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Ein Moorwald ist ein Wald auf Standorten mit wassergesattigtem Boden mit Auflage von Torfschichten Moorwalder stocken auf mehr oder weniger sauren meist nahrstoffarmen Standorten an der Nassegrenze des Waldes Ahnlich und oft benachbart zu Moorwaldern sind die Bruchwalder die genauso stark vernasst sind aber nahrstoffreicher insbesondere reicher an Stickstoff Das C N Verhaltnis im Moorwald liegt bei 21 bis 26 im Bruchwald bei 12 bis 16 1 und ist damit fur das Wachstum der meisten Pflanzenarten gunstiger als im Moorwald In Mitteleuropa werden Moorwalder meist von Waldkiefer oder Moorbirke in den Alpen und im Alpenvorland auch von Spirke oder Fichte beherrscht wahrend in Bruchwaldern meist die Schwarzerle dominiert Gelegentlich werden allerdings die Birken und Kiefern Moorwalder auch als Birken bzw Kiefernbruch bezeichnet 2 Verbreitung der Moore auf der ErdeMoorwalder stehen oft in Kontakt zu den baumfeindlichen offenen Hochmooren Sie wachsen etwa auf teilentwasserten Mooren Daneben dominieren sie auch in naturlichen ungestorten Mooren in Gebieten mit kontinentalem Klima oder an den trockeneren Randgehangen lebender aufgewolbter Moorkorper Moorwalder sind als LRT 91D0 ein prioritar geschutzter Lebensraumtyp nach der FFH Richtlinie der Europaischen Union 3 Inhaltsverzeichnis 1 Standorte und Verbreitung 1 1 Moorwalder in Mitteleuropa 1 2 Moorwalder in Nord und Sudamerika 1 3 Torfwalder in Sudostasien 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksStandorte und Verbreitung BearbeitenMoorwalder in Mitteleuropa Bearbeiten nbsp Moorbirkenwald auf entwassertem Hochmoor In der Krautschicht mit Scheiden Wollgras Eriophorum vaginatum Torfmoosen und Pfeifengras Molinia cearulea Moorwalder wachsen auf Torfen kontinentaler Hochmoorkomplexe auf den Randgehangen und an den Randern der Laggs von Hochmooren weniger kontinentaler Gebiete sowie an den Randern dystropher Gewasser Weitere Wuchsorte sind entwasserte nicht mehr wachsende Hochmoore sekundare Walder Neben Moorboden werden auch sehr nasse anmoorige mineralische Nassboden und nahrstoffreichere Niedermoore besiedelt Moorwalder dieser Standorte bilden abhangig von der Nahrstoffversorgung auf sauren Standorten oft nur lichte Baumschichten aus Auf sehr sauren Standorten zentrale Hochmoorflachen konnen sich lediglich Moorgeholze mit meist eingeschrankter Wuchskraft entwickeln Bei zunehmend gunstigerer Nahrstoffversorgung der Standorte nehmen diese Geholze einen Waldcharakter an Die Krautschicht ist vielfach durch die Dominanz von Torfmoosen Sphagnum und Zwergstrauchern Vaccinium gekennzeichnet Rauschbeeren Waldkiefern Moorwald Vaccinio uliginosi Pinetum sylvestris Es sind naturliche lichte Moorwalder mit sparlicher Baumschicht aus Waldkiefern Pinus sylvestris und Moorbirken Betula pubescens Karpatenbirken Bruchwald Betuletum carpaticae Lichter Birken Moorwald mit Karpatenbirken Betula pubescens ssp carpatica eine Unterart der Moor Birke an den Randern quelliger Hoch und Zwischenmoore in den montanen Lagen der Mittelgebirge Birkenbruchwald Betuletum pubescentis Lichter Birkenbruchwald Birken Moorwald mit Moorbirke auf nahrstoffarmen Torfboden am Rande von Hoch und Zwischenmooren sowie dystrophen Gewassern im nass oligotrophen Bereich Moorwalder in Nord und Sudamerika Bearbeiten nbsp Moorwald mit Schwarz Fichte Picea mariana und Larix laricina in MinnesotaIn der borealen Zone Nordamerikas sind Moorwalder mit Schwarz Fichte Picea mariana und Larix laricina sowie Abendlandischem Lebensbaum Thuja occidentalis entwickelt Im Suden und Sudosten der Vereinigten Staaten existieren Sumpfmoore und Moorwalder die sich aus der Sumpfzypresse Taxodium distichum und dem Tupelobaum Nyssa aquatica zusammensetzen Bekanntestes Beispiel sind die Everglades im Suden der USA Es sind Uberflutungsmoore in Fusstalern und Kustenbereich oder durch Zulaufwasser gespeiste Versumpfungsmoore Torfwalder in Sudostasien Bearbeiten nbsp Everglades in FloridaIndonesiens Walder sind uberwiegend auf machtigen Torfflozen aufgewachsen Hier finden sich die grossten Torfwalder weltweit deren Baume bis zu 50 Meter hoch werden konnen Die Walder umfassen etwa 20 Millionen Hektar Auf einem Hektar wachsen etwa 120 Baumarten Charakteristisch fur diese Walder ist die hohe Vielfalt an Kannenpflanzen Ursachen fur die Torfbildung sind ein sehr geringes Gefalle des Gelandes der ansteigende Meeresspiegel nach der letzten Eiszeit und die Wassermassen welche die Flusse aus dem Landesinneren in die Kustenebenen bringen In der Regenzeit staut sich das Wasser und uberflutet den Waldboden monatelang Siehe auch BearbeitenWaldgesellschaften MitteleuropasLiteratur BearbeitenM Succow M Jeschke Moore in der Landschaft Entstehung Haushalt Lebewelt Verbreitung Nutzung und Erhaltung der Moore Thun Frankfurt Main 1990 ISBN 3 87144 954 7Einzelnachweise Bearbeiten Heinz Ellenberg fortgefuhrt von Christoph Leuschner Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in okologischer dynamischer und historischer Sicht 6 erweiterte Auflage 2010 1334 Seiten ISBN 978 3 8252 8104 5 Eugen Ulmer Verlag Stuttgart 2010 UTB Band 8104 auf Seite 422 vgl Henning Haupler 2002 Die Biotope Deutschlands Schriftenreihe fur Vegetationskunde 38 247 272 PDF Memento des Originals vom 2 August 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www2 ufz de Moorwalder NATURA 2000 Code 91D0 BfN Bundesamt fur Naturschutz zuletzt geandert am 16 Januar 2012 Weblinks BearbeitenTorfwalder in Indonesien Memento vom 5 April 2013 im Internet Archive PDF Seite 27 abgerufen am 14 Juli 2006 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moorwald amp oldid 203334261