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Die Erlen Rindeneule Acronicta alni auch Erleneule genannt 1 ist ein Schmetterling Nachtfalter aus der Familie der Eulenfalter Noctuidae Erlen RindeneuleErlen Rindeneule oben f typica unten f suffusaSystematikUberfamilie NoctuoideaFamilie Eulenfalter Noctuidae Unterfamilie AcronictinaeGattung AcronictaUntergattung JocheaeraArt Erlen RindeneuleWissenschaftlicher NameAcronicta Jocheaera alni Linnaeus 1767 Erlen Rindeneule an einer WandErwachsene Raupe der Erlen Rindeneule Acronicta alni Junge Raupe der Erlen Rindeneule in Tarnstellung Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Geographische Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Systematik 5 Gefahrdung 6 Quellen 6 1 Einzelnachweise 6 2 Literatur 7 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Falter erreichen eine Flugelspannweite von 36 bis 46 Millimetern 2 Kopf und Thorax sind grau gefarbt Der ventrale Teil der Tegulae ist schwarz das Abdomen grau Die Grundfarbe variiert von hellgrau bis hellbraun oder braungrau Ein schwarzes Feld zieht sich langs des Innenrandes und auf Hohe des Mittelschatten auch bis zum Vorderrand Es existieren auch Formen mit fast ganz verdunkelten Vorderflugeln f suffusa Tutt Haufig ist ein brauner Fleck distal zum Nierenfeld vorhanden Wurzelstrich und Tornalstrich sind ebenfalls ausgebildet und relativ lang Im Subterminalfeld distal zum Nierenfeld ist haufig ein keilformiger Fleck vorhanden Innere und aussere Querlinie sind doppelt gezeichnet aber teilweise durch das schwarze Feld uberdeckt Wahrend die Nierenmakel praktisch nicht ausgebildet ist ist die Ringmakel rund und schwach schwarz umrandet Die Hinterflugel sind weisslich am Aussenrand und am Apex schwarz uberstaubt Die Unterseite der Vorderflugel ist dunkelgrau die Unterseite der Hinterflugel weiss mit einem schwachen Mittelschatten und einem Diskalfleck Das Ei ist abgeflacht kegelformig mit einem randlichen Wulst an der Basis Die Oberflache ist mit schwachen gezackten Langsrippen versehen Es ist zunachst gelblich gefarbt mit grossen weissen Flecken und weisser Basis Es farbt sich spater rot Die Raupe ist in der Jugendform im vorderen Bereich schwarz und am Ende weisslich und sieht aus wie Vogelkot Diese Vogelkotmimese ist ein sehr effektiver Schutz vor Fressfeinden Die erwachsene Raupe wird bis 35 mm lang 3 und ist unverwechselbar Sie ist in der Grundfarbe schwarz mit grellgelben Querbinden sowie einzelnen langen und keulenformig verdickten Borsten Solche locker stehenden Keulenhaare sind ein seltenes Sondermerkmal wie es sonst vielleicht nur von den Raupen der madagassischen Chrysiridia rhipheus Familie Uraniidae her bekannt ist Bei der Erlen Rindeneule ist der seltene Fall gegeben dass ein Schmetterling in seinen ersten Raupenstadien eine Tarnfarbung in Form einer Vogelkotmimese aufweist im letzten Stadium dagegen eine auffallige schwarz gelbe Warnfarbung Aposematismus 4 Da die ausgewachsene Raupe in dieser Lebensphase auf der Suche nach einem geeigneten Verpuppungsort ist profitiert sie bei gesteigerter Bewegungsaktivitat von einer Warnfarbung wohl mehr als von einer Tarnfarbung Bei Verfutterungsversuchen konnte kein Unterschied zwischen fruhen und spaten Larvalstadien bezuglich deren Unschmackhaftigkeit fur die untersuchte Vogelart Parus major nachgewiesen werden 5 Die relativ schlanke Puppe ist rotbraun gefarbt und glanzend Der stielformige Kremaster ist mit Borsten besetzt Geographische Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDie Erlen Rindeneule ist von der Iberischen Halbinsel Westfrankreich und den Britischen Inseln im Westen uber Mitteleuropa bis in den Fernen Osten Russischer Ferner Osten Nordchina Japan Korea verbreitet Im Norden reicht das Verbreitungsgebiet bis in den Suden Schottlands