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Das aksumitische Reich auch axumitisches Reich war ein spatantiker Staat im Nordosten Afrikas Er umfasste das heutige Eritrea Teile Athiopiens wo sich seine Hauptstadt Aksum befand Sudans sowie des Jemen Es bestand vermutlich schon im 1 Jahrhundert n Chr und ging im 10 Jahrhundert unter Einen erheblichen Teil seines Wohlstands verdankte das Reich dem Indienhandel Stelenpark von Aksum Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 1 1 Vorgeschichte 1 2 Ersterwahnungen Orientierung nach Griechenland Expansion nach Sudarabien und Vertreibung 1 3 Romisch indischer Handel Christianisierung Mitte 4 Jahrhundert 1 4 Uberlieferungslucke Mitte 4 Anfang 6 Jahrhundert Eroberung Sudarabiens um 530 535 1 5 Niedergang bis etwa 960 2 Religion 2 1 Vorchristliche Zeit 2 2 Christliche Zeit 3 Materielle Kultur 3 1 Kunst 3 2 Architektur 4 Wirtschaft 5 Sprache und Schrift 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 FussnotenEntwicklung BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Mangels schriftlicher Uberlieferungen ist die Geschichte vor der Entstehung des aksumitischen Reiches nur durch Bodenfunde bekannt Bereits im 3 vorchristlichen Jahrtausend existierte an der athiopisch sudanesischen und eritreischen Grenze eine weit entwickelte Kultur Sie ist von einigen Siedlungen bekannt die aber in der Regel bisher nicht ausgegraben wurden Es gibt Steinaxte Keulenkopfe Keramik und Schmuck Diese Kultur zeigt eine gewisse Verwandtschaft mit der nubischen C Gruppe 1 In der Eisenzeit der sog Pra Aksumitischen Periode bestanden Kontakte mit Sudarabien Besonders stark wurde der sudarabische Einfluss auf Athiopien etwa Mitte des 1 Jahrtausends v Chr mit der Entstehung des vermutlich ursprunglich vom sudarabischen Reich Saba abhangigen Staates Da amot auch Di amat u a auf der Tigray Hochebene Die Inschriften aus Da amot sind teilweise auf Sabaisch abgefasst die koniglichen Inschriften weisen jedoch Merkmale des Altathiopischen der Sprache des spateren aksumitischen Reiches auf Uber das Ende von Da amot ist nichts bekannt die letzten Inschriften konnten in das 4 Jahrhundert v Chr gehoren In der popularen Geschichtsschreibung war die Betonung des arabischen Einflusses seit Carlo Conti Rossini diesen hervorgehoben hat lange vorherrschend Dies hangt damit zusammen dass der Kenntnisstand zur Geschichte Sudwestarabiens deutlich besser war und ist und damit alle kulturellen Elemente und Einflusse scheinbar von dort ausgingen Afrikanische Entwicklungen die sehr viel weiter zuruckreichen konnten zu dieser Zeit noch nicht wahrgenommen werden 2 Um der Bezeichnung pra aksumitisch aus dem Weg zu gehen wurde in der englischen Fachliteratur vielfach von ethio sabean haufig wiederum als fruhe Phase und transitional oder inter mediate fur die letzten vier vorchristlichen Jahrhunderte gesprochen um die angebliche Staatlichkeit vor Aksum zu benennen Damit aber wurde der Schwerpunkt auf den Kulturaustausch von Eliten gelegt was wiederum lange Kontinuitaten uberdeckte oder ausblendete Akzeptiert wird die auf Aksum selbst bezogene Bezeichnung als proto aksumite Die von Jacqueline Pirenne in den 1950 und 60er Jahren vorangetriebene Kurze Chronologie fuhrte dazu dass fast alles archaologische Material in die 2 Halfte des 1 Jahrtausends v Chr zeitlich vorruckte nbsp Mauerwerk und Bodenbelag im Tempel von YehaWahrend fur die Bevolkerung eine starke Kontinuitat angenommen wird kann dies bei den Fuhrungsgruppen auf die die uberwiegend religiosen Monumente zuruckgehen nicht vorausgesetzt werden Diese religiosen Monumente ballen sich zudem in den fruchtbarsten Gebieten So ist etwa Yeha im nordlichen Zentraltigray deutlich sabaisch gepragt Der Grosse Tempel weist eine Grundflache