www.wikidata.de-de.nina.az
Nordafrika ist wie die anderen multinationalen geographischen Gebiete Afrikas nicht klar abzugrenzen Einige Staaten werden wahlweise Nordafrika Westafrika oder dem Gebiet Subsahara Afrika zugeordnet Karte Nordafrikas Dunkelgrun UN Subregion Hellgrun Geographisch ebenfalls zu Nordafrika gehorende Staaten Ihr hauptsachlicher Bestimmungsfaktor ist die im Westen bis an die Atlantikkuste reichende Wuste Sahara Da die Arabische Platte bzw die Arabische Halbinsel geologisch zu Afrika gehort kann sie auch geographisch zu Nordafrika gerechnet werden Religios wird Nordafrika hauptsachlich durch den Islam gepragt ethnisch durch Berber Mauren und Araber im sudlichsten Bereich auch Nubier Amharen und Schwarzafrikaner Zu den Kernstaaten Nordafrikas zahlen Marokko mit der Westsahara Algerien Tunesien kleiner Maghreb Libyen grosser Maghreb Agypten und der Sudan Mauretanien Niger Mali Tschad Athiopien Eritrea und Sudsudan sind hingegen Randzonen und nur in den notwendigen Zusammenhangen z B Geologie Klima Okologie Sahel Zone relevant Inhaltsverzeichnis 1 Geographie und Topographie 2 Geologie und Geomorphologie 3 Klima Vor und Fruhgeschichte 3 1 Gegenwartiges Klima 3 2 Historisches Klima und Besiedelungsgeschichte 3 3 Fruhe Geschichte 4 Okosystem 4 1 Flora 4 2 Fauna 5 Staaten Wirtschaft und Kultur 5 1 Die Staaten Nordafrikas 5 2 Wirtschaft 5 3 Grundlagen von Kultur und Geschichte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie und Topographie Bearbeiten Topographie des westlichen und zentralen Nordafrika Verlauf der Sahelzone die Nordafrika nach Suden begrenzt Als Nordafrika im weiteren geographischen Sinne bezeichnet man das Gebiet des Kontinents Afrika das die Sahara und den nordlich westlich und ostlich davon liegenden Kustenstreifen zum Mittelmeer zum Atlantik und zum Roten Meer bzw zum Suez Kanal etwa zwischen dem 19 und 38 Breitengrad und dem 13 Grad westlicher und 25 Grad ostlicher Lange umfasst Definition der Encyclopedia Britannica Es hat eine Flache von 4 75 Millionen Quadratkilometern Vier Funftel davon sind gegenwartig Wuste Im Westen Norden und Osten wird Nordafrika durch die Rander der afrikanischen Platte begrenzt die gleichzeitig die Kustenlinien zum mittleren Atlantik zum sudlichen Mittelmeer und zum Roten Meer bilden Im Suden gilt die west ostlich verlaufende Sahelzone als Grenze Die Sudgrenze Nordafrikas ist somit im Unterschied zu den anderen keine geologisch geographische Grenze sondern eine landschaftsokologische und damit weniger genau definierbar Es gibt sehr grosse Sandwusten Erg deren Ausdehnung von Ost nach West zunimmt Die grossten sind im Westen der ostliche und der westliche grosse Erg beide in Algerien im Osten ist es die Libysche Wuste die sich von Westagypten nach Libyen erstreckt wo sie auch Calancio Desert heisst Dazwischen liegen unter anderem in Libyen die Rebianah und Murzuk Wuste und im Norden des Sudan das Selima Sandsheet An den Wustenbereich der Sahara grenzt im Suden als Ubergangszone die Halbwusten und Trockensavannen der Sahelzone Mehrere grosse Hochplateaus und Gebirge befinden sich im sudlichen Bereich der Sahara im Norden zieht sich ein grosses stark gefaltetes Kustengebirge das Atlas Gebirge am aussersten westlichen Ende der Mittelmeerkuste uber mehr als 2000 km von Sudwest Marokko bis zum nordostlichen Tunesien parallel zur Kuste hin und ist Ursache fur das Fehlen naturlicher Hafen dort Dort befindet sich auch mit dem Toubkal der hochste Berg Nordafrikas 4165 m Das Rif Gebirge im Nordwestzipfel Marokkos ist geologisch wiederum Teil der Kordilleren auf der Iberischen Halbinsel Die wesentlichsten Gebirgs und Hochlandformationen Nordafrikas sind von Ost nach West das ostnilotische Bergland bis nach Athiopien Gilf el Kebir Uwaynat Ennedi Massiv Tibesti Fessan Tadrart Acacus Tenere Tassili Hoggar Air Ahaggar Adrar des Iforas Tademait Plateau Atlas Gebirge Neben den das Atlas Gebirge entwassernden Flussen der grosste von ihnen ist der Sebou im Nordwesten ist der Nil der mit seinem Tal und Delta eine eigene topographisch geographische Region bildet der einzige ganzjahrig wasserfuhrende Fluss der gesamten Region und vom algerischen Ounianga Serir abgesehen ist der Tschad See neben einigen kleineren wie dem Qarun See im Fayum und einigen artesisch gespeisten kleineren Seen wie im Wadi Rajan in Agypten das einzige grossere allerdings stark verlandende Binnengewasser Der relativ dicht besiedelte Kustenstreifen ist meist nur wenige Kilometer breit und die Wuste reicht oft bis direkt ans Meer Die Entwasserungszonen des Niger und Benue an die fruher auch der Tschadsee angeschlossen war sowie des Senegal werden nicht mehr zu Nordafrika gerechnet Die Kuste zum Mittelmeer verlauft ziemlich genau ostwestlich zwischen Gibraltar und Tunis etwa zwischen dem 35 und 37 Breitengrad von wo aus sie im Bereich von Tunesien die Kleine Syrte im Bereich von Libyen die Grosse Syrte bildet einen weit nach Suden ausschwingenden bis zum 30 Breitengrad reichenden Golf und sudlichsten Punkt des Mittelmeeres An der ostlichsten Stelle der Syrte steigt dann die Halbinsel Cyrenaika wieder bis etwa zum 33 Breitengrad auf von wo die Kuste dann leicht abfallend etwa am 32 Breitengrad Nildelta und Suezkanal erreicht Die Grenzen der einzelnen Staaten sind einst von den Kolonialmachten mit dem Lineal gezogen worden und nehmen auf ethnische Aspekte oder die