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Aksum auch Axum geschrieben Tigrinya ኣኽሱም Akhsum altere Form Akhwsem amharisch አክሱም ist die fruhere Hauptstadt des Konigreichs von Aksum Das heutige Aksum liegt auf einer Hohe zwischen 2000 und 3000 m in der Verwaltungsregion Tigray im Norden Athiopiens 1004 Kilometer von Addis Abeba 248 km von der Regionalhauptstadt Mekele 1 und 62 Kilometer von der Grenze zu Eritrea entfernt Die Stadt wird als stadtische Woreda vergleichbar einer kreisfreien Stadt verwaltet und ist umgeben von der Woreda La ilay Maychew Aksum gilt in der athiopisch orthodoxen Kirche als heilige Stadt in der Kirche der Heiligen Maria von Zion wird nach athiopisch orthodoxer Tradition die Bundeslade aufbewahrt AksumአክሱምStaat Athiopien AthiopienRegion TigrayKoordinaten 14 7 N 38 44 O 14 1213 38 7285 2000 3000 Koordinaten 14 7 N 38 44 OHohe 2000 3000 Meter u d M Flache 17 2769 km Einwohner 66 800 2015 Bevolkerungsdichte 3 866 Einwohner je km Zeitzone EAT UTC 3 Website www mwud gov et web axum homeAksum Athiopien Aksum Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Fruhe Geschichte 2 2 Von 600 bis zur Gegenwart 3 Archaologie 4 Bevolkerung 4 1 Einwohnerentwicklung 5 Sohne und Tochter der Stadt 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 AnmerkungenLage BearbeitenAksum liegt am etwa einen Kilometer breiten Ausgang eines Tals zwischen den beiden bis zu 2320 Meter hohen Hugeln Beta Giyorgis und Mai Qoho zwischen den jahreszeitlich bedingt fliessenden Bachen Mai Lahlaha und Mai Hejja auf einer Hohe von 2100 Metern Die bebaute Flache des heutigen Aksum nimmt ca 5 km Flache ein die Ausdehnung der antiken Stadt wird heute aufgrund der erhaltenen Reste auf eine ahnliche Flache geschatzt Das Stadtgebiet inklusive Flughafen Universitatscampus und unbebauter Bereiche umfasst ca 25 km Geschichte BearbeitenAksumUNESCO Welterbe nbsp nbsp Konig Ezanas Stele in AksumVertragsstaat en Athiopien nbsp AthiopienTyp KulturKriterien i iv Referenz Nr 15UNESCO Region AfrikaGeschichte der EinschreibungEinschreibung 1980 Sitzung 4 Fruhe Geschichte Bearbeiten Die Grundung von Aksum lasst sich nicht sicher datieren In den Schriftquellen findet sich Aksum erstmals im Periplus Maris Erythraei 1 Jahrhundert n Chr und in der Geographike Hyphegesis um 150 des Claudius Ptolemaus Beide Quellen bezeichnen Aksum als Residenz des Konigs des ebenfalls erst zu dieser Zeit erwahnten Aksumitischen Reiches das bereits damals neben dem nord athiopischen Hochland auch die Hafenstadt Adulis heute in Eritrea kontrollierte Nach dem Ubertritt Konig Ezanas 4 Jahrhundert zum Christentum wurde Aksum eine der ersten christlichen Hauptstadte Das Zentrum des antiken Aksum befand sich im Westen der modernen Stadt auf beiden Seiten des Mai Lahlaha Dort wurden die Reste einiger grosserer reprasentativer Gebaude die offenbar der Oberschicht gehorten gefunden Von den Wohngebauden der Bevolkerung sind hingegen bislang keine Reste entdeckt worden auch von Befestigungen finden sich keine Spuren vermutlich machte der naturliche Schutz der Stadt durch das umliegende Gebirge solche Anlagen unnotig Weiter im Osten im Bereich der Kathedrale Maryam Tseyon befand sich ein weiteres grosseres Gebaude vielleicht ein vorchristlicher Tempel in dessen unmittelbarer Nahe sich die Reste von steinernen Thronen befinden die vielleicht ahnlich dem Monumentum Adulitanum einmal Inschriften trugen Ahnliche Bauwerke finden sich auch am Fuss des Mai Qoho westlich des sudostlichen Stelenfeldes bei dessen namengebenden Monumentalstelen es sich um Grabdenkmaler vornehmer Personen handelt Ahnliche Stelenfelder stehen auch im Norden und Sudwesten Die hochste 33 Meter hohe und 517 Tonnen schwere Stele zerbrach vermutlich schon bei ihrer Errichtung Die zweithochste 25 m hohe Stele Obelisk von Aksum wurde nach dem Abessinienkrieg von den italienischen Besatzern 1937 entwendet in Rom aufgebaut und trotz athiopischer Proteste erst im