von 18 6 mal 15 m auf und ragt noch immer bis zu 13 m auf Widmungen auf Ziegeln erweisen die Ausrichtung auf den sudarabischen Mondgott Nach der besagten kurzen Chronologie ware dieser Bau dem wahrscheinlich ein anderer Tempel voranging um 500 v Chr entstanden jedoch nimmt man heute eine Entstehungszeit um 800 v Chr an 3 Ebenfalls Analogien zum sabaischen Baustil weist ein gleichfalls der sogenannten Elite zugewiesenes Gebaude namens Grat Be al Gebri auf 4 das ahnlich alt sein durfte Dieses umfasst eine Flache von 44 m An seiner Sudostseite fand sich ein Portikus von sechs massiven 10 m hohen monolithischen Saulen Arabische Buchstaben liessen sich belegen so dass geschlussfolgert wurde dass sudarabische Handwerker und Baumeister hier am Werk waren Nur wenige Metallfunde fast ausschliesslich Kupferlegierungen fanden sich vor allem in Grabern Auch diese gehorten der Fuhrungsgruppe an Die Kupferobjekte konnten eine Art Siegel oder Stempel gewesen sein die Eigentum markieren sollten Der Handel war von geringerem Umfang als lange angenommen Dieser bezog sich vor allem auf Keramik und Obsidian Bei den wenigen Inschriften lassen sich zwei Gruppen unterscheiden namlich solche die von einer Elite geschaffen wurden die starke kulturelle Kontakte nach Sudarabien aufwies wahrend eine zweite Gruppe von lokalen Gruppen geschaffen wurden Die Annahme eines vor aksumitischen Staates namens Da amot beruht auf sieben Inschriften auf Saulen von denen sich allerdings keine einzige an dem Ort befand an dem sie ursprunglich angebracht worden war Drei von ihnen fanden sich auf Steinen bei Aksum die anderen vier an einer Art Krauterduftlampen aus dem ostlichen Tigray In Yeha hingegen oftmals als Hauptstadt der gemutmassten politischen Einheit gedacht fand sich keine einzige Inschrift Dies bestarkt die Annahme dass diese Kleinreiche von geringer Kontinuitat gekennzeichnet waren 5 Dabei sind die Namen von vier Herrschern uberliefert doch ist weitgehend unklar was der mehrfach auftauchende Titel oder die Anrede als Ehrwurdiger zu bedeuten hat ob sich die Herrscher womoglich in sudarabischer Weise ansprechen liessen etwa aus Prestigegrunden Dennoch lasst sich eine so deutliche kulturelle Veranderung in der zweiten Halfte des Jahrtausends belegen dass wie der Name Pra Aksumitisches Reich nahelegt die Verbindung zu Aksum grosser war als die zu den vorhergehenden Kulturen Die Ausgrabungen von Beta Gyorgis wiesen eine weitgehend homogene Keramik nach dazu Monumentalbauten sowie einen Friedhof von etwa 10 ha Flache Dort befinden sich uber 100 Stelen von denen allerdings nicht klar ist wie viele von ihnen dem 1 Jahrtausend v Chr zuzurechnen sind Eisen fand sich nur bei zwei Pfeilspitzen und zwei Ritualbeilen Insgesamt basierte die Okonomie weiterhin auf Viehhaltung also auf Rindern Schafen und Ziegen auch Hunde wurden nachgewiesen sowie auf Gerste Emmer und Weizen moglicherweise Zwerghirse 6 Ersterwahnungen Orientierung nach Griechenland Expansion nach Sudarabien und Vertreibung Bearbeiten nbsp Ungefahre Ausdehnung des aksumitischen Reiches unter Ezana 4 Jahrhundert Die Entstehung des aksumitischen Reiches kann spatestens um Christi Geburt angesetzt werden Die ersten Erwahnungen der Stadt Aksum die auf vorher wenig besiedeltem Gebiet gegrundet wurde finden sich im anonymen Periplus Maris Erythraei der um die Mitte des 1 Jahrhunderts n Chr entstand wobei ein Herrscher namens Zoskales erwahnt wird der oft als fruhester Herrscher Aksums betrachtet wird sowie in der Geographike Hyphegesis des Ptolemaus die um 170 n Chr entstand Ebenfalls aus diesen Jahrzehnten stammen die fruhesten Funde und Reste grosserer Bauanlagen aus Aksum dennoch schwanken die Angaben der Entstehungszeit des Reiches zwischen etwa 50 v Chr und 50 n Chr In Aksum