Traditionen der altafrikanischen Staaten vor allem der Subsahara Bornu Kanem Songhay Darfur Tarkur das Sultanat von Sannar Kordofan oder Nubien keine Rucksicht was inzwischen uberall vom Sudan bis zur Westsahara fur Konflikte sorgt zumal die teils tausende Kilometer langen Grenzen Algerien funfeinhalbtausend km zu Land grosstenteils durch Wusten fuhren und in ihrem Verlauf unprazise und kaum zu uberwachen sind Die westlich vorgelagerten geologisch nicht zum nordafrikanischen kristallinen Grundschild gehorenden sondern vulkanisch auf der afrikanischen Platte entstandenen Kanarischen Inseln zahlen geographisch zu Nordafrika politisch aber zu Spanien das zudem an der marokkanischen Kuste mit den Hafenstadten Ceuta und Melilla zwei Exklaven besitzt Geologie und Geomorphologie Bearbeiten Das Taoudeni Becken eines der grossten innerhalb der Becken Schwellen Struktur Nordafrikas Geologisch und geomorphologisch ist Nordafrika und insbesondere die Sahara relativ einfach strukturiert und ihre Formationen sind vorwiegend das Ergebnis mariner Phasen und Uberflutungen Auf einem kristallinen Sockel wechseln sich Becken und Schwellen ab Die Becken sind dabei mit mehreren tausend Metern bis zu 7000 m dicken marinen und kontinentalen Ablagerungen verfullt wobei die marinen Sedimente den mehrfachen Uberflutungen vor allem der nordlichen und westlichen Sahara entstammen die kontinentalen den Abtragungs und Ablagerungsvorgangen der Trockenzeiten als von den Gebirgen Material heruntergespult wurde Entstanden sind die Becken vor allem durch das Tethys Meer in der Kreidezeit sowie im Tertiar doch reicht die Entstehung des Taoudeni Beckens bis vor das Kambrium zuruck Auch die verschiedenen hydrogeologischen durch unterschiedliche Salinitatsgrade charakterisierten Schichtungen des Grundwassermeeres entstammen diesen Phasen Die altesten sind uber 400 Millionen Jahre alt Die Chotts bzw Sebkhas genannten Salzpfannen und Salzwusten sind ebenfalls Zeugen sowohl der marinen Uberflutungen wie der Sedimentierungen aus dem salzhaltigen Gesteinsmaterial der umliegenden Gebirge und Plateaus und vor allem die Versickerung abflussloser Gewasser war auch an den hydrogeologischen Schichtungen der fossilen Grundwasserseen beteiligt Die fur die ostliche Libysche Wuste typischen Depressionen vor allem des ostlichen Nordafrika sind ebenfalls Ergebnis von Auswaschungsvorgangen weicherer Gesteinsschichten Insgesamt gibt es in der Sahara und Nordafrika 11 derartige Becken in die teils Wasser am Kontinentalschelf aber auch Erdol und Erdgas eingelagert sind Von Westen nach Osten und Norden nach Suden Das Tindouf und Taoudeni Becken Das sudalgerische und das Niger Becken Das Homra Becken nach der nordlibyschen Steinwuste Hamadat al Hamrah Syrte Murzuk und Tschadbecken Das nordagyptische Dachla und Kufra BeckenDas Niger und das Tschad Becken gehoren nicht mehr zur Sahara und nur teilweise zu Nordafrika Dem stehen mehrere aufgebogene Schwellen gegenuber die die Becken trennen und bei denen der kristalline Untergrund an die Oberflache tritt Es sind dies Die Eglab Schwelle nach den Hugeln von El Eglab in der sudwestlichen Ecke Algeriens Die Nefusa Schwelle nach dem gebirgigen bis 968 m hohen Schichtstufenland Jabal Nafusah sudlich von Tripolis Die Gargaf Schwelle nach dem Gabal Al Qarqaf der das Murzuk Bassin nordlich vom Ghadames Bassin bogenformig trennt Die Tibesti Syrte Schwelle Die geomorphologische Formenvielfalt des Tassili Ubergangsstrukturen zwischen Becken und Schwellen zeigt die Formenvielfalt des Tassili Plateaus das sowohl Material des kristallinen Grundschildes also Granit Gneis Kristallinschiefer und Quarzite enthalt wie auch alte teils stark verwitterte Sandsteinschichten und Bereiche mit vulkanischem Gestein die ein komplexes und stark zerrissenes Relief mit Regs Serir und Hammadas bilden sowie mit auffallenden Felsturmen und Inselbergen sog Gara Berge die vor allem durch Wasser wahrend der semiariden Phasen und Wind geformt wurden Die nordliche tektonische Grenze dieser Becken Schwellen Struktur verlauft entlang des Sudrandes des Atlas Gebirges In der mittleren zentralen Sahara sind die Schwellen besonders hoch aufgewolbt und von vulkanischen Schichten uberlagert die die saharischen Hochgebirge Hoggar Tibesti und des Air ausbilden sowie die Hochplateaus des Adrar des Iforas des Eglab Djado und Ennedi Die westliche Sahara ist allerdings geomorphologisch im Vergleich zum sudlichen ostlichen und zentralen Bereich relativ einformig Das ostnilotische Bergland ist ebenfalls eine fur tektonische Auffaltungen an Plattenrandern typische Formation aber nicht mehr Teil der eigentlichen Becken Schwellen Struktur Der nordlichste Bereich Nordafrikas jenseits der Becken Schwellen Struktur wird durch die Charakteristika bestimmt wie sie der Rand einer Kontinentalplatte hier der afrikanischen Platte zeigt also stark aufgefaltete Zonen wie sie beim Zusammenprall zweier Platten entstehen Das Atlas Gebirge ist so aufgefaltet worden so wie auf der anderen Seite Alpen und Pyrenaen Die Erdolvorkommen im Bereich der libyschen Cyrenaika sowie an den Kusten Algeriens und Tunesiens sowie in geringerem Masse Agyptens sind nach Vermutungen der Geologen ebenfalls Folge dieser Situation da hier an den Schelfrandern einst vermehrt biologisches Material absank und schliesslich durch den Druck des Deckgebirges unter Luftabschluss zu Erdol und Erdgas