Sudskandinavien Sudfinnland und quer durch Karelien und Russland bis zum Ural Im Suden ist die Art auf die nordliche Halfte der Iberischen Halbinsel die Apenninhalbinsel bis nordlich von Kalabrien die Balkanhalbinsel bis Sudbulgarien Kleinasien das Kaukasusgebiet und Sudsibirien begrenzt Die Art kommt nur vereinzelt in feuchten und massig trockenen Misch und Laubwaldern und deren Randern in feuchten Flusstalern Moor und Bruchwaldern vor Aber auch in offeneren Landschaften wie Streuobstwiesen Hecken und Gebuschen sowie in Garten und Parklandschaften ist die Art anzutreffen Lebensweise BearbeitenDie Erlen Rindeneule bildet eine Generation pro Jahr deren Falter von Mai bis Juni im Gebirge auch bis Juli fliegen Vermutlich gehoren die einzelnen Falter die im August bis in den September hinein fliegen einer unvollstandigen zweiten Generation an 6 7 Die Falter sind nachtaktiv und kommen an den Koder sowie an kunstliche Lichtquellen Die Raupen sind von Juni bis September anzutreffen Sie sind polyphag und ernahren sich von den Blattern von Birken Betula Erlen Alnus Eichen Quercus Pappeln Populus Hainbuchen Carpinus Hasel Corylus Ulmen Ulmus Mehlbeeren Sorbus Prunus Apfeln Malus Birnen Pyrus Weissdornen Crataegus Rosen Rosa und Ahornen Acer Jungraupen krummen in Ruhehaltung ihren Vorderkorper soweit ein dass der Kopf neben dem 8 Segment liegt das noch braunlich gefarbt ist Sie ahneln in dieser Haltung Vogelkot Die Raupen verpuppen sich in Bodennahe oftmals eingebohrt in morschem Holz und uberwintern dann als Puppe Spatestens ab Ende April des Folgejahres beginnen die ersten adulten Falter aus ihren Winterquartieren zu schlupfen Systematik BearbeitenDie Art ist in der alteren Literatur noch haufig in der Kombination Apatele alni zu finden Sie wird von Fibiger et al 2009 zur Untergattung Jocheaera Hubner 1820 gestellt Gefahrdung BearbeitenDie Erlen Rindeneule gilt in den Bundeslandern Brandenburg Hamburg Mecklenburg Vorpommern und Niedersachsen als gefahrdet 1 Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten a b Rote Listen Fibiger et al 2009 S 42 Bellmann 2003 S 250 Iliana Medina Regina Vega Trejo Thomas Wallenius Matthew R E Symonds Devi Stuart Fox From cryptic to colorful Evolutionary decoupling of larval and adult color in butterflies In Evolution letters Band 4 Nr 1 2020 S 34 43 doi 10 1002 evl3 149 PDF Janne K Valkonen Ossi Nokelainen Marianne Jokimaki Elviira Kuusinen Mirva Paloranta Maiju Peura Johanna Mappes From deception to frankness Benefits of ontogenetic shift in the anti predator strategy of alder moth Acronicta alni larvae In Current Zoology Band 60 Nr 1 2014 S 114 122 doi 10 1093 czoolo 60 1 114 PDF Walter Forster Theodor A Wohlfahrt Die Schmetterlinge Mitteleuropas Band 4 Eulen Noctuidae Franckh sche Verlagshandlung Stuttgart 1971 ISBN 3 440 03752 5 Ebert et al 1997 S 11 14 Literatur Bearbeiten Heiko Bellmann Der neue Kosmos Schmetterlingsfuhrer Schmetterlinge Raupen und Futterpflanzen Franckh Kosmos Stuttgart 2003 ISBN 3 440 09330 1 Gunter Ebert Hrsg Die Schmetterlinge Baden Wurttembergs Band 5 Nachtfalter III Sesiidae Arctiidae Noctuidae Ulmer Verlag Stuttgart 1997 ISBN 3 8001 3481 0 Michael Fibiger Laszlo Ronkay Axel Steiner amp Alberto Zilli Noctuidae Europaeae Volume 11 Pantheinae Dilobinae Acronictinae Eustrotiinae Nolinae Bagisarinae Acontiinae Metoponiinae Heliothinae and Bryophilinae 504 S Entomological Press Soro 2009 ISBN 978 87 89430 14 0Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Erlen Rindeneule Album mit Bildern Videos und Audiodateien Lepiforum e V Fotos Ian Kimber Guide to the moths of Great Britain and Ireland englisch Moths and Butterflies of Europe and North Africa englisch Fauna Europaea Taxonomie englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erlen Rindeneule amp oldid 239095340