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Reinhold Hermann Hans Tuxen 21 Mai 1899 in Ulsnis Schleswig Holstein 16 Mai 1980 in Todenmann war ein deutscher Botaniker und Pflanzensoziologe Er war neben Erich Oberdorfer einer der fruhen Forderer und Begrunder der heutigen modernen Pflanzensoziologie in Deutschland Er entwickelte das Konzept der potenziellen naturlichen Vegetation und etablierte und pragte Institutionen Fachgesellschaften und Fachzeitschriften die bis heute meist in veranderter Form bestehen Sein botanisches Autorenkurzel lautet Tuxen in der Pflanzensoziologie ist auch das Kurzel Tx in Gebrauch Reinhold Tuxen 1927 Brustbild von Wilhelm PietzschReinhold Tuxen August 1937 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhe wissenschaftliche Laufbahn 1 2 Arbeiten in der NS Zeit von 1933 bis 1945 1 3 Nach 1945 2 Wissenschaftliche Bedeutung 2 1 Grundungen von Fachgesellschaften 2 2 Herausgeber von Fachzeitschriften 3 Nachleben 4 Ehrungen 5 Schriften Auswahl 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenReinhold Tuxen wurde als Sohn des Lehrers Hermann Christian Tuxen und dessen Ehefrau Anna Catharina Tuxen geb Luthge geboren Er wuchs im landlichen Norden Schleswig Holsteins auf in der Schleiregion von Angeln zwischen den Stadten Schleswig und Kappeln Durch den Einfluss eines Lehrers entwickelte er ein grosses Interesse fur die Chemie Tuxen legte 1917 das Notabitur ab und nahm anschliessend am Ersten Weltkrieg teil 1926 kurz nach seiner Promotion heiratete er Johanna Berger aus Haltingen die er wahrend seines Studiums in Heidelberg kennengelernt hatte Aus der Ehe gingen drei Sohne hervor Jes Tuxen 1929 2015 der ein bedeutender Moorbotaniker werden sollte Fritz Tuxen und Hans Tuxen Die Familie lebte zunachst in Hannover spater in Stolzenau an der Weser und zu Tuxens Pensionierung 1963 in Todenmann bei Rinteln Fruhe wissenschaftliche Laufbahn Bearbeiten Tuxen studierte in Heidelberg von 1919 bis 1925 zunachst auch Archaologie legte seinen Schwerpunkt dann aber auf Chemie Botanik Zoologie und Geologie Anschliessend studierte er Pflanzensoziologie bei Josias Braun Blanquet an der ETH Zurich und in Montpellier Der Kontakt zu Braun Blanquet der als eigentlicher Begrunder der Pflanzensoziologie gilt war pragend fur die weitere Ausrichtung von Tuxens gesamtem Wirken Uber die folgenden Jahrzehnte verband beide eine enge Freundschaft und sie unternahmen zusammen mehrere Forschungsreisen Nach dem Studium kam Tuxen 1925 auf Empfehlung des Botanikers Ludwig Jost an das Provinzialmuseum Hannover Dort baute er die Provinzialstelle fur Naturdenkmalpflege auf die 1934 in Provinzialstelle fur Naturschutz umbenannt wurde und er blieb noch bis 1939 ihr Leiter 1926 wurde Tuxen an der Universitat Heidelberg mit einer Arbeit zur organischen Stickstoffchemie ein spater sehr relevantes Thema fur die Landwirtschaft bei Theodor Curtius mit summa cum laude promoviert 1 Im Dezember 1930 habilitierte er sich an der Tierarztlichen Hochschule Hannover zum Thema Grunlandassoziationen Nordwestdeutschlands Die dafur notige Feldforschung hatte er in den vorherigen Jahren durchgefuhrt Ebenfalls 1930 unternahm er seine erste aussereuropaische Forschungsreise die ihn nach Tunesien fuhrte In Hannover grundete er im Mai 1931 die Arbeitsstelle fur theoretische und angewandte Pflanzensoziologie der Tierarztlichen Hochschule Hannover 2 und baute einen Botanischen Garten