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Die Vegetationskunde ist ein Teil der Geobotanik Je nach Fragestellung werden bestimmte Arbeitsrichtungen angewandt Gliederung nach Frey u Losch Inhaltsverzeichnis 1 Floristisch systematische Vegetationskunde Pflanzensoziologie 2 Physiognomische Vegetationsgliederung 3 Vegetationskartierung 4 Erforschung von Zeigerwerten und okologischer Artengruppen 5 Vegetationsdynamik 6 Wissenschaftliche Vertreter 7 Literatur 8 WeblinksFloristisch systematische Vegetationskunde Pflanzensoziologie BearbeitenDie in Mitteleuropa verbreitete pflanzensoziologische Methode nach Josias Braun Blanquet geht davon aus dass Pflanzen in ihrem Vorkommen nicht einzeln oder isoliert leben Sie sind in der Regel mit anderen Arten vergesellschaftet Bei dieser Methode wird zunachst ein bestimmter Pflanzenbestand bei der die Pflanzen quasi homogen verteilt sind erfasst indem die Pflanzenarten notiert werden und ihre Deckung oder Machtigkeit auf der Flache geschatzt wird Zudem wird geschatzt wie bestimmte Arten auf der Flache verteilt sind ob sie regelmassig verstreut sind gehauft oder einzeln auftreten Anschliessend werden die verschiedenen Aufnahmen in Tabellen nach der Ahnlichkeit der erfassten Parameter nebeneinander gestellt Mehrere ahnliche Bestande konnen zu pflanzensoziologischen Einheiten zusammengefasst und mit solchen aus anderen Gebieten verglichen werden Wahrend des 20 Jahrhunderts wurde auf diese Weise ein hierarchisches System geschaffen bei denen die Assoziation die Grundeinheit bildet Mehrere Assoziationen werden in Verbande diese in Ordnungen und diese wiederum in Klassen von Syntaxa analog den Taxa im naturlichen System der Organismen zusammengefasst vgl z B Waldgesellschaften Mitteleuropas Physiognomische Vegetationsgliederung BearbeitenBei der physiognomisch okologischen und okologisch standortlichen Vegetationsgliederung werden vor allem die Gestalttypen oder Wuchsformen sowie die Lebensformen der in einem bestimmten Bestand dominierenden Arten berucksichtigt Die hier betrachtete Grundeinheit ist die Formation ein Begriff der von August Grisebach bereits 1838 gepragt wurde Formationen werden ebenfalls in einem hierarchischen System zusammengefasst an drei Beispielen soll dies verdeutlicht werden Formationsklasse Gebusche Krautige Landpflanzengemeinschaften Wasserpflanzen FormationenFormationsunterklasse Xeromorphe Gebuschformationen Krautfluren RohrichteFormationsgruppe Sehr offene xeromorphe Gebuschformationen Halbwustengebusche Staudenfluren Susswasser SeerohrichteFormation Adlerfarn Dickicht Vegetationskartierung BearbeitenUm die Vegetation in einem Gebiet zu beschreiben eignen sich Karten Dabei werden fur den Massstab jeweils geeignete definierte Vegetationseinheiten erfasst und in den Karten pflanzensoziologische oder Gesellschaftskarten Formationskarten Biotoptypenkarten forstliche Standortkarten u a dargestellt Zur Kategorisierung der Vegetation gibt es verschiedene Methoden Eine alt hergebrachte Methode ist die der Okologischen Reihe Erforschung von Zeigerwerten und okologischer Artengruppen BearbeitenBestimmte Pflanzen werden schon seit Urzeiten als Zeiger fur bestimmte Standortsverhaltnisse verwendet Kalkzeiger Nassezeiger Nach dem von Ellenberg eingefuhrten System wird das okologische Verhalten einer bestimmten Pflanzenart durch einen Zeigerwert in 9 bis 12 Stufen beschrieben Vor allem bei der forstlichen Standortkartierung werden Bestande nach dem Vorkommen von mehreren bestimmten Arten Artengruppen die auch fur Nichtspezialisten gut erkennbar sind beschrieben Vegetationsdynamik BearbeitenUnter dem Begriff Vegetationsdynamik werden alle qualitativen und