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Stratifikation bezeichnet in der Okologie die vertikale Schichtung eines Lebensraumes Stockwerkbau Sie beschreibt die Schichten sing Stratum pl Straten der Vegetation welche im Wesentlichen durch die unterschiedlichen Wuchshohen der Einzelpflanzen bestimmt wird Die einzelnen Schichten werden von verschiedenen tierischen und pflanzlichen Lebensgemeinschaften Stratozonosen besiedelt Vertikale Gliederung der Vegetation im Wald Inhaltsverzeichnis 1 Vertikalstruktur in terrestrischen Pflanzenbestanden 1 1 Baumschicht 1 2 Strauchschicht 1 3 Krautschicht 1 4 Moosschicht 1 5 Wurzelschicht 2 Vertikalstruktur in aquatischen Pflanzenbestanden 3 Okologische Bedeutung 4 Siehe auch 5 LiteraturVertikalstruktur in terrestrischen Pflanzenbestanden Bearbeiten nbsp Wald mit Baum Strauch und KrautschichtEs wird in Wurzel Boden Kraut Strauch und Baumschicht unterschieden Die Vegetationsschichtung wird vor allem durch die Wuchshohen der einzelnen Pflanzen bestimmt wobei die verschiedenen Elemente gleitende Hohenabfolgen bilden konnen Die eigentliche Schicht wird durch den Hohenbereich gekennzeichnet in dem sich die Hauptmenge der Photosyntheseorgane vorwiegend Blatter befindet Hochwuchsige Arten haben einen Teil ihres Sprosssystems in den darunter liegenden Schichten Nach der oberirdischen Schichtung gibt es auch eine solche des Wurzelraumes Im weitesten Sinne kann man noch die Schichtung der Diasporen im Boden zur Vertikalstruktur rechnen Die Pflanzen einer Schicht besonders derselben Lebensform und ahnlicher Wurzelverteilung stehen in enger Wechselwirkung und sind meist starke Konkurrenten um Raum Licht Wasser und Nahrstoffe Die Schichtung einer Pflanzengesellschaft ist das Ergebnis von langen Auslese und Anpassungsprozessen Durch die Ausbildung verschiedener Schichten wird ein gegebener Lebensraum besser ausgenutzt Stark vertikal geschichtete Lebensraume gelten als recht stabile Okosysteme Umgekehrt gilt es nicht denn auch einige wenig geschichtete Vegetationstypen wie beispielsweise Rohrichte konnen sehr stabil sein Die Schichten eines Bestandes stehen in enger Wechselbeziehung und bedingen sich teilweise gegenseitig Dies geschieht haufig uber die Veranderung des Kleinklimas durch die hoheren Schichten wobei dem Lichtfaktor besondere Bedeutung zukommt nbsp Baumschicht mit Blick in das KronendachNeben der Uberlagerung verschiedener auf gleicher Bodenoberflache wachsender Pflanzen gibt es noch ein seitliches Ausgreifen hoherer Schichten in benachbarte Pflanzenbestande beispielsweise an Wald und Gebuschrandern Die besondere Vegetationsstruktur bedingt die Ausbildung bestimmter Vegetationstypen wie Mantel und Saumgesellschaften Baumschicht Bearbeiten Diese Vegetationsschicht beginnt ab etwa funf Meter und umfasst den obersten aus Phanerophyten bestehenden Teil eines Bestandes Sie konnen ca 45 m hoch werden Die Baume zum Teil auch Straucher haben unterschiedliche Hohen Der eine Baum hat in einer Hohe schon seine Krone wo der andere noch den Stamm hat Als Abschluss nach oben bilden die Kronen der verschiedenen Baumarten ein mehr oder weniger geschlossenes Kronendach In tropischen Regenwaldern ragen einzelne Urwaldriesen Emergenten die bis uber 70 m hoch werden konnen uber das Hauptkronendach Diese Schicht schafft in Waldern besondere okologische Bedingungen in den darunter liegenden Schichten Durch die Dichte des Baumbestandes wird die Strahlung im Inneren des Waldes bestimmt Starke Niederschlage werden durch die Baumkronen abgemildert und das Regenwasser langsam nach unten geleitet Die Baumschicht lasst sich noch weiter in die obere Kronenschicht und untere Baumschicht unterteilen Strauchschicht Bearbeiten Die Vegetationsschicht der Straucher in einem Lebensraum mit Wuchshohen zwischen eineinhalb bis etwa funf Metern wird als Strauchschicht bezeichnet Junge nachwachsende Baume werden in diese Schichten aufgenommen Unterschieden werden konnen die erste und zweite Strauchschicht niedrige und hohe Straucher Die Strauchschicht braucht Sonne und nur wenig Feuchtigkeit anders als die Moosschicht welche hingegen viel Feuchtigkeit benotigt Dieses Stockwerk bekommt nur noch das gefilterte Licht aus den Kronen d h hier wachsen bevorzugt Halbschatten bzw Schattenpflanzen die grelles Sonnenlicht nicht vertragen wurden