auf der als einer der ersten an pflanzensoziologischen Erkenntnissen ausgerichtet wurde 1939 wurde im Rahmen der NS Zentralisierung seine Arbeitsstelle zur Zentralstelle fur Vegetationskartierung des Reiches und Tuxen deren Leiter und ausserplanmassiger Professor 2 Gleichzeitig gab er seine Tatigkeit an der Provinzialstelle fur Naturschutz auf 1943 wurde der Sitz der Zentralstelle wegen zunehmender Luftangriffe auf Hannover nach Stolzenau an der Weser verlegt 3 nbsp Die Neutralitat dieses Artikels oder Abschnitts ist umstritten Eine Begrundung steht auf der Diskussionsseite Weitere Informationen erhaltst du hier Arbeiten in der NS Zeit von 1933 bis 1945 Bearbeiten 1933 konnte er seine pflanzensoziologischen Kartierungen weiterfuhren da er nun die gesamte Provinz Hannover kartieren sollte Den Auftrag erteilte Landeshauptmann Ludwig Gessner NSDAP Fur die Kartierungen konnte Tuxen bereits 1934 auf 42 Mitarbeiter zuruckgreifen worunter der junge Heinz Ellenberg war und sie stellten im selben Jahr die Vegetationskartierung weiter Teile Norddeutschlands fertig Daraus ging die bedeutende Monografie Die Pflanzengesellschaften Nordwestdeutschlands hervor 4 1934 erhielt Tuxens Arbeitsstelle an der TH Hannover den Auftrag fur den Bau der Reichsautobahnen Vegetationskartierungen durchzufuhren von Alwin Seifert NSDAP der als Reichslandschaftsanwalt die Verbindung der geplanten Autobahnen mit der deutschen Landschaft herstellen sollte Die Arbeitsstelle sollte ausserdem Vorschlage erstellen welche Pflanzen als bodenstandig anzusehen und welche am besten den bestehenden Klima und Bodenverhaltnissen entsprachen Ziel war es den Pflegeaufwand fur Mittel und Randstreifen sowie Boschungen durch die Auswahl widerstandsfahiger Pflanzen moglichst gering zu halten Grundlage der Auswahl waren ideologische und naturwissenschaftliche Kriterien 5 6 1936 und 1937 war Tuxen in die Planung des Reichsparteitagsgelandes in Nurnberg involviert Er machte Vorschlage fur die Auswahl der Rasenmischung die optimal an die Belastungen der dort durchgefuhrten Aufmarsche angepasst sein musste wie auch fur die Bepflanzung des Gelandes Seine Empfehlung zu einem Eichen Birkenwald fuhrte zu der Anpflanzung von etwa 42 000 Laubbaumen Ausserdem empfahl Tuxen die Pflanzung von Ginster Aspen und Birken um dem neu geschaffenen SA Lager einen waldmassigen Charakter zu geben 7 1938 sollte Tuxen ein Gutachten im Rahmen des beschleunigten Baus des Westwalls erstellen Dafur sollte er kartieren und Vorschlage zur Bepflanzung der Bunkerbauten und damit deren Tarnung machen 8 Fritz Todt NSDAP der fur den Autobahnbau verantwortliche Generalinspektor beauftragte ihn damit 9 Josias Braun Blanquet ordnet die Arbeiten im Rahmen des Baus der Autobahnen und des Reichsparteitagsgelandes allerdings in die Reihe der vielfaltigen Gutachten ein die Tuxen im Rahmen seiner Arbeitsstelle fur verschiedene Vorhaben anfertigte darunter auch Entwasserungsgebiete und pflanzensoziologische Garten 10 1939 bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde Tuxen zum Wehrdienst eingezogen Die Protektion des Reichsforstamts ermoglicht es ihm allerdings im gleichen Jahr aus dem Militar auszuscheiden und zu seiner Tatigkeit zuruckkehren 11 Grundlage war vermutlich ein Beschluss Hermann Gorings 12 der letztlich Tuxen beauftragte eine Vegetationskartierung des gesamten Deutschen Reiches durchzufuhren 13 Tuxen erhielt u a die Aufgabe zu