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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Altai Begriffsklarung aufgefuhrt Der Altai auch das Altaigebirge russisch Altaj in turkischer Lateinschrift Altay chinesische 阿爾泰山脈 A ertai shanmai wortlich Altai Gebirge ist ein bis zu 4506 m hohes zentralasiatisches Hochgebirge im Grenzgebiet von Kasachstan Russland Sibirien der Mongolei und China AltaiLage des Altai GebirgesLage des Altai GebirgesGebirgsketten von Altai und Tian Shan mit OrtschaftenGebirgsketten von Altai und Tian Shan mit OrtschaftenHochster Gipfel Belucha 4506 m Lage Russland Kasachstan Mongolei ChinaKoordinaten 49 48 N 86 35 O 49 807083333333 86 589861111111 4506 Koordinaten 49 48 N 86 35 Op5 Es erstreckt sich uber rund 2100 km Lange vom Quellgebiet der Flusse Irtysch und Ob in Sudsibirien bis in die Trockenregionen Xinjiangs und zum ostmongolischen Hochplateau Teile des Altai sind Weltnaturerbe der UNESCO Der Altai gliedert sich in drei Teile den Russischen den Mongolischen und den Gobi Altai deren hochste Gipfel uber oder um 4000 m aufragen und grosse Gletscher tragen Nordlich des Mongolischen Altai liegt der geografische Mittelpunkt Asiens in der Nahe der tuwinischen Hauptstadt Kysyl Das Gebirge ist durch die Schonheit seiner Landschaft und Flora Naturschutzgebiet Goldene Berge und die altaische Kultur ein Anziehungspunkt fur Bergsteiger und Exkursionen Bis in Hohen von 1800 m sind die Berghange mit Zedern Kiefern Larchen Fichten und Birken bewachsen Bis zur Schneegrenze 2400 bis 3000 m liegen Hochgebirgsweiden und steppen Der Altai ist reich an Bodenschatzen wie Kohle Blei und Zink aber auch Edelmetallen und Eisenerz Der Asteroid des mittleren Hauptgurtels 2232 Altaj wurde nach dem Gebirge benannt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Gliederung 1 2 Berge 1 3 Gletscher 1 4 Relief 2 Entstehung und Geologie 3 Klima 4 Flora 4 1 Waldgrenzen 4 2 Arten und Landschaftstypen 5 Fauna 5 1 Saugetiere 5 2 Andere Tierarten 6 Naturschutzgebiete 7 Menschliche Einflusse 7 1 Bevolkerung 7 2 Wirtschaft und Erschliessung 7 3 Geschichte 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenGliederung Bearbeiten Kutscherla TalDas Gebirgssystem des Altai das von vielen weiteren Hochgebirgen begrenzt wird besteht aus den eingangs genannten drei Teilgebirgen Der Russische Altai oder Grosse Altai liegt im Grenzgebiet der oben erwahnten vier Lander jedoch uberwiegend in Russland wo er sich uber die beiden Verwaltungseinheiten Republik Altai und Region Altai Altaiski krai erstreckt Er geht im Nord Nordwesten und Norden uber das Tal des Ob allmahlich in das Westsibirische Tiefland uber Im Nordosten schliesst sich der Westsajan und im Osten das Tannu ola Gebirge und das mongolische Hochland an Im Sudosten geht der Russische Altai in den Mongolischen Altai uber Im Suden und Sudwesten fallt sein Gelande zum Tal des Irtysch mit dem Saissansee ab der bei Vollstau des Buchtarma Stausees von dessen Wasser uberflutet wird jenseits des Flusses und der Seen breitet sich die Kasachische Schwelle aus In Richtung Nordwesten fallt es zur Kulundasteppe ab Der hochste Berg des Russischen Altai ist die Belucha 4506 m Der Mongolische Altai oder Ektag Altai mongol weissgipfliger Altai an den sich im Nordwesten und Norden der Russische Altai anschliesst befindet sich uberwiegend in der Mongolei im Grenzgebiet zur Volksrepublik China Er fallt nach Norden und Osten in das zuvor genannte