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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Kurzbezeichnung Zeigerwerte nach Ellenberg fur die Okologischen Zeigerwerte von Pflanzen in Mitteleuropa ist ein von Heinz Ellenberg 1974 erstmals beschriebenes Klassifikationsverfahren fur mitteleuropaische Pflanzen nach ihrem okologischen Verhalten und botanischen Eigenschaften Beispielhafte Zeigerwert Angabe mit Entschlusselung fur den Hohlen LerchenspornDie Zeigerwerte nach Ellenberg sind von okologischen und botanischen Beobachtungen und Erfahrungen abgeleitete Kenngrossen fur einzelne Pflanzenarten also empirisch ermittelte Werte bei dem das reale Vorkommen der Art im Gelande bewertet wird nicht das Ergebnis von Labormessungen Dies ist v a deshalb bedeutsam da das reale Pflanzenvorkommen sich zu einem sehr grossen Anteil aus der Konkurrenz zu anderen Pflanzenarten ergibt d h der Vorkommensschwerpunkt nur selten mit dem physiologischen Optimum der Art zusammenfallt Die Zeigerwerte sind inzwischen fur einige Pflanzenarten durch Standortanalysen und okophysiologische Untersuchungen bestatigt beziehungsweise abgesichert worden Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Zur Charakterisierung von Arten und Standorten 3 Zur Standortanalyse 4 Anwendungsschwerpunkte 5 Hinweise zur Statistik 6 Faktoren im Einzelnen 6 1 Lichtzahl L Zahl 6 2 Temperaturzahl T Zahl 6 3 Kontinentalitatszahl K Zahl 6 4 Feuchtezahl F Zahl 6 5 Reaktionszahl R Zahl 6 6 Stickstoffzahl N Zahl 6 7 Salzzahl S Zahl 6 8 Schwermetallresistenz 6 9 Lebensform 6 10 Blattausdauer 7 Andere Zeigerwerte 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenHeinz Ellenberg beschrieb 1974 erstmals ein Klassifikationsverfahren fur mitteleuropaische Pflanzen nach ihrem okologischen Verhalten und botanischen Eigenschaften in dem Buch Okologischen Zeigerwerte von Pflanzen in Mitteleuropa Unter den Zeigerwerten nach Ellenberg versteht man von okologischen und botanischen Beobachtungen und Erfahrungen abgeleitete Kenngrossen fur einzelne Pflanzenarten also empirisch ermittelte Werte bei dem das Vorkommen der Art im Gelande bewertet wird nicht das Ergebnis von Labormessungen Dies ist v a deshalb bedeutsam da das reale Pflanzenvorkommen sich zu einem sehr grossen Anteil aus der Konkurrenz zu anderen Pflanzenarten ergibt d h der Vorkommensschwerpunkt nur selten mit dem physiologischen Optimum der Art zusammenfallt Zur Charakterisierung von Arten und Standorten BearbeitenIn der Botanik konnen die Zeigerwerte nach Ellenberg benutzt werden um Auskunfte uber die Standortanspruche einer Pflanzenart zu erhalten In der Okologie insbesondere im anwendungsbezogenen Bereich der Land und Forstwirtschaft werden sie dazu verwendet anhand der Anspruche der Pflanzen die an einem bestimmten Standort vorkommen und dort zusammen eine Pflanzengesellschaft bilden Aussagen uber den Standort zu machen Zur Standortanalyse Bearbeiten nbsp Stickstoff und Feuchteabhangigkeit der BrennnesselBesondere Relevanz entfalten die Ellenberg schen Zeigerwerte in den nah miteinander verwandten Disziplinen Geobotanik Vegetationskunde und Pflanzensoziologie Denn nicht nur einzelne Pflanzenarten auch Pflanzengesellschaften geben auf Grund ihres okologischen Verhaltens Hinweise auf die standortlichen Bedingungen Insbesondere gilt dies fur naturliche und naturnahe Pflanzengesellschaften eingeschrankt fur alle sich spontan entwickelnden