einer Vegetationskartierung in der Nahe des Konzentrationslagers Auschwitz das spater zum Vernichtungslager ausgebaut wurde Er vermerkte selbst 1942 In der Nahe von Auschwitz Ost Oberschlesien wurde von einem grosseren Gebiet eine Vegetationskartierung als Grundlage der Neuordnung aller Wirtschaftsverhaltnisse hergestellt 24 Bearbeiter Frl von Rochow Sauer Tx 1 25 000 14 1942 stritten Albert Speer als Nachfolger von Fritz Todt und Goring als Reichsforstmeister um die Auslastung des Personals Tuxens fur ihre jeweiligen Ressorts Goring forderte dass nun fur die Belange des Generalinspektors fur Wasser und Energie und deutsches Strassenwesen eine eigene Unterabteilung eingerichtet wurde die dieser auch selbst finanzieren sollte 15 Tatsachlich verhinderte jedoch bis 1943 Reichsfinanzminister Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk die Umsetzung dieses Vorhabens da er darin keine Bedeutung fur den Kriegserfolg sah 16 Dieser Widerstand wahrte aber nicht lange denn am 11 Marz 1943 wurden folgende Aufgaben und Vorhaben als kriegswichtig eingeordnet bzw legitimiert 17 Pflanzensoziologische Beratung von Tarnungsarbeiten an der Atlantik Kanal und Nordseekuste und evt Mittelmeerkuste die schon im Nov 1942 fur Belgien und Nordfrankreich begonnen wurden Von dem besetzten Russland soll eine Vegetationskartierung 1 1 Mill In Verbindung mit Herrn Landesrat Niemeyer von der Planung Ost vom Reichsministerium fur Bewaffnung und Munition erarbeitet werden Die Feldarbeiten sollen am 1 Mai 1943 beginnen Die Vorarbeiten sind bereits angelaufen 18 Ziel war eine Systematik der Pflanzengesellschaft Russlands und zwar in Bezug auf Wald Grunland und Ackerunkrautgesellschaften Dazu solle das gesamte Personal der Arbeitsstelle fur theoretische und angewandte Pflanzensoziologie der Tierarztlichen Hochschule und der Zentralstelle restlos eingesetzt werden 19 Hinzu kamen als weitere Aufgaben die Kartierung des Wassereinzugs und entnahmegebietes der Hermann Goring Werke und des Hochwassergebietes um Dessar 20 Die Kartierungen im Bereich Forst wurden ausgesetzt 21 Tuxen vermittelte der 1943 gegrundeten Forschungsstaffel z b V seine Mitarbeiter 22 Diese Einheit hatte die Aufgabe schwer zugangliche Regionen fur Truppen zu identifizieren Tuxens Mitarbeiter hatten die Aufgabe die Luftbilder der Forschungsstaffel auszuwerten Dabei ging es zum Beispiel um Einschatzungen inwieweit ein Gelande fur schwere Panzerfahrzeuge geeignet sei oder um die Moglichkeit der militarischen Tarnung vor Ort 23 Der Historiker Nils M Franke bezeichnet das Verhaltnis Tuxens zum Nationalsozialismus als ungenugend untersucht Tuxen habe in dieser Zeit allerdings Karriere gemacht und mit seiner damaligen Auspragung der Methode der heutigen potenziellen naturlichen Vegetation einen wichtigen ideologischen Baustein zur scheinbaren Verwissenschaftlichung der Blut und Boden Ideologie geliefert 24 An einigen Darstellungen Frankes wird kritisiert dass es sich um vage Andeutungen handele die trotz Verfugbarkeit weiterer Informationen ohne weitere Recherchen in den Raum gestellt werden 25 Eine kritische Haltung gegenuber dem NS Staat zeigt sich dadurch dass Tuxen als politisch unzuverlassig galt 26 und spater in Gefahr war von der S S als Leiter der Provinzialstelle ausgebotet zu werden 27 Tuxen erreichte die Freilassung von franzosischen Forscherkollegen aus der Kriegsgefangenschaft 26 Die Franzosen wirkten an seiner