mongolische Hochland ab aus dem sich das Changai Gebirge erhebt Im Sudosten geht er in den Gobi Altai und in die Wuste Gobi uber Im Suden und Sudwesten fallt sein Gelande unter anderen uber das Tal des Irtysch zum Becken der Dsungarei und zum bereits genannten Saissansee ab Der hochste Berg des Mongolischen Altai ist der Chuiten Gipfel 4374 m Der Gobi Altai an den sich im Nordwesten der Mongolische Altai anschliesst befindet sich ausschliesslich in der Mongolei Er fallt in Richtung Norden zum bereits erwahnten mongolischen Plateau ab Im Osten Sudosten Suden und Sudwesten geht er in die Wuste Gobi uber als sudliche Fortsetzung kann das Bergland am Hoangho Gelber Fluss gelten Der hochste Berg des Gobi Altai ist der Ich Bogd Uul 3957 m Der nordwestliche Teil des Russischen Altai bei Oskemen mit dem Belucha Massiv 4506 m gehort zu den Sudsibirischen Gebirgen und stellt die Wasserscheide zwischen den Einzugsgebieten der grossen sibirischen Flusse Ob und Irtysch dar Die sudostlichen Fortsetzungen Mongolischer Altai und Gobi Altai trennen zusammen mit den Gebirgen Dsungarischer Alatau und Westsajan die verzahnten Quellgebiete des Ob und des Jenissei sowie der innermongolisch versiegenden Binnenflusse Berge Bearbeiten Belucha hochster Berg im Altai GebirgeDer hochste Berg des gesamten Altai Gebirges ist mit 4506 m die Belucha russ Gora Belucha die sich in der russischen Republik Altai etwa 300 km ostlich der kasachischen Grossstadt Oskemen im Russischen Altai befindet Dessen Gipfel ragt nur wenige Kilometer nordlich der Grenze zu Kasachstan und ungefahr 100 km nord nordwestlich des Dreilanderecks Russland China Kasachstan auf Der zweithochste Berg des Altai Gebirges ist der Chuiten Gipfel 4374 m auch Nairamdal Freundschafts Gipfel chinesisch Youyi Feng der als hochster Punkt der Mongolei an der mongolisch chinesischen Grenze aufragt Das Dreilandereck zwischen Russland China und der Mongolei wird etwa 2 5 km weiter nordlich vom niedrigeren Tawan Bogd gebildet Die hochsten und bekanntesten Berge im Altai sind Auswahl Belucha 4506 m Russischer Altai Chuiten Gipfel 4374 m Mongolischer Altai Monkh Khairkhan Uul 4204 m Mongolischer Altai Tsast Uul 4193 m Mongolischer Altai Tsambagaraw Uul 4165 m Mongolischer Altai Sutai Uul 4090 m Mongolischer Altai Tawan Bogd 4082 m Mongolischer Altai Ich Bogd Uul 3957 m Gobi AltaiGletscher Bearbeiten Oberhalb von etwa 3000 Hohenmeter stellenweise auch darunter sind die Kamme des Altai heute noch intensiv vergletschert insbesondere die Nordhange was fur die nordliche Halbkugel der Erde charakteristisch ist Mit 1330 Gletschern auf einer Gesamtflache von 890 km ist das Gebirge nach dem Kaukasus eines der bedeutendsten Gletscherreservoire Russlands und Innerasiens Wie in anderen Teilen der Welt schmelzen auch im Altai die Gletscher Gletscherschwund seit 1850 Im russischen Teil des Gebirges ist die vergletscherte Flache bis Mitte der 2010er Jahre um etwa ein Viertel zuruckgegangen Ursache sind vor allem gestiegene Sommertemperaturen die nicht durch die Zunahme der winterlichen Niederschlagen kompensiert werden konnte 2 Bemerkenswert sind die Gletscher in den Katun und Tschuja Kammen wo die Belucha das Hauptzentrum der Vereisung bildet An ihren Flanken befinden sich einige 4 bis 9 km grosse radial angeordnete Gletscher deren Zungen mit Gletschertoren bis herab in eine Hohe von 2320 m Mensugletscher gelangen Relief Bearbeiten Kutscherla Tal in der Republik AltaiDas