transformiert wurde Klima Vor und Fruhgeschichte BearbeitenIn Nordafrika waren und sind die Zusammenhange zwischen Klima und Geschichte besonders ausgepragt da sich beginnend vor 11 000 Jahren immer wieder halbfeuchte und trockene Phasen abwechselten In einer ausgepragt feuchtariden Periode bildete sich in der sudlichen Sahara eine Savannenlandschaft in deren Verlauf sich regional ein Neolithikum etablierte wie bei Nabta Playa Vor etwa 6000 Jahren setzte ein arideres Klima ein und die Menschen zogen sich aus der immer unwirtlicheren Sahara nach und nach in die Oasen an die Kusten vor allem aber in das Niltal zuruck und schufen zwischen 3500 und 3000 v Chr die organisatorischen Grundlagen fur die erste Hochkultur im Alten Agypten 1 Zum genaueren Ablauf der nordafrikanischen Klimaphasen siehe Libysche Wuste zu den prahistorischen und historischen Bezugen siehe Geschichte Nordafrikas Gegenwartiges Klima Bearbeiten Typisches Klimadiagramm fur ein Mittelmeerklima hier Oran Algerien Typisches Klimadiagramm fur das Wustenklima der Sahara Hier In Salah Zentralalgerien Typisches Klimadiagramm der Sahelzone hier Abeche Tschad Typisches Hochgebirgs Steppenklima auf der Windschattenseite des Hohen Atlas hier Ouarzazate Marokko GrundlagenVerschiedene klimatische Zonen werden unterschieden Mittelmeerkuste und Nildelta mit einem subtropischen Mittelmeerklima Dabei ist diese Zone an der westlichen Mittelmeerkuste breiter umfasst aber nicht mehr den Bereich des Atlas Gebirges Im Atlasgebirge herrscht ein Hochgebirgs Steppenklima Das Niltal mit einem halbariden Oasenklima Die Atlantikkuste hat ein atlantisches und subatlantisches Wustenklima Die Ostkuste jenseits des Niltales hin zum Roten Meer hat ein vollarides Wustenklima In der Sahara selbst herrscht ein typisches voll bis hyperarides Wustenklima am ausgepragtesten in der Libyschen Wuste wo der Jahresniederschlag teils auf unter 5 mm sinkt vor allem im Murzuk Kufra und Kharga Becken Am Sudrand der Sahara findet sich ein randtropisches vollarides bis arides Wustenklima Weiter sudlich beginnt dann mit dem Sahel die Zone des semiariden und tropisch monsunbeeinflussten Klimas mit Dornstrauch und Trockensavannen Definitionen nach Monod 2 jeweils langjahrige Mittelwerte Die Werte fur die Ariditatsgrade schwanken allerdings in der Literatur stark 3 hyperarid lt 70 mm Jahresniederschlag teilweise unter 5 mm voll arid 70 130 mm Jahresniederschlag Vollarid ist ein Klima wenn die mogliche Verdunstung ganzjahrig grosser ist als der Niederschlag halb bzw semiarid 300 130 mm Jahresniederschlag wenn wahrend des grosseren Teils des Jahres aride Bedingungen herrschen Trockensavannenklima z B Sahel MerkmaleNordafrika mit der Wendekreiswuste Sahara als ihrem hyperariden Zentrum ist ein Bereich klimatischer Extreme der sich von den milden und winterfeuchten sommertrockenen Zonen der Mittelmeer und teilweise auch der Atlantikkuste uber die trockenen Wustenklimata der Sahara bis zu den Steppenzonen und schneebedeckten Gipfeln Hohen Atlas und die feuchten Niederungen des Tschad Sees erstreckt Besonderen Einfluss uben dabei das Azorenhoch und die Passatwinde aus hier vor allem der kontinentale sehr trockene nur an der marokkanisch mauretanischen Atlantikkuste kuhle und feuchte Harmattan genannte Nordostpassat der 7 bis 8 Monate im Jahr weht dazu tritt im Suden der Einfluss der tropische Monsungurtels Im Winterhalbjahr bekommt der nordliche Sahararand wie das gesamte Mittelmeergebiet Regen aus der weit nach Suden verlagerten Polarfront im Sommerhalbjahr fallen hingegen am sudlichen Sahararand Niederschlage aus der dann weit nach Norden verschobenen Tropikfront Entsprechend sind auch die jahreszeitlichen Unterschiede besonders ausgepragt wobei im Sommer praktisch in ganz Nordafrika wustenartige Bedingungen mit haufigen Einbruchen extrem austrocknender Winde herrschen wahrend die Winter vom Norden her feuchter und milder sind allerdings nur in den Randbereichen der Sahara Die Linie die die mediterrane Zone von der Steppenzone trennt ist die 400 mm Isohyete Linie gleichen Niederschlags sie ist in etwa identisch mit der Niederschlagslinie die den Anbau von Weizen und Gerste ohne Bewasserung eingrenzt Als Trennlinie zwischen Steppe und Wuste gilt die 100 mm Isohyete Mediterranes Klima herrscht vor allem im Norden Marokkos bis zu den nordlichen und westlichen Abhangen des Atlas bis nach Tunesien und die Cyrenaica Dabei wechseln sich allerdings wegen des unterschiedlichen Reliefs mancherorts kontinentale maritime und fur Berglander typische Klimazonen ab Am meisten Niederschlag fallt wahrend der drei Wintermonate Steppenklima herrscht in zwei Dritteln des Atlasbereiches vor allem auf dem Plateau und den Ebenen des ostlichen Marokko die im Regenschatten des Mittleren Atlas liegen im algerischen Atlas sowie auf der libysch tunesischen Al Jifarah Ebene und in den nordostlibyschen Al Akhdar Bergen Zum Wusten und Oasenklima der Sahara s dort sowie unter Libysche Wuste Zum Niltalklima s unter Agypten Zum Klima der Sahel Zone sowie zum Klima des Tschad Bassins siehe unter den jeweiligen Hauptartikeln Hauptursachen dieser enormen klimatischen Differenzierung ist die Grosse und geringe Gliederung des afrikanischen Kontinentalblocks im Bereich des nordlichen Wendekreises in Verbindung mit einer regionalen Vielfalt der Landschaftsformen und den klimatischen Auswirkungen der saisonal