selbst behindert die moderne Besiedlung aber auch die Uberbauung durch selbst wiederum erhaltenswerte Gebaude die Grabungstatigkeit so dass von hier nur wenige Erkenntnisse vorliegen Deutlich ist dass die neue Hauptstadt entstand als die Eliten von Beta Giyorgis nach Aksum umsiedelten nbsp Oberer Teil der dreisprachigen Stele des Konigs EzanaZoskales soll recht gut Griechisch gesprochen haben Zwar weisen auch die fruhen Munzen griechische Umschriften auf doch dienten diese einem internationalen Handel Die Bevolkerung die in diesem Handel nicht tatig war wird diese Sprache kaum beherrscht haben Fruh existierte in Aksum eine Kolonie auslandischer Handler Moglicherweise stellen die beiden dreisprachigen Stelen die an den beiden Hauptstrassen nach Aksum aufgestellt wurden einen Reflex der Abwehr griechischer Dominanz oder wenigstens Einflusses dar denn eine Saule am Rande von Adulis die wohl alter ist weist nur griechische Buchstaben auf Daruber hinaus unterscheiden sich die dortigen Buchstabenformen signifikant von denen auf den Munzen 7 Nach der Mitte des 4 Jahrhunderts mehren sich die Anzeichen dass das Griechische kaum noch beherrscht wurde Im 6 Jahrhundert wiesen nur noch Goldmunzen die im Fernhandel eingesetzt wurden griechische Buchstaben auf das Griechische kam wohl selbst in der Hauptstadt ausser Gebrauch Bereits zu dieser Zeit kontrollierte Aksum mit dem wichtigen Hafen Adulis acht Tagereisen von Aksum entfernt 8 den Zugang zum Roten Meer was dem aksumitischen Reich eine Expansion nach Sudarabien ermoglichte Zu Beginn des 3 Jahrhunderts dehnte Aksum seinen Machtbereich das erste Mal nachweislich auf sudarabischem Boden aus und schloss ein Bundnis mit dem sabaischen Konig Alhan Nahfan Dessen Sohn Scha ir Autar brach jedoch das Bundnis und unterstutzte den himyarischen Konig bei der Vertreibung aksumitischer Truppen aus der himyarischen Hauptstadt Zafar Auch in den folgenden Jahrzehnten agierten aksumitische Truppen in Sudarabien Dauerhafter war die Expansion westlich des Roten Meeres Schon im 2 und 3 Jahrhundert fanden Feldzuge gegen die Noba und Kasu statt wie Erinnerungsstelen ausweisen Diese Stelen bieten zwar historische Ablaufe jedoch bestehen grosse Schwierigkeiten die geographischen Namen und die genannten Volker oder Stamme zu identifizieren zumal den Namen vielfach die Vokalisierung fehlt In jedem Falle wurde die Revolte der Bega niedergeschlagen die Besiegten in einem Gebiet unter aksumitischer Kontrolle namens Matlia angesiedelt Diese waren vielleicht nordliche Nachbarn ostlich des Niltals Bei den Kasu handelte es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um Kusch im nordlichen sudanesischen Niltal dementsprechend waren die Noba die gleichfalls genannt werden wohl Nubier 9 Romisch indischer Handel Christianisierung Mitte 4 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Goldmunze des Endubis spates 3 Jahrhundert Durchmesser 15 6 mm Gewicht 2 72 g Buste rechtsblickend der Herrscher tragt eine Kappe oder einen Helm Darstellung umrahmt von zwei Halmen mit Ahren Die Legende des Avers lautet ENDUBIS BASILEUS Auf dem Revers ebenfalls eine Herrscherbuste nur mit anders lautender Legende AXwMITw BISIDACY von den Axumiten von Dakhu Vokale erganzt nbsp Munze des Ezana mit heidnischen Symbolen gepragt vor seiner Konversion zum ChristentumAdulis war eine wichtige Station fur den romischen Indienhandel siehe auch Romisch indische Beziehungen 10 weshalb es fruh zu Kontakten mit dem Imperium Romanum kam Der romische Kaiser Aurelian 270 bis 275 soll eine aksumitische Gesandtschaft empfangen haben Von Konig Endubis an der um 300 regierte liessen die aksumitischen Herrscher Munzen nach romischem Vorbild und mit griechischer Beschriftung pragen Endubis nannte sich hierin basileus