gegenwartige Relief des Altai ist stark untergliedert Neben schroffen steilen Gebirgskammen sind mehr oder weniger breite Plateaus und grossflachige Einsenkungen charakteristisch Ferner umringen typische Mittelgebirgsformen sowie einzelne Gebirgsketten und Hochflachen den Gesamtaltai Meist verlaufen diese Reliefformen in NW SO streichender Richtung Umsaumt von Bergketten liegen die mit Lockermaterial aufgefullten Ebenen hier befanden sich in Hohen von 1000 bis 1800 m die eiszeitlichen Stauseen Die grossten und bedeutendsten dieser Art sind das Tschuja Kurai und Uimonbecken welche sich im zentralen und ostlichen Teil des Gebirges befinden Demgegenuber stehen die 2000 bis 3000 m hohen Hochplateaus wie die Ukok Baschkaus Tschulyschman und Terekta Hochflache Auch bei den am starksten zergliederten hochsten und schmalsten Gebirgsketten des Altai wie den Katun Sud Tschuja und Nord Tschuja Rucken 3000 bis 4500 m konnten alte Plateauflachen rekonstruiert werden Entstehung und Geologie Bearbeiten Tschuja Tal im AltaigebirgeDer Grundstock des Altai ist ein palaozoisches Faltengebirge dessen Bildung in zwei verschiedenen Erdzeitaltern erfolgte Wahrend die Orogenese des Gebirgsaltai bereits im Alt Palaozoikum also kaledonisch vonstattenging unterlagen die Randbereiche wie der Erz Altai nochmaliger variszischer Faltung welche erst an der Grenze zum Mesozoikum ihren Abschluss fand Heute ist von dem alten Faltengebirge kaum mehr etwas zu sehen nur im Bereich des Zentralaltai konnen die Fachleute einige der ursprunglichen Faltungsschichten erkennen Erneute tektonische Bewegungen im Tertiar fuhrten zu einer allgemeinen Hebung der Rumpfflache en bloc Diese wurde durch Bruche fragmentiert wobei die Hebung und Senkung der einzelnen Schollen bis ins eiszeitliche Quartar reichte Die entstandenen Verwerfungen bilden die Ausgangslinien an denen die Gebirgsbildung des gegenwartigen Altai ansetzte Die verschiedenen Entstehungsphasen sind bereits Peter Simon Pallas und von Gustav Rose 1842 referiert aufgefallen als er vom Ural kommend kein neueres sondern Schiefergebirge vorfindet das mit Ubergangskalkstein abwechselt und von Granit und Porphyren durchsetzt wird 3 Extreme Klimaschwankungen wahrend des Pleistozans losten auf der ganzen Welt mehrfache Vereisungsperioden aus Man spricht von funf glazialen Zyklen welche im Altai Gebiet stattgefunden haben Man wies anhand von zahlreichen Bohrungen Schnitten und C14 Datierungen nach dass das meiste glaziale Formengut des Gebirges auf der letzten Eiszeit der Wurm Kaltzeit beruht Etwa 20 000 bis 16 000 Jahre vor unserer Zeitrechnung erreichte sie ihr Maximum wobei Gletscher weite Taler und intramontane Becken abriegelten Wahrend der Degradierungsphase fullten sich diese mit Schmelzwasser so dass riesige Palaoseen wie in der Tschuja Kurai und Uimon Steppe entstanden Bruche in den naturlichen Eisstaudammen fuhrten zu katastrophalem Ausfliessen dieser Seen Heute sind die Zeugnisse dieser Naturkatastrophen in Form von Gigantrippeln und Wellenschlag Terrassen in den grossen intramontanen Becken sichtbar Kutscherla SeeDa das Gebirge wahrend der quartaren Kaltzeit in grossen Teilen vereist war die Schneegrenze lag gegenuber dem jetzigen Niveau um durchschnittlich 1000 m tiefer bestimmt der ubliche glaziale Formenschatz das heutige Landschaftsbild Kare Kartreppen und Taltroge im Bereich der hohen Ketten Endmoranen und glazialfluviale Schotterfelder in den Talern Ausser