unterschiedlichen Luftmassen und Frontensysteme die jeweils zu regional unterschiedlichen Niederschlagen und Temperaturen fuhren also Winterregen im Norden und Sommerregen im Suden Nordafrikas Die Hochlander und Gebirge fallen teilweise aus diesem Muster heraus und bilden ihre eigenen klimatischen Kleinraume aus So haben etwa die zentralsaharischen Gebirge Hoggar und Tibesti uber 100 mm Niederschlag Bildet sich zudem im Sommer ein Hitzetief uber der Sahara dringen vor allem uber dem ostlichen Nordafrika kontinentale trockene Polarluftmassen ein die sog Etesien die zusatzlich austrocknend wirken Insgesamt ist es daher in Nordafrika nur an wenigen Tagen windstill 8 10 Dabei weist die Zentralsahara relativ wenige Sandsturme auf die auch mit ihrer rotlichen Sandlast bis nach Mittel und Sudeuropa wehenden heissen und trockenen Sandsturme z B der Scirocco entstammen allesamt dem Nordrand der Sahara Auch der Chamsin im Nordosten Afrikas und in Palastina entstammt dieser Region Inwieweit der globale Klimawandel das Klima Nordafrikas vor allem das der Sahara langerfristig wieder in die Richtung eines eher feuchtere Zustandes verschieben wird wie er zuletzt wahrend des mittleren Holozans dort geherrscht hat ist Gegenstand wissenschaftlicher Debatten 4 Historisches Klima und Besiedelungsgeschichte Bearbeiten Siehe auch Libysche Wuste Felsgravur im Tadrart Acacus einem kleinen Gebirge im Sudwesten Libyens Hier aus der bis ca 6000 v Chr dauernden Wildtier bzw Jagerperiode Das Maximum der Vereisung Pleniglazial wahrend der Wurm Eiszeit vor 18 000 Jahren war in Nordafrika durch extrem trockene Bedingungen gekennzeichnet Man geht davon aus dass die mittlere Temperatur um 5 6 C niedriger war als heute 5 Die Sahara erstreckte sich zudem ca 1000 km weiter nach Suden 6 Das Innere der Wuste wurde unbewohnbar und die dort lebenden Jager und Sammler zogen in feuchtere Gegenden wie etwa ins Niltal oder an die Kuste Am Ubergang zum Holozan wanderte der Monsun Gurtel wieder nach Norden Dadurch wurde das Klima in Nordafrika wieder deutlich feuchter die Seespiegel waren wesentlich hoher als gegenwartig und der Tschad See bedeckte ebenfalls eine weitaus grossere Flache als vergleichsweise das jetzige Kaspische Meer Dazu stieg der Spiegel des Mittelmeeres zwischen 8000 und 5000 um ca 40 m an 13 000 8000 v Chr 30 m 8000 ca 7000 20 m 6700 bis heute 20 m und bedeckte weite bisher besiedelte Kustenflachen durchschnittlich etwa 10 km landeinwarts 7 Um 5000 4500 v Chr gab es ein erstes Klimaoptimum ab 3700 3400 ein zweites Die Umwelt jener Zeit ist durch zahlreiche Felsbilder quer uber die Sahara belegt die auf eine savannenartige Umgebung mit entsprechendem Wild schliessen lassen Anschliessend wurde das Klima wieder zunehmend trockener Ab etwa 2800 v Chr begann schliesslich die letzte aride Klimaphase und um etwa 1300 v Chr war der heutige hocharide Zustand in etwa erreicht 8 Folge war abermals der Ruckzug der Bevolkerung an die Kusten und ins nun bewohnbare Niltal wo sie ihre bereits im Sahara Sudan Neolithikum und den neolithischen Zentren Unteragyptens entwickelten Fertigkeiten wie Domestizierung von Tieren und Pflanzen und Keramik nutzten sich schliesslich sogar unter dem Druck klimatischer Verhaltnisse zur Regelung der Bewasserung ihrer Felder gezwungen sahen Nach und nach entstanden so Bewasserungssysteme und damit Kerne staatlicher Ordnungen die letztlich auch in der mythologisch als Kampf zwischen den agyptischen Hauptgottheiten Isis Osiris und Horus auf der einen und Seth auf der anderen Seite uberlieferten Auseinandersetzung zwischen Wustennomaden und Niltal bzw Oasenbauern zur Entstehung des Alten Agypten fuhrten Fruhe Geschichte Bearbeiten Hauptartikel Geschichte Nordafrikas Die Geschichte Nordafrikas ist eine relative Einheit Nur hier gab es das dem europaischen Mesolithikum entsprechende Epipalaolithikum und ein Neolithikum und in historischen Zeiten lag die nun hocharide Sahara wie ein gewaltiger Sperrriegel zwischen dem Norden Afrikas und dem subsaharischen Bereich so dass neolithische Techniken sich letztlich nur entlang der Kuste und des Niltales ausbreiten konnten Nur dort erreichten sie die kulturellen Impulse Palastinas wo der Fruchtbare Halbmond als wichtigstes neolithisches Entstehungsgebiet gilt obwohl es auch andere Zentren wie das Sahara Sudan Neolithikum mit moglicherweise eigenstandigen Traditionen gegeben hat eine der grossen und bis heute offenen Fragen der nordafrikanischen Vorgeschichte Auch die Metallbearbeitung ist daher als Kulturtechnik mit grosser Verspatung in der Subsahara ubernommen worden teilweise erst mit der Expansion der Bantu um die Zeitenwende ja bis in die Kolonialzeit im 19 Jahrhundert so dass die dortigen Volker sofort von steinzeitlichen Produktionsweisen der Jager und Sammler in die Eisenzeit uberwechselten deren namengebenden Technik die Bantu mitbrachten wobei allerdings eine weitere ungeloste Frage der Wissenschaft strittig ist ob die Eisengewinnung eigenstandig in Afrika entstand und wenn ja wo die Nok Kultur in Nigeria der mittlere Nil mit Meroe und Ostafrika im Bereich der Urewe Kultur des Victoria Sees stehen hier vor allem zur Auswahl 9 10 11 Nur das Niltal bildet hier als nord sudlicher bis tief in den Sudan Nubien reichender Verbindungsweg eine gewisse Ausnahme Auch die fruhen ostafrikanischen Reiche entstanden daher erst nach dieser Zeit vor allem mit der