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Die Obelisken von Axum sind eine Vielzahl an Granitstelen in Aksum Athiopien welche wohl als monumentale Grabsteine gedient haben sollen 1 Besonders auffallend sind hierbei die sechs Stockwerkstelen Darstellung Aksum Inhaltsverzeichnis 1 Begriffserklarung 2 Das Konigreich Aksum 3 Die Deutsche Aksum Expedition DAE 4 Stelen 4 1 Die Stockwerkstelen 4 1 1 Stele 1 Die Riesenstele 4 1 2 Stele 2 Die zweitgrosste Stele 4 1 2 1 Die Reise nach Rom und zuruck 4 1 3 Stele 3 Die Aufrechte Stele 4 1 4 Stele 4 Die Stele vor Ǝnda Iyasus 4 1 5 Stele 5 Die Stele am Bache 4 1 6 Stele 6 Die nordlichste Stele 4 2 Stele 7 5 Symbolische Bedeutung 5 1 Bedeutung vor dem Christentum 5 2 Bedeutung nach der Konversion zum Christentum 5 3 Symbolische Bedeutung heute 6 Aufrichtung und Sturz der Stelen 6 1 Bearbeitung und Herstellung der Stelen 6 2 Aufstellung der Stelen 6 3 Sturz der Stelen 6 3 1 Sturzen der Stelen durch Kanonenfeuer 6 3 2 Sturzen der Stelen durch absichtliches Niederlegen 6 3 3 Sturzen der Stelen durch Erdbeben und Erosion 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBegriffserklarung BearbeitenBei den sogenannten Obelisken von Aksum handelt es sich streng genommen nicht um Obelisken sondern um Stelen 2 Der Begriff Obelisk wird zwar haufig fur die Monolithen in Aksum verwendet ist aber etwas ungenau Ein Obelisk hat einen quadratischen Grundriss und steht auf einer Steinbasis Zudem weist ein Obelisk flache Seiten auf und findet durch eine pyramidenformige Spitze den Abschluss Ein Obelisk verjungt sich nach oben hin auf allen vier Seiten 2 Klassische Obelisken sind solche aus Agypten Eine Stele hingegen hat einen rechteckigen Grundriss Man konnte sie vereinfacht auch als monumentale Steinplatten bezeichnen Stelen verjungen sich nicht auf allen vier Seiten und es sind unterschiedliche Spitzenformen ublich 2 Bei den Stockwerkstelen von Aksum z B sind abgerundete Abschlusse mit Einkerbungen fur Plaketten vorzufinden Stelen stehen haufig im Zusammenhang mit Grabbauten und dienen als Grabmaler 1 Dies ist bei Obelisken nicht der Fall Das Konigreich Aksum Bearbeiten nbsp Ausweitung des Konigreichs AksumDas Konigreich Aksum war ein spatantikes Konigreich im Nordosten Afrikas welches sich von 100 v Chr bis 900 n Chr datieren lasst 3 Der Einfluss des Konigreichs einer veritablen Handelsmacht reichte von Agypten bis Altsudarabien 3 Aksum hatte eine eigene Schrift und Munzkultur und sein Herrscherhaus konvertierte bereits im 4 Jh zum Christentum 4 Die Besonderheit liegt hierbei einerseits in der sehr fruhen Aufnahme des Christentums und andererseits darin dass der Wandel nicht vom Volk ausging sondern vom damaligen Konig Ezena 3 Die Hauptstadt des Konigreichs befindet sich im Norden des heutigen Athiopien auf einem Hochplateau in der Region Tigray Die Stadt ist von einem Bergkranz umgeben und durch diesen geschutzt Genauer verorten lasst sich die Stadt zwischen den Bergen Beta Giyorgis und May Qoho 5 In der Stadt befinden sich insgesamt funf Stelenfelder das westliche Gudit Stelenfeld die Nekropole auf dem Bett Giyorgis die Sud Nekropole am Grab des Baden das nordliche Stelenfeld und das Hauptstelenfeld Die Stockwerkstelen befinden sich auf dem Hauptstelenfeld 1 Die Deutsche Aksum Expedition DAE Bearbeiten nbsp Daniel Krencker 1 v R Enno Littmann 2 v R mit weiteren Teilnehmern der DAE und Gouverneur Gabre Selassie in Aksum Februar 1906Anfang 1906 wurden in Aksum Untersuchungen und Forschungen angestellt Geleitet wurde diese Expedition von dem Orientalisten Enno Littmann Daniel Krencker fuhrte einen Grossteil der Ausgrabungen aus und fertigte die Bauzeichnungen an 1 Die Expedition lieferte bedeutende Erkenntnisse und legte den Grundstein fur weitere internationale archaologische Missionen in Aksum Die DAE nahm insgesamt 78 Stelen auf und nummerierte diese Die Stelen 1 6 sind