einigen grosseren Seen Saissansee und Markakol in Kasachstan Chowd Fluss Atschit Nuur und Char Us Nuur in der Mongolei gibt es im Altai auch viele kleine Gebirgsseen die im Gefolge der Eiszeit entstanden sind Auch grossraumig ist diese Gebirgsregion von grossen Seen umgeben wie dem Alakolsee Bortala und Balchaschsee im Sudwesten und den Chowsgol Nuur und Baikalsee im Osten Die haufigsten Gesteine des Russischen Altai sind meist stark gefaltete Schiefer die vor allem die Hauptketten des Gebirges bilden und ihnen stellenweise grunliche oder violette Farben verleihen Klima BearbeitenDas Klima des Altai ist stark kontinental gepragt was sich am deutlichsten in den langen kalten Wintern zeigt Die warmen oder sogar heissen Sommer sind dagegen kurz Aufgrund seiner geografischen Lage zwischen trockenen Steppenklimaten und relativ feuchten Nadelwaldern und des ausgepragten Gebirgsklimas variieren die Niederschlagsverhaltnisse innerhalb des Altai betrachtlich Die westlichen und nordlichen Teile des Russischen Altai erhalten die hochsten Niederschlage die dort wahrend des ganzen Jahres niedergehen Die sudlichen Teile insbesondere der Gobi Altai sind dagegen viel trockener Generell gilt dass die Niederschlagsmenge mit der Hohe zunimmt In den sudlichen Steppen die den Altai umgeben betragt die jahrliche Niederschlagsmenge 300 mm und weniger Auf 500 m Hohe liegt sie im Russischen Altai bereits bei 900 mm und in den Gipfellagen werden bis zu 1500 mm erreicht In den Hochgebirgsbecken im Inneren des Gebirges die im Schatten grosser Bergketten liegen nimmt die Niederschlagsmenge allerdings wieder ab und sinkt trotz grosser Hohenlage teilweise bis auf 300 mm Hier ist die winterliche Schneedecke nur sehr gering oder fehlt ganz wahrend in den westlichen Teilen oft Schneehohen von 2 bis 3 m erreicht werden An vielen Stellen des Altai trifft man auf ausgedehnte Permafrostboden Flora BearbeitenWaldgrenzen Bearbeiten Die grossen Niederschlagsunterschiede und die verschiedenen Hohenlagen des Altai fuhren zu einer besonders vielgestaltigen Vegetation Im Suden wo sich der Altai aus den Steppen erhebt gibt es eine untere niederschlagsbedingte und eine obere temperaturbedingte Waldgrenze Die untere Waldgrenze liegt im westlichen Altai bei nur etwa 350 m wahrend sie im Sudostaltai bis auf 1800 m hinauf klettern kann Die obere Waldgrenze liegt bei etwa 2400 m Im Norden gehen die Baumbestande direkt in die Taigagebiete uber Hier gibt es nur eine Waldgrenze diese liegt bei etwa 1500 m Arten und Landschaftstypen Bearbeiten Fluss KutscherlaDie Walder des Altaigebirges setzen sich im Wesentlichen aus funf verschiedenen Nadelbaumarten und einigen kleinblattrigen Laubbaumen wie Hange Birken Betula pendula und Espen Populus tremula zusammen Die haufigste Nadelbaumart ist die Sibirische Larche Larix sibirica In den Gebirgsteppen besiedelt sie oft in lichten Bestanden die Nordhange was insgesamt zu einer parkartigen Waldsteppenlandschaft fuhrt Im Unterwuchs dieser lichten Larchenwalder findet man Rhododendron dahuricum Spierstraucher Spiraea aquilegifolia Rosen Rosa acicularis und Zwergmispeln Cotoneaster melanocarpus In den sudlichen Teilen des Altai bildet die Larche allein oder zusammen mit der Sibirischen Zirbelkiefer Pinus sibirica meist die obere Waldgrenze Nur auf sandigen und trockenen Boden der Randzonen bildet die Waldkiefer Pinus sylvestris grossere Bestande Die typische Waldform des niederschlagsreichen kalten