Arbeitsstelle und lebten zum Teil in Tuxens Haushalt 26 27 Die Quellen Barkmann und Braun Blanquet waren Freunde und enge Bekannte von Tuxen Eine vertiefte Analyse von Historikern fehlt bislang Nach 1945 Bearbeiten Die Zentralstelle fur die Vegetationskartierung des Reiches wurde 1949 in die Bundesanstalt fur Vegetationskartierung uberfuhrt blieb aber in Stolzenau In der unmittelbaren Nachkriegszeit wehrte Tuxen mehrere Versuche zur Schliessung der Einrichtung mit Hilfe auslandischer Forscherkollegen und Fachoffizieren der britischen Besatzungsmacht ab Auf ahnlichen Wegen gelang es ihm 1959 eine Verlegung des Instituts nach Bonn zu verhindern und bis 1962 deren Leiter zu bleiben 26 1962 fusionierte die Bundesanstalt fur Vegetationskartierung mit der Bundesanstalt fur Naturschutz und Landespflege zur Bundesforschungsanstalt fur Naturschutz und Landschaftsokologie und 1963 wurde die Einrichtung nach Bonn verlegt und ging in das heutige Bundesamt fur Naturschutz auf 1964 wurde Tuxen pensioniert fullte jedoch seinen Lehrauftrag an der Technischen Hochschule Hannover bis 1967 aus 27 Im Jahr seiner Pensionierung 1964 grundete Tuxen an seinem neuen Wohnort dem Rintelner Stadtteil Todenmann die private Forschungseinrichtung Arbeitsstelle fur theoretische und angewandte Pflanzensoziologie Er betrieb von dort weiter pflanzensoziologische Forschung und blieb bis zu seinem Tod 1980 im regen Austausch mit der internationalen Forschungsgemeinschaft auf diesem Feld Bis zu seinem Tod blieb er Gastgeber der jahrlichen Symposien der Internationalen Vereinigung fur Vegetationskunde IVV Tuxen unternahm bis ins hohe Alter zahlreiche Forschungsreisen Intensiven Kontakt pflegte er nach Japan z B mit einer mehrmonatigen Forschungsreise 1965 und 1974 Akira Miyawaki einer der bedeutendsten japanischen Botaniker des 20 Jahrhunderts hielt sich zwischen 1958 und 1964 mehrfach jahrelang an Tuxens Anstalt in Stolzenau auf und blieb auch danach in engem Kontakt mit dem deutschen Forscher 26 Wissenschaftliche Bedeutung BearbeitenTuxen schrieb 542 Publikationen 27 und richtete viele internationale Symposien v a Gaste aus Europa und Japan aus wodurch Stolzenau und Rinteln zum Zentrum der europaischen Pflanzensoziologie wurde und dazu beitrugen die pflanzensoziologische Aufnahme als vegetationskundliche Standardmethode in Mitteleuropa zu etablieren Er verfasste u a Arbeiten zur Vegetations Irlands Spaniens Japans Islands zu Hecken und Saumen Buchenwaldern und Hochmoorgesellschaften aber auch zu Bodenprofilen und Pilzen Die Publikation Die Pflanzengesellschaften Nordwestdeutschlands 4 stellte die erste systematische Erfassung von Pflanzengesellschaften dar die uber ein lokales Betrachtungsgebiet hinausging Die Arbeit wurde uber Jahrzehnte international massgebend fur die Pflanzensoziologie 26 und Tuxen sprach im Ruckblick davon dass die Aufgabe zur Kartierung Nordwestdeutschlands den Durchbruch der deutschen Pflanzensoziologie als Disziplin bedeutete Die Pflanzensoziologie von Braun Blanquet und Tuxen Zurich Montpellier Schule war eine neuartige Herangehensweise Sie basierte auf Vegetationsaufnahmen Tabellenarbeit und Abgrenzung und Hierarchisierungvon abstrakten Pflanzengesellschaften Assoziation Verband Ordnung Klasse mithilfe von Charakterarten Differentialarten und Begleitern Das einzelne Pflanzenindividuum war fur Tuxen nicht so relevant wie das verstehen der gesamten Artenzusammensetzung