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Dieser Artikel erlautert die Baumart Espe zu anderen Bedeutungen siehe Espe Begriffsklarung Die Espe Aspe oder Zitterpappel Populus tremula ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Pappeln Populus Im weiteren Sinne werden neben der Europaischen Zitterpappel auch die Grobzahnige Zitterpappel Populus grandidentata und die Amerikanische Zitterpappel Populus tremuloides als Espen bezeichnet EspeEspe Populus tremula bei MarburgSystematikRosidenEurosiden IOrdnung Malpighienartige Malpighiales Familie Weidengewachse Salicaceae Gattung Pappeln Populus Art EspeWissenschaftlicher NamePopulus tremulaL IllustrationMannliche Katzchen source source source source source source source Das zitternde EspenlaubEspenblattkreuz im redenden Wappen von Espenau Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Okologie 2 1 Bedeutung als Futterpflanze Auswahl 3 Vorkommen 4 Nutzung 4 1 Medizinisch bzw alternativmedizinisch 4 2 Okonomisch 5 Bilder 6 Weblinks 7 Literatur 8 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenJe nach Vorkommensgebiet erreicht die Espe als Baum eine Wuchshohe von meist 20 selten auch bis 35 Metern In Mitteleuropa gehort die Espe zu den am schnellsten wachsenden Baumarten Diese Art erreicht ein Durchschnittsalter von etwa 100 Jahren wobei ihr Wachstum bereits mit 60 Jahren abgeschlossen ist Die Espe zeichnet sich durch einen vollholzigen gewohnlich geraden oder nur leicht geneigten Stamm aus In jungen Jahren besitzt sie eine lockere und lichte Krone Im mittleren Alter entwickelt die Krone einen eher kegelformigen Wuchs Die Krone alterer Exemplare ist oft mehrteilig und breit rundlich bis unregelmassig ausgestaltet Die Espe legt primar eine Pfahlwurzel an und bildet spater kraftige Hauptseitenwurzeln aus Die Rinde der jungeren Espe ist sehr glatt und gelbbraun und mit grossen rautenformigen Korkwarzen versehen Die Borke alterer Baume nimmt eine dunkelgraue Farbung an und bildet Langsrisse aus Die Blattknospen sind gelb bis dunkelbraun Die Espe hat rundliche Laubblatter mit einem relativ langen Blattstiel der seitlich abgeplattet ist Deshalb bewegen sich die Blatter schon bei sehr geringem Wind charakteristisch daher der Name Zitterpappel oder auch die Redewendung wie Espenlaub zittern Die frischen Austriebe sind kupferbraun und noch bis Ende Mai rotlich getont die Herbstfarbung ist rein goldgelb Die Espe ist zweihausig das heisst weibliche und mannliche Bluten kommen auf getrennten Baumen vor Mannliche Baume tragen die dicken und graubraunen Katzchen in sehr grosser Anzahl sie sind Mitte Marz beim Stauben gelblich spater braun Die mannlichen Katzchen fallen nach dem Abbluhen ziemlich schnell vom Baum ab Die weiblichen Baume tragen grune 4 mal 0 5 cm grosse Katzchen mit rotlichen Tragblattern und grauen Haaren Diese weiblichen Katzchen werden bis Mitte Mai durch das Aufspreizen der vielen zweiklappigen Kapseln weisswollig und die zart behaarten Samen fliegen bald darauf vom Wind getragen davon Die Chromosomenzahl betragt 2n 38 aber auch 19 oder 57 1 Okologie BearbeitenAls typische Lichtholzart kann sich die Espe in ihrem eigenen Schatten nicht mehr verjungen Daher verbreitet sie sich durch Anemochorie also durch den Wind Durch Wurzelbrut entstehen im Nieder und Mittelwaldbetrieb Gruppen von dicht zusammenstehenden Stammen Diese Fahigkeit hilft dem Baum in der Natur sich nach Waldbranden zu regenerieren 2 Im Gegensatz zur Amerikanischen Zitterpappel bildet die Europaische Zitterpappel aber nicht von selbst