die grossten und bemerkenswertesten Stelen in Aksum Spater wurden weitere Stelenfelder und Stelen entdeckt aufgenommen und nach demselben System durchnummeriert 6 Stelen BearbeitenDie Stockwerkstelen Bearbeiten nbsp Altathiopische HolzbauweiseAm imposantesten sind die sogenannten Stockwerkstelen auf dem Hauptstelenfeld Die aus Granit geschlagenen Monolithen imitieren die altathiopische Holzbauweise und sollen Palaste oder Hauser darstellen 1 Stockwerke und Querriegel die aus dem Mauerwerk hervorragen gliedern die Fassade der Stelen Die hervorragenden Querriegel werden auch Affenkopfe genannt 5 Scheinfenster und Scheinturen mit Turgriffen sind auch in die Monolithen geschlagen Mit einem erstaunlichen Detailgrad fungieren die Stelen als monumentale Grabsteine und markieren die Hypogaen der Stadt 7 Stele 1 Die Riesenstele Bearbeiten nbsp Stele 1 Die Riesenstele umgesturztDie Riesenstele ist wie ihr Name schon sagt die grosste Stele in Aksum Sie hat eine beachtliche Lange von 33 3 m und ein Gewicht von ca 520 Tonnen 8 Zudem ist sie auf allen vier Seiten mit einem bemerkenswerten Detailgrad verziert und weist insgesamt dreizehn Stockwerke auf Mit einem Fundament welches nur etwa ein Zwolftel der Gesamtlange der Stele in die Tiefe reicht ist die Stele bereits beim Versuch sie aufzustellen auf die Grabanlage Nafas Mawca gesturzt 8 Dabei ist sie in sechs Teile zerbrochen und hat die Grabanlage zerstort Auch der Abschluss der Stele ist dabei kaputt gegangen Es wurde allerdings ein kleiner Teil der Rundung des Abschlusses gefunden womit man den oberen Durchmesser und somit die Hohe der Stele errechnen konnte Nach dem Sturz der Stele wurde nachtraglich der Turgriff der vorderen sich nun auf der Oberseite befindlichen Scheintur abgeschlagen 9 Abgesehen davon sind beide Turen identisch Betrachtet man den Querschnitt der Stele erkennt man dass dieser nicht rechteckig ist sondern auf den langen Seiten nischenartig ausgespart ist Stele 2 Die zweitgrosste Stele Bearbeiten Die zweitgrosste oder italienische Stele ist vermutlich die zweitjungste Stele in Aksum 10 Sie ist 24 6 Meter lang wiegt ca 170 Tonnen und hat insgesamt elf Stockwerke 10 Auch diese Stele ist gesturzt und dabei in funf Teile zerbrochen Vermutlich wurde der Monolith sogar mit Absicht untergraben und somit zu Fall gebracht 11 Der Monolith ist auf allen vier Seiten verziert und auch hier hat der Querschnitt Nischen Die Wandabschnitte welche die Stele gliedern sind schmaler als ublich Somit sind die Scheinturen vier Wandabschnitte hoch Ausserdem sind zwischen den Scheinfenstern zwei Reihen von Affenkopfen angeordnet anstatt nur einer Reihe Die Tursturze der Scheinturen sind bei dieser Stele mit Zahnreihen dekoriert und beide Turen sind wie Stele 1 auch mit einem runden Turgriff ausgestattet Die Reise nach Rom und zuruck Bearbeiten Stele 2 wird wie erwahnt auch als italienische Stele bezeichnet Nach der Niederlage im Abessinienkrieg gegen Italien wurde die Stele 2 auf Befehl von Benito Mussolini als Siegestrophae mitgenommen 12 Die damals schon in funf Teile zerbrochene Stele konnte in ihren Einzelteilen relativ einfach nach Massawa in Eritrea transportiert werden um von dort per Schiff nach Neapel gebracht zu werden 12 Von Neapel aus erreichte die Stele ihr Ziel in Rom Die Stele wurde dort mithilfe von Metallstaben die in die Stele gelegt wurden befestigt und aufgestellt Ausserdem wurde in die Stele Jahr XVI der faschistischen Ara eingraviert 12 Die Lage der Stele wurde provokant gewahlt und zwar am Ende des Circus Maximus zwischen Palatin und Aventin Die Stele befand sich dort vor dem von Mussolini so genannten Afrika Ministerium Heute ist dort die Welternahrungsorganisation FAO untergebracht 12 Die Einweihung des Monuments fand zum 15 Jahrestag von Mussolini Marsch auf Rom statt 12 Die Stele wurde im Zweiten Weltkrieg in Rom durch zwei deutsche 88 mm Geschosse