In der Strauchschicht die aus Jungbaumen und Strauchern besteht halten sich gerne Amseln Singdrosseln Rotkehlchen oder Monchsgrasmucken auf Sie bauen ihre Nester geschutzt in die Straucher und werden daher als Buschbruter bezeichnet Zusatzlich zu den Strauchern wie Holunder Hasel Weissdorn Himbeere und Brombeere konnen auch die linienartigen Waldreben vorkommen Dazu sorgt die Strauchschicht am Rande des Waldes als Windschutz und bewahrt den Boden vor Austrocknung Krautschicht Bearbeiten Die Krautschicht auch als Feldschicht bezeichnet ist jene der nicht verholzenden an den Boden gebundenen Vegetationen mit Wuchshohen bis ca eineinhalb Meter Die Krautschicht setzt sich aus verschiedenen krautigen Pflanzen Grasern Zwergstrauchern Hemikryptophyt Geophyt Therophyt und Chamaephyt und Jungpflanzen der Geholze zusammen In Waldern erscheinen zunachst Fruhbluher bevor sich das Kronendach schliesst Danach steht den Pflanzen nur noch wenig Licht zur Verfugung Es kommen dann Pflanzen zur Blute welche an diese Bedingungen angepasst sind Im Grunland sind nur Moos und Krautschichten entwickelt Gelegentlich existieren meist bei einer Verbrachung Strauchschichten im Ubergang zu einer Bewaldung Sukzession Moosschicht Bearbeiten nbsp Moosschicht am WaldbodenUnmittelbar auf der Oberflache befindliche Vegetation bis etwa 0 15 Meter wird als Moosschicht Boden oder Kryptogamenschicht bezeichnet Auf dem Boden befindet sich zunachst eine Schicht mit abgestorbenem pflanzlichen und tierischen Material Streuschicht In dieser Schicht und den darunter liegenden oberen Zentimetern des Oberbodens leben unzahlige kleine und kleinste Bodenlebewesen wie Bakterien Pilze Algen und Mikroorganismen welche die abgestorbenen organischen Substanzen zersetzen und dem Boden wieder zufuhren Stellenweise ist der Boden mit Flechten und Moosen bewachsen Wurzelschicht Bearbeiten Der unterirdische Bereich eines Pflanzenbestandes wird als Wurzelschicht bezeichnet Der Keller des Waldes reicht bis zu funf Meter in die Tiefe Hier wurzeln alle Pflanzen die im Wald wachsen Zwischen den unterirdischen Wurzeln graben Mause und Fuchse ihre Tunnel und Baue Typische Bewohner der Wurzelschicht sind Tausendfusser und Regenwurmer Im Winter ziehen sich auch einige Insekten Reptilien und Amphibien aus der Bodenschicht dorthin zuruck Ausserdem befinden sich in der Wurzelschicht abgewandelte Sprossteile wie Rhizome Zwiebeln oder Knollen Vertikalstruktur in aquatischen Pflanzenbestanden BearbeitenEine spezielle Schichtung ergibt sich in Gewassern In Anpassung an die Lebensformen der Wasser und Sumpfpflanzen lassen sich folgende Schichten unterteilen Pleustonschicht Auf der Wasseroberflache frei schwimmende Pflanzen Nymphaeidenschicht Im Boden wurzelnde auf der Wasseroberflache schwimmende Pflanzen Elodeidenschicht Vorwiegend im Boden wurzelnde den Wasserraum ausfullende Pflanzen Isoetidenschicht Wurzelnde direkt am Boden wachsende Pflanzen Halophytenschicht Auf festen Substraten angeheftete Kryptogamen Helophytenschicht Im Boden wurzelnde mit Teilen aus dem Wasser herausragende Pflanzenteile unterschiedlicher Hohe Okologische Bedeutung BearbeitenDie Vegetation bedingt aufgrund der vertikalen und horizontalen Gliederung eine Strukturierung des Pflanzenbestandes welche Lebensraume mit Habitateigenschaften wie Wohn und Aufenthaltsmoglichkeiten Verstecke Nahrungs und Ernahrungsmoglichkeiten und oder ein geeignetes Kleinklima fur Lebewesen schafft Je strukturierter ein Bestand ist desto mehr okologische Nischen stehen der Lebewelt zur Verfugung Am vielfaltigsten ist die Stratifikation in tropischen Regenwaldern Dementsprechend ist die Artenvielfalt in Aquatornahe sehr hoch Ausserdem profitieren kleine Pflanzen von abgestorbenen Blattern der Urwaldriesen da Mikroorganismen diese Blatter in nutzliche Mineralstoffe umwandeln Siehe auch BearbeitenStockwerkanbauLiteratur BearbeitenHartmut Dierschke Pflanzensoziologie Grundlagen und Methoden UTB 8078 Ulmer Stuttgart 1994 ISBN 3 8001 2662 1 Charles Elton Animal Ecology Sidgwick amp Jackson London 1927 Matthias Schaefer Worterbuch der Okologie Okologie Mit englisch deutschem Register 3 uberarbeitete und erweiterte Auflage Fischer Jena 1992 ISBN 3 8252 0430 8 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stratifikation Okologie amp oldid 237685749 Krautschicht