Nordostaltai ist die sogenannte dunkle Nadelwaldtaiga Sie besteht vor allem aus Sibirischen Zirbelkiefern Sibirischen Fichten Picea obovata und Sibirischen Tannen Abies sibirica und bildet im Nordaltai die Waldgrenze Unterhalb der dunklen Taiga liegt die Schwarze oder Finstere Taiga die vor allem aus Tannen besteht zu denen sich einige Laubholzer wie Ebereschen Sorbus sibirica Traubenkirschen Padus racemosa und Espen Populus tremula gesellen Zwischen den Waldern des Altai liegen immer wieder blumenreiche Bergsteppen oder Staudenfluren Oberhalb der Walder liegen im Nordaltai Waldtundren mit Zwerg Birken Betula nana Heckenkirschen Lonicera hispida Zwergmispeln Cotoneaster uniflorus und Johannisbeeren Ribes und im Sudaltai alpine Matten die von Mooren durchsetzt sind Im grossten Teil der alpinen Stufe besonders auf den Hochplateaus finden wir Gebirgstundren mit etlichen Moosen und Flechten Noch weiter oben schliesst sich eine Steintundra an die bis zur Schneegrenze emporreicht Sudliche Teile des Altai insbesondere der Gobi Altai sind so trocken dass man auf ausgedehnte Wustengebiete stosst Fur den zentralen Altai werden folgende sechs okologische Hohenstufen beschrieben 4 500 900 1700 m Kolline Hohenstufe mit Kurzgrassteppe 900 1700 1400 2000 m Montane Hohenstufe mit Gebirgs Larchenwald 1400 2000 1900 2200 m Hochmontane Hohenstufe mit Gebirgs Kiefernwald 1900 2200 2200 2400 m Subalpine Hohenstufe mit Zwergbirken Gebuschtundra 2200 2400 3100 3300 m Alpine Hohenstufe mit Wiesen Bergtundra uber 3100 3300 m Nivale Hohenstufe mit Moosen und FlechtenFauna BearbeitenSaugetiere Bearbeiten Schadel eines Steinbocks gefunden nahe der BeluchaDie Tierwelt des Altai ist ebenso vielfaltig wie seine Vegetation und setzt sich aus Arten der Taiga der Steppen und der zentralasiatischen Gebirge zusammen Der Sibirische oder Asiatische Steinbock Capra sibirica bewohnt vor allem die steilen Hange und Gipfelregionen Das seltene Riesenwildschaf Ovis ammon ist ebenfalls ein typisches Gebirgstier Mit Maralhirsch Cervus elaphus sibiricus Elch Alces alces Sibirischem Waldrentier Rangifer tarandus valentinae Sibirisches Moschustier Moschus moschiferus und Sibirischem Reh Capreolus pygarus sind die Hirsche im Altai gleich in funf Arten vertreten Vor allem Elch und Rentier sind aber auf die nordlichen Teile des Gebirges beschrankt Das Wildschwein Sus scrofa dringt zwar kaum in die Gebirgslagen des Altai vor lebt aber in den umgebenden Tieflandern Bis vor kurzem kam auch die Mongoleigazelle Procapra gutturosa bis ins russische Altaigebirge vor und noch im 18 Jahrhundert wird der Wildyak Bos grunniens als Wildtierart des Altai erwahnt Heute ist er hier allerdings nur noch als Haustier anzutreffen In den Wustengebieten des Gobi Altai halten sich noch immer einige Wildkamele Camelus ferus ferus und Gobi Halbesel Equus hemionus luteus Einst lebten auch Przewalski Pferde Equus przewalski in den sudlichen Steppen der Region wo man sie heute wieder anzusiedeln versucht Die grossen Raubtiere sind durch den seltenen Schneeleopard Uncia uncia den Wolf Canis lupus den Rothund Cuon alpinus den Luchs Lynx lynx und den Sibirischen Braunbaren Ursus arctos reichhaltig vertreten In den nordlichen Gebieten trifft man auch auf den Vielfrass Gulo gulo und ursprunglich kam sogar der Kaspische Tiger am Fuss des Altaigebirges vor Noch in der Neuzeit gab es Populationen der Grosskatze am Saissansee und am Schwarzen Irtysch Einzelne Exemplare