individuen wobei die Art der Befahigung nicht naher bestimmt ist durch Okkupation die gesellschaftlich okonomische sowie militarische Macht in einer Region Durch diese Machtstellung wird die von dieser kleinen Gruppe gesprochene Sprache aufgewertet so dass die beherrschte Bevolkerung mit ihrer eigenen Sprache Substratsprache sich genotigt sieht diese Sprache anzunehmen oder ihr zumindest im Alltag den Vorzug zu geben Gemass der Kurgan Hypothese von Marija Gimbutas sind die Indogermanen zwischen 4400 und 2200 v Chr in mehreren Wellen west sud und ostwarts gezogen Als Ausloser sieht sie eine lange Durre die moderne Geologen erst jungst durch das Ende des bis dahin unbekannten ostmediterranen Monsuns von 7000 bis etwa 4500 v Chr erklaren konnten 33 Eine dieser Wellen waren demnach die Trager der Schnurkeramik bzw Streitaxtkultur die sich mit Ausnahme Westfrankreichs und der Iberischen Halbinsel in ganz Europa ausbreiteten und mit der ansassigen Bevolkerung vermischten Dabei wurden die seit dem 7 Jahrtausend fassbaren neolithischen sozial nicht oder wenig geschichteten und moglicherweise matrilinearen Bauernkulturen von einer patriarchalischen und feudal gegliederten indogermanischen Erobererschicht uberlagert die aufgrund ihrer kriegerischen und technischen Uberlegenheit und trotz betrachtlicher zahlenmassiger Unterlegenheit ihre Sprache und Gesellschaftsstruktur durchsetzte Der US amerikanische Anthropologe David W Anthony betont ausdrucklich es habe sich nicht um eine koordinierte militarische Invasion gehandelt sondern um die Einwanderung von Stammen die die alteuropaische Bevolkerung aufgrund ihrer militarischen und okonomischen Uberlegenheit in ein Klientelverhaltnis gezwungen und somit von sich abhangig gemacht hatten 34 Im Norden wich in dieser Zeit die Kollektivbestattung in Megalithgrabern der Einzelbestattung wobei man in den Grabern Hocker und Ockereinstreuungen findet wie sie in Steppengrabern Sudrusslands und Zentralasiens gebrauchlich waren Beim Grabinventar tauchten Streit und Bootaxte auf sowie schnurverzierte Keramik und andere Beigaben die auf eine Herkunft aus Sudosteuropa schliessen lassen Auch Schmuckformen und Verzierungen der Keramik wandelten sich Die fruhesten Datierungen schnurkeramischer Graber stammen derzeit aus dem 29 vorchristlichen Jahrhundert aus Kleinpolen 35 Etwa um 2300 v Chr setzt mit der Aunjetitzer Kultur die Bronzezeit in Europa ein In Griechenland findet sich um 2200 v Chr ein ausgedehnter Brandhorizont der mit dem Einbruch von indoeuropaischen Proto Griechen in Verbindung gebracht wird die sich mit der mittelmeerischen Vorbevolkerung vermischten ein Prozess aus dem die fruhen Griechen bzw Achaier und die mykenische Kultur hervorgingen Auch Troja erlebte um 2200 v Chr eine Brandkatastrophe wenig spater wurden im mittleren Kleinasien die Hethiter fassbar Die Indoarischen sowie baltischen Sprachen haben besonders altertumliche Bestandteile der urindogermanischen Sprache 36 In Asien wird die ab 2000 v Chr nachgewiesene Andronowo Kultur zwischen Uralfluss und Jenissei als moglicher Ort gesehen wo sich aus dem Urindogermanischen eine proto indoiranische Sprache bildete 37 Von dort konnte sich dann eine weitere Ausbreitung in den heutigen Iran und das heutige Indien ergeben haben Eine weitere Ausbreitung gab es in den Altai und nach Tuwa 38 Neue genetische Forschungen deuten darauf hin dass die Menschen der dortigen Afanasjewo Kultur die ersten Sprecher der tocharischen Sprache gewesen sein konnten 39 Die bereits vorgestellten palaogenetischen Befunde scheinen den vorstehenden Theorien zu widersprechen So lassen sich seit dem Mesolithikum in Europa zwei massive Einwanderungswellen feststellen Vor ca 8000 Jahren wanderten Ackerbauern aus Anatolien nach Europa ein die die mesolithische Bevolkerung zunachst weitgehend ersetzte und in Randgebiete abdrangte von wo aus jene dann wieder zuruckdrang und sich mit den Ackerbauern vermischte Etwa vor 5600 Jahren trafen in der pontisch kaspischen Steppe Einwanderer aus dem iranischen Raum mit Einwanderern aus Nordeurasien zusammen und vermischten sich Diese Mischbevolkerung wanderte vor 4800 Jahren in ein offenbar nahezu menschenleeres und seit 5000 Jahren vor der Jetztzeit fundfreies Europa 40 Als hypothetische Ursache fur die Entvolkerung wird eine Seuche etwa die Pest angenommen 41 Siehe auch BearbeitenWiege EuropasLiteratur BearbeitenSprachwissenschaftlich Bearbeiten David W Anthony Don Ringe The Indo European Homeland from Linguistic and Archaeological Perspectives In Annual Review of Linguistics Heft 1 2015 S 199 219 doi 10 1146 annurev linguist 030514 124812 englisch Will Chang Chundra Cathcart David Hall und Andrew Garrett Ancestry constrained phylogenetic analysis supports the Indo European steppe hypothesis In Language Band 91 Heft 1 2015 S 194 244 linguisticsociety org PDF englisch Asya Pereltsvaig Martin W Lewis The Indo European Controversy Facts and Fallacies in Historical Linguistics Cambridge University Press Cambridge 2015 englisch Harald Haarmann Die Indoeuropaer Herkunft Sprache Kultur Munchen 2012 ISBN 978 3 406 60682 3 Ernst Kausen Die indogermanischen Sprachen Von der Vorgeschichte bis zur Gegenwart Helmut Buske Verlag Hamburg 2012 ISBN 978 3 87548 612 4 Michael Meier Brugger Indogermanische Sprachwissenschaft 9 Auflage de Gruyter Berlin 2010 ISBN 978 3 11 025143 2 Harald Haarmann Weltgeschichte der Sprachen Von der Fruhzeit des Menschen bis zur Gegenwart 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