April 2005 zuruckgegeben und im September 2008 wiederaufgerichtet 2 Kleinere Exemplare haben bis heute aufrecht der Zeit getrotzt Von 600 bis zur Gegenwart Bearbeiten Die Stadt litt ab circa 600 unter dem Zusammenbruch des Reiches und war zwischenzeitlich verlassen erhielt spater jedoch wieder Bedeutung unter anderem als religioses Zentrum Aksum blieb Ort von Kronungen athiopischer Konige bis zur Zeit des letzten Kaisers Haile Selassie im 20 Jahrhundert nbsp Kapelle in der sich die Bundeslade befinden sollAksum ist heute die wichtigste Pilgerstatte der athiopisch orthodoxen Christen Nach der Uberzeugung der athiopisch orthodoxen Kirche befindet sich die israelitische Bundeslade in Aksum Diese soll dem Kebra Negest einer athiopischen Schrift aus dem 13 Jahrhundert zufolge von Menelik I dem Sohn Konig Salomons und der Konigin von Saba ins Land geholt worden sein Ein Monch ist noch heute bis an sein Lebensende mit der Bewachung der Bundeslade beauftragt Diese Aufgabe wird vor seinem Tode einem Nachfolger weitergegeben Politisch ist Aksum heute eine kleine Distrikthauptstadt in der Woreda Laelay Maychew in der Zone Mehakelegnaw die 1980 aufgrund ihrer historischen Ruinen und der herausragenden Geschichte in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde Archaologie Bearbeiten nbsp Stelen in AksumAm 7 Marz 1905 wurden der Deutsch Athiopische Handels und Freundschaftsvertrag und die Vereinbarung uber den Austausch diplomatischer Beziehungen vom Gesandten der deutschen Regierung Friedrich Rosen und Kaiser Menelik II unterschrieben Im Rahmen dieser Kontakte bat Kaiser Menelik II um ein deutsches Ausgrabungsteam fur Aksum 3 Kaiser Wilhelm II nahm diese Bitte freudig auf Er entsandte auf eigene Kosten im Jahr 1906 ein Ausgrabungsteam unter der Leitung von Enno Littmann Dies war eine besondere Ehrung fur das Deutsche Reich da bisher allen anderen Nationen die darum baten Ausgrabungen in Aksum vornehmen zu durfen die Genehmigung verwehrt geblieben war 4 Dieser Erfolg lag wohl an der Personlichkeit des Orientalisten Rosen Seit den 1980er Jahren wurden vom British Institute unter der Leitung des wohl bedeutendsten Aksum Forschers Stuart Munro Hay 1948 2005 zahlreiche Grabungen durchgefuhrt Munro Hay legte nicht nur die Grundlagen einer Munzdatierung fur das Aksumitische Reich sondern gilt weltweit als unumstrittene Referenz fur die fruhe aksumitische Geschichte und Archaologie Von 1993 bis 1998 ubernahm David Phillipson die Leitung der Ausgrabungen auf dem grossen Stelenfeld und entdeckte zahlreiche Grabkammern die auf die aksumitische Zeit vor der Konversion zum Christentum datiert worden sind Dabei wurden die beruhmten Katakomben unter der grossen Stele und der Tomb of the Brick Arch freigelegt Damit wurden die Stelen erstmals eindeutig als Grabmaler identifiziert Seit den fruhen 1990ern werden auf dem Tafelberg Beta Georgis oberhalb von Aksum Ausgrabungen von dem italienischen Archaologen Rodolfo Fattovich durchgefuhrt dem es gelang eine Typologie der aksumitischen Keramik aufzustellen Von 1999 an fuhrte Helmut Ziegert Professor der Universitat Hamburg in Aksum und Umgebung Ausgrabungen durch Unter einem christlichen Bauwerk dem sogenannten Palast von Dungur datiert auf das 7 Jahrhundert n Chr fand er altere Baustrukturen die er im Jahr 2008 medienwirksam auf das 10 Jahrhundert vor Christus datierte und der Konigin von Saba zuschrieb 5 Sowohl Datierung wie Interpretation der Funde waren jedoch ausgesprochen umstritten 6 Bevolkerung Bearbeiten1994 waren von 27 148 Einwohnern 98 54 Tigray Die grossten Minderheiten waren Amharen 0 82 und eritreische Staatsangehorige 0 37 0 26 gehorten anderen Volksgruppen an 98 68 sprachen Tigrinya als Muttersprache und 1 14 Amharisch 7 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Die folgende Ubersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand seit der Volkszahlung 1984 8 Jahr 1984 1994 2007 2011 2015Einwohner 17 753 27 