wurden auch viel weiter nordlich etwa in der Gegend von Barnaul oder in der Mongolei bestatigt Die grosse Katze ist allerdings heute dort ausgestorben 5 An kleineren Raubern findet man Manul Felis manul Rotfuchs Vulpes vulpes Steppenfuchs Vulpes corsac Europaischer Dachs Meles meles Fischotter Lutra lutra Zobel Martes zibellina Steinmarder Martes foina Feuerwiesel Altaiwiesel Hermelin Mauswiesel und den aus Nordamerika stammenden Mink Wisente in einer Zuchtstation der Russischen Akademie der Wissenschaften im russischen Altaigebirge Rajon Schebalino Republik Altai Durch die Abgelegenheit des Altai und ebenso im nahen Sajangebirge hat sich unter den Saugetieren eine Artenzusammensetzung erhalten die jener des Pleistozans im letzten Glazial entspricht Der ostliche Altai fungiert somit als Refugium fur Saugetiergemeinschaften der letzten Eiszeit 6 Auch der Wisent kam noch im Mittelalter im Altai vor Moglicherweise waren die Rinder sogar bis ins 18 Jahrhundert anzutreffen Eine Herde von etwa 40 Flachlandwisenten Stand 2008 die allerdings zunehmend an Inzucht leidet wird mit dem Ziel einer spateren Auswilderung in einem Zuchtzentrum im Altaigebirge gehalten 7 Typische Kleinsaugetiere der Hochgebirgsregionen sind der Alpenschneehase Lepus timidus das Graue Murmeltier Marmota baibacina und mehrere Pfeifhasen Ochotona In den Waldern trifft man auf Eichhornchen Sciurus vulgaris Burunduk Tamias sibiricus Europaische Gleithornchen Pteromys volans und Waldlemminge ausserdem auf Ostschermaus Rotelmaus Waldmaus Birkenmaus und Zwergmaus In den Steppen des Altai findet man ebenfalls einige kleine Saugetiere wie zum Beispiel den Feldhasen das Steppenmurmeltier Marmota bobac verschiedene Ziesel Spermophilus Feldhamster Steppenlemminge und Langohrigel Als weitere Kleinsauger dieser Region seien noch Wanderratte Feldmaus Erdmaus Hausmaus Teichfledermaus Wasserfledermaus Kleine Bartfledermaus Grosser Abendsegler Nordfledermaus und Grosse Bartfledermaus genannt Andere Tierarten Bearbeiten Unter den Vogelarten des Altai fallen besonders einige eindrucksvolle Greifvogelarten auf Darunter sind Gansegeier Gyps fulvus Monchsgeier Aegypius monachus Steinadler Aquila chrysaetos Steppenadler Aquila rapax Fischadler Pandion halliaetus und Wanderfalke Falco peregrinus wohl die eindrucksvollsten In Gewassernahe leben Schwarzstorche Ciconia nigra Graureiher Ardea cinerea und etliche andere Wasservogel In den Hochgebirgslagen treffen wir auf einige Huhnervogel wie das Altai Konigshuhn Tetraogallus altaicus und verschiedene Schneehuhner Lagopus Charakteristische Vogelarten der Gebirgsnadelwalder sind das Stein Auerhuhn Tetrao parvirostris Haselhuhn Tetrastes bonasia Habichtskauz Strix uralensis Ungluckshaher Perisoreus infaustus Dreizehenspecht Picoides tridactylus Hakengimpel Pinicola enucleator und Blauschwanz Tarsiger cyanurus Aufgrund des relativ kuhlen Klimas finden wir im Altai nur relativ wenige Reptilien und Amphibien etwa die Waldeidechse Lacerta vivipara die Kreuzotter Vipera berus die Wechselkrote Bufo virridis und die Erdkrote Bufo bufo Eine besonders schone Insektenart der Gebirgslagen des Altai ist der Apollofalter Parnassio apollo Naturschutzgebiete Bearbeiten Der Katun Fluss im AltaigebirgeIm russischen Altai Gebirge sind zum Schutz der Landschaft und der Tierwelt seit langerem drei Sapowedniki russische Bezeichnung fur Naturschutzgebiete ausgewiesen Sie wurden 1998 als die Goldenen Berge des Altai von