Synokologie Ebenfalls neu war die Ausbildung junger Forscher im Rahmen von konkreten praktischen Anwendungen gegenuber offenen Feldforschungsprojekten die Tuxen von Braun Blanquet ubernahm 28 Tuxen verwendete seine Vegetationsaufnahmen als Indikatoren fur Umweltverhaltnisse und versuchte die Ergebnisse praktisch anzuwenden Er wollte auf die optimale wirtschaftliche Nutzung eines Gebietes z B fur Grunlandwirtschaft oder Forstwirtschaft schliessen Er berucksichtigte auch die Eignung fur Erholung militarische Nutzung oder Naturschutzgebiete Tuxen begrundete mit seiner Veroffentlichung 1956 das Konzept der potenziellen naturlichen Vegetation das trotz Kritik naturschutzfachliche Bewertung und Planung pragt 29 Grundungen von Fachgesellschaften Bearbeiten 1927 grundete er in Gottingen die Floristisch soziologische Arbeitsgemeinschaft in Niedersachsen die ausdrucklich Wissenschaftler und interessierte Laien zusammenbringen sollte und von 1928 an eine eigene Zeitschrift die Mitteilungen der Floristisch soziologischen Arbeitsgemeinschaft herausgab 1938 ging die Arbeitsgemeinschaft im Rahmen der Gleichschaltung in die Deutsche Arbeitsgemeinschaft fur Pflanzensoziologie auf Tuxen blieb zunachst Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft wurde aber wegen fehlender NSDAP Mitgliedschaft und angeblicher politischer Unzuverlassigkeit 1941 durch Erwin Aichinger NSDAP ersetzt 1942 folgte die Zwangsauflosung der Arbeitsgemeinschaft 1946 grundete Tuxen die Floristisch soziologische Arbeitsgemeinschaft FlorSoz neu wurde wieder ihr Vorsitzender und blieb es bis 1971 Er bestimmte entscheidend die Entwicklung der Arbeitsgemeinschaft die zu einer der grossten botanischen Organisationen Deutschlands wurde Ihre Zeitschrift wurde nach Tuxens Tod ihm zu Ehren in Tuexenia umbenannt 1937 wirkte Tuxen an der Grundung der International Phytosociological Society in Montpellier mit 26 1949 nahm er an einem ersten Treffen zur Wiederbelebung der der Gesellschaft in Amsterdam teil Das mundete 1954 in der formalen Neugrundung in Paris als Internationale Vereinigung fur Vegetationskunde IVV und die Gesellschaft heisst heute International Association for Vegetation Science IAVS Tuxen agierte dort in verschiedenen Funktionen bis zu seinem Tod wie Schriftfuhrer Kassier und Prasident Von 1956 bis 1981 hielt die IVV ihre jahrlichen Symposien bei Tuxen in Stolzenau und Rinteln 26 Herausgeber von Fachzeitschriften Bearbeiten Tuxen wirkte nahezu von Beginn an als Redakteur an der 1949 gegrundeten Fachzeitschrift Vegetatio heute Plant Ecology mit und arbeitete 1958 1973 als Mitherausgeber 1973 rief er die Zeitschrift Phytocoenologia ins Leben Zudem begrundete Tuxen 1956 die Excerpta Botanica sectio B Sociologica eine bis 1990 in 27 Banden fortgesetzte umfassende Bibliografie der internationalen pflanzensoziologischen Fachliteratur Ein weiteres Projekt war die Bibliographia Phytosociologica Syntaxonomica eine pflanzensoziologische Bibliografie die die Taxonomie abarbeiten sollte 39 Pflanzenklassen wurden darin bearbeitet Zudem war er Herausgeber der Berichte uber die Symposien der Internationalen Vereinigung fur Vegetationskunde 26 Reinhold Tuxens Publikationen summieren sich auf 542 Titel Darin sind neben seinem Hauptarbeitsgebiet der Pflanzensoziologie auch Arbeiten zur Bodenkunde Siedlungsentwicklung Wechselwirkungen zwischen Mensch und Natur enthalten 26 Nachleben BearbeitenTuxens Nachlass