grossere Kolonien durch Wurzelbrut Am Ansatz der Blattstiele finden sich extraflorale Nektarien Bedeutung als Futterpflanze Auswahl Bearbeiten Die Zitterpappel oder Espe ist eine der wichtigsten Futterpflanzen der in Mitteleuropa heimischen Schmetterlinge So leben etwa die Raupen von attraktiven und stark gefahrdeten Tagfaltern wie die des Grossen Eisvogels des Grossen Fuchs und des Kleinen Schillerfalters an diesem Baum wobei die grosste Bedeutung den noch strauchformigen Jungbaumen entlang von Wegen und an Waldrandern zukommt Aus Grunden der Biodiversitat biologische Vielfalt sollte unbedingt auf die Rodung dieser Straucher verzichtet werden Folgende Schmetterlinge entwickeln sich an der Espe Zitterpappel 3 Augen Eulenspinner Tethea ocularis Birken Porzellanspinner Pheosia gnoma Blaues Ordensband Catocala fraxini Bleich Gelbeule Xanthia icteritia Dromedar Zahnspinner Notodonta dromedarius Erlen Rindeneule Acronicta alni Erpelschwanz Raufussspinner Clostera curtula Grosser Eisvogel Limenitis populi Grosser Fuchs Nymphalis polychloros Grosser Gabelschwanz Cerura vinula Grosskopf Rindeneule Acronicta megacephala Hermelinspinner Cerura erminea Hornissen Glasflugler Sesia apiformis Kamel Zahnspinner Ptilodon capucina Kleine Eichenglucke Phyllodesma tremulifolia Kleine Pappelglucke Paecilocampa populi Kleiner Schillerfalter Apatura ilia Maivogel Euphydryas maturna Mondvogel Phalera bucephala Nachtschwalbenschwanz Ourapteryx sambucaria Nonne Lymantria monacha Olivgruner Bindenspanner Chloroclysta siterata Palpen Zahnspinner Pterostoma palpina Pappel Porzellanspinner Pheosia tremula Pappelschwarmer Laothoe populi Pappelspanner Biston stratarius Pappelspinner Leucoma salicis Rotes Ordensband Catocala nupta Rundflugel Katzcheneule Orthosia cerasi Schlehenspanner Angerona prunaria Schneespanner Apocheima pilosaria Schwammspinner Lymantria dispar Violett Gelbeule Xanthia togata Zackeneule Scoliopteryx libatrix Zickzackspinner Notodonta ziczac Vorkommen Bearbeiten nbsp Verbreitung der Espe Naturliche Verbreitung Isolierte Populationen 4 Die Espe ist in Westasien Nordafrika und Europa verbreitet 4 Lediglich aus Portugal Sudspanien und Sizilien wurden bisher keine Funde bekannt Sie gilt als die in Europa am weitesten verbreitete in Mitteleuropa als haufigste auftretende Pappelart Neben ihr findet man noch zwei weitere Arten die Schwarz Pappel Populus nigra und die Silber Pappel Populus alba Aufgrund ihrer Lichtbedurftigkeit trifft man die Espe haufig auf Kahlschlagflachen an Die Espe gilt als Folgeart in Ginster und Schlehengesellschaften und tritt an ihren Standorten haufig mit Salweiden Weissbirken Eichen und Besenginster vergesellschaftet auf Sie besiedelt lichte Walder Weg und Waldrander Steinhalden und Hecken Als Pionierbaumart gehoren auch Brachflachen und Kahlschlage zu ihren regelmassigen Wuchsorten An die Bodenqualitat stellt die Espe keine hohen Anspruche Sie gedeiht am besten auf lockeren humusreichen frischen bis feuchten nahrstoff und basenreichen Sand Lehm und Lossboden Sie gedeiht auf kalkarmen und kalkreichen Standorten gleichermassen gut Als Lichtbaumart meidet sie zu schattige Wuchsplatze Sie wachst oft zusammen mit Betula pendula oder Salix caprea in Pflanzengesellschaften des Verbands Sambuco Salicion aber auch in denen des Verbands Genistion pilosae oder der Ordnung Prunetalia 1 In den Allgauer Alpen steigt sie in Vorarlberg am Heuberg bei Mittelberg bis in eine Wuchshohe von 1270 Metern auf 5 Nutzung BearbeitenMedizinisch bzw alternativmedizinisch Bearbeiten Die