Als Konstantin der Grosse das romische Munzwesen reformierte passten sich die Aksumiten an Ihre Munzen ermoglichen eine recht gut abgesicherte Chronologie Die geschichtlichen Vorgange sind jedoch auch weiterhin kaum bekannt Aus der vorchristlichen Zeit stammt der Stelenpark von Aksum Dort markieren Stelen die Graber hoch gestellter Personen moglicherweise von Konigen Sie stammen aus dem 3 und 4 Jahrhundert Die grosste dieser Stelen mass 33 m und wog 520 t 11 Die spateren Graber aus christlicher Zeit stammen aus dem 6 Jahrhundert und mit durch Kapellen uberbaut Auch wenn die meisten Graber sehr viel einfacher waren zum Teil sogar ohne jede Beigabe so wiesen sie doch stets Stelen auf Diese Graber befanden sich meist ausserhalb urbaner Gebiete conurbations vielleicht als Ballungsgebiete zu ubersetzen Um 325 wurde die Besatzung eines romischen Schiffes das einen aksumitischen Hafen angelaufen hatte aus unklaren Grunden niedergemacht unter den beiden Uberlebenden soll sich auch Frumentius befunden haben mit dem spater die christliche Mission in Aksum ihren Anfang nahm Mitte des 4 Jahrhunderts konvertierte der aksumitische Konig Ezana nach Ausweis von Munzen und Inschriften zum Christentum Gleichzeitig hatte er militarische Erfolge im Niltal und in Sudarabien zu verzeichnen Fraglich ist hingegen ob zwei Inschriften aus Meroe und der jungere Abschnitt des Monumentum Adulitanum auf ihn zuruckgehen Der romische Kaiser Constantius II stand vermutlich in Kontakt mit dem Reich von Aksum Theophilos der Inder kehrte von seiner offiziellen Orientmission wohl uber Aksum ins Imperium zuruck In Aksum das von der romischen Grenze zu Land etwa 30 Tagesreisen entfernt war setzte man damals griechische Inschriften Der Handel intensivierte sich und er umfasste auch Waren wie Wein in Amphoren aus dem ostlichen Mittelmeerraum oder Glaswaren aus Agypten und Libyen Uberlieferungslucke Mitte 4 Anfang 6 Jahrhundert Eroberung Sudarabiens um 530 535 Bearbeiten Bis zum 6 Jahrhundert sind keine historischen Vorgange uberliefert Kaiser Justinian sandte den Diplomaten Julianus dann Nonnosos nach Aksum dessen Bericht als Zusammenfassung erhalten ist Mit ostromischer Unterstutzung griff Konig Ella Asbeha um 530 den judischen Konig Yusuf Asʾar Yathʾar Dhu Nuwas von Himyar im heutigen Jemen siehe auch die entsprechenden Ausfuhrungen im Artikel Spatantike an der zuvor die himyarischen Christen verfolgt hatte Er eroberte Himyar das fur einige Jahre unter aksumitischer Kontrolle blieb bevor es um 535 unter Abraha die Selbststandigkeit erreichte Die romische Unterstutzung Aksums trotz der dort vorherrschenden miaphysitischen Auspragung des Christentums ist auf strategische Grunde zuruckzufuhren Rom und das neupersische Sassanidenreich befanden sich im Konflikt miteinander siehe Romisch Persische Kriege Konstantinopel erhoffte sich neue sichere Handelsrouten im sudarabischen Raum mit Hilfe des christlichen Reichs von Aksum zu gewinnen Dies gelang nicht Etwas spater um 550 verfasste der griechische Kaufmann Kosmas Indikopleustes einen Bericht uber die Route des ostromischen Indienhandels in dem er auch Aksum beschrieb Auf Bitten der Einheimischen kopierte und ubersetzte er das heute verlorene griechische Monumentum Adulitanum das aus einer Siegesinschrift des Ptolemaerkonigs Ptolemaios III sowie einer wohl deutlich spater entstandenen Inschrift eines ungenannten aksumitischen Konigs Ezana Zoskales Sembruthes bestand Niedergang bis etwa 960 Bearbeiten In der ersten Halfte des 7 Jahrhunderts brach die Munzpragung ab Die beginnende Ausbreitung des Islams fuhrte in dieser Zeit zum Niedergang des Konigreiches als Gebiete an der Kuste vom christlichen Konigreich abgetrennt und so die alten Handelswege blockiert wurden Nun noch starker abgeschlossen