getroffen und dabei leicht beschadigt 12 nbsp Stele 2 Die zweitgrosste Stele in Rom 1990 1947 wurde ein Abkommen zwischen Italien und Athiopien unterschrieben welches festlegte dass Italien die Stele innerhalb von achtzehn Monaten zuruckbringen sollte 12 Burokratische Hindernisse verzogerten die Ruckgabe mehrfach 1956 wurde das Abkommen erneuert jedoch wieder ohne dass irgendwelche Handlungen folgten 12 1970 stattete der damalige Kaiser Athiopiens Haile Selassie Rom einen Besuch ab bei dem ihm versichert wurde dass die Stele bald zuruckgebracht werden wurde 12 Wieder passierte nichts 1996 wiederholte sich das Versprechen dieses Mal jedoch mit der Aussage die Stele wurde innerhalb von zwei Monaten nach Athiopien gebracht werden 12 Darauf folgten Aussagen die begrunden wollten wieso sich der Monolith nicht transportieren liesse Der plotzliche Temperaturwandel wurde der Stele nicht guttun oder es gabe kein Flugzeug welches die Teile transportieren konne 12 1998 wurde der Obelisk untersucht und restauriert Als 1998 der Krieg zwischen Athiopien und Eritrea ausbrach verzogerte sich der Transport wieder Der Obelisk wurde nach Ende des Krieges weiterhin nicht bewegt 12 2002 schlug wahrend eines Sturms ein Blitz in die mit Stahlstaben versehene Stele und beschadigte den oberen Abschluss schwer Das ICCROM eine Organisation fur Denkmalpflege und Restauration fuhrte daraufhin eine erneute Restaurierung durch Inzwischen wurde von einigen sogar argumentiert die Stele sei ein Teil von Rom und ein Symbol dieser Stadt geworden 12 Silvio Berlusconi unterzeichnete nach der Beschadigung der Stele die Anordnung zur Ruckgabe der Stele 2003 wurde der Monolith nun endlich abgebaut 12 Per Schiff konnten die Teile aufgrund eines Monsuns nicht transportiert werden Diese wurden daraufhin in drei Kisten in einem Militarflughafen gelagert bis sich ein Geeignetes finden liess Die einzigen geeigneten Maschinen waren allerdings zu der Zeit im Krieg im Irak im Einsatz Im April 2005 konnte ein Flugzeug des russischen Typs Antonov nun endlich fur den Transport genutzt werden Die Teile wurden nach und nach zu einem fur diesen Transport gebauten Flughafen in Aksum gebracht 12 Nun blieb die Frage ob man die Teile so platzieren sollte wie sie ursprunglich auf dem Stelenfeld lagen oder ob man die Stele ahnlich wie in Rom aufstellen sollte Diese Entscheidung zogerte sich uber drei Jahre hinaus Trotz mehrfach vorgebrachter Bedenken wurde der Monolith letztendlich aufgestellt Ohne ein geeignetes Fundament und Bodengutachten wurde am 31 Juli 2008 der letzte Block der Stele platziert 12 Aufgrund der nicht durchgeplanten Entscheidung sind bis heute Zugseile notig die die Stele vom Fallen abhalten Am 5 September fand die Geschichte der Reise nach Rom und zuruck mit einer Einweihungsfeier endlich ein Ende 12 Stele 3 Die Aufrechte Stele Bearbeiten nbsp Stele 3 Die aufrechte Stele 2018 Die aufrechte Stele ist die einzige nicht umgesturzte der Stockwerkstelen Sie steht in einer Linie mit der ursprunglichen Position der Stelen 1 und 2 und bildete vermutlich mit den anderen Stelen eine Schaufront fur die Stadt 13 Mit zehn Stockwerken und einer Hohe von 20 6 Metern ist diese Stele die drittgrosste Stele in Aksum 14 Die Gesamtlange des Steines lasst sich nur annahernd bestimmen da man die Fundamentierung nicht untersuchen konnte ohne die Standsicherheit der Stele zu gefahrden Man geht von einem 3 Meter langem Sockel aus womit die Gesamtlange 23 6 Meter und das geschatzte Gewicht 160 Tonnen betragen wurde 14 Wie bei Stele 1 und 2 ist der Querschnitt nischenartig ausgespart Diese Stele ist allerdings nur auf drei Seiten vollstandig verziert Die Ruckseite der Stele weist nur eine Verzierung am oberen Abschluss auf Die somit einzige Scheintur der Stele ist nicht nur mit einem Turring sondern auch mit einem Schloss versehen Wie bei Stele 2 gibt es hier am Tursturz