Zitterpappel enthalt Verbindungen von Salicylsaure Deshalb soll sie schmerzstillend entzundungshemmend und fiebersenkend wirken Hierfur verwendet man die Rinde die Laubblatter und die Triebspitzen Okonomisch Bearbeiten Pappelholz ist ein sehr beliebter Rohstoff Verwendung findet das Holz besonders in preiswerten und leichten Sperrholzplatten Tischtennisschlagern Zahnstochern Prothesen Streichholzern im Saunabau und vielen anderen Produkten an die keine hohen Anforderungen gestellt werden Des Weiteren wird es zu Papier verarbeitet und findet als Biomasse zur Energieproduktion Verwendung Als sogenanntes Thermoholz findet Espenholz Verwendung in der Herstellung von Dielenboden Durch dieses Verfahren erreicht das Holz Resistenzklasse 1 nach DIN 350 Pappelholz ist sehr leicht und weich Es verfugt uber keine grosse Festigkeit und nur uber eine geringe Dauerhaftigkeit schwindet nur wenig und verfugt trocken uber ein gutes Stehvermogen Es neigt nicht zum Reissen oder Werfen Ferner lasst es sich leicht bearbeiten verfugt uber eine glatte gleichmassige Oberflache und ist deshalb fur Anwendungen im Innenbereich beliebt 6 Die Espe wird in Mittel Ost und Nordeuropa haufig als Forstbaum angepflanzt Sie gilt als vortreffliches Pioniergeholz und wird als Vorwald Fullholz und Hilfsbaumart eingesetzt Da sich die nahrstoffreiche Laubspreu der Espe leicht zersetzt wird sie auch wegen ihrer bodenverbessernden Eigenschaften geschatzt Nach Storungen vermag die bezuglich Klima anspruchslose Pionierbaumart schnell wieder eine breite Palette an Waldleistungen zu erbringen Deshalb wird die Espe vermehrt in waldbauliche Uberlegungen in Zusammenhang mit den zu erwartenden Umweltveranderungen einbezogen 7 Bilder Bearbeiten nbsp Habitus nbsp Die Espe im Winter nbsp Winterknospen nbsp Mannliche Katzchen nbsp Weibliche Katzchen nbsp Laubblatt nbsp Rinde nbsp HolzWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Espe Populus tremula Album mit Bildern Videos und Audiodateien Populus tremula L Zitter Pappel FloraWeb de Populus tremulaL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 1 Oktober 2015 Espe In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Baumkunde de Datenblatt Populus tremula Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Literatur BearbeitenGeorg Zauner Laubbaume Kompass Grafe und Unzer Munchen 1990 ISBN 3 7742 6205 5 S 16f Stinglwagner Haseder Erlbeck Das Kosmos Wald und Forstlexikon Kosmos Verlag Stuttgart 2009 ISBN 978 3 440 10375 3 Heiko Bellmann Der neue Kosmos Schmetterlingsfuhrer Schmetterlinge Raupen und Futterpflanzen 2 Auflage Franckh Kosmos Stuttgart 2009 ISBN 978 3 440 11965 5 Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrait 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 Margot Spohn Marianne Golte Bechtle Was bluht denn da Kosmosverlag 2005 Einzelnachweise Bearbeiten a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 300 Rainer Matyssek Jorg Fromm Heinz Rennenberg Andreas Roloff Biologie der Baume Ulmer Stuttgart 2010 ISBN 978 3 8001 2840 2 S 252 Zitterpappel als Schmetterlingsfutterpflanze In floraweb de Abgerufen am 19 Juni 2011 a b Populus tremula Eurasian aspen auf EUFORGEN Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 1 IHW Verlag Eching bei Munchen 2001 ISBN 3 930167 50 6 S 404 Zitter Pappel Espe Bestimmen sammeln und verwenden Abgerufen am 29 Oktober 2020 Die Aspe eine Pionierbaumart mit waldbaulichem Potential In waldwissen net 3 Marz 2023 abgerufen am 6 Marz 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Espe amp oldid 236702130