148 44 647 54 004 9 66 800Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenYared 505 571 semilegendarer Kirchenmusiker Musiktheoretiker Priester und Heiliger Zeresenay Alemseged 1969 Palaoanthropologe Hadnet Asmelash 1993 RadsportlerinSiehe auch BearbeitenListe der Konige von Aksum Haus des Gebre Selassi BaryaLiteratur BearbeitenFranz Altheim Ruth Stiehl Geschichte des aksumischen Reiches In Franz Altheim Ruth Stiehl Christentum am Roten Meer Band 1 de Gruyter Berlin u a 1971 ISBN 3 11 003790 4 S 393 483 Heinzgerd Brakmann To para tois barbarois ergon 8eion Die Einwurzelung der Kirche im spatantiken Reich von Aksum Borengasser Bonn 1994 ISBN 3 923946 24 4 Zugleich Bonn Universitat Dissertation 1993 Die Einwurzelung der Kirche im spatantiken Reich von Aksum Francis Breyer Das Konigreich Aksum Geschichte und Archaologie Abessiniens in der Spatantike Zaberns Bildbande zur Archaologie Philipp von Zabern Darmstadt u a 2012 ISBN 978 3 8053 4460 9 Glen W Bowersock The Throne of Adulis Red Sea Wars on the Eve of Islam Oxford University Press Oxford u a 2013 ISBN 978 0 19 973932 5 Stuart Munro Hay Aksum An African Civilisation of Late Antiquity Edinburgh University Press Edinburgh 1991 ISBN 0 7486 0106 6 Stuart Munro Hay Excavations at Aksum An account of research at the ancient Ethiopian capital directed in 1972 4 by the late Dr Neville Chittik Memoirs of the British Institute in Eastern Africa Bd 10 British Institute in Eastern Africa London 1989 ISBN 0 500 97008 4 Timothy Power The Red Sea from Byzantium to the Caliphate AD 500 1000 The American University in Cairo Press Kairo 2012 Francis Xavier Fauvelle Aymar Bertrand Hirsch Aksum apres Aksum Royaute archeologie et hermeneutique chretienne de Menelik II r 1865 1913 a Zar a Ya qob r 1434 1468 In Annales d Ėthiopie 17 2001 S 59 109 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Aksum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Aksum englisch Aksum Geschichte englisch Schatze der Welt Folge 329 Ruinen von Aksum Athiopien auf swr de Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Anmerkungen Bearbeiten Axum City Administration Memento vom 23 Marz 2015 im Internet Archive Ayele Bekerie The Rise of the Aksum Obelisk is the Rise of Ethiopian History Memento vom 7 Januar 2017 im Internet Archive Africana Studies and Research Center Cornell University PDF 254 kB Benjamin H Freiberg Deutsche Entwicklungspolitik in Athiopien Der Einfluss deutscher Entwicklungszusammenarbeit auf die allgemein und gesellschaftspolitische Lage Athiopiens seit 1991 Eine Analyse Books on Demand Norderstedt 2008 ISBN 978 3 8370 0059 7 Steffen Wenig Athiopien und Eritrea vor 100 Jahren Historische Fotografien von Theodor von Lupke Die Deutsche Aksum Expedition 1906 unter der Leitung des deutschen Orientalisten Enno Littmann Humboldt Universitat Seminar fur Archaologie und Kulturgeschichte Nordostafrikas Berlin 2005 S 1 ff Forscher der Universitat Hamburg entdecken Palast der Konigin von Saba IDW 7 Juni 2008 Berthold Seewald Das Reich von Saba Ein Konigspalast zwischen Mythos und Sensation In Die Welt 8 Mai 2008 CSA 1 2 Vorlage Toter Link www csa gov et 1994 Population and Housing Census of Ethiopia Results for Tigray Region Vol 1 Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven 1995 PDF 84 7 MB S 76 88 107 Athiopien Regionen amp Stadte Einwohnerzahlen in Karten und Tabellen Abgerufen am 6 Januar 2019 Axum City Administration Demography Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 26 Mai 2015 abgerufen am 25 April 2015 englisch Welterbestatten in Athiopien Kulturerbe Felsenkirchen von Lalibela 1978 Fasil Ghebbi in der Region Gondar 1979 Unteres Awash Tal 1980 Tiya 1980 Aksum 1980 Unteres Omo Tal 1980 Harar Jugol 2006 Kulturlandschaft der Konso 2011 Kulturlandschaft von Gedeo 2023 Naturerbe Nationalpark Simien 1978 Bale Mountains Nationalpark 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aksum amp oldid 230656838