eine Zahnreihe Auch die Basisplatte der Stele ist verziert worden Es lassen sich Rankenmuster am Rand der Platte und Opfermulden erkennen Weitere Besonderheit der Stele ist dass der obere Abschluss direkt auf eine Fensterreihe folgt Bei anderen Stelen folgen nach der letzten Fensterreihe noch zwei Wandabschnitte und daraufhin der Abschluss Dadurch dass die Stele nach oben hin immer schmaler wird ist ausserdem in der obersten Fensterreihe in der Mitte nur noch ein Scheinfenster anstatt wie am Rest der Stele zwei Fenster angeordnet Stele 4 Die Stele vor Ǝnda Iyasus Bearbeiten Die vierte Stele liegt gefallen vor der Rundkirche Ǝnda Iyasus Sie hat sechs Stockwerke und wird auf ein Gewicht von ca 56 Tonnen geschatzt 15 Die Stele wurde 1906 von der Deutsche Aksum Expedition falsch rekonstruiert Sie wurde mit einer Lange von 19 Metern angegeben da ein zusatzliches oberes Teilstuck nachgebildet wurde Die Expedition erkannte allerdings nicht dass das gleichzeitig falschlich als Lanzenstele definierte Objekt einen Teil der vierten Stele in Aksum bildete 15 Die Lanzenstele befindet sich im Ezana Park Mit dem Abschluss der Lanzenstele liess sich die Stele richtig rekonstruieren Sie hat somit eine Lange von 18 2 Metern und ist auf der Vorderseite des Abschlusses mit zwei Lanzen verziert und auf der Ruckseite mit einem Schild 15 Der Abschluss der Stele unterscheidet sich auch darin von den anderen dass es zwei seitliche Einbuchtungen gibt und zwei Plaketten vorgesehen waren Der Querschnitt der Stele ist anders als bei den ersten drei Stelen rechteckig Es gibt hier keine Seitenpfeiler bzw keine Nischenaussparung Somit blieb neben der Tur auch kein Platz fur Affenkopfe Die Basisplatte der Stele ist insofern besonders als sie mit ihrem hohen Detailgrad verziert ist Sie besteht aus zwei Teilen einem mittig erhohten quadratischen Stein der eine Opfermulde und eine Art Abflussrinne fur das Blut der Opfer hat und einer unteren Steinplatte mit drei Opfermulden und sich am Rand befindlichen kleineren runden Vertiefungen Uber die Rinne der oberen Steinplatte floss das Blut vermutlich auf die untere Basisplatte 15 Stele 5 Die Stele am Bache Bearbeiten nbsp Rekonstruktion der Stele 5 Daniel KrenckerDie Stele am Bache liegt in einem Bach zwischen dem Bett Giyorgis und dem May Qoho 16 Sie liegt dort mit ihrem oberen Abschluss im Wasser und ist in drei Teile zerbrochen Wo die Stele ursprunglich einmal stand ist unklar Durch Erosion hat sich der Standort der Stelen uber die Zeit verandert 16 Die Basisplatte liegt auch nicht mehr an ihrem ursprunglichen Ort Die Stele hat sechs Stockwerke eine Lange von 15 8 Metern und wiegt ca 75 Tonnen 16 Die Details der Stele sind sehr unterschiedlich und inkonsequent ausgearbeitet Man erkennt hierbei viele Anzeichen fur eine ungeplante Umarbeitung der Stele Betrachtet man den Querschnitt der Stele erkennt man eine Art Mischung aus einem rechteckigen Grundriss und dem der ersten drei Stelen mit Nischen Die unteren zwei Drittel weisen Nischen auf und oberhalb davon ist es ein rechteckiger Querschnitt Vermutlich ist beim Bearbeiten der Stele ein Teil der Risaliten abgebrochen 16 Weitere Hinweise auf Umarbeitungen sind z B die Anzahl der Affenkopfe kurz vor dem Abschluss denn hier sieht man nur drei Affenkopfe Es konnte also beim Umarbeiten ein Affenkopf abgebrochen sein woraufhin aus Symmetriegrunden die Anzahl verringert wurde 16 Die vermutlich eindeutigste ungewollte Anderung der Stele erkennt man am Sockel Dort sieht man das obere Ende eines Querbalkens der Scheinfenster also an einer Stelle welche man im aufgestellten Zustand gar nicht sehen wurde Ausserdem sind die Affenkopfe auf der Ruckseite auf einer anderen Hohe als die auf der Vorderseite Es war wahrscheinlich ein deutlich grosserer Monolith geplant als der der letztendlich gefertigt und aufgestellt wurde 16 Stele 6 Die nordlichste Stele Bearbeiten