Ausbreitung des Islam Fruher gab es nur die nubischen Reiche Kusch und Meroe und die athiopischen Reiche beginnend mit dem im 3 vorchristlichen Jahrhundert gegrundeten Aksum die aber teilweise noch im Ausstrahlungsbereich der agyptischen Kultur lagen Die Rolle der kaum erforschten Nok Kultur im Nordwesten Afrikas in diesem Zusammenhang ist allerdings unklar Siehe auch Geschichte des Alten AgyptenOkosystem BearbeitenFur das Okosystem Nordafrikas sind sowohl aus klimatischen wie geologisch topographischen Grunden mehrere Grossbereiche zu unterscheiden Die Wuste Sahara Die Mittelmeerkuste Das Niltal und Nildelta Der Tschadsee und sein Umfeld bis zum Niger Benue Stromsystem Die zentralen und sudlichen Gebirge und Plateaus Die Sahel ZoneEntsprechend unterschiedlich gestalten sich auch Flora und Fauna Nordafrikas obwohl sie beide stark durch die alle anderen Faktoren relativierenden ubermachtigen Einflusse der Sahara bestimmt werden so dass nur ihre Randbereiche sowie das Niltal von der Wustensituation abweichen Allerdings bietet sich auch hier durch die Einflusse der dortigen dichten Besiedelung und den Import von Domestikationen sowie durch andere menschliche Eingriffe langst kein originales Bild mehr wie es etwa noch die Felsmalereien und gravuren der Sahara zeigen auf denen allerlei Savannentiere wie Elefanten Lowen Buffel Antilopen usw reichlich zu finden sind Andererseits ist gerade der Verlauf der Domestizierung in Nordafrika ein interessantes Kapitel der dortigen Kulturgeschichte und ihrer auch klimatologisch fixierbaren Ablaufe Flora Bearbeiten Neben den genannten Faktoren spielen hier vor allem die Art Dicke Feuchte und Mineralhaltigkeit der Boden und das Vorhandensein von Wasser eine zentrale Rolle desgleichen Aspekte der landwirtschaftlichen Nutzbarkeit und Nutzung etwa durch Abbrennen der Pflanzendecke was hitzeresistente Pflanzen vor allem in den Savannen vorherrschend werden liess dazu das Vorkommen von Nachtfrosten die im Winter auch in der Wuste durchaus nicht selten sind Die mediterrane Vegetation folgt dem typischen Muster von Sommerruhe und Winterregen wobei die starksten Wachstumsphasen im Fruhjahr und Herbst liegen Walder sind hier selten und bestehen meist aus Koniferen und trockenliebenden Eichen Steineichen und Korkeichen kommen auf sauren Boden vor allem in den feuchteren Regionen des Atlas Gebirges vor sie weichen dann in trockeneren Gebieten Aleppo Kiefern Pinus halepensis Wacholder und Atlas Zedern Die beiden letzten findet man auch in den hoheren Lagen Marokkos wie dem Rif Gebirge oder dem Mittleren und Hohen Atlas Es hat allerdings im Laufe der Geschichte eine massive Entwaldung zugunsten von Ackerland sowie fur den Schiffsbau und zur Gewinnung von Holzkohle stattgefunden insbesondere wahrend des Romerreiches und in der Kolonialphase Infolgedessen ist Buschland weit haufiger als Wald Haufig ist auch die Macchie mit den dafur typischen Gewachsen Auf mageren felsigen Boden gedeihen oft nur noch kleine Busche und Zwergstrauchheiden mit einer recht geringen Artenvielfalt Typisch sind fur diese Garrigue genannten Vegetationszonen vor allem Stechginster und Lavendel Steppenvegetation des Hohen Atlas Nordlicher Tschadsee Sommer und Wintersituation des Bewuchses Die Steppenvegetation die ausser im Atlasgebirge in unterschiedlichen Auspragungen auch in den Gebirgen und Hochlandern der westlichen zentralen und Ostsahara vorkommt ist dann noch karger Busche ersetzen hier mehr und mehr die Baume ausser in langen Wadis wo man besonders in Marokko und Westalgerien Zwergpalmen und den Judendorn die Jujube findet Weiter ostlich sieht man als Nutzgeholze eher den wilden Olivenbaum die Terpentin liefernde atlantische Kiefer und den wilden Mandelbaum sowie die susse Lotuspflaume Diospyros lotus Die Ruckbildung zur Steppe fuhrt zudem zu einem Uberwiegen von Dornstrauchern und genugsamen Grasarten wie Espartogras und Halfagras vor allem auf sandigem Untergrund in den Hochsteppen von Algerien und Tunesien Auf Lehm und Tonboden kommen auch Artemisia und Zwergsalbei vor wahrend der Opuntia ficus indica die besseren Boden der Wadis vorzieht Auf salzigen Flachen halten sich gewohnlich nur Salzbusche Zu den wustentypischen Pflanzen siehe Libysche Wuste Die Sahel Zone ist eine semiaride Trockensavanne und Dornbuschsavanne mit niederem schutteren Grasland das beweidet wird und teilweise uberweidet ist Dornstrauchern und relativ hochwuchsig krautigem ganzjahrigem Bewuchs Dazu sieht man vereinzelt verschiedene Arten von Akazien Tamarisken sowie Baobab Baume besser als Affenbrotbaum bekannt der bis zu 1000 Jahre alt werden kann Manche Bereiche werden wie im Tschad im Bereich des Niger oder des Senegal regelmassig uberflutet Dort ist auch Bewasserungsfeldbau moglich In einigen Bereichen wird Hirse angebaut Charakteristisch fur die meist laubabwerfenden Baume sind tiefe und ausgedehnte Wurzelsystem wie man sie auch bei Wustenpflanzen findet sowie die Fahigkeit auch salziges Wasser zu verwerten desgleichen Dornen und Kleinwuchsigkeit An Stellen mit nicht allzu niedrigem Grundwasser findet sich neben dem Baobab auch die Doumpalme sowie im feuchteren Westen Malis der Kapok und wilde Feigen im Ubergang zum Sudan wachsen Schibutter Baume Vitellaria paradoxa Viele dieser Baume sind Nutzbaume wie die ebenfalls vorkommende Dattelpalme desgleichen manche zum Hausbau oder fur handwerkliche Zwecke