Pflanzengemeinschaften bei denen die beteiligten Pflanzensippen miteinander im Wettbewerb um Raum Licht Wasser Nahrstoffe und andere Okofaktoren stehen Um eine Pflanzengesellschaft zu bewerten werden fur die einzelnen Standortfaktoren die Durchschnittszahlen der beteiligten Arten berechnet Auf diese Weise ergibt sich eine okologische Kurzcharakteristik der Okotope In entsprechenden Zeigerwerttabellen lassen sich auch relativ einfach Arten mit ahnlichem okologischen Verhalten entdecken die zu okologischen Gruppen also synokologischen Artengruppen ohne systematischen Verwandtschaft zusammengefasst werden konnen Anwendungsschwerpunkte BearbeitenBesonders von Kritikern wird immer wieder betont dass okologische Wertzahlen kein Ersatz fur okologische Messungen sind sondern nur eine Hilfe bei der Standortansprache Dies wird unter anderem mit der Notwendigkeit begrundet eine kritische Distanz zu den Zahlenwerten zu wahren Letzterem kann sicherlich zugestimmt werden und gilt vor allem in einer Zeit in der im Zuge der EDV Expansion die Zahlenglaubigkeit von Politik und Verwaltung auch auf den okologischen Bereich uberzuspringen droht Grundsatzlich ist also eine Mindest Sorgfalt bei der Interpretation syndynamischer Vorgange mehr angebracht als blindes Vertrauen in die Zahlenwerke Dennoch geht es nicht so sehr um eine grundsatzliche Entscheidung zwischen Bioindikation und Messung sondern vielmehr um die Frage nach der Zweckmassigkeit der gewahlten Methode Generell gilt Das Arbeiten mit Zeigerwerten ist dann sinnvoll wenn Messungen aus Zeit oder Kostengrunden ausscheiden Vegetationsaufnahmen aber ohnehin vorhanden sind Vorteil der okologischen Wertzahlen ist also die Schnelligkeit der Methode Zum anderen bietet sie aber auch die Moglichkeit einen zeitlichen Bezug von Standortveranderungen herzustellen und zwar durch Vergleiche zwischen altem und neuem Aufnahmematerial Wie Nitsche und Nitsche 1994 betonen lasst sich mittels Feuchte Licht und Nahrstoffzahl nach einigen Jahren die Wirkung von Extensivierungsmassnahmen wie Ausmagerung und Grundwasserstandsanhebung sehr schon dokumentieren Dies hat sich auch bei Thorn 1998 im Vergleich zweier Streuwiesengebiete in Sudbayern mit wiederaufgenommener Mahd gezeigt Der grosse Vorteil der ziffernmassigen Einstufung des okologischen Verhaltens ist die Moglichkeit Durchschnittszahlen Spektren oder andere zusammenfassende Ausdrucke fur ganze Pflanzenbestande zu berechnen Diese Durchschnittszahlen konnen dann zur okologischen Kennzeichnung solcher Bestande verwendet werden Unter Berucksichtigung der Indikatorwerte aller beteiligten Arten gewinnt man eine Beurteilungsgrosse die vielfach feinere Abstufungen gestattet als es beispielsweise mit dem pflanzensoziologischen System nach Braun Blanquet moglich ist Hinweise zur Statistik Bearbeiten nbsp Beispielhafte Zeigerwert Angabe fur die Ackerrote mit KurzelnMathematisch gesehen gehoren die Zeigerwerte ahnlich wie die Schulnoten zu den ordinalen nicht zu den kardinalen Zahlen und die Statistik verbietet streng genommen deren Mittelwertbildung Doch werden selbst die Noten im Fach Mathematik gemittelt obwohl es sich hierbei um keine kardinale Zahlenreihe handelt Andererseits kann man Zeigerwerte auch nicht einfach als ordinale Zahlen ansehen da sie nicht nur eine Folge von Ziffern darstellen Es handelt sich vielmehr um eine relative Abstufung nach dem Schwergewicht des Auftretens im