Diese Stele befindet sich etwas versteckt neben einem Haus liegend Sie ist mit vier Stockwerken und einer Lange von 15 3 Metern die kleinste der Stockwerkstelen und wiegt etwa 43 Tonnen 17 Die Stele liegt in zwei Teilen auf der hinteren Basisplatte Die vordere Basisplatte wurde erst 1974 also lange nach der Deutschen Aksum Expedition gefunden 17 Die Ruckseite der Stele ist wie bei der aufrechten Stele unbearbeitet und der Querschnitt ist rechteckig Es fallt auf dass bei dieser Stele die Anzahl der Wandabschnitte zwischen den Scheinfenstern variiert Uber der Scheintur sind es zwei Abschnitte danach vier Segmente und danach jeweils nach den Fenstern zwei Darauf kommt der Abschluss mit zwei Einkerbungen fur Plaketten Der Sockel der Stele ist etwas breiter als die Stele selbst 17 Stele 7 Bearbeiten nbsp Rekonstruktion von Stele 7 Daniel KrenckerDiese Stele ist zwar keine Stockwerkstele dennoch ist sie bemerkenswert in ihrer Verzierung Nicht weit von der sechsten Stele fast an der Grenze zum nordlichen Stelenfeld liegt die Stele uber der Stele 36 Der Monolith ist 9 78 Meter lang und hat einen leicht konvexen Querschnitt der in einem Spitzbogen endet 18 Der Sockel ist breiter als der Rest der Stele und die Verzierung ist noch sehr gut erhalten Die Verzierung der Stele fallt insofern auf als sie die einzige Stele mit solchen Darstellungen in ganz Aksum ist 19 Auf der Vorderseite erkennt man eine Saule mit Volutenkapitell und Basis 18 Auf dem Kapitell der abgebildeten Saule befindet sich ein vereinfacht dargestelltes Haus mit Dach und Tur Auch auf der Ruckseite ist ein etwas kleineres Haus zu sehen Was diese Symbole bedeuten und aus welcher Zeit sie stammen ist bis heute unbekannt 18 Symbolische Bedeutung BearbeitenBedeutung vor dem Christentum Bearbeiten Die Stelen von Aksum dienen als eine Art monumentale Grabsteine Die Deutsche Aksum Expedition war sich 1906 noch nicht uber die genaue Bedeutung der Stockwerkstelen bewusst So berichtete Krencker Wahrend bei den kleinen Stelengrabern uber die Art der Bestattung und den Ort der Leiche kein Zweifel herrscht ist bei den kleinen monumentalsten die Frage ungelost ob sie vielleicht nur Gedenksteine fur Tote waren die anderweitig in Grabkammern geborgen wurden 20 1974 wurde das Mausoleum und ein weiteres Grab bei den ersten drei Stockwerkstelen entdeckt womit die Bedeutung der Stockwerkstelen etwas klarer wurde 21 Es handelt sich bei den Grabern um Mehrkammer Graber aus denen auch mehrere Sarkophage geborgen wurden Die Stelen konnten also ganzen Clans gewidmet sein worden anstatt einer Person 1 Unklar ist jedoch die Wichtigkeit der Begrabenen Die Grosse und der Aufwand der Monumente lasst vermuten dass die Graber fur Konige oder Anfuhrer waren endgultig bestatigen lasst sich dies jedoch nicht da es an den Stelen keine einzige Inschrift gibt nbsp Stele 1 Mausoleum und die East Tomb David PhillipsonUber den Totenkult und den Glauben des aksumitischen Reiches vorchristlicher Zeit ist leider wenig bekannt Die Imitation oder Darstellung von Palasten oder von Hausern bei den Stockwerkstelen lasst darauf schliessen dass es sich bei den grossen Stelen um Hauser der Ewigkeit fur die Toten handelt Die Scheinturen der Stelen dienten hierbei dann als metaphorischer Zugang in die Welt der Toten 1 Unterstutzt wird diese Annahme durch die Stele 1 Diese ist wie bereits beschrieben beim Aufstellen umgesturzt Der Turring der sich auf der Oberseite befindlichen Scheintur wurde daraufhin abgeschlagen um die Tur fur die Verstorbenen unbrauchbar zu machen Man wollte sozusagen verhindern dass die Toten den umgesturzten und damit unbrauchbaren Scheinpalast betreten Der Patinierung nach zu urteilen passierte das Abschlagen des Turgriffes bereits in der Antike 1 Einige Basisplatten wie die der Stele 4 sind besonders verziert und haben Opfermulden und Abflussrinnen Die Platten wurden also fur ein