den das Land Niedersachsen nach seinem Tod erwarb wird heute im Institut fur Geobotanik der Universitat Hannover aufbewahrt 30 Er umfasst insbesondere rund 25 000 teils handschriftliche und unveroffentlichte Vegetationsaufnahmen Tuxens und seiner Mitarbeiter Im Jahr 2003 wurden diese digitalisiert Die Reinhold Tuxen Gesellschaft setzt die Tradition der Symposien in Hannover und Rinteln fort Der Reinhold Tuxen Preis der Stadt Rinteln wird auf Vorschlag der Reinhold und Johanna Tuxen Stiftung an internationale Pflanzensoziologen vergeben Ausserdem wurde die Fachzeitschrift Tuexenia der Floristisch soziologischen Arbeitsgemeineschaft nach ihm benannt Ehrungen Bearbeiten1954 Verleihung des Kieler Kulturpreises 27 1976 Alexander von Humboldt Medaille in Gold 1978 Niedersachsenpreis in der Kategorie Wissenschaft 1979 Ehrenburgerschaft der Stadt Rinteln Bundesverdienstkreuz 1964 Grosses Verdienstkreuz 1979 31 Ehrendoktorwurde der Universitaten Montpellier 1959 Lille 1965 26 Giessen 1975 Toulouse 1978 Hannover 1979 und der Fakultat fur Biologie der Universitat Freiburg 1977 32 Ehrenmitglied der Naturhistorischen Gesellschaften von Hannover Ehrenmitglied der Botanischen Gesellschaften von Finnland 1943 Schweden 1960 Belgien Tschechoslowakei beide 1964 der Niederlande Grossbritannien beide 1969 und FrankreichSchriften Auswahl BearbeitenDie Pflanzengesellschaften Nordwestdeutschlands Hannover 1937 Reprint der Ausgabe bei Cramer Lehre 1970 Historiae naturalis classica Band 85 ISBN 3 7682 0701 3 Die Pflanzengesellschaften Nordwestdeutschlands 2 vollig neu bearb Auflage Band 2 Cramer Lehre 1979 ISBN 3 7682 0862 1 Bibliographia phytosociologica syntaxonomica Hrsg von Reinhold Tuxen Cramer Lehre Lieferung 1 39 1971 1986 Supplement 1976 Unser Buchenwald im Jahreslauf Veroffentlichungen fur Naturschutz und Landschaftspflege in Baden Wurttemberg Band 47 Institut fur Okologie und Naturschutz Karlsruhe 1986 ISBN 3 88251 109 5 Beschreibt den Buchenwald oberhalb von Tuxens Wohnhaus in Rinteln Todenmann Literatur BearbeitenJosias Braun Blanquet Reinhold Tuxen sechzigjahrig In Vegetatio Band 8 Nr 5 6 1959 S 271 279 doi 10 1007 BF00518486 Josias Braun Blanquet Reinhold Tuxen Meister Pflanzensoziologe In Vegetatio Band 17 Nr 1 1969 S 1 25 doi 10 1007 BF01965897 Akira Miyawaki Shigetoshi Okuda Hrsg Vegetation und Landschaft Japans Festschrift fur Prof Dr Drs h c Reinhold Tuxen zum 80 Geburtstag am 21 Mai 1979 The Yokohama Phytosociological Society Yokohama 1979 Siegfried Schneider Nachruf auf Professor Dr Drs h c Reinhold Tuxen In Bericht der Naturhistorischen Gesellschaft Hannover Band 123 1980 S 283 288 Jan Barkman Reinhold Tuxen 1899 1980 In Vegetatio Band 48 Nr 1 1981 S 87 91 doi 10 1007 BF00117365 Heinz Ellenberg J Braun Blanquet 3 8 1884 22 9 1980 R Tuxen 21 5 1899 16 5 1980 50 Jahre Pflanzensoziologie In Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft Band 95 1982 S 387 391 Jes Tuxen Reinhold Tuxen 1899 1980 In Bericht uber das Internationale Symposion Vegetationskunde 1981 1982 S 11 18 Ernst Preising Das wissenschaftliche Archiv des Pflanzensoziologen Professor Tuxen und seine Bedeutung fur das Land Niedersachsen In Neues Archiv fur Niedersachsen Band 29 1980 S 186 189 Ansgar Hoppe Das Reinhold Tuxen Archiv am Institut fur Geobotanik der Universitat Hannover Digitale Erfassung der Vegetationsaufnahmen In Tuexenia Band 25 2005 S 463 474 Abstract Richard Pott Hrsg 100 