Gelande 1989 gingen Kowarik amp Seidling auf Probleme und Einschrankungen bei der Zeigerwertberechnung ein 1 1992 stellte Ellenberg neben der rein qualitativen Methode die die Zeigerwerte ohne Gewichtung mittelt auch 2 quantitative Methoden zur Berechnung mittlerer Zeigerwerte vor 2 Obwohl also Zeigerwerte streng genommen keine Grundzahlen mit kardinalem Charakter sind die durch Summierung entstehen werden in Geobotanik und Landschaftsokologie mittlere Zeigerwerte verwendet und Korrelationen zwischen gemessenen Werten und okologischen Wertzahlen errechnet Die Mittelwertbildung wird sogar von vielen ehemaligen Kritikern Durwen 1982 1983 Kowarik amp Seidling 1989 fur die Praxis empfohlen Faktoren im Einzelnen BearbeitenFolgende Standortfaktoren werden im System der Zeigerwerte erfasst Klimatische Faktoren wie Licht Temperatur Kontinentalitat Bodenfaktoren wie Feuchtigkeit Reaktion Stickstoffversorgung Salzgehalt SchwermetallresistenzDes Weiteren finden sich Angaben zu Lebensform und Blattausdauer im System wieder Im Folgenden sind fur die einzelnen Faktoren die Kurzel fur alle jeweils moglichen Zeigerwerte angegeben Grundsatzlicher Hinweis Wenn eine Pflanzenart bei einem der Faktoren mit einem X gekennzeichnet ist dann bedeutet dies dass sie sich diesbezuglich indifferent verhalt Lichtzahl L Zahl Bearbeiten Die Lichtzahl L bewertet das Vorkommen in Beziehung zur relativen Beleuchtungsstarke r B Fur die Pflanzen massgebend ist dabei die relative Beleuchtung die am Wuchsort der jeweiligen Art zur Zeit der vollen Belaubung der sommergrunen Pflanzen also etwa von Juli bis September bei diffuser Beleuchtung z B bei Nebel oder gleichmassig bedecktem Himmel herrscht Lichtzahl L Wert Benennung Erlauterung1 Tiefschattenpflanze noch bei weniger als 1 selten bei mehr als 30 r B vorkommend2 Tiefschatten bis Schattenpflanze zwischen 1 und 3 stehend3 Schattenpflanze meist bei weniger als 5 r B doch auch an helleren Stellen4 Schatten bis Halbschattenpflanze zwischen 3 und 5 stehend5 Halbschattenpflanze nur ausnahmsweise im vollen Licht meist aber bei mehr als 10 r B 6 Halbschatten bis Halblichtpflanze zwischen 5 und 7 stehend selten bei weniger als 20 r B 7 Halblichtpflanze meist bei vollem Licht aber auch im Schatten bis etwa 30 r B 8 Halblicht bis Volllichtpflanze Lichtpflanze nur ausnahmsweise bei weniger als 40 r B 9 Volllichtpflanze nur an voll bestrahlten Platzen im Freiland nicht bei weniger als 50 r B Siehe auch Schattenpflanze Temperaturzahl T Zahl Bearbeiten Die Temperaturzahl T bewertet das Vorkommen im Warmebereich der polaren Zone beziehungsweise der alpinen Hohenstufe bis ins mediterran gepragte Tiefland Temperaturzahl T Wert Benennung Erlauterung1 Kaltezeiger nur in hohen Gebirgslagen d h der alpinen und nivalen Stufe2 Kalte bis Kuhlezeiger zwischen 1 und 3 stehend viele alpine Arten 3 Kuhlezeiger vorwiegend in subalpinen Lagen4 Kuhle bis Massigwarmezeiger zwischen 3 und 5 stehend v a hochmontane und montane Arten 5 Massigwarmezeiger in tiefen bis in montanen Lagen vorkommend Schwergewicht in submontan temperaten Bereichen 6 Massigwarme bis Warmezeiger zwischen 5 und 7 stehend planar bis collin 7 Warmezeiger im nordlichen Mitteleuropa nur in relativ warmen Tieflagen8 Warme bis Extremwarmezeiger zwischen 7 und 9 stehend meist mit submediterranem Schwergewicht 9 extremer Warmezeiger mediterran in Mitteleuropa nur auf warmsten Platzen z B im Oberrheingebiet