Trankopfer genutzt die den Toten geweiht waren 1 Die Stockwerkstelen haben an ihren Abschlussen Nischen die vermutlich fur Metallplaketten gedacht waren Was fur Symbole die Plaketten trugen ist bis auf bei einer gefundenen Plakette nicht bekannt Die Deutsche Aksum Expedition vermutete heidnische Symbole wie das z B Mondsymbol allerdings zeigt die gefundene Plakette etwas anderes Zu erkennen ist das Gesicht einer Person 1 Was fur andere Symbole die Stelen kronten bleibt weiterhin ein Ratsel Bedeutung nach der Konversion zum Christentum Bearbeiten Das Konigreich Aksum konvertierte im 4 Jh zum Christentum Die Konversion hatte nicht vom Volk ihren Ausgang sondern vom Konig 22 Die Bearbeitung und Aufrichtung der Stelen lasst sich ebenso mithilfe der C14 Datierung ins 4 Jh einordnen 6 Somit konnte ein Zusammenhang zwischen dem Sturz der Riesenstele und der Konversion zum Christentum bestehen Es ist denkbar dass Konig Ezena die umgesturzte Stele der alten Religion verworfen hat und damit ein schlechtes Omen in dem Sturz argumentierte sozusagen ein Versagen der alten Gotter und ein gottliches Zeichen christliche Bauten zu errichten und den alten Glauben zu verwerfen 6 Dass die Riesenstele die jungste Stele von Aksum ist unterstutzt diese Vermutung nur Symbolische Bedeutung heute Bearbeiten Heutzutage reprasentieren die Stelen die antiken Wurzeln athiopischer Zivilisationen und werden als Austragungsort religioser Feste wie z B das Festival of Saint Mary of Zion genutzt 23 Aufrichtung und Sturz der Stelen BearbeitenBearbeitung und Herstellung der Stelen Bearbeiten nbsp Stele 34 mit BearbeitungsspurenEs war ein langer Prozess der von den einfachsten Stelen bis zu den monumentalsten Stockwerkstelen fuhrte Stele 34 ist hierfur bedeutend da sie als Erste Bearbeitungsspuren von Verzierungen aufweist 1 Die Stele ist noch sehr simpel gestaltet zeigt aber schon Ansatze von Stockwerken und Affenkopfen Die Steine nahmen also an Grosse und Aufwand im Laufe der Zeit zu Die aus Granit bestehenden Monolithen stammen aus dem Steinbruch Gobedra Dieser befindet sich vier Kilometer westlich von Aksum Die rohen Stelen wurden in dem Steinbruch vermutlich mithilfe von Metallkeilen rausgeschlagen Einige der einfachen Stelen haben noch Spuren der Keile Nach dem Rausbrechen wurden die Steine mithilfe von untergelegten Holzern und Rampen nach Aksum geschafft Dies erfolgte nicht uber den kurzesten Weg sondern uber den Weg mit der geringsten Steigung 1 Unbearbeitet wurden die Stelen also nach Aksum gebracht um sie dort vor der Aufstellung zu bearbeiten Man ist sich sicher dass die Stelen noch im Liegen bearbeitet wurden da Stele 1 beim Aufstellen gesturzt ist und nicht nach dem Sturz verziert wurde sondern vorher Auch Stele 5 hilft bei dieser Erkenntnis Die bereits geschilderten Umarbeitungen am Sockel der Stele konnen nicht im aufgestellten Zustand passiert sein Bei den auf allen vier Seiten verzierten Stelen stellte dies naturlich eine Herausforderung dar da sie zum Bearbeiten der Unterseite gekippt werden mussten um die Unterseite verzieren zu konnen 1 Aufstellung der Stelen Bearbeiten nbsp Wahrscheinliche Vorgehensweise zur Aufrichtung der StelenDas Aufstellen der Stelen stellte die grosste Herausforderung dar Mit einem nicht sehr tiefen Sockel und einer dafur beachtlichen Hohe mussten die Stelen gut gesichert im Fundament stehen Das war wie Stele 1 als Beispiel zeigt nicht immer erfolgreich Die Stelen wurden auf Holzern an ihren geplanten Standpunkt gerollt wo sich eine vorbereitete Grube befand 1 In dieser Grube lag eine fundamentierte Steinplatte bereit welche die Grundung fur die Stele bilden sollte An ihrem Aufstellungsort angekommen wurden die Stelen vermutlich in die Grube gekippt und dann mit Zugseilen aufgestellt Sobald der Monolith aufrecht stand wurde die Grube mit zwei weiteren seitlichen Steinplatten befestigt 24 Zudem wurden