Jahre Reinhold Tuxen Geobotanik und Vegetationsgeographie In Berichte der Reinhold Tuxen Gesellschaft RTG Band 11 1999 ISBN 3 9804174 5 X Richard Pott Prof Dr phil nat Dres h c mult Reinhold Tuxen 1899 1980 In Berichte der Reinhold Tuxen Gesellschaft Band 30 2018 S 209 215 Berichte der Reinhold Tuxen Gesellschaft Hannover 1989 ff Schriften der Reinhold Tuxen Gesellschaft Cramer Stuttgart 1985 ff Tuexenia Mitteilungen der Floristisch Soziologischen Arbeitsgemeinschaft Gottingen 1981 ff Elke von Radziewsky Ruth Hubotter Hrsg Hauser fur Gartner Der Architekt Peter Hubotter Gartenkultur Mit einem Essay von Manfred Sack Dolling und Galitz Munchen 2004 ISBN 3 935549 95 4 Von der Landschaft fur den Garten lernen Forschungswarte fur den Pflanzensoziologen Reinhold Tuxen und seine Frau Johanna 1962 S 78 81 uber Tuxens Wohnhaus und Privatinstitut in Rinteln Todenmann am Hang des Wesergebirges entworfen von dem hannoverschen Architekten Peter Hubotter Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Reinhold Tuxen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die ideologische Instrumentalisierung eines Vegetations Okologen War Tuxen ein Nazi Literatur von und uber Reinhold Tuxen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Reinhold Tuexen im Katalog der Virtuellen Fachbibliothek Biologie vifabio Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Reinhold Tuxen beim IPNI Reinhold Tuxen Gesellschaft Floristisch soziologische Arbeitsgemeinschaft mit der Zeitschrift Tuexenia Webseite der Stadt Rinteln zur Ehrenburgerschaft TuxensEinzelnachweise Bearbeiten Reinhold Tuxen Ueber 1 5 Naphtalindisulfonhydrazid und 1 5 Naphtalindisulfonazid und dessen Verhalten gegen Malonester Diss Naturwiss math Fakultat Uni Heidelberg Otto Verlag Heppenheim Bergstrasse 1926 51 S a b R Tuxen Aus der Arbeitsstelle fur theoretische und angewandte Pflanzensoziologie der Tierarztl Hochschule Hannover Ein Tatigkeitsbericht von Reinhold Tuxen Sonderdruck aus dem 92 und 93 Jahresbericht der Naturhistorischen Gesellschaft zu Hannover Hannover 1942 S 65 66 Bundesamt fur Naturschutz Hrsg Natur und Staat Staatlicher Naturschutz in Deutschland 1906 2006 Naturschutz und Biologische Vielfalt Heft 35 Bearb v H W Frohn und Friedemann Schmoll Bonn 2006 a b Reinhold Tuxen Die Pflanzengesellschaften Nordwestdeutschlands In Mitteilungen der Floristisch Soziologischen Arbeitsgemeinschaft in Niedersachsen Band 3 1937 S 1 170 Nils M Franke Der Westwall in der Landschaft Aktivitaten des Naturschutzes in der Zeit des Nationalsozialismus und seine Akteure Mainz 2015 S 45 R Tuxen Aus der Arbeitsstelle fur theoretische und angewandte Pflanzensoziologie der Tierarztl Hochschule Hannover Ein Tatigkeitsbericht von Reinhold Tuxen Sonderdruck aus dem 92 und 93 Jahresbericht der Naturhistorischen Gesellschaft zu Hannover Hannover 1942 S 74 75 A Schmidt Gleichgeschaltete Landschaft zum Umgang mit Natur und Landschaft beim Bau des Reichsparteitagsgelandes in Nurnberg In N Franke K Werk Hrsg Naturschutz am ehemaligen Westwall NS Grossanlagen im Diskurs Geisenheimer Beitrage zur Kulturlandschaft Bd 1 Mainz 2016 ISBN 978 3 934742 72 7 S H Singer Hrsg Entwicklung und Einsatz der Organisation Todt Bd I und II Quellen zur Geschichte der Organisation Todt Osnabruck 1998 S 3 Brief W Hirsch an A Seifert vom 8 3 1939 3 S Akte F1b 130 Bestand A Seifert in der TU Munchen S 1 Abschrift Der Generalinspektor fur das deutsche