verwendete Grasarten wie das Elefantengras oder Panicum turgidum das Afezu Gras der Tuareg Siehe auch Sahel Zone Zur Pflanzenwelt Agyptens insbesondere des agyptischen und sudanesischen Niltals siehe dort sowie unter Libysche Wuste Fauna Bearbeiten Wilder Berberaffe das Symboltier des Maghreb und Gibraltars hier in der algerischen KabyleiAllgemeine SituationFur die Fauna Nordafrikas gelten grundsatzlich dieselben okologischen Rahmenbedingungen wie fur die Flora doch ist ihre ursprungliche Zusammensetzung noch starker vermindert und verzerrt durch Uberjagung und Ausrottung einerseits und Import von Domestizierungen andererseits Biogeographisch ist Nordafrika Teil der Palaarktischen Region und ahnelt der des Mittleren Ostens abgesehen von der Vogelwelt die mehr der des sudlichen Mittelmeerraumes gleicht Die Artenvielfalt ist aber weitaus geringer als die des subsaharischen Bereichs Auch hier zeigt die Felsbildkunst des Holozans wie sehr menschliche Eingriffe diese Vielfalt reduziert haben und zwar bis in die jungste Zeit denn allzu lange ist es noch nicht her da gab es in Nordafrika durchaus Elefanten Lowen Leoparden Hyanen Strausse Baren oder Geparden Wildschweine Rotwild Schakale Wildschafe Luchse oder Mahnenschafe gibt es noch in den Bergwaldern Gazellen und Oryxantilopen leben noch in den Wusten Auch Reptilien und Insekten sind in Nordafrika seltener als in der Subsahara obwohl Wanderheuschrecken gelegentlich in gewaltigen Schwarmen uber die Pflanzenwelt und vor allem landwirtschaftliche Gebiete herfallen und dabei grosse Schaden anrichten Einzelne VorkommenDer Maghreb Marokko Algerien Tunesien und Libyen In den nordlichen Bergen Marokkos Algeriens und auch noch Tunesiens vor allem Mufflons der in den Bergen Marokkos und im Gebiet zwischen Algier und Constantine lebende schwanzlose Berberaffen Macaca sylvanus Rotwild und Wildschweine Zahlreiche Zugvogel wie Storche und Flamingos ziehen hier durch In der Sahara sieht man Fenneks Hyanen und Schakale sowie zahlreiche kleinere Tiere wie Kaphasen Sandkatzen Rohrkatzen Libysche Streifenwiesel und Rennmause in haufig allerdings nur noch isolierten Vorkommen Insekten sind zahlreich am eindrucksvollsten abermals die Wanderheuschrecken Je weiter ostlich man kommt desto wustentypischer wird die Fauna vermehrt vor allem in Tunesien mit Skorpionen Giftschlangen wie der Kobra und der Hornviper In Libyen und der Westkuste Agyptens verstarkt sich dieser Trend noch Gehaufter finden sich nun auch wusten und oasentypische Vogel wie die Felsentaube Rebhuhner Huhnervogel Lerchen Adler Falken und Geier Vereinzelt kommen in der sudlichen Sahara insbesondere in Felsregionen Klippschliefer Steppenpaviane Fledermause und Wustenigel vor Zu Agypten Sudan und den anderen Wustenlandern siehe auch Libysche Wuste Staaten Wirtschaft und Kultur BearbeitenDie Staaten Nordafrikas Bearbeiten Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Historisch ist der Begriff Nordafrika eine Schopfung der franzosischen Kolonialverwaltung die damit ihren rein geographischen Machtbereich umschreiben wollte der auf lokale Traditionen keine Rucksicht nahm Die einheimische Bevolkerung von Nordwestafrika nannte ihr Gebiet Maghreb Al Maghrib heisst der Westen Nach heutigem Verstandnis umfasst Nordafrika ausser den Staaten des kleinen Marokko Algerien und Tunesien oder grossen mit Libyen Maghreb auch Agypten sowie die nordlichen Teile des Sudan Einige nordafrikanische Lander vor allem Agypten und Libyen werden zudem politisch oft zum Nahen Osten gezahlt Zudem gehort die Sinai Halbinsel Teil Agyptens zu Vorderasien und ist Teil des Nahen Ostens und die Kanarischen Inseln gehoren zu Spanien Da die Sahara bestimmendes Naturelement Nordafrikas ist zahlen geographisch nicht jedoch UN politisch auch die sudlicheren und westlichen Saharastaaten Mauretanien Mali Niger und Tschad bis hin zur Sahelzone noch zu Nordafrika von Athiopien jedoch allenfalls der nordlichste Zipfel Politisch werden alle diese Staaten mehr oder weniger autokratisch regiert teils mit einem Monarchen Marokko teils in einer prasidialen Diktatur die sich als pseudodemokratisch mitunter religios haufig militarisch oder uber Parteien definieren Gliederung nach der UN Statistikabteilung Stand 2010 vgl Karte oben 12 Ausschliesslich Nordafrika angehorend Subregion Nordafrika Agypten Agypten Hauptstadt Kairo Algerien Algerien Hauptstadt Algier Libyen Libyen Hauptstadt Tripolis Marokko Marokko Hauptstadt Rabat Sudan Sudan1 Hauptstadt Khartum Tunesien Tunesien Hauptstadt Tunis Westsahara Westsahara2 Hauptstadt El Aaiun auch Demokratische Arabische Republik Sahara Geographisch zu Nordafrika zu rechnen aber anderen UN Subregionen angehorend Subregion Ostafrika Athiopien Athiopien3 Hauptstadt Addis Abeba Eritrea Eritrea Hauptstadt Asmara Dschibuti Dschibuti Hauptstadt Dschibuti Stadt Subregion Zentralafrika Tschad Tschad Hauptstadt N Djamena Subregion Westafrika Mali Mali Hauptstadt Bamako Mauretanien Mauretanien Hauptstadt Nouakchott Niger Niger Hauptstadt Niamey Bemerkungen 1 3 Im Sudan und in Athiopien werden meist nur die nordlichen Landesteile geographisch zu Nordafrika gerechnet 2 Unter marokkanischer Verwaltung de facto also nicht unabhangig Wirtschaft Bearbeiten Zu den spezifischen Okonomien der einzelnen Staaten siehe die jeweiligen Artikel Karte der mittelalterlichen Karawanenstrassen um 1400 n Chr mit dem Zentrum Niger