die Zwischenraume mit kleineren Steinen aufgefullt um eine sichere Befestigung zu gewahrleisten Zuletzt wurden auf die nun aufgefullte Grube und um die Stele herum die Basisplatten mit ihren Opfermulden und Verzierungen gelegt Diese hatten einen symbolischen und kulturellen Nutzen dienten aber auch als zusatzlicher Halt 1 Sturz der Stelen Bearbeiten Es gibt mehrere Hypothesen zu der Frage wie die Stelen gesturzt sind In historischen Erzahlungen wird davon berichtet wie die Stelen beabsichtigt gesturzt wurden oder sie durch Kanonenfeuer zerstort wurden und gefallen sind Neben diesen beiden Vermutungen gibt es noch die Hypothese dass die Stelen durch naturliche Ursachen fielen wie Erosion oder Erdbeben 25 Sturzen der Stelen durch Kanonenfeuer Bearbeiten Die Vermutung dass die Stelen durch Kanonenfeuer gesturzt wurden beruht auf die Geschichte uber einen turkischen Eroberer namens Imam Ahmed ibn Ibrahim Ibrahim befahl den Erzahlungen nach im Jahr 1526 die Stelen mit seinen Kanonen zu sturzen 25 Diese Vorstellung lasst sich allerdings recht einfach widerlegen Die Stele 2 wurde wahrend des Zweiten Weltkriegs in Rom von zwei 88 mm grossen Panzerpatronen beschossen Die Stele wurde leicht uber der zum Circus Maximus orientierten Scheintur getroffen Sie trug dabei nur geringen Schaden davon An den Einschlagstellen entstanden Abplatzungen die einen 20 cm Durchmesser und eine Tiefe von 8 10 cm hatten Gesturzt ist der Monolith davon aber noch lange nicht Kanonenkugeln aus dem 16 Jh konnen die grossen Stelen also nicht umgesturzt haben und hatten vielmehr ebenfalls Abplatzungen hinterlassen Bei den kleineren Stelen lasst sich ein Beschuss jedoch nicht ausschliessen 25 Sturzen der Stelen durch absichtliches Niederlegen Bearbeiten Anderen Erzahlungen nach wurden die Stelen von der Konigin Gudit im 10 Jh umgesturzt nachdem sie Aksum eroberte Sie wollte die Stelen angeblich sturzen weil sie als Symbol fur eine andere Religion standen 25 1994 fand Philipson sogar heraus dass Stele 2 wohl untergraben und so zu Fall gebracht wurde Auch die eine Halfte der Basisplatte fehlt von diesem Monolith Ob andere Stelen auch bewusst gefallt wurden lasst sich nicht genau sagen 11 Sturzen der Stelen durch Erdbeben und Erosion Bearbeiten nbsp Mogliches Brechen der StelenSehr viel wahrscheinlicher ist allerdings die letzte Hypothese Dadurch dass die Stelen im Verhaltnis zu ihrer Lange ein sehr kurzes Fundament besitzen und der Boden auch nachgegeben haben konnte ist es durchaus moglich dass die Stelen durch ein Erdbeben gefallen sind Hierzu ware ein nicht allzu starkes Erdbeben notwendig welches in dieser Region nicht auszuschliessen ist Gleichzeitig wirft diese Erkenntnis eine weitere Frage auf Die umgesturzten Stelen sind an ihrer Basis gebrochen An dieser Stelle hat eine Stele ihren grossten Querschnitt und ist dort somit auch am stabilsten Ein Erdbeben musste eine enorme Starke haben um die massiven Granitmonolithen zu brechen Eine mogliche Antwort fur diese Frage ist folgende Wahrend eines Erdbebens wirkt sowohl eine Translationskraft als auch eine Rotationskraft auf die Stele Dies kann zur Folge haben dass die Stele sich aus dem Fundament lost und mit dem Abschluss zuerst auf den Boden trifft Dabei prallt die Stele vom Boden ab fallt erneut auf den Grundung die untere Halfte der Stele stosst beim Fallen mit der Fundamentplatte zusammen und zerbricht dabei Somit ware also der Sturz als auch der Bruch an der Basis der Stelen geklart 26 Erdbeben und das Nachlassen des Bodens sind also mit grosser Wahrscheinlichkeit die Hauptursache fur das Sturzen der Stelen von Aksum Weblinks BearbeitenChristiane Kohl Der Obelisk von Axum Ein besonders langes Stuck Geschichte Suddeutsche Zeitung 9 Dezember 2008 Obelisco di Axum romaspqr it italienisch Historical city travel guide Aksum 6th century AD British Museum BlogEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o