von der Aussenwelt konnten sich Teile der aksumitischen Kultur besonders in Athiopien und Eritrea bewahren Dass das Christentum im Bereich Athiopiens und Eritreas nicht starker bekampft wurde und so uberlebte wird damit erklart dass der aksumitische Konig Anhanger Mohammeds im Jahre 615 ca sieben Jahre vor der Hidschra beschutzt hatte Der Niedergang des Reiches zog sich lange hin Aksum wurde spatestens im 9 Jahrhundert als Hauptstadt aufgegeben Um 960 totete Konigin Gudit von Shewa den letzten Konig von Aksum 12 und ubernahm die Herrschaft Damit endete das aksumitische Reich Im 11 oder 12 Jahrhundert kam die Zagwe Dynastie an die Macht Religion BearbeitenVorchristliche Zeit Bearbeiten nbsp Der Tempel von YehaAufgrund der sparlichen Schriftquellen ist nur wenig uber die vorchristliche aksumitische Religion bekannt Wahrend in Da amot typisch sabaische Gottheiten verehrt worden waren findet sich auf aksumitischen Inschriften die aus Sudarabien nicht bekannte Gottertriade Astar Mahrem und Beher Astar wurde mit Zeus identifiziert und ist ein weitverbreiteter semitischer Gott Mahrem wurde mit dem Kriegsgott Ares gleichgesetzt und galt als Vater und Beschutzer des Konigs Beher konnte ein Wassergott gewesen sein Vorchristliche Heiligtumer sind kaum bekannt Unter den bekannten nimmt der praaksumitische Tempel von Yeha eine herausragende Stellung ein Christliche Zeit Bearbeiten nbsp Das Kloster von Debre Damo einer der altesten athiopischen Sakralbauten in typisch aksumitischer ArchitekturNach spateren romischen Uberlieferungen gelangte im 4 Jahrhundert der Tyrer Frumentius mit seinem Bruder nach Aksum und bekehrte dort Konig Ezana zum Christentum Damit wurde Aksum zum ersten christlichen schwarzafrikanischen Staat uberhaupt Bischofssitze befanden sich zumindest in Aksum und in Adulis Einzelheiten bezuglich der Gliederung der aksumitischen Kirche sind jedoch unbekannt Die athiopische Kirche war bis ins 20 Jahrhundert Teil der koptischen Kirche mit der sie sich nach dem Konzil von Chalcedon 451 von der romischen Reichskirche spater orthodoxe und romisch katholische Kirche trennte Durch die Isolation Athiopiens vom Rest der christlichen Welt seit der islamischen Expansion nur mit der koptischen Kirche in Agypten bestanden noch Beziehungen hat die athiopische Kirche Merkmale der fruhen Kirche bewahrt Gleichwohl kann wegen der mittelalterlichen Kirchen und Liturgiereform nicht davon ausgegangen werden dass die Liturgie und die Brauche der bis heute bestehenden Athiopisch Orthodoxe Tewahedo Kirche und Eritreisch Orthodoxe Tewahedo Kirche im Wesentlichen den Zustand wahrend des aksumitischen Reiches widerspiegeln Kennzeichnend fur die traditionelle athiopische und eritreische Liturgie sind starke alttestamentliche und koptische Einflusse Materielle Kultur BearbeitenKunst Bearbeiten Der weitaus grosste Anteil an gefundenen Werken aksumitischer Kunst und aksumitischen Handwerks entfallt auf die meist ohne Topferscheibe hergestellte Keramik Die aksumitische Keramik war meist rot seltener schwarz oder grau Neben grober unverzierter Gebrauchskeramik findet sich auch verschiedenartig verzierte Ware Haufige Verzierungen sind eingeritzte eingedruckte oder aufgemalte Kreuze Pflanzen Paneelen und sonstige Muster Vereinzelt finden sich grob gearbeitete Tonfigurchen und Tonwaren unbekannter Verwendung Verhaltnismassig haufig kam auch Metall zur Anwendung meist Eisen Kupfer und Bronze seltener auch Gold und Silber worunter ein Schatzfund aus Matara hervorzuheben ist Das Spektrum der Metallfunde umfasst zum einen verschiedene Arten von Gebrauchsgegenstanden und Waffen zum anderen auch Schmuckstucke Figurchen und sonstige dekorative Objekte Diese sind meist relativ klein Grossere Statuen werden zwar inschriftlich erwahnt