Kontinentalitatszahl K Zahl Bearbeiten Die Kontinentalitatszahl K bewertet das Verbreitungsschwergewicht von der europaischen Atlantikkuste 1 bis ins innere Asien 9 Kontinentalitatszahl K Wert Benennung Erlauterung1 euozeanisch in Mitteleuropa nur mit wenigen Vorkommen sud und westeuropaische Arten 2 ozeanisch Schwergewicht in Westeuropa und im westlichen Mitteleuropa3 ozeanisch bis subozeanisch zwischen 2 und 4 stehend in grossen Teilen Mitteleuropas vorkommend 4 subozeanisch Schwergewicht in Mitteleuropa z T auch in Osteuropa5 intermediar schwach subozeanisch bis schwach subkontinental6 subkontinental Schwergewicht im ostlichen Mitteleuropa und Osteuropa7 subkontinental bis kontinental zwischen 6 und 8 stehend8 kontinental nur an wenigen Standorten des ostlichen Mitteleuropas vorkommend9 eukontinental im westlichen Mitteleuropa ganz fehlend im ostlichen selten osteuropaische Arten Feuchtezahl F Zahl Bearbeiten Die Feuchtezahl F bewertet Vorkommen von flachgrundigen trockenen Felshangen bis zu Sumpfboden und zu submersen Standorten Die F Zahl erfahrt vor allem in Grunlandbiotopen eine breite Anwendung da einerseits diese Pflanzenformation besonders auf eine gute Wasserverfugbarkeit angewiesen ist andererseits diese historisch uberkommene Landnutzungsform stark unter Entwasserung zu leiden hatte Feuchtezahl F Wert Benennung Erlauterung1 Starktrockniszeiger auf trockene Boden beschrankt an oftmals austrocknenden Stellen lebensfahig2 Starktrocknis bis Trockniszeiger zwischen 1 und 3 stehend3 Trockniszeiger auf trockenen Boden haufiger als auf frischen auf feuchten fehlend4 Trocknis bis Frischezeiger zwischen 3 und 5 stehend5 Frischezeiger Schwergewicht auf mittelfeuchten Boden6 Frische bis Feuchtezeiger zwischen 5 und 7 stehend7 Feuchtezeiger Schwergewicht auf gut durchfeuchteten aber nicht nassen Boden8 Feuchte bis Nassezeiger zwischen 7 und 9 stehend9 Nassezeiger Schwergewicht auf oft durchnassten luftarmen Boden10 Wechselwasserzeiger Wasserpflanze die langere Zeit ohne Wasserbedeckung des Bodens ertragt11 Wasserpflanze unter Wasser wurzelnd aber zumindest zeitweise uber die Oberflache aufragend oder Schwimmpflanze12 Unterwasserpflanze fast standig untergetaucht Zeiger fur starken Wechsel zusatzliche Angabe Uberschwemmungszeiger zusatzliche AngabeReaktionszahl R Zahl Bearbeiten Die Reaktionszahl R bewertet das Vorkommen in Abhangigkeit von extrem sauren bis zu alkalischen kalkreichen Boden dabei entspricht R jedoch nicht dem pH Wert siehe auch Boden pH Reaktionszahl R Wert Benennung Erlauterung1 Starksaurezeiger nur auf sauren nie auf nur schwach sauren bis alkalischen Boden vorkommend2 Starksaure bis Saurezeiger zwischen 1 und 3 stehend3 Saurezeiger Schwergewicht auf sauren Boden nur ausnahmsweise im neutralen Bereich4 Saure bis Massigsaurezeiger zwischen 3 und 5 stehend5 Massigsaurezeiger auf stark sauren wie auf neutralen bis alkalischen Boden selten6 Massigsaure bis Schwachsaure Schwachbasenzeiger zwischen 5 und 7 stehend7 Schwachsaure bis Schwachbasenzeiger niemals auf stark sauren Boden8 Schwachsaure Schwachbasen bis Basen und Kalkzeiger zwischen 7 und 9 stehend d h meist auf Kalk weisend9 Basen und Kalkzeiger stets auf kalkreichen BodenStickstoffzahl N Zahl Bearbeiten Die Stickstoffzahl N ist nach neueren Erkenntnissen eher eine Nahrstoffzahl denn sie beschreibt die allgemeine Nahrstoffverfugbarkeit fur Pflanzen im Boden also ausser Stickstoff N