heutige Flache Die okonomische Potenz der einzelnen Staaten dieser Region ist extrem unterschiedlich Einige gehoren wie Mali zu den armsten Staaten weltweit andere wie Libyen und potentiell auch der Sudan aufgrund ihrer Bodenschatze zu den reichsten Bevolkerungsdruck und strukturelle Unterentwicklung vor allem in den zentralen Staaten der Sahara ohne Zugang zur Kuste sind in den meisten Fallen die bestimmenden Faktoren In vielen wird die wirtschaftliche Entwicklung zudem durch innere Konflikte gebremst zumal die Grenzziehungen aus europaisch kolonialer Besatzungszeit oft Ethnien durchschneiden und die klassischen Karawanenwege nun blockieren und zudem die uberkommenen Brauche nomadisierender Volker wie der Tuareg massiv behindern Die wirtschaftlichen Zentren liegen auch fast ausschliesslich an der Kuste Die klassischen Waren des Transsaharahandels waren Salz Sklaven sowie die Produkte der subsaharischen Zone also Elfenbein Edelholzer Gold und Metallwaren wertvolle Minerale Gewurze Tee Datteln Getreide Zucker usw Dinge die den weiten und gefahrlichen Weg lohnten Legendar sind die Salzkarawanen von Bilma und Fachi Dazu gab es zentralsaharische Handelknotenpunkte s Karte Die Wege fuhrten gewohnlich zwischen den Hochlandern hindurch und mieden die grossen Sandwusten zumal sie auf regelmassige Wasserstellen angewiesen waren Auch wurde ein solch weitraumiger lange Zeit von Arabern beherrschter Handel erst nach der Einfuhrung des einhockrigen Kamels Dromedar etwa um die Zeitenwende uberhaupt moglich s Domestizierung in Nordafrika Heute spielt der Tourismus vor allem in den politisch einigermassen stabilen Landern wie Agypten Libyen Tunesien und Marokko eine wichtige wirtschaftliche Rolle Libyen ist vor allem Exporteur von Erdol und nutzt zudem seine gewaltigen Vorkommen an fossilem Wasser fur die Landwirtschaft In einigen Landern wie Algerien wirkt der Terrorismus bremsend in anderen wie Marokko geschieht dasselbe aufgrund innerer Konflikten etwa mit den Rifkabylen und Tuareg Aufstande in den 90ern vor allem in Mali und Niger und den Streitigkeiten um die Westsahara im Sudan wirkt sich der Darfur Konflikt negativ aus desgleichen die extrem muslimisch orientierte Staatsordnung Lander ohne Zugang zum Meer wie Mali und Niger oder der Tschad sind ohnehin im Nachteil zumal sie ebenfalls nicht sehr stabil sind und daher vom Massentourismus auch wegen der fehlenden Infrastruktur gemieden werden Grundlagen von Kultur und Geschichte Bearbeiten Hauptartikel Geschichte Nordafrikas Kontakte zwischen saharischem und subsaharischem Afrika beschrankten und beschranken sich wegen der Schwierigkeiten die Wuste zu durchqueren fast ausschliesslich auf den Handel entlang der Nord Ost und Westkuste des Kontinents und das Niltal sowie fruher auf den transsaharischen Karawanenhandel Wie heikel solche Wege durch die Sahara waren zeigen Bezeichnungen wie Tanezrouft Land der Furcht oder Tenere Land da draussen Obwohl sich in der nordafrikanischen Kultur wie auch bei den Einwohnern der Grossregion sowohl afrikanische als auch mittelostliche Wurzeln nachweisen lassen sind die meisten Nordafrikaner entweder arabisch oder berberisch sprechende Muslime Die christlichen Kopten sind dabei eine Ausnahme und werden zunehmend von der sie umgebenden muslimischen Mehrheit bedrangt Ein weiterer Hinderungsgrund fur kulturellen Austausch in der Region war zudem rassistischer Natur insbesondere was die Verachtung der Araber Mauren und Berber fur die dunkelhautigen fruher abschatzig als negroid bezeichneten Volker weiter sudlich angeht die lange nur als Objekte des arabischen und kolonialen Sklavenhandels von Interesse waren Ethnien und Sprachen sind in diesem Zusammenhang ein besonders interessantes Phanomen der im Vergleich zur subsaharischen Situation relativ grossen nordafrikanischen Homogenitat was die Ethnien angeht Sprachlich herrscht im Gesamtraum die bis nach Athiopien reichende afroasiatische Sprachgruppe nach Joseph Greenberg vor die vor allem das Arabische mit seinen Varianten umfasst auch das Altagyptische gehorte zu dieser Gruppe eine sicher auf der Ausbreitung des Islam basierende Situation Nur im Bereich von Niger und Tschad ist die allerdings extrem zersplitterte nilosaharische Sprachgruppe starker vertreten Neben den dynamischen Vorgangen der Islamisierung ist fur diese Situation vor allem die Homogenitat der Naturraume verantwortlich die zudem aufgrund ihres Wustencharakters ethnische Durchmischungen oder Wanderungen wie wir sie zum Beispiel in Europa mit den Volkerwanderungen oder dem Einbruch zentralasiatischer Steppenvolker immer wieder beobachten konnen stark erschwerte oder verhinderte Wichtig sowohl in politisch historischer Hinsicht wie auch in okonomischer und kultureller ist dabei eine von europaischen Konzepten vollig unterschiedliche Auffassung vom Wert des Bodensund vomWert des Menschen Die Vorstellung vom Grundbesitz etwa ist von den Europaern in Afrika erst eingefuhrt worden Das lag an der relativ dunnen Besiedelung innerhalb riesiger Raume aber vor allem auch an den klimatischen Voraussetzungen und der Tatsache dass es in Afrika sehr wenig Humusboden gibt deren Wert sich zu erhalten durch Dungung etc und zu verteidigen lohnte Daher hatten alle fruhen afrikanischen Imperien auch keine festen Grenzen wie etwa die Lander im Europa des Mittelalters und es gab zwar Machtzentren aber kaum feste Hauptstadte