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Eine Puppe bezeichnet in der Zoologie die meist in volliger Ruhestellung in einer Hulle befindliche Insektenlarve im letzten Entwicklungsstadium auf dem Weg zum geschlechtsreifen Vollinsekt siehe auch Puppe Insekt Bei den Schmetterlingen ist die Puppe entweder von einer dunnen Hulle der Puppenhaut oder von einem von der Raupe selbst gesponnenen Gespinst oder Kokon umgeben Verpuppung eines Tagpfauenauges in 60 Sekunden SchrittenPuppe des Ulmen Harlekins Inhaltsverzeichnis 1 Puppenformen 2 Verpuppung 3 Tarnung und Schlupfen 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksPuppenformen BearbeitenBei den unter den Tagfaltern zusammengefassten Schmetterlingsfamilien werden zwei Typen von Puppen nach der Art der Befestigung an der Unterlage unterschieden Sturzpuppen und Gurtelpuppen Bei ersteren hangen die Puppen umgeben von einer dunnen Puppenhulle frei baumelnd mit Hakchen an einer Gespinstverankerung die mit der Unterlage befestigt ist Bei den Gurtelpuppen ist die Puppe wie bei den Sturzpuppen von einer dunnen Puppenhulle umgeben und an einer Unterlage befestigt aber zusatzlich durch einen Gespinstfaden der wie ein Gurtel um die Korpermitte gesponnen ist mit einem Zweig oder ahnlichem verbunden Diese Puppen hangen meistens nicht nach unten sondern sind durch den Gespinstfaden nach oben oder zur Seite hin befestigt Die Puppen der ubrigen Schmetterlingsfamilien verpuppen sich entweder frei am Boden oder in einem mehr oder weniger fest gesponnenen Gespinst aus Seide Dieses wird Kokon genannt Die Seide wird aus speziellen Spinndrusen hergestellt die sich auf der Unterlippe befinden Damit der fertige Falter seine zuweilen sehr feste Puppe wieder verlassen kann sind Vorkehrungen notwendig Entweder wird ein runder Deckel vorgesehen der dann von innen aufgestossen wird oder eine Reuse erlaubt es dem Falter hinauszukriechen ohne dass ungebetene Gaste durch diese eindringen konnen Dies ist z B beim Kleinen Nachtpfauenauge Saturnia pavonia der Fall Andere Arten sondern aus der Mundoffnung eine Flussigkeit ab die den Kokon aufweicht Bei den Nachtfaltern kommen die oben genannten Formen vor doch ist die Form mit Kokon relativ haufig Puppen ohne Kokon hangen nicht uber der Erde sondern ruhen im Boden 1 Verpuppung BearbeitenIst die Raupe erwachsen beginnt sie mit der Verpuppung indem sie sich zum letzten Mal hautet Danach findet die Metamorphose zum Schmetterling statt Dabei werden die Raupenorgane abgebaut oder umgeformt und zu Falterorganen umgebildet und auch die gesamte aussere Gestalt der Tiere andert sich Die Puppen der Schmetterlinge sind grundsatzlich Mumienpuppen Das heisst dass alle Korperanhange Fuhler Beinanlagen und Flugelscheiden mit einem Kitt an den Korper geklebt werden Lediglich die Urmotten Micropterigidae haben freie Puppen bei denen die Gliedmassen nicht verklebt sind Die drei Korperabschnitte sind bei den Mumienpuppen nur schwer die Korperanhange und der Kopf jedoch gut zu erkennen Die Puppenphase sog Puppenruhe betragt meist zwei bis vier Wochen Manche Arten uberwintern aber als Puppe Hier entwickeln sich die Falter schon vor dem Winter schlupfen aber erst im Fruhling Manchmal ruhen die Falter in den Puppen langer als einen Winter So konnen z B die Fruhlings Wollafter Eriogaster lanestris bis zu sieben Jahre in ihrer Puppe verharren bevor sie schlupfen Tarnung und Schlupfen BearbeitenBei vielen Arten vor allem bei Tagfaltern haben die Puppen kein schutzendes Gespinst oder Kokon sondern nur eine Puppenhaut Sie sind daher sehr empfindlich und mussen eine gute Tarnung aufweisen Sie konnen nicht wie bei Puppen im Boden Nachtfalter oder Arten mit dickem Gespinst darauf vertrauen dass Fressfeinde wegen der zahen und schwer durchdringlichen Aussenhaut von ihrer Attacke ablassen Solche Puppen sind oft perfekt getarnt etwa wie frische oder vertrocknete Blatter Manche konnen sogar zirpende Gerausche von sich geben um Angreifer zu verwirren Die Puppe ist fast unbeweglich Sie kann nur den Hinterleib seitwarts schwingen und rollende Bewegungen ausfuhren Manche z B Glasflugler Sesiidae und Holzbohrer Cossidae besitzen an den Hinterleibssegmenten Dornen mit denen sie sich in ihren Frassgangen im Holz zur Offnung hin vorarbeiten konnen um nach dem Schlupf leichter ins Freie zu gelangen Bei den primitiveren Familien konnen aber auch die Korperanhange leicht bewegt werden nbsp Sturzpuppe des Kleinen Fuchses nbsp nach oben gerichtete Gurtelpuppe des Baum Weisslings etwa nach dem ersten Drittel ist der dunne Gurtelfaden erkennbar nbsp Kokon des Seidenspinners Literatur BearbeitenHans Piepho und Alfred Kuhn Uber hormonale Wirkungen bei der Verpuppung der Schmetterlinge Gottingen 1936 Hans Piepho Untersuchungen zur Entwicklungsphysiologie der Insektenmetamorphose Uber die Puppenhautung der Wachsmotte Galleria mellonella L Berlin 1942Einzelnachweise Bearbeiten C Guggisberg E Hunzinger Schmetterlinge und Nachtfalter S 25 f Hallwag Bern 1960 Weblinks BearbeitenPuppen der Tagfalter in Rheinland Pfalz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Puppe Schmetterling amp oldid 207981544