auch die Verfugbarkeit der anderen essenziellen Makro Nahrstoffe Kalium K Phosphor P und Magnesium Mg Ausgehend von Mineralboden die tendenziell eher mit N unterversorgt sind wurde die N Zahl ursprunglich uberwiegend als Mass fur die ausschliessliche Versorgung mit Mineralstickstoff NH4 und NO3 interpretiert siehe auch Stickstoffdunger Nitrophyt In organogenen beziehungsweise humusreichen Boden z B Moorboden dagegen kennzeichnet die N Zahl nicht etwa die Verfugbarkeit des dort reichlich vorhandenen Stickstoffs sondern jene der oben genannten Minerale Die Verwendung der Stickstoffzahl zur Bewertung der Stickstoffverfugbarkeit wurde im Dezember 2008 mit der Richtlinie VDI 3959 Blatt 1 Vegetation als Indikator fur Stickstoffeintrage Bewertung der Stickstoffverfugbarkeit durch Ellenberg Zeigerwerte der Waldbodenvegetation standardisiert 3 Stickstoffzahl N Wert Benennung Erlauterung1 Extremer Stickstoffarmutzeiger stickstoffarmste Standorte anzeigend2 Extremer Stickstoff bis Stickstoffarmutzeiger zwischen 1 und 3 stehend3 Stickstoffarmutzeiger auf N armen Standorten haufiger als auf mittelmassigen nur ausnahmsweise auf N reicheren4 Stickstoffarmut bis Massigstickstoffzeiger zwischen 3 und 5 stehend5 Massigstickstoffzeiger massig N reiche Standorte anzeigend seltener auf N armen und N reichen6 Massigstickstoff bis Stickstoffreichtumzeiger zwischen 5 und 7 stehend7 Stickstoffreichtumzeiger an N reichen Standorten haufiger als auf mittelmassigen nur ausnahmsweise auf N armeren Standorten8 ausgesprochener Stickstoffzeiger zwischen 7 und 9 stehend9 ubermassiger Stickstoffzeiger an ubermassig N reichen Standorten konzentriert Viehlagerpflanze Verschmutzungszeiger Salzzahl S Zahl Bearbeiten Die Salzzahl S bezeichnet das Vorkommen im Gefalle der Salzkonzentration insbesondere Cl Konzentration im Wurzelbereich des Bodens von 0 nicht salzertragend bis 9 extrem salzertragend Salzzahl S Wert Benennung Erlauterung0 nicht salzertragend nur auf Boden ohne Salz die Zahl 0 ist bei Berechnungen mit zu verwenden 1 salzertragend meist auf salzarmen bis salzfreien Boden gelegentlich auf leicht salzhaltigen Boden 0 0 1 Cl 2 oligohalin I ofter auf Boden mit sehr geringem Chloridgehalt 0 05 0 3 Cl 3 b mesohalin II meist auf Boden mit geringem Chloridgehalt 0 3 0 5 Cl 4 a b mesohalin II III meist auf Boden mit geringem bis massigen Chloridgehalt 0 5 0 7 Cl 5 a mesohalin III meist auf Boden mit massigem Chloridgehalt 0 7 0 9 Cl 6 a meso polyhalin III IV auf Boden mit massigem bis hohem Chloridgehalt 0 9 1 2 Cl 7 polyhalin IV auf Boden mit hohem Chloridgehalt 1 2 1 6 Cl 8 euhalin IV V und V auf Boden mit sehr hohem Chloridgehalt gt 1 6 2 3 Cl 9 euhalin bis hypersalin V VI auf Boden mit sehr hohem in Trockenzeiten extremem Salzgehalt gt 2 3 Cl Schwermetallresistenz Bearbeiten Die Schwermetallresistenz bewertet SchwermetallresistenzWert Benennung Erlauterungb massig schwermetallresistent B ausgesprochen schwermetallresistent Lebensform Bearbeiten Erganzend zu den Zeigerwerten wird der Lebensformtyp der Arten angegeben der sich vor allem nach der Lage der Uberwinterungsknospen bestimmt Unterschieden wird bei diesen Angaben nach Blutenpflanzen Moosen und Flechten fur die jeweils ein unterschiedliches Werte Spektrum zur Verfugung steht Lebensform bei BlutenpflanzenWert Benennung Erlauterung Lage der Uberwinterungsorgane zur ErdoberflacheA Hydrophyt aquatisch lebende Pflanze Uberwinterungsknospen