sind aber nicht erhalten Unter den aksumitischen Metallarbeiten besonders erwahnenswert sind die aus Gold Silber oder Bronze nach romischem Vorbild hergestellten Munzen Weitere Materialien die im aksumitischen Reich verarbeitet wurden sind Elfenbein Stein und wohl nur vereinzelt auch Glas Architektur Bearbeiten nbsp Stele aus AksumVon der aksumitischen Architektur sind hauptsachlich grosse Gebaude wohl die Residenzen adliger Personen aus Aksum Dungur und Matara bekannt Sie folgen einem relativ einheitlichen Bauplan In der Mitte befand sich ein ungefahr quadratisches Gebaude mit einer Seitenlange von 15 30 m und Eckrisaliten Es war von einem oder mehreren Hofen sowie sich daran anschliessenden Raumen umgeben die insgesamt einen rechteckigen Komplex bildeten Dessen Grosse schwankte zwischen 50 m 50 m und 120 m 80 m Die Wohnbauten der armeren Bevolkerung sind nur ansatzweise erforscht besonders aussagekraftig sind die Ausgrabungen in Matara Die Bevolkerung lebte dort in kleinen ca 25 m wenige Raume umfassenden Steinhausern die dicht aneinander gebaut Hauserblocke bildeten welche wiederum durch enge Gassen voneinander getrennt wurden Die sicherlich beruhmtesten Bauwerke aus dem aksumitischen Reich sind aber die grossen Stelen in den Nekropolen von Aksum Sie weisen eine Hohe von bis zu 30 m auf Ihre Seiten sind mit Reliefs die offenbar aksumitische Hauswande nachahmen bearbeitet Ein besonderes Element aksumitischer Architektur bilden die Kirchen Sie waren ahnlich den Bauten im christlichen Syrien apsidiale Basiliken Derartige Bauwerke wurden u a in Aksum in Matara und in Adulis ergraben Wirtschaft BearbeitenGrundlage der aksumitischen Wirtschaft waren die Landwirtschaft und die Viehzucht die besonders im Suden Athiopiens durch Klima und Bodenverhaltnisse begunstigt wurden Ob fur die Landwirtschaft wie in Sudarabien Bewasserungsanlagen eingesetzt wurden lasst sich nicht sicher beantworten Die erhaltenen Reste von Wasserspeicheranlagen wie dem Mai Shum in Aksum lassen sich nicht datieren Den Aufstieg Aksums durfte aber erst der Handel ermoglicht haben Fur diesen existieren romische Quellen Fur die Fruhzeit sind dies insbesondere der Periplus Maris Erythraei fur das 6 Jahrhundert der Bericht des Kosmas Indikopleustes Nach ihren Aussagen exportierte das aksumitische Reich in besonderem Masse aus den in Athiopien beheimateten Tieren gewonnene Produkte wie Elfenbein Schildpatt Flusspferdhaut und Affen Ebenfalls eine Rolle spielte der Export von Weihrauch und Gewurzen Gold und auch Sklaven Aksum importierte im Gegenzug aus Indien und dem Romischen Reich hauptsachlich Stoffwaren Keramikware Glaswaren und Metalle Sprache und Schrift Bearbeiten nbsp Altathiopisches Manuskript 15 Jahrhundert Hauptartikel Altathiopische Sprache und Athiopische Schrift Die Sprache des aksumitischen Reiches war das Altathiopische das zu den athiosemitischen Sprachen aus dem sudlichen Zweig der semitischen Sprachen gehort In koniglichen Inschriften wurde jedoch bereits vor der Christianisierung nicht selten das Griechische verwendet Wie die altsudarabische Schrift war die Schrift des Altathiopischen zunachst eine reine Konsonantenschrift unter der Regierung Ezanas wurde sie aber durch Zufugung kleiner Striche und Kreise zu einer Silbenschrift erweitert Siehe auch BearbeitenListe der Konige von Aksum Geschichte AthiopiensLiteratur BearbeitenFranz Altheim Ruth Stiehl Geschichte des aksumischen Reiches In Franz Altheim Ruth Stiehl Christentum am Roten Meer Band 1 de Gruyter Berlin u a 1971 S 393 483 ISBN 3 11 003790 4 Glen Bowersock The Throne of Adulis Red Sea Wars on the Eve of Islam Oxford University Press Oxford u a 2013 ISBN 978 0 19 973932 5 Heinzgerd Brakmann To para tois barbarois ergon 8eion Die Einwurzelung der Kirche