da man von alters her gewohnt war nach Erschopfung des Bodens weiterzuwandern Eine Folge dieser Auffassung von der Wertlosigkeit des Bodens war dass der Wert des Menschen und seiner Arbeitskraft im Zentrum stand Besitz bedeutete daher in Europa Grundbesitz in Afrika hingegen Menschenbesitz Handel war Handel mit menschlicher Arbeitskraft Politik zielte auf der Gewinnung dieser Arbeitskraft durch Kriege und Unterwerfung ab in ihrem Zentrum stand die Kunst der Menschenfuhrung 13 Lediglich dort wo fruchtbare Boden eine feste und unbewegliche Grossen waren die von menschenfeindlichen Regionen wie der Sahara umgrenzt wurden entstanden daher Staaten in unserem Sinne kommen Die erste Hochkultur entstand in einem solchen Gebiet dem von Wuste umgebenen Niltal Agypten Siehe auch BearbeitenIfriqiya Geschichte Afrikas Afrikas Grune Mauer im Sahel Libysch Arabisch Afrikanische Vereinigungsprojekte MENA Region Union des Arabischen MaghrebLiteratur BearbeitenHermann Baumann Hrsg Die Volker Afrikas und ihre traditionellen Kulturen 2 Bande Franz Steiner Verlag Wiesbaden 1975 ISBN 3 515 01968 5 P Bertaux Fischer Weltgeschichte Band 32 Afrika Von der Vorgeschichte bis zu den Staaten der Gegenwart Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1993 ISBN 3 596 60032 4 J D Clark The Cambridge History of Africa Vol 1 Cambridge University Press Cambridge 1989 ISBN 0 521 22215 X P Dittrich u a Biologie der Sahara Ein Fuhrer durch die Tier und Pflanzenwelt der Sahara mit Bestimmungstabellen und 170 Abb 2 Auflage Eigenverlag Munchen 1983 ISBN 3 9800794 0 6 S Faath Hrsg Demokratie und Menschenrechte in Nordafrika Hamburg 1992 ISBN 3 924577 09 9 Geo Special 6 92 Sahara Wasser Report Das Meer im Verborgenen ISBN 3 570 01089 9 S 92 103 G Gottler Hrsg DuMont Landschaftsfuhrer Die Sahara 4 Auflage DuMont Buchverlag Koln 1992 ISBN 3 7701 1422 1 B Heine Th C Schadeberg E Wolff Die Sprachen Afrikas Helmut Buske Verlag Hamburg 1981 ISBN 3 87118 433 0 Herder Lexikon der Biologie 10 Bande Spektrum Akad Verlag Heidelberg 1994 ISBN 3 86025 156 2 Martin Hofbauer Thorsten Loch Hrsg Nordafrika Wegweiser zur Geschichte Im Auftrag des Militargeschichtlichen Forschungsamtes Schoningh Paderborn u a 2011 ISBN 978 3 506 77326 5 R Kuper Hrsg Forschungen zur Umweltgeschichte der Ostsahara Mit Beitragen von Katharina Neumann St Kropelin W Van Neer und H P Uerpmann Heinrich Barth Institut Koln 1989 ISBN 3 927688 02 9 H H Lamb Klima und Kulturgeschichte Der Einfluss des Wetters auf den Gang der Geschichte Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek 1994 ISBN 3 499 55478 X S 125ff Th Monod Desert libyque Editions Arthaud Paris 1994 ISBN 2 7003 1023 3 Th Monod Wusten der Welt C J Bucher Munchen 1992 ISBN 3 7658 0792 3 S 33 46 55 118 163 172 Neumann Katharina Vegetationsgeschichte der Ostsahara im Holozan Holzkohlen aus prahistorischen Fundstellen In Kuper Hrsg Forschungen zur Umweltgeschichte der Ostsahara Heinrich Barth Institut Koln 1989 ISBN 3 927688 02 9 S 13 182 R Schild F Wendorf Angela E Close Northern and Eastern Africa Climate Changes Between 140 and 12 Thousand Years Ago In Frank Klees Rudolph Kuper Hrsg New Light on the Northeast African Past Heinrich Barth Institut Koln 1992 ISBN 3 927688 06 1 S 81 98 M Schwarzbach Das Klima der Vorgeschichte Eine Einfuhrung in die Palaoklimatologie Ferdinand Enke Verlag Stuttgart 1993 ISBN 3 432 87355 7 S 222 226 241 255 A Sheratt Hrsg Die Cambridge Enzyklopadie der Archaologie Christian Verlag Munchen 1980 ISBN 3 88472 035 X S 179 184 The New Encyclopedia Britannica North Africa Vol 24 15 Auflage Encyclopedia Britannica Chicago 1993 ISBN 0 85229 571 5 S 939 996 Roger le Tourneau Evolution politique de l Afrique du Nord musulmane 1920 1961 Colin Paris 1962 Horst Gunter Wagner Siedlungsgeographie Nordafrika Raumliche genetische und funktionale Differenzierung des Siedlungsgefuges 1970 1976 Borntrager Berlin Stuttgart 1983 ISBN 3 443 28337 3 mit Karte 1 1 Mio Siedlungsgeographie Afrika Kartenwerk Beiheft N 9 Weblinks Bearbeiten Commons Nordafrika Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikivoyage Nordafrika Reisefuhrer Wiktionary Nordafrika Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Datenbank inhaltlich erschlossener Literatur zur gesellschaftlichen politischen und wirtschaftlichen Situation in Nordafrika The North Africa Journal Einzelnachweise Bearbeiten Rudolph Kuper Stefan Kropelin Climate controlled Holocene occupation in the Sahara Motor of Africa s evolution In Science Band 313 Nr 803 2006 doi 10 1126 science 1130989 Monod Desert Libyque S 16 Monod Wusten der Welt S 48 Climate Change Research Centre The Copenhagen Diagnosis 2009 Updating the World on the Latest Climate Science PDF 3 3 MB Encyclopedia Britannica Vol 16 S 490f Schwarzbach Klima der Vorzeit S 224 Lamb Klima und Kulturgeschichte S 129 131 Neumann Vegetationsgeschichte der Ostsahara im Holozan S 142 153 Murray Weltatlas der alten Kulture Afrika S 47 Fischer Weltgeschichte Afrika S 35f Clark Cambridge History of Africa Vol 1 S 810ff United Nations Statistics Division Standard country or area codes for statistical use M49 Geographic regions 15 Marz 2021 abgerufen am 15 Marz 2021 englisch Fischer Weltgeschichte Afrika S 27 30 Regionen in Afrika Nordafrika Westafrika Zentralafrika Ostafrika Sudliches Afrika Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nordafrika amp oldid 234289494