Strassenwesen Nr 2228 3 59 A 20 40 Berlin W8 den 4 Februar 1939 Streckenkartierung und Ingenieurbiologie Hauptstaatsarchiv Wiesbaden Abt 485 Nr 138b S 1 2 Braun Blanquet 1969 S 4f Liebe Kameraden Rundschreiben von W Hirsch an die Landschaftsanwalte 22 10 1939 4 S Akte F1b 130 Bestand A Seifert in der TU Munchen S 4 Der Reichsforstmeister Zeichen II 4529 Berlin den Juni 1939 Leider ohne genaues Datum In Bundesarchiv R 2 RFM 4740 S 1 4 Der Reichsforstmeister II P7062 an den Herrn Reichsminister fur Finanzen in Berlin Berlin den 25 August 1939 In Bundesarchiv R 2 RFM 4740 S 1 R Tuxen Aus der Arbeitsstelle fur theoretische und angewandte Pflanzensoziologie der Tierarztl Hochschule Hannover Ein Tatigkeitsbericht von Reinhold Tuxen Sonderdruck aus dem 92 und 93 Jahresbericht der Naturhistorischen Gesellschaft zu Hannover Hannover 1942 S 78 79 Der Reichsforstmeister an den Herrn Reichsminister fur Finanzen in Berlin B 349 51 1 Berlin W8 den 12 Oktober 1942 In Bundesarchiv R 2 RFM 4740 S 1 Siehe auch Anlage des Dokuments Ref V Knorre FA3781 Berlin unlesbar Februar 1943 In Bundesarchiv R 2 RFM 4740 S 1 Der Reichsforstmeister an den Reichsminister fur Finanzen Berlin W 8 den 11 Marz 1943 In Bundesarchiv R 2 RFM 4740 S 1 2 Der Reichsforstmeister an den Reichsminister fur Finanzen Berlin W 8 den 11 Marz 1943 In Bundesarchiv R 2 RFM 4740 S 1 Der Reichsforstmeister an den Reichsminister fur Finanzen Berlin W 8 den 11 Marz 1943 In Bundesarchiv R 2 RFM 4740 S 1 Der Reichsforstmeister an den Reichsminister fur Finanzen Berlin W 8 den 11 Marz 1943 In Bundesarchiv R 2 RFM 4740 S 2 Der Reichsforstmeister an den Reichsminister fur Finanzen Berlin W 8 den 11 Marz 1943 In Bundesarchiv R 2 RFM 4740 S 2 Richard Pott Prof Dr phil nat Dres h c mult Reinhold Tuxen 1899 1980 In Ber d Reinhold Tuxen Ges Vol 30 2018 S 209 2015 N Franke Der Westwall in der Landschaft Aktivitaten des Naturschutzes in der Zeit des Nationalsozialismus und seine Akteure Mainz 2015 S 63 64 Nils M Franke Der Westwall in der Landschaft Aktivitaten des Naturschutzes in der Zeit des Nationalsozialismus und seine Akteure Mainz 2015 S 47 Bernd Gehlken Das Wirken Reinhold Tuxens und anderer Pflanzensoziologen in der Zeit von 1933 bis 1945 In Notizbuch der Kasseler Schule Band 92 2021 S 193 228 a b c d e f g h i j k Jan Barkman Reinhold Tuxen 1899 1980 In Vegetatio Band 48 Nr 1 1981 ISSN 0042 3106 S 87 91 JSTOR 20037063 a b c d e J Braun Blanquet Reinhold Tuxen Meister Pflanzensoziologe In Vegetatio Band 17 Nr 1 1969 ISSN 0042 3106 S 1 25 JSTOR 20035425 Ellenberg 1982 S 389 Reinhold Tuxen Die heutige potentielle naturliche Vegetation als Gegenstand der Vegetationskartierung In Angewandte Pflanzensoziologie Band 13 1956 S 5 42 A Hoppe Das Reinhold Tuxen Archiv am Institut fur Geobotanik der Universitat Hannover In Tuexenia Band 25 S 463 474 vegetweb de https www givd info ID EU DE 013 Webseite Stadt Rinteln Otti Wilmanns in Unser Buchenwald im Jahreslauf S 7 Normdaten Person GND 118763148 lobid OGND AKS LCCN n84192113 VIAF 7478654 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tuxen ReinholdALTERNATIVNAMEN Tuxen Reinhold Hermann Hans vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Biologe Botaniker und PflanzensoziologeGEBURTSDATUM 21 Mai 1899GEBURTSORT Ulsnis Schleswig Holstein STERBEDATUM 16 Mai 1980STERBEORT Rinteln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reinhold Tuxen amp oldid 238423159