im spatantiken Reich von Aksum Borengasser Bonn 1994 zugleich Bonn Universitat Dissertation 1993 Die Einwurzelung der Kirche im spatantiken Reich von Aksum ISBN 3 923946 24 4 Francis Breyer Das Konigreich Aksum Geschichte und Archaologie Abessiniens in der Spatantike von Zabern Mainz u a 2012 ISBN 978 3 8053 4460 9 Marilyn Heldman African Zion The Sacred Art of Ethiopia Yale University Press New Haven CT u a 1993 ISBN 0 300 05819 5 Yuri M Kobishchanov Axum Herausgegeben von Joseph W Michels ubersetzt von Lorraine T Kapitanoff Pennsylvania State University Press University Park PA u a 1979 ISBN 0 271 00531 9 Stuart C Munro Hay Aksum An African Civilisation of Late Antiquity Edinburgh University Press Edinburgh 1991 ISBN 0 7486 0106 6 Stuart C Munro Hay Excavations at Aksum An account of research at the ancient Ethiopian capital directed in 1972 4 by the late Dr Neville Chittik Memoirs of the British Institute in Eastern Africa Bd 10 British Institute in Eastern Africa London 1989 ISBN 0 500 97008 4 David W Phillipson Ancient Ethiopia Aksum Its Antecedents and its Successors British Museum Press London 1998 ISBN 0 7141 2539 3 David W Phillipson Foundations of an African Civilisation Aksum amp the Northern Horn 1000 BC AD 1300 Addis Ababa University Press 2012 Timothy Power The Red Sea from Byzantium to the Caliphate AD 500 1000 The American University in Cairo Press Cairo 2012 ISBN 978 977 416 544 3 Sergew Hable Sellassie Ancient and Medieval Ethiopian History to 1270 United Printers Addis Ababa 1972 Andreas Urs Sommer Abriss der Axumitischen Numismatik In Money Trend Jg 22 Nr 9 September 1990 S 20 23 ISSN 1420 4576Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kingdom of Aksum Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienFussnoten Bearbeiten David W Phillipson The antiquity of cultivation and herding in Ethiopia In Thurstan Shaw Paul Sinclair Bassey Andah Alex Okpoko Hrsg The Archaeology of Africa Routledge London New York 1993 S 334 357 hier S 347 ISBN 0 415 11585 X David W Phillipson Foundations of an African Civilisation Aksum amp the Northern Horn 1000 BC AD 1300 Addis Ababa University Press 2012 S 19 f David W Phillipson Foundations of an African Civilisation Aksum amp the Northern Horn 1000 BC AD 1300 Addis Ababa University Press 2012 S 24 Mike Schnelle Grat Beal Gebri building history Analysis of a Monumental Building of the early 1st Millennium BC Chr in the Ethiopian Highlands in Architectura Zeitschrift fur Geschichte der Baukunst 43 2013 89 112 David W Phillipson Foundations of an African Civilisation Aksum amp the Northern Horn 1000 BC AD 1300 Addis Ababa University Press 2012 S 38 David W Phillipson Foundations of an African Civilisation Aksum amp the Northern Horn 1000 BC AD 1300 Addis Ababa University Press 2012 S 42 David W Phillipson Foundations of an African Civilisation Aksum amp the Northern Horn 1000 BC AD 1300 Addis Ababa University Press 2012 S 55 Der Kleine Pauly Bd 1 Sp 79 David W Phillipson Foundations of an African Civilisation Aksum amp the Northern Horn 1000 BC AD 1300 Addis Ababa University Press 2012 S 75 f Zum antiken Indienhandel siehe einfuhrend Raoul McLaughlin Rome and the Distant East Trade Routes to the Ancient Lands of Arabia India and China London New York 2010 S 23 ff Gary K Young Rome s Eastern Trade London New York 2001 S 24 ff David W Phillipson Foundations of an African Civilisation Aksum amp the Northern Horn 1000 BC AD 1300 Addis Ababa University Press 2012 S 48 Saheed A Adekumobi The History of Ethiopia Greenwood Press Westport CT u a 2007 ISBN 978 0 313 32273 0 S 10 17 686 36 387 Koordinaten 17 41 N 36 23 O Normdaten Geografikum GND 4357441 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aksumitisches Reich amp oldid 237273489