der UNESCO in die Liste der Weltnaturerbe aufgenommen 8 und umfassen insgesamt 12 000 km Das Altai Naturreservat Altajskij zapovednik Altaiski Sapowednik im nordlichen Altai mit 8812 km das grosste und alteste seiner Schutzgebiete Es umfasst vor allem die Perle Westsibiriens den 80 km langen Telezker See russ Ozero Teleckoe altaisch Altyn Kol oder Goldener See und seine von naturbelassenem Taiga Wald bedeckte Umgebung mit dem Gebirgsplateau ostlich des Flusses Tschulyschman Es wurde bereits 1931 unter Schutz gestellt Das Katun Naturreservat Katunskij zapovednik Katunski Sapowednik im Westen des russischen Altai mit 1 501 km Es wurde 1991 zum Schutz der Landschaft und Tierwelt am Oberlauf des Katun grosster Quellfluss des Ob und den Katun Kamm geschaffen Die Pufferzone umfasst auch die Belucha 4506 m den hochsten Altai Gipfel Weniger streng geschutzt sind die Pufferzonen der zwei Naturreservate 3560 km ausserdem das Ukok Schutzgebiet mit 2529 km UNEP 2003 und das Chakassky Zapovednik ca 1500 km an der Grenze zur autonomen Republik Chakassien Zusammen mit weiteren Schutzgebieten im Alatau und Sajan Gebirge stehen sie unter Verwaltung der russischen Bioregion 9 Altai Sajanski 9 Da der Naturschutz hier jedoch nicht sehr effektiv ist und der Hochgebirgs Tourismus stark zunimmt wurde 1992 die NGO Fund for 21st Century Altai gegrundet um in der Ust Koksa Region einen grosseren Katun Nationalpark einzurichten Derzeit wird dies durch Plane der russischen Regierung konterkariert mehrere Staudamme am Katun zu errichten Menschliche Einflusse BearbeitenBevolkerung Bearbeiten Vor rund 40 000 Jahren lebten Denisova Menschen im Altai Die Skythen lebten vor etwa 2500 Jahren in den Weiten von der Mongolei bis ans Schwarze Meer Die Ureinwohner des Altaigebietes sind verschiedene Turkvolker Mongolen und Sinotibetische Volker sowie einige andere heute ausgestorbene Palaosibirische Volker die vor allem Viehzucht betreiben Ihre Herden bestehen meist aus Schafen Ziegen Pferden und Yaks In den trockenen sudlichen Regionen finden auch Kamele Verwendung Das Urvolk in den zentralen Teilen des Altai sind die Altaier die etwa 50 000 Kopfe zahlen In den nordostlichen Gebieten des Altai die an das Sajangebirge grenzen leben die Tuwiner die wie die Altaier zu den Turkvolkern zahlen Im russischen Teil des Altai der aus den beiden Verwaltungsgebieten Republik Altai und Region Altai Altaiski Krai besteht leben mehrheitlich Russen Da das Altaigebirge bis heute nur sehr dunn besiedelt und wenig erschlossen ist hielten sich die menschlichen Einflusse in Grenzen Die Bevolkerungsdichte liegt meist bei weniger als einem Einwohner pro Quadratkilometer Wirtschaft und Erschliessung Bearbeiten Schon seit alter Zeit werden im Altaigebirge Weizen Hafer Gerste Hirse und Flachs angebaut meistens in kunstlich bewasserten Steppentalern Neuerdings werden auch im Gebirgsaltai Kartoffeln Apfel Pflaumen und Birnen angebaut Jagd und Fischfang spielen noch immer eine grosse Rolle wahrend umfangreiche Holznutzung bisher fast nur in den Randgebieten das Altai stattfindet Auf einigen Maralfarmen werden Maralhirsche wegen ihrer wertvollen Geweihe gezuchtet Aus den Samen der Sibirischen Zirbelkiefer Zedernussen wird Speiseol gewonnen Besonders im Nordwesten ist der Altai reich an Bodenschatzen Kupfer Gold Silber und Eisen werden hier schon seit dem Altertum gewonnen Heute wird auch Asbest und Phosphorit gefordert Dennoch gibt es nahezu keine