normalerweise unter WasserC krautiger Chamaephyt Knospen wie bei Z meist uber der Erde und im Schneeschutz uberwinterndH Hemikryptophyt Uberwinterungsknospen nahe der ErdoberflacheT Therophyt kurzlebig und ungunstige Zeiten als Samen uberdauerndG Geophyt Uberwinterungsknospen unter der Erdoberflache meist mit SpeicherorganenZ z holziger Chamaephyt Zwergstrauch nur selten uber 0 5 m hoch werdend Angabe z wenn zweijahrig N n Nanophanerophyt Strauch oder Kleinbaum meist 0 5 5 m hoch werdend Angabe n wenn zweijahrig P Phanerophyt Baum der mehr als 5 m hoch werden kannli Liane oder Spreizklimmer sich auf andere Pflanzen stutzend aber im Boden wurzelndep Epiphyt auf anderen Pflanzen nicht parasitisch als Aufsitzer lebendhp Halbparasit auf lebenden Pflanzen schmarotzend aber mit grunen Blatternvp Vollparasit wie hp aber ohne BlattgrunLebensform bei MoosenWert Benennung ErlauterungA Hydrophyt aquatisch lebendes MoosC Chamaephyt weitgehend uber der ErdeH Hemikryptophyt nahe der ErdoberflacheT Therophyt kurzlebigE Epiphyt auf anderen Pflanzen z B Baumen lebendBei Flechten erfolgt die Lebensform Angabe in zwei Teilen Die beiden Kurzel zu Substrat und Wuchsform werden dabei durch einen Bindestrich getrennt Lebensform bei FlechtenWert Substrat ErlauterungE Erdboden oder Rohhumus G Gestein H Holz M Moose R Rinde Wert Wuchsform ErlauterungAk Aussenkruste Be Strauchflechte Cladonia TypCe Strauchflechte Cetraria TypCl Strauchflechte Cladina TypIk Innenkruste im SubstratL Laubflechte N Nabelflechte r rosettiger Wuchs S mit schuppigem Lager u a Angaben Es bestehen noch weitere allerdings seltenere Kurzel fur die Wuchsform Blattausdauer Bearbeiten Die Blattausdauer ist ein Merkmal das im Rahmen der Zeigerwerte nur selten angegeben wird Es dient lediglich als Zusatzinformation BlattausdauerWert Benennung ErlauterungI immergrun zu allen Jahreszeiten mit Blattern die oft langer als ein Jahr lebenW uberwinternd grun oft mit grunen Blattern uberwinternd die aber meist im Fruhjahr ersetzt werdenS sommergrun nur in der warmeren Jahreszeit mit grunen BlatternV vorsommergrun vom Vorfruhling bis zum Fruhsommer grun dann aber meist einziehendAndere Zeigerwerte BearbeitenElias Landolt veroffentlichte 1977 Flora indicativa fur die Schweiz was 2010 in 2 Auflage erschien 4 Ellenbergs Zeigerwerte konnen von Mitteleuropa auf nahe gelegene Teile Europas ausgedehnt werden Eine Anwendung in Grossbritannien zeigte dass die Zeigerwerte mit einer Datenbank von Quadrat Stichproben durch einen einfachen Algorithmus der aus zwei gewichteten Mittelwerten besteht gefolgt von lokaler Regression vorhergesagt werden konnen 5 Siehe auch BearbeitenPflanzengeographie ZeigerpflanzeLiteratur BearbeitenG Briemle Erfolge und Misserfolge bei der Pflege eines Feuchtbiotops Anwendbarkeit okologischer Wertzahlen In Telma 18 Selbstverlag der DGMT Hannover 1988 S 311 322 G Briemle Zur Anwendbarkeit okologischer Wertzahlen im Grunland In Angewandte Botanik 71 Gottingen 1997 S 219 228 G Briemle H Ellenberg Zur Mahdvertraglichkeit von Grunlandpflanzen Moglichkeiten der praktischen Anwendung von Zeigerwerten In Natur und Landschaft 69 4 Bonn 1994 S 139 147 A Dorn E Pohl Bearb Pflanzenzeigerwerte fur den Schulgebrauch 3 Auflage Goltze Gottingen ISBN 3 88452 840 8 Reduzierte Fassung nach Heinz Ellenberg Zeigerwerte von Pflanzen in Mitteleuropa Die Zeigerwerttabellen sind nach deutschen Pflanzennamen geordnet die