Francis Beyer Das Konigreich Aksum Geschichte und Archaologie Abessiniens in der Spatantike Phillip von Zabern Darmstadt 2012 ISBN 978 3 8053 4460 9 S 51 70 a b c Vincenzo Francaviglia Giuliano Augusti Vincenzo Sepe Did earthquakes fell Aksum obelisks In Annals of Geophysics Vol XXXVIII Nr 5 6 1995 S 984 a b c Klaus Dornisch Sagenhaftes Athiopien Geschichte Archaologie Religion WGB Phillip von Zabern 2019 ISBN 3 8053 4867 3 S 95 97 Historical city travel guide Aksum 6th century AD British Museum Blog In British Museum Blog Explore stories from the Museum Abgerufen am 28 Marz 2022 britisches Englisch a b Klaus Dornisch Sagenhaftes Athiopien Geschichte Archaologie Religion WGB Phillip von Zabern 2019 ISBN 3 8053 4867 3 S 106 a b c Klaus Dornisch Sagenhaftes Athiopien Geschichte Archaologie Religion WGB Phillip von Zaren 2019 ISBN 3 8053 4867 3 S 113 David Phillipson The Significance and Symbolism of the Aksumite Stelae In Cambridge Archaeological Journal Band 4 1994 S 205 a b Francis Beyer Das Konigreich Aksum Geschichte und Archaologie Abessiniens in der Spatantike Phillip von Zabern Darmstadt 2012 ISBN 978 3 8053 4460 9 S 60 61 David Phillipson The Significance and Symbolism of the Aksumite Stelae In Cambridge Archaeological Journal Band 4 1994 S 200 a b Francis Beyer Das Konigreich Aksum Geschichte und Archaologie Abessiniens in der Spatantike Phillip von Zabern Darmstadt 2012 ISBN 978 3 8053 4460 9 S 61 63 a b David Phillipson Excavations at Aksum Ethiopia In Antiquaries Journal Band 75 1995 S 1 41 a b c d e f g h i j k l m n o p q Klaus Dornisch Sagenhaftes Athiopien Geschichte Archaologie Religion WGB Phillip von Zabern 2019 ISBN 3 8053 4867 3 S 126 127 Klaus Dornisch Sagenhaftes Athiopien Geschichte Archaologie Religion WGB Phillip von Zabern 2019 ISBN 3 8053 4867 3 S 109 a b Francis Beyer Das Konigreich Aksum Geschichte und Archaologie Abessiniens in der Spatantike Phillip von Zabern Darmstadt 2012 ISBN 978 3 8053 4460 9 S 63 64 a b c d Francis Beyer Das Konigreich Aksum Geschichte und Archaologie Abessiniens in der Spatantike Phillip von Zabern Darmstadt 2012 ISBN 978 3 8053 4460 9 S 64 67 a b c d e f Francis Beyer Das Konigreich Aksum Geschichte und Archaologie Abessiniens in der Spatantike Phillip von Zabern Darmstadt 2012 ISBN 978 3 8053 4460 9 S 72 75 a b c Francis Beyer Das Konigreich Aksum Geschichte und Archaologie Abessiniens in der Spatantike Phillip von Zabern Darmstadt 2012 ISBN 978 3 8053 4460 9 S 75 a b c Francis Beyer Das Konigreich Aksum Geschichte und Archaologie Abessiniens in der Spatantike Phillip von Zabern Darmstadt 2012 ISBN 978 3 8053 4460 9 S 75 76 Klaus Dornisch Sagenhaftes Athiopien Geschichte Archaologie Religion WGB Phillip von Zabern 2019 ISBN 3 8053 4867 3 S 110 113 Francis Beyer Das Konigreich Aksum Geschichte und Archaologie Abessiniens in der Spatantike Phillip von Zaren Darmstadt 2012 ISBN 978 3 8053 4460 9 S 51 David Phillipson The Significance and Symbolism of the Aksumite Stelae In Cambridge Archeological Journal Band 4 1994 S 191 201 David Phillipson The Significance and Symbolism of the Aksumite Stelae In Cambridge Archaeological Journal Band 4 1994 S 207 David Phillipson The Significance and Symbolism of the Aksumite Stelae In Cambridge Archaeological Journal Band 4 1994 S 210 Bertrand Poissonnier The Giant Stelae of Aksum in the Light of the 1999 Excavations In Palethnology of Africa Band 4 2012 S 66 a b c d Vincenzo Francaviglia Giuliano Augusti Vincenzo Sepe Did earthquakes fell Aksum obelisks In Annals of Geophysics Vol XXXVIII Nr 5 6 1995 S 983 986 998 Vincenzo Francaviglia Giuliano Augusti Vincenzo Sepe Did earthquakes fell Aksum Obelisks In Annals of Geophysics Vol XXXVIII Nr 5 6 1995 S 986 998 14 132006 38 719294 Koordinaten 14 7 55 2 N 38 43 9 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Obelisk von Aksum amp oldid 235030635