quantitativen Veranderungen in Pflanzenbestanden im Zeitverlauf zusammengefasst der phanologische Wechsel Jahresrhythmik Vegetationsschwankungen innerhalb mehrerer Jahre etwa durch klimatische Anderungen zyklische Bestandsveranderungen etwa durch Schadlingskalamitaten oder Sukzession Abfolge von Pflanzengesellschaften in mehr oder weniger langen Zeitraumen durch Ausbreitung einer Art Wissenschaftliche Vertreter BearbeitenErwin Aichinger Stjepan Bertovic Hans Jurgen Bohmer Josias Braun Blanquet Heinrich Brockmann Jerosch Aimo Kaarlo Cajander Roland Carbiener Hartmut Dierschke Klaus Dierssen Heinz Ellenberg Charles Flahault Wolfgang Frey Franz Fukarek Konrad Gauckler Georg Grabherr Ivo Horvat Ragnar Hult Erich Hubl Emil Issler Karl Heinrich Hulbusch Rudiger Knapp Walo Koch Werner Ludi Wilhelm Lohmeyer Wladyslaw Matuszkiewicz Akira Miyawaki Roger Molinier Max Moor Gerd K Muller Theo Muller Wolfgang Muller Stoll Robert Neuhausl Albert Noirfalise Erich Oberdorfer Harro Passarge Georg Philippi Hampus von Post Richard Pott Albert Reif Gustaf Einar Du Rietz Otto Schmeil Alexis Scamoni Mathias Schwickerath Paul Seibert Rutger Sernander Rudolf Siegrist Angelika Schwabe Kratochwil Reinhold Tuxen Heinrich E Weber Gustav Wendelberger Otti Wilmanns Rudiger Wittig Maks WraberLiteratur BearbeitenJosias Braun Blanquet Pflanzensoziologie Grundzuge der Vegetationskunde 3 Auflage Springer Verlag Wien 1964 Hartmut Dierschke Pflanzensoziologie Grundlagen und Methoden Ulmer Verlag Stuttgart 1994 Klaus Dierssen Einfuhrung in die Pflanzensoziologie Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1990 Heinz Ellenberg Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in okologischer Sicht 4 verbesserte Auflage Ulmer Stuttgart 1986 ISBN 3 8001 3430 6 Wolfgang Frey amp Rainer Losch Lehrbuch der Geobotanik 2 Aufl 2004 Bernd Gehlken Klassenlotterie die Pflanzensoziologie zwischen Vegetationskundigkeit Formalismus und Technokratie In Notizbuch der Kasseler Schule 55 2000 S 259 326 Gerhard Hofmann amp Harro Passarge Die Pflanzengesellschaft des nordostdeutschen Flachlandes I In Pflanzensoz 13 1964 S 1 324 Gerhard Hofmann amp Harro Passarge Die Pflanzengesellschaft des nordostdeutschen Flachlandes II In Pflanzensoz 16 1968 S 1 298 Harro Passarge amp Gerhard Hofmann Pflanzengesellschaften des nordostdeutschen Flachlandes II VEB Gustav Fischer Verlag Jena 1968 Richard Pott Die Pflanzengesellschaften Deutschlands Verlag Eugen Ulmer 2 Auflage Stuttgart 1995 Richard Pott Allgemeine Geobotanik Biogeosysteme und Biodiversitat Springer Verlag 2005 Fritz Runge Die Pflanzengesellschaften Deutschlands 4 Auflage Verlag Aschendorff Munster 1973 Reinhold Tuxen Hrsg Grundfragen und Methoden in der Pflanzensoziologie Verlag Dr W Junk N V Den Haag 1972 Reinhold Tuxen Die Pflanzengesellschaften Nordwestdeutschlands 1 und 2 Lieferung 2 Auflage Verlag J Cramer Vaduz 1974 1979 Otti Wilmanns Okologische Pflanzensoziologie eine Einfuhrung in die Vegetation Mitteleuropas Quelle amp Meyer Wiesbaden 1998Weblinks BearbeitenVegetationskundliche Verfahren Methoden zur Erfassung von Pflanzengemeinschaften PDF Datei 697 kB Pflanzensoziologie Memento vom 7 Juni 2007 im Internet Archive Vereine und Arbeitsgruppen Arbeitsgemeinschaft Freiraum und Vegetation Arbeitsgruppe fur Vegetationsokologie und experimentelle Pflanzensoziologie am Institut fur Pflanzenbiologie der TU Braunschweig Reinhold Tuxen Gesellschaft siehe auch Reinhold Tuxen GesellschaftSchriftenreihen TuexeniaDatenbanken Planto Datenbank OkoArt Vekuda Vegetationskundliche DatenbankNormdaten Sachbegriff GND 4174073 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vegetationskunde amp oldid 206620070