wissenschaftlichen Namen sind zusatzlich angegeben Berucksichtigt werden die in schulublichen Bestimmungsbuchern beschriebenen Pflanzen Die Angaben wurden auf fur den Schulunterricht relevante Zeigerwerte zum okologischen Verhalten beschrankt Lichtzahl Temperaturzahl Feuchtezahl Reaktionszahl und Stickstoffzahl K J Durwen Zur Nutzung von Zeigerwerten und artspezifischen Merkmalen der Gefasspflanzen Mitteleuropas fur Zwecke der Landschaftsokologie und planung mit Hilfe der EDV Voraussetzungen Instrumentarien Methoden und Moglichkeiten Arbeitsber Lehrstuhl f Landschaftsokologie Munster 5 Munster 1982 K J Durwen Bioindikation im Dienste des Umweltschutzes In Beitrage Landespflege Rheinland Pfalz 9 Oppenheim 1983 S 133 160 H Ellenberg u a Zeigerwerte der Pflanzen in Mitteleuropa 3 erweit Aufl Goltze Gottingen 1992 ISBN 3 88452 518 2 Scripta Geobotanica 18 H Ellenberg Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in okologischer dynamischer und historischer Sicht 5 Aufl Ulmer Stuttgart 1996 ISBN 3 8252 8104 3 Zeigerwertliste mit Erlauterungen auf den Seiten 1020 1065 I Kowarik W Seidling Zeigerwertberechnungen nach Ellenberg Zu Problemen und Einschrankungen einer sinnvollen Methode In Landschaft und Stadt 21 1989 S 132 143 S Nitsche L Nitsche Extensive Grunlandnutzung Neumann Radebeul 1994 ISBN 3 7402 0149 5 M Thorn Auswirkungen von Landschaftspflegemssnahmen auf die Vegetation von Streuwiesen Vergleichende Untersuchung mit Hilfe von Dauerbeobachtungsflachen Dissertation Munchen 1998 Weblinks Bearbeitenboku ac at Okologische Zeigerwerte mit fur Osterreich angepassten Werten nach Karrer hypersoil uni muenster de Zeigerpflanzen umwelt uni hannover de Zeigerpflanzen Garten am Institut fur Umweltplanung der Leibniz Universitat Hannover Zeigerwertberechnung Memento vom 5 August 2012 im Webarchiv archive today Video Standortskartierung nach Heinz Ellenberg Eine okologische Landschaftsanalyse und Bewertung Institut fur den Wissenschaftlichen Film IWF 1995 zur Verfugung gestellt von der Technischen Informationsbibliothek TIB doi 10 3203 IWF C 1945 Datenbank mit Zeigerwerten nach Ellenberg fur 1800 PflanzenartenEinzelnachweise Bearbeiten I Kowarik W Seidling Zeigerwertberechnungen nach Ellenberg Zu Problemen und Einschrankungen einer sinnvollen Methode In Landschaft und Stadt 21 1989 S 132 143 H Ellenberg H E Weber R Dull V Wirth W Werner D Paulissen Zeigerwerte von Pflanzen in Mitteleuropa Scripta Geobotanica 18 2 Auflage 1992 VDI 3959 Blatt 1 2008 12 Vegetation als Indikator fur Stickstoffeintrage Bewertung der Stickstoffverfugbarkeit durch Ellenberg Zeigerwerte der Waldbodenvegetation Vegetation as an indicator of nitrogen input Assessment of nitrogen availability by Ellenberg indicator values of forest ground vegetation Beuth Verlag Berlin S 1 3 Elias Landolt Flora indicativa okologische Zeigerwerte und biologische Kennzeichen zur Flora der Schweiz und der Alpen ecological indicator values and biological attributes of the flora of Switzerland and the Alps 2 vollig neu bearb und erw Auflage Haupt Bern 2010 ISBN 978 3 258 07461 0 Mark O Hill David B Roy J Owen Mountford Robert G H Bunce Extending Ellenberg s Indicator Values to a New Area An Algorithmic Approach In Journal of Applied Ecology Band 37 Nr 1 2000 ISSN 0021 8901 S 3 15 wiley com PDF abgerufen am 16 Juni 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zeigerwerte nach Ellenberg amp oldid 223824497