Industrie in dem Gebiet Auch der Tourismus spielt noch eine sehr geringe Rolle Der Russische Altai wird nur durch eine einzige grossere wetterfeste Strasse erschlossen die von Barnaul nach Chowd in der Mongolei fuhrt Eisenbahnlinien fehlen und die Flusse sind nicht schiffbar Geschichte Bearbeiten Im Ursprungsmythos der Turken der Asena Legende zieht eine Wolfin einen Jungen auf ihre Hohle wird im Altaigebirge verortet Siehe auch BearbeitenListe der Berge im Altai Altaische SprachenLiteratur BearbeitenGerhard Klotz u a Hochgebirge der Erde und ihre Pflanzen und Tierwelt Urania Verlag Leipzig 1989 ISBN 3 332 00209 0 Ronald M Nowak Walker s mammals of the world 6 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore 1999 ISBN 0 8018 5789 9 englisch Hans Ulrich Plener Sibirischer Altai Stoff amp Wechsel Verlag Tuttlingen 2011 ISBN 978 3 00 035264 5 Cambra Skade Am Feuer der Schamanin Reisewege im sibirischen Altai Hans Nietsch Verlag Freiburg im Breisgau 2007 ISBN 978 3 939570 11 0 Konrad Frenzel Andrees Handatlas Einleitung und Karte Nr 79 Mongolei Verlag Velhagen amp Klasing Bielefeld Leipzig 1937 Weblinks Bearbeiten Commons Altai Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Center for Russian Nature Conservation Altai Sayansky Naturschutzgebiete im russischen Altai auf www wild russia org englisch Eduard Klein Altai Portal Memento vom 22 August 2008 im Internet Archive ehemals auf www altai at Alexander Herdt Fotogalerie Uber Altai Fotogalerie Blumen Berge und Flusse des Altai auf www altaireisen de AOO IVDK Siedlungsorte Altai Region Kulturerbe der deutschen Minderheit in Russland Siedlungsgeschichte im Altai auf www siedlung rusdeutsch ru deutsch russisch Einzelnachweise Bearbeiten Lutz D Schmadel Dictionary of Minor Planet Names 5 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2003 ISBN 978 3 540 29925 7 S 181 link springer com online Named by the discoverer for the place of residence of her mother Tatiana Khromova u a Changes in the mountain glaciers of continental Russia during the twentieth to twenty first centuries In Regional Environmental Change Januar 2019 doi 10 1007 s10113 018 1446 z Gustav Rose Mineralogisch geognostische Reise nach dem Ural dem Altai und dem Kaspischen Meere Alexander von Humboldt Christian Gottfried Ehrenberg Gustav Rose Reise nach dem sudlichen Ural und dem Kaspischen Meere Uebersicht der Mineralien und Gebirgsarten des Ural Band 2 Verlag der Sanderschen Buchhandlung Berlin 1842 S 7 online PDF Jorg Pfadenhauer Anmerkungen zur Vegetation des russischen Altai Reinhold Tuxen Gesellschaft Hannover 2009 S 216 220 zobodat at PDF Vratislav Mazak Der Tiger Nachdruck der 3 Auflage von 1983 Westarp Wissenschaften Hohenwarsleben 2004 ISBN 3 89432 759 6 V P Ricankova J Robovsky J Riegert 2014 Ecological Structure of Recent and Last Glacial Mammalian Faunas in Northern Eurasia The Case of Altai Sayan Refugium PLOS ONE 9 1 doi 10 1371 journal pone 0085056 Taras P Sipko European bison in Russia past present and future In European Bison Conservation Newsletter Band 2 2009 S 148 159 Online PDF Memento vom 1 Februar 2012 im Internet Archive UNESCO World Heritage Centre Golden Mountains of Altai Abgerufen am 29 September 2017 englisch Center for Russian Nature Conservation Altai Sayansky Altai Sajan Bioregion 9 auf www wild russia org englisch Normdaten Geografikum GND 4001377 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altai amp oldid 234285976