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Gudit altathiopisch ጉዲት Yodit deutsch Judith ist eine sagenhafte Konigin der Beta Israel die um das Jahr 960 gelebt haben soll Gudit ist fur ihre Eroberung des Aksumitischen Reichs bekannt bei der sie Kirchen und Denkmaler zerstort und die Dynastie der Konige von Aksum ausgerottet haben soll Ihre Taten wurden mundlich uberliefert und ihre Existenz ist durch verschiedene historische Berichte belegt Trotzdem sind die vorhandenen Informationen uber Gudit widerspruchlich und unvollstandig Inhaltsverzeichnis 1 Legendenhafte Lebensgeschichte 2 Nationalitat 3 Historische Quellen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLegendenhafte Lebensgeschichte Bearbeiten nbsp Die Kirche Abreha we AtsbehaNach der Uberlieferung der Beta Israel war Gudit die Tochter von Konig Gideon IV von Simien und wurde in Lasta geboren Nachdem ihr Vater im Kampf gegen Aksum gefallen war erbte sie den simischen Thron und formte eine Allianz mit den Agau um weitere Expansionsplane des christlichen Konigreichs aufzuhalten 1 Der Historiker Paul B Henze schreibt Man sagt von ihr dass sie den Konig getotet und selbst den Thron bestiegen hat um 40 Jahre lang uber Aksum Anm zu regieren Berichte uber ihre brutalen Untaten sind noch immer unter den Bauern im Norden Athiopiens verbreitet Bei meinem ersten Besuch in der Felsenkirche Abreha Atsbeha 1970 bemerkte ich dass ihre kunstvoll geschnitzte Decke durch Russ geschwarzt war Der Priester erklarte dies als ein Werk Gudits die die Kirche neun Jahrhunderte zuvor mit Heu vollgeturmt und angezundet habe 2 Auch berichtet die athiopische Geschichtsschreibung von der Einnahme und Inbrandsetzung des Klosters Debre Damo durch Gudit in dem der Konig von Aksum seine mannlichen Familienmitglieder gefangen hielt Dies konnte allerdings eine spatere Dichtung in Anlehnung an die Einnahme von Amba Geshen durch Ahmed Gragn sein Nationalitat BearbeitenIn der Alexandrinischen Patriarchengeschichte wird die heidnische Kriegerkonigin die einen grossen Aufstand gegen das christliche Konigreich fuhrte als Bani al Hamwiyah bezeichnet Da dieser Name keinerlei Ruckschluss auf die Herkunft Gudits zulasst wird seit langem von der Wissenschaft versucht ihn als Wiedergabefehler zu deuten Der italienische Gelehrte Carlo Conti Rossini schlug als Erster vor dass der Name als Bani al Damutah zu lesen und sie demnach die Herrscherin des Sidamo Reichs Damoti gewesen sei 3 Basierend auf der Uberlieferung dass Gudit Judin war konnte Gudit nach Annahme einiger Wissenschaftler Agauin gewesen sein 4 Joseph Halevy liest in diesem Zusammenhang den uberlieferten Namen als Bani al Haghouya Jedoch wird diese Theorie zunehmend angezweifelt und auf athiopische Quellen verwiesen die Gudit als Konvertitin darstellen 5 Denkbar ist auch eine Interpretation des Namens als al Yahoudya die Judin 6 Historische Quellen BearbeitenWie bereits oben erwahnt wird Gudits Krieg gegen Aksum in der Alexandrischen Patriarchengeschichte geschildert Laut dieser fand er wahrend des Pontifikats von Philotheos statt welcher zwischen 979 und 1003 koptischer Papst war Gudits Revolte habe gegen Ende der Herrschaft von Degna Djan als Konig von Aksum begonnen und wurde laut dem Historiker Taddesse Tamrat vonseiten Alexandrias als gottliche Vergeltung fur einen Erbschaftsstreit zwischen den Sohnen Degna Djans betrachtet bei dem ein Abuna ums Leben gekommen war 7 Basierend auf den Daten aus der Patriarchengeschichte laut der Degna Djan Konig Georg von Makuria um Hilfe bat lasst sich fur den Zeitpunkt des Krieges etwa das Jahr 960 errechnen Der zeitgenossische arabische Schriftsteller Ibn Hauqal berichtet Das Land der Habescha wird seit vielen Jahren von einer Frau regiert sie hat den Konig der Habeschen der Haḍani genannt wurde getotet Bis heute regiert sie mit kompletter Unabhangigkeit in ihrem eigenen Land und dem Grenzgebiet zum Land des Haḍanis im Suden des Habescha Landes Besagter Haḍani Dan El war laut dem Afrikawissenschaftler Steve Kaplan ein Warlord aus dem Suden Athiopiens der zuvor den Konig von Aksum zu seinem Vasallen degradiert hatte 5 Der Konig des Jemens sandte 969 970 ein Zebra an den Herrscher des Iraks das er seinerseits als Geschenk von der Konigin der Habescha erhalten hatte 8 Da die Konige von Aksum stets mannlich waren ist davon auszugehen dass es sich hierbei um Gudit oder eine Nachfolgerin handelte Literatur BearbeitenKnud Tage Andersen The Queen of the Habasha in Ethiopian History Tradition and Chronology In Bulletin of the School of Oriental and African Studies Band 63 Nr 1 2000 S 31 63 Sergew Hable Selassie The Problem of Gudit In Journal of Ethiopian Studies Band 10 Nr 1 Januar 1972 S 113 124Einzelnachweise Bearbeiten Lalibela auf http www ethiopiantreasures co uk Paul B Henze Layers of Time A History of Ethiopia Palgrave New York 2000 ISBN 0 312 22719 1 S 48 O G S Crawford Ethiopian Itineraries circa 1400 1524 Hakluyt Society Cambridge 1958 S 81 f Edward Ullendorff The Ethiopians An Introduction to Country and People second edition Oxford University Press London 1965 S 60 ff a b Steven B Kaplan The Beta Israel Falasha in Ethiopia From Earliest Times to the Twentieth Century NYU Press New York und London 1995 Eintrag im Dictionary of African Christian Biography Taddesse Tamrat Church and State in Ethiopia 12170 1527 Dissertation University of London 1968 40f Tamrat gibt an dass der Name des Konigs nicht bekannt sei wahrend E A Wallis Budge ihn in seiner Schilderung der Amtszeit von Abuna Petros A History of Ethiopia Nubia and Abyssinia 1928 Anthropological Publications Oosterhout Niederlande 1970 S 480 Degna Djan nennt Stuart C Munro Hay Aksum an African Civilization of Late Antiquity University Press Edinburgh 1991 S 101 PersonendatenNAME GuditALTERNATIVNAMEN Yodit altathiopisch Judith deutsch KURZBESCHREIBUNG Konigin der Beta IsraelGEBURTSDATUM vor 960STERBEDATUM nach 960 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gudit amp oldid 238754063